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Jahresbericht - BfR · 2019-01-18 · 4 Liebe Leserinnen und Leser, im fünften Jahr seines...

Date post: 09-Aug-2020
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2007 Jahresbericht Annual Report BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG
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JahresberichtAnnual Report

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Impressum

Jahresbericht des BfR 2007

Redaktion und Herausgeber: BfR-Pressestelle

Fotos: BfR

Auflage: 4.000

Satz und Druck: Werbedruck Schreckhase

Der Druck erfolgte auf chlorfrei gebleichtem Papier

Imprint

BfR Annual Report 2007

Editor and Publisher: BfR Communication and Public Relations Office

Photos: BfR

Translation: Aileen Sharpe

Distribution: 4,000 copies

Typesetting and Printing: Werbedruck Schreckhase

This report is printed on chlorine-free bleached paper

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Bundesinstitut für Risikobewertung

Bericht für das Jahr 2007

Federal Institute for Risk Assessment

Annual Report 2007

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Liebe Leserinnen und Leser,

im fünften Jahr seines Bestehens legt das BfRhiermit seinen vierten Jahresbericht vor. Obwohlalso noch eine recht junge Institution, blickt dasBfR auf eine nunmehr 132 Jahre alte Traditionverschiedener Vorläuferinstitutionen zurück,deren Ziel bereits damals der Schutz der öffent-lichen Gesundheit war. Schon damals wurden auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse Maß-nahmen zur Verbesserung der öffentlichen Ge-sundheit ergriffen.

Auch wenn sich seit damals vieles verändert hat,so ist doch der Auftrag, Risiken zu erkennen undso die Gesundheit von Verbraucherinnen und Ver-brauchern zu schützen, gleich geblieben. Diesfindet heute jedoch unter anderen Bedingungenals damals statt. Insbesondere das Verhältnis zwischen der Politik, der Wissenschaft und derÖffentlichkeit hat sich gewandelt. Wissenschaft-liche Aussagen werden heute im Spannungsfeld

Dear Readers,

In the fifth year since its foundation BfR now presents itsfourth Annual Report. Although still a relatively young In-stitution, BfR looks back on a tradition spanning some132 years of various predecessor institutions which hadthe task of protecting public health. From the very out-set they took steps to improve public health on the basisof scientific findings.

Although much has changed since then, the remit ofidentifying risks and protecting the health of con-sumers has remained the same. This is, however, doneunder very different circumstances today. One majorchange is the relationship between political circles, sci-entific circles and the general public. Today, scientificstatements are interpreted in the cross-fire of divergentinterests. Science itself no longer speaks with onevoice. Scientific statements are frequently challenged,and this is a popular pastime. At the same time, politi-cians and political decisions are increasingly exposedto public pressure for justification. What data are usedwhen deciding what to spend taxes on? We also have a political culture today in which the general public

quite rightly asserts its claim to information and trans-parency.

All these developments mean that, today more thanever, we are both the witnesses and the victims ofcrises and scandals. Scientific progress and the fine-tuning of measurement methods and analytics have ledto a feeling of growing uncertainty particularly in thefood sector. One objective of our Institute and its staffis, therefore, to win back the confidence of the generalpublic.

The foundation of the Federal Institute for Risk Assess-ment with the related successful separation of risk as-sessment and management five years ago was a reac-tion to the BSE crisis. It was, therefore, also a confi-dence-building measure not along the lines of a purelysymbolic move but rather along the lines that changingconditions call for new measures in order to re-establishconfidence. For a long time now this has applied not on-ly to BSE but also to reactions to many new challengesin the field of consumer health protection.

divergierender Interessen inter-pretiert, die Wissenschaft selbstspricht nicht mehr mit einerStimme, wissenschaftliche Aus-sagen werden häufig und ger-ne angezweifelt. Zugleich gera-ten auch die Politik und politi-sche Entscheidungen immerstärker unter öffentlichen Recht-fertigungsdruck: Aufgrund wel-cher Daten werden Steuergel-der für dies oder jenes ausge-geben? Allerdings haben wirheute eine politische Kultur, inder die Öffentlichkeit völlig zu

Recht einen Anspruch auf Information und Trans-parenz formuliert.

All diese Entwicklungen haben dazu geführt,dass wir heute mehr denn je zugleich Zeugen wieauch Betroffene von Krisen und Skandalen wer-den. Der wissenschaftliche Fortschritt, die Verfei-nerung von Messmethoden und Analytik habendazu geführt, dass gerade im Lebensmittelbe-reich eher der Eindruck einer zunehmenden Unsi-cherheit entstanden ist. Ein Ziel unseres Hausesund seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist esdaher, das Vertrauen der Öffentlichkeit zurück-zugewinnen.

Die Gründung des Bundesinstituts für Risiko-bewertung mit der damit verbundenen, erfolgrei-chen Trennung von Bewertung und Managementvor fünf Jahren war eine Reaktion auf die BSE-Krise. Sie war somit auch eine vertrauensbilden-de Maßnahme, allerdings nicht im Sinne rein sym-bolischer Politik, sondern in dem Sinne, dass ver-

Vorwort

Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel Prof. Dr. Reiner Wittkowski

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änderte Bedingungen neue Maßnahmen erfor-dern, um Vertrauen zurückzugewinnen. Dies giltschon lange nicht mehr nur für BSE, sondern um-fasst ebenso die Reaktion auf eine Vielzahl neuerHerausforderungen im Bereich des gesundheit-lichen Verbraucherschutzes.

Das BfR reagiert auf diese geänderten Rahmen-bedingungen, und auch die Mitarbeiterinnen undMitarbeiter stellen sich auf neue Aufgabenfelderein. So wird künftig in einer eigenen Abteilung eingroßer Teil des toxikologischen Sachverstandesgebündelt. Die Nanotechnologie als eine derSchlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts wirddadurch in der Arbeit unseres Hauses beispiels-weise durch die Errichtung einer neuen Fach-gruppe für Nanotoxikologie noch stärkere Beach-tung finden wird. Das BfR ergänzt hiermit sein En-gagement, das es im Bereich der Risikokommuni-kation zur Nanotechnologie in der Vergangenheitbereits erfolgreich entfaltet hat. Ein weiterer positi-ver und durchaus beabsichtigter Nebeneffektwird zudem die Stärkung der Fachgruppen sein,die sich mit dem Ersatz und der Bewertung vonErsatzmethoden zum Tierversuch beschäftigen.

Daneben wird der Bereich, der für die Sicherheitverbrauchernaher Produkte zuständig ist, perso-nell weiter verstärkt. Die zahlreichen, hauptsäch-lich Kinderspielzeug betreffenden Rückrufaktio-nen in den letzten Monaten haben gezeigt, wienotwendig dieser Ausbau ist. Schließlich werdenneben den „neuen“ aber auch die „alten Risiken“nicht in Vergessenheit geraten. Rückstände undKontaminanten, aber auch die mikrobiell beding-

BfR responds to these changing framework conditions.Its staff members also take up new tasks. The majorshare of toxicological expertise will in future be concen-trated in one department. Nanotechnology for instance,one of the key technologies of the 21st century, will beassigned more importance within our Institute throughthe setting up of a new nanotoxicology unit. In this wayBfR is further stressing the commitment that it has al-ready successfully developed in the field of risk commu-nication on nanotechnology in the past. Another positiveand intentional side effect will be the strengthening ofthe units which deal with the replacement and the as-sessment of alternative methods to animal experiments.

Furthermore, the department responsible for the safetyof consumer products will be assigned more staff. Thenumerous call back actions mainly concerning chil-dren’s toys in recent months have shown just how im-portant this is. Finally, the new as well as the old riskswill not be forgotten. Residues and contaminants but al-so microbial food infections and intoxications will contin-ue to play a major role in our work. This fact is reflectednot least in the increased number of reference laborato-ries within the Institute.

ten Lebensmittelinfektionen und -vergiftungen,werden unsere Arbeit weiterhin entscheidend mit-bestimmen. Dieser Tatsache wird nicht zuletztdurch den Ausbau der zugehörigen Referenz-laboratorien Rechnung getragen.

Anlässlich der Festveranstaltung zum fünfjährigenBestehen des BfR widmeten wir uns der Frage,ob auch gefühlte Risiken staatliches Handelnrechtfertigen. Das Ergebnis der Veranstaltung,auf der zahlreiche Stakeholder des BfR vertretenwaren, war eindeutig: die tatsächlichen Risikenmüssen im Vordergrund stehen! Gleichwohl be-nötigt der mündige Verbraucher Orientierungs-wissen, weil aufgrund zunehmender Komplexitätimmer mehr Dinge als riskant wahrgenommenwerden, dies aus wissenschaftlicher Sicht abernicht immer Bestätigung findet. Diesen Aufgabenstellt sich das BfR auch in Zukunft getreu seinemLeitsatz „Krisen vermeiden bevor sie entstehen“.

Die beschriebenen organisatorischen Anpassun-gen werden mit dazu beitragen, dass das BfRkünftig noch schneller und flexibler auf neue Her-ausforderungen reagieren und zugleich durchhochkarätige Forschung weiter an Profil und Anerkennung in der wissenschaftlichen Gemein-schaft gewinnen wird.

Herzlichst

Professor Dr. Dr. Andreas Hensel Professor Dr. Reiner Wittkowski

Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel Prof. Dr. Reiner Wittkowski

On the occasion of the celebrations to mark the fifth an-niversary of BfR we examined the question whether per-ceived risks justify state action. The conclusion of theevent at which numerous BfR stakeholders were repre-sented, was clear: actual risks must be centre stage. At thesame time, the responsible consumer needs orientationalknowledge because – as a consequence of the growingcomplexity – more and more things are perceived to berisky although this is not always confirmed scientifically. Infuture, BfR will tackle these tasks in harmony with its guid-ing principle “Avoid crises before they occur”.

The organisational adjustments described above willhelp to ensure that BfR will be able to react even moreflexibly and quickly to new challenges in future and, atthe same time, continue to raise its profile and recogni-tion within the scientific community thanks to its highstandard of research.

Regards

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Inhalt

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I. Das Bundesinstitut für Risikobewertung 8

II. Fortschritte und Kennzahlen 12

III. Veranstaltungen 18

IV. Schwerpunktthemen 20

5 Jahre BfR – Erfolgreicher Verbraucherschutz im Rückblick 21

Gesund oder giftig? Pflanzliche Inhaltsstoffe auf dem Prüfstand 30

Gefühlte Risiken und ihre Auswirkungen auf die Risikobewertung und -kommunikation 34

V. Die Abteilungen und ihre Aktivitäten 38

Das Direktorium 38

Abteilung 1: Verwaltung 40

Abteilung 2: Risikokommunikation 44

Abteilung 3: Wissenschaftliche Querschnittsaufgaben 50

Abteilung 4: Biologische Sicherheit 56

Abteilung 5: Lebensmittelsicherheit 62

Abteilung 6: Sicherheit von Stoffen und Zubereitungen 68

Abteilung 7: Sicherheit von verbrauchernahen Produkten 74

VI.Anhang

Rechtsgrundlagen der Arbeit des BfR 80

Organigramm 82

V. The Departments and Their Activities 38

Executive Board 38

Department 1: Administration 40

Department 2: Risk Communication 44

Department 3: Scientific Services 50

Department 4: Biological Safety 56

Department 5: Food Safety 62

Department 6: Safety of Substances and Preparations 68

Department 7: Safety of Consumer Products 74

VI. Annexes

Legal foundations for the work of BfR 80

Organisation chart 84

I. The Federal Institute for

Risk Assessment 8

II. Progress and Key Data 12

III. Events 18

IV. Main Topics 20

5 years BfR – A review of successful consumer protection 21

Healthy or poisonous? Plant ingredients under close scrutiny 30

Perceived risks and their impact on risk assessment and communication 34

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Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)wurde am 1. November 2002 gegründet. Es istim Geschäftsbereich des Bundesministeri-ums für Ernährung, Landwirtschaft und Ver-braucherschutz (BMELV) angesiedelt. SeineAufgaben sind im „Gesetz zur Neuorganisa-tion des gesundheitlichen Verbraucherschut-zes und der Lebensmittelsicherheit“ vom 6. August 2002 beschrieben.

Das Institut trägt maßgeblich dazu bei, dass Le-bensmittel, Stoffe und Produkte sicher sind und– dort wo Lücken bestehen – sicherer werden.Der Mensch als Verbraucher steht dabei imMittelpunkt. Das BfR identifiziert mögliche Risi-ken, bewertet sie nach wissenschaftlichen Krite-rien und trägt aktiv dazu bei, sie zu minimieren.

Mit seinen wissenschaftlichen Bewertungen undseiner Beteiligung an Zulassungs- und Geneh-migungsverfahren leistet es einen entscheiden-den Beitrag zum gesundheitlichen Verbraucher-schutz.

8

Das BfR

I. Das Bundesinstitut für Risikobewertung

Risk assessment and risk management are undertakenby two separate institutes. Risk assessment is not,therefore, influenced by any political, economic or socialinterests. BfR’s independence is anchored in law to al-low it to fulfil its tasks. The autonomy of BfR is the guar-antee for the scientific integrity of its research findingsand assessments.

I. The Federal Institute for Risk Assessment

The Federal Institute for Risk Assessment (BfR) wasfounded on 1 November 2002. It comes under the remitof the Federal Ministry of Food, Agriculture and Con-sumer Protection (BMELV). Its tasks are set out in the“Act on the Reorganisation of Consumer Health Protec-tion and Food Safety” of 6 August 2002.

The Institute makes a major contribution to ensuring thatfoods, substances and products are safe and, wherethere are gaps in knowledge, become safer. The focusis on people as consumers. BfR identifies potentialrisks, assesses them on the basis of scientific criteriaand actively contributes to their reduction.

Through its scientific assessments and its involvementin marketing authorisation and approval procedures, theInstitute makes an essential contribution to protectingthe health of consumers.

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Arbeitsschwerpunkte sind• die Risikobewertung von Lebens- und Futter-

mitteln im Hinblick auf die mikrobiologischeund stofflich-chemische Unbedenklichkeit,

• die Abschätzung der Sicherheit von Stoffen(Chemikalien, Pflanzenschutzmittel, Biozide)sowie von verbrauchernahen Produkten (Bedarfsgegenstände, Kosmetika, Tabak-erzeugnisse, Textilien und Lebensmittelver-packungen),

• die Evaluation von Ersatz- und Alternativ-methoden zu Tierversuchen, insbesondere mit dem Ziel, die derzeit vorgeschriebenenVersuche in Zulassungsverfahren durch tier-versuchsfreie Methoden abzulösen.

Das Institut ist nationale Kontaktstelle für die Eu-ropäische Behörde für Lebensmittelsicherheitund Teil des Netzwerkes europäischer Kompe-tenzzentren für die Risikobewertung.

Entsprechend seinem Auftrag führt das BfR ei-gene Forschung durch. Ziel dieser Forschungs-aktivitäten ist es,• auf dem Gebiet der Risikobewertung die Qua-

lität der wissenschaftlichen Arbeit zu garantie-ren,

• das BfR im Rahmen seiner Aufgaben als Kom-petenzzentrum für die Bewertung von Risiken

Die Risikobewertung erfolgt institutionell ge-trennt vom Risikomanagement und damit unab-hängig von politischen, wirtschaftlichen und ge-sellschaftlichen Interessen. Zur Erfüllung dieserAufgaben ist die Unabhängigkeit des BfR ge-setzlich verankert. Durch die Unabhängigkeitsoll die wissenschaftliche Integrität der For-schungsergebnisse und der Bewertungen sichergestellt werden.

Aufgabe

Zentrale Aufgabe des BfR ist es, Risiken auf wis-senschaftlicher Grundlage zu identifizieren undzu bewerten, Maßnahmen für die Begrenzungmöglicher Risiken vorzuschlagen und diesenProzess zu kommunizieren. Hinzu kommt diefundierte Beratung von Politik und Öffentlichkeit.

Insgesamt ist das Aufgabenspektrum sehr weit,es umfasst neben der gesundheitlichen Bewer-tung von Lebens- und Futtermitteln auch die vonStoffen und Produkten sowie Arbeiten über Al-ternativen zum Tierversuch. Diese Aufgabennimmt das Institut im Rahmen gesetzlicher Zu-lassungs- und Genehmigungsverfahren, seinerForschungsaktivitäten und Referenzlaboratorienwahr.

Tasks

The central tasks of BfR are to identify and assess risks ona scientific basis, to propose ways of limiting potential risksand to communicate this process. In addition, it providessound advice to political circles and the general public.

Overall it has a very wide range of tasks. In addition tothe health assessment of food and feed, they also in-clude the health assessment of substances and prod-ucts as well as work on alternatives to animal experi-ments. The Institute carries out these tasks within theframework of statutory marketing authorisation and ap-proval procedures, its research activities and its refer-ence laboratories.

Its main areas of work are:• risk assessment of food and feed in respect of their

microbiological and material-chemical safety;• safety assessment of substances (chemicals, pesti-

cides, biocides) and of consumer products (articlesof daily use, cosmetics, tobacco products, textilesand food packaging);

• evaluation of alternatives to animal experiments, par-ticularly with a view to replacing the experiments cur-rently prescribed in marketing authorisation proce-dures with methods involving no experimental ani-mals at all.

BfR is the national point of contact for the EuropeanFood Safety Authority and a member of the network ofEuropean Centres of Excellence for Risk Assessment.

In line with its mandate, BfR conducts its own research.The objectives of its research activities are:• to guarantee a high standard of scientific work in the

field of risk assessment;• to strengthen BfR within the framework of its tasks as

a centre of excellence for the assessment of risks onthe national and international levels and, in this way,to offer advice to politicians of the highest scientificstandard;

• to maintain the scientific competences of its staffmembers by means of experimental and non-experi-mental research when it comes to assessing scientificfindings from third parties in an independent mannerand to drawing on these findings in expert reports.

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Das BfR

national und international zu stärken und damitPolitikberatung auf hohem wissenschaftlichenNiveau zu betreiben,

• durch experimentelle und nicht experimentelleForschung die wissenschaftliche Kompetenzder Mitarbeiter/-innen sicherzustellen, wissen-schaftliche Erkenntnisse Dritter unabhängigbewerten zu können und diese in Expertiseneinfließen zu lassen.

Sieben Arbeitsbereiche bewältigen die gestell-ten Aufgaben: die Abteilungen für biologischeSicherheit, für Lebensmittelsicherheit, für die Sicherheit von Stoffen und Zubereitungen sowiefür die Sicherheit von verbrauchernahen Produk-ten. Sie alle werden unterstützt durch die Abtei-lungen für Risikokommunikation, für wissen-schaftliche Querschnittsaufgaben sowie durchdie Verwaltung.

Ziele und Ausblick

Im Konzert der Akteure will das BfR den maß-geblichen wissenschaftlichen Beitrag für dengesundheitlichen Verbraucherschutz leisten.Durch die Qualität seiner Arbeit, seine wissen-schaftliche Unabhängigkeit und die Transparenzseiner Bewertungen will das Institut national undinternational zu einem wichtigen Impulsgeber fürden gesundheitlichen Verbraucherschutz wer-den, auf dessen Urteil der Verbraucher vertraut.

Goals and outlook

In the concert of stakeholders BfR endeavours to makean essential scientific contribution to consumer healthprotection. Through the quality of its work, its scientificindependence and the transparency of its assess-ments, the Institute wishes to become a major innovativeforce, both nationally and internationally, in consumerhealth protection whose judgements are trusted by con-sumers.

Seven departments carry out these tasks: Departmentsfor Food Safety, Biological Safety, Safety of Substancesand Preparations and Safety of Consumer Products.They are all supported by the departments for RiskCommunication, Scientific Services and Administration.

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Fortschritte und Kennzahlen

II. Fortschritte und Kennzahlen

Forschung

Das BfR forscht vorrangig zu Fragestellungen, beidenen eine Risikobewertung wegen fehlenderoder unzureichender Daten nicht oder nur ein-geschränkt möglich ist, ein Risiko aber erwartetwerden kann oder bewertet werden muss.

Seiner Aufgabenstellung entsprechend konzen-triert sich das BfR dabei auf fünf Forschungs-schwerpunkte:• Forschung im Rahmen der Referenzlabortätig-

keit mit dem Ziel der Entwicklung neuer Nach-weismethoden

• Forschung zur Entwicklung verbesserter Metho-den der Expositionsschätzung zur Bewertungvon Risiken und zur Epidemiologie und zumMonitoring von Zoonosen und Antibiotikaresis-tenz

• Forschung zu Eigenschaften, Wirkmechanis-men und Funktionalität im Rahmen der biologi-schen Sicherheit sowie der Sicherheit von Lebensmitteln, Chemikalien und verbraucher-nahen Produkten

• Forschung zu wissenschaftlichen Grundlagender Risikokommunikation und Risikowahrneh-mung

• Forschung zur Dokumentation, Bewertung, Ent-wicklung und Validierung von Ergänzungs- undErsatzmethoden zu Tierversuchen

II. Progress and Key Data

Research

BfR mainly conducts research on questions where riskassessment is not possible or only possible to a limiteddegree because of missing or inadequate data, butwhere a risk is expected or has to be evaluated.

In line with its mandate BfR concentrates on five mainresearch areas:

• Research within the framework of its reference labo-ratory activities with a view to developing new detec-tion methods

• Research on developing improved exposure assess-ment methods for the evaluation of risks and on theepidemiology and monitoring of zoonoses and antibi-otic resistance

• Research on properties, mechanisms of action andfunctionality within the framework of biological safety

and also on the safety of goods, chemicals and con-sumer products

• Research on the scientific foundations to risk commu-nication and risk perception

• Research on the documentation, assessment, devel-opment and validation of alternatives to animal exper-iments

Controlling

BfR sees itself as a scientific agency and knowledgeprovider in consumer health protection. In order to beable to tackle these tasks in an optimum manner, re-search and services are dependent on modern man-agement. The Institute develops its managerial andsteering tools in an ongoing manner and constantly im-proves on them. The Institute’s controlling is designedto adapt services to requirements, shape them in a tar-geted and output-oriented manner and to ensure thequality and profitability of work within the Institute. Oneimportant component for this is the setting up of cost-

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Das Leistungsspektrum des BfR hat sich durchdie Einrichtung Nationaler Referenzlabore we-sentlich erweitert. Neue Rechtsentwicklungen,wie z.B. im Chemikalienrecht, stellen veränderteAnforderungen und Aufgaben. Dies macht es not-wendig, auch die Organisation des Instituts zu-kunftsgerichtet weiterzuentwickeln. Die Arbeit undKommunikation des Instituts wird im immer stärke-ren Maße durch informationstechnische Verfahrenund Instrumente unterstützt, die durch ein ent-sprechendes Sicherheitsmanagement begleitetwerden müssen. Hierzu wurde letztes Jahr einsystematischer Sicherheitsprozess initiiert.

Controlling

Das BfR versteht sich als wissenschaftliche Fach-behörde und Wissensdienstleister im gesundheit-lichen Verbraucherschutz. Um die Aufgabenan-forderungen optimal zu erfüllen, brauchen For-schung und Dienstleistung ein modernes Ma-nagement. Das Institut entwickelt seine Instru-mente und Verfahren der Führung und Steuerungdafür kontinuierlich weiter und verbessert sie. DasInstitutscontrolling soll dazu beitragen, das Leis-tungsspektrum an die Anforderungen anzupas-sen, es ziel- und ergebnisorientiert zu gestaltenund die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Arbeitim Institut zu sichern. Eine wichtige Grundlagebildet die Einrichtung der Kosten- und Leistungs-rechnung, mit der die Leistungen, die das Institutim Rahmen seiner amtlichen Aufgaben erbringt,und die damit verbundenen Kosten ermittelt wer-den. Dadurch sollen die Informations- und Ent-scheidungsgrundlagen für die strategische undoperative Planung und Steuerung der Institutsar-beit verbessert werden.

to-performance accounting to determine the servicesprovided by the Institute within the framework of its offi-cial tasks and the related costs. In this way, the informa-tion and decision-making bases for strategic and opera-tional planning and controlling of the Institute’s work areto be improved.

The BfR range of services has been considerably ex-tended through the setting up of National ReferenceLaboratories. New legal developments for instance inchemical law lead to changing requirements and tasks.This means it is necessary to develop the organisationof the Institute in a future-oriented manner. The workand communications of the Institute are increasinglybeing supported by technical information processesand instruments which must be backed by correspon-ding security management. To this end, a systematicsecurity process was initiated last year.

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Fortschritte und Kennzahlen

Kennzahlen für das Jahr 2007

Key data for 2007

Ausgewählte Ausgaben in Tausend €

Informationstechnik 2.623

Wissenschaftliche Sammlungenund Bibliotheken 255

Aus- und Fortbildung 162

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,Veröffentlichung und Dokumentation, 586

Konferenzen, Tagungen, Messen undAusstellungen 73

Personal

Mitarbeiter insgesamt 652

Wissenschaftler 199

Azubis 38

Einnahmen in Tausend €

Aufträge Dritter (EU-Projekte) 1.961

Forschungsaufträge andererBundesbehörden 644

Erstattung (Zuschuss) des BMELV 40.771

Verwaltungseinnahmen undübrige Einnahmen 1.735

Einnahmen insgesamt 45.111

Ausgaben

Personalausgaben 28.059

Sächliche Verwaltungsausgaben 13.855

Zuweisungen und Zuschüsse 1.120

Investitionen 2.069

Besondere Finanzierungsausgaben 8

Ausgaben insgesamt 45.111

Personnel

Total headcount 652Scientists 199Trainees 38

Income in thousand €Third-party contracts (EU projects) 1,961 Research contracts with other federal authorities 644Refund (subsidy) from BMELV 40,771Administration and other income 1,735Total 45,111

Expenditure

Personnel expenditure 28,059Material administrative expenditure 13,855Allocations and subsidies 1,120Investment 2,069Special financing expenditure 8Total 45,111

Selected expenses in thousand €Information technology 2,623Scientific collections and libraries 255Initial and further training 162Press and public relations, publications and documentation 586Conferences, meetings, trade fairs and exhibitions 73

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Kooperationen/Mitwirkung in Gremien Anzahl

Anzahl der Gremien, an denen Mitarbeiter/Innen des BfR imdienstlichen Auftrag beteiligt sind 299

Im Einzelnen:National

Gremien des Bundes 41

Bund-Länder-Gremien 29

Gremien des BVL 20

Gremien anderer Einrichtungen 67

Europäische Ebene

Gremien der Europäischen Kommission 45

Gremien der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde 34

Gremien anderer europäischer Organisationen 13

Weltweit

Gremien des Codex Alimentarius (WHO/FAO) 12

sonstige Gremien (WHO/FAO) 5

OECD-Gremien 16

Sonstige Gremien mit weltweitem Normungsanspruch 17

Forschung Anzahl

Drittmittelprojekte insgesamt 34

EU-Projekte 20

DFG-Projekte und Projekte von Bundesbehörden 14

Mittelumfang 2.684

Veröffentlichungen

Buchveröffentlichungen 8

Beiträge zu Sammelwerken 15

Tagungsbeiträge 27

Posterbeiträge 61

Aufsätze in referierten Zeitschriften 131

Aufsätze in nichtreferierten Zeitschriften 26

Vorträge 346

Konferenzen

National 3

International 2

Research NumberTotal third party projects 34EU projects 20DFG (German Research Foundation) projects and projects for other federal authorities 14Scale of funding 2,684

Publications

Books 8Contributions to compilations 15Conference proceedings 27Poster contributions 61Articles in refereed journals 131Articles in non-refereed journals 26Papers 346

Conferences

National 3International 2

Cooperation/Participation in bodies NumberNumber of bodies in which BfR staff members are involved in an official capacity 299

In detail:National

Federal bodies 41Federal government – federal state bodies 29BVL bodies 20Bodies of other institutions 67

European level

Bodies of the European Commission 45Bodies of the European Food Safety Authority 34Bodies of other European institutions 13

Worldwide

Bodies of Codex Alimentarius (WHO/FAO) 12Other bodies (WHO/FAO) 5OECD bodies 16Other bodies involved in global standardisation activities 17 15

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BfR expert opinions NumberAssessments in prescribed marketing authorisation,notification, approval and listing procedures passed on to the Federal Office of Consumer Protection and Food Safety or to the Federal Institute for Occupational Safety and Health in their capacity as risk management agencies 1,400Expert opinions for supervisory federal ministries (BMELV, BMU, BMVBS) 365Assessments of health safety of wood preservatives 80Assessment of chemical substances in conjunction with international procedures (EU, OECD, WHO) 80Expert opinions on alternatives to animal experiments for the EU and OECD 15Other expert opinions for public agencies and courts 650Other 410Total 3,000

The 1,400 assessments in prescribed procedures include: NumberDealing with registrations of new substances in accordance with chemicals law 540Concerted decisions on pesticide registration 130Assessments of active substances in accordance with pesticides law 200Expert opinions/concerted decisions in procedures under feed law 50Expert opinions on applications for derogations from consumer protection provisions in food law,§§ 54, 68 LFGB 160Other risk assessments in prescribed procedures 320

Fortschritte und Kennzahlen

16

Unter den 1.400 Bewertungen in rechtlich vorgeschriebenen Verfahren sind: Anzahl

Erledigung von Anmeldungen neuer Stoffe nach dem Chemikalienrecht 540

Benehmensentscheidungen in Zulassungsverfahren nach dem Pflanzenschutzmittelrecht 130

Bewertungen von Wirkstoffen nach dem Pflanzenschutzmittelrecht 200

Stellungnahmen/Benehmensentscheidungenin futtermittelrechtlichen Verfahren 50

Stellungnahmen zu Anträgen aufAusnahmen von Verbraucherschutz-vorschriften im Lebensmittelrecht,§§ 54, 68 LFGB 160

Weitere Risikobewertungen in rechtlich vorgeschriebenen Verfahren 320

Fachliche Stellungnahmen des BfR Anzahl

Bewertungen in rechtlich vorgeschriebenen Zulassungs-, Anmelde-, Genehmigungs- und Listungsverfahren, die an das Bundes-amt für Verbraucherschutz und Lebens-mittelsicherheit oder die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit als Behörden des Risikomanagements gesandt wurden 1.400

Fachliche Stellungnahmen an Aufsicht führende Bundesministerien (BMELV, BMU, BMVBS) 365

Bewertungen der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Holzschutzmitteln 80

Bewertungen von chemischen Stoffen im Rahmen von internationalen Verfahren (EU, OECD, WHO) 80

Fachliche Stellungnahmen zu Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch im Rahmen von EU und OECD 15

Sonstige fachliche Stellungnahmen an Behörden und Gerichte 650

Sonstige 410

Anzahl gesamt 3.000

Anmerkung: Das Zahlenwerk gibt einen Eindruck vonArt und Umfang der fachlichen Stellungnahmen desBundesinstituts für Risikobewertung im Jahr2006. Es handelt sich um eine Darstellung desOUTPUT. Eine geringe Anzahl von Risikobe-wertungen kann für den Verbraucher-schutz – wegen ihres Gegenstandesund ihrer wissenschaftlichen Qualität– wertvoller sein als ein Vielfachesvon Risikobewertungen. Die Zahlenlassen daher keine oder nur begrenzteRückschlüsse auf den Leistungsumfang des Bundes-instituts für Risikobewertung zu.

Note: The figures provide some insight into the type andscale at expert opinions compiled by the Federal Institutefor Risk Assessment in 2007. They describe OUTPUT. Alow number of risk assessments may be more valuable forthe purposes of consumer protection – because of thesubject matter and scientific quality – than a multitude ofrisk assessments. The same holds for research projectsand scientific publications. The figures do not, therefore,permit any or only limited conclusions about the scale ofachievements of the Federal Institute for Risk Assessment.

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Veranstaltungen

III. Veranstaltungen11.–12. Januar 2007Expertentreffen „Folsäurestatus in Europa und Mög-lichkeiten der Intervention“

31 Fachleute aus 15 Ländern diskutierten über den Sta-tus der Folsäureversorgung in Europa und Möglichkeitender Intervention. Denn: Obwohl die Versorgung mit Vita-minen und Mineralstoffen im Allgemeinen gut ist, bildetdie Folsäure eine Ausnahme. Nur knapp 20 Prozent derBevölkerung in Deutschland nimmt so viel Folsäure aufwie empfohlen. Einig waren sich die Experten darin, dassdie Vorteile, die eine Anreicherung von Grundnahrungs-mitteln mit Folsäure für eine kleine Bevölkerungsgruppemit sich bringt, sorgfältig gegen mögliche Risiken für diegesamte Bevölkerung abgewogen werden müssen.

19.–21. März 2007Fortbildungsveranstaltung für den ÖffentlichenGesundheitsdienst 2007

Gemeinsame Veranstalter der jährlichen Fortbildung wa-ren das BfR, das Robert Koch-Institut (RKI) und das Um-weltbundesamt (UBA). Mit rund 700 Teilnehmern war dieVeranstaltung auch in diesem Jahr sehr gut besucht. DieVeranstaltung richtet sich vorrangig an die Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter der Gesundheitsämter, der Medizi-nal-, veterinärmedizinischen und chemischen Untersu-chungsämter sowie an die Hygienebeauftragten derKrankenhäuser und ist als Fortbildung für Ärzte und Tier-ärzte anerkannt. Auch die Apothekerkammer hat für dieVeranstaltung Kompetenzpunkte erteilt.

III. Events

11-12 January 2007

Expert meeting “Folic acid status in Europe and possibili-

ties for intervention”

31 experts from 15 countries came together to discuss the sta-tus of folic acid intake in Europe and the possibilities for inter-vention. Although vitamin and mineral intake is generally good,folic acid is the exception. Just under 20 % of the population inGermany meets the recommended folic acid intake. The expertsagreed that the advantages offered by fortifying staple foodswith folic acid for a small group of the population must be care-fully weighed up against the possible risk for the population as awhole.

19-21 March 2007

Further training event for the public health care service

in 2007

The joint organisers of the annual further training programmewere BfR, the Robert Koch-Institute (RKI) and the Federal Envi-ronmental Agency (UBA). With around 700 participants thisevent was once again very well attended. The programme ismainly intended for staff in public health departments, medical,veterinary medical and chemical control bodies and the hygieneofficers of hospitals. It is recognised as further training for doc-tors and vets. The Chamber of Pharmacists has also awardedcompetence points for this event.

2 March 2007

EFSA Management Board Meeting

It wasn’t just BfR that had an anniversary in 2007. The EuropeanFood Safety Authority (EFSA) also celebrated its fifth anniver-sary. At the 30th meeting of the EFSA Management Board,which was hosted by BfR at the Institute’s site in Berlin-Marien-felde, the focus was on a series of planned activities and con-ferences by means of which EFSA intended to present its work.

23 April 2007

Nutrient profiles as the precondition for health claims –

3rd BfR Consumer Protection Forum

In 2005 BfR was called upon by the Federal Ministry of Food,Agriculture and Consumer Protection (BMELV) to prepare a sci-entific concept for nutrient profiles. BfR experts, together withexternal experts, worked on this concept and presented it to thegeneral public at the 3rd BfR Consumer Protection Forum. Ac-cording to this concept, nutrient profiles should take the levels ofvarious nutrients and substances with nutritional or physiologicaleffects into account.

2. März 2007EFSA Management Board Meeting

Nicht nur das BfR beging im Jahr 2007 sein Jubiläum,auch die European Food Safety Authority (EFSA) konnteihr fünfjähriges Bestehen feiern. Beim 30. Treffen des EFSA Management Boards, dessen Gastgeber das BfRam Institutsstandort in Berlin-Marienfelde war, stand des-halb die Vorstellung einer Reihe von geplanten Aktivitätenund Konferenzen im Vordergrund, mit denen die EFSA ihre Arbeit präsentieren wollte.

23. April 2007Nährwertprofile als Voraussetzung für Health Claims –3. BfR-Forum Verbraucherschutz

2005 wurde das BfR vom Bundesministerium für Ernäh-rung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)aufgefordert, ein wissenschaftliches Konzept für Nähr-wertprofile zu erarbeiten. Experten des BfR haben ge-meinsam mit externen Fachleuten an diesem Konzept ge-arbeitet und es im Rahmen des 3. BfR-Forums Verbrau-cherschutz der Öffentlichkeit vorgestellt. Danach sollenNährwertprofile die Gehalte verschiedener Nährstoffeund Substanzen mit ernährungsbezogener oder physio-logischer Wirkung berücksichtigen.

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9. Juni 2007Lange Nacht der Wissenschaften 2007

Mit fast 150.000 Teilnehmern verzeichneten die Veranstal-ter der Langen Nacht der Wissenschaften in diesem Jahreinen Besucherrekord. Insgesamt beteiligten sich 61 wis-senschaftliche Einrichtungen. Das BfR öffnete seine Tü-ren in der „Klügsten Nacht des Jahres“ am Traditions-standort auf dem „Dahlemer Dreieck“ und stellte seineReferenzarbeit zu Schimmelpilzen, ihren Gifte und derenNachweis, zur Analytik von Muscheltoxinen und Wein sowie zur (stofflichen) Sicherheit von Küchenutensilien,Lebensmittelverpackungen und Futtermitteln in denVordergrund.

5.–6. Juli 2007Pflanzliche Stoffe – gesund und giftig zugleich? 4. BfR-Forum Verbraucherschutz

Auf dem 4. BfR-Forum Verbraucherschutz wurden Strate-gien zur gesundheitlichen Bewertung pflanzlicher Stoffein Lebensmitteln und Futtermitteln diskutiert. Zwar gilt eine Ernährung mit einem hohen Anteil pflanzlicher Le-bensmittel als gesund und wird von vielen Ernährungs-fachleuten befürwortet. Allerdings enthalten einige Pflan-zen, die zu Lebensmitteln verarbeitet werden, von Naturaus auch problematische Substanzen, die der Gesund-heit schaden können. Wie die Risiken solcher Stoffe be-wertet werden sollen, war zentrales Thema der Veranstal-tung.

10. Juli 2007Bundespräsident Horst Köhler besucht das BfR

Im Rahmen seiner Besuche der einzelnen Berliner Bezirkewar Bundespräsident Horst Köhler zu Gast im BfR. Hierinformierte er sich über Themen des gesundheitlichenVerbraucherschutzes und des Tierschutzes und trug sichin das Gästebuch ein. Der Präsident des BfR, ProfessorDr. Dr. Andreas Hensel, begrüßte den Bundespräsidentenauf dem traditionsreichen Dahlemer Gelände und erläu-terte die wissenschaftliche Arbeit des Bundesinstituts amBeispiel der marinen Biotoxine, der Sicherheit gentech-nisch veränderter Lebensmittel, des Schutzes des Ver-brauchers vor gefälschten Weinen und von Alternativenzum Tierversuch, die ebenfalls am BfR erarbeitet werden.

7.–9. November 2007Wissenschaft im Dienst des Menschen

An drei Tagen feierte das BfR sein fünfjähriges Bestehenmit Veranstaltungen, die sich an verschiedene Teilneh-mergruppen richteten. Hochrangige Vertreterinnen undVertreter aus allen Bereichen der Lebensmittelsicherheitbezogen am ersten Tag zum Thema „Rechtfertigen „ge-fühlte“ Risiken staatliches Handeln?“ Position. Anhandvon Vorträgen und Postern zeigte das BfR am zweitenTag, welche neuen Erkenntnisse die Wissenschaft zumSchutz der Verbraucher einbringen kann. An Tag dreischließlich gab das BfR Berliner Schülerinnen und Schü-lern im Rahmen eines Projekttages Einblick in seine Ar-beit und erläuterte an vier Themen die Arbeit für den gesundheitlichen Verbraucherschutz exemplarisch, an-schaulich und praxisnah.

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9 June 2007

Long Night of Sciences 2007

With almost 150,000 participants the organisers of the LongNight of Science attracted up a record number of visitors thisyear. A total of 61 scientific institutions took part. BfR opened itsdoors during the “Cleverest Night of the Year” at its traditionallocation on the Dahlem triangle and presented its referencework on mould, toxins and their detection, the analysis of mus-sel toxins and wine and on the (substance) safety of kitchenutensils, food packaging and feed.

5-6 July 2007

Plant substances – Healthy and poisonous at the same

time? 4th BfR Consumer Protection Forum

At the 4th BfR Consumer Protection Forum strategies for thehealth assessment of plant substances in food and feed werediscussed. It is true that a diet with a high proportion of foods ofplant origin is considered to be healthy and is advocated bymany nutrition experts. However, some plants which areprocessed into foods naturally contain problematic substances,too, which can harm health. The main topic at this event washow to assess the risks from these substances.

10 July 2007

Federal President Horst Köhler visits BfR

During his visits to the individual districts in Berlin, Federal Pres-ident Horst Köhler was also a guest of BfR. He was informedabout aspects of consumer health protection and animal wel-fare and signed the guest book. BfR President, Professor Dr.Dr. Andreas Hensel, welcomed the Federal President tothe tradition-steeped Dahlem site and explained the sci-entific work of the Federal Institute using the example ofmarine biotoxins, the safety of genetically modifiedfood, the protection of consumers against falsifiedwines and alternative methods to animal experimentswhich were also developed at BfR.

7-9 November 2007

Science in the service of humanity

Over a period of three days BfR celebrated its fifth anniversarywith events for various participating groups. On the first day, highranking representatives from all areas of food safety discussedtheir stance on the topic “Do ‘perceived’ risks justify state ac-tion?” Based on lectures and posters BfR showed on the secondday what new findings can be made available by science forconsumer protection. On the third day BfR gave Berlin pupils anopportunity to take a look at its work during a project day. Itpicked four topics to explain its work on consumer health protec-tion in an exemplary, transparent and practical manner.

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IV. Main Topics

Identify risks – Protect health

In scientific terms the word “risk” describes the scale ofpotential damage and the probability that this damagewill occur. A “risk” results from the hazard potential of asubstance or a germ and from the frequency and scaleon which human beings come into contact with it. Undercertain circumstances many substances or germs canharm health and, therefore, pose a potential risk for peo-ple. If this hazard potential is detected early on, a riskcan be prevented or contained.

BfR assesses risks from many areas of daily life. This in-cludes chemicals as well as food of plant and animalorigin, cosmetics and children’s toys. BfR sources thelatest scientific findings on these subjects through anongoing international exchange with experts from otherscientific institutions but also through its own research.To this end, BfR examined numerous topics and “risks”in 2007. The following three examples are used todemonstrate how BfR has worked on and contributed to

Risiken erkennen – Gesundheit schützen

Wissenschaftlich beschreibt der Begriff „Risiko“das Ausmaß eines möglichen Schadens und dieWahrscheinlichkeit, dass er eintritt. Ein „Risiko“resultiert aus dem Gefährdungspotenzial einesStoffes oder Keims und daraus, wie häufig und inwelchem Umfang ein Mensch damit in Kontaktkommt. Viele Stoffe oder Keime können unter be-stimmten Bedingungen die Gesundheit schädi-gen und stellen damit ein mögliches Risiko fürden Bürger dar. Wenn diese Gefahrenpotenzialefrühzeitig erkannt werden, lässt sich das Risikoabwehren oder begrenzen.

Das BfR bewertet Risiken aus vielen Bereichendes täglichen Lebens. Chemikalien gehörenebenso dazu wie pflanzliche und tierische Le-bensmittel, Kosmetik oder Kinderspielzeug. Dieneuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse hierzugewinnt das BfR durch kontinuierlichen internatio-nalen Austausch mit den Experten anderer wis-

senschaftlicher Einrichtungen,aber auch durch eigene For-schung. Dazu hat sich das BfRauch im Jahr 2007 mit einer Viel-zahl von Themen und „Risiken“beschäftigt. Wie das BfR arbei-tet und seit seiner Gründung vorfünf Jahren zum Gesundheits-und Verbraucherschutz beige-tragen hat, wird im Folgendenexemplarisch an drei Schwer-punktthemen dargestellt.

health and consumer protection since its foundation fiveyears ago.

Schwerpunktthemen 2007

IV. Schwerpunktthemen

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5 years BfR – A review of successful

consumer protection

With the foundation of the Federal Institute for Risk As-sessment in November 2002, the legislator institution-alised the separation of risk assessment from risk man-agement and set standards on the European level. Theobjective was to establish risk assessment on a highscientific level, free from economic, social and politicalinterests, in a transparent manner which could be un-derstood by the general public. In the five years sinceits foundation BfR has identified and assessed on nu-merous occasions the risks linked to food and feed,chemicals and consumer products for consumers. It hasproposed risk reduction measures to political circlesand also informed the public at large. With this work theInstitute has made a major contribution over the last fiveyears to consumer protection. The following examplesexplain how this was done.

5 Jahre BfR – Erfolgreicher Verbraucherschutz im Rückblick

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BSE – A challenge for consumer

health protection

The way in which the BSE crisis was tackled in Ger-many is a success story which was co-written by theFederal Institute for Risk Assessment and – up to No-vember 2002 – by the Federal Institute for ConsumerHealth Protection and Veterinary Medicine, BgVV. Theirscientifically based recommendations have set interna-tional standards. In particular the ban on feeding animalproteins and in Germany the additional ban on feedinganimal fat to livestock, the consistent removal of specificrisk material, the measures on contamination avoidanceduring the slaughter process and BSE monitoring ofslaughter animals have contributed to considerably re-ducing the initially high health risk for consumers. It isstill not negligibly small but today it can be classified as(very) minimal.

The pathogen of bovine spongiform encephalopathy(BSE) is transmissible to human beings and triggers adisease which is known as new variant Creutzfeldt-Jakob Disease (vCJD). The main source of infection is

Mit der Gründung des Bundesinstitutsfür Risikobewertung im November 2002hat der Gesetzgeber die Trennung vonRisikobewertung und Risikomanage-ment institutionalisiert und damit auf eu-ropäischer Ebene Maßstäbe gesetzt.Das Ziel dieser Maßnahme war es,eine Risikobewertung auf hohemwissenschaftlichem Niveau, freivon wirtschaftlichen, gesellschaft-lichen und politischen Interessen, trans-parent und damit nachvollziehbar für dieÖffentlichkeit zu etablieren. In den fünfJahren seines Bestehens hat das BfR inzahlreichen Fällen Risiken, die Lebens-und Futtermittel, Chemikalien sowie ver-brauchernahe Produkte für den Verbrau-cher bergen können, identifiziert, bewertet, derPolitik Maßnahmen für ihre Begrenzung vorge-schlagen und die Öffentlichkeit darüber infor-miert. Mit dieser Arbeit hat das Institut in den ver-gangenen fünf Jahren maßgeblich zum Schutzder Verbraucher beigetragen. Wie, das erläuternwir im Folgenden an ausgewählten Beispielen.

BSE – Eine Herausforderung für den gesundheitlichen Verbraucherschutz

Die Bewältigung der BSE-Krise in Deutschland isteine Erfolgsgeschichte, die das Bundesinstitut fürRisikobewertung und – bis November 2002 – das

Bundesinstitut für ge-sundheitlichen Verbrau-cherschutz und Veteri-närmedizin, BgVV, mit

geschrieben haben.Ihre wissenschaftlichbegründeten Emp-

fehlungen habeninternational Maßstäbegesetzt. Insbesonderedas Verbot der Verfütte-rung von tierischen Pro-teinen und in Deutsch-land zusätzlich von tieri-schen Fetten an land-wirtschaftliche Nutztiere,die konsequente Entfer-

nung von spezifiziertem Risikomaterial, die Maß-nahmen zur Kontaminationsvermeidung im

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Schlachtprozess und das BSE-Monitoring beiSchlachttieren haben dazu beigetragen, das an-fangs hohe gesundheitliche Risiko für den Ver-braucher erheblich zu reduzieren. Es ist zwar im-mer noch nicht vernachlässigbar klein, kann heu-te aber als (sehr) gering eingestuft werden.

Der Erreger der Bovinen Spongiformen Enzepha-lopathie (BSE) ist auf den Menschen übertragbarund löst eine Erkrankung aus, die als neue Vari-ante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) be-zeichnet wird. Als Hauptinfektionsquelle gilt derVerzehr von erregerhaltigem Risikomaterial (hier-zu zählen insbesondere das Gehirn, das Rücken-mark und der Darmtrakt von Rindern) enthalten-den Lebensmitteln. Infektionen des Menschenverlaufen ebenso wie die BSE-Erkrankungen desRindes stets tödlich. Bis heute stehen weder eineImmunprophylaxe noch eine Therapie zur Verfü-gung. Jeder Infizierte ist lebenslang eine Infek-tionsquelle für andere. Da der BSE-Erreger dieküchentechnische Zubereitung von Lebensmittelnebenso überlebt wie traditionelle Herstellungsver-fahren, hat der Schutz des Verbrauchers einenbesonders hohen Stellenwert und kann nur ge-währleistet werden, wenn der Erreger aus der Lebensmittelkette ferngehalten wird. Dass dievorgeschlagenen Maßnahmen gegriffen haben,zeigt die Tatsache, dass bei Rindern in Deutsch-land nur noch wenige Neuerkrankungen beob-achtet werden: In den Beständen ist der Erregernahezu eliminiert. Erkrankungen des Menschenmit der neuen Creutzfeldt-Jakob-Variante sind inDeutschland bis heute nicht beobachtet worden.Vor diesem Hintergrund begleitet das BfR nun dieschrittweise Rücknahme der etablierten Maßnah-men, um das erreichte hohe Maß an Lebens-

deemed to be the consumption of food with thepathogen-containing risk material (this includes moreparticularly brain, spinal marrow and the intestinal tractof cattle). Human infections, like BSE infections in cattle,are always fatal. At the present time, no immunoprophy-laxis or treatment is available. Each infected person is asource of infection throughout their lives for others. Asthe BSE pathogen can survive preparation of foods inthe kitchen and traditional production methods, con-sumer protection plays a very important role and canonly be guaranteed when the pathogen is kept awayfrom the food chain. The effectiveness of the proposedmeasures is confirmed by the fact that only very fewnew cases of the diseases have been observedamongst cattle in Germany. The pathogen has almostbeen completely eradicated from animal stocks. Nocases of infection with the new Creutzfeldt-Jakob vari-ant in humans have been observed up to now in Ger-many. Against this backdrop BfR monitors the gradualrelaxing of the established measures to ensure that thehigh level of food safety achieved is maintained, and toguarantee consistent protection of consumers.

Campylobacter: BfR creates database

for risk assessment

Thermophilic Campylobacter (C.) spp. are one of themost frequent causes of bacterial gastrointestinal disor-ders in humans after Salmonella. The infection is linkedwith severe cases of diarrhoea. Children under the ageof six and younger adults aged between 20 and 30 areparticularly at risk. Risk assessments indicate that be-tween 30 and 50 % of the cases are caused by con-taminated chicken. Studies conducted by the FederalInstitute for Risk Assessment together with the federalstates describe for the first time the Campylobacter sta-tus in Germany and bear out this suspicion: in around40 % of the examined broiler flocks, the pathogen wasnot detectable at the time of slaughter. Determinationsof antibiotic resistance also showed that some Campy-lobacter germs demonstrate high resistance levels tonumerous conventional antibiotics.

These data constitute a first step in the necessary con-trol of Campylobacter spp. in poultry flocks. Studies onthe incidence of non-thermophilic Campylobacter

Schwerpunktthemen 2007

mittelsicherheit aufrechtzuerhalten und den kon-sequenten Schutz der Verbraucher zu gewähr-leisten.

Campylobacter: BfR schafft Datenbasis für eine Risikobewertung

Thermophile Campylobacter (C.) spp. stellen neben den Salmonellen eine der häufigsten Ursa-chen für bakteriell bedingte Magen-Darm-Erkran-kungen beim Menschen dar. Die Infektion gehtmit schweren Durchfällen einher. Besonders be-troffen sind Kinder unter sechs Jahren und jünge-

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and fortified foods is diverse and constantly growing. Vi-tamins and some minerals are essential – humans needthem to live. But that doesn’t mean that the more theytake, the healthier people will be. It is true that some vi-tamins are excreted when they reach overly high con-centrations in the human body. In the case of other vita-mins and minerals high intake can, however, be linked tohealth risks. To protect consumers against possiblehealth damage and misleading information, BfR hasproposed maximum levels for the addition of vitamins,minerals and trace elements to food supplements andfor the fortification of conventional foods. The recom-mendations were presented as the BfR position in thedebate on the setting of maximum levels on the Euro-pean level. Furthermore, BfR has drawn up principlesfor the specification of nutrient profiles. They form animportant foundation for the assessment of so-called“health claims” on foods.

species in animal stocks, their spread to food and thestress response of germs to technological processesare to follow. The data are needed for microbiologicalrisk assessment and can be used as the basis for theelaboration of suitable management strategies. After alleffective or practical solutions for the complete elimina-tion of Campylobacter from the food chain are still notavailable. The goal must be to establish control meas-ures to minimise the incidence of Campylobacter spp.in animal stocks and to reduce the quantitative contami-nation of animals and food with Campylobacter. Ascross-contamination plays a major role in Campylobac-ter infections, interrupting the chain of infection by theconsumer plays an important role. BfR, therefore, in-forms consumers in a targeted manner about the risksand how to avoid them.

Food supplements: BfR protects consumers

against risks and misleading claims

The risks and benefits of vitamin and mineral supple-ments in food is a topic that is of interest to both scien-tists and consumers. The offering of food supplements

re Menschen zwischen 20 und 30 Jahren. Risiko-schätzungen deuten darauf hin, dass 30 bis 50Prozent der Erkrankungen ihre Ursache in konta-miniertem Hähnchenfleisch haben. Studien, diedas Bundesinstitut für Risikobewertung zusam-men mit den Bundesländern durchgeführt hat,beschreiben erstmals den Campylobacter-Statusin Deutschland und erhärten diesen Verdacht: Inrund 40 Prozent der untersuchten Masthähnchen-herden war der Erreger zum Zeitpunkt derSchlachtung nachweisbar. Bestimmungen derAntibiotikaresistenz zeigten zudem, dass Campy-lobacter-Keime gegen zahlreiche gängige Anti-biotika zum Teil hohe Resistenzraten aufweisen.

Diese Datenerhebungen stellen einen erstenSchritt in der notwendigen Bekämpfung von Cam-pylobacter spp. in Geflügelherden dar. Untersu-chungen zum Vorkommen der nicht thermophilenCampylobacter Spezies in Tierbeständen und zuihrer Verbreitung in Lebensmitteln sowie zurStressantwort der Keime auf technologische Pro-zesse sollen folgen. Die Daten werden für diemikrobiologische Risikobewertung benötigt undkönnen als Grundlage für die Erarbeitung geeig-neter Handlungsstrategien genutzt werden. Dennnoch immer fehlen effektive und praxisnahe Lö-sungen zur vollständigen Elimination von Campy-lobacter aus der Lebensmittelkette. Ziel muss essein, Bekämpfungsmaßnahmen zur Minimierungdes Vorkommens von Campylobacter spp. in Tier-beständen zu etablieren und die quantitative Be-lastung von Tieren und Lebensmitteln mit Campy-lobacter zu senken. Da die Kreuzkontaminationbei Infektionen mit Campylobacter eine großeRolle spielt, kommt der Unterbrechung der Infekt-kette durch den Verbraucher besondere Bedeu-

tung zu. Das BfR informiert Verbraucherinnen undVerbraucher deshalb gezielt über die Risiken undderen Vermeidung.

Nahrungsergänzungsmittel: BfR schütztVerbraucher vor Risiken und Täuschung

Ein Thema, das sowohl die Wissenschaft als auchVerbraucherinnen und Verbraucher beschäftigt,sind der Nutzen und die Risiken von Vitamin- undMineralstoffzusätzen in Lebensmitteln. Das Ange-bot an Nahrungsergänzungsmitteln und angerei-

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Schwerpunktthemen 2007

erarbeitet. Sie bilden eine wichtige Grundlage fürdie Bewertung gesundheitsbezogener Aussagenauf Lebensmitteln, die so genannten „HealthClaims“.

Neues Testverfahren für marine Biotoxine –BfR gibt in Europa Impulse für einen

besseren Verbraucher- und Tierschutz

Das BfR trägt mit seiner Forschung nicht nur dazubei, den Verbraucherschutz stetig zu verbessern,es setzt sich auch dafür ein, möglichst viele derheute noch gesetzlich vorgeschriebenen Tierver-suche durch tierversuchsfreie Methoden zu erset-zen oder zu ergänzen. Ein Beispiel hierfür ist derMaus-Bioassay (MBA), der bislang in der Euro-päischen Union zum Nachweis von Algengiften,so genannten marinen Biotoxinen, vorgeschrie-ben war, die sich in Muscheln und anderen Mee-res-Schalentieren anreichern können. Ihr Verzehrkann beim Menschen Durchfall und Lähmungenauslösen, in schweren Fällen sogar zum Tod füh-ren. Die Anwendung eines Tests an Mäusen alsroutinemäßig einzusetzende Referenzmethodezum Nachweis dieser Algengifte wird vom BfR kritisiert. Um die Gifte sicher nachzuweisen, hältdas Institut chemisch-physikalische Messverfah-ren für die besser geeigneten Methoden. SeineKritik an der Verwendung des MBA als Referenz-methode hat das BfR im Jahr 2005 in einem Posi-tionspapier zum Ausdruck gebracht und an dieEuropäische Behörde für Lebensmittelsicherheit(EFSA) adressiert. Im wissenschaftlichen Gre-mium für Kontaminanten in der Nahrungskette derEFSA wurde eine Arbeitsgruppe „Marine Biotoxi-ne“ gegründet, um die gültigen Grenzwerte und

cherten Lebensmitteln ist vielfältig und nimmt ste-tig zu. Vitamine und ein Teil der Mineralstoffe sindessentiell – der Mensch braucht sie zum Leben.Das heißt aber nicht, dass er gesünder wird, jemehr er davon aufnimmt: Für einige Vitamine giltzwar, dass sie ausgeschieden werden, wenn dieKonzentration im Körper hoch genug ist. Bei an-deren Vitaminen und Mineralstoffen kann eine hohe Zufuhr aber durchaus mit gesundheitlichenRisiken verbunden sein. Zum Schutz der Verbrau-cher vor möglichen Gesundheitsschäden und vorIrreführung hat das BfR Höchstmengen für denZusatz von Vitaminen, Mineralstoffen und Spuren-elementen zu Nahrungsergänzungsmitteln undfür die Anreicherung von Lebensmitteln des allge-meinen Verzehrs vorgeschlagen. Die Empfehlun-gen wurden als Position in die Debatte um dieFestsetzung von Höchstmengen auf europäischerEbene eingebracht. Darüber hinaus hat das BfRPrinzipien für die Festlegung von Nährwertprofilen

New test method for marine biotoxins – BfR

encourages improved consumer protection

and animal welfare in Europe

With its research BfR not only contributes to steadily im-proving consumer protection. It also works towards re-placing or supplementing many of the prescribed ani-mal experiments today with alternative methods involv-ing no animal experiments. One example for this is themouse bioassay (MBA), which had been prescribed upto now in the European Union for the detection of algaltoxins, marine biotoxins, which can accumulate in mus-sels and other marine crustaceans. In humans their con-sumption can lead to diarrhoea and paralysis and evenprove fatal in severe cases. BfR is critical of the use ofa test in mice as a routine reference method for the de-tection of these algal toxins. The Institute is of the opin-ion that physico-chemical measurement methods are farbetter suited to reliably detecting the toxins. BfR docu-mented its criticism of the use of MBA as a referencemethod in 2005 in a position paper which it sent to theEuropean Food Safety Authority. A Marine Biotoxins

Working Group was set up within the EFSA Panel onContaminants in the Food Chain to assess the valid limitvalues and reference methods used. BfR is representedin this working group. The Institute’s criticism has bornefruit. In February 2008 EFSA published an initial opinionon the assessment of marine biotoxins and their detec-tion methods which largely reflected the BfR position.The political decision of the European Commission hasnot yet been handed down. Should it stipulate the re-placement of the mouse bioassay by modern, more ef-ficient test methods which no longer require experimen-tal animals, not only would consumers be better pro-tected in future but an important step forward wouldhave been taken towards improving animal welfare.

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Zimt durch die Hersteller: Im Gegensatz zu Cey-lon-Zimt enthält er von Natur aus hohe Mengenan Cumarin. Anfang 2006 bewertete das BfRdas gesundheitliche Risiko, das vondem Verzehr derart hoch belasteterLebensmittel ausgehen kann.Es kam zu dem Ergebnis,dass Verbraucher, dieviel Zimt und zimthaltigeLebensmittel verzehren,zu stark mit Cumarin belas-tet sind. Gemessen an demam höchsten belasteten Weih-nachtsgebäck führte bereits derVerzehr von drei Zimtsternenbei Kleinkindern zu einer Über-schreitung der tolerierbaren täg-lichen Aufnahmemenge (TDI) von0,1 mg/kg Körpergewicht. Die Be-wertung des BfR und die in diesemZusammenhang geführte öffentli-che Diskussion veranlassten dieHersteller von Weihnachtsgebäckzu Rezepturumstellungen, so dassdie Höchstwerte der Aromenver-ordnung in der Weihnachtssaison2007 überwiegend eingehalten wurden.

Auch in die Europäische Gesetzgebung sind dieArbeitsergebnisse des BfR eingeflossen: In Un-kenntnis der hohen Konzentrationen in Cassia-Zimt war im neuen Aromenrecht eine Streichungder Höchstwerte für Cumarin vorgesehen. DasBfR setzte sich für eine Beibehaltung ein undunterbreitete Höchstmengenvorschläge, die in einen Entwurf des Europäischen Rats und derEU-Kommission eingeflossen sind.

eingesetzten Referenzmethoden zu bewerten.Mitarbeiter des BfR gehören der Arbeitsgruppean. Mit seiner Kritik hatte das BfR nun Erfolg: ImFebruar 2008 veröffentlichte die EFSA eine ersteStellungnahme zur Bewertung mariner Biotoxineund ihrer Nachweismethoden und vertrat darinweitgehend die Positionen des BfR. Die politischeEntscheidung der Europäischen Kommissionsteht noch aus. Sollte sie den Ersatz des Maus-Bioassays durch moderne, tierschonende und effizientere Testverfahren festschreiben, würdekünftig nicht nur der Verbraucher besser ge-schützt, es wäre auch ein wichtiger Schritt fürmehr Tierschutz getan.

Cumarin-Gehalte in Weihnachtsgebäck bereits deutlich niedriger…

Cumarin ist ein Duft- und Aromastoff, der in Le-bensmitteln und kosmetischen Mitteln enthaltensein kann und auch als Arzneimittel eingesetztwird. Der therapeutische Einsatz von Cumarin hatgezeigt, dass die Substanz in hohen Konzentra-tionen zu einer Entzündung der Leber führenkann, die reversibel ist, wenn kein Cumarin mehrzugeführt wird. Einzelne Verbraucher sind für die-sen Effekt offenbar besonders empfindlich, ohnedass die Ursache dieser Empfindlichkeit bisherermittelt werden konnte. Auslöser für die öffentli-che Diskussion um hohe Cumarin-Gehalte warenUntersuchungsergebnisse der amtlichen Lebens-mittelüberwachung. Sie hatte in Weihnachtsge-bäck der Saison 2005 weit mehr Cumarin nach-gewiesen als nach der geltenden Aromenverord-nung erlaubt ist. Grund für die hohen Gehalte wardie fast ausschließliche Verwendung von Cassia-

Coumarin levels in Christmas biscuits already

considerably lower…

Coumarin is a fragrance and flavouring that may becontained in food and cosmetics. It is also used as amedicinal product. The therapeutic use of coumarinhas shown that high concentrations of this substancecan lead to inflammation of the liver which is reversibleonce coumarin intake is halted. Individual consumersseem to be particularly sensitive to this effect withoutthe cause of the sensitivity having been established upto now. The trigger for the public discussion about highcoumarin levels were study findings from official foodcontrol. In Christmas biscuits in 2005 they detected farhigher levels of coumarin than permitted according tothe valid Flavouring Ordinance. The reason for the highlevels was the almost exclusive use of Cassia cinnamonby the manufacturers. In contrast to Ceylon cinnamon, itnaturally contains high levels of coumarin. At the begin-ning of 2006 BfR assessed the possible health risklinked to the consumption of foods with high levels ofthis kind. It came to the conclusion that consumers who

ingest high levels of cinnamon and cinnamon-contain-ing foods had too high a level of coumarin exposure.Measured on the basis of the Christmas biscuits withthe highest level of contamination, the consumption ofjust three cinnamon stars by infants could lead to an ex-ceeding of the tolerable daily intake (TDI) of 0.1 mg/kgbody weight. The BfR assessment and the public de-bate conducted in this context prompted the manufac-turers of Christmas biscuits to change their formulationswhich meant that the maximum levels stipulated in theFlavouring Ordinance were largely complied during theChristmas season 2007.

The work results of BfR have also been taken over intoEuropean legislation. Based on unawareness of thehigh concentrations in Cassia cinnamon, the deletion ofmaximum levels for coumarin had been envisaged inthe new flavouring legislation. BfR advocated the main-tenance of these maximum levels and submitted maxi-mum level proposals which have been taken over into aproposal by the European Council and European Com-mission.

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Schwerpunktthemen 2007

…aber auch die Gehalte in kosmetischenMitteln sollten sinken

In kosmetischen Mitteln wird Cumarin als Duftstoffeingesetzt und trägt – aufgenommen über dieHaut – zur Gesamtexposition der Verbraucher bei.Neben der oralen Aufnahme muss daher auch diedermal aufgenommene Menge an Cumarin in ei-ne Risikobewertung einbezogen werden. Um zuprüfen, in welchen Mengen der Verbraucher Cu-marin über kosmetische Mittel aufnehmen könnte,hat das BfR 2007 auf der Basis der gemessenen

…but the levels in cosmetics should be

reduced too

Coumarin is used as a fragrance in cosmetics. Taken inthrough the skin it contributes to the overall exposure ofconsumers. Besides oral intake, the derman intake ofcoumarin must also be included in any risk assessment.In order to examine what amounts of coumarin can betaken in by consumers through cosmetics, BfR under-took an initial exposure assessment in 2007 based onthe maximum levels measured according to the princi-ple of a worst case scenario. The data used were notrepresentative because of the limited number of sam-ples and the type of sample selection. However, BfR didconclude that consumer exposure to coumarin in cos-metics can make a major contribution to overall expo-sure. Based on the current data situation, BfR believesthat it is, therefore, necessary to reduce coumarin levelsparticularly in leave-on products like body lotions, de-odorants, perfume, toilet water, perfume and after shave.Products for infants should not contain any coumarin atall.

maximalen Gehalte nach dem Prinzip einesworst-case-Scenarios eine erste Expositionsab-schätzung durchgeführt. Die verwendeten Datenwaren aufgrund der eingeschränkten Probenzahlund der Art der Probenselektion nicht repräsenta-tiv, im Ergebnis stellte das BfR aber fest, dass dieExposition der Verbraucher gegenüber Cumarinaus kosmetischen Mitteln einen wesentlichen Bei-trag zur Gesamtexposition liefern kann. Auf Basisder bestehenden Datenlage erachtet das BfRdeshalb eine Reduzierung der Cumaringehalteinsbesondere in Leave-on-Produkten wie Körper-lotionen, Deodorants, Parfüms, Toiletten- und Par-fümwässern sowie After Shaves für notwendig. InProdukten für Säuglinge und Kleinkinder solltekein Cumarin enthalten sein.

Begrenztes Verwendungsverbot für DEHP nach BfR-Bewertung

Anfang 2005 informierte die amtliche Lebens-mittelüberwachung das BfR über erhöhte Gehaltean Di(2-ethylhexyl)phthalat, kurz DEHP, in fetthalti-gen Lebensmitteln aus Twist-off-Deckelgläsern.DEHP ist ein Weichmacher, der in den Deckel-dichtungen eingesetzt wird, um diese luftdicht zumachen und so dem mikrobiellen Verderb vorzu-beugen. DEHP ist akut kaum giftig, nicht als erb-gutschädigend eingestuft und auch über einekrebsauslösende Wirkung beim Menschen istnichts bekannt. Dosisabhängig beeinflusst DEHPim Tierversuch aber die Fruchtbarkeit und führtzu Entwicklungsstörungen – Risiken, die auchbeim Menschen auftreten können. Schwangereund Kleinkinder stellen deshalb eine besonderssensible Verbrauchergruppe dar. In seiner Bewer-

Limited ban on use of DEHP after

BfR assessment

At the beginning of 2005 the official food control au-thorities informed BfR about elevated levels of di(2-ethylhexyl)phthalate, in brief DEHP, in fat-containing foods intwist-off lid jars. DEHP is a plasticiser which is used inlid seals in order to make them airtight and prevent anymicrobial spoilage. DEHP is hardly acutely toxic at all. Itis classified as genotoxic and there have been no re-ports of a carcinogenic effect in man. Depending onthe dose DEHP does however influence fertility in ani-mal experiments and leads to developmental disorders– risks which can also occur in humans. Pregnantwomen and infants are, therefore, a particularly sensi-tive consumer group. In its assessment of the study re-sults BfR came to the conclusion that a harmful impactcannot be ruled out at the levels measured particularlyas DEHP is ubiquitous. With the help of BfR, a tolerabledaily intake (TDI) of 0.05 mg/kg body weight/day hassince been established by the European Food SafetyAuthority (EFSA). The European Commission then

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banned the use of DEHP in areas in which the plasticis-er DEHP may come into contact with fat-containingfoods.

Far fewer PAHs in consumer products

Polycyclic aromatic hydrocarbons (PAHs) are substancemixtures which are formed during the incomplete incin-eration of organic material like coal, fuel, tobacco orduring grilling. Various PAHs are very probably genotox-ic, reprotoxic and carcinogenic in man. In 2005 high lev-els were detected in some cases in tool handles andcable sheathing. These PAHs normally come from plas-ticiser oils or from soot, which are added to elastomersfor the purposes of achieving specific product charac-teristics.

There are no limit values for PAHs in consumer prod-ucts. Suppliers have launched an initiative to reducePAH levels and minimise the health risk. Guidance val-ues for technically unavoidable PAH levels have beenestablished which manufacturers are to comply with ona voluntary basis. BfR has assessed the individual PAH

levels and elaborated a uniform method for their deter-mination. In the meantime the PAH levels in tool handlesand other consumer products with elastomer parts havebeen considerably reduced which means that in mostcases the guidance values are being complied with.

Formaldehyde: BfR establishes limit value

for safe exposure

The reassessment of formaldehyde by BfR was prompt-ed by publications of the National Cancer Institute in2003/2004. Comprehensive, extended epidemiologicalstudies of US American workers had detected a causalrelationship between formaldehyde exposure and theoccurrence of tumours in the nasopharynx of peopleemployed in production plants in which formaldehydewas used or processed. There have been reports forsome time now of nasal tumours induced in the rat byformaldehyde. The combined action of cytotoxic andgenotoxic effects has been well examined as the mech-anism of action behind the carcinogenic effect. The observed increase in tumours in the nasopharynx in

tung der Untersuchungsergebnisse kam das BfRzu dem Schluss, dass eine gesundheitsschädli-che Wirkung bei den gemessenen Gehalten nichtausgeschlossen werden kann, zumal DEHP ubi-quitär vorkommt. Unter Mitwirkung des BfR ist fürDEHP inzwischen von der Europäischen Behördefür Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine tolerier-bare tägliche Aufnahmemenge (TDI) von 0,05mg/kg Körpergewicht/Tag abgeleitet worden. DieEuropäische Kommission hat den Einsatz vonDEHP daraufhin für die Bereiche verboten, in denen DEHP als Weichmacher mit fetthaltigen Lebensmitteln in Kontakt kommt.

Deutlich weniger PAKs in verbrauchernahen Produkten

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe(PAK) sind Stoffgemische, die bei unvollständigerVerbrennung von organischem Material wie Kohle,Kraftstoff, Tabak oder beim Grillen entstehen. Ver-schiedene PAK wirken beim Menschen mit großerWahrscheinlichkeit erbgutverändernd, die Fort-pflanzung beeinträchtigend und krebserzeugend.Im Jahr 2005 wurden zum Teil hohe Werte inWerkzeuggriffen und Kabelummantelungen nach-gewiesen. Diese PAK stammen in der Regel ausWeichmacherölen oder aus Rußen, die Elastome-ren zur Erzielung bestimmter Produkteigenschaf-ten zugesetzt werden.

Für PAK gibt es keine Grenzwerte für verbrau-chernahe Produkte. Anbieter haben eine Initiativegestartet, um die Gehalte an PAK zu senken unddas Gesundheitsrisiko zu minimieren. Es wurdenOrientierungswerte für technisch unvermeidbare

PAK-Gehalte aufgestellt, die auf freiwilliger Basisvon den Herstellern eingehalten werden sollen.Das BfR hat einzelne PAK-Gehalte bewertet undeine einheitliche Bestimmungsmethode erarbei-tet. Inzwischen konnten die Gehalte an PAK inWerkzeuggriffen und anderen Verbraucherpro-dukten mit Elastomerteilen deutlich reduziert wer-den, so dass die Orientierungswerte in den meis-ten Fällen eingehalten werden.

Formaldehyd: BfR leitet Grenzwert für eine sichere Exposition ab

Anlass für eine Neubewertung von Formaldehyddurch das BfR waren Veröffentlichungen des Na-tional Cancer Institute in den Jahren 2003/2004.Umfangreiche, erweiterte epidemiologische Stu-dien an US-amerikanischen Arbeitern hatten einen kausalen Zusammenhang zwischen derFormaldehyd-Exposition und dem Auftreten vonTumoren des Nasenrachenraums bei Arbeitern

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Schwerpunktthemen 2007

nachgewiesen, die in Produktionswerken arbeite-ten, in denen Formaldehyd verwendet oder verar-beitet wurde. Durch Formaldehyd induzierte Nasentumoren in der Ratte sind seit langem be-kannt. Als Wirkmechanismus für die karzinogeneWirkung ist eine kombinierte Wirkung aus zell-schädigendem und erbgutschädigendem Effektgut untersucht. Die beobachtete Zunahme an Tu-moren im Nasen-Rachen-Raum bei Formaldehydexponierten Arbeitern wird aufgrund mechanisti-scher Befunde aus in-vitro- und Tierversuchenvom BfR für biologisch plausibel gehalten. Das In-stitut hat für Formaldehyd eine Einstufung ent-sprechend der EU-Gefahrstoffverordnung alsKarzinogen der Kategorie 1 vorgeschlagen. DasBfR geht aufgrund der vorliegenden Daten davonaus, dass eine durch Formaldehyd hervorgerufe-ne Schädigung des Erbmaterials erst ab einerKonzentration zur Krebsentstehung beiträgt, dieoberhalb des zellschädigenden Effekts liegt.

workers exposed to formaldehyde is deemed to be bio-logically plausible by BfR because of mechanistic find-ings from in vitro and animal experiments. The Institutehas proposed classifying formaldehyde in line with theEU Dangerous Substances Regulation as a category 1carcinogen. Based on the available data BfR assumesthat damage to the genotype caused by formaldehydecontributes to the onset of cancer from a concentrationwhich is above the cytotoxic effect.

In its health assessment BfR comes to the conclusionthat the risk is not high below a formaldehyde concen-tration of 0.1 parts per million (ppm) in the air. Thismeant that for the first time a limit value for safe expo-sure has been established for a chemical substancewith genotoxic potential.

Multiple residues – a topic which will

continue to attract attention

Conventional agriculture cannot do without pesticides ifit wants to have a high yield of foods of a consistentquality. It is almost impossible to avoid pesticide

In seiner gesundheitlichen Bewertung gelangtdas BfR zu der Einschätzung, dass das Risikounterhalb einer Formaldehydkonzentration von 0,1 parts per million (ppm) in der Luft nicht großist. Damit wurde erstmals für einen chemischenStoff mit genotoxischem Potenzial ein Grenzwertfür eine sichere Exposition abgeleitet.

Mehrfachrückstände – ein Thema, das auchin Zukunft aktuell bleibt

Die konventionelle Landwirtschaft kommt nichtohne Pflanzenschutzmittel aus, wenn sie Lebens-mittel mit gleichbleibender Qualität und hohemErtrag liefern soll. Rückstände von Pflanzen-schutzmitteln in Lebensmitteln lassen sich damitkaum vermeiden. Die Gesundheit von Verbrau-chern dürfen sie aber nicht beeinträchtigen. ImRahmen der Zulassung von Pflanzenschutzmittelnwerden deshalb mögliche Risiken prospektiv be-wertet und Rückstands-Höchstgehalte in der Re-gel für den Einzelstoff in einem definierten Le-bensmittel abgeleitet. Diese Höchstgehalte müs-sen die Produzenten der Lebensmittel einhalten.Gleichzeitig dienen sie der Lebensmittelüberwa-chung als Kontrollinstrument. Da insbesonderebei der Untersuchung von Trauben, Erdbeeren,Kernobst, Zitrusfrüchten, Tomaten, Paprika undSalatarten häufig Rückstände mehrerer Wirkstoffegefunden werden, stellt sich aber die Frage, wiemögliche Kombinationswirkungen der Einzelstoffezu bewerten sind. Noch ist unklar, ob und wenn jawelche gesundheitlichen Risiken mit Mehrfach-rückständen in Lebensmitteln verbunden seinkönnten.

residues in food. Nevertheless, they may not damageconsumer health. In conjunction with the registration ofpesticides possible risks are therefore prospectively as-sessed and maximum residue levels are established asa rule for the individual substance in a defined food.Food producers must comply with these maximum lev-els. At the same time, they serve food control authoritiesas a monitoring tool. As residues of several active sub-stances were frequently found particularly when exam-ining grapes, strawberries, pomaceous fruit, citrus fruit,tomatoes, peppers and types of salad, this raises thequestion about how to assess possible combined ef-fects of the individual substances. It is still not clearwhether and, if so, which health risks could be linked tomultiple residues in foods.

At the present time, the new approaches to taking intoaccount combined effects are mostly limited to the ad-ditive effects of multiple residues of substances withthe same mechanism of action. Here it is assumed thatall substances in the mixture have the same type of ef-fect and only differ in terms of their potency and, by ex-tension, the type of dose-response relationship. Theoverall effect is determined by adding up the relative

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residue levels taking into account the different potencyof the individual substances (Toxicity Equivalence Fac-tor, TEF, or Relative Potency Factor, RPF).

The European Food Safety Authority is currently devel-oping suitable concepts in order to be able to assessthese health risks more comprehensively. BfR is a majorcontributor to this work.

Conclusion

The above examples only give a brief overview of therisks which BfR has assessed in the course of the lastfive years and of the measures which were then takento protect consumers. True to its guiding principle “sci-ence in the service of humanity”, BfR will continue in fu-ture through the quality of its work and its scientific in-dependence to contribute to actively reducing potentialrisks for consumers and protecting consumer health.

Die Ansätze zur Berücksichtigung von Kombina-tionswirkungen beschränken sich derzeit vorran-gig auf additive Effekte von Mehrfachrückständenvon Stoffen mit gleichartigem Wirkmechanismus.Dabei wird angenommen, dass alle Stoffe in derMischung in gleicher Weise wirken und sich nur inihrer Potenz und damit in der Form der Dosis-Wir-kungsbeziehung unterscheiden. Der Gesamtef-fekt wird durch die Addition der relativen Rück-standsmengen unter Berücksichtigung der unter-schiedlichen Potenz der einzelnen Stoffe (ToxicityEquivalence Factor, TEF, oder Relative PotencyFactor, RPF) bestimmt.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicher-heit (EFSA) entwickelt derzeit geeignete Konzep-te, um diese Risiken gesundheitlich umfassenderbewerten zu können. Das BfR wirkt maßgeblichan diesen Arbeiten mit.

Fazit

Die genannten Beispiele geben nur einen kleinenÜberblick über die Risiken, die das BfR in denvergangenen fünf Jahren bewertet hat, und überdie Maßnahmen, die daraufhin zum Schutz desVerbrauchers ergriffen wurden. Gemäß seinem

Leitsatz „Wissenschaft im Dienst des Menschen“wird das BfR auch in Zukunft durch die Qualitätseiner Arbeit und seine wissenschaftliche Unab-hängigkeit weiterhin dazu beitragen, mögliche Ri-siken für den Verbraucher aktiv zu minimieren undso die Gesundheit des Verbrauchers zu schützen.

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Ein Großteil der Nahrung von Mensch und Tier istpflanzlichen Ursprungs. Von ernährungswissen-schaftlicher Seite wird befürwortet, dass mehrund vielfältigere pflanzliche Lebensmittel geges-sen werden. Gesundheitsbewusste Verbrauche-rinnen und Verbraucher ernähren sich bereits ent-sprechend. In Lebensmitteln und insbesondere inNahrungsergänzungsmitteln werden aber nichtnur Extrakte und Inhaltsstoffe traditioneller Nah-rungspflanzen, sondern auch solche von arznei-typischen und exotischen Pflanzen verwendet.Auch Gewürz- und Aromenzubereitungen werdenin nicht unerheblichen Teilen in Lebensmitteln ver-arbeitet. Über das Futter nehmen landwirtschaft-liche Nutztiere pflanzliche Inhaltsstoffe auf, diedann mit Lebensmitteln tierischer Herkunft ver-zehrt werden. Die Bewertung von Risiken pflanz-licher Inhaltsstoffe und Kontaminanten in Lebens-

und Futtermitteln gewinnt damit ebenso an Be-deutung

wie

die Erarbeitung von Vermeidungsstrategien. DieHerausforderung für die Bewerter liegt dabei inder Fülle und Vielfalt zu beurteilender Stoffe undPflanzenzubereitungen bei oft ungenügender Da-tenlage.

Pflanzliche Stoffe in Lebensmitteln

Als Beispiele für toxikologisch relevante Pflanzen-stoffe gelangten in jüngster Zeit Cumarin und Mor-phin in den Fokus. Cumarin wirkt in höheren Do-sierungen leberschädigend und kommt in relativhohen Gehalten in Cassia-Zimt vor, der von derverarbeitenden Industrie in Deutschland überwie-gend eingesetzt wird. Ende Herbst 2006 wurdedas Thema in der Öffentlichkeit stark diskutiert. In-zwischen finden sich in Lebensmitteln deutlich ge-ringere Gehalte an Cumarin. Der unerwarteteNachweis hoher Morphingehalte in Mohnsamendes deutschen Handels im Jahr 2005, bei dessenVerzehr ernste zentralnervöse Wirkungen wie Be-wusstseinsbeeinträchtigungen nicht auszuschlie-ßen waren, führte zu einer Neubewertung vonMohn haltigen Lebensmitteln. Durch Kombinationverschiedener technologischer Maßnahmen konn-te eine deutliche Absenkung der Morphingehalteim Mohn erreicht werden. Ein weiteres Beispiel fürpflanzliche Stoffe in Lebensmitteln mit einem kriti-schen Potenzial für die Gesundheit sind Furocu-marine. Die sekundären Pflanzenmetaboliten kom-men in höheren Konzentrationen z.B. in Sellerie,

Gesund oder giftig? Pflanzliche Inhaltsstoffe auf dem Prüfstand

Schwerpunktthemen 2007

Healthy or poisonous? Plant ingredients

under close scrutiny

Much of the food consumed by humans and animals isof plant origin. Nutritionists advocate eating a higheramount of and more diverse foods of plant origin.Health conscious consumers have already adopted acorresponding diet. Not only the extracts and ingredi-ents of traditional food plants but also those from exoticplants typically found in medicines are used in foodand, more particularly, in food supplements. Spices andflavourings are also processed to a significant degree infoods. Livestock take up plant ingredients via feed,which are then consumed in foods of animal origin. Theassessment of risks from plant ingredients and contam-inants in food and feed is taking on importance as is theelaboration of avoidance strategies. The challenge fac-ing the assessors stems from the wealth and diversity ofthe substances and plant preparations to be assessedcoupled with a frequently unsatisfactory data situation.

Plant substances in foods

Recently attention has been increasingly focusing oncoumarin and morphine as examples of toxicologicallyrelevant plant ingredients. At higher doses coumarin ishepatotoxic. Cassia cinnamon, which is mainly used bythe processing industries in Germany, contains relative-ly high levels of this substance. This topic was exten-sively discussed by the general public at the end of au-tumn in 2006. In the meantime far lower levels ofcoumarin have been found in food. The unexpected de-tection of high morphine levels in poppy seeds in theGerman retail trade in 2005 led to a reassessment offood containing poppy seeds. Severe central nervouseffects like disturbances of consciousness could not beruled out in conjunction with the consumption of theseseeds. The combination of various technological meas-ures led to a major reduction in morphine levels in pop-py seeds. Another example for plant substances infoods with a critical potential for health are furo-coumarins. Higher concentrations of these secondaryplant metabolites can be found for instance in celery,parsnip and parsley and may trigger phototoxic reac-

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Abklärung von Matrixeffekten, die für jeden Einzel-stoff anders aussehen können.

Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe in der Tierernährung

Die Verunreinigung einer Salatmischung mit demgewöhnlichen Greiskraut (Senecio vulgaris) ver-anlasste das BfR zur Abschätzung des Risikosvon Pyrrolizidinalkaloiden. Sie sind im Greiskrautals sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe enthalten undhaben ein erbgutschädigendes, krebserzeugen-des und fruchtschädigendes Potenzial. Nebendem direkten Verzehr können sekundäre Pflan-

Pastinaken und Petersilie vor und können bei Men-schen phototoxische Reaktionen hervorrufen. Un-ter Sonneneinstrahlung kann es zu verbrennungs-ähnlichen Symptomen kommen, die im Gegensatzzum Sonnenbrand sehr lange anhalten können.Zudem interagieren die reaktiven Verbindungenmit der DNA (Adduktbildung, Cross-links) und wir-ken dadurch mutagen und krebserregend.

Aus diesen Beispielen wird deutlich, dass entge-gen einer in der Öffentlichkeit verbreiteten Mei-nung nicht alle von der Natur synthetisierten Stoffefür den Menschen unbedenklich sind, wenn er sieverzehrt. Es stellt sich auch die Frage, ob dieseStoffe anders wirken, wenn sie in die pflanzlicheMatrix eingebunden sind, als wenn dieselbe Dosisin isolierter Form eingenommen wird. Beeinflus-sungen der stoffspezifischen Wirkungen durch diePflanzenmatrix sind in vielfältiger Weise denkbar –sowohl abschwächend als auch verstärkend. Esbesteht noch erheblicher Forschungsbedarf zur

tions in man. Exposure to the sun may lead to burn-likesymptoms, which in contrast to sunburn may persist fora long time. Furthermore, the reactive compounds inter-act with DNA (adduct formation, cross-links) and there-fore have a mutagenic and carcinogenic effect.

These examples reveal that contrary to popular beliefnot all substances synthetised by nature are safe for thepeople who eat them. This also raises the questionwhether these substances have a different effect whenthey are incorporated into the plant matrix than whenthis dose is consumed in isolated form. It is conceivablethat the plant matrix may affect the substance-specificeffects in diverse ways – both by weakening or amplify-ing them. There is still a need for considerable researchto elucidate the matrix effects which may be different foreach individual substance.

Secondary plant ingredients in animal nutrition

Contamination of a salad mixture with common ground-sel (Senecio vulgaris) prompted BfR to assess the riskof pyrrolizidine alkaloids. They are contained as sec-

ondary plant ingredients in common groundsel andhave genotoxic, carcinogenic and embryotoxic poten-tial. Besides direct consumption secondary plant ingre-dients may almost be ingested from foods of animal ori-gin. One example for this is tansy ragwort (Senecio ja-cobaea), which is also a common groundsel. As a con-sequence of intensive use of pastures, it is increasinglyfound in cattle and horse pastures. The pyrrolizidine al-kaloids may, therefore, constitute a risk not only for ani-mals but also for humans when they eat foods producedfrom these animals. BfR took both of these aspects intoaccount in its risk assessment.

Secondary plant ingredients also have positive effectsin animal nutrition. Depending on the dose they canmake the conversion of nutrients into milk, meat andeggs more effective through intervening in metabolicprocesses thereby improving the feed conversion ratioand reducing excretions.

In the field of animal nutrition it is important to extendknowledge about the risks and benefits of known andnew secondary plant ingredients over the next fewyears. Whereas the classical toxic plants play a subordi-nate role in agricultural production firstly because ani-

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zeninhaltsstoffe auch über tierische Lebensmittelaufgenommen werden. Ein Beispiel dafür ist dasJakobskreuzkraut (Senecio jacobaea), das eben-falls ein Greiskraut ist. Als Folge einer extensive-ren Weidenutzung kommt es verstärkt auf Rinder-und Pferdeweiden vor. Die Pyrrolizidinalkaloidekönnen damit sowohl für die Tiere als auch fürden Menschen ein Risiko darstellen, wenn er Le-bensmittel verzehrt, die von diesen Tieren gewon-nen wurden. Das BfR hat beide Aspekte in seinerRisikobewertung berücksichtigt.

Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe haben aber auchpositive Effekte in der Tierernährung. In Abhän-gigkeit von der Dosierung können sie durch denEingriff in Stoffwechselvorgänge die Umsetzung

von Nährstoffen in Milch, Fleisch und Eier effekti-ver gestalten und damit einerseits die Futterver-wertung verbessern und andererseits die Aus-scheidungen reduzieren.

Für die Tierernährung kommt es in den nächstenJahren darauf an, die Kenntnisse über Nutzenund Risiken bekannter und neuer sekundärerPflanzeninhaltsstoffe zu erweitern. Während dieklassischen Giftpflanzen im Bereich der landwirt-schaftlichen Produktion eine untergeordnete Rollespielen, weil Tiere die giftigen Pflanzen in denmeisten Fällen meiden und Futtermittel mit toxi-schen Inhaltsstoffen gesetzlich ausreichend gere-gelt sind, ist nicht zuletzt aufgrund einer verbes-serten Analytik damit zu rechnen, dass in dennächsten Jahren immer wieder neue Pflanzenin-haltsstoffe in den Fokus gelangen. Ihre Wirkun-gen und deren Bedeutung sowohl für die Tierge-sundheit als auch in Hinblick auf einen Übergang

Schwerpunktthemen 2007

mals generally avoid toxic plants and secondly becausefeed with toxic ingredients is adequately regulated, it isto be expected – not least because of improved analyti-cal methods – that new plant ingredients will regularlyattract attention over the next few years. Their effectsand their importance both for animal welfare and in con-junction with migration to foods of animal origin must beexamined. Another task of animal nutrition will be to ex-amine the functional effects of various secondary plantingredients in dose-response experiments.

Healthy and poisonous at the same time!

BfR has launched an objective debate on the benefitsand risks of plant ingredients in order to counteract ear-ly on any uncertainty amongst consumers. By objective-ly pointing out potential risks and identifying uncertain-ties, BfR contributes to putting the equation of “natural= safe” into perspective in the public perception.

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in das tierische Lebensmittel müssen geprüft wer-den. Eine weitere Aufgabe der Tierernährungwird es sein, verschiedene sekundäre Pflan-zeninhaltsstoffe hinsichtlich ihrer funktionellenWirkungen in Dosis-Wirkungs-Versuchen zu prüfen.

Gesund und giftig zugleich!

Das BfR hat eine sachliche Debatte über den Nut-zen, aber auch über die Risiken pflanzlicher In-haltsstoffe initiiert, um einer Verunsicherung vonVerbraucherinnen und Verbrauchern frühzeitigentgegenzuwirken. Indem es sachlich fundiert aufpotenzielle Risiken hinweist und Unsicherheitenaufzeigt, wirkt das BfR darauf hin, die Gleichset-zung von „natürlich = sicher“ in der öffentlichenWahrnehmung zu relativieren.

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Ein Thema, dem sich das BfR im Jahr 2007 in be-sonderer Weise gewidmet hat, war der angemes-sene Umgang mit so genannten „gefühlten“ Risi-ken. Als wissenschaftliches Institut widmet sichdas BfR in erster Linie der Bewertung gesund-heitlicher Risiken. Priorität genießen hierbei die Risiken, die aus wissenschaftlicher Sicht eine potenzielle Gefährdung der Gesundheit von Ver-braucherinnen und Verbrauchern darstellen.Demgegenüber werden in der Öffentlichkeit aberhäufig Risiken diskutiert, die aus wissenschaft-licher Sicht zu vernachlässigen sind. „Gefühlte“Risiken umschreiben damit zunächst Risikothe-men, deren Ursache in der großen Kluft zwischen

dem liegt, was in öffentlichen Debatten als Risikowahrgenommen wird und dem, was aus wissen-schaftlicher Sicht tatsächlich ein Risiko ist.

Diskrepanz in der Risikowahrnehmung

Ein prominentes Beispiel für ein gefühltes Risikoist die anhaltende öffentliche Debatte überHöchstmengenüberschreitungen bei Pestiziden.Eine europaweite Umfrage hat im Jahr 2006 ge-zeigt, dass die Angst vor Höchstmengenüber-schreitungen von Pestiziden in Obst und Gemüsean der Spitze der Verbraucherängste in Deutsch-land liegt. Aus wissenschaftlicher Sicht ist dieseSorge weitgehend unbegründet: Pflanzenschutz-mittel-Rückstände sind reguliert, und die im Rah-men dieser Regulierung festgelegten Grenzwerteenthalten Sicherheitsabstände. Eine Überschrei-tung birgt damit in der Regel keine gesundheitli-che Gefährdung für Verbraucherinnen und Ver-braucher. Anders stellt sich die Situation jedochdar, wenn auf bestimmte Pflanzenschutzmittel wiezum Beispiel auf Fungizide beim Anbau von Ge-treide verzichtet wird. Ohne Fungizide könnendurch Pilzbefall Schimmelpilzgifte ins Korn gelan-gen. Von diesen Pilzgiften ist bekannt, dass sieKrebs auslösen. Viele Verbraucher empfindenGetreide aus pestizidfreiem Anbau selbst dannals sicher, wenn diese Produkte aus wissenschaft-licher Sicht wegen der möglichen Belastung mit

Schwerpunktthemen 2007

Gefühlte Risiken und ihre Auswirkungen auf dieRisikobewertung und -kommunikation

Perceived risks and their impact on risk

assessment and communication

One topic which BfR focused on more specifically in2007 was the appropriate handling of so-called “per-ceived” risks. As a scientific Institute, BfR focuses firstand foremost on the assessment of health risks. Priorityis given to risks which constitute a potential threat to thehealth of consumers from the scientific angle. In parallelto this, risks are frequently discussed by the public atlarge which are insignificant from the scientific angle.“Perceived” risks initially describe risk topics which arethrown up by the major gap between what is perceivedas a risk in public debate and what is really a risk fromthe scientific angle.

Discrepancy in risk perception

One prominent example for a perceived risk is the ongo-ing public debate about the exceeding of maximumpesticide levels. A Europe-wide survey in 2006 showedthat fears of maximum levels for pesticides being ex-

ceeded in fruit and vegetables was the most wide-spread consumer fear in Germany. From the scientificangle this concern is largely unfounded: pesticideresidues are regulated and the limit values laid downwithin that framework contain safety margins. Henceany exceeding of them does not generally constituteany health risk for consumers. The situation is, however,different when specific pesticides or fungicides are nolonger used when growing cereals. Without fungicidesmould toxins can attack grain. We know that these my-cotoxins trigger cancer. Many consumers believe thatcereals from pesticide-free production are safe evenwhen these products, from the scientific angle, are by no means automatically deemed to be free of healthrisks because of possible contamination with myco-toxins.

This discrepancy has to do with the established pat-terns of risk perception. Psychological and sociologicalstudies have shown that lay persons and experts usedifferent criteria to assess risks. Factors like voluntarymeasures and controllability, innovation and severity ofthe consequences play a decisive role when it comes todetermining whether a topic is perceived by the public

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wohl die Politik als auch die Wirtschaft treffen.„Gefühlte“ gesundheitliche Risiken können sichso zu tatsächlichen ökonomischen oder politi-schen Krisen auswachsen.

Mit seiner Arbeit trägt das BfR dazu bei, Krisen zuvermeiden, bevor sie entstehen – das schließtauch die Krisen mit ein, die aufgrund eines „ge-fühlten“ Risikos entstehen können. Das BfR hatsich daher im Rahmen einer Veranstaltung zu sei-nem fünfjährigen Bestehen mit der Frage befasst,ob und wenn ja, welche Maßnahmen in einem sol-chen Fall ergriffen werden müssen. „Gefühlte“ Ri-siken wirken sich in unterschiedlicher Weise auf

Schimmelpilzgiften keineswegs automatisch freivon gesundheitlichen Risiken sind.

Diese Diskrepanz hat ihre Ursache in den Ge-setzmäßigkeiten der Risikowahrnehmung. So ha-ben psychologische und soziologische Untersu-chungen nachgewiesen, dass Laien und Exper-ten unterschiedliche Kriterien zur Bewertung vonRisiken verwenden. Entscheidend für die Frage,ob ein Thema in der Öffentlichkeit als Risiko wahr-genommen wird, sind Faktoren wie Freiwilligkeitund Kontrollierbarkeit, Neuheit und Schwere derKonsequenzen. In engem Zusammenhang mitdiesen Faktoren ist die mediale Verstärkung vonRisiken zu sehen, welche die öffentliche Wahr-nehmung entscheidend beeinflusst. Auch die Me-dien verfügen über eigene Kriterien, nach denensie bestimmte Themen aufgreifen und medial auf-bereiten, während andere Themen weniger Be-achtung finden. Diese Kriterien entsprechen inder Regel nicht den wissenschaftlichen Kriterien,weshalb es an der Schnittstelle zwischen Wissen-schaft und Medien immer wieder zu Missver-ständnissen kommt.

Handlungsbedarf besteht auch bei „gefühlten“ Risiken

Obwohl die in der Öffentlichkeit und den Mediendiskutierten Themen in vielen Fällen aus wissen-schaftlicher Perspektive eher zu vernachlässigensind, müssen auch diese „gefühlten“ Risikenernst genommen werden. Die Erfahrungen ausder Vergangenheit haben gezeigt, dass sich ge-rade aus der Medialisierung „gefühlter“ Risikenhandfeste Skandale entwickeln können, die so-

as a risk. What is closely linked to these factors is themedia’s playing up of risks as this has a decisive im-pact on public perception. The media also have theirown criteria for selecting and focussing on some topicswhereas other topics are scarcely dealt with at all. As arule these criteria do not correspond to scientific crite-ria. This explains why there are repeated misunder-standings at the interface between science and media.

There is a need for action even in the case of

“perceived” risks

Although many of the topics discussed by the generalpublic and the media could be ignored from the scien-tific perspective, these “perceived” risks must be takenseriously, too. Past experience has shown that “per-ceived” risks that stem from media attention can lead tomajor scandals which have an impact both on politicaland economic circles. “Perceived” health risks can thengrow into real economic or political crises.

In its work BfR helps to avoid crises before they occur –this also includes crises which could be triggered by a

“perceived” risk. At one event to mark its fifth anniver-sary BfR took up the question whether and, if so, whatmeasures should be taken in such a case. “Perceived”risks have a different impact on risk assessment andrisk communication whereby both areas assume centralfunctions.

The results of scientific risk assessment are, therefore,of decisive importance when distinguishing betweenperceived and actual risks on the basis of the evalua-tion of the data currently available. When it comes to re-al but more particularly to perceived risks, it is the taskof risk communication to take up the legitimate fearsamongst the public at large caused by different risk cri-teria and then to scientifically analyse and evaluate theirpossible early risk detection potential. By means of tar-geted participatory measures for instance public fora,expert meetings or hearings with all stakeholders frompolitical, scientific, and economic circles, non-govern-mental organisations and associations, risk communica-tion can launch a dialogue during which opposingstandpoints can be discussed and the scientific estima-tion of a “perceived” risk can be presented to the publicat large in a suitable manner. The scale and form of the

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die Risikobewertung und die Risikokommunika-tion aus, wobei beide Bereiche zentrale Funktio-nen übernehmen.

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Risikobe-wertung sind da von entscheidender Bedeutung,wo es gilt, gefühlte von tatsächlichen Risiken an-hand der Auswertung aktuell zur Verfügung ste-hender Daten zu unterscheiden. Hinsichtlich realvorhandener, jedoch insbesondere auch gefühlterRisiken ist es Aufgabe der Risikokommunikation,die aufgrund unterschiedlicher Risikokriterien auf-

tretenden, legitimen Ängste in der Öffentlichkeitaufzugreifen und unter anderem bezüglich ihresmöglichen Risikofrüherkennungspotenzials wis-senschaftlich zu analysieren und auszuwerten.Durch gezielte partizipative Maßnahmen bei-spielsweise in Form von öffentlichen Foren, Exper-tengesprächen oder Anhörungen mit allen betei-ligten Stakeholdern aus Politik, Wissenschaft,Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen undVerbänden initiiert die Risikokommunikation einenDialog, bei dem konträre Standpunkte ausge-tauscht werden können und die wissenschaftlicheEinschätzung eines „gefühlten“ Risikos in der Öf-fentlichkeit in geeigneter Weise Gehör findet. Da-bei hängen Umfang und Ausgestaltung der Maß-nahmen davon ab, wo und wie ein „gefühltes“ Ri-siko öffentlich diskutiert wird.

Fragt man nach den Auswirkungen „gefühlter“ Risiken auf die Risikobewertung und Risikokom-munikation, dann bleibt festzustellen, dass für dieRisikobewertung auch angesichts einer nahezutäglichen Flut von Schreckensmeldungen diejeni-gen Risiken Priorität genießen, die aus wissen-schaftlicher Sicht tatsächlich eine Gefährdung fürdie Verbraucherinnen und Verbraucher darstellen.Die Risikokommunikation nutzt unter anderemdiese wissenschaftliche Risikobewertung, um mitallen Beteiligten in einen konstruktiven Dialog zutreten und so auch Diskussionen über „gefühlte“Risiken mit dem Ziel ihrer Versachlichung be-wusst zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrundwird das BfR sich auch im kommenden Jahr so-wohl den tatsächlichen als auch den gefühlten Risiken widmen – in unterschiedlicher Weise undIntensität.

Schwerpunktthemen 2007

measures depend on where and how a “perceived” riskis discussed in public.

If one asks about the impact of “perceived” risks onrisk assessment and risk communication, then it re-mains to be observed that in risk assessment – giventhe almost daily flood of terrible news – priority is givento those risks which are deemed to constitute a realthreat to consumers from the scientific angle. Risk com-munication draws, amongst other things, on scientificrisk assessment in order to enter into a constructive dia-logue with all those concerned and to consciously pro-mote more impartial discussions about “perceived”risks. Against this backdrop BfR will continue, next yeartoo, to devote its attention to varying degrees and withvarying intensity to both actual and perceived risks.

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Das Direktorium

V. Die Abteilungen und ihre AktivitätenDas Direktorium

Professor Dr. Dr. Andreas HenselPräsident

Professor Dr. Reiner WittkowskiVizepräsident

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Professor Dr. Dr. Andreas HenselPresident

Professor Dr. Reiner WittkowskiVice President

Heike MorisseHead of Department 1: Administration

PD Dr. Gaby-Fleur BölHead of Department 2: Risk Communication

PD Dr. Dr. Andreas LuchInterim Head of Department 3: Scientific ServicesHead of Department 7: Safety of Consumer Products

Professor Dr. Bernd AppelHead of Department 4: Biological Safety

Professor Dr. Dr. Alfonso LampenHead of Department 5: Food Safety

Dr. Ursula BanasiakProfessor Dr. Ursula Gundert-RemyJoint Heads of Department 6: Safety of Substancesand Preparations

Heike MorisseLeiterin Abteilung 1:Verwaltung

PD Dr. Gaby-Fleur BölLeiterin Abteilung 2:Risikokommunikation

PD Dr. Dr. Andreas LuchKomm. Leiter Abteilung 3:Wissenschaftliche Querschnittsaufgaben

Leiter Abteilung 7:Sicherheit von verbraucher-nahen Produkten

V. The Departments and Their Activities

The Executive Board

Professor Dr. Bernd AppelLeiter Abteilung 4:Biologische Sicherheit

Professor Dr. Dr. Alfonso LampenLeiter Abteilung 5:Lebensmittelsicherheit

Dr. Ursula BanasiakProfessor Dr. Ursula Gundert-Remy

Gemeinsame Leiterinnen Abteilung 6:Sicherheit von Stoffen und Zubereitungen

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Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

Die Abteilung Verwaltung ist in erster Linie inter-ner Dienstleister für alle Abteilungen des Hauses,in einzelnen Bereichen aber auch Ansprechpart-ner für Externe im nicht-wissenschaftlichen Be-reich. Die Referate haben klar umrissene Aufga-benfelder. Sie nehmen Querschnittsaufgaben füralle Abteilungen des BfR wahr und sind An-sprechpartner für Personen und externe Firmen,mit denen das BfR Verträge im administrativenBereich schließt.

Die Abteilung umfasst folgende fünf Referate:

• Personal• Haushalt• Organisation, Innerer Dienst, Bau und Technik• Beschaffung• Justitiariat

Abteilung 1: Verwaltung

Department 1: Administration

The Administration Department is first and foremost aninternal service provider for all other Institute depart-ments. In individual areas it is also the contact for exter-nal persons in the non-scientific area. The sections haveclearly defined tasks. They undertake cross-sectionaltasks for all BfR departments and are the contacts forindividuals and external companies with which BfR en-ters into contracts in the administrative area.

The Department has the following five sections:

• Personnel• Budget• Organisation, Internal Services, Building and

Technology• Procurement• Legal Affairs

One focus of work in the year under review was thepreparation of the structural adjustments. After the es-tablishment of BfR in November 2002, the organisation-al units of the predecessor authorities were restructured

in line with the statutory tasks of BfR and integrated intothe new organisational form. Work has been ongoing onthis structure since 2004. The changing tasks andheadcount now call for an adjustment. The establish-ment of Department 7 – Safety of Consumer Products –is ongoing. It will be based at the Neuruppin locationand is one main focus of work. This also applies to thedrawing together of most of the experimental work ar-eas and laboratories in three departments. Work on thefirst structural proposal began in May 2007. It was thendiscussed with senior management and submitted inSeptember 2007 for approval by the Federal Ministry ofFood, Agriculture and Consumer Protection. In Decem-ber the Ministry agreed to most of the changes in theproposed amendment. They will be implemented in thecourse of 2008. BfR expects that the restructuring willfoster successful co-operation between related work ar-eas, the creation of further synergy effects and the fur-ther enhancement of scientific excellence.

The preparation of a contract for services under thecollective bargaining agreement concerning the intro-duction of performance-based remuneration (TLeist)

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Ein Arbeitsschwerpunkt im Berichtsjahr war dieVorbereitung der Strukturanpassung. Nach Er-richtung des BfR im November 2002 wurden dieOrganisationseinheiten der Vorgängerbehördeentsprechend den gesetzlichen Aufgaben desBfR neu strukturiert und in der neuen Organisa-tionsform aufgestellt. Seit 2004 wurde in dieserStruktur gearbeitet. Die sich verändernden Aufga-ben und der sich verändernde Personalbestanderfordern nun eine Anpassung. Die weiterhin imAufbau befindliche Abteilung 7 – Sicherheit vonverbrauchernahen Produkten –, die am StandortNeuruppin angesiedelt werden soll, stellt dabeieinen Schwerpunkt dar. Das gilt auch für die Zu-sammenfassung der meisten experimentellen Ar-beitsbereiche und Laboratorien in drei Abteilun-gen. Der erste Strukturvorschlag wurde ab Mai2007 erarbeitet, mit Führungskräften erörtert undim September 2007 zur Zustimmung demBundesministerium für Ernährung, Landwirtschaftund Verbraucherschutz vorgelegt. Im Dezemberstimmte das Ministerium dem Änderungsvor-schlag im Wesentlichen zu. Die Umsetzung er-folgt im Laufe des Jahres 2008. Das BfR erwartetals Ergebnis der Strukturanpassung die erfolgrei-

che Kooperation verwandter Arbeitsbereiche, dieSchaffung weiterer Synergieeffekte und den Aus-bau der wissenschaftlichen Exzellenz.

Die Erarbeitung einer Dienstvereinbarung zum Ta-rifvertrag über die Einführung der leistungsorien-tierten Bezahlung im Rahmen des TVöD war einArbeitsschwerpunkt des Personalreferats. DieThematik ist neu im öffentlichen Dienst, Erfah-rungswerte aus öffentlich-rechtlichen Einrichtun-gen gibt es noch nicht. Hauptziel des Tarifvertra-ges TVLeist ist es, die Effizienz der öffentlichenVerwaltung durch veränderte Motivation der Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter, Einführung moder-ner Führungs- und Steuerungsinstrumente unddie Implementierung einer modernen Führungs-kultur zu steigern. Das Verfahren zur Umsetzungdes Tarifvertrages bedarf einer Dienstvereinba-rung zwischen der Leitung der Dienststelle undder Personalvertretung. Diese haben das Perso-nalreferat und Vertreter des Personalrates übermehrere Monate hinweg erarbeitet. Mit zahlrei-chen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurdenGespräche geführt, um Ideen zu sammeln unddie Einstellung der Beschäftigten zur leistungs-

within the framework of the TVöD (Collective bargainingagreement for the public service) was one of the mainactivities of the Personnel section.This is a new topic inpublic service; no experience has been collected up tonow in institutions under public law. The main objectiveof the TVLeist collective bargaining agreement is to in-crease the efficiency of public administrations bychanging staff motivation, introducing modern manage-ment and control instruments and establishing a mod-ern management culture. The procedure for the imple-mentation of the collective bargaining agreement re-quires a contract for services between the managementof the Institute and the staff representation. The Per-sonnel section and representatives of the works councilhave been working on this for several months. Talkswere held with several staff members in order to collectideas and to ascertain the attitude of employees to-wards performance-based remuneration. The collectivebargaining agreement does not apply to public servantsof the federal government. They come under theplanned reform of public service law. BfR did, however,involve public servants in the contract for services bygiving them the option of undergoing an assessment

along the lines of feedback. This topic was discussedat several events with senior management and staffmembers. At the end of the year a co-ordinated con-tract for services could be signed. This means that BfRis one of the first federal authorities which has a dedi-cated agreement on the implementation of the TVLeist.The first year, 2008, is a trial phase. At the end of thisphase the two sides will come together and elaborateany necessary amendments.

The Organisation, Internal Services, Building and Tech-nology section encompasses these areas as well aspersonnel and building management. Internal Servicesensures the smooth functioning of the Institute. Besidesdealing with incoming and outgoing mail, it also securesthe exchange of mail between the Institute’s varioussites and the units located there. The warehouse man-agers handle the large stock of work materials requiredby staff.

In the year under review one focus was preparation ofthe relocation from Dahlem. The Dahlem site has a longtradition in healthcare and consumer protection. Howev-er, from the building angle, it no longer meets the re-

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Das Referat Organisation, Innerer Dienst, Bauund Technik umfasst die genannten Sachberei-che, zu denen auch die Personalwirtschaft unddas Gebäudemanagement gehören. Der InnereDienst schafft die Grundvoraussetzungen für denAblauf des Dienstbetriebes. Hierzu gehören ne-ben der Postein- und -ausgangsbearbeitung auchder Postaustausch zwischen den Liegenschaftenund den dort angesiedelten Arbeitsbereichen.Eine Vielzahl notwendiger Arbeitsmaterialien wirdfür die Beschäftigten von den Lagerverwaltungenvorgehalten.

Im Berichtsjahr war ein Arbeitsschwerpunkt dieVorbereitung des Umzugs aus Dahlem. Die Lie-genschaft Dahlem hat eine lange Tradition im Ge-sundheitswesen und im Verbraucherschutz, wirdjedoch aus baulicher Sicht den Anforderungen aneine moderne wissenschaftliche Einrichtung mittechnisch anspruchsvollen Geräten und komple-xen Arbeitsabläufen nicht mehr gerecht. DieBundesanstalt für Immobilienaufgaben, die sämt-liche Liegenschaften des Bundes übernehmenund verwalten soll, sucht in enger Abstimmungmit dem BfR nach geeigneten Räumen. Die benö-tigte Fläche beträgt ca. 12.500 m2 Nutzfläche. EinUmzug ist spätestens für 2009 vorgesehen. DieZusammenführung des Instituts am Standort Ma-rienfelde ist weiter beabsichtigt und wird parallelgeplant.

Für Instandhaltungsmaßnahmen an den bau-lichen Anlagen des BfR wurden dem Bundesamtfür Bauwesen und Raumordnung im Berichtsjahr175 Arbeitsanforderungen mit einem Gesamtvolu-men von rd. 1,6 Mio. Euro zur externen Auftrags-vergabe und Durchführung zugeleitet. Im Rah-

quirements of a modern scientific institution with state-of-the-art technical equipment and complex proce-dures. The Federal Real Property Agency, which is totake over and manage all real property of the federalgovernment, is looking for suitable premises in close co-operation with BfR. The required area is approximately12,500 m2 floor space. The relocation is scheduled for2009 at the latest. The intention is still to locate the en-tire Institute at the Marienfelde location and planningwork is ongoing.

In the year under review 175 applications for workamounting to a total volume of approximately € 1.6 mil-lion for external contracting and implementation weresubmitted to the Federal Office for Building and Region-al Planning (BBR) in conjunction with maintenance workon BfR buildings. Within the framework of minor new,conversion and extension building work (up to € 1 mil-lion in individual cases), a total of eight building proj-ects with an order volume of approximately € 880,000were carried out or commissioned in 2007. The meas-ures in Alt-Marienfelde and Dahlem were completed.

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In 2007 8,455 workshop orders were processed by theelectrician and fitter workshops. 3,700 orders involvedinternal, scheduled maintenance work on the domesticengineering facilities.

The Budget section is responsible for central financingtasks within BfR. They include

• Calculating the funds required, their notification forthe preliminary budget proposal as well as the finan-cial planning of BMELV;

• Distributing, controlling, monitoring and recording thedecentralised use of budgetary funds,

• all aspects of accounting/cash accounting as well asfundamental questions of asset accounting.

Aside from all library and animal welfare requirements,the Procurement section deals with the purchasing andprocurement of office material over furniture down toscientific equipment and materials including all calls fortender for up to € 10,000. In the year under review morethan 4,900 contracts amounting to over € 5 million wereawarded.

Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

orientierten Bezahlung zu erfassen. Für die Be-amtinnen und Beamten des Bundes gilt der Tarif-vertrag nicht. Sie fallen unter eine geplante Re-form des öffentlichen Dienstrechts. Das BfR be-zieht die Beamtinnen und Beamten jedoch in dieDienstvereinbarung mit ein, indem sie eine Beur-teilung im Sinne eines Feedbacks erhalten kön-nen. Die Thematik wurde in mehreren Veranstal-tungen mit Führungskräften, Mitarbeiterinnen undMitarbeitern erörtert. Ende des Jahres konnte ei-ne abgestimmte Dienstvereinbarung unterzeich-net werden. Damit ist das BfR eine der erstenBundesbehörden, die über eine dezidierte Ver-einbarung zur Umsetzung des TVLeist verfügt.Das erste Jahr 2008 gilt als Erprobungsphase,nach dessen Ablauf beide Seiten wieder zu-sammentreten und gegebenenfalls erforderlicheÄnderungen erarbeiten.

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• alle Angelegenheiten desKassen- und Rechnungswe-sen sowie Grundsatzfragender Vermögungsbuchhaltung.

Der Bereich Beschaffung bear-beitet außer Bibliotheks- undTierhaltungsbedarf den Einkaufund die Beschaffung vom Büro-material über Möbel bis hin zuwissenschaftlichen Geräten undVerbrauchsmaterialien inklusiveder Ausschreibungsverfahrenbis 10.000 Euro. Im Berichtsjahrwurden mehr als 4900 Aufträge

mit einer Gesamtsumme von über 5 Mio. Euro ver-geben.

Alle Ausschreibungen, die 10.000 Euro über-schreiten, werden vom Referat Beschaffung vor-bereitet und zentral für den Geschäftsbereich desBMELV von der Zentralen Vergabestelle bei derBundesanstalt Landwirtschaft und Ernährungausgeschrieben.

Das Justitiariat schließlich bearbeitet alle recht-lichen Anfragen und Angelegenheiten ohne wis-senschaftlichen Bezug.

men kleiner Neu-, Um- und Erweiterungsbauten(bis zu 1 Mio. Euro im Einzelfall) wurden im Jahr2007 insgesamt acht Bauvorhaben mit einem Auf-tragsvolumen i. H. von rd. 880.000 Euro durchge-führt bzw. in Auftrag gegeben. Maßnahmen in Alt-Marienfelde und Dahlem wurden abgeschlossen.

Im Jahre 2007 wurden zudem 8455 Werkstattauf-träge von der Elektro- und der Schlosserwerkstattbearbeitet. 3700 Aufträge entfielen auf interne,turnusmäßige Wartungen an den haustechni-schen Anlagen.

Das Haushaltsreferat nimmt im BfR zentrale Auf-gaben des Finanzwesens wahr. Dazu gehöreninsbesondere • die Ermittlung der benötigten Finanzmittel und

die Anmeldung zum Haushaltsvorschlag sowiefür die Finanzplanung des BMELV,

• die Verteilung, Steuerung und Überwachungsowie der Nachweis der dezentralen Verwen-dung der Haushaltsmittel,

All calls for tender over € 10,000 are prepared by theProcurement section and centrally advertised for thebusiness area of BMELV by the central award office ofthe Federal Office of Consumer Protection and FoodSafety (BLE).

The Legal Affairs section attends to all legal enquiriesand matters which have no scientific dimension.

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Die Abteilung Risikokommunikation hat die Aufga-be, das BfR mit seinen vielfältigen Aufgaben, Tä-tigkeiten und Ergebnissen an der Schnittstelle vonPolitik, Wissenschaft und Öffentlichkeit eindeutigzu positionieren. Von zentraler Bedeutung ist hierneben der frühzeitigen und umfassenden Infor-mation der Öffentlichkeit der aktive Dialog mit denverschiedenen Stakeholdern des BfR sowie dieDurchführung von Forschungsprojekten alsGrundlage erfolgreicher Risikokommunikation.Dieser Aufgabe widmen sich mit unterschied-licher Schwerpunktsetzung fünf Fachgruppen:

• Clearing und interne Koordination• Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit• Risikofrüherkennung und Risikowahrnehmung• Risikobeurteilung und Folgenabschätzung• Kommissionen, EFSA und internationale

Zusammenarbeit

Von besonderer Bedeutung für die Arbeit der Ab-teilung waren im Jahr 2007 die Frage nach dengesundheitlichen Risiken durch Toner, der kom-munikative Umgang mit den möglichen Risikender Nanotechnologie und von Pflanzeninhalts-

Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

Abteilung 2: Risikokommunikation

Department 2: Risk Communication

The Risk Communication Department is responsible forclearly positioning BfR – with its diverse tasks, activitiesand results – at the interface between political circles,science and the public at large. Besides supplyingtimely and comprehensive information to the generalpublic, an active and participative dialogue with BfR’svarious stakeholders is of key importance as is the car-rying out of research projects as the foundation for suc-cessful risk communication. Five units with varying fo-cus are devoted to this task:

• Clearing and Internal Co-ordination• Communication and Public Relations• Early Risk Detection and Risk Perception• Risk Assessment and Impact Assessment• Committees, EFSA and International Co-operation

In 2007 the Department’s activities which were of par-ticular importance focused on health risks from toners,the communicative handling of the possible risks ofnanotechnology and plant ingredients and the launch-ing of the training of external expert networks (BfRCommittees).

Two main areas of the Department are presented below.

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stoffen sowie die Initiierung der Bildung fachspe-zifischer externer Expertennetzwerke (BfR-Kom-missionen).

Zwei Arbeitsschwerpunkte der Abteilungen wer-den im Folgenden vorgestellt.

Delphi-Befragung zur Wahrnehmung von Risiken aus dem Bereich des gesund-

heitlichen Verbraucherschutzes

Ob ein Stoff, ein Produkt oder ein Lebensmittel alsrisikobehaftet und damit als bedrohlich wahrge-nommen wird, ist häufig nicht allein von seinerwissenschaftlichen Bewertung abhängig, son-dern zugleich von einer Vielzahl von Faktoren, dienur zum Teil beeinflusst werden können. Insbe-sondere im Umgang mit seinen Stakeholdernmacht das BfR immer wieder die Erfahrung, dasses zum Teil erhebliche Unterschiede in der Risiko-wahrnehmung gibt. Vor diesem Hintergrund hatdas BfR im Jahr 2007 eine Delphi-Befragung zurWahrnehmung von Risiken aus dem Bereich desgesundheitlichen Verbraucherschutzes initiiert.Ziel dieser Befragung war es, zunächst verläss-liche Informationen über die Risikowahrnehmungder Stakeholder zu erheben sowie etwas über de-ren Priorisierung zu erfahren. Für das Projekt wur-den insgesamt zwölf Risiken aus den Arbeitsbe-reichen des BfR ausgewählt:

• Pestizide• Nahrungsergänzungsmittel • Campylobacter• Vogelgrippe• Antibiotikaresistenz

• Nickel-Allergie• Chemikalien in der Muttermilch• Bisphenol A in Babyflaschen• Lampenöle• Tattoos• Aflatoxin B1 als Mykotoxin• Acrylamid als erhitzungsbedingter Reaktions-

stoff in Lebensmitteln

Im Zentrum des Projektes stand die Frage, wel-ches Risiko aus Sicht der einzelnen Stakeholder-gruppen als relevant bzw. weniger relevant wahr-genommen wird. Daraus ergibt sich eine Rang-liste (Priorisierung) der einzelnen Risiken. Schließ-lich sollte erfasst werden, welche Unterschiedees in der Wahrnehmung der verschiedenen Risi-ken zwischen den einzelnen Stakeholdergruppen

Delphi survey of the perception of risks in the

field of consumer health protection

Whether a substance, product or food is perceived asrisky and therefore as dangerous frequently dependsnot only on its scientific assessment but also on a num-ber of factors which can only be partially influenced.Particularly when dealing with its stakeholders BfR hasexperienced again and again that there are sometimesmajor differences in risk perception. Against this back-drop BfR launched a Delphi survey on risk perception inthe field of consumer health protection in 2007. The goalof this survey was initially to obtain reliable informationon the risk perception of stakeholders and to learnsomething about their prioritisation. For the project a to-tal of twelve risks from BfR work areas were selected:

• Pesticides• Food supplements • Campylobacter• Avian flu• Antibiotic resistance• Nickel allergy

• Chemicals in breast milk• Bisphenol A in baby’s bottles• Lamp oils• Tattoos• The mycotoxin, aflatoxin B1• Acrylamide as a heat-related reactant in foods

The project focussed on which risks are deemed to berelevant or less relevant by the stakeholders. This led toa ranking (prioritisation) of the individual risks. Finally,the differences that exist in the perception of variousrisks between the individual stakeholder groups were tobe identified. Furthermore, definitive statements are ex-pected on the reasons for the differences in risk per-ception. To this end, a comprehensive questionnairewas given to representatives from political, administra-tive and economic circles (including trade associations),non-governmental organisations (NGOs), experts andlay persons in the year under review in order to find outabout their perception of the selected risks. Followingthe survey individual workshops with selective represen-tatives are to be staged with these stakeholder groupsduring which the ranking for the respective group is tobe elaborated and laid down. At a final colloquium the

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gibt. Außerdem werden abschließende Aussagenüber die Gründe für die Unterschiede in der Risi-kowahrnehmung erwartet. Hierfür wurden im Be-richtsjahr anhand eines umfangreichen Fragebo-gens Vertreterinnen und Vertreter aus Politik undVerwaltung, der Wirtschaft (inkl. Wirtschaftsver-bände), von Nichtregierungsorganisationen(NGOs), Experten sowie Laien hinsichtlich ihrerWahrnehmung der ausgewählten Risiken befragt.Im Anschluss an die Befragung sollen 2008 ein-zelne Workshops mit ausgewählten Vertreterinnenund Vertretern dieser Stakeholdergruppen durch-geführt werden, in denen die Rangliste für die je-weilige Gruppe erarbeitet und final festgelegtwird. Im Rahmen eines Abschlusskolloquiumswerden die Ranglisten der einzelnen Gruppen imApril 2008 vorgestellt und diskutiert. Das Ziel wirdsein, die einzelnen Ranglisten einander anzuglei-chen bzw. Gründe für die zu erwartenden Unter-schiede zu benennen.

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Das BfR erwartet sich von diesem Projekt eineumfangreiche Bestandsaufnahme zur Relevanzvon wahrgenommenen Risiken innerhalb der Sta-keholdergruppen des BfR. Die Analyse der Wahr-nehmung und Priorisierung innerhalb und zwi-schen den Gruppen soll zugleich mit Indikatoren-werten aus Toxikologie und Public Health ver-glichen werden. Die Ranglisten der einzelnenGruppen dienen der Annäherung an eine umfas-sende Prioritätenliste für Risiken aus dem Bereichdes gesundheitlichen Verbraucherschutzes. DasWissen um die Wahrnehmung der einzelnen Sta-keholdergruppen und die sich daraus ergebendejeweilige Prioritätensetzung ist eine notwendigeVoraussetzung für eine effektive zielgruppen-orientierte Risikokommunikation. Das BfR wirddiese Ergebnisse nutzen, um seine Aktivitäten imBereich der Risikokommunikation künftig nochstärker auf die Bedürfnisse der jeweiligen Stake-holdergruppe auszurichten.

Bevölkerungsbefragung Nanotechnologie

Die frühzeitige Kommunikation über Möglichkeitenund Risiken der Nanotechnologie ist entschei-dend für den gesellschaftlichen Umgang mit die-ser Technologie. Der individuelle Meinungsbil-dungsprozess hat jedoch gerade erst begonnen.Eine breite, auch Risiken in das Blickfeld rücken-de Diskussion hat bisher in der Öffentlichkeitnicht stattgefunden. Das BfR hat deshalb einequalitativ-psychologische Grundlagenstudie inVerbindung mit einer repräsentativen Bevölke-rungsbefragung von 1000 Personen zur Wahr-nehmung der Nanotechnologie in Auftrag gege-ben. Ziel der Studie war es zu zeigen, welche

Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

rankings of the individual groups will be presented anddiscussed in April 2008. The goal will be to adjust theindividual rankings and to state the reasons for the ex-pected differences.

BfR expects this project to provide a comprehensivestocktaking of the relevance of perceived risks withinthe stakeholder groups of BfR. The analysis of the per-ception and ranking within and between the groupsshould at the same time be compared with indicator val-ues from toxicology and public health. The rankings ofthe individual groups will help to move towards a com-prehensive list of priorities for risks in the field of con-sumer health protection. Knowledge about the percep-tion of the individual stakeholder groups and the result-ing respective ranking is a necessary precondition foreffective, target group-oriented risk communication. BfRwill use these results in order to orient its risk communi-cation activities even more towards the needs of the re-spective stakeholder groups in future.

Nanotechnology population survey

The timely communication of the opportunities and risksof nanotechnology is a decisive factor in how societyviews this technology. The individual opinion-formingprocess has however, only just begun. So far there hasbeen no broadly based discussion attracting attentionto this subject amongst the public at large. BfR has,therefore, commissioned a qualitative-psychological fun-damental study in conjunction with a representativepopulation survey of 1,000 individuals on the percep-tion of nanotechnology. The goal of the study was toshow which factors influence people’s perception,which dimensions of nanotechnology are important andthe directions in which public opinion on nanotechnolo-gy may move. Because public opinion on this subjecthas scarcely been researched at all up to now, it is diffi-cult to estimate the impact of communication on therisks of this technology. The comprehensive analysis ofthe perception of this new subject, nanotechnology,by individuals can help to make communication more appropriate and more targeted from the risk angle, too.

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fragten schätzen die Nanotechnologie als techni-sche Entwicklung, von der sie sich in vielen Le-bensbereichen Verbesserungen erwarten. So er-hoffen sich zwei Drittel der Befragten von der Na-notechnologie mehr Nutzen als Risiken und befür-worten eine Weiterentwicklung. Gleichzeitig for-dern sie aber auch, dass mögliche Gefahren er-forscht werden. Zu beobachten ist zudem, dassder Zuspruch zu Produkten, die mithilfe der Na-notechnologie hergestellt werden, abnimmt, wennes um Lebensmittel geht: Während 86 Prozentder Befragten den Einsatz der Nanotechnologiein Farben und Lacken befürworten, lehnen69 Prozent einen „Nano“-Einsatz in Gewürzen,der das Verklumpen verhindern würde, ab.84 Prozent lehnen den Einsatz von Nanopartikelnin Lebensmitteln ab, wenn diese beispielsweiseeingesetzt werden, um Lebensmittel länger an-sehnlich zu halten.

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Faktoren die Wahrnehmung der Bürger beeinflus-sen, welche Dimensionen beim Thema Nanotech-nologie von Bedeutung sind und in welche Rich-tungen sich die öffentliche Meinungsbildung zurNanotechnologie entwickeln kann. Die bisherweitgehend unerforschte öffentliche Meinungsbil-dung zum Thema erschwert die Abschätzung derWirkungen von Kommunikation über Risiken die-ser Technologie. Die umfassende Analyse derWahrnehmung des neuen Themas Nanotechnolo-gie durch den Bürger kann demgegenüber dazubeitragen, die Kommunikation auch unter Risiko-gesichtspunkten angemessener und zieladäqua-ter anzugehen.

Die Studie zeigt, dass der Begriff Nanotechnolo-gie in der Bevölkerung generell bekannter gewor-den ist. Waren es im Jahr 2004 lediglich 15 Pro-zent der Verbraucherinnen und Verbraucher, dieangeben konnten, wo ihnen der Begriff schon

einmal be-gegnet ist,stieg in deraktuellenBefragungdes BfR dieAnzahl auf52 Prozentan. Die Ein-stellunggegenüberder Nano-technologiefällt dabeiüberwie-gend positivaus. Die Be-

The study shows that the population at large is nowmore familiar with the term nanotechnology. In 2004 only15 % of consumers indicated that they had alreadycome across this term. In the current BfR survey thisnumber has risen to 52 %. The attitude towards nan-otechnology is largely positive. The respondents seenanotechnology as a technical development which willlead to improvements in many areas of life. Two-thirdsof the respondents expect nanotechnology to offermore benefits than risks and are in favour of further de-velopment. At the same time, they call for research onthe potential risks. However, it can be observed that thepopularity of products manufactured using nanotech-nology decreases when these products are foods.Whereas 86 % of the respondents advocate the use ofnanotechnology in paints and varnishes, 69 % areagainst the use of nanotechnology in spices aiming toprevent lumpiness. 84 % reject the use of nanoparticlesin foods when these are used, for instance, to makefood look more attractive for longer.

The study has shown that the consumers largely sourceinformation on nanotechnology from all the major media.

Which information is deemed to be trustworthy dependson the source. The highest level of trust is enjoyed byconsumer associations and scientific institutions (92 %).The business community and politicians are at the lowerend of the trust scale. They are only deemed to betrustworthy sources of information by 32 and 23 % ofthe respondents respectively.

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Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

48

Arbeitsschwerpunkte 2007

• Medienanalyse zur Nanotechnologie• Szenario-Workshop: Formen und Folgen be-

hördlicher Risikokommunikation• Evaluierung der Kommunikation über die Unter-

schiede zwischen „risk“ und „hazard“• Kommunikation von Risiko und Gefährdungs-

potenzial – Möglichkeiten der Berücksichtigungvon Meinungen der Nichtregierungsorganisa-tionen und von Verbänden

Die Studie hat auch gezeigt, dass die Verbraucherihre Informationen zur Nanotechnologie aus allengroßen Medien beziehen. Welche Informationen da-bei als glaubwürdig erachtet werden, hängt vor al-lem vom Informationsübermittler ab: Das höchsteVertrauen genießen Verbraucherorganisationen unddie Wissenschaft (jeweils 92 Prozent). Am unterenEnde der Vertrauensskala rangieren Wirtschaft undPolitik, die nur von 32 bzw. 23 Prozent der Befragtenals vertrauenswürdige Informationsquellen angese-hen werden.

Main areas in 2007

• Media analysis of nanotechnology• Scenario workshop: forms and impact of public risk

communication• Evaluation of communication on the differences

between “risk” and “hazard”• Communication of risk and hazard potential – oppor-

tunities for taking into account the opinions of non-governmental organisations and associations

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Publikationen des BfR

BfR Wissenschaft 6

Broschüren 5

Sonstige Veröffentlichungen 12

Internet:Beiträge gesamt 1.067Stellungnahmen und Bewertungen 49

Pressedienste 24

Bürgeranfragen 1.701

Zugriffe auf die BfR-Website 1.234.191

Veranstaltungen

Pressekonferenzen 3

Öffentliche Veranstaltungen 12

Wissenschaftliche Veranstaltungen 64

Besuchergruppen 16

Forschungsprojekte

BfR-intern 7

National 1

International –

Kennzahlen

Anzahl Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter

Wissenschaftlich 12

Nicht-wissenschaftlich 18

Veröffentlichungen

Vorträge 34

Poster 3

Artikel in Zeitschriften mit einem Review-Verfahren 1

Artikel in Zeitschriften ohne Review-Verfahren 5

Buchbeiträge 2

Mitarbeit in Arbeitsgruppen und Kommissionen

Gremien in Deutschland 11

Gremien europäischer Organisationen 8davon: Gremien der EFSA 5

Gremien weltweiter internationaler Organisationen 4

davon: WHO/FAO 3

Interviews

Hörfunk 50

TV 17

Tageszeitungen und Nachrichtenagenturen 64

Medienpräsenz 814

Key data

Headcount

Scientific staff 12Non-scientific staff 18

Publications

Lectures 34Posters 3Articles in refereed journals 1Articles in non-refereed journals 5Book contributions 2

Participation in working groups and expert bodies

Bodies in Germany 11Bodies of European organisations 8

EFSA bodies 5Bodies of global international organisations 4

WHO/FAO 3

Interviews

Radio 50TV 17Daily newspapers and press agencies 64Media presence 814

BfR publications

BfR Wissenschaft 6Brochures 5Other publications 12Internet:

Total contributions 1,067Opinions and assessments 49

Press releases 24

Individual enquiries 1,701

Visitors to the BfR website 1,234,191

Events

Press conferences 3Public events 12Scientific events 64Visitor groups 16

Research projects

In-house 7National 1International –

49

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Department 3: Scientific Services

The Department consists of the following seven units,which all undertake “cross-sectional scientific tasks” forthe Institute, and the Centre for Experimental AnimalHusbandry:

• Information Services and Documentation, ZEBETDatabase

• Poison and Product Documentation Centre• Epidemiology, Biostatics and Mathematical Modelling• Exposure Assessment and Exposure Standardisation• Information Technology• GLP Federal Bureau and Quality Management• Centre for Alternative Methods to Animal Experiments

– ZEBET

The staff members of the units Poison and ProductDocumentation, Exposure Assessment and ExposureStandardisation for chemical and biological risks, GLPFederal Bureau and the Centre for Alternative Methodsto Animal Experiments – ZEBET – carry out statutory,sovereign tasks and work on research projects. The oth-er units in Department 3 provide services for all scien-tists within BfR.

Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

Abteilung 3: Wissenschaftliche Querschnittsaufgaben

Zur Abteilung 3 gehören sieben Fachgruppen,die allesamt „Wissenschaftliche Querschnittsauf-gaben“ für das Institut wahrnehmen. Es handeltsich dabei um die folgenden Fachgruppen sowieum das Zentrum für experimentelle Tierhaltung:

• Informationsbeschaffung und -dokumentation,ZEBET-Datenbank

• Vergiftungs- und Produktdokumentation• Epidemiologie, Biometrie und mathematische

Modellierung• Expositionsschätzung und -standardisierung• Informationstechnik• GLP-Bundesstelle und Qualitätsmanagement• Alternativmethoden zu Tierversuchen – ZEBET

Die Mitarbeiter der Fachgruppen Vergiftungs- undProduktdokumentation, Expositionsschätzungund -standardisierung für chemische und biologi-sche Risiken, GLP-Bundesstelle sowie Erfassung,Bewertung und Validierung von Alternativmetho-den zu Tierversuchen – ZEBET – erfüllen gesetz-

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lich vorgeschriebene hoheitliche Aufgaben undbearbeiten Forschungsprojekte. Die anderenFachgruppen der Abteilung 3 erbringen Service-aufgaben für alle Wissenschaftler im BfR.

Verknüpfung von Servicediensten und wissenschaftlichen Aufgaben: Erstellung einer Online-Datenbank

Die Fachgruppe Informationsbeschaffung und -dokumentation, ZEBET-Datenbank ist verantwort-lich für den Bibliotheksservice und die Pflege undErweiterung der Datenbank für Ersatz- und Er-gänzungsmethoden zum Tierversuch „AnimAlt-ZEBET“. Der Bibliotheksservice des BfR ist da-durch organisatorisch unmittelbar an einen Wis-senschaftsbereich angebunden. Diese Zuord-nung unterstützt die enge Zusammenarbeit mitden Wissenschaftlern des BfR.

Die wissenschaftliche Spezialbibliothek des BfRversorgt die Wissenschaftler und Mitarbeiter des

Hauses mit aktueller Fachliteratur. Benötigte Lite-ratur, die vor Ort nicht vorhanden ist, wird überkooperierende Bibliotheken und über Dokumen-tenlieferdienste besorgt. Der Buch- und Zeit-schriftenbestand des BfR ist in einem Online-Katalog verzeichnet.

Die Mitarbeiter des BfR haben Zugang zu 1300elektronischen Büchern, 4300 elektronischenZeitschriften und 18 bibliographischen Datenban-ken. Fachliche Schwerpunkte sind die Veterinär-medizin, Toxikologie, Lebensmittelhygiene, Ernäh-rungsmedizin, Lebensmittelsicherheit und Mikro-biologie. Über Social Bookmark-Netzwerke wer-den elektronische Neuerwerbungen sowie dieLinkliste der Bibliothek den Nutzern zur Verfü-gung gestellt.

Mit dem Ziel, die aus öffentlicher Hand finanzier-ten, wissenschaftlichen Publikationen des BfRkostenfrei im Internet zur Verfügung zu stellen,wurde 2007 von der Fachgruppe eine Konzeptionzur Erstellung einer BfR-Online-Datenbank mit Zu-

Linking of services and scientific tasks:

Creation of an online database

The Information Services and Documentation, ZEBETDatabase unit is responsible for the library service andthe maintenance and extension of the database for al-ternative methods to animal experiments “AnimAlt-ZE-BET”. The BfR library service, therefore, has direct or-ganisational links to a scientific area. This facilitatesclose co-operation with BfR scientists.

The BfR specialist scientific library supplies scientistsand staff members of the Institute with up-to-date sci-entific literature. Required literature, which is not avail-able on site, is obtained via co-operating libraries anddocument delivery services. The BfR stock of booksand journals is listed in an online catalogue.

BfR staff have access to 1,300 electronic books, 4,300electronic journals and 18 bibliographic databases. Themain areas covered are veterinary medicine, toxicology,food hygiene, nutritional medicine, food safety and mi-crobiology. New electronic acquisitions and the link listof the library are made available to users via socialbookmark networks.

The unit developed a concept for the establishment of aBfR online database with access to full texts in 2007 inorder to make the publicly funded BfR scientific publica-tions available free-of-charge on the Internet. This proj-ect supports the implementation of the Guidelines forOpen Access of the ERC (European Research Council)Scientific Council.

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griff auf Volltexte entwickelt. Dieses Projekt unter-stützt die Umsetzung der Leitlinien für Open Ac-cess vom Wissenschaftlichen Rat des Europäi-schen Forschungsrates.

Statistische Kooperationen und Modellie-rung in der Risikobewertung am BfR

Zur Aufgabe der Fachgruppe „Epidemiologie,Biometrie und mathematische Modellierung gehö-ren die Beratung, Betreuung und Auswertung vonstatistischen und epidemiologischen Projektenam BfR, die statistische Weiterbildung der Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter sowie die Entwicklungvon quantitativen Risikomodellen. Auch im Jahr2007 gab es zahlreiche Kooperationen mit ande-ren Fachgruppen.

Die Beratung bei der Versuchsplanung ist eineStandardaufgabe für die Fachgruppe. Gerade dieErmittlung des Stichprobenumfangs spielt einezentrale Rolle. Ziel der biometrisch fundierten Ver-suchsplanung ist es, die Aussagekraft von empiri-schen Untersuchungen zu optimieren. Die Stich-probe muss groß genug gewählt werden, um dieUntersuchungsergebnisse hinreichend statistischabzusichern. Wegen ethischer, finanzieller, zeit-licher und anderer Einschränkungen soll dieStichprobe aber nicht größer als nötig sein. In Zu-sammenarbeit mit der Fachgruppe Toxikologieder Abteilung Sicherheit von verbrauchernahenProdukten wurde zum Beispiel die benötigte Fall-zahl zur Bestimmung von Unterschieden in derAusscheidung von Napthalinmetaboliten bei Rau-chern und Nichtrauchern errechnet. Stichproben-pläne sind auch im Bereich des Monitorings von

52

Statistical co-operation and modelling in BfR risk

assessment

The tasks of the Epidemiology, Biostatics and Mathe-matical Modelling unit include consulting, support andevaluation of BfR statistical and epidemiological proj-ects, providing further training in statistics for staff anddeveloping quantitative risk models. In 2007, too, it en-gaged in numerous co-operation activities with otherunits.

Advice on test planning is a standard task for the unit.Determining the scale of random sampling plays a cen-tral role. The goal of biostatistical test planning is to im-prove the reliability of empirical studies. The randomsample must be large enough to ensure the statisticalrobustness of the study results. However, given the ethi-cal, financial, temporal and other constraints the ran-dom sample should not be larger than necessary either.In co-operation with the Toxicology unit of the Safety ofConsumer Products Department, for example the re-quired number of cases to determine differences in theexcretion of naphthaline metabolites was calculated in

Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

smokers and non-smokers. Random sampling plans arealso of essential importance in the field of monitoringpossible health risks.

By evaluating the statistical and epidemiological meth-ods of studies currently under discussion, the unitmakes a contribution to the scientific opinions of the In-stitute. Studies were evaluated, for instance, on the as-sociation between the consumption of red meat andbreast cancer, on the association between the con-sumption of fruit juice and exposure to organophos-phates with the Residues of Pesticides unit and on the association between acrylamide exposure and the incidence of certain types of cancer in women with the Product Identity, Traceability and Novel Foods unit. In this context the statistical findings are discussed with scientists from the specialist departments.

In the field of quantitative microbiological risk assess-ment the unit cooperates closely with the BiologicalSafety Department. One example here is a joint projecton assessing the risk to consumers from exposure toSalmonella in hens’ eggs. The task of the unit is to pre-pare a mathematical modelling concept and to use this

möglichen Gesundheitsrisiken von essentiellerBedeutung.

Durch Begutachtung der statistischen und epide-miologischen Methodik von aktuell diskutiertenStudien leistet die Fachgruppe einen Beitrag zuwissenschaftlichen Stellungnahmen unseres Hau-ses. Unter anderem wurden Studien über den Zu-sammenhang zwischen Verzehr von Rotfleischund Brustkrebs, über den Zusammenhang zwi-schen dem Genuss von Fruchtsäften und der Exposition mit Organophosphaten mit der Fach-gruppe Rückstände von Pestiziden sowie überden Zusammenhang von Acrylamidexpositionund dem Vorkommen von bestimmten Krebser-krankungen der Frau mit der Fachgruppe Produk-tidentität, Rückverfolgbarkeit und neuartige Le-bensmittel begutachtet. Hierbei werden die statis-

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tischen Erkenntnisse zusammen mit Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftlern der Fachab-teilungen diskutiert.

Im Bereich der quantitativen mikrobiologischenRisikobewertungen arbeitet die Fachgruppe engmit der Abteilung für biologische Sicherheit zu-sammen. Ein Beispiel hierfür ist ein gemeinsamesProjekt zur Bewertung des Salmonellen-Exposi-tionsrisikos der Verbraucher durch Hühnereier.Die Aufgabe der Fachgruppe ist es, ein mathe-matisches Modellierungskonzept zu erstellen unddieses mit den bereitgestellten mikrobiologischenDaten für eine quantitative, probabilistische Risi-kobewertung anzuwenden.

Entwicklung und regulatorische Umsetzungvon Alternativmethoden zum Tierversuchfür den Bereich Reproduktionstoxikologie

Zur Prüfung der embryotoxischen Eigenschaftenvon Industriechemikalien, Pflanzenschutzmitteln,kosmetischen Inhaltsstoffen und Arzneimittelnkommen bis heute vorwiegend Tierversuche zumEinsatz, die zum einen eine erhebliche Belastungder trächtigen Versuchstiere darstellen und zumanderen sehr zeitaufwendig und kostenintensivsind. Unter der neuen REACH-Verordnung, demSystem zur Registrierung, Bewertung, Zulassungund Beschränkung chemischer Stoffe in der EU,werden künftig bei der Sicherheitstestung vonchemischen Stoffen für den Bereich der Repro-duktionstoxikologie die weitaus meisten Tiere ein-gesetzt werden müssen. Aus diesen Gründenwird der Implementierung von neuen Teststrate-gien und der Entwicklung und behördlichen Aner-

in conjunction with the already available microbiologicaldata for the purposes of quantitative, probabilistic riskassessment.

Development and regulatory implementation of

alternative methods to animal experiments in the

field of reproduction toxicology

Up to now mainly animal experiments have been usedto test the embryotoxic properties of industrial chemi-cals, pesticides, cosmetic ingredients and medicinalproducts. Firstly they involve considerable suffering forthe gestating experimental animals and secondly theyare very time and cost-intensive. Under the new EUREACH Regulation (Registration, Evaluation, Authorisa-tion and Restriction of Chemicals), by far the most ani-mals will be used in future for the safety testing ofchemical substances in the field of reproduction toxicol-ogy. For these reasons the implementation of new teststrategies and the development and official recognitionof new, robust and time-saving in vitro methods take onincreasing importance.

At the present time a study on two filial generations isstipulated for chemical assessment (OECD TG 416).The Centre for Alternative Methods to Animal Experi-ments – ZEBET is currently working on a new method toreplace the current OECD test directives and, if possi-ble, the in vivo screening tests TG 421 and TG 422 aswell. This seems to be possible in a relatively shortspace of time which means that its use is already feasi-ble under REACH. For chemicals that are produced inlarge volumes, two studies on development toxicity mustbe conducted in two different animal species. Here, too,ZEBET is working on possibly reducting this to just oneof these tests.

One particularly important area of study in safety tech-nology is testing for embryotoxic effects. Chemical-in-duced damage to embryos can currently only be identi-fied in very comprehensive studies in experimental ani-mals. A very promising alternative method to the con-ventional animal experiment with gestating animals isthe Embryonic Stem Cell Test (EST) which was devel-oped by ZEBET. This scientifically validated procedureis based on the ability of murine embryonic stem cells(ES cells) to spontaneously differentiate into beating

kennung von neuen, aussagekräftigen und zeit-sparenden in vitro-Methoden eine zunehmendeBedeutung beigemessen.

Derzeit ist für die Chemikalienbewertung eineStudie über zwei Filialgenerationen vorgeschrie-ben (OECD TG 416). Die Fachgruppe „Alternativ-methoden zu Tierversuchen – ZEBET“ arbeitetderzeit an einer neuen Methode, die die derzeiti-gen OECD-Testrichtlinien und möglichst auch diein vivo-Screening-Tests TG 421 und TG 422 erset-zen soll. Dies erscheint in verhältnismäßig kurzerZeit möglich, so dass eine Anwendung bereitsunter REACH denkbar wird. Für Chemikalien, diein großen Mengen hergestellt werden, müssenzwei Untersuchungen auf Entwicklungstoxizitätan zwei verschiedenen Tierspezies durchgeführtwerden. Auch hier arbeitet ZEBET an einer mög-lichen Reduzierung auf nur einen dieser Tests.

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Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

Ein besonders wichtiger Untersuchungsbereichin der Sicherheitstoxikologie ist die Prüfung aufembryotoxische Wirkungen. Chemikalieninduzier-te Schädigungen von Embryonen können derzeitnur in sehr aufwendigen Studien an Versuchstie-ren erkannt werden. Eine vielversprechende Er-satz- und Ergänzungsmethode zum konventionel-len Tierversuch mit trächtigen Tieren stellt derEmbryonale Stammzell-Test (EST) dar, der bei ZEBET entwickelt wurde. Dieses wissenschaftlichvalidierte Verfahren basiert auf der Eigenschaftembryonaler Stammzellen (ES-Zellen) der Maus,sich in vitro unter entsprechenden Kulturbedin-gungen spontan in schlagende Herzmuskelzellenzu differenzieren. Der EST ist derzeit der einzigein vitro-Embryotoxizitätstest, bei dem etablierteZelllinien verwendet werden können.

Ziel der gegenwärtigen Arbeiten ist die experi-mentelle Charakterisierung des Anwendungsbe-reiches des validierten EST und die Weiterent-wicklung bzw. Optimierung des Verfahrens unterEinsatz molekularbiologischer Methoden. Ein be-sonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Ent-wicklung neuer gewebespezifischer Endpunkte,so dass künftig zusätzlich zur Herzentwicklungauch toxische Wirkungen auf andere Differenzie-rungswege, wie z.B. die Entwicklung in Nerven-und Knochenzellen, überprüft werden können.Zudem sind unsere Forschungsarbeiten daraufkonzentriert, einen metabolisch kompetenten ESTzu entwickeln, der es ermöglichen wird, dass zu-künftig auch das embryotoxische Potenzial vonproteratogenen Stoffen in vitro detektiert werdenkann.

Ziel dieser wissenschaftlichen Weiterentwicklun-gen und Optimierungen ist es letztendlich, denEST als OECD Test Guideline und damit als Stan-dardtest für regulatorische Sicherheitsprüfungenzu etablieren und dadurch eine erhebliche Anzahlan Versuchstieren einzusparen.

Arbeitsschwerpunkte 2007

• Auswertung der Nationalen Verzehrsstudie II fürdie Schätzung von Expositionen mit Stoffendurch Verzehr von Lebensmitteln

• Abschluss der Umstellung der BfR-Giftinforma-tionsdatenbank auf ein neues Datenbanksys-tem (Oracle)

• Neuaufnahme der gesetzlichen Meldeverpflich-tung nach Wasch- und Reinigungsmittelgesetzin die BfR-Giftinformationsdatenbank

• Entwicklung einer Online-Datenbank für dasBfR – Publikationen mit Zugriff auf Volltexte

• Abschluss der vom BfR koordinierten Europäi-schen Validierungsstudie von in-vitro-Tests zurPrüfung auf reizende Wirkung an der Haut mitmenschlichen Hautmodellen

myocardial cells in vitro under corresponding cultureconditions. The EST is currently the only in vitro embry-otoxicity test in which established cell lines can beused.

The goal of current work is the experimental characteri-sation of the area of application of the validated ESTand the further development or optimisation of the pro-cedure using molecular-biological methods. Specialemphasis is also placed on the development of new tis-sue-specific endpoints so that, in future, in addition toheart development, toxic effects can also be examinedon other differentiation paths like for instance the devel-opment in nerve and bone cells. Furthermore, our re-search work is focussed on developing a metabolicallycompetent EST which will make it possible, in future, todetect the embryotoxic potential of proteratogenic sub-stances in vitro too.

In the final instance, the objective of these scientific de-velopments and optimisations is to establish the EST asthe OECD Test Guideline and, by extension, as the stan-dard test for regulatory safety tests. This would lead to amajor reduction in the number of experimental animalsrequired.

Main areas in 2007

• Evaluation of the National Food Consumption Study IIfor the assessment of exposure to substancesthrough the consumption of food

• Conclusion of the conversion of the BfR poison infor-mation and treatment database to a new databasesystem (Oracle)

• Inclusion of the mandatory reporting obligation pur-suant to the Detergent and Cleaning Agent Act in theBfR poison information and treatment database

• Development of an online database for BfR – publica-tions with access to full texts

• Conclusion of the European validation study co-ordi-nated by BfR involving in vitro tests to examine the irritating effect on the skin using human skin models

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Vergiftungs- und Produktdokumentation

Auswertung ärztlicher Vergiftungsmeldungen 4.093

Weitergabe von Produktrezepturen an Giftinformationszentren 35.732

Forschungsprojekte

BfR-intern 27

National 4

International 8

Kennzahlen

Anzahl Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter

Wissenschaftlich 35

Nicht-wissenschaftlich (inkl. 15 Azubis) 92

Veröffentlichungen

Vorträge 67

Poster 14

Artikel in Zeitschriften mit einem Review-Verfahren 17

Artikel in Zeitschriften ohne Review-Verfahren –

Buchbeiträge 4

Mitarbeit in Arbeitsgruppen und Kommissionen

Gremien in Deutschland 29

Gremien europäischer Organisationen 22davon: Gremien der EFSA 7

Gremien weltweiter internationaler Organisationen 7

davon: WHO/FAO 3

Key data

Headcount

Scientific staff 35Non-scientific staff (incl. 15 trainees) 92

Publications

Lectures 67Posters 14Articles in refereed journals 17Articles in non-refereed journals –Book contributions 4

Participation in working groups and expert bodies

Bodies in Germany 29Bodies of European organisations 22

EFSA bodies 7Bodies of global international organisations 7

WHO/FAO 3

Intoxication and product documentation

Evaluation of medical intoxication reports 4,093 Passing on of product formulations to poison information and treatment centres 35,732

Research projects

In-house 27National 4International 8

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Die Abteilung 4 besteht aus folgenden fünf Fach-gruppen sowie dem assoziierten Zentrum für In-fektiologie und Erregercharakterisierung (4Z).

• Koordination und Gesamtbewertung, FAO/WHOCollaborating Centre

• Lebensmittelhygiene und Sicherheitskonzepte• Infektionsepidemiologie und Zoonosen• Aufklärung von Ausbrüchen• Molekulare Diagnostik und Genetik

In der Abteilung werden gesundheitliche Risikenfür den Menschen bewertet, die durch Bakterien,Viren, Hefen, Schimmelpilze und Parasiten, Erre-ger übertragbarer spongiformer Enzephalopa-thien (z.B. BSE) sowie durch die von ihnen gebil-deten Toxine und Stoffwechselprodukte verur-sacht werden. In erster Linie werden dabei die Risiken betrachtet, die Lebensmittel, aber auchKosmetika und Bedarfsgegenstände für den Ver-braucher bergen können. Einer der Arbeits-schwerpunkte ist die Aufklärung überregionalerlebensmittelbedingter Infektionsausbrüche.In der Abteilung sind mehrere nationale Referenz-laboratorien angesiedelt. Die Abteilung fungiertauch als „FAO/WHO Collaborating Centre for Research and Training in Food Hygiene and Zoo-noses“. Im 6. Rahmenprogramm der Europäi-

Department 4: Biological Safety

Department 4 consists of the following five units and theassociated Centre for Infectiology and Pathogen Char-acterisation (4Z).

• Co-ordination and Overall Assessment, FAO/WHOCollaborating Centre

• Food Hygiene and Safety Concepts• Infection Epidemiology and Zoonoses• Outbreak Investigation• Molecular Diagnostics and Genetics

The Department assesses health risks for man frombacteria, viruses, yeast, mould, parasites, pathogens oftransmissible spongiform encephalopathies (e.g. BSE)as well as the main toxins and metabolites formed bythem. Here the main focus is on possible risks to con-sumers from foods but also from cosmetics and con-sumer products. Another important task of the Depart-ment is determining the cause of supraregional food-borne infection outbreaks.

Several national reference laboratories are attached tothis Department. The Department also acts as the56

FAO/WHO Collaborating Centre for Research and Train-ing in Food Hygiene and Zoonoses. Within the 6thFramework Programme of the European Union it is in-volved, amongst other things, in the two internationalprojects MED-VET-NET and SAFE FOODS. It also par-ticipates in several projects financed by third parties.

Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

Abteilung 4: Biologische Sicherheit

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Not all foods are dangerous: Risk-based classifi-

cation of the hazard potential of food

For decades foods have been examined in Germany toestablish whether they are safe to eat and then labelledin accordance with the statutory provisions. However,the food market has changed dramatically in recentyears. There has been a growing concentration on a fewmanufacturers with high production capacities and,more specifically, nationwide distribution networks. Thisnow challenges the old principle of regional controlpractice and the selection of food samples. Hence in itsnew Community food law the EU has decided that in fu-ture food controls in the Member States are to be con-ducted on a risk basis. According to this principle, thehigher the risk associated with the consumption of thefood by man, the more comprehensively and frequentlythe food is to be examined.

With the help of risk assessment, microbiological riskslike pathogenic micro-organisms in poultry meat can beclassified in various hazard categories. The highest pri-ority in Europe must be assigned to Salmonella spp. or

Campylobacter spp. Other bacteria, with known humanpathogenicity, may also be transmitted via poultry meat.Contamination with these pathogenic micro-organismsmainly occurs during production and preparation in thehome. Many other pathogenic micro-organisms havebeen reported in connection with poultry meat but areonly of minor importance according to the findingsavailable up to now.

The above-mentioned risks are to be considered indi-vidually and in a differentiated manner in relation to thefood for classification. To the extent that the individualtypes of risk do not occur equally in all product types ina product group, the individual product types are to beclassified in a differentiated manner regarding the riskinvolved. The occurrence of microbiological risks likeCampylobacter or Listeria is for example far more prob-able in raw unpasteurised cream cheese than in heateddairy products because this type of food is not heatedduring production.

The incidence of a risk in a food (end product) is alsoinfluenced by the production process. The occurrenceof microbiological risks depends on the heat treatment

schen Union nimmt sie unter anderem an denbeiden internationalen Projekten „MED-VET-NET“und „SAFE FOODS“ teil und ist an vielen drittmit-telgeförderten Projekten beteiligt.

Nicht alle Lebensmittel sind gefährlich: Risikobasierte Einstufung des Gefähr-

dungspotenzials von Lebensmitteln

Seit Jahrzehnten werden in Deutschland Lebens-mittel daraufhin untersucht, ob sie ohne Schadenfür den Menschen verzehrt werden können undden rechtlichen Vorgaben entsprechend gekenn-zeichnet sind. Allerdings hat sich der Lebens-mittelmarkt in den vergangenen Jahren drama-tisch verändert: Es ist eine zunehmende Konzen-tration auf wenige Hersteller mit hoher Produk-tionskapazität und vor allem überregionalem Ver-triebsnetz festzustellen. Dies hat das alte Prinzipder regionalen Untersuchungspraxis und die Aus-wahl der Lebensmittelproben in Frage gestellt:Daher hat die EU mit der Einführung des neuengemeinschaftlichen Lebensmittelrechts entschie-den, dass zukünftig Lebensmittelkontrollen in denMitgliedsstaaten auf Risikobasis durchzuführensind. Danach sind Lebensmittel umso intensiverund häufiger zu überprüfen, je höher das betref-fende Risiko beim Verzehr des Lebensmittels fürden Menschen einzustufen ist.

Mithilfe der Risikobewertung können mikrobiologi-sche Gefahren, wie pathogene Mikroorganismenin Geflügelfleisch, in verschiedene Gefahrenklas-sen eingeteilt werden. Salmonella spp. oder Cam-pylobacter spp. muss die höchste Priorität in Eu-ropa eingeräumt werden. Andere Bakterien, de-

ren Pathogenität für den Menschen bekannt ist,können ebenfalls durch Geflügelfleisch übertra-gen werden. Eine Kontamination mit diesen pa-thogenen Mikroorganismen erfolgt hauptsäch-lich während der Gewinnung und häus-lichen Zubereitung. Viele weiterepathogene Mikroorganismenwerden im Zusammen-hang mit Geflügelfleischgenannt, sind jedochnach bisherigerKenntnis vonuntergeordneterBedeutung.

Die oben ge-nannten Ge-fahren sindeinzeln unddifferenziertin Bezug aufdas einzu-stufende Le-bensmittel zubetrachten.Sofern die ein-zelnen Gefahren-arten nicht glei-chermaßen in allenProduktarten einer Pro-duktgruppe vorkommen,sind die einzelnen Erzeug-nisarten hinsichtlich der betref-fenden Gefahr differenziert einzustu-fen. Das Auftreten mikrobiologischer Gefah-ren, wie Campylobacter oder Listerien, ist bei-spielsweise in Rohmilchfrischkäse aufgrund des

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Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

fehlenden Erhitzungsschrittes bei der Herstellungweitaus wahrscheinlicher als in erhitzten Milch-produkten.

Die Häufigkeit des Vorkommens einer Gefahr ineinem Lebensmittel (Endprodukt) wird auchdurch das Herstellungsverfahren beeinflusst.Denn das Auftreten mikrobiologischer Gefahrenist abhängig von Hitzebehandlungsschritten undStabilisierungsverfahren. Die Wahrscheinlichkeitdes Vorkommens einer Gefahr in dem Lebens-mittel lässt sich empirisch z. B. anhand gesund-heitsrelevanter Beanstandungen in den Untersu-chungseinrichtungen, der Überschreitung recht-lich festgelegter Höchstmengen bei Proben oderanhand von Schnellwarnungen vergleichbar er-mitteln. Auch die Haltbarkeit eines Lebensmittelskann hilfsweise als Kriterium für die Einstufung inRisiko- oder Gefährdungsstufen (hoch, mittel, ge-ring) herangezogen werden. Je kürzer die Halt-barkeit eines Lebensmittels, desto eher mussauch mit dem Vorkommen mikrobiologischer Ge-fahren – Krankheitserreger – gerechnet werden.Im Rahmen der empirischen Einschätzung der

steps and stabilisation methods. The probability of theoccurrence of a risk in a food can be empirically deter-mined in a comparative manner for instance on the ba-sis of health-relevant objections of the control bodies,the exceeding of legally stipulated maximum levels insamples or on the basis of rapid alerts. The shelf life ofa food can also be used as a criterion for classificationin risk or hazard levels (high, medium, low). The shorterthe shelf life of a food, the more likely the occurrence ofmicrobiological risks – pathogens. Within the frameworkof the empirical assessment of the hazard impact, onlyknown risks can be taken into account as we have noexperience with unknown risks.

Furthermore, the probability of the occurrence of a riskthrough the consumption of a contaminated food mustalso be taken into account. If it is unlikely that a riskcould occur at all in conjunction with a food, then it willbe deemed to be “safe” to eat that food.

Methicillin-resistant Stapyhlococcus aureus

(MRSA) – a new zoonosis?

For a long time now Staphylococcus aureus has been aknown pathogen of food intoxications. Its ability to formvarious enterotoxins has been extensively investigatedand described. In the National Reference Laboratory forCoagulase-positive Staphylococci including Staphylo-coccus aureus, foods are examined with regard to theirstaphylococcal level and the presence of pre-formedenterotoxins. Furthermore, molecular-biological meth-ods are developed for the further characterisation ofthe pathogens and the detection of the genes relevantfor toxin synthesis.

Methicillin-resistant Staphylococcus aureus (MRSA) arefacultative pathogenic commensals in man which canlead to severe “hospital infections”, mainly in intensivecare units. However MRSA also colonise the human na-sopharynx without manifesting any clinical symptoms.This colonisation considerably raises the risk of devel-

Gefahrenauswirkung können jedoch nur bereitsfestgestellte Risiken berücksichtigt werden, da fürunbekannte Gefahren keine Erfahrungswerte vor-liegen.

Des Weiteren ist die Eintrittswahrscheinlichkeitder Gefahr durch den Verzehr eines belastetenLebensmittels einzubeziehen. Ist es unwahr-scheinlich, dass eine Gefahr in einem Lebens-mittel überhaupt vorkommt, dann bleibt es folglichauch „ungefährlich“, dieses Produkt zu verzehren.

Methicillin-resistente Stapyhlococcus

aureus (MRSA) – eine neue Zoonose?

Staphylococcus aureus ist ein seit langem be-kannter Erreger von Lebensmittelvergiftungen.Seine Fähigkeit, verschiedene Enterotoxine zu bil-den, ist gut untersucht und beschrieben. Im Na-tionalen Referenzlabor für koagulasepositive Sta-phylokokken einschließlich Staphylococcus au-reus werden Lebensmittel hinsichtlich ihres Sta-phylokokkengehalts und auf das Vorliegen von

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präformierten Enterotoxinen untersucht. Zudemwerden molekularbiologische Methoden zur wei-teren Charakterisierung der Erreger sowie zumNachweis der für die Toxinsynthese relevantenGene entwickelt.

Methicillin-resistente Staphylococcus aureus(MRSA) sind fakultativ krankheitserregende Kom-mensalen des Menschen, die zu schwerwiegen-den „Krankenhausinfektionen“, überwiegend imBereich von Intensivstationen führen können.MRSA besiedeln aber auch ohne klinische Er-krankungen den Nasen-Rachenraum des Men-schen. Diese Besiedlung erhöht das Risiko deut-lich, an einer MRSA-Infektion zu erkranken. In denvergangenen Jahren werden zunehmend Besied-lungen bei Menschen außerhalb von Krankenhäu-sern beobachtet.

Bei verschiedenen Tierarten werden MRSA spora-disch nachgewiesen. In den vergangenen zweiJahren wurden in verschiedenen EU-Mitgliedsstaa-ten hohe Prävalenzen eines bestimmten MRSA-Typs bei Schweinen in den Tierhaltungen und am

Schlachthof festgestellt. Beim Menschen sindMRSA dieses Typs bisher nur in Risikopopulatio-nen verbreitet, die häufig Kontakt mit Schweinenhaben. Neben Landwirten und deren Familien sinddies vor allem Tierärzte und Schlachthofpersonal.

In Zusammenarbeit mit mehreren Forschungsin-stitutionen und Untersuchungseinrichtungen derBundesländer untersucht die Abteilung Biologi-sche Sicherheit des BfR das Vorkommen vonMRSA bei Schweinen in Deutschland. Ziel der Ar-beiten ist es, die bei Schweinen vorkommendenMRSA näher zu charakterisieren sowie die Rele-vanz der Besiedelung für den gesundheitlichenVerbraucherschutz abzuschätzen. Hierzu werdenneben Prävalenzschätzungen molekularbiologi-sche Untersuchungen zur Ausstattung der MRSAmit Resistenzgenen und weiteren Pathogenitäts-faktoren durchgeführt.

Erste Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigen,dass MRSA dieses Typs auch in Deutschland beiSchlachtschweinen vorkommen. Während dieseMRSA hinsichtlich ihres Resistenzmusters und ih-

oping an MRSA infection. In recent years the colonisa-tion of people outside hospitals has also been increas-ingly observed.

MRSA are sporadically detected in various animalspecies. In the last two years high prevalences of a spe-cific type of MRSA were observed in various EU MemberStates in pigs in animal stocks and in the slaughterhouse.In the case of humans this type of MRSA has only beenfound in risk populations who come into frequentl contactwith pigs. Besides farmers and their families the peopleaffected are mainly vets and slaughterhouse staff.

In co-operation with several research institutes and con-trol bodies of the federal states, the BfR Biological Safe-ty Department examines the prevalence of MRSA inpigs in Germany. The goal of the work is to more accu-rately characterise the MRSA detected in pigs and toestimate the relevance of colonisation for consumerhealth protection. To this end, in addition to prevalenceestimates, molecular-biological studies are conductedon the make-up of MRSA with resistance genes and oth-er pathogenicity factors.

Initial results of these studies show that this type of MR-SA also occurs in slaughter pigs in Germany. Althoughthe resistance pattern and the molecular-biologicalproperties of these MRSA are similar to the isolatesfrom other EU Member States, they differ considerablyin respect of these two characteristics from the mainMRSA types which are widespread in human medicinein Germany. At the present time an infection risk for con-sumers from MRSA-contaminated foods still cannot beruled out. For that reason the BfR Biological Safety De-partment, together with its co-operation partners, will al-so examine whether food from pigs is contaminatedwith these pathogens and the extent to which it is possi-ble within the framework of slaughter technology andhygiene to reduce or avoid this contamination.

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rer molekularbiologischen Eigenschaften den Iso-laten aus anderen EU-Staaten ähnlich sind, unter-scheiden sie sich in diesen beiden Punkten deut-lich von den in der Humanmedizin in Deutschlandvorwiegend verbreiteten MRSA-Typen. Eine Infek-tionsgefahr für den Verbraucher über mit MRSA-belastete Lebensmittel kann derzeit dennochnoch nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem

Grund wird die Abteilung Biologische Sicher-heit des BfR mit ihren Kooperationspart-

nern ergänzend untersuchen, obvom Schwein stammende Le-

bensmittel mit den Erre-gern belastetsind und inwie-weit es im Rah-men derSchlachttech-nologie und -hygiene mög-

lich ist, diese Be-lastung zu verrin-gern oder zu ver-meiden.

Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

Main areas in 2007

• Nationwide recording of data on food involved in dis-ease outbreaks and support for the conduct of out-break examinations

• Gathering of representative data on the incidence ofzoonotic agents including their antibiotic resistances,resistance recording and molecular biology of resist-ance in zoonotic agents

• Molecular diagnosis and pathogen characterisationusing Real Time PCR, development and validation ofrapid tests for the detection of pathogenic agentswithin the framework of the activities of national refer-ence laboratories for various micro-organisms andviruses

• Food hygiene assessments for various pathogen-foodcombinations

Arbeitsschwerpunkte 2007

• Bundesweite Erfassung von Daten zu Lebens-mitteln, die an Krankheitsausbrüchen beteiligtsind und Unterstützung bei der Durchführungvon Ausbruchsuntersuchungen

• Erhebung repräsentativer Daten zum Vorkom-men von Zoonoseerregern einschließlich ihrerAntibiotikaresistenzen, Resistenzerfassung undMolekularbiologie der Resistenz bei Zoonose-erregern

• Molekulare Diagnostik und Erregercharakteri-sierung mittels Real Time PCR, Entwicklungund Validierung von Schnelltests zum Nachweispathogener Erreger im Rahmen der TätigkeitenNationaler Referenzlaboratorien für verschiede-ne Mikroorganismen und Viren

• Lebensmittelhygienische Bewertungen für ver-schiedene Erreger-Lebensmittel-Kombinationen

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Kennzahlen

Anzahl Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter

Wissenschaftlich 37

Nicht-wissenschaftlich 54

Veröffentlichungen

Vorträge 112

Poster 15

Artikel in Zeitschriften mit einem Review-Verfahren 78

Artikel in Zeitschriften ohne Review-Verfahren 3

Buchbeiträge 3

Mitarbeit in Arbeitsgruppen und Kommissionen

Gremien in Deutschland 25

Gremien europäischer Organisationen 13davon: Gremien der EFSA 7

Gremien weltweiter internationaler Organisationen 6

davon: WHO/FAO 2

Forschungsprojekte

BfR-intern 25

National 4

International 7

Key data

Headcount

Scientific staff 37Non-scientific staff 54

Publications

Lectures 112Posters 15Articles in refereed journals 78Articles in non-refereed journals 3Book contributions 3

Participation in working groups and expert bodies

Bodies in Germany 25Bodies of European organisations 13EFSA bodies 7

Bodies of global international organisations 6WHO/FAO 2

Research projects

In-house 25National 4International 7

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Department 5: Food Safety

Using nutritional-medical criteria the Department as-sesses the risks posed by substances in foods, ingredi-ents, additives and flavourings in foods as well as inresidues and contaminants. It voices an opinion on nu-tritional risks and on questions relating to the preventionof nutrition-related diseases. Furthermore, the healthsafety of feed and any undesirable substances and ad-ditives it contains is assessed for humans and animals.

The Department and the Chemical-Analytical Centredevelop, assess and validate methods for the analyticaland molecular detection of substances or genetic ma-terial in food and feed. The Department has the follow-ing units:

• Co-ordination and Overall Assessment• Food Toxicology• Dietary Foods, Nutrition and Allergies• Contaminants in the Food Chain and Feed Safety• Residues of Medicinal Products• Product Identity, Traceability and Novel Foods

62

The last unit in the list is also the secretariat of the Se-nior Expert Office for the control of wines imported fromthird countries in accordance with § 35 of the GermanWine Monitoring Ordinance and of the National Refer-ence Laboratory for Genetically Modified Food andFeed.

The Chemical-Analytical Centre works closely with theDepartment and has been the National Reference Labo-ratory for the Control of Marine Biotoxins since its foun-dation.

In 2007 four additional national reference laboratorieswere set up in the Department and Centre: the NationalReference Centres for Animal Protein in Feed, for Addi-tives Used in Animal Nutrition, for Mycotoxins and forDioxins and Polychlorinated Biphenyls (PCBs) in Feedand Food.

Two topics have been chosen here to illustrate the workof the Food Safety Department.

Die Abteilung bewertet Lebensmittel, Inhalts-,Zusatz- und Aromastoffe von Lebensmitteln sowieRückstände und Kontaminanten hinsichtlich ihrerstofflichen Risiken und nach ernährungsmedizini-schen Kriterien. Sie nimmt Stellung zu Ernäh-rungsrisiken und zu Fragen der Ernährungsprä-vention. Darüber hinaus werden Futtermittel, dar-in enthaltene unerwünschte Stoffe und Zusatz-stoffe hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Unbe-denklichkeit für Mensch und Tier bewertet.

Die Abteilung und das Chemisch-analytischeZentrum entwickeln, bewerten und validieren Methoden zum analytischen und molekularenNachweis von Substanzen oder genetischem Ma-terial in Lebens- und Futtermitteln. Zur Abteilunggehören folgende Fachgruppen:

• Koordination und Gesamtbewertung• Lebensmitteltoxikologie• Diätetische Lebensmittel, Ernährung und

Allergien• Kontaminanten in der Nahrungskette und

Futtermittelsicherheit• Rückstände von Arzneimitteln• Produktidentität, Rückverfolgbarkeit und

neuartige Lebensmittel

Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

Abteilung 5: Lebensmittelsicherheit

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Letztere Fachgruppe ist Sitz der Obergutachter-stelle für die Einfuhruntersuchung von Drittlands-weinen gemäß § 35 der Weinüberwachungs-Verordnung sowie des nationalen Referenzlaborsfür genetisch veränderte Lebens- und Futtermittel.

Das Chemisch-analytische Zentrum arbeitet engmit der Abteilung zusammen und ist seit seinemBestehen Sitz des nationalen Referenzlabors zurÜberwachung von marinen Biotoxinen.

2007 wurden vier weitere nationale Referenzlabo-ratorien in der Abteilung und dem Zentrum eta-bliert: die nationalen Referenzzentren für tieri-sches Protein in Futtermitteln, für Zusatzstoffe zurVerwendung in der Tierernährung, für Mykotoxinesowie für Dioxine und Polychlorierte Biphenyle(PCB) in Futtermitteln und Lebensmitteln.

Die Arbeit der Abteilung Lebensmittelsicherheitwird im Folgenden exemplarisch an zwei Themendargestellt.

Development and validation of methods

for the detection of ergot alkaloids

Sclerotia formed by the parasitic fungus Claviceps spp.,but also by other ascomycetes and higher plants of thefamily of creepers are called ergots. They are primarilyto be found in wet years on cereal ears and grasses.The schlerotia contain alkaloids which differ in respectof their toxicity.

The increased occurrence of these plant parasites inrecent times is attributed to the spread of hybrid ryecultivation. The data recorded recently in Germany par-ticularly by control bodies and the Federal Research In-stitute of Nutrition and Food (BFEL) on the incidence ofergots and ergot alkaloids in food indicate thatprocessed cereal products, in particular rye meal flourand bread, in some cases have a high level of contami-nation with ergot alkaloids which could damage thehealth of certain groups of consumers.

The scale on which consumers in Germany are ex-posed to ergot alkaloids from food on the market in Ger-

Methodenentwicklung und deren Validie-rung für den Nachweis der Ergotalkaloide

Als Mutterkorn werden die von dem parasitärenPilz Claviceps spp., aber auch von anderenSchlauchpilzen und von höheren Pflanzen derFamilie der Windengewächse gebildeten Sklero-tien bezeichnet, die verstärkt in feuchten Jahrenauf Getreideähren und Gräsern vorkommen können. In den Sklerotien sind Alkaloide enthal-ten, die sich hinsichtlich ihrer Giftigkeit unter-scheiden.

Ein in jüngster Zeit verstärktes Auftreten die-ses Pflanzenparasiten wird mit der Ausdeh-nung des Hybridroggenanbaus begründet.Die in der jüngeren Vergangenheit inDeutschland insbesondere von der Über-wachung und der Bundesforschungsan-stalt für Ernährung und Lebensmittel erho-benen Daten zum Vorkommen von Mutter-korn bzw. Mutterkornalkaloiden in Lebens-mitteln deuten darauf hin, dass verarbeite-te Getreideerzeugnisse, insbesondereRoggenmehle und -brote, zum Teil Belas-tungen mit Mutterkornalkaloiden aufwei-sen, die die Gesundheit be-stimmter Verbrauchergruppenschädigen könnten.

Unklar ist, in welchem Ausmaßder Verbraucher durch in Deutsch-land auf dem Markt befindliche Lebensmittel mit Mutterkornalkaloi-den exponiert ist. Die Datenbasis

many is unclear. The database on theincidence of ergot alkaloids in pureand processed cereal and feed is inad-equate and their toxicological actionhas not been sufficiently examined.

In future, the determination of ergot alka-loids is envisaged within the framework ofnational food monitoring. Maximum levelsof ergots in foods have only been established up to now within the framework of the regulation for cereals(specifically for wheat with 0.05 % ergot portion)(824/2000/EC). Hence individual alkaloids have notbeen taken into account up to now. On the EU level anew regulation of the maximum level (0.1 % ergot por-tion) in feed is currently under discussion (2002/32/EC).It envisages replacing the ergot portion with maximumalkaloid levels.

In order to clarify the open questions on the basis offundamental data, modern analytical methods areneeded which permit the analysis of the individual ergotalkaloids both in the relevant food and feed. Since 2005work has been ongoing to develop a procedure on the

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zum Vorkommen der Mutterkornalkaloide in reinem und verarbeitetem Getreide und Futter-mitteln ist unzureichend und die toxikologischeWirkungsweise noch nicht ausreichend unter-sucht.

Die Bestimmung der Mutterkornalkaloide ist zu-künftig im Rahmen des nationalen Lebensmittel-monitorings vorgesehen. Höchstgehalte an Mut-terkorn für den Bereich Lebensmittel sind bishernur im Rahmen der Interventionsrichtlinie für Ge-treide (speziell für Weizen mit 0,05 % Mutterkorn-anteil) geregelt (824/2000/EG). Einzelne Alkaloidebleiben dabei bisher unberücksichtigt. Auf EU-Ebene wird derzeitig eine Neuregelung desHöchstgehaltes (0,1 % Mutterkornanteil) in Futter-mitteln diskutiert (2002/32/EG), bei welcher derMutterkornanteil durch Alkaloidhöchstgehalte er-setzt werden soll.

basis of high performance liquid chromatography incombination with fluorescence detection and massspectrometry. This permits the quantitative determina-tion of the individual alkaloids with a level in the lowerppb (µg/kg) range. In order to guarantee the quality ofa process of this kind, various test parameters are iden-tified like for instance the limit of detection and limit ofquantification, recovery rates, statements on the cor-rectness and the matrix impact of various types of sam-ples and data on precision with are obtained via repro-ducibility. In the current definitive test phase externalmethod validation is done within the framework of an in-terlaboratory trial involving various test institutes.

Impact of the cultivation method on the allergenici-

ty of vegetables

Food allergies to fresh fruit, vegetables and nuts are afrequent problem that affects in particular pollen allergysufferers. This is because of the major biochemical sim-ilarity between allergens consisting of proteins in foodsand allergens in pollen. An initial allergy to tree or flower64

Um die offenen Fragen auf der Basis fundamen-taler Daten zu klären, sind moderne Analysever-fahren notwendig, die die Analyse der einzelnenMutterkornalkaloide sowohl in den relevanten Le-bensmitteln als auch in Futtermitteln ermöglichen.Seit 2005 wird an der Entwicklung eines Verfah-rens auf Basis der Hochdruckflüssigkeitschroma-tographie in Kombination mit der Fluoreszenzde-tektion bzw. der Massenspektrometrie gearbeitet.Dieses ermöglicht die quantitative Bestimmungder einzelnen Alkaloide mit einem Gehalt im unte-ren ppb (µg/kg) Bereich. Um die Qualität einessolchen Verfahrens abzusichern, werden ver-schiedene Prüfparameter ermittelt, wie z.B. dieNachweis- und Bestimmungsgrenzen, Wiederfin-dungsraten, die Aussagen über die Richtigkeitund den Matrixeinfluss unterschiedlicher Proben-arten zulassen sowie Daten zur Präzision, dieüber die Wiederholbarkeit bzw. Reproduzierbar-keit bestimmt werden. In der aktuell laufenden ab-schließenden Prüfphase erfolgt die externe Me-thodenvalidierung im Rahmen eines Ringversu-ches unter Teilnahme verschiedener Prüfinstitute.

Einfluss der Anbauweise auf die Allergenität von Gemüse

Lebensmittelallergien gegenüber Frischobst, Ge-müse und Nüssen sind ein häufiges Problem, un-ter dem insbesondere Pollenallergiker leiden.Grund hierfür ist die große biochemische Ähnlich-keit der aus Proteinen (Eiweißen) bestehendenAllergene in Nahrungsmitteln mit Allergenen inPollen. Eine zunächst gegen Baum- oder Blüten-pollen gerichtete Allergie kann später zu einerNahrungsmittelallergie eskalieren. So reagieren

Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

pollen can later escalate into a food allergy. More than half of the 80 % of people who are allergic tobirch pollen react to various fruits, vegetables and treenuts.

Studies on the statistical distribution of food allergies inthe population revealed that around one-quarter of foodallergy sufferers react to carrots. Two proteins could beidentified in the carrot (Daucus carota ssp. sativa) asthe main allergens. They are described as Dau c 1.01and in a chemically converted form (isoform) as Dau c1.02. These allergens are very similar to stress proteinswhich are formed to a greater degree in plants whenunfavourable external factors (e.g. pest attack, drought,chemicals etc.) come into play. This is one indicationthat environmental conditions, including the form of cul-tivation, can influence the allergen level. Within theframework of a research project sponsored by the Fed-eral Programme on Organic Farming, a study was con-ducted in conjunction with the Paul Ehrlich Institute inLangen and the Institute of Organic Farming in Tren-thorst in order to establish whether the type of cultiva-tion leads to a significant change in the levels of carrotallergens.

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mehr als die Hälfte bis achtzig Prozent der Bir-kenpollenallergiker auf verschiedene Früchte, Ge-müse und Baumnüsse.

Studien zur statistischen Verteilung von Nah-rungsmittelallergien in der Bevölkerung ergaben,dass etwa ein Viertel der Nahrungsmittelallergikerauf Möhren reagieren. In der Möhre (Daucus ca-rota ssp. sativa) konnten als Hauptallergene zweiProteine identifiziert werden, die als Dau c 1.01und in einer chemisch abgewandelten Form (Iso-form) als Dau c 1.02 bezeichnet werden. DieseAllergene haben auch eine große Ähnlichkeit mitStressproteinen, die in Pflanzen verstärkt gebildetwerden, wenn ungünstige äußere Faktoren (z.B.Schädlingsbefall, Trockenheit, Chemikalien etc.)wirksam sind. Dies ist ein Indiz, dass Umweltbe-dingungen, also auch die Anbauweise, den Aller-gengehalt beeinflussen können. Im Rahmen einesdurch das Bundesprogramm Ökologische Land-wirtschaft geförderten Forschungsprojektes wur-de in Zusammenarbeit mit dem Paul-Ehrlich-Insti-tut in Langen und dem Institut für ÖkologischenLandbau in Trenthorst untersucht, ob die Art der

During two consecutive vegetation periods stained andunstained seeds of the hybrid variety Nerac F1 and thesolid seed authorised for organic farming Rodelika weresown on organic and conventional arable land inSchleswig-Holstein. The allergen content in the harvest-ed crop was then determined using ELISA (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay). In parallel a molecular-biological method was used to determine the readingrate (transcription activity) for the genes which encodecarrot allergens.

By way of summary the largest influence on the aller-gen content of the carrots examined was the cultivationyear, followed by the choice of variety. The type of culti-vation, whether organic or conventional, did not play adecisive role. The result could be reproduced. TheRodelika variety was found to have on average higherallergen levels than the Nerac variety. Given the lack ofclinical trials the physiological relevance of this findingcannot be definitively assessed. It is, however, clear thatthe choice of variety has an impact on the allergen lev-els in carrots. On the genetic level a correlation couldbe established between the immunologically deter-mined allergen content and the transcription activity for

Kultivierung zu einer signifikanten Veränderungdes Gehaltes an Möhrenallergenen führt.

An zwei aufeinander folgenden Vegetationsperio-den wurden im Kreuzversuch jeweils gebeiztesoder ungebeiztes Saatgut der Hybridsorte NeracF1 und der samenfesten, für den ökologischenLandbau zugelassenen Sorte Rodelika auf ökolo-gisch bzw. konventionell bewirtschafteten Flächenin Schleswig-Holstein ausgesät. Der Allergenge-halt im Erntegut wurde anschließend mittels ELI-SA (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay) quan-titativ bestimmt. Parallel wurde mit einer moleku-larbiologischen Methode die Ableserate (Trans-kriptionsaktivität) für die Gene, die die Möhrenal-lergene kodieren, ermittelt.

Zusammengefasst war der größte Einfluss aufden Allergengehalt der untersuchten Möhren

Dau c 1.02 only. The method was successfully used inmarket samples.

The next question concerning the extent to which thedominant variety impact is positively or negatively influ-enced by other growth conditions and which varietiesare “low in allergens” is of practical and scientific rele-vance.

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Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

durch das Anbaujahr gegeben, gefolgt von derWahl der Sorte. Die Art des Anbaues, ökologischoder konventionell, spielte keine entscheidendeRolle. Das Ergebnis war reproduzierbar. Die SorteRodelika wies gegenüber der Sorte Nerac durch-schnittlich höhere Allergen-Gehalte auf. Mangelsklinischer Studien kann die physiologische Rele-vanz dieses Ergebnisses nicht abschließend be-urteilt werden. Offensichtlich hat die Sortenaus-wahl jedoch Einfluss auf den Allergengehalt in

Möhren. Auf genetischerEbene konnte eine Korrela-tion zwischen immunologischbestimmtem Allergengehaltund der Transkriptionsaktivitätnur für Dau c 1.02 festgestelltwerden. Die Methode wurdeerfolgreich an Marktprobeneingesetzt.

Die weiterführende Frage, in-wieweit der dominante Sor-teneinfluss von den äußerenWachstumsbedingungen po-sitiv oder negativ beeinflusstwird und welche Sorten„allergenarm“ sind, ist vonwissenschaftlicher wie prakti-scher Relevanz.

Main areas in 2007

• Foods of plant origin, their ingredients and impurities(e.g. pyrrolizidine alkaloids)

• Conduct of scientific screenings of health claims inaccordance with Article 13 para 2 of Regulation (EC)1924/2006

• Risk assessment of uranium• Proof of origin for foods• Establishment of proteomics methods to support the

risk assessment of toxicologically relevant sub-stances

• Establishment and running of national reference lab-oratories

Arbeitsschwerpunkte 2007

• Pflanzliche Lebensmittel, ihre Inhaltsstoffe undVerunreinigungen (z.B. Pyrrolizidinalkaloide)

• Durchführung des wissenschaftlichen Scree-nings der gesundheitsbezogenen Angabennach Artikel 13 Abs. 2 der VO (EG) 1924/2006

• Risikobewertung von Uran• Herkunftsnachweis von Lebensmitteln• Etablierung von Methoden der “Proteomics” zur

Unterstützung der Risikobewertung von toxiko-logisch relevanten Substanzen

• Aufbau und Weiterführung der Nationalen Refe-renzlaboratorien

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Kennzahlen

Anzahl Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter

Wissenschaftlich 43

Nicht-wissenschaftlich 44

Veröffentlichungen

Vorträge 69

Poster 23

Artikel in Zeitschriften mit einem Review-Verfahren 14

Artikel in Zeitschriften ohne Review-Verfahren 10

Buchbeiträge 4

Mitarbeit in Arbeitsgruppen und Kommissionen

Gremien in Deutschland 41

Gremien europäischer Organisationen 23davon: Gremien der EFSA 8

Gremien weltweiter internationaler Organisationen 8

davon: WHO/FAO 5

Forschungsprojekte

BfR-intern 33

National 3

International 2

Key data

Headcount

Scientific staff 43Non-scientific staff 44

Publications

Lectures 69Posters 23Articles in refereed journals 14Articles in non-refereed journals 10Book contributions 4

Participation in working groups and expert bodies

Bodies in Germany 41Bodies of European organisations 23

EFSA bodies 8Bodies of global international organisations 8

WHO/FAO 5

Research projects

In-house 33National 3International 2

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Department 6: Safety of Substances and

Preparations

The health assessment of substances and preparationsof substances is the main area of work of Department6. The Department assumes this task as a partner in na-tional, European and international assessment proce-dures. This includes the assessment of basic chemi-cals, pesticides and biocides and also the assessmentof chemicals for safe transport. The results of the as-sessments are taken over into proposals for classifica-tion, proposals for maximum levels in foods and propos-als for risk reduction.

The Department staff draw up guidelines on the con-duct and assessment of studies in national and interna-tional bodies. The Department makes its scientific ex-pertise available to federal ministries and offices of theEuropean Union as well as supranational institutions in-volved in consumer health protection.

68

The Department consists of the following units and theCentre for Experimental Toxicology (6Z):

• Co-ordination and Overall Assessment• Toxicology of Pesticides• Toxicology of Chemicals• Safe Use of Pesticides• Safe Use of Chemicals• Residues of Pesticides• Residue Analysis

Research activities are oriented towards supporting as-sessment work and the development of toxicologicalmethods to detect the harmful toxicological mechanismof action.

Die gesundheitliche Bewertung von Stoffen undZubereitungen aus Stoffen ist das Hauptarbeits-gebiet der Abteilung 6. Diese Aufgabe nimmt dieAbteilung als Partner in nationalen, europäischenund internationalen Bewertungsverfahren wahr.Hierzu gehören die Bewertung von Grundchemi-kalien, von Pflanzenschutzmitteln und Biozidenwie auch die Bewertung von Chemikalien für densicheren Transport. Ergebnisse der Bewertungensind Vorschläge zur Einstufung, Vorschläge fürHöchstmengen in Lebensmitteln und Vorschlägezur Reduzierung von Risiken.

Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

Abteilung 6: Sicherheit von Stoffen und Zubereitungen

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Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abtei-lung erarbeiten in nationalen und internationalenGremien Leitlinien zur Durchführung und Bewer-tung von Untersuchungen. Die wissenschaftlicheExpertise der Abteilung steht Bundesministerienund Dienststellen der Europäischen Union sowiesupranationalen Einrichtungen für den Schutz derGesundheit der Verbraucherinnen und Verbrau-cher zur Verfügung.

Die Abteilung umfasst folgende Fachgruppen unddas Zentrum für experimentelle Toxikologie (6Z):• Koordination und Gesamtbewertung• Toxikologie der Pestizide• Toxikologie der Chemikalien• Anwendungssicherheit der Pestizide• Anwendungssicherheit der Chemikalien• Rückstände von Pestiziden• Rückstandsanalytik

Forschungsaktivitäten sind darauf ausgerichtet,die Bewertungsarbeit zu unterstützen und dienen

Threshold of toxicological concern – exposure-

driven approach to assessing chemicals without

sufficient toxicological data

Under REACH, the new chemicals legislation, it is nowpossible to forego the toxicological testing of chemicalsif certain prerequisites are met. This is, for instance,possible if there is no, low or insignificant exposure tothe chemical concerned. The legal texts do not, howev-er, explain what is meant by “low” or “insignificant” ex-posure. One possible way of defining “low” or “insignifi-cant” exposure draws on the concept of the “Thresholdof Toxicological Concern” (TTC). This concept stemsfrom the assessment of food additives and assumesthat there are concentrations for these substances be-low which no harmful effects are to be expected. Thiswas established through the analysis of toxicologicaltests of approximately 900 substances.

In order to be able to use the TTC concept for the as-sessment of chemicals, BfR has drawn up a strategy tofinely tune the concept. This fine tuning should reflect

der Entwicklung toxikologischer Methoden zur Er-fassung des schädigenden toxikologischen Wirk-mechanismus.

Treshold of Toxicological Concern – Expositionsgetriebener Ansatz zur Beurteilung von Chemikalien ohne ausreichende toxikologische Daten

Unter REACH, der neuen Regulierung von Chemi-kalien, besteht die Möglichkeit, unter bestimmtenVoraussetzungen auf toxikologische Prüfungenvon Chemikalien zu verzichten. Dies ist u.a. dannmöglich, wenn keine, eine geringe oder eine un-bedeutende Exposition gegenüber der betreffen-den Chemikalie besteht. Die Gesetzestexte ge-ben jedoch keine Definition, was unter „geringer“bzw. „unbedeutender“ Exposition zu verstehenist. Eine Möglichkeit, „geringe“ bzw. „unbedeu-tende“ Exposition zu definieren, basiert auf demKonzept des „Threshold of Toxicological Con-

the fact that the structural diversity of chemicals is farbroader than that, for instance, of food additives; inter-nal exposure is of greater importance than external ex-posure. It should also reflect that when assessing chem-icals severe adverse effects like for instance reprotoxiceffects, must be taken into account. The considerationof specific toxicological endpoints led to the emer-gence of the term endpoint-specific TTC conceptwhereby within BfR the emphasis was placed on repro-toxic endpoints (impairment of fertility and developmen-tal toxic effects). This concept is used in order to definelow or insignificant exposure and to distinguish this fromrelevant exposure. The physico-chemical properties ofa substance as well as information from specific testspermit a statement about the possible levels of internalexposure (i.e. internal contamination). The level of pos-sible internal exposure is then compared with the con-centration which is not assumed to trigger any embry-otoxic or developmental toxic effects. This level of expo-sure which is deemed to be “safe” was derived from theanalysis of the embryotoxic or developmental toxicproperties of more than 100 chemicals and more than500 medicinal substances for the oral and inhalation

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cern“ (TTC). Dieses Konzept entstand im Rahmender Bewertung von Lebensmittelzusatzstoffenund geht davon aus, dass es für diese Stoffe Kon-zentrationen gibt, unterhalb derer keine schäd-lichen Wirkungen zu erwarten sind, was durchAnalyse von toxikologischen Untersuchungen vonca. 900 Substanzen ermittelt werden konnte.

Um das TTC-Konzept für die Bewertung von Che-mikalien einsetzen zu können, wurde vom BfR ei-ne Strategie zur Verfeinerung des Konzeptes erar-beitet. Die Verfeinerung soll den Umständen ge-recht werden, dass die strukturelle Vielfalt vonChemikalien breiter gefächert sein kann als bei-spielsweise bei Lebensmittelzusatzstoffen, dieinterne Exposition von größerer Bedeutung ist alsdie externe Exposition und bei der Bewertung

intake routes. If internal exposure is higher than theconcentration that is deemed to be safe, then an end-point specific toxicological test is necessary. If the ex-ternal exposure is below this then no endpoint specifictest is required.

This test strategy is in line with the demand for theavoidance of animal experiments anchored in REACHand also guarantees a high level of protection for con-sumers.

Physiologically based toxicokinetic modelling –

contribution to improved understanding of

toxicological effects

Physiologically based modelling is a method which per-mits the depiction of concentration-time courses afterthe introduction of a substance into blood and tissue.The components for modelling are anatomical struc-tures, physiological conditions, biochemical processesand toxicological effects. The structural model whichhas to be defined for each chemical substance and foreach intake route (inhalation, skin, ingestion) is an70

anatomical representation of important toxicological or-gans. The organs are linked by circulation. The part ofmetabolisation which is important for excretion takesplace in the liver. Excretion also takes place via the kid-neys and, in some cases, via respiration.

Changes over time are depicted using mathematicalequations which describe physiological and biochemi-cal processes. By means of physiological modelling ex-ternal factors like the inhalation of substances in the airor the intake of substances from food or via the skin canbe converted into concentration-time courses in theblood and in individual organs. This allows the predic-tion of concentrations and doses at the site of the toxicimpact following different external doses and intakeroutes. Toxicokinetic modelling is one way of calculatingfrom which doses the concentrations in the organs nolonger increase proportionally but disproportionally andwhat concentrations this leads to.

The physiological parameters as well as metabolisationcapacity differ considerably between infants, in particu-lar premature babies, and adults. The infant is not a“small” adult. The proportion of its organs and blood

von Chemikalien schwerwiegende adverse Effek-te, wie z. B. reproduktionstoxikologische Effekte,berücksichtigt werden müssen. Die Berücksichti-gung spezifischer toxikologischer Endpunkteführte zur Prägung des Begriffes des endpunkt-spezifischen TTC-Konzepts, wobei am BfR der Fo-kus auf reproduktionstoxikologische Endpunkte(Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit und entwick-lungstoxische Effekte) gelegt wurde. Dieses Kon-zept wird eingesetzt, um geringe bzw. unbedeu-tende Expositionen zu definieren und von relevan-ten Expositionen abzugrenzen. Physikalisch-che-mische Eigenschaften einer Substanz, aber auchInformationen aus bestimmten Testungen ermög-lichen eine Aussage darüber, wie hoch die interneExposition (d.h. die innere Belastung) sein kann.Die Höhe der möglichen internen Exposition wirddann verglichen mit einer Konzentration, von deranzunehmen ist, dass sie keine fruchtbarkeits-schädigenden bzw. entwicklungstoxischen Effek-te hervorruft. Diese als „sicher“ geltende Exposi-tionshöhe wurde durch Analyse der fruchtbar-keitsschädigenden bzw. entwicklungstoxischenEigenschaften von mehr als 100 Chemikalien undmehr als 500 Arzneistoffen für den oralen undden inhalativen Aufnahmeweg abgeleitet. Liegtdie interne Exposition höher als die als sicher gel-tende Konzentration, so ist eine endpunktsspezifi-sche toxikologische Testung erforderlich. Liegt dieinterne Exposition darunter, so kann auf end-punktspezifisches Testen verzichtet werden.

Diese Teststrategie wird einerseits der in REACHverankerten Forderung nach einer Vermeidungvon Tierversuchen gerecht, auf der anderen Seitewird ein hohes Schutzniveau für den Verbrauchergewährleistet.

Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

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flow differ from those of adults. A model that is appro-priate to this age can be obtained by changing themodel’s physiological and biochemical parameters.

When the information on concentration-time courses islinked with information on toxic effects, this leads to atoxicokinetic-toxicodynamic model which can predicttoxic effects.Within BfR this method is used to predictconcentration-time courses in the case of the accident-related release of chemical substances. It was ob-served that lower concentrations of substances withspecific properties can trigger the same toxic effects ininfants as in adults. In another example the concentra-tion in the liver after dietary intake of a substance wascompared with intake via the skin in human beings. Thisled to far lower concentrations under the concentration-time curve in the liver than after intake via the skin forthe same area. When using data from the animal experi-ments, modelling of the concentrations and the toxic ef-fects triggered in the liver was able to show that toxicityis linked to the exceeding of a specific concentration.This finding allows a differentiated risk assessment foreach intake route.

Physiologisch basiertes toxikokinetischesModelling – Beitrag zum besseren Ver-

ständnis von toxikologischen Wirkungen

Physiologisch basiertes Modelling ist eine Metho-de, die es ermöglicht, Konzentrations-Zeitverläufenach Zufuhr eines Stoffes in Blut und Gewebendarzustellen. Komponenten für das Modellingsind anatomische Strukturen, physiologische Ge-gebenheiten, biochemische Vorgänge und toxiko-logische Effekte. Das für jeden chemischen Stoffund für jeden Aufnahmeweg (Einatmen, Haut,Verschlucken) zu definierende Strukturmodell isteine anatomische Repräsentation toxikologischwichtiger Organe. Die Organe sind durch die Zir-kulation miteinander verbunden. Der für die Aus-scheidung wichtige Anteil der Metabolisierungfindet in der Leber statt. Ausscheidung erfolgt ferner über die Niere und ggf. auch über die Atmung.

Die Darstellung der Veränderungen über die Zeiterfolgt mittels mathematischer Gleichungen, diedie physiologischen und biochemischen Prozes-se beschreiben. Durch physiologisches Modellingkönnen externe Belastungen wie das Einatmenvon Stoffen, die sich in der Luft befinden, oder dieAufnahme von Stoffen mit der Nahrung oder überdie Haut in Konzentrations-Zeit-Verläufe im Blutund in den einzelnen Organen umgerechnet wer-den. Dies ermöglicht die Vorhersage von Konzen-trationen und Dosen am Ort der toxischen Wir-kung nach unterschiedlichen externen Dosen undAufnahmewegen. Toxikokinetisches Modelling istein Mittel, um zu berechnen, ab welchen Dosendie Konzentrationen in den Organen nicht mehr

proportional ansteigen, sondern sich überpropor-tional verhalten, und zu welchen Konzentrationendies führt.

Bei Säuglingen und insbesondere bei Frühgebo-renen unterscheiden sich die physiologischenGrößen wie auch die Kapazität der Metabolisie-rung deutlich gegenüber der von Erwachsenen.Dabei ist der Säugling nicht ein „kleiner“ Erwach-sener, sondern besitzt andere Proportionen derOrgane und Blutflüsse als der Erwachsene. DurchÄnderung der physiologischen und biochemi-schen Größen des Modells kann ein dem Lebens-alter angemessenes Modell erstellt werden.

Wenn die Information zu Konzentrations-Zeit-Ver-läufen mit Informationen zu toxischen Wirkungenverknüpft wird, entsteht ein toxikokinetisch-toxiko-dynamisches Modell, das toxische Wirkungen

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Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

vorhersagen kann. Im BfR hat diese Methode inder Vorhersage von Konzentrations-Zeit-Verläufenbei unfallbedingter Freisetzung von chemischenStoffen Anwendung gefunden. Es wurde festge-stellt, dass bei Säuglingen Stoffe mit bestimmtenEigenschaften bei niedrigeren Konzentrationendie gleichen toxischen Wirkungen auslösen wiebei Erwachsenen. In einem anderen Beispiel wur-de die Konzentration in der Leber nach Aufnahmeeines Stoffes über die Nahrung mit der Aufnahme

Main areas in 2007

• Expert contributions on the New European ChemicalsRegulation

• Sampling concepts for food monitoring • Conceptual work on the further development of test

methods: reprotoxicity • Experimental work on biomarkers for carcinogenic

effects • Further development of QSARs using confirmation

analysis

über die Haut beim Menschen verglichen. Dabeiergaben sich unter der Konzentrations-Zeit-Kurvedeutlich geringere Konzentrationen in der Lebernach Aufnahme über die Haut bei gleicher Flä-che. Unter Nutzung von Daten aus dem Tierver-such konnte durch Modellierung der Konzentratio-nen und der dadurch ausgelösten toxischen Wir-kungen in der Leber geklärt werden, dass die To-xizität mit dem Überschreiten einer bestimmtenKonzentration verknüpft ist. Das Ergebnis ermög-licht eine differenzierte Risikobewertung je nachAufnahmeweg.

Arbeitsschwerpunkte 2007

• Fachliche Beiträge zur neuen EuropäischenChemikalienverordnung

• Konzepte zur Beprobung für das Lebensmittel-monitoring

• Konzeptionelle Arbeiten zur Fortentwicklungvon Prüfmethoden: Reproduktionstoxizität

• Experimentelle Arbeiten zu Biomarkern vonkanzerogenen Effekten

• Weiterentwicklung von QSARs mittels Konfor-mationsanalyse

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Kennzahlen

Anzahl Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter

Wissenschaftlich 58

Nicht-wissenschaftlich (inkl. 10 Azubis) 67

Veröffentlichungen

Vorträge 19

Poster 1

Artikel in Zeitschriften mit einem Review-Verfahren 11

Artikel in Zeitschriften ohne Review-Verfahren 4

Buchbeiträge 8

Mitarbeit in Arbeitsgruppen und Kommissionen

Gremien in Deutschland 38

Gremien europäischer Organisationen 19davon: Gremien der EFSA 5

Gremien weltweiter internationaler Organisationen 23

davon: WHO/FAO 4

Forschungsprojekte

BfR-intern 14

National 2

International –

Key data

Headcount

Scientific staff 58Non-scientific staff (incl. 10 trainees) 67

Publications

Lectures 19Posters 1Articles in refereed journals 11Articles in non-refereed journals 4Book contributions 8

Participation in working groups and expert bodies

Bodies in Germany 38Bodies of European organisations 19

EFSA bodies 5Bodies of global international organisations 23

WHO/FAO 4

Research projects

In-house 14National 2International –

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Department 7: Safety of Consumer

Products

The Safety of Consumer Products Department address-es the health risks to which consumers may be exposedfrom cosmetics, articles of daily use, tobacco productsand other consumer products. The Food and FeedCode (LFGB) defines packaging and containers forfoods but also hygiene products, toys, clothing, deter-gents and cleaning products as articles of daily use.Other consumer products include for instance furniture,mattresses, carpets and hobby items. Knowledge aboutthe chemical composition of the materials used andtheir processing into the different products is requiredfor the risk assessment of products. The measurementor assessment of exposure to chemicals from theseproducts is of major importance, too. The prerequisitefor this is knowledge about migration. Depending on theassessment results, BfR proposes ways of avoiding orreducing identified risks.

74

The Department has the following units:

• Co-ordination and Overall Assessment• Toxicology• Analysis, Exposure Assessment

It collaborates closely with the Centre for ExperimentalResearch (7Z).

Two examples are given here to illustrate the Depart-ment’s work.

Die Abteilung Sicherheit von verbrauchernahenProdukten befasst sich mit gesundheitlichen Risi-ken, denen der Verbraucher durch kosmetischeMittel, Bedarfsgegenstände, Tabakerzeugnisseund andere verbrauchernahe Produkte ausge-setzt sein kann. Als Bedarfsgegenstände be-zeichnet das Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände-und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) z. B. Verpa-ckungen und Behälter für Lebensmittel, aberauch Hygieneerzeugnisse und Spielzeug sowieBekleidung, Wasch- und Reinigungsmittel. Zu an-deren verbrauchernahen Produkten zählen bei-spielsweise Möbel, Matratzen, Teppiche und Hob-byprodukte. Bei der Risikobewertung von Produk-ten sind Kenntnisse über die chemische Zu-sammensetzung der verwendeten Materialien undderen Verarbeitung zu den unterschiedlichen Pro-dukten erforderlich. Von entscheidender Bedeu-

Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

Abteilung 7: Sicherheit von verbrauchernahenProdukten

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tung ist auch die Messung oder Abschätzung derExposition gegenüber diesen Chemikalien ausProdukten, was Kenntnisse zur Migration voraus-setzt. Im Ergebnis der Bewertung schlägt dasBfR Maßnahmen vor, um identifizierte Risiken zuvermeiden oder zu reduzieren.

Zur Abteilung gehören folgende Fachgruppen:• Koordination und Gesamtbewertung• Toxikologie• Analytik, Expositionsabschätzung

Eine enge Zusammenarbeit besteht mit dem Zen-trum für experimentelle Forschung (7Z).

Die Arbeit der Abteilung soll im Folgenden anzwei Beispielen erläutert werden.

DiBP in Altpapier

In kartonverpackten Lebensmitteln wurde dieChemikalie Di-isobutylphthalat (DiBP) in einerKonzentration von bis zu 5 Milligramm je Kilo-

DiBP in recycled paper

In food packaged in cardboard the chemical di-isobutylphthalate (DiBP) was found in a concentration ofup to 5 milligram per kilogram. Fat-containing, powderand fine grain foods like rice, bakery mixtures or breadcrumbs were particularly affected. DiBP is used as aplasticiser in dispersion glues for paper and packagingand reaches paper and cardboard packaging whenthey are recycled. It can then migrate from them to food.

Based on toxicological studies this substance isdeemed to be reprotoxic, i.e. in animal experiments itleads to damage to offspring and to the impairment offertility. So far there are no scientifically derived limit val-ues for assessing the migration of DiBP from packagingto foods. The required data from longitudinal studies arenot available. However the European Food Safety Au-thority (EFSA) has undertaken a health assessment of

gramm nachgewiesen. Besonders betroffen wa-ren fetthaltige sowie pulvrige und feinkörnige Le-bensmittel wie Reis, Backmischungen oder Sem-melbrösel. DiBP wird als Weichmacher in Disper-sionsklebern für Papiere und Verpackungen ein-gesetzt und gelangt durch deren Recycling in Pa-pier- und Kartonverpackungen. Aus diesen kannes auf Lebensmittel übergehen.

Die Substanz wird aufgrund toxikologischer Stu-dien als reproduktionstoxisch angesehen, d.h. sieführt in tierexperimentellen Untersuchungen zurSchädigung der Nachkommen und zur Beein-trächtigung der Fruchtbarkeit. Bislang gibt es kei-ne wissenschaftlich abgeleiteten Grenzwerte fürdie Bewertung des Übergangs von DiBP aus Ver-packungen auf Lebensmittel. Die dafür notwendi-gen Daten aus Langzeitstudien stehen nicht zurVerfügung. Allerdings hat die Europäische Behör-de für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die in ihrerStruktur und Wirkung ähnliche Substanz Di-n-bu-tylphthalat (DnBP) gesundheitlich bewertet. Auf-grund der Ähnlichkeiten in der chemischen Struk-tur sowie in den entwicklungstoxischen Wirkun-

di-n-butylphthalate (DnBP) which has a similar structureand impact. Given the similarities in the chemical struc-ture and in the developmental toxic effects, BfR believesthat an appropriate measure would be a specific limita-tion of migration (specific migration value) for DiBP tofood based on the tolerable daily intake (TDI) of 0.01mg DnBP/kg body weight established by EFSA forDnBP. On this basis BfR recommends a specific migra-tion value of 1 milligram DiBP per kilogram food. Thisvalue was derived from the TDI for DnBP assuming thatno more than 300 g/day of food contaminated with DiBPare normally consumed. This limitation also reflects thefact that consumers may intake phthalates from variousexposure sources and exposure to food packagingshould, therefore, only partially exhaust the tolerabledaily intake (TDI) (here up to 50 %). For infant formula(in this case powder to prepare infant formula and pud-ding), a guidance value of only 0.5 mg/kg is to apply asincreased consumption of foods compared to bodyweight is assumed for this age group.

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Together with the Federal Environmental Agency (UBA)and manufacturers of paper and cardboard, BfR hasaddressed this problem and suggested first measures.To reduce the DiBP contamination of recycled paper, avoluntary undertaking was entered into by the manufac-turers and processors of paper, cardboard and paper-board to no longer use DiBP-containing adhesives. Afterone year the impact of these measures on DiBP contentin the foods concerned is to be examined and, if neces-sary, further measures taken.

Azo dyes – migration, genotoxicity, metabolism

Azo dyes are a widespread group of synthetic organicdyes. They are used in textiles, leather goods and toys.As, however, the legislator has not prescribed either amarketing authorisation or registration obligation, thepublic authorities do not have any extensive knowledgeabout these products. Clothing textiles, for instance,may come into direct contact with the skin over pro-longed periods. In this context, there are health risks as-sociated with azo dyes which can be cleaved into aro-

gen wird vom BfR eine spezifische Begrenzungdes Übergangs (spezifischer Migrationsrichtwert)für DiBP auf Lebensmittel als geeignet angese-hen, die von der seitens der EFSA für DnBP fest-gelegten tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge(TDI) von 0,01 mg DnBP/kg Körpergewicht aus-geht. Auf dieser Basis empfiehlt das BfR einenspezifischen Migrationsrichtwert von 1 MilligrammDiBP je Kilogramm Lebensmittel. Abgeleitet wur-de dieser Wert aus dem TDI für DnBP unter derAnnahme, dass von den DiBP belasteten Lebens-mitteln in der Regel nicht mehr als 300 g/Tag ver-

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zehrt werden. Diese Begrenzung trägt auch demUmstand Rechnung, dass die Verbraucherinnenund Verbraucher Phthalate aus verschiedenenExpositionsquellen aufnehmen können und daherdie Exposition über Lebensmittelverpackungendie tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI)nur teilweise (hier zu 50 %) ausschöpfen sollte.Für Säuglings- und Kleinkindnahrung (hier Pulverzur Zubereitung von Säuglingsanfangsnahrungund von Breien) soll nur ein Richtwert von0,5 mg/kg Lebensmittel gelten, da für diese Al-tersgruppe ein erhöhter Verzehr von Lebensmit-teln im Verhältnis zum Körpergewicht zugrundegelegt wird.

Das BfR hat sich zusammen mit dem Umweltbun-desamt (UBA) und Herstellern von Papieren undKartons mit dem Problem beschäftigt und ersteMaßnahmen angeregt. Zur Senkung der DiBP-Be-lastung im Altpapier wurde eine freiwillige Selbst-verpflichtung von Herstellern und Verarbeiternvon Papier, Karton und Pappe abgegeben, aufden Einsatz von DiBP-haltigen Klebern zu ver-zichten. Nach einem Jahr soll die Wirksamkeitdieser Maßnahmen auf den DiBP-Gehalt der be-troffenen Lebensmittel überprüft und gegebenen-falls weitere Maßnahmen ergriffen werden.

Azofarbstoffe – Migration, Genotoxizität, Stoffwechsel

Azofarbstoffe sind eine weit verbreitete Gruppesynthetischer organischer Farbstoffe. Sie werdenin Textilien und Lederwaren sowie in Spielzeugeingesetzt. Da jedoch vom Gesetzgeber wedereine Zulassungs- noch eine Anmeldepflicht vor-

Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

matic amines by skin bacteria. For some of theseamines an allergenic potential was detected. Others aresuspected of triggering cancer or harming the geno-type. At BfR studies are being conducted to determinewhether and how substances of this kind can be re-leased during the wearing of clothes and what impactthe migrates have.

Using the example of the dispersion orange 3 (DO 3), atypical textile dye, tests were carried out to establishhow much dye can be released from the textile fabric.To this end acetate, polyester and microfibre tissue wasused which had been dyed with this substance usingdifferent methods. Release was undertaken with variousextraction agents and variation of the parameters me-chanical load, temperature and time.

Experiments were conducted together with the Institutefor Microbiology and Genetics of the Technical Universi-ty Berlin in order to clarify whether bacteria living on theskin can cleave the dissolved dyes. The experimentsshowed that by no means insignificant amounts of DO 3can be released whilst wearing in particular intensivelydyed textiles which were not coloured in line with the lat-

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gesehen sind, fehlen den Behörden umfassendeKenntnisse über diese Produkte. Bekleidungstex-tilien beispielsweise können über längere Zeit di-rekt mit der Haut in Berührung kommen. Gesund-heitliche Risiken gehen dabei von Azofarbstoffenaus, die durch Hautbakterien in aromatische Ami-ne gespalten werden können. Für einige dieserAmine wurde ein allergenes Potenzial nachgewie-sen, andere stehen im Verdacht, Krebs auszulö-sen bzw. das Erbgut zu schädigen. Am BfR wer-den Untersuchungen durchgeführt, ob und wiebeim Tragen von Kleidung solche Substanzenfreigesetzt werden können und welche Wirkungendie Migrate haben.

Am Beispiel von Dispersionsorange 3 (DO 3), ei-nem typischen Textilfarbstoff, wurde untersucht,wie viel Farbstoff sich aus dem Textilgewebe lö-sen kann. Dafür wurden Azetat-, Polyes-ter- und Mikrofasergewebe ver-wendet, die mit diesem Farbstoffnach verschiedenen Methodendefiniert gefärbt wurden. Die Frei-setzung wurde mit verschiedenenExtraktionsmitteln unter Variationder Parameter mechanische Be-anspruchung, Temperatur und Zeitdurchgeführt.

Bei der Klärung der Frage, ob aufder Haut lebende Bakterien dieherausgelösten Farbmittel spal-ten, wurden Versuche zusam-men mit dem Institut für Mikro-biologie und Genetik der Tech-nischen Universität Berlindurchgeführt. Die Experi-

mente zeigten, dass DO 3 beim Tragen vor allemaus intensiv gefärbten Textilien, die nicht nachdem Stand der Technik gefärbt wurden (unzurei-chende Farbechtheit) in nicht unerheblichen Men-gen herausgelöst wird und dass auf der Haut le-bende Bakterien wie Staphylococcus epidermidisdiesen Farbstoff spalten. Als Reaktionsprodukteentstehen die beiden aromatischen Amine 4-Ni-troanilin (4-NA) und p-Phenylendiamin (PPD). Vonbeiden Substanzen ist auch durch eigene Unter-suchungen bekannt, dass sie – anders als dasFarbmittel selbst – relativ leicht in die tieferenSchichten der Haut eindringen können. Es konnteauch bestimmt werden, welchen Anteil des ihnen„angebotenen“ Farbstoffs die Bakterien aufspal-ten. Im Mittel wurden über einen Zeitraum von vierStunden um die 10 % Farbstoff in 4-NA und PPDgespalten.

est technology (inadequatecolour fastness). They alsoshowed that bacteria living on the skin likeStaphylococcus epidermidis cleave this dye. The reac-tion products formed are the two aromatic amines 4-ni-troaniline (4-NA) and p-phenylene diamine (PPD). Fromown experiments as well it is known that these two sub-stances, unlike the dye itself, can penetrate the deeperlayers of the skin relatively easily. It was also possible todetermine the proportion of the dye “offered” to thebacteria which they cleave. On average over a period offour hours around 10 % of the dye was cleaved into 4-NA and PPD.

Evenif these findings from laboratory studies cannot be di-rectly applied to the human situation, it must be as-sumed that in the case of a piece of clothing with lowcolour fastness, for instance leggings which are worndirectly on the skin, the wearer may come into contactwith significant amounts of aromatic amines. Some ex-tracts of the textiles dyed with DO 3 showed mutagenicpotential in an in vitro test. Further genotoxicity studiesare needed to clarify the health risks for man. This azodye should not be used in consumer products becauseof its allergenic and mutagenic potential.

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Die Abteilungen und ihre Aktivitäten

Auch wenn diese Ergebnisse aus Laborstudiennicht direkt auf die Situation beim Menschenübertragen werden können, muss man davonausgehen, dass bei einem nur gering farbechten

Main areas in 2007

• Coumarin in cosmetics• BMELV action plan on allergies• Di-isobutyl phthalate (DiBP) in paper• Chromium in leather• Polycyclic aromatic hydrocarbons (PAHs) in con-

sumer products

Kleidungsstück, das etwa wie eine Leggins direktauf der Haut getragen wird, der Träger mit durch-aus bedeutenden Mengen an aromatischen Ami-nen in Kontakt kommen kann. Einige Extrakte dermit DO 3 gefärbten Textilien zeigten ein mutage-nes Potenzial in einem in-vitro-Test. Zur Abklärunggesundheitlicher Risiken für den Menschen sindweitere Untersuchungen zur Genotoxizität erfor-derlich. Die Verwendung dieses Azofarbstoffes in Verbraucherprodukten sollte aufgrund seinesallergenen und mutagenen Potenzials unter-bleiben.

Arbeitsschwerpunkte 2007

• Cumarin in kosmetischen Erzeugnissen• Aktionsplan gegen Allergien des Bundesminis-

teriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

• Di-isobutylphthalat (DiBP) in Papier• Chrom in Leder• Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe

(PAK) in verbrauchernahen Produkten

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Kennzahlen

Anzahl Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter

Wissenschaftlich 14

Nicht-wissenschaftlich 15

Veröffentlichungen

Vorträge 9

Poster 5

Artikel in Zeitschriften mit einem Review-Verfahren 6

Artikel in Zeitschriften ohne Review-Verfahren 4

Buchbeiträge 2

Mitarbeit in Arbeitsgruppen und Kommissionen

Gremien in Deutschland 15

Gremien europäischer Organisationen 7davon: Gremien der EFSA 1

Gremien weltweiter internationaler Organisationen –

davon: WHO/FAO –

Forschungsprojekte

BfR-intern 22

National –

International –

Key data

Headcount

Scientific staff 14Non-scientific staff 15

Publications

Lectures 9Posters 5Articles in refereed journals 6Articles in non-refereed journals 4Book contributions 2

Participation in working groups and expert bodies

Bodies in Germany 15Bodies of European organisations 7

EFSA bodies 1Bodies of global international organisations –

WHO/FAO –

Research projects

In-house 22National –International –

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Der Arbeit des BfR liegen insbesondere folgende Aufträge desGesetzgebers zugrunde; im Einzelnen gilt der Wortlaut der an-gegebenen Vorschriften:

1. § 2 Abs. 1, Nr. 1 BfRGErstellung von wissenschaftlichen Stellungnahmen zur Lebens-mittelsicherheit und zum Verbraucherschutz im Hinblick auf dieGesundheit des Menschen

2. § 2 Abs. 1, Nr. 2 BfRGWissenschaftliche Beratung der Bundesministerien sowie desBundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

3. § 2 Abs. 1, Nr. 3 BfRG• Zusammenarbeit mit Dienststellen der Europäischen Gemein-

schaft, insbesondere der Europäischen Behörde für Lebens-mittelsicherheit

• Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Einrichtun-gen auf nationaler und internatonaler Ebene

• Koordination des wissenschaftlichen Informationsaustauschsauf dem Gebiet der Lebensmittelsicherheit und des Verbrau-cherschutzes

4. § 2 Abs. 1, Nr. 4 BfRGWissenschaftliche Forschung, soweit sie in engem Bezug zu Tä-tigkeiten des BfR steht

5. § 2 Abs. 1, Nr. 5 BfRGBewertung der Gesundheitsgefährlichkeit von ChemikalienDokumentation und Information zum Vergiftungsgeschehen

6. § 2 Abs. 1, Nr. 6 BfRGErfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmetho-den zu Tierversuchen

7. § 2 Abs. 1, Nr. 7 BfRGRisikobewertung bei gentechnisch veränderten Tieren, Pflanzenund Mikroorganismen sowie von gentechnisch veränderten Fut-termitteln und Futtermittelzusatzstoffen

8. § 2 Abs. 1, Nr. 8 BfRGBearbeitung gesundheitlicher Fragen der Beförderung gefähr-licher Güter

VI. Annex: Legal foundations for the work

of the Federal Institute for Risk Assess-

ment (BfR)

The work of BfR is based more particularly on the following statutory tasks.The wording of the provisions indicated applies in individual cases:

1. § 2 para 1, No. 1 BfRG (Act establishing the Federal Institute forRisk Assessment)Preparation of expert scientific opinions on food safety and consumer protection from the angle of human safety

2. § 2 para 1, No. 2 BfRGScientific advice to the federal ministries and the Federal Office ofConsumer Protection and Food Safety

3. § 2 para 1, No. 3 BfRG• Cooperation with the services of the European Union, in particular the

European Food Safety Authority• Cooperation with other scientific institutions on the national and inter-

national levels• Co-ordination of the exchange of scientific information in the fields of

food safety and consumer protection

4. § 2 para 1, No. 4 BfRGScientific research that is closely linked to the activities of BfR

5. § 2 para 1, No. 5 BfRG• Assessment of the threat to health from chemicals• Documentation und information on intoxication incidents

6. § 2 para 1, No. 6 BfRGRecording and assessment of alternatives to animal experiments

7. § 2 para 1, No. 7 BfRGRisk assessment of genetically modified animals, plants and micro-organ-isms and of genetically modified animal feed and animal feed additives 80

8. § 2 para 1, No. 8 BfRGHealth issues related to the transport of dangerous goods

9. § 2 para 1, No. 9 BfRGParticipation in food monitoring and other surveys

10. § 2 para 1, Nos. 10, 11 BfRGAssumption of role as Community or national reference laboratories

11. § 2 para 1, No. 12 BfRGInforming the public at large about health risks, other findings and work results

12. § 11 para 2, sentence 5 Pesticides ActIssuing of consent to the Federal Office of Consumer Protection and FoodSafety (BVL) concerning approval for the placing on the market or the import of non-approved pesticides

13. § 15 para 3, sentence 1, No. 2 Pesticides ActIssuing of consent to the Federal Office of Consumer Protection and FoodSafety (BVL) concerning the approval of pesticides

14. § 15 b para 4, No. 2 Pesticides ActIssuing of consent to the Federal Office of Consumer Protection and FoodSafety (BVL) concerning the approval of pesticides approved in other EUMember States

15. § 15 c para 2, No. 2 Pesticides ActIssuing of consent to the Federal Office of Consumer Protection and FoodSafety (BVL) concerning the (provisional) approval of pesticides where adecision has not yet been taken about their active substances pursuant tothe relevant EC directive

16. § 18 para 3, No. 2 Pesticides ActIssuing of consent to the Federal Office of Consumer Protection and FoodSafety (BVL) concerning approval for the use of a pesticide

17. § 31 a para 3, No. 1 Pesticides ActIssuing of consent to the Federal Office of Consumer Protection and FoodSafety (BVL) concerning the listing of plant health-enhancing agents

9. § 2 Abs. 1, Nr. 9 BfRGBeteiligung am Lebensmittelmonitoring und anderen Erhebun-gen

10. § 2 Abs. 1, Nr. 10, 11 BfRGWahrnehmung der Funktion von gemeinschaftlichen oder natio-nalen Referenzlabors

11. § 2 Abs. 1, Nr. 12 BfRGUnterrichtung der Öffentlichkeit über Risiken gesundheitlicherArt sowie sonstige gewonnene Erkenntnisse und Arbeitsergeb-nisse

12. § 11 Abs. 2, Satz 5 PflanzenschutzgesetzErteilung des Benehmens gegenüber dem Bundesamt für Ver-braucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hinsichtlichder Genehmigung des Inverkehrbringens oder der Einfuhr nichtzugelassener Pflanzenschutzmittel

13. § 15 Abs. 3, Satz 1, Nr. 2 PflanzenschutzgesetzErteilung des Benehmens gegenüber dem BVL hinsichtlich derZulassung von Pflanzenschutzmitteln

14. § 15 b Abs. 4, Nr. 2 PflanzenschutzgesetzErteilung des Benehmens gegenüber dem BVL hinsichtlich derZulassung von Pflanzenschutzmitteln, die in anderen Mitglied-staaten der EU zugelassen sind

15. § 15 c Abs. 2, Nr. 2 PflanzenschutzgesetzErteilung des Benehmens gegenüber dem BVL hinsichtlich der(vorläufigen) Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, über derenWirkstoffe nach der einschlägigen EG-Richtlinie noch nicht ent-schieden worden ist

16. § 18 Abs. 3, Nr. 2 PflanzenschutzgesetzErteilung des Benehmens gegenüber dem BVL hinsichtlich derGenehmigung der Anwendung eines Pflanzenschutzmittels

17. § 31 a Abs. 3, Nr. 1 PflanzenschutzgesetzErteilung des Benehmens gegenüber dem BVL hinsichtlich derListung von Pflanzenstärkungsmitteln

18. § 2 Abs. 1, Satz 2 der PflanzenschutzmittelverordnungBeratung hinsichtlich Pflanzenschutzmitteln

Anhang

VI. Anhang: Rechtsgrundlagen der Arbeit des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)

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19. § 16 Abs. 4 GentechnikgesetzErteilung des Benehmens gegenüber dem BVL hinsichtlich derEntscheidung über die Freisetzung und hinsichtlich der Ent-scheidung über die Genehmigung für ein Inverkehrbringen gen-technisch veränderter Organismen

20. § 3 Abs. 1 EG-Gentechnik-DurchführungsgesetzErteilung des Benehmens zur Sicherheit eines Lebensmittelsoder Futtermittels an das BVL zur Unterrichtung der Europäi-schen Behörde für Lebensmittelsicherheit

21. § 3 Abs. 2 EG-Gentechnik-DurchführungsgesetzStellungnahme zu umweltbezogenen Sicherheitsanforderungenbzgl. Lebensmitteln oder Futtermitteln an das BVL zur Unter-richtung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit

22. § 51 Abs. 5 Lebensmittel- und FuttermittelgesetzbuchBewertung der bei der Durchführung des Lebensmittelmonito-rings erhobenen Daten

23. § 1 Abs. 2 Neuartige Lebensmittel- und Lebensmittel-zutatenverordnungErteilung des Benehmens gegenüber dem BVL hinsichtlich derwesentlichen Gleichwertigkeit neuartiger Lebensmittel

24. § 35 Abs. 4, Nr. 3 WeinüberwachungsverordnungFunktionen einer Obergutachterstelle

25. § 1 Verordnung zur Zuweisung der Funktion eines natio-nalen ReferenzlaborsWahrnehmung der Funktionen von 15 nationalen Referenzlabors

26. § 4 Abs. 1, Satz 3 InfektionsschutzgesetzBeteiligung an der Entwicklung von Konzeptionen im Infektions-schutz durch das Robert Koch-Institut auf dem Gebiet der Be-kämpfung von Zoonosen und mikrobiell bedingten Lebens-mittelvergiftungen

27. § 18 Abs. 2, Satz 1, Nr. 2 a InfektionsschutzgesetzErteilung des Einvernehmens gegenüber dem BVL hinsichtlichder amtlichen Listung von Entwesungsmitteln und anderenSchädlingsbekämpfungsmitteln

28. § 12 j Abs. 2, Satz 1, Nr. 1 ChemikaliengesetzErteilung des Einvernehmens gegenüber der Bundesanstalt fürArbeitsschutz und Arbeitsmedizin hinsichtlich der Zulassungvon Biozid-Produkten

18. § 2 para 1, sentence 2 of the Pesticides OrdinanceAdvice on pesticides

19. § 16 para 4 Genetic Engineering ActIssuing of consent to the Federal Office of Consumer Protection and FoodSafety (BVL) concerning the decision on the release and the decision onapproval for the placing on the market of genetically modified organisms

20. § 3 para 1 EC Genetic Engineering Enforcement ActIssuing of consent for the safety of a food or feed to the Federal Office ofConsumer Protection and Food Safety (BVL) for the purposes of informingthe European Food Safety Authority

21. § 3 para 2 EC Genetic Engineering Enforcement ActExpert opinion on environmentally-related safety requirements to be metby food or feed on behalf of the Federal Office of Consumer Protectionand Food Safety (BVL) for the purposes of informing the European FoodSafety Authority

22. § 51 para 5 Food and Feed CodeAssessment of the data collected during food monitoring

23. § 1 para 2 Novel Foods and Food Ingredients OrdinanceIssuing of consent to the Federal Office of Consumer Protection and FoodSafety (BVL) concerning the essential equivalence of novel foods

24. § 35 para 4, No. 3 Wine Monitoring OrdinanceDuties of a Senior Expert Office

25. Ordinance on the appointment of a National Reference LaboratoryAssumption of the functions of 15 National Reference Laboratories

26. § 4 para 1, sentence 3 Protection against Infection ActParticipation in the development of concepts for protection against infec-tion by the Robert Koch Institute in the field of the control of zoonoses andmicrobial food intoxications

27. § 18 para 2, sentence 1, No. 2 a Protection against Infection ActIssuing of consent to the Federal Office of Consumer Protection and FoodSafety (BVL) concerning the official listing of disinfestants and other insec-ticides

29. § 16 e Chemikaliengesetz• Entgegennahme von Mitteilungen der Hersteller, Vertreiber

und Einführer von gefährlichen Zubereitungen und Biozid-Produkten hinsichtlich Zusammensetzung, Verwendung, Vor-sichtsmaßnahmen und Gesundheitsrisiken sowie Übermitt-lung an die Informations- und Behandlungszentren für Vergif-tungen der Bundesländer

• Entgegennahme der Mitteilungen von Ärzten über gesund-heitliche Auswirkungen von gefährlichen Stoffen, Zubereitun-gen und Biozid-Produkten am Menschen, einschließlich derVerdachtsfälle

• Informationsaustausch mit den Informations- und Behand-lungszentren der Bundesländer

30. § 10 Wasch- und ReinigungsmittelgesetzEntgegennahme von Datenblättern der Hersteller von Wasch-und Reinigungsmitteln sowie Weitergabe der Informationen

31. §§ 19 b Abs. 2, Nr. 3, 19 d ChemikaliengesetzFunktionen der Bundesstelle für Gute Labor Praxis

32. § 9 Abs. 12, Anhang III, 5.2 GefahrstoffverordnungPrüfung von Begasungsmitteln

33. § 6 Abs. 8 Gefahrgutverordnung Straße und EisenbahnDurchführung der Verordnung hinsichtlich der Festlegung derBedingungen für die Beförderung gentechnisch veränderter Or-ganismen

34. § 6 Abs. 7 Gefahrgutverordnung SeeDurchführung der Verordnung bzgl. Fragen der toxikologischenBewertung hinsichtlich der Beförderung von gefährlichen Gü-tern, Meeresschadstoffen und gentechnisch veränderten Mikro-organismen und Organismen

35. § 6 Abs. 8 Gefahrgutverordnung BinnenschifffahrtDurchführung der Verordnung hinsichtlich der Festlegung derBedingungen für die Beförderung genetisch veränderter Orga-nismen

28. § 12 j para 2, sentence 1, No. 1 Chemicals ActIssuing of consent to the Federal Institute for Occupational Safety andHealth concerning the approval of biocide products

29. § 16 e Chemicals Act• Receival of notifications from manufacturers, distributors and importers

of dangerous preparations and biocide products concerning their com-position, use, precautionary measures and health risks as well as thepassing on of information to the poison control and treatment centres ofthe federal states

• Receival of notifications from doctors about the health effects of dan-gerous substances, preparations and biocide products in man, includ-ing suspected cases

• Exchange of information with the poison control and treatment centresof the federal states

30. § 10 Detergents and Cleaning Agents ActReceival of safety data sheets from the manufacturers of detergents andcleaning agents as well as the passing on of this information

31. §§ 19 b para 2, No. 3, 19 d Chemicals ActDuties of the Federal Bureau for Good Laboratory Practice

32. § 9 para 12, Annex III, 5.2 Dangerous Substances OrdinanceTesting of fumigants

33. § 6 para 8 Dangerous Substances Ordinance Road and RailExecution of the Ordinance with regard to setting out the conditions for thetransport of genetically modified organisms

34. § 6 para 7 Dangerous Substances Ordinance SeaExecution of the Ordinance with regard to toxicological assessment issuesrelating to the transport of dangerous goods, marine pollutants and geneti-cally modified micro-organisms and organisms

35. § 6 para 8 Dangerous Substances Ordinance Inland WaterwaysExecution of the Ordinance with regard to setting out the conditions for thetransport of genetically modified organisms

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Organigramm

Bundesinstitut für Risikobewertung

Standorte:

Berlin Dahlem Berlin Marienfelde

Thielallee 88-92 Diedersdorfer Weg 1 Alt-Marienfelde 17

14195 Berlin 12277 Berlin 12277 Berlin

Tel.: 030-8412-0 Tel.: 030-8412-0 Tel.: 030-8412-0

Tel.-IVBB: 01888-412-0 Tel.-IVBB: 01888-412-0 Tel.-IVBB: 01888-412-0

Fax: 030-8412-4741 Fax: 030-8412-4741 Fax: 030-8412-4741

Stand: Mai 2008

Dr. Madle

Personalrat

PersRat

M. Jordan

Vertrauenspersonen derschwerbehinderten Menschen

SchwbV

E.-M. Springer

Personal

11

K. J. Henning

Clearing und Interne Koordination

21

Dr. Hertel *)

Risikowahrnehmung und -früherkennung

22

Dr. Lukassowitz

Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

23

Dr. Hertel

Risikobeurteilung undFolgenabschätzung

24

Dr. Schauzu

Kommissionen, EFSA und internationaleZusammenarbeit

25

Dr. Bräunig

Koordination undGesamtbewertung, FAO/WHO

Collaborating Centre

41

PD Dr. Ellerbroek

Lebensmittelhygiene undSicherheitskonzepte

42

Dr. Käsbohrer

Infektionsepidemiologieund Zoonosen

43

Dr. Wichmann-Schauer

Aufklärung von Ausbrüchen

44

Dr. Nöckler

Molekulare Diagnostik und Genetik

45

Dr. Grune

Informationsbeschaffung und -dokumentation,ZEBET-Datenbank

31

Dr. Hahn

Vergiftungs- undProduktdokumentation

32

PD Dr. Müller-Graf

Epidemiologie, Biometrie und mathematische

Modellierung

33

PD Dr. Heinemeyer

Expositionsschätzung und -standardisierung

34

Dr. Stopp

Informationstechnik

35

Dr. Hembeck

GLP-Bundesstelle undQualitätsmanagement

36

Dr. Liebsch

Alternativmethoden zu Tierversuchen

– ZEBET –

37

R. Jahn

Haushalt

12

H. Morisse

Organisation,Innerer Dienst,

Bau und Technik

13

J. Elferich **)

Beschaffung

14

H. Morisse

Verwaltung

1

PD Dr. Böl

Risikokommunikation

2

PD Dr. Dr. Luch *)

WissenschaftlicheQuerschnittsaufgaben

3

N. N.

Gleichstellungsbeauftragte

GleiB

Dr. Herold

Leitungsbüro

L1

Prof. Dr. Dr. Hensel

Präsident

Prof. Dr. Wittkowski

Vizepräsident

C. Zimmermann

Forschungskoordination

FK

Dr. Hain-Ehrler

Abfallbeauftragte 1)

AB

E.-M. Springer

Justitiariat

15

Dr. Banneke *)

Zentrum für experimentelleTierhaltung

3 Z

Prof. Dr. B. Appel

Biologische Sicherheit

4

Dr. Helmuth *)

Zentrum für Infektiologie und Erreger-

charakterisierung

4 Z

*) kommissarisch**) SachbereichsleiterP) dem Präsidenten direkt unterstellt1) der Abteilungsleitung 1 unterstellt

LeitungsbereichAbteilungsübergreifendeQuerschnittsaufgabenim Aufbau

82

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Dr. Damskis

Controlling/Audit

CO

Dr. Hembeck

QM-Koordination

QM-K

J. Elferich

Datenschutzbeauftragter P)

DSB

W. Haacke

Sicherheitstechnischer Dienst P)

S

B. Orywahl-Wild

IT-Koordination

IT-K

Dr. Schumann

Koordination undGesamtbewertung

51

N. N.

Lebensmitteltoxikologie

52

Dr. Großklaus

Diätetische Lebensmittel,Ernährung und Allergien

53

Dr. Lahrssen-Wiederholt

Kontaminanten in derNahrungskette und

Futtermittelsicherheit

54

N. N.

Rückstände von Arzneimitteln

55

Dr. Dehne

Produktidentität,Rückverfolgbarkeit und neuartige Lebensmittel

56

Dr. Solecki

Koordination undGesamtbewertung

61

Dr. Pfeil

Toxikologie der Pestizide

62

PD Dr. Richter-Reichhelm

Toxikologie der Chemikalien

63

Prof. Dr. Platzek *)

Koordination undGesamtbewertung

71

PD Dr. Dr. Luch *)

Toxikologie

72

Dr. Pfaff *)

Analytik,Expositionsabschätzung

73

Dr. Westphal

Anwendungssicherheit der Pestizide

64

Dr. Höfer

Anwendungssicherheit der Chemikalien

65

Dr. Michalski *)

Rückstände von Pestiziden

66

Dr. Alder

Rückstandsanalytik

67

Prof. Dr. Dr. Lampen

Lebensmittelsicherheit

5

Dr. Preiß-Weigert *)

Chemisch-analytischesZentrum

5 Z

Prof. Dr. Gundert-Remy,Dr. Banasiak

Sicherheit von Stoffen undZubereitungen

6

Dr. K. E. Appel *)

Zentrum für experimentelle Toxikologie

6 Z

PD Dr. Dr. Luch

Sicherheit von verbraucher-nahen Produkten

7

Prof. Dr. Platzek

Zentrum für experimentelle Forschung

7 Z

83

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84

Organisation Chart

Federal Institute for Risk Assessment

Locations:

Berlin Dahlem Berlin Marienfelde

Thielallee 88-92 Diedersdorfer Weg 1 Alt-Marienfelde 17

D-14195 Berlin D-12277 Berlin D-12277 Berlin

Tel.: +49-30-8412-0 Tel.: +49-30-8412-0 Tel.: +49-30-8412-0

Fax: +49-30-8412-4741 Fax: +49-30-8412-4741 Fax: +49-30-8412-4741

Status: May 2008

Dr. Madle

Works Council

PersRat

M. Jordan

Disability Awareness Officer

SchwbV

E.-M. Springer

Personnel

11

K. J. Henning

Clearing and Internal Coordination

21

Dr. Hertel *)

Risk Perception and Early Risk Detection

22

Dr. Lukassowitz

Communication and Public Relations

23

Dr. Hertel

Risk Assessment and Impact Assessment

24

Dr. Schauzu

Expert Panels, EFSA andInternational Cooperation

25

Dr. Bräunig

Coordination and OverallAssessment, FAO/WHO

Collaborating Centre

41

PD Dr. Ellerbroek

Food Hygiene and Safety Concepts

42

Dr. Käsbohrer

Infection Epidemiology and Zoonoses

43

Dr. Wichmann-Schauer

Outbreak Investigation

44

Dr. Nöckler

Molecular Diagnostics and Genetics

45

Dr. Grune

Information Services and Documentation,

ZEBET-Database

31

Dr. Hahn

Poison and ProductDocumentation Centre

32

PD Dr. Müller-Graf

Epidemiology, Biostatics and Mathematical Modelling

33

PD Dr. Heinemeyer

Exposure Assessment andExposure Standardisation

34

Dr. Stopp

Information Technology

35

Dr. Hembeck

GLP-Federal Bureauand Quality Management

36

Dr. Liebsch

Centre for Alternative Methods to Animal

Experiments – ZEBET

37

R. Jahn

Budget

12

H. Morisse

Organisation,Internal Services

13

J. Elferich **)

Procurement

14

H. Morisse

Administration

1

PD Dr. Böl

Risk Communication

2

PD Dr. Dr. Luch *)

Scientific Services

3

N. N.

Gender Equality Officer

GleiB

Dr. Herold

Executive Office

L1

Prof. Dr. Dr. Hensel

President

Prof. Dr. Wittkowski

Vice President

C. Zimmermann

Research Coordination

FK

Dr. Hain-Ehrler

Waste Management Officer 1)

AB

E.-M. Springer

Legal Affairs

15

Dr. Banneke *)

Centre for Animal Experiments

3 Z

Prof. Dr. B. Appel

Biological Safety

4

Dr. Helmuth *)

Centre for Infectiology andPathogen Characterisation

4 Z

*) Temporary filling**) Head of UnitP) Reporting directly to the President1) Reporting directly to the Department 1

Executive DivisionOverlapping functionPlanning stage

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Dr. Damskis

Controlling/Audit

CO

Dr. Hembeck

QM-Coordination

QM-K

J. Elferich

Data Protection Officer P)

DSB

W. Haacke

Technical Security Services P)

S

B. Orywahl-Wild

IT-Coordination

IT-K

Dr. Schumann

Coordination und Overall Assessment

51

N. N.

Food Toxicology

52

Dr. Grossklaus

Dietary Foods, Nutrition and Allergies

53

Dr. Lahrssen-Wiederholt

Contaminants in the FoodChain and Feedstuff Safety

54

N. N.

Residues ofMedicinal Products

55

Dr. Dehne

Product Identity,Traceability and

Novel Foods

56

Dr. Solecki

Coordination and Overall Assessment

61

Dr. Pfeil

Toxicology of Pesticides

62

PD Dr. Richter-Reichhelm

Toxicology of Chemicals

63

Prof. Dr. Platzek *)

Coordination and Overall Assessment

71

PD Dr. Dr. Luch *)

Toxicology

72

Dr. Pfaff *)

Analysis,Exposure Assessment

73

Dr. Westphal

Safe Use of Pesticides

64

Dr. Höfer

Safe Use of Chemicals

65

Dr. Michalski *)

Residues of Pesticides

66

Dr. Alder

Residue Analysis

67

Prof. Dr. Dr. Lampen

Food Safety

5

Dr. Preiß-Weigert *)

Chemical-Analytical Centre

5 Z

Prof. Dr. Gundert-Remy,Dr. Banasiak

Safety of Substances and Preparations

6

Dr. K. E. Appel *)

Centre for ExperimentalToxicology

6 Z

PD Dr. Dr. Luch

Safety of Consumer Products

7

Prof. Dr. Platzek

Centre for ExperimentalResearch

7 Z

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Bundesinstitut für RisikobewertungThielallee 88-9214195 Berlinwww.bfr.bund.de

Tel. 030 8412 -0Fax 030 8412 - [email protected]

Federal Institute for Risk Assessment

Thielallee 88-92D-14195 Berlinwww.bfr.bund.de

Tel. +49 30 8412 -0Fax +49 30 8412 - [email protected]


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