NABU-Stiftung - Wir retten Paradiese!
So unterschiedlich wir in der NABU-Stiftung auch sind, so haben wir
eine gemeinsame Überzeugung: Dass es sich lohnt, sich mit seiner
Energie, seiner Lebenszeit, seinem Enthusiasmus für das Wunder un-
serer Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch künftige Generatio-
nen Freude und Ehrfurcht erleben können im Angesicht der Pracht
unserer heimischen Natur. Durch unser gemeinsames Spezialwissen
in den Bereichen Artenschutz, Landschaftsökologie, Forstwirtschaft,
Flächenmanagement und Kommunikation sind wir stark, aber wir
haben auch einen starken Partner: Zeit. Unser Stiftungseigentum
lässt uns die Zeit, langfristige Naturprozesse zu beginnen.
An erster Stelle steht bei uns der Flächenkauf in Deutschland. Denn
nur als Eigentümer können wir dauerhaft für einen konsequenten
Schutz unserer Flächen sorgen. Naturnahe Lebensräume entlassen
wir komplett aus der wirtschaftlichen Nutzung. So entstehen wieder
urige Naturwälder und lebendige Feuchtgebiete. In naturfernen Fors-
ten beschleunigen wir mit Waldarbeiten den Wandel zu naturnahem
Wald. Für Wiesen, Weiden und Äcker organisieren wir eine behut-
same Nutzung, die Rücksicht auf die reiche Tier- und Pflanzenwelt
unserer Kulturlandschaft nimmt und ihre Lebensräume fördert.
Haben Sie Freude an der Natur! Genießen Sie die Farben, Gerüche und
Klänge von Tieren, Pflanzen und Naturoasen um Sie herum! Freude
und Dankbarkeit für das Erlebte - das ist ein guter Ausgangspunkt
für einen Schritt weiter: Suchen Sie sich Verbündete und setzen Sie
sich ein für den Erhalt unserer Natur, mit einem Ehrenamt, mit ei-
ner Spende, einer Patenschaft, einer Zustiftung, einer Verfügung in
Ihrem Testament. Suchen Sie sich aus, was zu Ihnen passt! Fragen Sie
uns gerne nach mehr Informationen. Und lernen Sie uns kennen bei
einer unserer Stiftungsveranstaltungen. Wir freuen uns auf Sie!
Wer wir sind
Was wir tun
Was Sie tun können
Inhalt
Das Stiftungsjahr 2013 5
Bewahrung des Nationalen Naturerbes 6
10 Jahre Naturparadies Grünhaus 8
Übertragung des Flächeneigentums von NABU-Gliederungen 10
Projektarbeit: kurz und knapp 13
Übersicht zur Lage der Naturparadiese 23
Schutzgebietsbetreuung 24
Öffentlichkeitsarbeit 25
Jahresabschluss 2013 27
Flächenzugang der NABU-Stiftung im Jahr 2013 31
Vorstand und Stiftungsteam 33
Stifterverzeichnis 34
Impressum 35
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden die Personenbezeichnungen in den Texten zum
Teil nur in der männlichen Form verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleich-
wohl für beiderlei Geschlecht.
für den Kauf von Wald. So können wir kurzfristig über
ausreichende Summen verfügen, wenn größere Wald-
flächen zum Verkauf stehen.
2013 setzten wir 1,45 Mio. Euro für den Flächenkauf
ein und 1,47 Mio. Euro für Arbeiten auf Stiftungsgrund,
mit denen wir die Lebensräume für Tiere und Pflanzen
verbesserten. Besonders aufwändig war die Entschlam-
mung des Frießnitzer Sees in Thüringen, aber auch in
den Stiftungsgebieten Esterauniederung, Theikenmeer
oder Biesenthaler Becken arbeiteten Bagger zur Verbes-
serung feuchter Lebensräume.
Ermöglicht wurde all dies durch Menschen, denen die
Natur ebenso wie uns am Herzen liegt und die hierfür
ihr privates Geld, ihre Zeit oder die Möglichkeiten ihres
Berufslebens nutzten. Unser Jahresbericht 2013 ist da-
her insbesondere auch ein Bericht über die Erfolge die-
ser Menschen, die uns als Stiftung erst stark machen.
Für die 2013 erfahrene Unterstützung und das in uns
gesetzte Vertrauen bedanke ich mich herzlich! Und ich
lade Sie ein, uns ein weiteres Stück auf unserem Weg zu
begleiten, sei es als Spender, Pate, Zustifter, Legatgeber,
ehrenamtlicher Naturschützer, Unternehmen, private
oder staatliche Naturschutzinstitution. Das Verspre-
chen gilt: Auch 2014 kämpfen wir wieder mit all unse-
rer Kraft für den Erhalt unserer vielfältigen Natur.
Christian Unselt
Vorsitzender der NABU-Stiftung
Das Stiftungsjahr 2013
5
Liebe Freundinnen und Freunde der NABU-Stiftung, liebe Naturinteressierte,
„Natur wieder Natur sein lassen!“ - dieses Stiftungsmot-
to ist Dreh- und Angelpunkt all unseres Wirkens. Damit
es in Deutschland wieder mehr Platz für Wildnis und
Artenvielfalt gibt, vergrößerten wir 2013 das Flächen-
eigentum unserer NABU-Stiftung um weitere 1.510
Hektar. Den größten Teil hiervon übernahmen wir aus
bundeseigenem Besitz und werden nun dauerhaft für
die Bewahrung dieser Flächen als Nationales Naturerbe
sorgen. Mit den aus anderen Quellen hinzugekauften
Flächen stieg der Stiftungsbesitz in mittlerweile 258
Schutzgebieten auf 15.825 Hektar, eine Fläche größer
als die Müritz in Mecklenburg-Vorpommern oder die
Inseln Sylt und Amrum zusammen.
Als Flächeneigentümerin konzentrieren wir uns auf
naturschutzfachliche Ziele, die alleine die Nutzungs-
intensität der NABU-Flächen bestimmen. Völlige Ruhe
herrscht schon auf mehr als 8.000 Hektar Stiftungs-
land, wo sich Urwald von morgen, wildes Offenland
oder quicklebendiges Feuchtgebiet ohne weitere
menschliche Nutzung entwickeln. Das Naturparadies
Grünhaus, der Zichower Wald oder weite Schilfflächen
im Peene-Talmoor sind hierfür beispielhaft. Getragen
werden diese Flächen durch das Stiftungskapital, das
2013 auf 4,3 Mio. Euro anstieg. Gefreut haben wir uns
über die Neugründung zweier Treuhandstiftungen, mit
denen nun elf Naturschutzstiftungen unter unserem
Dach aktiv sind.
Damit wir künftig noch besser Wald für die Natur kau-
fen können, gründeten wir 2013 den Deutschen Wald-
schutzfonds im NABU. In diesem sammeln wir Spenden
Bewahrung des Nationalen Naturerbes
6
http://naturerbe.nabu.de/projekte/flaechensicherung/flaechenuebertragung/
In der Koalitionsvereinbarung 2005 einigten sich CDU/
CSU und SPD darauf, Flächen des Bundes mit hoher
naturschutzfachlicher Bedeutung als Nationales Na-
turerbe in einem Umfang von 80.000 bis 125.000 Hek-
tar nicht zu privatisieren, sondern unentgeltlich an
Länder und Naturschutzstiftungen zu übertragen. Der
Flächenpool „Nationales Naturerbe“ beinhaltet Grund-
stücke an der ehemaligen innerdeutschen Grenze,
stillgelegte Truppenübungsplätze, ehemalige Braun-
kohletagebaue sowie in Ostdeutschland Flächen aus
dem ehemals volkseigenen Vermögen im Eigentum der
Bodenverwaltungs- und -verwertungs GmbH (BVVG).
Im achten Jahr nach diesem Beschluss befindet sich
die Übertragung dieser Flächen noch im Fluss. Die ers-
ten 100.000 Hektar sind weitgehend übertragen. Für
die noch fehlenden 25.000 Hektar wurde 2013 mit der
Übertragung begonnen, abgeschlossen wurde sie noch
nicht.
Die nunmehr erneut gewählte Koalition aus CDU/CSU
und SPD einigte sich gleichwohl 2013 darauf, dieses
Erfolgsprojekt weiterzuführen und nochmals „min-
destens 30.000 Hektar ehemaliger Militärflächen“ als
Nationales Naturerbe zu bewahren. Der NABU und sei-
ne NABU-Stiftung Nationales Naturerbe haben im Zu-
sammenspiel der Naturschutzorganisationen maßgeb-
lichen Anteil an diesem Erfolg. Der NABU ist seit Mitte
der 1990er Jahr wesentlich an der Lobbyarbeit für das
Naturerbe beteiligt. Die NABU-Stiftung hat im Kreise
der privaten Naturschutzorganisationen bislang die
meisten Flächen in ihre Obhut genommen und zeigt
damit, dass der NABU nicht nur redet, sondern konkret
handelt. Viele Zustifter, Paten, Spender und ehrenamt-
liche Schutzgebietsbetreuer haben dieses Engagement
ermöglicht. Ihnen sei an dieser Stelle dafür ganz herz-
lich gedankt!
Der große Einsatz der NABU-Stiftung war erforderlich,
weil die Bundesregierung zwar die Bedeutung ihres
Eigentums für den Erhalt des Nationalen Naturerbes
erkannt hat. Die Forderung der Naturschutzverbände,
dieser Verantwortung dadurch gerecht zu werden, dass
besonders wertvolle bundeseigene Naturschutzflächen
in der Naturschutzverwaltung des Bundes verbleiben,
wurde jedoch zurückgewiesen. Der Bund, so wurde
argumentiert, sei nach der Verfassung für den Natur-
schutz nicht zuständig und dürfe daher kein Eigentum
aus Gründen des Naturschutzes behalten. Die Weggabe
dieser Flächen sei unvermeidbar. Schon bei ihrer Grün-
dung hatte die NABU-Stiftung dies zum Anlass genom-
men, die Übernahme bundeseigener Flächen anzubie-
ten und seit 2002 für zahlreiche Naturparadiese auch
umgesetzt.
Mit der Übertragung der in der Betreuung kostenträch-
tigen Militärflächen wurde aber deutlich, dass die Leis-
tungsfähigkeit der privaten Naturschutzträger nicht
unbegrenzt ist. So ist es erfreulich, dass der Bund jetzt
endlich seine Haltung geändert und mit der sogenann-
ten „Bundeslösung“ einen Weg geöffnet hat, mit dem
die aus naturschutzfachlichen Gründen als Nationales
Naturerbe ausgewählten Flächen zumindest teilweise
Orchideenwiese im Naturparadies „Wostevitzer Teiche“
7
Schafbeweidung in der Franzigmark
doch im Besitz des Bundes verbleiben können. Ihre Be-
treuung wird in diesem Fall unter der fachlichen Auf-
sicht des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) durch die
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) organi-
siert und aus dem Bundeshaushalt finanziert.
Für die NABU-Stiftung bedeutet dies, dass sie sich in Zu-
kunft bei der Übernahme insbesondere der ehemaligen
Militärflächen eher zurückhalten und die Aufgabe jetzt,
wo dieser seine Verantwortung endlich wahrnimmt,
vorrangig dem Bund überlassen wird. Lediglich bei ei-
nigen für den NABU besonders bedeutsamen Flächen
wird sie auch künftig ihren Hut in den Ring werfen.
Nur dort scheint es derzeit noch gerechtfertigt zu sein,
die wertvollen privaten Stiftungsmittel und Spenden
für diese Bundesflächen einzusetzen. Mit diesen Gel-
dern sollen weiterhin solche Flächen gesichert werden,
die ohne den Kauf durch die NABU-Stiftung für unsere
Natur verloren gehen würden – also Flächen in privater
Hand und solche, bei denen eine Privatisierung unab-
wendbar ist. Ob die Bundeslösung dauerhaft trägt oder
ob bei leeren Kassen doch wieder die Privatisierung der
Flächen beginnt, bleibt abzuwarten.
Vor dem Hintergrund dieser Veränderungen beim „Na-
tionalen Naturerbe“ hat die NABU-Stiftung 2013 noch-
mals weitere Flächen übernommen, für die sie bereits
in den Jahren zuvor als Flächenempfänger benannt
war. Mit der Übernahme von 233 Hektar in der Franzig-
mark bei Halle und 21 Hektar bei Westerhausen (bei-
de Sachsen-Anhalt) von der BIMA und von 270 Hektar
BVVG-Flächen auf Rügen bzw. 8 Hektar am „Seeteich
Blankenhain“ in Thüringen hat sie die Übernahme aus
der 1. Tranche abgeschlossen. Die Flächen auf Rügen
verteilen sich auf die Gebiete „Roter See bei Glowe“ (25
Hektar), „Wostevitzer Teiche“ (128 Hektar), „Neuendor-
fer Wiek“ (18 Hektar) und „Boddenufer bei Rappin“ (99
Hektar).
Für die Flächen der 2. Tranche liefen 2013 intensive Be-
mühungen für die Übernahme von Flächen in Baden-
Württemberg, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. Bei
den Gebieten „Hirschackerwald“ bei Schwetzingen,
„Schmidtenhöhe“ bei Koblenz und „Osterode“ am Harz
geht es um Flächen, auf denen NABU-Untergliederun-
gen seit Jahren in der Betreuung aktiv sind und bereits
konkrete Maßnahmen durchführen.
Mit der Roten Röhrenspinne wurde 2013 eine der schönsten und seltensten Spinnenarten Deutschlands im Naturschutzgebiet Tauf-wiesenberge entdeckt. Eins der wenigen Vorkommen in Sachsen-Anhalt wird von der NABU-Stiftung als Naturerbe bewahrt.
10 Jahre Naturparadies Grünhaus
8
http://naturerbe.nabu.de/projekte/gruenhaus/
Bergbaufolgelandschaft im Mainzer Land
Wolf in Grünhaus
Nicht weit von Finsterwalde in der Niederlausitz liegt
das rund 2.000 Hektar große Naturparadies Grünhaus.
Die ehemalige Braunkohletagebaulandschaft kann sich
in Obhut der NABU-Stiftung zu einer in großen Teilen
ungenutzten Wildnis entwickeln. Schon heute leben
hier mehr als 3.000 Tier- und Pflanzenarten, von denen
viele selten und hoch spezialisiert sind. Im Jahr 2013
jährte sich der Kauf der ersten Teilfläche zum zehnten
Mal. Mit etwa 80 Gästen feierte die NABU-Stiftung die-
ses Jubiläum am 23. Mai 2013 in Finsterwalde mit Fach-
vorträgen und einer Exkursion ins Naturparadies.
Die stillgelegten Braunkohletagebaue zwischen Finster-
walde und Lauchhammer glichen um das Jahr 2000 vie-
lerorts auf den ersten Blick noch einer riesigen Mond-
landschaft, doch boten sie ein einzigartiges Potenzial
für eine ungestörte Naturentwicklung und die Wieder-
besiedlung mit wildlebenden Tieren und Pflanzen. Nach
den gesetzlichen Vorgaben mussten diese Flächen jedoch
betretungssicher und wieder nutzbar gemacht werden.
Damit bestand die Gefahr, dass sich bei der Sanierung
zentrale ökologische Bedingungen wie Nährstoffarmut,
Reliefvielfalt und Störungsarmut verschlechtern und
große Teile der Flächen durch Nutzungen wie Land-
wirtschaft, Forstwirtschaft, Tourismus und Energiege-
winnung für die Natur verloren gehen würden. Nur in
der Rolle als Eigentümer war es möglich, dies zu verhin-
dern und maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung
zu gewinnen. Im August 2003 kauften wir mit Hilfe der
Spenden zahlreicher Naturfreunde und Naturfreundin-
nen die ersten neunhundert Hektar und gaben damit
den Startschuss zum Aufbau des Naturparadieses. Im
November 2003 gründeten wir vor Ort das Projektbüro
Grünhaus, um die Gebietsentwicklung durch tagtägli-
che Präsenz bestmöglich gestalten zu können.
Parallel zu den Kaufverträgen handelten wir mit der
Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsge-
sellschaft (LMBV) einen Kooperationsvertrag für die na-
turschutzgerechte Sanierung aus, der auch heute noch
die zentrale Grundlage für die Zusammenarbeit dar-
stellt. Die naturschutzfachliche Arbeit des Projektbü-
ros, das seit Beginn durch Dr. Stefan Röhrscheid geleitet
wird, stand damit auf einer soliden Basis und konnte
auch schwierige Zeiten überstehen. So gerieten unsere
Naturschutzziele ab 2009 ernsthaft in Gefahr, als die
LMBV in ihrer Verantwortung als Bergbausanierer auf
einen sich deutlich höher einstellenden Grundwasser-
spiegel reagieren musste und gleichzeitig durch gefähr-
liche Böschungsrutschungen und Geländesackungen
in anderen Teilen des Lausitzer Braunkohlereviers aufs
Höchste alarmiert war. Erhebliche zusätzliche Sanie-
rungsarbeiten im Naturparadies Grünhaus wurden un-
vermeidlich.
Wir forderten in dieser Phase einen besonders inten-
siven Dialog mit der LMBV, der Bergbaubehörde und
den Naturschutzbehörden ein, um die geplanten Sanie-
rungsmaßnahmen auf ihre Notwendigkeit zu hinterfra-
gen, auf naturschonende Alternativen zu drängen und
Ausgleichsmaßnahmen für unvermeidbare Eingriffe zu
vereinbaren. Mit Erfolg. Projektleiter Dr. Röhrscheid
Stendelwurz
9
Jubiläumsfeier Grünhaus mit Exkursion zur Seeteichsenke
blickt deshalb wieder optimistisch in die Zukunft, be-
tont aber, dass eine zuverlässige naturschutzfachliche
Bewertung der Landschaftseingriffe frühestens nach
Ablauf der wichtigsten Sanierungsarbeiten in fünf Jah-
ren möglich ist.
Voll im Gange waren im Jahr 2013 die Sanierungsarbei-
ten im Bereich Mainzer Land - Kostebrauer Heide sowie
an den Uferböschungen des Heidesees und am Rand
der Hochkippe Grünhaus. Diese Arbeiten werden noch
mindestens bis 2015 andauern. Hier flachte die LMBV
unter Einsatz großer Maschinen Böschungen ab, ver-
dichtete den Untergrund der Uferbereiche und verfüll-
te grundwassernahe Senken. Damit bestand auch 2013
unsere wichtigste Aufgabe darin, durch schriftliche
Stellungnahmen sowie zahlreiche Gespräche und Ge-
ländetermine mit der LMBV, Planungsbüros, Behörden
und Sachverständigen für eine möglichst naturschutz-
gerechte Sanierung zu kämpfen. So legte das Bergbau-
amt dem Bergbausanierer auf unsere Initiative hin eine
ganze Reihe von Naturschutzmaßnahmen auf, um die
Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt abzumildern und
auszugleichen. Eine dieser Auflagen ist der Erhalt des
Flächenanteils nährstoffarmer, saurer Rohböden. Damit
sollen auch über lange Zeit offene und halboffene Le-
bensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten bewahrt
bleiben, die jetzt noch weit verbreitet und typisch für
die Landschaft nach dem Bergbau sind. Was auf dem Pa-
pier gut wirkt, lässt sich jedoch in der Praxis der Berg-
bausanierung oft nur schwer in die Tat umsetzen. Bei
einer Routinekontrolle 2013 fiel uns auf, dass der Berg-
bausanierer bisher nur wenig auf den nährstoffarmen,
sauren Charakter der eingebrachten Erden achtete. Für
die Durchsetzung dieser wichtigen Schutzbestimmung
werden wir uns auch 2014 besonders einsetzen.
Einen weiteren Schwerpunkt unserer Arbeit 2013 bil-
deten die Verhandlungen um die künftige Sanierung
der Seeteichsenke. Die Seeteichsenke hat sich zu einem
wertvollen Teil des europäischen Vogelschutzgebietes
„Lausitzer Bergbaufolgelandschaft“ entwickelt und
bietet bereits 65 Wasservogelarten Quartier. Der im De-
zember 2013 besiegelte Kompromiss zur Sanierung hat
ein akzeptables Ergebnis gebracht. Zwar werden in der
Senke noch großflächig Erdmassen aufgebracht, um
Sackungsgefahren zu beseitigen. Das Vorgehen ist nun
aber so abgestimmt, dass der jetzige Zustand mit seinen
naturschutzfachlich wertvollen Oberflächenstrukturen
am Ende wieder hergestellt wird. Die Erdarbeiten an
der Seeteichsenke werden 2014 beginnen und mindes-
tens bis ins Jahr 2016 reichen. Aufgrund unserer Erfah-
rungen mit früheren Sanierungsmaßnahmen erwarten
wir, dass sich das Arteninventar der Wasserfläche, der
Uferbereiche und der Offenlandlebensräume nach Ab-
schluss der Arbeiten verhältnismäßig schnell wieder
erholen wird.
Das Biomonitoring zu den Artengruppen Pflanzen, Pil-
ze, Vögel, Amphibien, Reptilien, Tagfalter und Libellen
wurde 2013 von 15 ehrenamtlichen Kartierern ins sieb-
te Jahr getragen. Ergänzend erfolgte 2013 eine Sonder-
erfassung zu Stechimmen, bei der 167 Wildbienen- und
173 Wespenarten erfasst wurden. Erstmals wurde 2013
der Wolf in das Monitoring einbezogen und über Foto-
fallen gleich spektakulär mit der Aufnahme von zwei
Wölfen im September 2013 nachgewiesen. Die Ergeb-
nisse zu den Beobachtungen werden im Biomonitoring-
Jahresbericht für Grünhaus 2013 veröffentlicht.
2013 wuchs das Naturparadies Grünhaus nochmals
um rund 20 Hektar. Über das naturschutzfachliche
Vorkaufsrecht konnten wir gewachsene, also vom Berg-
bau nicht angetastete Flächen im Altnaturschutzgebiet
„Grünhaus“ erwerben. Mitkaufen mussten wir auch ei-
nige Flurstücke, die in keinem engen Zusammenhang
zu Grünhaus stehen. Diese werden wir in den kommen-
den Jahren als Tauschfläche einsetzen.
Übertragung des Flächeneigentums von NABU-Gliederungen
http://naturerbe.nabu.de/projekte/stobbertal
10
Blick auf den Kleinen Tornowsee im Stobbertal
Mitten durch den Naturpark Märkische Schweiz schlän-
gelt sich der Stobber, ein kleines lebendiges Flüsschen.
Ab Buckow durchfließt es ein malerisches Tal, das zu-
sammen mit seinen Seitentälern sowie angrenzenden
Wald- und Wiesenlandschaften das Naturschutzgebiet
Stobbertal bildet. Das 884 Hektar große Schutzgebiet
ist geprägt durch ein Mosaik vielfältiger Landschaften.
Entlang des Stobbers wechseln sich Erlenbruch- und
Auwälder, Feuchtwiesen, Staudenfluren und verschie-
dene Laubwaldgesellschaften ab.
Eine Vielzahl an seltenen Tier- und Pflanzenarten findet
in dieser abwechslungsreichen Landschaft einen geeig-
neten Lebensraum. Im Frühling blühen in den buchen-
reichen Laubmischwäldern Leberblümchen, Busch-
windröschen, Lungenkraut und Gelbes Windröschen.
Im bewegten und sauerstoffreichen Stobber und seinen
Zuflüssen tummeln sich Schlammpeitzger, Steinbeißer
und Gründling. Auf den Wiesen am Stobber brüten die
letzten Bekassinen in der auch als europäisches Vogel-
schutzgebiet ausgewiesenen Märkischen Schweiz.
Der NABU-Regionalverband Strausberg „Märkische
Schweiz“ hat schon bei seiner Gründung gleich nach
der Wiedervereinigung erkannt, dass durch Grundei-
gentum entscheidender Einfluss auf die Landnutzung
genommen und dauerhaft etwas für die Artenvielfalt
getan werden kann. Getreu dem Motto: „Naturschutz
ins Grundbuch! Wir schaffen Grundeigentum für Na-
tur, die sich selbst gehört“, kauft der NABU-Regionalver-
band seit seiner Gründung Flächen nicht nur im Stob-
bertal, sondern in der gesamten Märkischen Schweiz.
Im Laufe der Zeit konnten so über 800 Hektar erworben
werden.
2013 hat sich der NABU-Regionalverband entschlossen,
in einem ersten Schritt 514 Hektar seiner Flächen auf
die NABU-Stiftung zu übertragen. Das bisher Erreichte
soll so auf Dauer durch das Stiftungsmodell gesichert
werden. Denn Flächeneigentum verschafft nicht nur
viel Freude. Es führt auch zu langfristigen Verpflichtun-
gen. Der Vorstand des Regionalverbandes unter Leitung
des langjährigen Vorsitzenden Gerhard Grützmacher
hat diese Arbeit viele Jahre mit Herzblut erfolgreich be-
wältigt. Die Früchte dieses Einsatzes sollten nun für die
Zukunft gesichert werden und es wurde Kontakt zur
NABU-Stiftung aufgenommen. Mit der NABU-Stiftung
gibt es einen innerverbandlichen Partner, der als Ei-
gentümer die Flächen auch dann für die Natur sichern
kann, wenn der Regionalverband einmal in schwieriges
Fahrwasser kommen sollte. Findet sich auch künftig
ein Vorstand, der all die Naturschutzflächen verwalten
möchte? Sind die Finanzen auch künftig so solide wie
bisher geordnet, dass die Steuern, Abgaben und Pflich-
ten des Eigentums bedient werden können?
Die NABU-Stiftung mit ihrem weiter aufzubauenden
Stiftungskapital und der professionellen Verwaltung
ihrer inzwischen fast 16.000 Hektar sichert nun diese
Aufgaben ab. Solange der NABU-Regionalverband es
11
Im Ruhlsdorfer Bruch wuchs der Stiftungsbesitz durch eine Übertragung vom NABU-Regionalverband Strausberg „Märkische Schweiz“ auf rund 13 Hektar.
kann, betreut er in der neuen Partnerschaft „seine“ Flä-
chen in gleicher Weise wie bisher. Im Umgang mit den
Flächen hat sich so für die Aktiven vor Ort nichts ver-
ändert. Sie engagieren sich jetzt aber in der Gewissheit,
dass die Flächen und damit auch die Früchte der eige-
nen Arbeit als Teil eines großen Verbundes auf Dauer
für die Natur bewahrt sind.
Gleiche Entscheidungen wie der NABU Strausberg „Mär-
kische Schweiz“ trafen 2013 weitere NABU-Unterglie-
derungen. So überschrieb gleich zu Beginn des Jahres
der NABU-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern
84 Hektar in der „Küstenlandschaft bei Barendorf“ auf
die NABU-Stiftung. Diese hatte dort bereits Flächen aus
dem „Nationalen Naturerbe“ übernommen und kann
sich jetzt aus einem Guss um das NABU-Eigentum küm-
mern, dessen Betreuung vor Ort für den Landesverband
schwierig war. Auch der NABU-Regionalverband An-
germünde besaß zwei Flurstücke direkt angrenzend an
Stiftungseigentum und übertrug 2013 diese drei Hek-
tar an die NABU-Stiftung. Der NABU-Regionalverband
Westhavelland, der bereits 2008 die ersten 14 Hektar an
die NABU-Stiftung überschrieb, übergab 2013 weitere
48 Hektar. Schließlich hat der NABU-Kreisverband Al-
tenburger Land in Thüringen 21 Hektar seiner Flächen
auf die NABU-Stiftung übertragen.
Die Zusammenarbeit zwischen der NABU-Stiftung
als Flächeneigentümerin und den sich vor Ort auf die
fachliche Betreuung konzentrierenden NABU-Gruppen
hat sich bislang in allen Fällen bewährt. So wundert es
nicht, dass für 2014 die Übertragung von weiteren Flä-
chen vorgesehen ist. Unter anderem bereitet der NABU-
Regionalverband Strausberg „Märkische Schweiz“ ein
zweites Übertragungspaket vor.
Projektarbeit
13
http://naturerbe.nabu.de/projekte/
Übersicht der Projektarbeit
2013 engagierte sich die NABU-Stiftung in bereits 258
Gebieten in Deutschland für die Natur. In ihren Gebie-
ten kümmerte sie sich um die ungestörte Naturent-
wicklung der naturnahen Wälder und Feuchtgebiete,
um die Entwicklung einer naturschonenden Landwirt-
schaft sowie um den Umbau naturferner Nadelforste zu
artenreichen Laubmischwäldern. Die folgende Zusam-
menstellung gibt einen Überblick über die Naturschutz-
arbeit der NABU-Stiftung im Jahr 2013, die sie neben
den drei breiter vorgestellten Projektthemen leistete.
Wenn Sie darüber hinaus weitere Informationen ha-
ben möchten, dann besuchen Sie uns im Internet unter
www.naturerbe.de oder rufen Sie uns gerne an!
Bärenbusch (Brandenburg)
Im Naturschutzgebiet „Bärenbusch“ bei Wusterhausen
sind insbesondere die Feuchtwiesen entlang der Dosse
und Jäglitz, wo Kraniche, Weiß- und Schwarzstörche
auf Nahrungssuche gehen, sowie der zentral gelegene
Plänitzer Wald, in dem der Schwarzstorch brütet, von
besonderem Wert. Um die weiträumigen Nadelforste
wieder in die ehemals prägenden Eichen- und Buchen-
laubmischwälder zurück zu verwandeln, fällte die NA-
BU-Stiftung im Winter 2012/2013 auf rund 40 Hektar
Fichten und schuf so Platz für die Wiederansiedlung
von Laubbäumen. Zum Teil existieren noch eindrucks-
volle Altbuchen und Alteichen, die als Quelle für den
natürlichen Sameneintrag dienen. Zur Beschleunigung
des Waldwandels pflanzte die NABU-Stiftung horstwei-
se mehrere tausend Jungbuchen in die aufgelichteten
Standorte.
Direkt angrenzend an den Stiftungswald erhielt die
NABU-Stiftung 2013 die Gelegenheit, rund 25,3 Hektar
Wiese und Ackerland entlang der Jäglitz zu erwerben.
Monotoner Maisanbau sowie intensive Wiesennutzung
haben hier die ehemals artenreichen Feuchtwiesen ver-
drängt. Mit dem Kauf kann die NABU-Stiftung zwischen
Jäglitz und Stiftungswald wieder naturnah bewirtschaf-
tete Feuchtwiesen mit hoher Artenvielfalt schaffen.
Der Kaufabschluss gelang im Januar 2014, das NABU-
Naturparadies Bärenbusch umfasst seitdem rund 146
Hektar.
Biesenthaler Becken (Brandenburg)
Seit über zehn Jahren baut die NABU-Stiftung das Natur-
paradies „Biesenthaler Becken“ nördlich von Berlin auf.
2013 konnte sie durch 35 Notarverträge weitere 67,8
Hektar erwerben. Damit bewahrt die NABU-Stiftung
im Biesenthaler Becken nun schon rund 395 Hektar für
die Natur. Etwa 20 Hektar kaufte die NABU-Stiftung im
Herzen des Naturschutzgebietes von der Bundesanstalt
für Immobilienaufgaben. Diese Flurstücke verbinden
Stiftungsflächen am Langerönner See miteinander und
schließen damit eine große Lücke im NABU-Naturpara-
dies. Der Erwerb ermöglicht den ökologischen Wald-
umbau der zum großen Teil von jungem Kiefernforst
geprägten Fläche. Für den ebenfalls erworbenen Halb-
trockenrasen, in dem Grasnelken und Sandstrohblu-
men blühen, organisiert die NABU-Stiftung die Pflege
mit Schafen.
Ein weiterer wichtiger Flächenkauf gelang zur Unter-
stützung des Projektes „Ökologische Sanierung und
naturtouristische Entwicklung von Teileinzugsgebieten
der Oder“ des Fördervereins Naturpark Barnim e.V. Die
erworbenen zwei Flurstücke machen den Weg frei für
eine Fischaufstiegstreppe am Rüdnitzer Fließ, die die
ökologische Durchgängigkeit für Fischarten wie Bach-
forelle und Barsch sicherstellen soll. Damit stellt die
Kraniche im Naturparadies Grünhaus
14
NABU-Stiftung mittlerweile 65 Flurstücke für die Rena-
turierungsarbeiten des Projektes kostenfrei zur Verfü-
gung.
Als erster Teil der geplanten Moorvernässungen im Bie-
senthaler Becken wurde im Frühjahr 2013 der Schlan-
gengraben bei Wullwinkel renaturiert. Dabei wurde die
Sohle des zwei Meter tiefen Grabens angehoben und
das als Düker funktionierende Rohr sowie eine Verwal-
lung des Langerönner Fließes beseitigt. Seitdem werden
der angrenzende, stiftungseigene Erlenbruch sowie die
umliegenden Feuchtwiesen wieder ausreichend mit
Wasser versorgt und bieten Lebensraum für typische
Moorpflanzen. Torfzehrung und die damit verbunde-
ne Freisetzung von klimaschädlichen Treibhausgasen
konnten reduziert werden. Das Holz für die Querver-
baue des Schlangengrabens stammte aus dem ökologi-
schen Waldumbau der NABU-Stiftung. Zur Schonung
des Waldbodens und der Vegetation wurden die Lär-
chenstämme per Pferd zum Waldweg gerückt.
Brahmeaue (Thüringen)
Anfang 2013 erwarb die NABU-Stiftung mit Hilfe einer
Förderung der Stiftung Naturschutz Thüringen rund
3.300 m² Grünland in Roschütz bei Gera. Die vollständig
im Fauna-Flora-Habitatgebiet „Brahmeaue“ liegenden
Flächen grenzen im Norden an die Brahme, an deren
Ufern sich der Fischotter wohlfühlt. Prägend für das
Brahmetal sind die alten Weiden und Eschen, die einst
eines der wichtigsten Eremit-Vorkommen in Ostthürin-
gen beherbergten. Diese Rosenkäferart lebt als Larve in
den Mulmhöhlen von dicken und oft mehreren hundert
Jahre alten Laubbäumen. Heute ist dieser Lebensraum
selten geworden, und auch entlang der Brahme ist sein
Vorkommen durch das Fällen und die fehlende Pflege
der alten Bäume stark gefährdet. Der NABU Gera-Greiz
begann deshalb im Herbst 2013 auf der neu erworbenen
Fläche mit dem Pflegeschnitt der alten Kopfweiden und
pflanzte rund ein Dutzend junger Weiden nach. Neben
der Baumpflege ist künftig jährlich eine einmalige spä-
te Mahd geplant, um die Wiese für Schmetterlinge und
Insekten als blütenreiches Grasland zu entwickeln.
Esterauniederung (Niedersachsen)
Im Landkreis Uelzen befindet sich die Niederungsland-
schaft der Esterau. Hier führt der NABU Uelzen seit 2010
das Projekt „Erlebnisraum Esterauniederung“ durch,
das eine extensive Beweidung, Biotopverbesserungs-
maßnahmen sowie ein breites Umweltbildungsangebot
umsetzt. Die NABU-Stiftung ermöglichte mit ihrem Flä-
chenbesitz 2013 die ersten Renaturierungsmaßnahmen
an der Esterau. So fließt die teilweise grabenartig und
schnurgerade ausgebaute Esterau auf Stiftungsland
nun wieder in lebendigen Schleifen. Der neu geschaf-
fene, naturnahe Flussabschnitt bietet Lebensraum für
Wasserpflanzen wie Wasserstern und Pfeilkraut sowie
für Fische wie die Bachforelle. Zusätzlich entstanden
durch das Ausschieben zweier Flachgewässer auf NA-
BU-Land neue Refugien für Laubfrösche, Kreuzkröten,
Knäkente, Waldwasserläufer & Co.
Zur besseren Erlebbarkeit der Niederung gestattete die
NABU-Stiftung den Bau einer Fußgängerbrücke, die Na-
turfreunden nun einen erhöhten Beobachtungspunkt
sowie eine attraktive Variante für eine Rundwanderung
durch die Niederungslandschaft bietet.
Fredersdorfer Mühlenfließ (Brandenburg)
Das Fredersdorfer Mühlenfließ gilt in Brandenburg als
eines der letzten weitgehend intakten Fließgewässer
und durch seine Nähe zu Berlin als wichtiges Erho-
Sumpfdotterblume
Der Gülper See - ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel
BekassineWiedehopf
15
lungsgebiet. Viele Amphibien, Reptilien und Fischarten
leben hier. Durch Schenkung und Kauf wuchs das Stif-
tungseigentum in diesem Gebiet 2013 auf 26,1 Hektar.
Im Rahmen einer Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme
ließ die NABU-Stiftung 2013 bei Bruchmühle ein Haus
samt der drei Nebengebäude abreißen und entsorgen.
Die Fundamentplatte muss wegen des schlecht befahr-
baren Waldbodens bei Bodenfrost abgefahren werden.
Aufgrund des ausbleibenden Frostes wurde die Entsor-
gung des Fundaments auf 2014 verschoben. Nach Ab-
schluss der Arbeiten überlässt die NABU-Stiftung das
direkt am Mühlenfließ liegende Flurstück der freien
Naturentwicklung.
Frießnitzer See (Thüringen)
Mit ihrem 2012 gestarteten Projekt „Revitalisierung
Frießnitzer See“ setzen sich die NABU-Stiftung und der
NABU Gera-Greiz für die Verbesserung des Naturschutz-
gebietes „Frießnitzer See - Struth“ im thüringischen
Landkreis Greiz ein. Nachdem 2012 bereits die Teilent-
schlammung des Birkhäuser Teichs, die Instandsetzung
des Struthbaches sowie der Bau eines barrierefreien Be-
obachtungsturmes gelangen, lag das Hauptaugenmerk
2013 auf der Entschlammung des Frießnitzer Sees.
Die Trockenlegung des Sees und die Abtragung des
Schlammes waren von erheblichen Überraschungen
begleitet. Statt der erwarteten Schlammstärke von 1,20
Metern betrugen die mächtigsten Schichten bis zu 3,45
Meter. Hinzu kam das Hochwasser im Juni, bei dem
der trocken gelegte See überflutet wurde, was wiede-
rum Frießnitz vor größeren Wasserschäden bewahrte.
Für die NABU-Stiftung brachte die Flutung des Sees
den Zeitplan für die Revitalisierungsarbeiten erheblich
durcheinander. Nachdem drei Hochleistungspumpen
das Wasser abgepumpt hatten, transportierten täglich
bis zu 15 Laster insgesamt 93.460 Kubikmeter See-
schlamm ab. Trotz der Verzögerung durch das Hoch-
wasser wurde die Entschlammung des Frießnitzer Sees
pünktlich im November 2013 beendet. Als Zeichen des
neu erwachenden Lebens konnte die gefährdete Zer-
brechliche Armleuchteralge im Umlaufgraben und im
Restwasser im August nachgewiesen werden. Neben der
Entschlammung baute die NABU-Stiftung alte Wasser-
speicher zu Fledermausquartieren um, umzäunte die
künftige Weide für Wasserbüffel und stellte entlang des
Wanderwegs 15 Informationstafeln auf.
Das Projekt wird über die Förderinitiative Ländliche
Entwicklung in Thüringen, Programm „Entwicklung
von Natur und Landschaft“ gefördert. Für die unter
den schwierigen Bedingungen durchgeführten Arbei-
ten konnte 2013 eine Aufstockung der Fördermittel auf
einen Gesamtkostenrahmen von 1,8 Mio. Euro erfolg-
reich beantragt werden.
Gülper See (Brandenburg)
Der rund siebzig Kilometer nordwestlich von Berlin ge-
legene Gülper See gehört bereits seit 2010 der NABU-
Stiftung. Jedes Jahr kommen unzählige Watvögel, En-
ten und Gänse aus ganz Nordeuropa zur Rast an das 660
Hektar große Gewässer – ein beeindruckendes Spekta-
kel für jeden Vogelfreund. Wiesenbrüter wie Bekassine
und Kiebitz haben es dagegen schwer, im Schutzgebiet
erfolgreich zu brüten. Zu groß ist die Gefahr, bei der
Brut durch Ackerbearbeitung oder frühzeitige Wiesen-
mahd gestört zu werden.
Um die Wiesennutzung vogelfreundlicher zu gestalten,
kauft die NABU-Stiftung deshalb Grünland in der Nie-
derung des Mühlenrhins am Gülper See. Nach einem
Spendenaufruf im März 2013 konnte sie weitere 4,6
Beweidung mit Dülmener Pferden in der Esterauniederung
16
Hektar Feuchtwiese erwerben. Damit setzt sie auf be-
reits 86 Hektar Grünland naturfreundliche Vorschriften
für die Bewirtschaftung um. So sind hier Düngung und
Pestizide untersagt sowie späte Bewirtschaftungstermi-
ne, erhöhte Grundwasserstände, hohe Grasschnitte und
eine blockweise Mahd vorgeschrieben.
Kanonen- und Schlossberg mit Schäfergrund (Bran-denburg)
Bei Hohenfinow liegt das Naturschutzgebiet „Kanonen-
und Schlossberg, Schäfergrund“. Das Gebiet bietet mit
seinen Trocken- und Halbtrockenrasen einen wertvol-
len Lebensraum für seltene Pflanzen wie Sibirische Glo-
ckenblume, Kicher-Tragant und Sand-Fingerkraut. 2013
wuchs das Stiftungseigentum um ein weiteres Flur-
stück, so dass die NABU-Stiftung mit rund 43,6 Hektar
nun fast den gesamten Kanonenberg schützt.
Nachdem der alte Pächter die notwendige Beweidung
der Trocken- und Halbtrockenrasen vernachlässigte, or-
ganisierte die NABU-Stiftung 2013 die Neuverpachtung
an einen lokalen Landwirt. Die neue Rinderbeweidung
orientiert sich am vorläufigen FFH-Managementplan
und wird bei Bedarf nach Planungsende angepasst.
Langenhard (Baden-Württemberg)
Der Langenhard bei Lahr ist ein von Wald umschlosse-
nes Wiesen- und Feldgelände mit zahlreichen Baum-
gruppen. Als Hochebene mit weiter Fernsicht ist er ein
beliebtes Wandergebiet. Die Offenlandschaft wurde
durch eine jahrzehntelange militärische Nutzung ge-
prägt, durch die unter anderem flache Geländemulden
entstanden. Diese sind im Frühjahr mit Wasser gefüllt
und dienen Amphibien wie der Gelbbauchunke als
Laichplatz. Die stufigen, strukturreichen Waldränder
bieten als fließender Übergang vom Wald zum Offen-
land vielfältigen Lebensraum.
Im September 2012 übernahm die NABU-Stiftung rund
108 Hektar des Langenhards aus dem Flächenpool des
Nationalen Naturerbes. Für die Entwicklung der Flächen
erarbeitete sie 2013 ein naturschutzfachliches Leitbild,
das in enger Zusammenarbeit mit der NABU-Ortsgrup-
pe Lahr umgesetzt wird. Wichtige Maßnahmen betref-
fen dabei die Pflege der reich strukturierten Waldrän-
der und den Erhalt der Kleingewässer. So wurden 2013
im Rahmen eines NABU-geführten Schutzprojektes aus
dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt 35 Tümpel
aufgewertet beziehungsweise neu geschaffen. 2014
hatten bereits 40 adulte Gelbbauchunken die Tümpel
bezogen. Zur Lenkung der Freizeitnutzung wurden im
Oktober 2013 ein Parkplatz und ein Informationspavil-
lon der Öffentlichkeit übergeben.
Lapitz - Geveziner Waldlandschaft (Mecklenburg-Vorpommern)
Die Lapitz-Geveziner Waldlandschaft ist ein locker zu-
sammenhängendes Waldgebiet, das etwa 15 Kilometer
westlich von Neubrandenburg liegt. Mit seinen zeitwei-
lig wassergefüllten Senken und Waldmooren, struktur-
reichen Offenlandbereichen und angrenzenden Flach-
wasserseen besitzt das Gebiet vielfältige Lebensräume
für eine artenreiche Vogelwelt. So leben hier beispiels-
weise der in Deutschland vom Aussterben bedrohte
Schreiadler oder der Schwarzstorch, die auf Abgeschie-
denheit und Altbäume zum Nisten angewiesen sind.
Bereits 2012 erwarb die NABU-Stiftung über 330 Hektar
des Gebietes zur Bewahrung als Nationales Naturerbe.
Unter ihrer Obhut ist ein großer Teil des Waldes den na-
türlichen Prozessen überlassen. Dafür arbeitet die Stif-
tung auch daran, die Eingriffe in den Wasserhaushalt
Auf dem Langenhard
17
der Waldmoore zu reduzieren, die durch Gräben und
unterirdische Drainagen entwässert werden.
Ein wichtiger Schritt war deshalb 2013 der Kauf von
über 40 Hektar Niedermoorwiesen in direkter Nachbar-
schaft zum NABU-Wald. Unterstützt wurde die Stiftung
durch die Manfred-Hermsen-Stiftung sowie den Deut-
schen Moorschutzfond des NABU. Mit der geplanten
Wiedervernässung der ehemaligen Moorfläche will die
NABU-Stiftung nicht nur bedrohten Tier- und Pflanzen-
arten helfen, sondern auch einen kleinen Beitrag zum
Klimaschutz leisten. Vom Rückstau der wiedervernäss-
ten Wiesen soll auch der NABU-Wald profitieren.
Liebenauer Kiesgruben (Niedersachsen)
Seit 2008 engagiert sich die NABU-Stiftung gemeinsam
mit dem NABU Nienburg für die Sicherung der Liebe-
nauer Kiesgruben, um die abwechslungsreiche Land-
schaft aus fünf Gewässern und den dazwischenliegen-
den Landzungen zu einer naturnahen Auenlandschaft
zu entwickeln.
Das Jahr 2013 stand ganz im Zeichen der Besucherbe-
treuung. So kamen rund 100 Naturinteressierte zum
Schutzgebietstag, um sich über die Liebenauer Kies-
gruben zu informieren und an den vier angebotenen
Exkursionen teilzunehmen. Seit Februar 2013 eröffnet
ein neu errichteter Beobachtungsturm den Blick über
das Stiftungsgebiet sowie auf den Fischadlerhorst. Wäh-
rend 2012 drei junge Fischadler aus dem Nest auf einem
ehemaligen Strommast guckten, blieb der Bruterfolg
2013 aus. Im April sah erst alles nach einer erfolgrei-
chen Brut aus, doch verschwand dann das Männchen.
Als ein neues Männchen im Gebiet auftauchte, keimte
die Hoffnung auf Nachwuchs wieder auf. Doch leider
blieb der Horst bis zum Abzug der Fischadler leer. Dafür
machte Klaus Boße vom NABU Nienburg eine besondere
Entdeckung, als er im August die Blauflügelige Ödland-
schrecke im Gebiet fand. Sie zählt zu den schönsten
einheimischen Schrecken und wird als stark gefährdet
eingestuft.
Riesenbruch (Brandenburg)
Seit 2010 bewahrt die NABU-Stiftung 64 Hektar im Na-
turschutzgebiet „Riesenbruch“ nordöstlich von Rathe-
now als Teil des Nationalen Naturerbes. Das Stiftungsei-
gentum umfasst die Riesenbruchwiese, eine von lichten
Mischwäldern und Vorwaldstadien umgebene Feucht-
wiese, die Lebensraum insbesondere für Greif- und
Schreitvögel, Lurche, Kriechtiere, Insekten und Wirbel-
lose bietet. So kommt hier unter anderem die seltene
Kreuzotter vor.
Zum Erhalt und zur Verbesserung der Artenvielfalt hat
die NABU-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Univer-
sität Potsdam, der Naturparkverwaltung sowie dem
NABU Westhavelland einen Managementplan für ihre
Flächen entwickelt und einen Teil der Wiese an einen
lokalen Landwirt verpachtet. Dessen Galloways und
Wasserbüffel sorgen seit 2013 für einen naturschonen-
den Erhalt des Feuchtgrünlandes. Für die Aufwertung
als Kreuzotterlebensraum beantragte die NABU-Stif-
tung erfolgreich Fördergelder und begann im Januar
2013 auf 5,4 Hektar mit den Arbeiten hierzu. Ziel war
die Pflanzung von standortgerechten und gebietsheimi-
schen Bäumen und Sträuchern, die als Landschafsele-
mente und Biotope dienen, sowie die Anlage von Alt-
holzhaufen, um Fortpflanzungs-, Überwinterungs- und
Schlafstätten für die Kreuzotter zu schaffen.
Dass Naturschutzarbeit nicht immer ein Zuckerschle-
cken ist, zeigte sich, als es durch verschleppte Ausfüh-
Lachmöwe, Heringsmöwe und Sturmmöwen im Naturparadies „Liebenauer Kiesgruben“
18
rung und anschließender Insolvenz der beauftragten
Firma zu großen zeitlichen Verzögerungen und letzt-
endlich zum kompletten Erliegen der Arbeiten kam.
Da eine Umsetzung im Rahmen der laufenden EU-För-
derperiode zeitlich nicht mehr zu schaffen war und Re-
gressansprüche drohten, musste die NABU-Stiftung das
Vorhaben abbrechen und die beantragten Fördergelder
zurückfließen lassen.
Aber so schnell geben wir nicht auf! Mit Beginn der
neuen EU-Förderperiode wird die NABU-Stiftung einen
zweiten Anlauf mit einer geeigneten Firma starten. Dass
die Natur ihre ganz eigene Antwort auf diese Schwierig-
keiten kennt, zeigte sich im Frühjahr 2014: Die für den
geplanten Wildschutzzaun gebohrten Löcher füllten
sich mit Wasser und dienen nun verschiedenen Amphi-
bienarten als Laichplatz. So verwandelt sich die halbfer-
tige Maßnahme bereits jetzt in eine Quelle des Lebens.
Rothenstein (Thüringen)
Der ehemalige Schießplatz Rothenstein ist als Teil des
544 Hektar großen Naturschutzgebiets „Spitzenberg –
Schießplatz Rothenstein – Borntal“ bekannt für sein
reiches Orchideenvorkommen. An den mageren süd-
exponierten Wiesen wachsen Waldhyazinthe, Frauen-
schuh, Purpurknabenkraut, Bocksriemenzunge, Bie-
nenragwurz und Brandknabenkraut. Für insgesamt 32
gefährdete Pflanzen ist Rothenstein eine Heimat.
Im Dezember 2013 schloss die NABU-Stiftung den mitt-
lerweile achten Kaufvertrag über 36,3 Hektar Wald und
Wiese ab, nachdem bereits im Februar 2013 der Erwerb
von 46,45 Hektar gelang. Das Flächeneigentum der
Stiftung wuchs so auf kompakte 267,8 Hektar. Bei der
Finanzierung halfen zuverlässig die der NABU-Stiftung
und dem NABU verbundenen Naturfreunde. Die Flä-
chenpflege und -entwicklung setzt die NABU-Stiftung
in Kooperation mit dem engagierten NABU Kreisver-
band Saale-Holzland-Kreis sowie der örtlichen Schäferei
um. 2014 will die NABU-Stiftung die letzten der noch
in Hand der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen
liegenden Flächen erwerben.
Salziger See (Sachsen-Anhalt)
Dank einer erfolgreichen Spendenkampagne des NABU
gelangten 2012 zentrale Teile des Naturschutzgebiets
„Salziger See“ bei Eisleben in die Obhut der NABU-Stif-
tung. Das rund 470 Hektar große NABU-Naturparadies
umfasst neben den Gewässern und weiten Schilfflächen
auch Grünland, Ackerflächen und wertvolle Trocken-
hänge. Es bietet vielfältige Lebensräume für Brut- und
Zugvögel, Laufkäfer, Libellen und Salzpflanzen wie den
Queller. Im September 2013 sammelten sich hunderte
Kiebitze, zahlreiche Krick- und Löffelenten, dutzende
Bienenfresser sowie tausende Schwalben und Stare im
Gebiet. Zahlreiche Watvogelarten gaben sich auf dem
Durchzug ein Stelldichein, darunter Großer Brachvogel,
Bekassine, Sichelstrandläufer oder Temminckstrand-
läufer. Das Gebiet ist insbesondere ornithologisch zu
jeder Jahreszeit ein Juwel unseres Naturerbes.
2013 begann die NABU-Stiftung mit den Vorbereitungs-
arbeiten für die Entwicklung und Umsetzung eines am
Erhalt der Artenvielfalt ausgerichteten Flächenmana-
gements. Dafür sichtete sie die aktuelle Landnutzung,
nahm Kontakt zu Behörden auf, erfasste naturschutz-
fachliche Fachplanungen und führte intensive Gesprä-
che mit den derzeitigen Pächtern der Acker- und Grün-
landflächen. Durch gute Argumente konnte sie den
Hauptpächter davon überzeugen, seine Flächen nur
noch ökologisch zertifiziert zu bewirtschaften. Dadurch
werden künftig nicht nur die NABU-eigenen Flächen,
Im Naturparadies Rothenstein
sondern ein gesamter Betrieb von rund 700 Hektar frei
von Pestiziden nach Bioland-Regeln bewirtschaftet.
Da der Erwerb eines so großen NABU-Gebietes nur
durch die große Spendenbereitschaft vieler Naturfreun-
de möglich war, stand der Salzige See 2013 im Mittel-
punkt vielfältiger Reisen von NABU-Mitgliedern und
Förderern. Allein bei 13 organisierten Gruppenreisen
der NABU-Stiftung, des NABU-Bundesverbandes sowie
von NABU-Gruppen erlebten über 250 Naturfreunde die
beeindruckende Artenvielfalt unter kundiger Führung.
Sandgruben Bendeleben (Thüringen)
2013 erwarb die NABU-Stiftung unter Einsatz von
NABU-Spendengeldern 9,8 Hektar ehemaliges Abgra-
bungsgelände bei Bendeleben in der Nähe des Kyff-
häuser Gebirges. Die Sandgruben bieten wertvollen
Feuchtlebensraum in einer sehr trockenen Region
Deutschlands und sind Heimat von Kammmolch,
Kreuzkröte und Breitblättrigem Knabenkraut. Bienen-
fresser und Wildbienen schätzen die Steilwände, wäh-
rend Wildkatze, Luchs und Uhu im Gebiet auf Jagd
gehen. Für die Durchführung des Kaufs musste die
NABU-Stiftung Geduld und Beharrlichkeit aufbringen,
da kaufvorbereitend erst eine Vermessung sowie die
grundbuchliche Anlage des neu abgeteilten Flurstücks
notwendig waren. Durch den Kauf wird das Gebiet un-
ter NABU-Obhut nun dauerhaft naturschutzfachlich
betreut und gepflegt. So organisierte die örtliche NABU-
Gruppe Kyffhäuserkreis 2013 eine Beweidung der Ma-
gerrasen durch Buren-Ziegen.
Schmoner Busch (Sachsen-Anhalt)
Das Naturschutzgebiet „Schmoner Busch, Spielberger
Höhe und Elsloch“ in der Nähe von Querfurt zeichnet
sich als wertvoller Standort einer vielfältigen Pflanzen-
welt mit hoher Orchideenvielfalt aus. Im September
2013 gelang der NABU-Stiftung der Kauf von 23,2 Hek-
tar Orchideenwiese und Ackerland, so dass sich nun
48,3 Hektar des Schutzgebietes im Stiftungseigentum
befinden. Finanziert wurde der Kauf mit Hilfe einer
Förderung über 50.000 Euro von Lotto Sachsen-Anhalt
und zahlreichen Spendern. Unter NABU-Obhut werden
die wertvollen Orchideenwiesen auch in Zukunft durch
eine Schafherde offen gehalten und gepflegt.
Dank dieser Pflegenutzung blühten im Sommer 2013
eine überdurchschnittliche Anzahl der Bienen-Ragwurz
und des Kreuz-Enzians. Beobachtet wurden außerdem
der sehr seltene Quendel-Ameisenbläuling und eine
ungewöhnlich hohe Anzahl von Wolfsmilchschwär-
merraupen. Der Wolfsmilchschwärmer wurde wegen
seines starken Rückgangs zum Schmetterling des Jah-
res 2014 gewählt.
Stechlinseegebiet (Brandenburg)
Seit 2003 ist die NABU-Stiftung im Naturschutzgebiet
„Stechlinsee“ aktiv und hier insbesondere rund um den
Wittwesee bei Rheinsberg. Der Wittwesee ist mit einer
Sichttiefe von bis zu fünf Metern einer der klar sten
Seen in Deutschland. Wichtigste Grundlage für den
wirksamen Schutz des Sees und der umgebenen Wäl-
der ist der Flächenbesitz. 2013 wuchs das Grundeigen-
tum der NABU-Stiftung im Stechlinseegebiet mittels 13
Notarverträge um 6,9 Hektar auf rund 818 Hektar.
Seit 2007 ist der Wittwesee in das bundesweit bei-
spielhafte Projekt „Tauchen für den Naturschutz“ des
NABU Gransee einbezogen, das im August 2013 den
Deutschen Naturschutzpreis erhielt. Die Ergebnisse der
naturkundlichen Tauchgänge geben Auskunft über die 19
Das Gebiet „Salziger See“ in der Nähe von Eisleben
Großer Brachvogel Raupe des Wolfsmilchschwärmers
Seenentwicklung und fließen als wichtige Hinweise in
das Flächenmanagement der NABU-Stiftung ein.
Um die großen Kiefermonokulturen des Gebietes be-
schleunigt in die regionaltypischen Buchenwälder um-
zuwandeln, pflanzte die NABU-Stiftung im November
2013 mit der Unterstützung der Klimaschützer von
Wikiwoods 2.000 Rotbuchen. Es entstanden so mehrere
Bucheninseln, von denen sich die Buchen später einmal
per natürlichen Samentransport in die derzeit noch ar-
tenarmen Kiefernwälder ausbreiten werden.
Streuobstwiesen Wismutregion (Thüringen)
Gemeinsam mit dem NABU Altenburger Land startete
die NABU-Stiftung ein Projekt zur Bewahrung der Streu-
obstbestände südlich von Ronneburg. In dieser Region
sind zahlreiche größere Wald-, Wiesen- und Wasserflä-
chen durch Sanierungsarbeiten aufgrund des früheren
Uranerzabbaus betroffen. Die Streuobstwiesen besitzen
daher als Ersatzbiotop für Vögel wie dem Steinkauz
und für seltene Insekten wie dem Eremit einen hohen
Wert. Für den Ankauf der Wiesen sowie die notwendi-
gen Baumpflegearbeiten konnte die NABU-Stiftung um-
fangreiche Fördermittel bei der landeseigenen Stiftung
Naturschutz Thüringen einwerben.
Mit diesen kaufte sie 2013 rund 6,2 Hektar Land, so dass
sie bei Ronneburg nun insgesamt 9,9 Hektar besitzt.
Auf ihren Flächen pflanzte die Stiftung rund hundert
junge Hochstämme regionaler Obstsorten nach. Neben
Baumschnitt und Neupflanzungen wurden mehrere
Flurstücke entbuscht, wobei das anfallende Astwerk zu
Totholzhaufen aufgeschichtet wurde. Für die geplan-
te Beweidung erfolgte der Bau eines Weidezauns. Für
2014 plant die NABU-Stiftung weitere Pflanzungen, die
Errichtung eines Schafunterstandes, die Erneuerung
der Wasserversorgung der Wiese und die Aufnahme
der Schafbeweidung.
Sulinger Moor (Niedersachsen)
Das fünfzig Kilometer südlich von Bremen gelegene
Sulinger Moor steht seit 2013 im Mittelpunkt eines
Renaturierungsprojekts der örtlichen NABU-Gruppe
Sulingen, des NABU-Bundesverbandes und der NABU-
Stiftung. Unzählige Gräben und Drainagen entwässer-
ten das Hochmoor über die Jahrhunderte hindurch,
so dass es sich im zentralen Teil zu einem lichten
Birken-Moorwald wandelte. Die Randbereiche werden
als Grün- und Ackerland genutzt. Das Besondere am
Sulinger Moor ist, dass der Torf dort nie großflächig
maschinell, sondern kleinräumig von Hand abgebaut
wurde. Dadurch konnten sich in den ehemaligen Torf-
stichen typische Vertreter der Hochmoore halten wie
Torfmoose, Schmalblättriges und Scheidiges Wollgras
oder Glockenheide.
Die NABU-Stiftung hat 2013 über den Deutschen Moor-
schutzfonds im NABU fast 25 Hektar der ehemaligen
Moorflächen erworben, die sie für Naturschutzmaß-
nahmen zur Verfügung stellt. So soll in den kommen-
den Jahren ein Teil des Moorgebietes wiedervernässt
werden, um einen nassen und torfmoosreichen Moor-
wald zu schaffen. Das Sulinger Moor könnte dann als
Verbindung zu umliegenden Moorgebieten wie dem
Siedener Moor dienen und den genetischen Austausch
stark gefährdeter Pflanzen- und Tierarten fördern. Zu-
sammen mit der Stiftung Naturerbe Landkreis Diepholz
wurden bisher 40 Hektar für das Projekt erworben.
Über ein Flurneuordnungsverfahren wird derzeit ver-
sucht, die Projektflächen günstig zusammenzulegen.
20
Große Rohrdommel
Theikenmeer (Niedersachsen)
Im Emsländer Naturschutzgebiet „Theikenmeer“ setz-
ten der NABU Werlte/Sögel und der NABU-Bundesver-
band das vor Jahrzehnten begonnene Projekt zur Wie-
dervernässung des ehemaligen Hochmoores fort, bei
dem die NABU-Stiftung den Part der Flächensicherung
übernommen hat. 2013 konnte die Verwallung für eine
weitere Polderfläche geschlossen werden, deren Über-
stauen neues Torfmooswachstum auf rund 25 Hektar
ermöglicht. Zusätzlich wurde ein Graben verschlossen,
wodurch der Wasserpegel der angrenzenden Wiesen
im Winterhalbjahr angehoben werden konnte.
Nicht nur Torfmoose, Sonnentau und Glockenheide
profitieren von den Veränderungen im Theikenmeer,
sondern auch die Tierwelt reagiert positiv. Erfreuliche
Beispiele sind das verstärkte Auftreten der Kleinen und
der Nordischen Moosjungfer sowie der Frühen Heideli-
belle, die auf der Roten Liste gefährdeter Libellenarten
stehen. Auch die mehrzähligen Bruten von Bekassine,
Blaukehlchen, Kiebitz, Krick- und Löffelente sowie
Waldwasserläufer weisen darauf hin, dass die Maßnah-
men die Lebensräume deutlich verbessert haben.
Unteres Recknitztal (Mecklenburg-Vorpommern)
Bereits seit 2009 besitzt die NABU-Stiftung Flächen im
Naturschutzgebiet „Unteres Recknitztal“. Das Gebiet er-
streckt sich entlang der Recknitz in Nordvorpommern
und schützt eines der wenigen weitgehend erhaltenen
Flusstalmoore Mecklenburg-Vorpommerns. Zu den
mittlerweile 334,8 Hektar umfassenden Stiftungsflä-
chen gehören Feuchtwiesen, Flächen des Flusstalmoo-
res und das Tribohmer Bachtal mit seinen bewaldeten
Hängen. Die abwechslungsreichen Lebensräume sind
für ihre Artenvielfalt bekannt, so können hier seltene
Vögel wie beispielsweise die Große Rohrdommel beob-
achtet werden.
Auch wenn die Moorflächen heute nicht mehr bewirt-
schaftet werden, wird das Moor durch die vorhandenen
Grabensysteme weiter entwässert und droht damit
zerstört zu werden. Durch eine Wiedervernässung
der Moorflächen soll diese Entwicklung langfristig
gestoppt werden. Die NABU-Stiftung gestattete daher
2013 eine Reihe von Vernässungsmaßnahmen auf den
stiftungseigenen Flächen sowie den Bau einer Fischauf-
stiegsanlage im Tribohmer Bach, die im Rahmen eines
europäischen Moorschutzprojektes umgesetzt wurden.
Zudem kaufte sie ein 13,4 Hektar großes Wiesenflur-
stück, wodurch zukünftige Renaturierungsarbeiten
konfliktärmer gestaltet werden können.
Untere Havelniederung (Brandenburg und Sach-sen-Anhalt)
Die Niederung der Unteren Havel liegt im Mündungs-
gebiet der Havel in die Elbe und bildet das größte
zusammenhängende Feuchtgebiet im Binnenland
Mitteleuropas. Seit 2009 wird dort das größte Flussre-
naturierungsprojekt Europas unter NABU-Trägerschaft
durchgeführt, um den Fluss naturnäher zu gestalten
und damit die Lebensbedingungen für die Arten der
Auenlandschaft zu verbessern. Die NABU-Stiftung un-
terstützt das Vorhaben, indem sie ihre in unmittelba-
rer Nähe zur Havel liegenden Wiesen- und Uferflächen
für die Renaturierungsarbeiten zur Verfügung stellt.
2013 erwarb sie hierfür im Naturschutzgebiet „Untere
Havel“ 7,7 Hektar, die nach Erwerb fast vollständig als
Tauschfläche für notwendige Flächen der Renaturie-
rungsarbeiten eingesetzt wurden.
21
Blick auf die Havel bei Garz
22
Im Zichower Wald
Zichower Wald und Weinberg (Brandenburg)
Das in Nordbrandenburg gelegene Naturschutzgebiet
„Zichower Wald – Weinberg“ ist umgeben von einer
weiträumigen Agrarlandschaft, in der Wälder ausge-
sprochen selten sind. Umso größer ist die ökologische
Bedeutung der Kalkbuchenwälder und Moore, die sich
in diesem Gebiet erhalten haben und ursprünglich die
Landschaft prägten. Durch eine Schenkung des NABU
Regionalverbandes Angermünde vergrößerte sich der
Waldbesitz der NABU-Stiftung um drei Hektar, so dass
mit rund 64 Hektar der größte Teil des Waldes mitt-
lerweile im Eigentum der NABU-Stiftung liegt. Der sich
selbst überlassene Stiftungswald bietet vielfältige und
sichere Heimat für Tier- und Pflanzenarten, die es in
den intensiv genutzten Wirtschaftswäldern unserer
Kulturlandschaft schwer haben.
Damit sich auch die Nahrungsgrundlage für die im
Schutzgebiet lebenden Greifvögel verbessert, erwarb
die NABU-Stiftung 2013 24,3 Hektar Wiese und Acker
am Zichower Waldrand mit Hilfe von zahlreichen Spen-
dern und Spenderinnen. Auf den neuen Flächen setzt
die NABU-Stiftung eine naturschonende Bewirtschaf-
tung durch, die kleinen Tieren wie Mäusen, Eidechsen
und Großinsekten wieder eine Chance lässt und damit
das Jagdglück der Greifvögel erhöht.
Deutscher Waldschutzfonds im NABU Zum Internationalen Tag des Waldes am 21. März 2013 gründete die NABU-Stiftung den „Deutschen Wald-
schutzfonds im NABU“. Über den NABU-Waldschutzfonds erwirbt die NABU-Stiftung Wälder in Deutsch-
land, damit sich diese ungestört zu den Urwäldern von morgen entwickeln können. In den Waldschutzfonds
können Unternehmen und Privatpersonen einzahlen, die bei dieser Aufgabe besondere Verantwortung über-
nehmen wollen. Zwei Waldkäufe konnten mit Hilfe des Waldschutzfonds 2013 bereits umgesetzt werden.
24
Schutzgebietsbetreuung
http://naturerbe.nabu.de/aktivwerden/schutzgebietsbetreuung/
Der „Tag des Schutzgebietsbetreuers“ fand 2013 in Uelzen statt.
In 139 ihrer Schutzgebiete hat die NABU-Stiftung inzwi-
schen einen dauerhaften Ansprechpartner vor Ort, der
sie bei der Betreuung der Stiftungsfläche unterstützt.
Die Palette der ehrenamlich geleisteten Arbeit ist nach
Interessensschwerpunkt und Leistungsvermögen breit
gefächert und geht von Naturbeobachtung und Füh-
rungsangeboten über Betreuung von Beweidungspro-
jekten bis zu Arbeitseinsätzen zur Förderung des öko-
logischen Waldwandels.
Zur Stärkung des ehrenamtlichen Engagements star-
tete die NABU-Stiftung im April 2013 ihren sechsten
Lehrgang zur Qualifizierung von Schutzgebietsbetreu-
ern. Innerhalb von elf Tagen machten sich 18 Teilneh-
mende fit für die Betreuung eines Schutzgebietes und
legten erfolgreich die abschließende Prüfung ab. Für
den wichtigen Erfahrungsaustausch unter den aktiven
Schutzgebietsbetreuern lud die NABU-Stiftung Ende
August zur mittlerweile dritten Auflage ihres jährli-
chen „Tag des Schutzgebietsbetreuers“ nach Uelzen ein.
25 Betreuer nutzten diese Gelegeneheit zur Fortbildung
und zur Erkundung des NABU-Projektes „Erlebnisraum
Esterauniederung“.Konik-Pferd im Naturparadies „Weidelandschaft Löbichau“
25
Stiftungswochenende 2013 am Salzigen See
Öffentlichkeitsarbeit
Nach dem rasanten Flächenzuwachs von 2.875 Hektar
Stiftungsland im Jahr 2012 stand 2013 die Überarbei-
tung der Steckbriefreihe zu den NABU-Stiftungsgebieten
ganz oben auf der Prioritätenliste der Öffentlichkeitsar-
beit. Zusätzlich zu den Ergänzungen der bestehenden
Steckbriefe entstanden zehn neue Gebietsbeschrei-
bungen, so dass mit den vier zu Beginn des Jahres 2014
veröffentlichten Steckbriefen nun bereits einhundert
Steckbriefe über die Naturparadiese der NABU-Stiftung
informieren. Interessierte können sich diese im Inter-
net unter www.naturerbe.de herunterladen.
Für ihre Paten und besonders engagierten Unterstützer
bot die NABU-Stiftung 2013 zwei Stiftungsreisen ins
Gebiet „Salziger See“ bei Eisleben, eine Reise ins Natur-
paradies „Biesenthaler Becken“ bei Bernau sowie zwei
Reisen ins „Naturparadies Grünhaus“ nach Finsterwal-
de an, die alle großen Anklang fanden. Neben den Stif-
tungswochenenden konnten Naturfreunde Stiftungsge-
biete bei Führungen örtlicher NABU-Aktiver erkunden:
So erlebten im Jahr 2013 im Naturparadies Grünhaus
301 Teilnehmer auf 27 Führungen charakteristische
Arten wie Segelfalter, Steinschmätzer, Wiedehopf und
Kranich. Die Ehrenamtlichen am Salzigen See führten
nach individueller Vereinbarung 13 Gruppen mit insge-
samt rund 250 Teilnehmern entlang von Trockenrasen
und Feuchtgebiet. Weitere Führungen boten die NABU-
Schutzgebietsbetreuer unter anderem im Biesenthaler
Becken, auf dem ehemaligen Schießplatz Rothenstein,
im Bärenbusch und in den Liebenauer Kiesgruben an.
Darüber hinaus informierte die NABU-Stiftung die ihr
verbundenen Naturfreunde in gewohnter Weise mit
ihren Paten- und Stifterbriefen, ihrem Naturerbe-News-
letter sowie mit ihrer Internetseite www.naturerbe.
de über die geleistete Naturschutzarbeit. Mit Ständen
präsentierte sie sich auf dem Tag der Offenen Tür des
NABU-Bundesverbandes in Berlin sowie bei der NABU-
Bundesvertreterversammlung in Dessau. Über fünf
Pressemitteilungen, die Beantwortung von Presseanfra-
gen sowie einem Pressegespräch anlässlich des zehn-
jährigen Bestehens ihres Naturparadieses Wittwesee
hielt sie den Kontakt zu lokalen Medienvertretern.
Als freiwilliges Mitglied der Initiative Transparente
Zivilgesellschaft veröffentlicht die NABU-Stiftung ihre
wichtigsten Kennzahlen auf ihrer Stiftungshomepage.
Der Naturerbe-Newsletter der NABU-Stiftung kann
auf der Stiftungshomepage unter www.naturerbe.de
kostenfrei abonniert werden.
http://naturerbe.nabu.de/spendenundhelfen/transparenz/
Schwanenblume
27
Jahresabschluss 2013
Die NABU-Stiftung setzte 2013 ihr gutes Wachstum
fort. Die Bilanz weist zum 31.12.2013 einen deutlichen
Zuwachs bei den Grundstückswerten auf, die zum Jah-
resende 11,58 Mio. Euro betrugen, davon 7,8 Mio. Euro
für Naturschutzflächen. Der Anstieg durch den Kauf
von Naturschutzflächen belief sich auf insgesamt 1,474
Mio. Euro. Größter Einzelposten davon war mit 339.000
Euro der Erwerb von Feuchtgrünland in der Lapitz-
Geveziner Waldlandschaft, das als Jagdgebiet für den
Schreiadler sowie dem Moorschutz dient. Die übrigen
Flächenkäufe verteilten sich auf zahlreiche Gebiete und
Vorhaben, von denen die bedeutsamsten im vorliegen-
den Jahresbericht beschrieben sind. 2013 beurkundete
die NABU-Stiftung erstmals über einhundert Notarver-
träge zum Erwerb von Naturschutzflächen.
Neben den Flächenkäufen trugen umfangreiche Inves-
titionen der NABU-Stiftung auf ihren Naturschutzflä-
chen in Höhe von 1,465 Mio. Euro zum Zuwachs der
Grundstückswerte bei. Alleine für die Entschlammung
des Frießnitzer Sees wurden 1,372 Mio. Euro ausgege-
ben. Der Rest wurde in den Aufbau von Weidezäunen
sowie die Anlage von Tümpeln investiert. Die Anlagen
werden bilanziell über zehn Jahre abgeschrieben. 2013
betrugen diese Abschreibungen 88.000 Euro, so dass
der Anlagewert 2013 per Saldo um 1,377 Mio. Euro
gestiegen ist. 2013 wurde aus einer Erbschaft eine Ei-
gentumswohnung im Wert von 229.000 Euro verkauft.
Gleichzeitig erbte die NABU-Stiftung erneut eine Ei-
gentumswohnung, die zum Stichtag mit 104.000 Euro
in der Bilanz bewertet ist. Auch diese Wohnung soll
nach dem Wunsch des Erblassers verkauft werden, um
mit dem Erlös die Bewahrung wertvoller Teile unseres
Naturerbes zu finanzieren. Die NABU-Stiftung ist den
vererbendenen Naturfreunden in großer Dankbarkeit
verbunden und wird den Erlös aus dem Verkauf der
Wohnungen im Gedenken an sie einsetzen.
Auf der Aktiv-Seite der Bilanz ist daneben der weite-
re Zuwachs des Treuhandvermögens der durch die
NABU-Stiftung betreuten unselbständigen Stiftungen
hervorzuheben. Die Zahl der treuhänderisch verwal-
teten Stiftungen stieg 2013 um zwei Stiftungen auf
elf Treuhandstiftungen. Von besonderer Bedeutung ist
hier die Errichtung einer Stiftung, in die der Stifter eine
Immobilie als Kapital einbrachte, die nun von der Na-
turschutzjugend Brandenburg als Erlebnis- und Begeg-
nungszentrum genutzt wird. Die neu errichtete Stiftung
hält das Eigentum an der Immobilie und überlässt sie
mietfrei der NAJU. Dieser wurde kurz zuvor ein nur ge-
mietetes Objekt gekündigt, in das die Jugendlichen viel
Engagement, Liebe und auch Geld investiert hatten. Die
Jugendlichen sind glücklich, dank der unter dem Dach
der NABU-Stiftung errichteten Treuhandstiftung nun
auf Dauer ein neues Domizil gefunden zu haben.
Das Stiftungskapital der NABU-Stiftung ist 2013 auf
einen Wert von 4,3 Mio. Euro angewachsen. Es ist in
risikoarmen Anlagen am Kapitalmarkt sowie in einer
Wohnimmobilie in Hamburg angelegt und erwirtschaf-
tete über die Kapitalerträge, Kursgewinne und Mietein-
nahmen 2013 eine Rendite von 4,2 Prozent. Auch in Zei-
Kurzschwänziger Bläuling in Grünhaus
28
Vermögensrechnung
ten des Zinstiefs trägt damit das Stiftungskapital mit
seinem Kapitalertrag zum dauerhaften Unterhalt der
NABU-Naturparadiese in erfreulicher Weise bei.
Das schon im Vorjahr gute Niveau der Spendeneinnah-
men konnte 2013 nochmals leicht gesteigert werden.
Dadurch war es möglich, erneut den Flächenbesitz
deutlich zu vergrößern und die naturschutzfachliche
Entwicklung der Flächen auf hohem Niveau fortzufüh-
ren. Die Weiterleitung von Spenden, die der NABU Bun-
desverband für den Flächenkauf erhielt und die dem
Zweck entsprechend von der NABU-Stiftung eingesetzt
werden, hatte hieran erneut einen wichtigen Anteil.
Mit den Spenden und Bußgeldern, die sich auf insge-
samt 38,7 Prozent der Stiftungserträge belaufen, sowie
den Einnahmen aus Erbschaften in einem Umfang von
16,1 Prozent bestritt die NABU-Stiftung 2013 mehr als
die Hälfte ihrer Arbeit durch die großartige Hilfe zahl-
reicher Naturfreunde. Dafür gilt an dieser Stelle allen
Unterstützern und Unterstützerinnen unser herzlicher
Dank! Bei den übrigen Erträgen besteht gegenüber dem
Vorjahr ebenfalls eine große Konstanz. Der Rückgang
aus Holzerlösen im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb
wurde durch höhere Einnahmen der Vermögensverwal-
tung - hierzu zählen auch die Pachteinnahmen - ausge-
glichen. Kursgewinne sowie Erlöse aus Vermietung und
Verpachtung trugen 2013 mit nun 18,6 Prozent zu den
Stiftungseinnahmen bei, während die Einnahmen im
wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb nur noch 5,8 Prozent
erreichen. Durch die Überführung von Stiftungswäl-
dern in eine ungenutzte Naturentwicklung wird diese
Position langfristig weiter abnehmen.
Aktiva31.12.2013
in €Vorjahr
in T€Passiva
31.12.2013in €
Vorjahrin T€
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital
I. Sachanlagen I. Stiftungsvermögen
1. Immaterielle Gegenstände
562,43 1 1. Grundstockvermögen 4.021.472,93 3.973
2. Grundstücke und Bauten
11.580.391,71 8.851 davon NSF SachsenNSF Märkischer KreisNSF ThüringenNSF GrünhausWolstein-NSF BrandenburgNSF MiriquidiNSF Vulkaneifel
3.505,006.000,001.000,00
130.900,0025.970,0025.000,0010.000,00
351
1311925
0
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Ge-schäftsausstattung
29.691,82 30
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
164.392,51 93
II. Finanzanlagen 2. Zuführung aus Ergebnis-rücklagen
265.270,00 265
Wertpapiere des Anlagevermögens
2.692.111,19 2.698 3. Ergebnisse aus Kursgewin-nen und Verlusten
122.500,30 65
14.467.149,66 11.674
B. Umlaufvermögen II. Rücklagen
I. Forderungen und sonstige Vermö-gensgegenstände
1.088.475,20 507 1. Kapitalerhaltungsrücklage2. Rücklage verwendete Spenden3. Zweckgebundene Projekt-rücklagen
1.304.978,00
6.741.847,43
987.950,00
961
5.288
973II. Guthaben bei Kreditinstituten
1.778.632,34 1.897
2.867.107,54 2.404 III. Mittelvortrag 2.963,41 4
13.446.982,07 11.529
C. Rechnungsabgren-zungsposten
527,81 0 B. Sonderposten für Investiti-onszuschüsse zum Anlage-vermögen
3.090.241,82 1.720
C. Rückstellungen 27.331,00 34
D. Verbindlichkeiten 770.230,12 794
D. Treuhandvermö-gen unselbständi-ge Stiftungen
8.664.400,29 7.916 E. Treuhandverbindlichkeiten unselbständige Stiftungen
8.664.400,29 7.916
25.999.185,30 21.994 25.999.185,30 21.994
29
Den im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig verän-
derten Einnahmen stehen auf der Ausgabenseite gleich-
falls zum Vorjahr kaum veränderte Ausgaben gegen-
über. Die Stiftung kann somit auf eine solide gesteuerte
Einnahmen- und Ausgabenpolitik blicken. Dem in der
kaufmännischen Betrachtung auf unter zwei Millionen
Euro gesunkenen Jahresüberschuss stehen zum einen
geringere Investitionen beim Flächenkauf gegenüber.
Diese stellen kaufmännisch betrachtet keinen Aufwand
dar, da den gezahlten Kaufpreisen ein Wert im Anla-
gevermögen gegenüber steht. Der Zuwachs an Natur-
schutzflächen und die für den Kauf eingesetzten Spen-
den werden in der Ertragsrechnung daher über eine
Zuführung zur „Rücklage verwendete Spenden“ abge-
bildet. Sie beträgt 2013 1,45 Mio. Euro. Zum anderen
fällt 2013 die Bildung zweckgebundener Projektrückla-
gen geringer aus, die im Vorjahr durch hohe Erbschafts-
einnahmen geprägt war. Weitere Rücklagen wurden im
steuerlich zulässigen Rahmen wieder als freie Rücklage
zum Kapitalerhalt sowie als Risikovorsorge gebildet.
Ertrag2013
in €
Vorjahr
in €
A. Satzungsgemäße Erträge 2.171.289,70 2.191.301,89
1. Spenden und Bußgelder 1.318.874,58 1.247.828,99
2. Erbschaften 549.028,83 682.162,84
3. Zuschüsse 287.517,76 253.061,39
4. Andere satzungsgemäße Erträge 15.868,53 8.248,67
B. Sonstige Erträge 841.698,75 881.390,09
1. Kursgewinne, Vermietung und Verpachtung 633.464,76 534.591,29
2. Erträge aus Sonderpostenauflösung 0,00 4.059,25
3. Erträge aus Zweckbetrieb 9.775,57 45.123,76
4. Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb 180.027,96 295.353,91
5. Andere sonstige Erträge 18.430,46 2.261,88
C. Aufwendungen satzungsgemäße Betätigung -285.124,11 - 173.251,60
1. Naturschutzflächenbetreuung -236.726,47 - 131.501,60
2. Zuwendungen an Dritte -48.397,64 - 41.750,00
D. Personalaufwand -496.636,72 - 397.081,21
E. Abschreibungen -121.280,64 - 69.254,06
F. Sonstiger Aufwand -328.404,71 - 287.198,65
1. Zuführung zu Sonderposten für Flächenkauf -93.010,22 - 77.118,77
2. Allgemeine Geschäftskosten -69.578,57 - 49.856,21
3. Mieten und Betriebskosten Büro -29.822,87 - 24.627,62
4. Vertriebsaufwand (Reisekosten, Werbung etc.) -32.227,39 - 26.878,74
5. Aufwand wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb -71.642,16 - 55.882,17
6. Anderer sonstiger Aufwand -32.123,50 - 52.835,14
G. Finanzergebnis 95.082,53 84.999,11
1. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 117.625,91 121.959,85
2. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere -7.543,38 - 21.960,74
3. Zinsaufwand langfristige Darlehen -15.000,00 -15.000,00
H. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1.876.624,80 2.230.905,57
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -7.417,64 -74,62
I. Jahresüberschuss 1.869.207,16 2.230.830,95
+ Mittelvortrag aus dem Vorjahr 3.934,18 35.667,65
+ Entnahmen aus zweckgebundenen Rücklagen 273.050,00 218.000,00
- Einstellung in die Kapitalerhaltungsrücklage -343.965,00 - 308.146,00
- Einstellung in Rücklage verwendete Spenden -1.454.174,55 - 1.559.766,19
- Einstellung in andere Projektrücklagen -288.000,00 - 603.500,00
- Änderung Stiftungskapital aus realisierten Ergebnis-sen aus Vermögensumschichtungen
-57.088,38 - 9.152,23
J. Mittelvortrag am Jahresende 2.963,41 3.934,18
Gewinn- und Verlustrechnung
30
Unterm Strich ist der Mittelvortrag gegenüber dem Vor-
jahr nahezu unverändert.
Die prozentuale Aufschlüsselung der Mittelverwendung
zeigt, dass 45,4 Prozent der Mittel für den Erwerb neuer
Flächen in bestehenden und kleineren Gebieten einge-
setzt wurden. Hinzu kommen 8,1 Prozent, die in den
projektbezogenen Angaben zu Grünhaus und Rothen-
stein enthalten sind, so dass insgesamt mit 53,5 Prozent
mehr als die Hälfte der Mittel für Flächenkauf verwen-
det wurden. Auf die naturschutzfachliche Entwicklung
der Stiftungsflächen entfielen insgesamt 34 Prozent
der Ausgaben, die aufgeschlüsselt wurden in einzelne
Blöcke für größere Schutzprojekte wie beispielsweise
Grünhaus (4,4 Prozent), Frießnitzer See (2,9 Prozent),
Moorschutzprojekte (2,1 Prozent) sowie die sonstigen
Schutzgebiete mit 24,6 Prozent. Im letzteren Block sind
die Vielzahl der Gebiete gefasst, in denen kleinere Na-
turschutzmaßnahmen umgesetzt wurden und deren
gesonderte Darstellung den Rahmen des Schaubildes
sowie des Berichts sprengen würde. Die allgemeinen
Aufwendungen mit Kosten für die Stiftungsgeschäft-
stelle, den Reisekosten sowie den Kosten des Flächen-
managements schlagen mit 12,4 Prozent der Mittel-
verwendung zu Buche. 3,4 Prozent der Mittel wurden
für die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit, Werbung und
Spenderbetreuung ausgegeben.
Die unabhängigen Wirtschaftsprüfer der Wirtschafts-
prüfungsgesellschaft Hamburger Treuhand Gesell-
schaft Schomerus & Partner haben der NABU-Stiftung
die uneingeschränkte Bescheinigung
erteilt, dass der Jahresabschluss
und die Buchführung 2013 auf
der Basis ihrer Abschlussprüfung
den gesetzlichen Bestimmungen
und der Stiftungssatzung ent-
sprechen.
Einnahmen
Mittelverwendung
31
Fläche [ha]
Flächenbestand am 31.12.2012 14.319,0136
Flächenkorrektur für Vorjahre - 3,9697
Zwischenstand 14.315,0439
Gebiet Bundesland Fläche in ha
Bärenbusch Brandenburg 25,2978
Biesenthaler Becken Brandenburg 68,5210
Brahmeaue Thüringen 0,3367
Bührener Schedetal bei Dransfeld Niedersachsen 0,3473
Fledermauskeller in Schmiedeberg Sachsen-Anhalt 0,0317
Franzigmark Sachsen-Anhalt 233,2605
Fredersdorfer Mühlenfließ Brandenburg 0,9775
Gamengrund Brandenburg 0,9830
Gartzsee Brandenburg 11,2326
Gülper See Brandenburg 4,5932
Kanonenberg / Schäfergrund Brandenburg 0,3185
Sandgruben Bendeleben Thüringen 9,8686
Klobichsee Brandenburg 29,2083
Kriebitzsch Thüringen 0,3279
Küstenlandschaft bei Barendorf Mecklenburg-Vorpommern 81,4081
Langes Elsenfließ und Wegendorfer Mühlenfließ Brandenburg 0,3086
Lapitz - Geveziner Waldlandschaft Mecklenburg-Vorpommern 42,4734
Merlach Thüringen 0,4200
Müncheberg und Müncheberg Ergänzung Brandenburg 2,1201
Naturparadies Grünhaus Brandenburg 20,7395
Neuendorfer Wiek Mecklenburg-Vorpommern 18,2460
Nierkendorf Thüringen 0,0049
Nöbdenitz Thüringen 1,2885
Nonnenhof bei Lieps Mecklenburg-Vorpommern 29,4488
Oderhänge Mallnow Brandenburg 0,4624
Peenetal bei Demmin Mecklenburg-Vorpommern 0,6100
Roter See bei Glowe Mecklenburg-Vorpommern 24,7422
Rotes Luch und Tiergarten Brandenburg 43,7929
Rothenstein Thüringen 36,3592
Rügener Boddenufer bei Rappin Mecklenburg-Vorpommern 98,6476
Ruhlsdorfer Bruch Brandenburg 3,8131
Schermützelsee Brandenburg 15,2952
Schmoner Busch und Spielberger Höhe Sachsen-Anhalt 23,2499
Schnauderaue Thüringen 1,7025
Schwarzwasser bei Lipsa Brandenburg 1,2250
Schweinsbachtal Thüringen 2,3260
Seeteich Blankenhain Thüringen 7,7379
Selketal Sachsen-Anhalt 0,7500
Sprotteaue Thüringen 1,9790
Flächenzugang der NABU-Stiftung im Jahr 2013
Fortsetzung der Tabelle siehe Seite 32
32
Gebiet Bundesland Fläche in ha
Stechlinsee-Gebiet Brandenburg 6,9078
Stobbertal Brandenburg 340,3734
Stockshof - Behlower Wiesen Brandenburg 0,2312
Streuobstwiesen Ronneburg Thüringen 6,2304
Sulinger Moor Niedersachsen 24,8691
Tornowseen und Pritzhagener Berge Brandenburg 83,9356
Trockenrasen Wriezen Brandenburg 1,3490
Untere Havel Sachsen-Anhalt 7,6688
Unteres Recknitztal Mecklenburg-Vorpommern 13,4293
Wakenitzniederung Mecklenburg-Vorpommern 1,6200
Weidelandschaft Löbichau Thüringen 11,9378
Westerhausen Sachsen-Anhalt 21,4331
Wieraaue Thüringen 5,5597
Wostevitzer Teiche Mecklenburg-Vorpommern 128,3775
Zichower Wald und Weinberg Brandenburg 24,3272
Zimmersee Brandenburg 0,2891
Summe der Zugänge 1.522,9944
Flächenabgang der NABU-Stiftung im Jahr 2013
Gebiet Bundesland Abgang als Fläche in ha
Biesenthaler Becken Brandenburg Tausch -2,5890
Grünes Band Thüringen: Rodachtal Thüringen Abgabe an Landesstiftung -3,0138
Sorgenteich Brandenburg Tausch -1,4789
Untere Havel Sachsen-Anhalt Tausch -6,1173
Summe der Abgänge -13,1990
Flächenbestand am 31.12.2013 15.824,8393 ha
Fortsetzung der Tabelle von Seite 31
33
Vorstand und Stiftungsteam
http://naturerbe.nabu.de/stiftung/team/
Vorstand und Stiftungsteam
Der Vorstand der NABU-Stiftung besteht wie in den
Vorjahren aus Christian Unselt als hauptamtlichem
Vorsitzenden sowie Thomas Tennhardt und Andreas
Fußer als stellvertretende ehrenamtliche Vorsitzende.
Die Besetzung erfolgt aus dem Kreis des Präsidiums des
Naturschutzbundes (NABU) e.V. für die Dauer von vier
Jahren.
Genauso wie die Besetzung des Vorstandes ist auch der
Kreis der Mitarbeiter durch hohe Kontinuität geprägt.
Zu den bekannten Gesichtern kam neu hinzu der Förs-
ter Eckhard Wenzlaff, der von einem Regionalbüro aus
die Entwicklung der Stiftungsgebiete in Mecklenburg-
Vorpommern sowie den ökologischen Waldumbau der
Stiftungswälder übernahm. Mit Ruth Ihle und Bettina
Unverricht wurden zwei Traineestellen für Fundraising
beziehungsweise Öffentlichkeitsarbeit im Berliner Büro
besetzt.
Stiftungsrat
Aufsicht führendes Organ der NABU-Stiftung ist der Stiftungs-
rat. Er setzt sich laut Satzung vom 9. April 2002 aus den Vor-
sitzenden der NABU-Landesverbände zusammen und berät,
überwacht und unterstützt den Vorstand bei seiner Tätigkeit.
Dem einmal jährlich tagenden Stiftungsrat gehören mit Stand
15.07.2014 an:
• Dr. André Baumann (NABU Baden-Württemberg)
• Rainer Altenkamp (NABU Berlin)
• Friedhelm Schmitz-Jersch (NABU Brandenburg)
• Bruno von Bülow (NABU Bremen)
• Alexander Porschke (NABU Hamburg)
• Gerhard Eppler (NABU Hessen)
• Stefan Schwill (NABU Mecklenburg-Vorpommern)
• Dr. Holger Buschmann (NABU Niedersachsen)
• Josef Tumbrinck (NABU Nordrhein-Westfalen)
• Siegfried Schuch (NABU Rheinland-Pfalz)
• Ulrich Heintz (NABU Saarland)
• Bernd Heinitz (NABU Sachsen)
• Helene Helm (NABU Sachsen-Anhalt)
• Hermann Schultz (NABU Schleswig-Holstein)
• Mike Jessat (NABU Thüringen)
Sichelstrandläufer am Salzigen See
Kuckkuckslichtnelke
STIFTERVERZEICHNISHelga Allmenröder
Fritz Bauer
Rainer von Boeckh
Guido Fleck
Förderverein Natura Miriquidica e.V.
Dr. Renate Gehring
Dr. Stefan Grom
Heinz Kähler
Dr. Walter Kotrba
Ulrich Landwehr
Dr. Joachim Mantel
Gerd Ostermann und Susanne Venz
Dr. Ingetraud Persiel
Holger Petrau
Siegfried Pfeiff er
Ruth und Fritz Pribnow
Pro Humanitate et Arte e. V.
Dr. Ingrid Schmidt
Axel Schröer
Hans-Jürgen Sessner
Stift ung für Ornithologie und Naturschutz (SON)
Dr. Hannelore Stiller
Uta Striebl
Elisabeth Sulanke
Erika und Waldemar Wagner
Ute Winkler
Erna Witzke
Michael Wolstein
Hannelore Zeitler
Daneben engagieren sich weitere Zustift er und Zustift erinnen in
der NABU-Stift ung, die auf eine namentliche Nennung
verzichteten.
Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zu-künftiges legen – denn Zukunft kann man bauen.
Antoine de Saint-Exu-péry
Für ihr vorbildliches Engagement zur Bewahrung der
Schönheit und Artenvielfalt unserer heimischen
Natur gilt diesen Menschen unser besonderer Dank!
IMPRESSUM
© 2014, NABU-Stiftung Nationales Naturerbe
www.naturerbe.de
Charitéstr. 3
10117 Berlin
Tel. 030 - 284 984 1800
Fax 030 - 284 984 2800
Text: Frauke Hennek, Christian Unselt, Stefan Röhrscheid, Christiane Winkler, Bettina Unverricht
Gesamtredaktion: Frauke Hennek
Gestaltung: Christiane Winkler, Bettina Unverricht
Bildnachweise:
Klaus Boße (S. 24), Walter Caroli (S.16), Dirk Donner (S. 4, 8, 27), Tom Dove (S. 14), Lutz Döring (S. 19, 20, 33, Rückseite),
Constanze Eiser (S. 8), Felix Grützmacher (S. 10, 12), Frauke Hennek (Umschlagseite, S. 6, 7, 11, 24, 25), Klemens Karkow
(Titelbild, S. 21, t), Frank Leo/ fokus-natur.de (S. 13, 19), Jürgen Mardicke (S. 7), Helge May (S. 14), NABU KV Nienburg (S. 17,
26), NABU KV Saale-Holzland-Kreis (S. 18), NABU-Stiftung Nationales Naturerbe/ Alexandra Wohlmuth (Umschlagseite), Beate
Renner (S. 8), Felix Reyhl (S. 22), Volker Schmidt (S. 5), Sandra Stahmann (S. 9), Bettina Unverricht (S. 14),
Lars Wellmann (S.15)
Druck: MAXROI Graphics GmbH,
gedruckt auf 100 % Recyclingpapier aus CO2-neutraler Produktion,
zertifiziert mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“
Bezug: Den Jahresbericht erhalten Sie kostenlos beim
NABU-Natur-Shop, Gutenbergstraße 12, 30966 Hemmingen
Tel. 0511 2 15 71 11, [email protected]
oder zum Download unter www.naturerbe.de.
Versandkosten werden Ihnen in Rechnung gestellt.
Art.-Nr.: 9803
Titel: Biber aktiv - Bruchwaldentwicklung im Biesenthaler Becken, Seite 3/5: Im Naturparadies Franzigmark, Seite 4: Mosaik aus
Magerrasen und Rohböden in Grünhaus, Seite 11: Graureiher, Seite 12: Im Stobbertal, Seite 26: Wildbienen und Schwebfliegen,
Rückseite: Bienenfresser
Wir retten Paradiese!Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe kauft in ganz Deutschland wertvolle Naturschutzflächen, um diese als Lebensraum für seltene und bedrohte Arten zu bewahren und zu entwickeln. Ende 2013 bewahrte sie bereits 15.825 Hektar in ihrer Obhut.
Spendenkonto:
Bank für Sozialwirtschaft Köln
Konto-Nr. 8157800
BLZ: 37020500
IBAN: DE88 3702 0500 0008 1578 00
BIC-Code: BFSWDE33XXX
Helfen Sie uns, neue Freunde für unsere Naturparadiese zu gewinnen.