4
I n t e r n4
Das vergangene Vereinsjahr kann mit
Fug und Recht als herausragend angese-
hen werden. Und das wiederum in eige-
ner Sache. Sechs Jahre nach unseren Ju-
biläumsfeierlichkeiten mit dem Auftritt
auf der Sechseläutenwiese sind im 2012
Weichen neu gestellt und ein Grosspro-
jekt initiiert worden. Mit Blick auf die
Zukunft, aber auch unter dem Eindruck
gewisser tierschützerisch bedenklicher
neuer Entwicklungen haben Vorstand
und MitarbeiterInnen intensive Diskus-
sionen geführt. Der Verein will sich den
kommenden Aufgaben stellen und in
der Öffentlichkeit als kompetente Tier-
schutzorganisation wahrgenommen
werden. Entsprechend haben wir neue
Strategien festgelegt und sind bereits
jetzt daran, erste diesbezügliche Akti-
vitäten in die Tat umzusetzen.
Zur neuen Ausrichtung gehört auch un-
ser Tierheim-Neubauprojekt, dessen
Grobplanung im November abgeschlos-
sen werden konnte. Die Baueingabe ist
erfolgt, und aktuell sind Vorstand und
Arbeitsgruppen daran, die Details auszu-
arbeiten und auch den Umzug und das
Provisorium des Tierheim- und Ge-
schäftsstellenbetriebs zu planen.
Mehrheitlich Positives gibt es hinsichtlich
des rechtlichen Tierschutzes zu berich-
ten. Zum einen hat der Bundesrat die
geltende Tierschutzverordnung revidiert
und darin mehr Tierwohl verankert. Aus
unserer Sicht einerseits erfreulich, aber
andererseits hätten wir gerne noch
mehr Tierschutz gesehen. Dies, weil be-
kanntlich solche Verordnungen stets nur
minimale Anforderungen vorschreiben.
Immerhin hat der Gesetzgeber in Sachen
Pelzproduktion ein fortschrittliches Zei-
chen gesetzt. Mit der neuen Pelzdekla-
rationsverordnung werden die Produ-
zenten und Importeure in die Pflicht ge-
nommen. Als KonsumentInnen wissen
wir in Zukunft, ob der Pelz am Jacken-
kragen von Tieren aus tierquälerischer
Käfighaltung stammt und um welches
Tier es sich überhaupt handelt.
Dank eines soliden finanziellen Unter-
baus und auch der Weitsicht unserer
GönnerInnen und Freunde konnten
wir auch im Berichtsjahr viele Zeichen
setzen, um Tiere unmittelbar oder in
Zukunft vor Leid zu bewahren. Infor-
mation ist Prävention, und entspre-
chend haben wir in diesem Bereich
auch Schwerpunkte setzen können.
Beispiele sind die Aktionstage im Zoo
Zürich zur Heimtierhaltung, die Unter-
stützung des Igelzentrums sowie des
Fledermausschutzes in Zürich oder die
Weiterentwicklung unserer Internet-
auftritte.
Protokoll der Mitgliederversammlung
a) Urabstimmung
Anstelle der Mitgliederversammlung
wurde auch im Berichtsjahr eine Urab-
stimmung (schriftliche Abstimmung un-
ter den Mitgliedern) durchgeführt, mit
Stimmabgabetermin spätestens am
10. Mai 2012. Traktandiert waren die
statutarischen Geschäfte, und es standen
J a h r e s b e r i c h tvon Bernhard Trachsel, Geschäftsführer
5
I n t e r n
I n t e r n6
dieses Mal keine Neu- oder Bestätigungs-
wahlen für Vorstandsmitglieder an.
Von den eingegangenen 1521 Stimmkar-
ten waren 19 ungültig. Somit betrug das
absolute Mehr bei insgesamt 1502 gültig
Stimmenden 752. Unsere Mitglieder ha-
ben gemäss der Auswertung auf Seite 5
sowohl den Jahresbericht genehmigt als
auch die Jahresrechnung gutgeheissen.
Entsprechend wurden dem Vorstand und
der Kontrollstelle Entlastung erteilt.
Bei dieser Gelegenheit möchten wir in
Erinnerung rufen, dass die Stimmkarten
unbedingt zu unterschreiben sind. Nur
so dürfen sie in die Auswertung mit ein-
bezogen werden.
Wir danken allen Teilnehmenden für die
aktive Mitgestaltung unserer Vereinstä-
tigkeit und das in uns gesetzte Vertrauen.
b) Mitgliederveranstaltung
Der Vorstand ist wie einleitend erwähnt
zurzeit daran, die Schwerpunkte des
Vereins neu auszurichten und entspre-
chende Strategien festzulegen. Es wurde
deshalb im Berichtsjahr auf die Durch-
führung einer Mitgliederveranstaltung
im herkömmlichen Sinn verzichtet. Wir
dürfen aber bereits an dieser Stelle ver-
raten, dass in Zukunft auch im Bezug
auf die Mitgliederpflege neue Konzepte
umgesetzt werden sollen. Der Kontakt
Unserem Murmeltier ist die Wildtiermonographie des Berichtsjahres 2012 gewidmet.
I n t e r n7
und die Bindung zu unseren Mitgliedern
sollen verstärkt und ein entsprechendes
Angebot geschaffen werden.
Öffentlichkeitsarbeit
a) Direkt-Marketing (Mailings)
Die ersten Aussände an unsere Mitglie-
der und GönnerInnen betrafen im Ja-
nuar die Spendenbestätigung und An-
fang April den Jahresbericht mit der
Einladung zur Erneuerung der Mitglied-
schaft. Ende April erfolgte der Versand
der Unterlagen für die Urabstimmung
2012, enthaltend auch die Jahresrech-
nung, eine Wegleitung sowie die Stimm-
karte. Mit Inserat im «Tages-Anzeiger»
vom 17. April wurde zudem auf die Urab-
stimmung fristgerecht hingewiesen.
Als erste Mailingaktivität zur Mittelbe-
schaffung verschickte der Verein die be-
liebten Tierischen Wünsche, ein Karten-
set mit Tiersujets und witzigen Slogans.
Der Kuh und ihren zahlreichen Facetten
war dann ein Aussand im Mai/Juni ge-
widmet. Die Rückseite des Infoposters ist
mit viel Wissenswertem beschrieben, sei
es aus der Kultur, der Zoologie, der land-
wirtschaftlichen Nutzung u. a.
Im September folgte zeitgemäss der
Aussand unserer bewährten Wildtiermo-
nografie. Sie ist dem Murmeltier gewid-
met und erzählt fast alles über die Fleis-
sigen Langschläfer, die als attraktives
Zugpferd für den Sommertourismus und
pfiffige Botschafter der Natur viel
Sympathie geniessen. Die aber auch,
nahezu unbemerkt von der Öffentlich-
keit, einer unsicheren Zukunft ent-
gegenblicken.
Zum Jahresabschluss haben wir erstmals
einen Tierkalender lanciert. Dieser hat
erfreulicherweise bei den angeschriebe-
nen Mitgliedern und GönnerInnen einen
guten Anklang gefunden, und die ein-
gegangenen Spenden werden uns hel-
fen, auch im laufenden Jahr unsere Ziele
weiterzuverfolgen.
b) Medieninformation und
Medienauftritte
Im März, Mai Juli und September er-
folgte je ein Medien-Info. So berichteten
wir über unsere ersten Projekte im Rah-
men der Partnerschaft mit OceanCare,
lancierten unseren kultigen Kuh-Poster,
informierten erstmals öffentlich über
das Tierhaus-Projekt (Bericht u. a. im
«Tages-Anzeiger» vom 6. Juli 2012) und
bewarben die neue Wildtiermonogra-
phie zum Murmeltier, einem Charakter-
tier der Alpen.
Partnerschafts-Flyer mit Ocean-Care zum ThemaVerschmutzung derMeere mit Plastik.
I n t e r n8
Auf Teletop gab es ein Interview zum
Thema Importverbot für Delfine, bei
welchem der Zürcher Tierschutz auch
eine Stellungnahme zur Haltung von
Delfinen in Gefangenschaft abgeben
konnte.
In der Sendung «Tierisch» von Tele M1
hatten verschiedene Hunde, Katzen, Ka-
ninchen und Meerschweinchen aus un-
serem Tierheim einen Auftritt. Die Sen-
dung bietet eine Plattform für die Ver-
mittlung von Tieren, welche einen
neuen Platz suchen.
c) Basisinserate
In Sachen Werbeinserate setzten wir auf
den bewährten Mediaplan, mit Be-
schränkung auf die wichtigsten Tages-
zeitungen in den einzelnen Bezirken des
Kantons Zürich. Themenmässig werden
dabei die Geburtenregelung bei Katzen,
unsere Webseite und die wichtigsten
Überlegungen vor der Anschaffung ei-
nes Tieres aufgenommen. Die Inserate
führen erfreulicherweise zu vermehrten
Bestellungen unserer Tierhaltungsbro-
schüren, aber auch zu einer Zunahme
Einblick in die Kinder- und Jugendabteilungunseres Internet-Auftritts
I n t e r n9
der Besuche bei den entsprechenden
Kapiteln auf unserer Webseite.
d) Webseite
Dass gut informierte Tierhalterinnen
und Tierhalter einen wichtigen Beitrag
zu mehr Tierwohl leisten können, hat
u. a. auch das Bundesamt für Veterinär-
wesen anlässlich einer Analyse der eige-
nen Webseiten bestätigt. Auch der Zür-
cher Tierschutz setzt mit umfangreichen
Internetauftritten auf Information und
damit Prävention.
Bei unserer Hauptseite zuerchertier-
schutz.ch konnten wir im Berichtsjahr
neben den täglichen Aktualisierungen
einige Neuerungen und Ergänzungen
einbauen. Dem Bereich Jugendtier-
schutz ist nun ein eigenes Kapitel gewid-
met und neue Projekte oder unsere Part-
nerschaft mit OceanCare sind nun the-
matisiert. Beide Neuerungen haben wir
mit neuen Schaubühnen auf der Front-
seite bewerben können. Neu ist auch die
Abteilung «Vermischtes» in der Abtei-
lung Tierversuche, wo wir auf aktuelle
Veranstaltungen und Erkenntnisse aus
dem Bereich Alternativen zum Tierver-
such berichten wollen. Schliesslich wer-
den auch regelmässig Aktualitäten aus
dem Tierheim auf unserer Internetseite
thematisiert.
Bei unserem Infoportal pelzinfo.ch zur
Pelzthematik sind Aktualisierungen so-
wie eine englische Version in die Tat
umgesetzt worden.
Statistiken für beide Seiten raussuchen ...
Am meisten Betrieb gibt es erwartungs-
gemäss auf unseren Tierschutzauftrit-
ten in den social Media Facebook und
Auch der Zürcher Tierschutz hat etwas zu zwitschern. Hier unsere Startseite bei Twitter.
I n t e r n10
Twitter. Zurzeit gibt es eine Fanseite des
Zürcher Tierschutzes sowie die Face-
book-Gruppe «Be in without» zum
Thema Pelz. Auch der Zürcher Tierschutz
«zwitschert» regelmässig in die Welt
hinaus und macht dadurch via die Platt-
form Twitter auf Wichtiges rund um den
Tierschutz oder unsere Arbeit aufmerksam.
e) Veranstaltungen
Der Zürcher Tierschutz und seine Mitarbei-
terInnen waren auch im Berichtsjahr an
verschiedenen Events und Treffen vertre-
ten. So zweimal im Wildpark Bruderhaus
anlässlich des Tiertages im Rahmen unse-
rer Partnerschaft sowie als Gäste beim
10-jährigen Bestehen des Wildparkvereins.
Ergänzend wurde unser Geschäftsführer
Bernhard Trachsel an die Mitgliederver-
sammlung dieses Vereins eingeladen und
hatte dort die Gelegenheit, über den Zür-
cher Tierschutz und seine zahlreichen Ak-
tivitäten zu berichten. Erfreulich war auch,
dass an diesem Anlass rund zwei Dutzend
Exemplare unseres Buches «Blickpunkt
Tiere – professioneller Tierschutz im Laufe
der Zeit» interessierte AbnehmerInnen
fanden. Abschliessend zum Thema Wild-
park Bruderhaus referierte Bernhard
Trachsel auch an einer Medienkonferenz
in Winterthur über die nächsten Schritte
im Rahmen der Zusammenarbeit hinsicht-
lich Bau der neuen Tiergehege.
Im Rahmen unserer Jugendtierschutzar-
beit fanden insgesamt 9 Ferien(s)pass-
veranstaltungen statt. Sie verteilen sich
auf die Themen Bauernhof und Nutz-
tierhaltung, Tierheim und Heimtiere,
das zoologische Museum und den Fle-
dermausschutz.
Auch der «Kinder-Tagi» mit Kindern war
bei uns im Tierheim zu Gast, und es gab
daraus eine spannende Reportage.
Hauptansicht unserer Fan-Seite bei Facebook.
I n t e r n11
Des Weiteren durften Kathrin Herzog
und Bernhard Trachsel beim jüdischen
Jugendbund Bne-Akiwa Zürich, einer
zionistischen Jugendbewegung, an einer
der wöchentlichen Gesprächsrunden als
Gastredner/-in) über Tierschutzthemen
diskutieren. Kathrin Herzog erhielt zu-
dem eine Einladung der Kantonsschule
Frauenfeld, wo sie zu den Themen Tier-
versuche und insbesondere über das
3R-Konzept (reduce, refine, replace)
referieren konnte. Die Themen wurden
an-schliessend im Rahmen einer «Schüler-
Arena» vertieft.
Mitarbeiterin und Tierärztin Kathrin Herzog lässt unsere kleinen Ferien(s)passgäste das Hundeherz hören. Fotos: B. Trachsel
... und basteln mit Kindern und Eltern lustige Tiere.
Anlässlich unseres Auftritts im WildparkBruderhaus vermitteln wir Informationen ...
I n t e r n12
Diese Zuwendungen sind für die Arbeit
unseres Vereins sehr wichtig und aus-
schlaggebend. Sie machen es überhaupt
möglich, dass wir uns an Projekten und
Institutionen finanziell beteiligen und so
einen (nicht selten massgeblichen) Bei-
trag zur Verminderung des Tierleids leis-
ten können. Die nachfolgende Liste
zeigt, dass der Verein einerseits auf be-
währte Projekte setzt und andererseits
beträchtliche Mittel investiert:
a) Gentechnologie, Tierversuche
CHF 7000.– zuhanden der Schweizeri-
schen Arbeitsgruppe Gentechnologie,
welche sich kritisch mit den tierschutzre-
levanten Techniken und Folgen der Gen-
technologie auseinandersetzt und ent-
sprechend als Kompetenzzentrum dient.
b) Heimtiere
CHF 50000.– in Fortsetzung der Unter-
stützung der Beratungsstelle für Heim-
tierhaltung am Tierspital Zürich.
CHF 30000.– zuhanden der Voliere See-
bach für die Pflege und Betreuung von
Vögeln.
An unserer Geschäftsadresse fand wie in
den Jahren zuvor ein überbetrieblicher
Kurs für die Lernenden in Tierpflege der
Schweiz statt. Diese Kurse werden von
Kathrin Herzog geleitet, und sie finden
bei den Lernenden mehrheitlich grossen
Zuspruch.
Projekte und Finanzielles
Von folgenden Testatorinnen und Testa-
toren sind wir mit Erbeinsetzungen und
Vermächtnissen bedacht worden:
Ackert Verena, Zürich; Arnold Frieda Irma, Zürich;Balmer Lothilde, Biel; Binggeli Flora Heidi, Zürich;Egli-Hauert Lina, Zürich; Flückiger-Brossin GisèleDaisy, Thun; Gertsch-Hürlimann Heidi, Schlieren;Gossauer-Taubl Rosa Anna, Zürich; Groux Made-leine Elisabeth, Zürich; Guyer Antonia Margare-tha, Zürich; Häfeli Ruth, Zürich; Halbheer-GublerRita, Zürich; Haupt Nelly, Zürich; Heerli Elsbeth,Männedorf; Hunziker-Spaar Ines, Elgg; Karrer-Gori Margaretha Schlieren; Kern Ella, Zürich;Kurth-Weber Ruth Annemarie, Wetzikon; Oefeli-Kuchler Theresia Sophie Margaret, Zürich; PiatiDiego, Zürich; Schad-Oefeli Hans Werner, Zürich;Schiffer Emma Gertrud, Wädenswil; Steiger EdithJohanna, Wangen-Brüttisellen; Stüdli Violette,Winterthur; Tschudin-Mühlber Max, Zürich; vonMuralt Marie Louise, Zürich.
Ganz nah dran bei der Kuh waren die teilnehmenden Kinder beim Ferien(s)passauf dem Tüfihof.
S' Ramseiers wei ga gra-ha-ha-ha-se. DieKinder helfen beim Einspannen für dieFahrt zum Kartoffelacker. Fotos: B. Trachsel
I n t e r n13
CHF 27000.– für die Entwicklung und
den Betrieb einer neuen Wissensplatt-
form für die tiergerechte Haltung von
Fischen.
CHF 25000.– für die Heimtier-Aktionen
sowie die Ausstellung «cleverer Super-
markt» (tiergerecht hergestellte Pro-
dukte) im Rahmen unserer Zusammenar-
beit mit dem Verein «Natur liegt nahe».
CHF 10000.– als Fortsetzung der Unter-
stützung der Organisation UPA in Peru,
welche mit ihrer Arbeit dazu beiträgt,
Tierleid bei Strassentieren zu lindern.
c) Nutztiere
CHF 5000.– für die IGN und deren Publi-
kation «Nutztierhaltung». Darin werden
Abstracts von neu abgeschlossenen tier-
schutzrelevanten Forschungsarbeiten im
Bereich der landwirtschaftlichen Tierhal-
tung publiziert.
CHF 2000.– an die Vergabe des jähr-
lichen Forschungspreises der IGN, welche
damit die Tierschutzforschung im Nutz-
tierbereich bzw. der landwirtschaft-
lichen Tierhaltung fördert.
d) Wildtiere, Lebensräume
CHF 40000.– für die Etablierung der
Partnerschaft mit OceanCare und die
Finanzierung gemeinsamer Tierschutz-
projekte.
USD 40000.– als Fortsetzung des Lewa
Wildlife Conservancy und seiner Anti-
Wilderer-Einheit und des Tierarzt-Gelän-
dewagens mit Ausrüstung und Medika-
menten.
CHF 25000.– zuhanden des Igelzentrums
Zürich zur Unterstützung der Öffentlich-
keitsarbeit und der Igelstation.
CHF 20000.– in Fortführung der Aufklä-
rungsarbeit der Wild Chimpanzee Foun-
dation, welche sich für die Schimpansen-
populationen in westafrikanischen Län-
dern stark macht.
CHF 15000.– an das Luchsprojekt «Nord-
westalpen III» von KORA (Koordinierte
Forschungsprojekte zur Erhaltung und
zum Management der Raubtiere in der
Schweiz).
CHF 15000.– für Projekte von Grévy Ze-
bra Trust, welche einheimische Dorfbe-
wohner als Tierbeobachter ausbildet
und Aktivitäten unternimmt, um die
Dorfbevölkerung für die starke Bedro-
hung der seltenen Grévy-Zebras zu
sensibilisieren.
CHF 12000.– an die Aktivitäten der
«Rucksackschule» (Jugendtierschutzpro-
jekte).
CHF 5000.– zur Unterstützung der Ar-
beit der Mauer- und Alpensegler-Pflege-
und Rehastation.
e) Tierrecht, Publikationen,
Ausstellungen
CHF 30000.– an den eigenen
Tierschutzverlag für die
Produktion einer Ratgeberserie
für Heimtierhalter.
CHF 5000.– an die Kosten der Tagung
«Animal Law» des rechtswissenschaft-
lichen Institutes der Universität Basel,
welche damit das Thema Tierrecht inner-
halb der Rechtswissenschaften fördern
will.
CHF 5000.– zur Unterstützung der Pro-
jekte der Stiftung für das Tier im Recht,
welche mit ihren Publikationen ver-
I n t e r n14
schiedenste Aspekte des Rechts rund um
die Tiere beleuchtet und dadurch insbe-
sondere Vollzugshilfen im Tierschutz
schafft.
Tierschutzfälle und Klagen
Im Berichtsjahr haben wir gut 100 Be-
schwerden wegen Missständen in der
Haltung und im Umgang von/mit Tieren
erhalten, bearbeitet oder zwecks
Weiterverfolgung an das kantonale Ve-
terinäramt weitergeleitet. Betroffen
sind wie in den Vorjahren (siehe unten-
stehende Tabelle) wenn auch insgesamt
zahlenmässig weniger, vor allem die
häufig gehaltenen Heimtiere wie
Hunde, Katzen, Kleinsäuger. Aber auch
die Haltung von Pferden, Ponys und
Eseln gibt immer wieder Anlass zum Ein-
schreiten. Dass Missstände bei Ziervö-
geln, Reptilien oder gar Zierfischen
kaum gemeldet werden, liegt in der Na-
tur der Sache. Sie leben hinter verschlos-
senen Türen, in Kinderzimmern oder
Kellern und können auf diese Weise
nicht von mitfühlenden Zeitgenossen
profitieren. Gerade dieser Umstand
zeigt, dass Information eine sehr wich-
tige Aufgabe einer Tierschutzorganisa-
tion ist, welche der Zürcher Tierschutz
bekanntlich sehr ernst nimmt.
Wir danken an dieser Stelle unseren Mit-
arbeiterinnen Maja Spoerli, Gabi Trach-
sel und Marie-Claire Jean. Diese Arbeit
ist nicht immer angenehm, nicht nur
wegen allfälliger Missstände, sondern
auch weil man immer wieder mit unan-
genehmen Zeitgenossen zu tun hat.
Tierheimbetrieb
Erwartungsgemäss standen im Berichts-
jahr die Tierheimaktivitäten zunehmend
unter dem Einfluss unserer Planung für
das neue Tierhaus. Arbeitsgruppen wur-
den einberufen, um bereits erste Details
zu eruieren, und ebenso galt es abzuklä-
ren, wie die einzelnen Phasen des Um-
zugs möglichst reibungslos ineinander
übergehen können. Dies alles musste ne-
ben dem eigentlichen Tierheimalltag be-
22000066 22000077 22000088 22000099 22001100 22001111 22001122
GGeeffllüüggeell 6 4 4 1 6 5 1
SScchhaaffee // ZZiieeggeenn 2 4 8 6 7 12 9
SScchhwweeiinnee -- 4 1 3 -- 3 2
VViieehh 4 5 10 7 7 2 5
PPffeerrddee,, PPoonnyyss,, EEsseell 10 6 8 14 10 10 14
HHuunnddee 40 40 46 52 47 50 32
KKaattzzeenn 10 7 19 14 18 25 15
KKlleeiinnee HHeeiimmttiieerree 6 11 18 12 29 15 17
ZZiieerrvvööggeell 3 4 7 4 6 13 7
EExxootteenn ((RReeppttiilliieenn,, FFiisscchhee�..)) 2 4 3 8 3 6 7
TToottaall ddeerr ggeemmeellddeetteenn FFäällllee 8833 8899 112244 112211 113333 114411 110099
I n t e r n15
wältigt werden, was auch bei einem ein-
gespielten Team eine grosse Herausfor-
derung bedeutete.
Unser Tierheim beherbergte insgesamt
461 Hunde, 401 Katzen und 45 Klein-
tiere. Dies entspricht in etwa den Zahlen
des Vorjahres und es sind gemäss den
Tabellen auf den Seiten 15, 16, 17 Pen-
sionstiere, Verzicht- und Findeltiere so-
wie ein vom Veterinäramt beschlag-
nahmter Hund. Dass die Kosten auch bei
einem kleineren Tierheim wie dem un-
srigen enorm ins Gewicht fallen, zeigt
die Auswertung der Verpflegungstage
eindrücklich. Die Details solcher Kosten
werden in den Unterlagen zur Urabstim-
mung ausgewiesen sein. Ein Rückblick
ins Jahr 2011 veranschaulicht, um wel-
che Grössenordnungen es sich in etwa
handelt: CHF 10000.– für Tierfutter, CHF
5500.– für Tierpflege-Zubehör, CHF
50000.– an Tierarztkosten und
CHF 7000.– für Haushaltartikel, Reini-
gung, Desinfektion und Geräte. Hinzu
kommen die Löhne des Tierpflegeperso-
nals, aber auch anteilmässig der Mitar-
beiterInnen der Geschäftsstelle (Zahlen
für 2012 folgen anlässlich der Urabstim-
mung 2013). Unter diesem Gesichtspunkt
ist es beruhigend, dass unser Tierheim
buchhalterisch in den Verein eingebettet
ist und dadurch der Betrieb überhaupt
erst ermöglicht wird.
Wichtig für unser Tierheim ist nach wie
vor, dass wir unsere Pfleglinge möglichst
bald an geeignete Plätze vermitteln kön-
nen. Entsprechend muss einerseits eine
vernünftige Bewerbung derselben in un-
Januar 8 3 0 0 281 0 0 0 0 0 0 2 0 72 0 0Februar 2 5 0 0 344 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0März 6 6 0 0 386 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0April 1 4 0 1 248 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0Mai 7 0 0 0 316 1 0 0 0 29 0 0 0 0 0 0Juni 7 4 0 1 494 0 0 0 0 30 0 0 0 0 0 0Juli 4 0 0 1 513 0 0 0 0 31 0 0 0 0 0 0August 2 5 0 0 537 1 0 0 0 54 0 0 0 0 0 0September 1 3 0 0 457 0 2 0 0 44 0 0 0 0 0 0Oktober 2 2 0 0 434 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0November 2 1 0 0 422 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0Dezember 1 0 0 0 486 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Total 43 33 0 3 4918 2 2 0 0 188 0 2 0 72 0 0
K l e i n t i e r e 2 0 1 2
Verzichttiere Findeltiere beschlagnahmte Tiere Pension
Eintritte
platziert
an Besitzer zurück
euthanasiert
Verpflegungstage
Eintritte
platziert
an Besitzer zurück
euthanasiert
Verpflegungstage
Eintritte
Freigabe
euthanasiert
Eintritte
Verpflegungstage
Verpflegungstage
Monat
I n t e r n16
seren einschlägigen Kanälen wie Ver-
einsheft oder Webseite erfolgen. Ande-
rerseits gilt es, adoptionswillige Tier-
freunde sorgfältig auszusuchen, damit
eine Platzierung auch nachhaltig ist. Inso-
fern war es ein Gewinn, dass unser Tier-
heim und seine Pfleglinge auch in drei
Sendungen «tierisch» von TeleM1 zu Gast
sein durften. In dieser Sendung suchen
Silvi Herzog und Christine Honegger wö-
chentlich Plätze für heimatlose Tiere. Je
nach vorgestellten Tieren erfolgen Reak-
tionen von InteressentInnen sehr schnell,
oder es braucht trotz dieses Mediums
seine Zeit, bis eine Platzierung erfolgt.
Im «tierisch» kam u. a. unser Mischling
Shero zu einem Auftritt. Shero weilt seit
Verzichthunde Findelhunde beschlagnahmte Hunde Pension
Eintritte
platziert
an Besitzer zurück
euthanasiert
Verpflegungstage
Eintritte
platziert
an Besitzer zurück
euthanasiert
Verpflegungstage
Eintritte
Freigabe
euthanasiert
Eintritte
Verpflegungstage
Verpflegungstage
Monat
H u n d e 2 0 1 2
Januar 5 3 0 0 401 0 0 0 0 0 0 3 0 472 18 349Februar 4 4 0 0 424 0 0 0 0 0 0 0 0 0 31 391März 4 2 0 0 430 0 0 0 0 0 1 0 0 177 31 332April 5 3 0 0 421 1 0 1 0 2 0 0 0 0 38 354Mai 3 4 0 0 492 1 0 0 0 7 0 0 0 0 42 341Juni 2 2 0 0 481 0 0 0 0 30 0 0 0 0 43 397Juli 4 5 0 0 498 0 0 0 0 31 0 2 0 129 33 421August 5 6 0 0 476 0 1 0 0 28 0 2 0 155 36 411September 5 3 0 0 443 0 0 0 0 0 0 0 0 0 39 357Oktober 2 4 0 0 505 0 0 0 0 0 0 0 0 0 33 339November 3 0 1 0 452 0 0 0 0 0 0 1 0 78 31 306Dezember 4 3 0 0 534 1 0 1 0 2 0 1 0 34 36 265
Total 46 39 1 0 5554 3 1 2 0 100 1 9 0 1045 411 4263
Shero, ein nicht ganz einfacher Zeitgenosse. Foto: Zürcher Tierschutz
April 2012 bei uns und wurde von seinen
Vorbesitzern als Welpe aus Italien mitge-
bracht. Diese hatten schon bald keine
Zeit mehr für ihn, und so wurde er ins
Tierheim abgeschoben.
I n t e r n17
Shero ist unser Härtefall, weil er sich
fremden Personen gegenüber meist unsi-
cher und eher misstrauisch zeigt, knurrt
oder sogar beisst. Da ist es zwar hilfreich,
dass er mittlerweile den Maulkorb akzep-
tiert, aber es hilft ihm bis heute nicht, die
richtigen Menschen zu finden.
Seit ein paar Monaten haben wir mit der
Zoologin und Verhaltenstherapeutin
Sonja Doll eine professionelle Hundetrai-
nerin engagiert. Sie hilft uns, mit solchen
schwierigen Hunden korrekt zu arbeiten
und sie so hoffentlich für eine erfolgreiche
Platzierung vorzubereiten. Der Beizug von
Sonja Doll ist auch insofern positiv, als un-
ser Personal von ihrem enormen Erfah-
rungsschatz mit Hunden aller Charaktere
Verzichtkatzen Findelkatzen beschlagnahmte Katzen Pension
Eintritte
platziert
an Besitzer zurück
euthanasiert
Verpflegungstage
Eintritte
platziert
an Besitzer zurück
euthanasiert
Verpflegungstage
Eintritte
an Besitzer zurück
euthanasiert
Eintritte
Verpflegungstage
Verpflegungstage
Monat
K a t z e n 2 0 1 2
Januar 6 8 0 0 661 0 1 0 0 67 0 0 0 0 7 208Februar 5 9 0 0 529 3 2 2 0 68 0 0 0 0 36 468März 4 3 0 1 493 2 0 0 0 67 0 0 0 70 22 312April 8 3 0 0 566 2 1 0 0 144 0 0 0 0 41 495Mai 10 6 0 0 719 4 1 1 0 119 0 0 0 15 19 298Juni 4 5 0 0 719 1 2 1 1 151 0 0 0 0 30 342Juli 2 5 0 0 726 2 2 1 0 92 0 0 0 0 38 614August 7 8 0 0 676 3 0 1 0 86 0 0 0 0 29 508September 6 5 0 0 570 9 3 0 1 253 0 0 0 0 21 354Oktober 5 5 0 1 660 3 1 4 0 292 0 0 0 0 26 314November 2 2 0 1 605 0 1 0 0 188 0 0 0 0 6 82Dezember 8 8 0 0 585 2 2 1 0 161 0 0 0 0 28 264
Total 67 67 0 3 7509 31 16 11 2 1688 0 2 0 85 303 4259
und «Macken» nur profitieren kann.
Per Ende des Berichtsjahres hat uns der
bisherige Betriebsleiter Gerhard Möstl
verlassen. Wir danken ihm an dieser
Stelle für seine wertvollen Dienste und
die vielen Inputs und wünschen ihm für
seine berufliche und private Zukunft al-
les Gute. Anfang April des laufenden
Jahres wird sein Nachfolger Rommy Los
die Stelle des Betriebsleiters antreten.
Abschliessend danken wir auch den ak-
tuellen und ehemaligen Tierheim-Mitar-
beiterInnen Lea Candrian, Melanie
Diem, Leandro Fornito, Nicole Frey, Kers-
tin Imboden, Jacky Mottl, Andrea Oeh-
ler, Jaëlle Stoffel, Christine Strub Näf, Sil-
via von Allmen sowie unserer Lernenden
18
I n t e r n
Jennifer Brienza für ihren Einsatz. Ein
Dankeschön gilt auch unseren freiwilli-
gen HundeausführerInnen und Katzen-
streichlerinnen, die zuverlässig und re-
gelmässig Abwechslung in den Tierheim-
alltag unserer Schützlinge bringen.
Kantonale Tierversuchskommission
Unsere Vertreterin in der kantonalen
Tierversuchskommission, Dr. med. vet.
Kathrin Herzog, hat im Berichtsjahr 65
neue Tierversuchsgesuche und 31 Ände-
rungen und Ergänzungen laufender Ge-
suche beurteilt. Als Aussenstehende
denken unsere Mitglieder an dieser
Stelle wohl an den Einsatz von Mäusen,
Ratten oder Kaninchen zur Testung von
toxischen Substanzen oder Medikamen-
ten. Die wenigsten sind sich jedoch be-
wusst, dass auch Hunde, Pferde, Nutz-
tiere wie Kühe, Schweine, Schafe und
auch Fische zu Versuchszwecken herbei-
gezogen werden. Tierversuche werden
in den verschiedensten Bereichen durch-
geführt, so auch in der Grundlagenfor-
schung, der Ausbildung von Studenten
oder in der Veterinärmedizin. An eigens
dafür gezüchteten und gehaltenen Tieren
werden beispielsweise Blutentnahmen
geübt oder aber auch der Verlauf von ex-
perimentellen Infektionen erforscht.
Ein besonderes Augenmerk gerade von
den TierschutzvertreterInnen liegt ange-
sichts der Vielfältigkeit der Versuchstiere
daher auch in der Überprüfung der Hal-
tungsbedingungen. Mindestens zwei-
mal jährlich überprüfen die Mitglieder
der kantonalen Tierversuchskommission
die diversen Tierhaltungen, die zum Teil
auch ausserhalb des Geländes der ei-
gentlichen Forschungseinrichtungen wie
Universität, ETH oder Tierspital liegen.
Ärgerlich und eigentlich inakzeptabel
ist, dass die Bestimmungen für Tiere,
welche zu Versuchszwecken gehalten
werden, um ein Vielfaches lascher sind,
als wenn Tiere derselben Art das Glück
gehabt hätten, als Heimtier gehalten zu
werden. Beispielsweise darf eine Labor-
ratte in einem Käfig mit einer Bodenflä-
che von knapp 30×30 cm gehalten wer-den. Ist die Ratte ein Heimtier, muss ihr
jedoch ein flächenmässig 6-mal grösserer
Käfig zur Verfügung gestellt werden,
um den gesetzlichen Ansprüchen genü-
gen zu können. Gerade darum ist es
wichtig, mit Versuchsdurchführenden
und Tierpflegern das Gespräch zu su-
chen, damit in Versuchstierhaltungen
das Wissen um die Grundbedürfnisse der
gehaltenen Tiere verbessert wird mit
dem Ziel einer möglichst artgerechten
Haltung. Beispielsweise sollten auch La-
borhunde ein spannendes, hundege-
rechtes Auslaufgehege haben, und sie
müssten ihr Bedürfnis nach Beschäfti-
gung entsprechend ausleben dürfen. Ge-
rade hinsichtlich der Haltung und Pflege
kann mittels Aufklärung eine deutliche
Verbesserung der Lebensqualität der
Versuchstiere erzielt werden. Somit ge-
hörte auch im Berichtsjahr das Gespräch
mit den Verantwortlichen für die Tier-
haltungen in den einzelnen Forschungs-
bereichen zum Kommissionsalltag.