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J. Gu, ,Analytical Morphology. Theory, Applications and Protocols (1997) Birkhäuser,Wien-New York...

Date post: 18-Sep-2016
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Page 1: J. Gu, ,Analytical Morphology. Theory, Applications and Protocols (1997) Birkhäuser,Wien-New York 3-7643-3957-8 310 Seiten, 31 farbige Abbildungen, geb., DM 208,-, öS 1519,-, sFr

Buchbesprechung

1. Gu: Analytical Morphology. Theory, Applications and Proto­cols. Birkhauser, Wien - New York 1997. 310 Seiten, 31 far­bige Abbildungen, geb., DM 208,-, oS 1519,-, sFr 178,-. ISBN 3-7643-3957-8

Unter analytischer Morphologie wird eine neue Forschungstech­nik verstanden, mit der Zellen- und Gewebe-Komponenten mit Hilfe sog. analytischer Manover untersucht werden. Hinter dem Begriff "analytische Manover" verbergen sich aIle Techniken, die tiber konventionelle Methoden der Morphologie und Histo­pathologie hinausgehen. Ob dieser Ansatz etwas wirklich Neues beinhaltet, dartiber laBt sich selbstverstandlich streiten. Dem kri­tischen Leser des Vorwortes zu diesem Buch fallt vor allem das Jonglieren mit Begriffen ins Auge, urn das Besondere und Neue der analytischen Morphologie hervorzuheben. Insbesondere sol­len neue Techniken der Immunologie, Molekularbiologie, Laser­technologie, Mikrowellentechnologie und Informatik gezielt zur Analyse von Peptiden, Proteinen und Nukleotidsequenzen be­nutzt werden. Die Methoden sind keine geringeren als Immun­zytochemie (IZq, Immunhistochemie (IRq, In-situ-Hybri­disierung (ISH), In-situ-PCR, Antigen Detektionstechniken und Bildanalyse u. a., also allgemein bekannte, wenn auch teilweise nicht triviale Methoden.

Inhaltlich ist das Buch in 12 Kapitel untergliedert, gefolgt von einem ausftihrlichen Index und einem Addendum, in dem die farbigen Abbildungen zusammengestellt wurden. In den ersten sechs Kapiteln werden immunhisto- bzw. immunzytochemische Methoden dargestellt. Es werden jedoch keine konventionellen Protokolle wiedergegeben, sondern neuere Techniken. Die Anti­gen Retrieval Technique (ART) ist eine nicht-enzymatische un­masking Methode ftir immunhistochemische Reaktionen von Formalin fixierten und in Paraffin, Celloidin oder Plastik einge­betteten Praparaten. Die Mikrowellen-Methode und NaOH­Methanol-Methode werden hier vorgestellt. Eine ausfUhrliche Tabelle mit ca. 180 unterschiedlichen Antikorpern gibt Auskunft tiber die Eignung und Resultate der Methoden fUr spezifische Antikorper. Autometallographische Amplifikationstechniken werden von Hacker und Mitarbeitern dargestellt. Die Immuno­gold-Silber-Fiirbe-Technik (lGSS) wird fUr immunhistochemi­sche, lektinhistochemische, DNA- und RNA-ISH, in situ PCR und in situ 3SR beschrieben.

Der Editor dieses Buches und Neera Agrawal zeigen dem Leser, wie er Hintergrundfarbungen, wie sie bei der Immunhisto­chemie auftreten, minimieren und eliminieren kann. Ein weite­res aber breiter ange1egtes Kapite1 tiber den Einsatz der Mikrowellentechnik in der Morphologie stammt von Leong und Leong. Abgeschlossen wird der erste Abschnitt mit einem Kapi­tel tiber Temperatureinfltisse bei der Anwendung der Mikrowel­lentechnik in der Immunhistochemie.

In drei Kapite1n werden radioaktive und nicht radioaktive ISH-Techniken und die FISH-Methoden besprochen. Hier geht es hauptsachlich urn Protokoll-Optimierungen, der Losung von Lokalisierungsproblemen in Hinsicht auf die Sensitivitat von Chromogenen und Reaktionsquantifizierungen.

Einen ganz anderen Aspekt moderner analytischer Morpholo­gie stellen Boon und Mitarbeiter dar. Der Einsatz eines ktinstli­chen neuronalen Netzwerkes bei der Verarbeitung von Cervikal­abstrichen wird hier vorgestellt und mit der konventionellen Auswertung verglichen.

Meredith geht im zehnten Kapitel auf neuronales Tracing und Visualisierung auf lichtmikroskopischer und ultrastruktureller Ebene ein. Das vorletzte Kapite1 von Matsumoto und Mitarbei­tern beleuchtet wieder eine andere analytische Methodik: das CLSM. Leider werden hier keine speziellen Techniken darge­stellt, sondern nur eine allgemeine Einftihrung gegeben und eini­ge Applikationsmoglichkeiten aufgezeigt.

Das letzte Kapitel von Falkmer und Hacker fUhrt den Leser in die DNA-Zytometrie der klinischen Onkologie ein. Standardi­sierung und praktische Hinweise zur Losung spezieller Probleme auf diesem Gebiet konnen hier gefunden werden.

Insgesamt hat dieses Methodenbuch einen positiven Eindruck hinterlassen. Interessante Informationen bietet es sicherlich allen Anatomen und Biowissenschaftlern, die sich mit In-situ-Techni­ken und IHC methodisch beschiiftigen. Teilweise wirkte die sprunghafte Thematik der einzelnen Kapite1 eher inhaltlich orientierungslos. Eine starkere Strukturierung zu Methodengrup­pen der analytischen Morphologie in hoffentlich weiteren Folge­biinden der Reihe Molecular & Laboratory Medicine Series ware wtinschenswert. Die interessierten Leser konnten dann auch gezielter ihre methodischen Schwerpunkte aus einer sol­chen Monographien-Reihe auswahlen.

Oliver Schmitt, Ltibeck

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