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J a h r e s b e r i c h t 2011 der Feuerwehr - hannover.de · J a h r e s b e r i c h t der...

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J a h r e s b e r i c h t der Feuerwehr 2011 Landeshauptstadt Hannover Fachbereich Feuerwehr Feuerwehrstraße 1 30169 Hannover www.feuerwehr-hannover.de
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J a h r e s b e r i c h t der

Feuerwehr 2011

Landeshauptstadt Hannover Fachbereich Feuerwehr Feuerwehrstraße 1 30169 Hannover www.feuerwehr-hannover.de

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

I

Inhaltsverzeichnis

0. VORWORT 1

1. HANNOVER – DIE STADT IN ZAHLEN 2

1.1. FLÄCHE 2 1.2. BEVÖLKERUNG 2

2. ORGANISATION – FEUERWEHR HANNOVER 3

2.1. GLIEDERUNG DES FACHBEREICHES FEUERWEHR 3 2.2. FEUER- UND RETTUNGSWACHEN DER BERUFSFEUERWEHR 4 2.3. FEUERWEHRHÄUSER DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR 5 2.4. RETTUNGSWACHEN UND STÜTZPUNKTE DER NOTARZTEINSATZFAHRZEUGE 6 2.5. SPEZIALISTEN - FACHGRUPPEN DER FEUERWEHR HANNOVER 7 2.5.1. FACHGRUPPE FÜHRUNG UND KOMMUNIKATION 7 2.5.2. FACHGRUPPE MASSENANFALL VON VERLETZTEN 8 2.5.3. FACHGRUPPE TECHNISCHE HILFELEISTUNG 9 2.5.4. FACHGRUPPE VERPFLEGUNG UND BETREUUNG 9 2.5.5. FACHGRUPPE HÖHENRETTUNG 10 2.5.6. FACHGRUPPE LOGISTIK 10 2.5.7. FACHGRUPPEN ABC-GEFAHRENABWEHR 11 2.5.8. FACHGRUPPE WASSERRETTUNG 12

3. BESONDERHEITEN 2011 13

3.1. EINSATZGESCHEHEN 13 3.2. KOOPERATION DER CONTINENTAL AG MIT DER LANDESHAUPTSTADT HANNOVER 24 3.3. EINSATZUNTERSTÜTZUNG DURCH DIE FEUERWEHR HANNOVER FÜR DIE VORBEREITUNG

DER UEFA-EUROPAMEISTERSCHAFT IN POZNAN (POLEN) 25 3.4. DIE MITWIRKUNG DER FEUERWEHR HANNOVER IM „SYSTEM INTENSIVTRANSPORT

NIEDERSACHSEN“ 26 3.5. FEUERWEHR HANNOVER ENGAGIERT SICH AUF DER IDEENEXPO 29 3.6. NIEDERSÄCHSISCHE BERUFSFEUERWEHREN UND SIEMENS STARTEN BUNDESWEIT

EINZIGARTIGES AUSBILDUNGSPROJEKT 31 3.7. GEMEINSAME KATASTROPHENSCHUTZÜBUNG „SCHIMMELREITER“ VON REGION

HANNOVER UND LANDESHAUPTSTADT HANNOVER 33

4. FAHRZEUGE DER FEUERWEHR 35

4.1. LÖSCHFAHRZEUGE 35 4.2. HUBRETTUNGSFAHRZEUGE 35 4.3. SPEZIALFAHRZEUGE 35 4.4. RETTUNGSDIENST- UND SANITÄTSFAHRZEUGE 36 4.5. SONSTIGE FEUERWEHRFAHRZEUGE 36 4.6. FEUERWEHRANHÄNGER 36

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

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4.7. FAHRZEUGBESCHAFFUNGEN 2011 37 4.7.1. DREHLEITER MIT TELESKOPIERBAREM GELENKTEIL (DLA (K) 23/12) 37 4.7.2. RETTUNGSWAGEN (RTW 66) 37 4.7.3. ABROLLBEHÄLTER ATEMSCHUTZ (AB-A) 38 4.7.4. ABROLLBEHÄLTER GEFAHRGUT (AB-G) 39 4.7.5. LÖSCHFAHRZEUG KATASTROPHENSCHUTZ (LF KATS) 39 4.7.6. INTENSIVTRANSPORTWAGEN (ITW) 40 4.7.7. EINSATZLEITWAGEN (ELW 1) 41

5. LEISTUNGSZAHLEN AUS- UND FORTBILDUNG 42

5.1. LEISTUNGSZAHLEN UND LEHRGANGSANGEBOT DER FEUERWEHRSCHULE 42 5.2. LEISTUNGSZAHLEN UND LEHRGANGSANGEBOT DER RETTUNGSASSISTENTENSCHULE 43

6. VORBEUGENDER BRAND- UND GEFAHRENSCHUTZ 44

7. ZAHLEN, DATEN UND FAKTEN 45

7.1. EINSÄTZE DER FEUERWEHR HANNOVER IM JAHR 2011 45 7.2. EINSÄTZE RETTUNGSDIENST 46 7.3. EINSÄTZE NOTFALLSEELSORGE 47 7.4. PERSONALSTRUKTUR DER FEUERWEHR HANNOVER 48 7.4.1. ZUORDNUNG DER BESCHÄFTIGTEN DER BERUFSFEUERWEHR NACH STELLENPLAN 48 7.4.2. ZU BESETZENDE EINSATZFUNKTIONEN 49 7.4.3. ANZAHL UND STÄRKE DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR 49

8. IMPRESSIONEN 2011 50

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

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0. Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser, ein interessantes und spannendes Jahr 2011 hat für unsere Feuerwehr einige Veränderungen ge-bracht, die man durchaus als wegweisend bezeichnen kann. Da wäre die Kooperation mit der Conti-nental AG genau so zu nennen wie die Zusammenarbeit mit unserer Partnerstadt Poznan, aber auch die Mitwirkung im System Intensivtransport Niedersachsen. Drei exemplarisch aufgeführte Schwer-punktthemen des Jahresberichtes 2011, den wir nunmehr vorlegen. Ohne Zweifel ist die Sicherstellung von Brandschutz und Hilfeleistung sowie die Durchführung des Rettungsdienstes in unserer Stadt ein wichtiges Stück Daseinsvorsorge für die mehr als eine halbe Million Einwohnerinnen und Einwohner, aber auch beruflich in Hannover arbeitenden Menschen und die vielen, vielen Besucherinnen und Besucher. Die Feuerwehr sorgt für Schutz und Sicherheit – so kann man in wenigen Worten diese Aufgabe, die rund um die Uhr von mehr als 1300 hauptberuflichen und ehrenamtlichen Einsatzkräften tagtäglich erbracht wird, beschreiben. Dass die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner hohes Ansehen in der Bevölkerung genießen, geht alljährlich aus Umfragen hervor – mehr als 94 Prozent der Befragten haben auch 2011 die Feuerwehrangehörigen wieder auf Platz 1 gesetzt. Dieses große Vertrauen gilt es zu rechtfertigen – mit professioneller Organisation, gutem Handwerkzeug und effektiver Zusammenarbeit im Team der Feuerwehr Hannover. Mehr als 54 000 Einsätze mussten im Berichtszeitraum bewältigt werden. Dazu gehörte das Einfan-gen eines Bienenschwarms in der Innenstadt ebenso dazu wie professionelles Handeln bei einem Herzinfarkt in Groß-Buchholz bzw. die Bekämpfung eines Großbrandes in Stöcken. Mehr als 148mal pro Tag rückte die Feuerwehr aus, um schnelle Hilfe zu leisten. Das sind sechs Einsätze pro Stunde, die gleichzeitig abzuwickeln sind. Vom Anruf in der Leitstelle über Notruf 112 bis zum Eintreffen am Notfallort vergehen in der Regel weniger als zehn Minuten. Dieser Qualitätsstandard ist unser Maß-stab, den wir auch zukünftig einhalten wollen. Das kann nur mit gut ausgebildeten und hoch motivier-ten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ehrenamtlichen Einsatzkräften gewährleistet werden. Nach wie vor wird deshalb besonderes Augenmerk auf die Nachwuchssicherung gelegt – ob in der Fortset-zung unserer Ehrenamtskampagne bzw. neuen Wegen in Auswahl sowie Qualifizierung der Berufs-feuerwehreinsteiger. Die Feuerwehr konnte im vergangenen Jahr wiederum vielfältige Hilfe leisten. Alle, die ihre Zeit und ihre Kraft dafür eingebracht haben, um Menschen in Not und Gefahr zu helfen, möchten wir herzlich danken. Es ist gut zu wissen, dass es eine leistungsfähige Feuerwehr in unserer Stadt gibt!

Stephan Weil Claus Lange Oberbürgermeister Fachbereichsleiter

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

2

1. Hannover – die Stadt in Zahlen

Die Landeshauptstadt Hannover ist größte Stadt in Niedersachsen mit Sitz zahlreicher Behörden, mit Universität und Hochschulen, Großindustrie und Verwaltungen, gut ausgebauter Infrastruktur sowie Kreuzungspunkt wichtiger Verkehrswege.

1.1. Fläche Die Fläche der Landeshauptstadt Hannover umfasst 204,14 Quadratkilometer, die sich wie folgt auf-teilt:

Fläche Hektar in Prozent

Gesamtfläche 20.414 100,0

davon: - Bebaute Flächen 7.460 36,5

- Straßen, Platz- und Wegeland 3.286 16,1

- Grünanlagen 2.851 14,0

- Landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzte Flächen

2.816 13,8

- Forsten und Holzungen 2.386 11,7

- Gewässer 724 3,5

- Sonstige Flächen 889 4,4

Stand 01. Januar 2011

1.2. Bevölkerung In Hannover leben weit mehr als eine halbe Million Menschen; viele arbeiten in unserer Stadt bzw. sind Besucherinnen und Besucher vielfältiger Kultureinrichtungen bzw. zahlreicher Veranstaltungen.

Einwohner Absolut in Prozent

Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung amtliche Einwohnerzahl am 30. Juni 2011

523.515

Wohnberechtigte Bevölkerung am 01. Januar 2012 mit Haupt- und Nebenwohnung 530.532 100,00

darunter: - mit Hauptwohnung 515.377 97,14

- unter 18 Jahre 78.165 14,73

- 60 Jahre und älter 128.697 24,26

Personen im Zuständigkeitsbereich der Regionsleit-stelle Hannover (Zahl der Einwohner, ergänzt um den Saldo der Ein- und Auspendler im Zuständigkeitsbereich der Leitstelle am 01.01.2012)

1.228.043

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

3

Sachgebiet 37.41EDV-Technik

Sachgebiet 37.40Grundsatzangelegenheiten Lage- u. Führungszentrum der Landeshauptstadt Hannover, Regionsleitstelle

Bereich 37.4Technische Einsatzfüh-rung und Kommunikation

Sachgebiet 37.22Brandschutzbezirk 2 Feuer- u. Rettungswache 2 Großschadenlagen RettD Einsatztaktische Zuordnung der FF im Brandschutzbezirk

Sachgebiet 37.24Brandschutzbezirk 4 Feuer- u. Rettungswache 4 Logistik Einsatztaktische Zuordnung der FF im Brandschutzbezirk

Sachgebiet 37.11 Nördliches Stadtgebiet Planungs- und Genehmi-gungsverfahren Hauptamtliche Brandschau

Sachgebiet 37.13 Zivil- und Katastrophenschutz

Abkürzungen: ÖPR 37 Örtlicher Personalrat der Feuerwehr QM-Beauftragter Qualitätsmanagement-Beauftragter LHH Landeshauptstadt Hannover ABC-Gefahrenabwehr Abwehr atomarer, biolo-gischer und chemische Gefahren FF Freiwillige Feuerwehr RettD Rettungsdienst

Sachgebiet 37.20Grundsatzangelegenheiten Rettungsdienst der Feuerwehr

Bereich 37.2Abwehrender Brand- und Gefahrenschutz

Sachgebiet 37.21Brandschutzbezirk 1 Feuer- u. Rettungswache 1 Information u. Kommunikation Einsatztaktische Zuordnung der FF im Brandschutzbezirk

Sachgebiet 37.30Grundsatzangelegenheiten Haushalt und Recht, Personalverwaltung

Sachgebiet 37.31Fahrzeuge, Geräte u. persönliche Ausrüstung

Sachgebiet 37.32Feuerwehr- und Rettungsassistentenschule

Sachgebiet 37.42Funk- u. Nachrichtentechnik

Bereich 37.3Service

Sachgebiet 37.33Gebäude- und Sicherheits-technik

Sachgebiet 37.34Medizinischer Dienst

Sachgebiet 37.23Brandschutzbezirk 3 Feuer- u. Rettungswache 3 ABC-Gefahrenabwehr Einsatztaktische Zuordnung der FF im Brandschutzbezirk

Sachgebiet 37.25Brandschutzbezirk 5 Feuer- u. Rettungswache 5 Technische Hilfeleistung Einsatzstaktische Zuordnung der FF im Brandschutzbezirk

Bereich 37.1 Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz

Bereich Stabsstelle 37.0

Controlling, Sonderaufgaben, QM-Beauftragter RettD 37.01

Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit 37.02

Freiwillige Feuerwehr 37.03

Rettungsdienst der LHH 37.04

Fachbereich Feuerwehr37

Fachbereichsleitung ÖPR 37

Sachgebiet 37.10 Grundsatzangelegenheiten Sonderbauten Dienstleistungen für Dritte

Sachgebiet 37.12 Südliches Stadtgebiet Planungs- und Genehmi-gungsverfahren Hauptamtliche Brandschau

Sachgebiet 37.26Sondereinsatzplanung und Kampfmittelbeseitigung

2. Organisation – Feuerwehr Hannover

Die Feuerwehr ist einer von 21 Fachbereichen bzw. Einrichtungen der Stadtverwaltung und für die Sicherstellung von Brandbekämpfung, Hilfeleistung, Rettungsdienst und Katastrophenschutz zustän-dig. Die organisatorische Gliederung des Fachbereichs Feuerwehr als Organisationseinheit (OE) 37 wird nachfolgend dargestellt:

2.1. Gliederung des Fachbereiches Feuerwehr

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

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2.2. Feuer- und Rettungswachen der Berufsfeuerwehr Die Feuer- und Rettungswachen der Berufsfeuerwehr stellen ein schnelles Eingreifen von Ret-tungsdienst- sowie Brandschutzpersonal sicher. Über das Stadtgebiet verteilt werden fünf Feuer- und Rettungswachen rund um die Uhr besetzt. So kann ermöglicht werden, dass in zehn Minuten wirkungsvolle Hilfe am Notfallort eintrifft.

Feuer- und Rettungswache 5 Karl-Wiechert-Allee 60a 30629 Hannover Tel.: 0511/912-1315

Feuer- und Rettungswache 2 Auf der Klappenburg 2 30419 Hannover Tel.: 0511/912-1312

Feuer- und Rettungswache 3 Jordanstraße 34 a 30173 Hannover Tel.: 0511/912-1313 Feuer- und Rettungswache 1

Feuerwehrstrasse 1 30169 Hannover Tel.: 0511/912-1311

Feuer- und Rettungswache 4 Nenndorfer Chaussee 5 30453 Hannover Tel.: 0511/912-1314

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

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2.3. Feuerwehrhäuser der Freiwilligen Feuerwehr Die 17 Ortsfeuerwehren in Hannover sind in entsprechenden Gebäuden (Feuerwehrhäuser) un-tergebracht. Nur in Stöcken, Bornum und Ricklingen geschieht dies in Kooperation mit den Feuer- und Rettungswachen der Berufsfeuerwehr. Die Ortsfeuerwehren Bemerode sowie Kirchrode nut-zen gemeinsam ein Feuerwehrhaus.

1 Ortsfeuerwehr Ahlem

Krugstr. 12 30453 Hannover

7 Ortsfeuerwehr Davenstedt Davenstedter Str. 176 30455 Hannover

13 Ortsfeuerwehr Stöcken Auf der Klappenburg 3 30419 Hannover

2 Ortsfeuerwehr Anderten Am Schützenplatz 1 30559 Hannover

8 Ortsfeuerwehr Kirchrode Lange-Hop-Str. 108 30559 Hannover

14 Ortsfeuerwehr Vinnhorst Fischteichweg 3 30419 Hannover

3 Ortsfeuerwehr Badenstedt Woermannstr. 12 30455 Hannover

9 Ortsfeuerwehr Limmer Eichenbrink 12 30453 Hannover

15 Ortsfeuerwehr Wettbergen Auf dem Kampe 14 30457 Hannover

4 Ortsfeuerwehr Bemerode Lange-Hop-Str. 108 30559 Hannover

10 Ortsfeuerwehr Linden Teichstr. 8 30449 Hannover

16 Ortsfeuerwehr Wülfel Marahrensweg 31 30519 Hannover

5 Ortsfeuerwehr Bornum Nenndorfer Chaussee 5 30453 Hannover

11 Ortsfeuerwehr Misburg Am Seelberg 20 30629 Hannover

17 Ortsfeuerwehr Wülferode Wilhelm-Rusterberg-Platz 1 30539 Hannover

6 Ortsfeuerwehr Buchholz Pinkenburger Str. 8 30655 Hannover

12 Ortsfeuerwehr Ricklingen Nenndorfer Chaussee 5 30453 Hannover

Feuer- und Rettungswache

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

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2.4. Rettungswachen und Stützpunkte der Notarzteinsatzfahrzeuge Rettungsdienst mit Notfallrettung (Hilfeleistung bei lebensbedrohlichen Verletzungen bzw. Erkrankun-gen), Intensivtransport sowie qualifizierten Krankentransport hat die Stadt Hannover (Trägerfunktion) auf Grundlage des Niedersächsischen Rettungsdienstgesetzes (NRettDG) sicherzustellen. Um diese wichtige Aufgabe durch die Feuerwehr sowie weiterer Beauftragter (Hilfsorganisationen und private Unternehmen) schnell und effizient erledigen zu können, sind über das Stadtgebiet Rettungswachen und Stützpunkte der Notarzteinsatzfahrzeuge verteilt. Die Übersicht zeigt die Standorte.

1 NEF – Stützpunkt Friederikenstift Humboldstraße 5, 30169 Hannover

ASB Rettungswache Arbeiter-Samariter-Bund Petersstraße 1-2, 30165 Hannover

2 NEF – Stützpunkt Klinikum Hannover Nordstadt Haltenhoffstraße 41, 30167 Hannover

CDL Rettungswache CDL Krankenbeförderung Eckenerstraße 9, 30179 Hannover

3 NEF – Stützpunkt Kinderklinik auf der Bult Janusz-Korczak-Allee 12, 30137 Hannover

DRK Rettungswache Deutsches Rotes Kreuz Zeißstraße 8, 30519 Hannover

4 NEF – Stützpunkt Klinikum Hannover Siloah Roesebeckstraße 15, 30169 Hannover

JUH Rettungswache Johanniter-Unfallhilfe-Hilfe Kabelkamp 5, 30179 Hannover

5 NEF – Stützpunkt Medizinische Hochschule Hannover Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover

KTD Rettungswache Kranken-Transport-Dienst Grün-Weiß Steinstraße 5, 30599 Hannover

KTG

Rettungswache Ambulanz Rettungsdienst Sutelstraße 7 A, 30659 Hannover

Feuer- und Rettungswache MHD

Rettungswache Malteser Hilfsdienst Anderter Straße 129 c, 30559 Hannover

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2.5. Spezialisten - Fachgruppen der Feuerwehr Hannover Zur Sicherstellung von Brandschutz und Hilfeleistung im Gebiet der Landeshauptstadt Hannover wird eine leistungsfähige Feuerwehr vorgehalten. Um auch bei Spezialaufgaben (z.B. ABC-Gefahrenabwehr, Höhenrettung, Tauchen) eine gute Verzahnung von hauptberuflichen sowie ehren-amtlichen Einsatzkräften mit den zur Verfügung stehenden Fahrzeugen und Ausrüstung zu erreichen, sind sogenannte Fachgruppen (FG) gebildet worden. Unter einer Fachgruppe ist eine Einheit zu verstehen, die aus Mannschaft sowie Gerät besteht und vornehmlich für spezielle bzw. unterstützende Aufgaben in den Bereichen Brandschutz, Hilfeleistung sowie Rettungsdienst zum Einsatz kommt. Die intensivere Einbindung der 17 Ortsfeuerwehren, ver-knüpft mit den Sondertätigkeiten der Feuer- und Rettungswachen 1 bis 5, trägt mit dazu bei, die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr auch bei länger andauernden, bzw. überörtlichen Einsätzen zu gewährleisten.

2.5.1. Fachgruppe Führung und Kommunikation Nach Auflösung spezieller Katastrophenschutz-einheiten Ende des Jahres 1998 übernahm die Feuerwehr auch den Fernmeldedienst und gründete die Fachgruppe Führung und Kommu-nikation (FG FüKom). Dieser Tätigkeitsbereich ist eine Schwerpunktaufgabe der Feuer- und Rettungswache 1 sowie den Ortsfeuerwehren Bemerode und Vinnhorst.

Die Technische Einsatzleitung hat ihren Betrieb auf-genommen Das Aufgabenfeld umfasst die Unterstützung der Einsatzleitung bei größeren Schadensereig-nissen durch die Sicherstellung der Kommunika-tion und das Führen von Lagekarten sowie des Einsatztagebuches. Zudem besetzen die Einsatzkräfte im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Landeshauptstadt Hannover und Re-gion Hannover auch die gemeinsame Techni-sche Einsatzleitung (TEL) Hannover. Der Fachgruppe stehen jeweils ein Gerätewa-gen Fernmeldetechnik (GW-FM) sowie ein Krad zur Verfügung.

Außerdem ist bei der Ortsfeuerwehr Vinnhorst ein Einsatzleitwagen (ELW) 2 stationiert, der das Lage- und Führungszentrum bei größeren bzw. überregionalen Einsätzen ergänzt und entlastet.

Ausrüstung des Gerätewagen Fernmeldetechnik Gemäß Alarm- und Ausrückordnung (AAO) fährt mindestens eine der beiden Ortsfeuerwehren ab Alarmstufe 3 zur Schadensstelle.

Betrieb der Technischen Einsatzleitung im Rahmen einer Bombenräumung

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2.5.2. Fachgruppe Massenanfall von Verletzten Die Bewältigung eines Massenanfalls von Verletzten (ManV) ist eine Schwerpunktaufga-be der Feuer- und Rettungswache 2. Die Fachgruppe Massenanfall von Verletzten wird durch mehrere Ortsfeuerwehren der Freiwilli-gen Feuerwehr Hannover gebildet. Die ManV-Alarmstufen werden nach Anzahl der Verletzten gegliedert:

ab 5 Patienten ManV 1 ab 20 Patienten ManV 2 ab 50 Patienten ManV 3 mehr als 200 Patienten ManV 4

Für Aufbau und technischen Betrieb des Be-handlungsplatzes sind die Ortsfeuerwehren Stöcken und Ahlem zuständig. Der Behand-lungsplatz im Einsatzkonzept ManV ist eine Einrichtung, in der Patienten gesichtet, not-fallmedizinisch versorgt und von dort in ent-sprechende Kliniken transportiert werden. Der Behandlungsplatz ist ausgelegt für eine Sich-tung und Versorgung von 50 Patienten pro Stunde. Das rettungsdienstliche Personal stellt die Berufsfeuerwehr Hannover bzw. die Ärztinnen und Ärzte kommen von der Medizinischen Hochschule Hannover, dem Klinikum Region Hannover sowie dem Friederikenstift.

Behandlungsplatz der Feuerwehr Hannover

Den Patiententransport von der Verletztensam-melstelle zum Behandlungsplatz übernehmen die Ortsfeuerwehren Ahlem und Vinnhorst. Eingesetzt wird die Fachgruppe MANV ab der Stufe 2 (ab 20 Verletzte). Für die Versorgung grö-ßerer Patientenzahlen ist unter anderem ein Be-handlungsplatz (verlastet auf einem Abrollbehälter) und ein Großraum-Rettungswagen vorhanden, stationiert sind beide auf der Feuer- und Ret-tungswache 2.

Wechselladerfahrzeug mit Abrollbehälter Behandlungs-platz und Großraumrettungswagen

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2.5.3. Fachgruppe Technische Hilfeleistung Die vorhandenen Möglichkeiten zur schweren technischen Hilfeleistung, auch spezieller und sehr umfangreicher Art, werden durch Perso-nal und zusätzliches Material der Ortsfeuer-wehren Anderten und Wülferode ergänzt. Die schwere technische Hilfeleistung ist eine Schwerpunktaufgabe der Feuer- und Ret-tungswache 5. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, dazu zählen auch die Stromversorgung und Aus-leuchtung von Einsatzstellen und die Not-stromversorgung besonderer Objekte. Die Ortsfeuerwehren Anderten und Wülferode verfügen jeweils über einen Rüstwagen (RW); zusätzlich stehen ein Feuerwehranhänger-Notstromversorgung (Leistung: 125 kVA) mit Beleuchtungseinheit in Anderten sowie ein Lichtmastanhänger (Wülferode) bereit. Bei Bedarf können Spezialgeräte für die U-Bahn-Rettung bzw. –lüftung (Abrollbehälter Tunnelrettung) und Materialien für

Hoch- und Tiefbauunfälle (Abrollbehälter Rüst) sowie den Kraneinsatz (Abrollbehälter Kranzube-hör) bereitgestellt werden.

Schwerer Verkehrsunfall auf der Bundesautobahn 2 – Spezialgerät für die technische Rettung im Einsatz

2.5.4. Fachgruppe Verpflegung und Betreuung Versorgung von Betroffenen und Einsatzkräf-ten bei größeren und lang andauernden Einsatzstellen mit Getränken und Nahrung sowie Betreuung von Personen bei Großscha-denslagen ist Aufgabe der Ortsfeuerwehren Kirchrode und Wülfel.

Die Fachgruppe Verpflegung und Betreuung verfügt über einen Gerätewagen Verpfle-gung/Betreuung (Ortsfeuerwehr Wülfel), einen Betreuungslastkraftwagen mit Feldkochherd und über einen Mannschaftstransportwagen (Ortsfeuerwehr Kirchrode). Die Fachgruppe kann bis zu 1000 Personen sowie eigene Kräf-te mit Getränken und Speisen versorgen.

Gerätewagen Verpflegung/Betreuung

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2.5.5. Fachgruppe Höhenrettung Die Einsatzkräfte der Fachgruppe Höhenret-tung können Personen aus Höhen bzw. Tiefen bis zu 200 m retten und in absturzgefährdeten Bereichen sicher arbeiten.

Höhenretter im Einsatz

Hoch- und Tiefbauunfälle, Havarien von Wind-kraftanlagen, Sendemasten, Baukränen und Ein-sätze an Hochhäuser sind Schwerpunktaufgabe der Feuer- und Rettungswache 5.

Zurzeit sind 38 Höhenretter aktiv, die gleichzeitig ausgebildete Rettungsassistenten sind. So kann auch eine kompetente medizinische Versorgung der zu rettenden Personen bereits vor der techni-schen Rettung stattfinden. 12 der Mitglieder der Fachgruppe Höhenrettung sind als Übungsleiter fortgebildet worden.

2.5.6. Fachgruppe Logistik Die Fachgruppe Logistik soll die Versorgung von Großschadensstellen mit Nachschub- oder Verbrauchsgütern sicherstellen. Ziel ist es, zu jeder Zeit die zur Verfügung stehenden Einsatzmittel und Geräte schnell nachzuführen.

Das Logistikzentrum ist in der Lage, auf Einsatzmittelnachforderungen zeitnah zu rea-gieren. Hierzu wird unter anderem ein Fachbe-rater Logistik eingesetzt.

Gerätewagen Logistik zum Transport umfangreicher Materialien bzw. Auslegen von Schläuchen

Die Vorhaltung der Materialien erfolgt durch das Logistikzentrum der Feuer- und Rettungswache 4 (FRW 4). Eingesetzt werden in dieser Schwer-punktaufgabe neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der FRW 4 die Ortsfeuerwehren Bor-num und Ricklingen. Zum Transport der benötigten Einsatzgeräte und -mittel stehen der Fachgruppe Logistik je ein Gerä-tewagen Nachschub sowie Logistik, Wechsellader-fahrzeuge mit unterschiedlichsten Abrollbehältern und ein Teleskoplader zur Verfügung.

Teleskoplader zum schnellen Umschlagen von Logistik-gütern der Feuerwehr (z.B. Schaummittel, Sandsäcke)

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2.5.7. Fachgruppen ABC-Gefahrenabwehr Einsätze zur Abwehr von Gefahren durch ato-mare, biologische und chemische Stoffe (ABC-Einsätze) sind komplex, gefahrgeneigt und erfordern besondere Konzepte, insbesondere für die Dekontamination von Personen und Geräte, das Spüren und Messen und die Rückhaltung von kontaminiertem Löschwas-ser. Diese Aufgaben sind personal- und zeit-aufwendig und erfordern eine spezielle, um-fangreiche gerätetechnische Sonderausstat-tung und -ausbildung der Einsatzkräfte.

Beim Austritt von Gefahrgut aus einem Eisenbahn-Kesselwagen muss unter Chemikalienschutzanzü-gen vorgegangen werden Das ABC-Gefahrenabwehrkonzept der Feuer-wehr Hannover sieht dafür als Schwer-punktaufgabe Personal und Material der Feu-er- und Rettungswache 3 sowie die Vorhaltung von vier ABC-Fachgruppen innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Hannover vor.

Bei dem Aufbau der Fachgruppen wurde organi-satorisch, personell und technisch auf das vor-handene Potenzial der ehemaligen ABC-Züge im Katastrophenschutz, der Dekon-LKW sowie Spür- und Messerkundungsfahrzeuge zurückgegriffen. Die vorhandene Sonderausstattung wurde hierfür jeweils fachspezifisch ergänzt. Es sind die Fach-gruppen Dekontamination-Einsatzkräfte (Ortsfeu-erwehr Limmer), Dekontamination-Personen/Verletzte (Ortsfeuerwehr Davenstedt), Dekontamination-Geräte und Löschwasserrück-haltung (Ortsfeuerwehr Linden) sowie Spüren und Messen (Ortsfeuerwehren Badenstedt, Buchholz, Linden, Wettbergen) eingerichtet.

Die ABC-Fachgruppen sollen bei ABC-Einsätzen die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Hannover modulartig ergänzen. Die Alarmierung ist in der Alarm- und Ausrückordnung geregelt oder erfolgt bei Bedarf auf Anforderung des Einsatzleiters.

Einsatzkräfte unter Vollschutzkleidung bergen einen Behälter mit Gefahrstoffen

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2.5.8. Fachgruppe Wasserrettung Die Wasserrettung innerhalb der Landeshaupt-stadt Hannover ist Aufgabe der Feuerwehr. Die Einsatzkräfte müssen schwierige Wasser- und Eisrettungseinsätze ebenso wie Tauchgänge bewältigen.

Taucheinsatz Die Taucher der Feuerwehr sind auf Basis der Feuerwehr-Dienstvorschrift (FwDV) 8 - Stufe II - ausgebildet. Die Wasserrettung ist eine Schwer-punktaufgabe der Feuer- und Rettungswache 4.

Eingesetzt werden neben den im Dienst befindli-chen Tauchern der Berufsfeuerwehr auch ausge-bildete Taucher der Ortsfeuerwehren Anderten, Misburg und Ricklingen.

Die umfangreiche technische Ausstattung ist auf einem Gerätewagen Wasserrettung verlastet. Hier können sich auf der Fahrt die Taucher auch mit der Sonderausstat-tung ankleiden. Im Einsatzfall wird die Ausrüstung mit dem Gerä-tewagen Wasserrettung von im Dienst befindlichen Tauchern oder einer Sonderfahrzeugbesatzung zur Einsatzstelle gebracht.

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3. Besonderheiten 2011

3.1. Einsatzgeschehen Eislawine erschlägt Seniorin 06.01.2011 - Um 10:53 Uhr erhielt die Regions-leitstelle Hannover die Meldung über eine Per-son, die in der Gartenallee von einer Dachlawine getroffen worden sei und nunmehr reglos am Boden läge. Daraufhin wurden umgehend ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein Rettungswagen alarmiert. Der bereits wenige Minuten später eintreffende Notarzt fand eine ältere Dame mit Herz- und Kreislaufstillstand und schweren Kopfverletzun-gen vor. Die 82-jährige Frau wurde im weiteren Verlauf unter Reanimationsbedingungen in ein Krankenhaus transportiert. Dort verstarb sie je-doch kurze Zeit später an ihren schweren Kopf-verletzungen.

(Bild: Hannover Reporter) Ursächlich für den Tod der Dame war eine Dach-lawine, bei der größere Eisbrocken aus rund zehn Metern Höhe auf den Gehweg stürzten und dabei die 82-jährige am Kopf trafen.

(Bild: Hannover Reporter) Die Feuerwehr beseitigte im Anschluss an den Rettungsdiensteinsatz weitere Eisbretter mit Hilfe einer Drehleiter vom Dach des betroffenen Ge-

bäudes. Im Vorfeld mussten zunächst mehrere geparkte Fahrzeuge entfernt werden, um eine Beschädigung durch herab fallende Eisbrocken zu vermeiden. Bombenräumung in Hannover erfolgreich beendet 30.01.2011 - Eine amerikanische Fliegerbombe mit Aufschlagzünder wurde im Rudolf-Diesel-Weg erfolgreich entschärft; eine weitere musste außerplanmäßig gesprengt werden. Rund 11.500 Personen verließen bereits am frühen Morgen ihre Häuser und Wohnungen. Vier weitere Ver-dachtspunkte bestätigten sich nicht, hier wurden keine Bomben gefunden. Die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdiens-tes Niedersachsen (KBD) konnten um 12:50 Uhr eine amerikanische Fliegerbombe wie geplant entschärfen. Bei einem weiteren Sprengkörper konnte aufgrund der Beschaffenheit des Zünders, es handelte sich um einen beschädigten Säure-zünder, keine Entschärfung vorgenommen wer-den. Hier musste gesprengt werden. Vor der Sprengung, die um 16:04 Uhr erfolgte, wurde die Sprengstelle fachmännisch mit zahlrei-chen Großsandbehältern (Big Bags) verbaut, um eventuelle Schäden für Menschen und Sachgüter zu minimieren. Im Anschluss suchten Feuerwehr und Polizei die umliegenden Straßen und auch die Autobahn auf eventuelle Splitter ab. Aus die-sem Grund blieb die Sperrung der Schnellstraße noch bis16:30 Uhr bestehen.

(Bild: Hannover Reporter) Die Bevölkerung des betroffenen Bereiches räumte ab 09:00 Uhr ihre Häuser und Wohnun-

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gen. Dabei gab es nach Aussage von Polizei und Feuerwehr keine Probleme. Insgesamt kamen rund 275 Bürgerinnen und Bürger in die im Vor-feld eingerichteten Betreuungsstellen. 84 Perso-nen wurden mit Krankentransportwagen aus ihren Wohnungen und einem Alten- und Pflege-heim abgeholt. Für die Entschärfung und Spren-gung sperrte man die BAB 2 zwischen den An-schlussstellen Hannover-Herrenhausen und Hannover-Lahe (zwischen 12:30 und 16:30 Uhr). Der Verkehr wurde von der Polizei umgeleitet. Darüber hinaus musste für die Maßnahmen der Luftraum über dem nördlichen Teil Hannovers vorübergehend gesperrt werden. Die Bomben-räumung verlief reibungslos, die Bevölkerung zeigte viel Verständnis und war sehr kooperativ“, sagte Hannovers Feuerwehrchef Claus Lange. „Ich bin sehr zufrieden, wie alle an der Bomben-räumung beteiligten Einsatzkräfte Hand in Hand gearbeitet haben“, so der Leiter der Feuerwehr. Lange bedankte sich bei der Bevölkerung, die sich sehr diszipliniert verhalten hatte, zeitliche Verzögerung blieben so aus. Als Fazit ließ sich festhalten: „Routinemäßige Bombenräumung mit besonderen Herausforde-rungen, die gemeistert wurden“, so Oberbürger-meister Stephan Weil, der sehr zufrieden mit der Arbeit der Einsatzkräfte und deren hohen Leis-tungsvermögen war. Der Oberbürgermeister bedankte sich nach Abschluss der Arbeiten per-sönlich bei den Mitarbeitern des KBD. Im Einsatz waren insgesamt 635 Einsatzkräfte, davon 424 von Feuerwehr und Hilfsorganisatio-nen, 202 von der Polizei und 9 vom Kampmittel-beseitigungsdienst Niedersachsen. Beim gemeinsamen Bürgertelefon von Feuer-wehr und Polizei gingen zusammen mehr als 2000 Anrufe ein. Es wurden keine Beschädigun-gen durch die Sprengung an Gebäuden oder andere Schäden bei der Feuerwehr und der Poli-zei gemeldet.

(Bild: Feuerwehr Hannover)

13 Verletzte nach Brand in Bordell 10.02.2011 - Gegen 13:05 Uhr wurde die Feuer-wehr zu einer Rauchentwicklung in die Reitwall-straße (Hannover-Mitte) gerufen. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte machten sich in dem als Bordell genutzten Gebäude mehrere Personen im ersten und zweiten Obergeschoss an den Fenstern bemerkbar. Durch einen Brand in einem im Eingangsbereich gelegenen Zimmer war es zu einer massiven Rauchentwicklung im Flur und im Treppenraum gekommen, so dass der Fluchtweg ins Freie unpassierbar war. Die Feuerwehr leitete sofort die Menschenrettung über zwei Drehleitern ein. Insgesamt konnten so sieben Personen ge-rettet werden. Parallel gingen drei Trupps unter schweren Atemschutz zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in das Gebäude vor. Der Brand in dem Zimmer im Erdgeschoss konnte innerhalb weniger Minuten mit einem C-Rohr gelöscht werden. Anschließend wurde das Ge-bäude mit einem Hochleistungslüfter quergelüftet und parallel nochmals abgesucht – es befanden sich keine weiteren Personen mehr im Gebäude. Insgesamt mussten vom Rettungsdienst vor Ort 13 Personen mit Verdacht auf Rauchgasintoxika-tion untersucht werden. Die Feuerwehr war mit drei Löschzügen, dem Einsatzleitwagen 3 sowie sechs Rettungswagen und zwei Notarzteinsatz-fahrzeugen mit circa 60 Einsatzkräften im Ein-satz.

(Bild: Hannover Reporter) Großbrand zerstört Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses 14.02.2011 - Der Brand zweier Dachgeschoss-wohnungen an der Schlosswender Strasse im Stadtteil Mitte löste gegen 06:15 Uhr einen Groß-alarm bei der Feuerwehr aus. Insgesamt 60 Einsatzkräfte bekämpften über vier Stunden lang den Brand eines ausgebauten Dachgeschosses in einem Mehrfamilienreihenhaus und verhinder-ten ein Übergreifen des Feuers auf ein benach-bartes Hotel- und Versicherungsgebäude. Die Bewohner einer Dachgeschosswohnung konnten sich nach Entdeckung des Unglücks selbst ins Freie retten. Die benachbarte Behausung stand

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leer. Das brennende Wohngebäude und ein di-rekt angrenzendes Hotel- und Versicherungsge-bäude wurden von der Feuerwehr sofort ge-räumt. Über 35 Bewohner, Angestellte und Gäste wurden im Feuerwehrbus witterungsgeschützt betreut. Ein Feuerwehrmann wurde während der Brandbekämpfung durch herab fallende Trüm-merteile im brennenden Dachgeschoss leicht verletzt und musste ambulant in einem Kranken-haus behandelt werden. Die Schlosswender Strasse war während den Löscharbeiten in bei-den Richtungen vollständig gesperrt. Der ent-standene Sachschaden betrug mehr als 380.000.- Euro. Während der Löscharbeiten besetzten vier Orts-feuerwehren die verwaisten Feuer- und Ret-tungswachen für weitere Einsätze im Stadtgebiet. Insgesamt 80 Feuerwehr- und Rettungsdienst-kräfte waren mit 45 Fahrzeugen im Einsatz.

(Bild: Hannover Reporter) Explosion in einer Filteranlage löst Großalarm aus 01.03.2011 - In einer Filteranlage der Firma Co-lumbian Carbon Deutschland GmbH im Stadtteil Misburg kam es um 22:50 Uhr zu einer Explosi-on. Dadurch und den anschließenden Brand wurde die ca. 5 Meter x 3 Meter große Filteranla-ge komplett zerstört. Bei Eintreffen der Feuerwehr brannte die Filter-anlage in voller Ausdehnung. Aufgrund der kom-plexen Förderanlage und der Gefahr einer Brandausbreitung auf benachbarte Anlagenteile löste man Alarmstufe 3 (von fünf möglichen) aus. Durch das schnelle und gezielte Eingreifen der Feuerwehr war der Brand bereits nach 40 Minu-ten gelöscht. Da durch die Explosion nicht aus-geschlossen werden konnte, dass sich brennen-de Rußpartikel in der Förderanlage ausgebreitet hatten, wurde die Förderanlage mit Wärmebild-kameras nach Brandnestern kontrolliert. Zusätzliche Messungen in der Förderanlage zeig-ten einen hohen CO Wert an. Um eine erneute Explosion in der Anlage auszuschließen, wurden Teile der Förderanlage mit Schaum geflutet. Insgesamt setzte die Feuerwehr Löschzüge von

drei Feuer- und Rettungswachen, die Ortsfeuer-wehr Misburg sowie mehrere Sonder- und Spezi-alfahrzeuge mit insgesamt 80 Einsatzkräften ein. Schwein gehabt 08.03.2011 – „Schwein gehabt“, im wahrsten Sinne des Wortes, hatte die Kindertagesstätte (Kita) der Matthiasgemeinde in der Pinkenburger Straße. Dem Ferkel „Manfred“ gefiel es offen-sichtlich in seinem Stall nicht besonders gut, so dass es auf eine Ausflugstour ging. Diese endete im Vorgarten der Kita. Hier fühlte sich Manfred auf Anhieb wohl. Nur waren sowohl die Betreue-rinnen als auch die Kinder von dem unerwarteten Besuch so erschreckt worden, dass sie sich vor-sorglich in das Gebäude der Kita flüchteten und von dort Polizei und Feuerwehr zur Hilfe riefen. Beim Eintreffen des Gerätewagens Tierrettung der Feuerwehr Hannover war es einer Streifen-wagenbesatzung bereits gelungen, Manfred mit einer provisorisch hergestellten Schlinge dingfest zu machen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr verfrachteten den Ausreißer dann in eine große Transportbox. Mittels der Angaben auf Manfreds Ohrmarke gelang es in kürzester Zeit über das Veterinäramt den Eigentümer ausfindig zu ma-chen.

(Bild: Hannover Reporter) Großbrand auf Mülldeponie Lahe 21.04.2011 - Mit einem Großaufgebot an Einsatz-kräften konnte die Feuerwehr Hannover den Brand in einer Sperrabfallhalle des Abfallwirt-schaftsbetriebes aha erfolgreich bekämpfen und den Schaden auf ein Minimum reduzieren. Gegen 13.40 Uhr meldeten Mitarbeiter des Ab-fallwirtschaftsbetriebes der Region Hannover (aha) der Feuerwehr Hannover einen Brand in der Sperrabfallhalle auf dem Deponiegelände in Hannover-Lahe. Aufgrund der Vorplanungen für das Deponiege-lände löste die Regionsleitstelle sofort die Alarm-stufe 3 (von 5 möglichen) aus und entsandte die

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notwendigen Löschzüge sowie diverse Spezial-kräfte an die Einsatzstelle. Beim Erreichen der Einsatzkräfte brannten in der ca. 1400 m² grossen Halle etwa 800 m³ Sperrab-fall mit einer weit sichtbaren Rauchentwicklung. Die Feuerwehr leitete sofort einen umfassenden Löschangriff von mehreren Seiten ein und baute hierfür eine leistungsfähige Wasserversorgung auf. Da zunächst nicht feststand, ob der Brand-rauch, der über der Brandstelle aufstieg, schädli-che Stoffe enthielt, wurde vorsorglich eine Rund-funkwarnung für die Bevölkerung herausgegeben und umfangreiche Messungen an der Einsatz-stelle und in den Stadtteilen Lahe und Misburg-Süd sowie in Altwarmbüchen durchgeführt. Die eingesetzten Einsatzkräfte stellten jedoch keinen erhöhten Schadstoffgehalt in der Luft fest.

(Bild: Feuerwehr Hannover) Nachdem der Brand durch den massiven Lösch-einsatz eingedämmt werden konnte, setzte die Feuerwehr mit Unterstützung von aha einen Rad-lader und einen Bagger ein, um den Sperrmüll auseinander zu fahren und einzelne Brandnester abzulöschen. Da es den Einsatzkräften gelang, ein Übergreifen des Feuers auf die Halle zu ver-hindern, entstand nach ersten Schätzungen le-diglich ein Sachschaden von 20.000 €, verletzt wurde niemand. An dem Einsatz, der bis 19.00 Uhr andauerte, waren 198 Einsatzkräfte der Be-rufs- und Freiwilligen Feuerwehr mit 50 Fahrzeu-gen beteiligt. Bienenschwarm aus Hannovers Innenstadt umgesiedelt 18.05.2011 - Gegen 13:30 Uhr wurde die Feuer-wehr Hannover in der Fußgängerzone Oster-strasse, Ecke Seilwinderstrasse von mehreren Passanten zu einem Bienenschwarm gerufen, der sich in einem Baum in ca. vier Metern Höhe im Astwerk angesiedelt hatte. Aufgrund der dar-unter befindlichen Sitzbänke im öffentlichen Be-

reich musste das Bienenvolk umgesiedelt wer-den. Die Spezialeinsatzkräfte des Tierrettungs-wagens wurden bei dieser Umzugsmaßnahme von der Besatzung einer Drehleiter sowie einem Imker unterstützt. Der im Durchmesser ca. 30 cm große Bienen-schwarm wurde aus dem Rettungskorb der Leiter in einer dafür vorgesehenen Transportkiste si-chergestellt und an den Imker übergeben. Dieser siedelte den Bienenschwarm um. Die Polizei erhielt gegen 14:40 Uhr neue Hinweise, dass sich an gleicher Stelle erneut ein Bienenschwarm gebildet hatte. Auch hier musste die Feuerwehr zusammen mit einem Imker tätig werden. Ver-mutlich haben sich restliche Flugbienen aus dem zuvor sichergestellten Schwarm zusammenge-funden. Auch diese Insektenansammlung konnte dann an einen Imker zur Umsiedelung übergeben werden.

(Bild: Feuerwehr Hannover) Einsatzübung: Stadtbahnunfall mit vielen Verletzten 25.06.2011 - Auf dem Betriebsgelände der üstra Hannoverschen Verkehrsbetriebe AG in der Fuh-sestraße in Leinhausen fand eine groß angelegte Einsatzübung statt. Insgesamt 31 verletzte Per-sonen mussten bei einem fingierten schweren Verkehrsunfall zwischen zwei PKW und einer Stadtbahn gerettet, rettungsdienstlich im vor Ort eingerichteten Behandlungsplatz versorgt und in umliegende Krankenhäuser transportiert werden. Um 10:21 Uhr erreichten die ersten alarmierten Einsatzkräfte die Einsatzstelle und trafen auf ein sehr realistisch dargestelltes Übungsszenario. Mehrere Personen waren in einem Personenwa-gen eingeklemmt, ein weiterer PKW brannte in voller Ausdehnung. In der verunfallten Stadtbahn befanden sich weitere, teilweise schwerstverletz-te Personen. Die insgesamt 31 Verletztendarstel-ler wurden durch das Team Einsatz- und Notfall-darstellung der Rettungsassistentenschule

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aufwendig geschminkt und sahen für die Einsatz-kräfte täuschend echt aus. Auch die bei dem Szenario durch die üstra AG zur Verfügung ge-stellte Stadtbahn bot den Einsatzkräften ein rea-listisches Bild, sie war an einem Stadtbahnunfall im September 2010 beteiligt, dort mit einem LKW kollidiert und konnte für diese Einsatzübung ge-nutzt werden. Neben den Maßnahmen der Brandbekämpfung, technischen Rettung der Personen aus der Stadt-bahn und der beteiligten PKW wurde bei diesem simulierten Großschadenereignis ein Einsatzab-schnitt Rettungsdienst unter Führung eines Or-ganisatorischen Leiters Rettungsdienst (OrgL) und eines Leitenden Notarztes (LNA) gebildet. Sie koordinierten Sichtung, Behandlung und Transport vieler Verletzter. Die Patienten wurden nach der Rettung aus den Verkehrsmitteln in einer Patientenablage zur Vorsichtung und medizinischen Erstversorgung an den Rettungsdienst übergeben. Für solche Personen, die aufgrund ihrer schwersten Verlet-zung sofort in ein Krankenhaus transportiert werden mussten, erfolgte eine Übergabe an da-für bereitgestellte Rettungswagen. Die anderen Patienten wurden einem Behandlungsplatz zuge-führt. Der Behandlungsplatz diente der Sichtung und Einteilung der Patienten in Sichtungskategorien und der unverzüglichen Herstellung der Trans-portfähigkeit der Vitalbedrohten und Schwerver-letzten. Durch die Einteilung in Sichtungskatego-rien wird die weitere Transportpriorisierung für jeden einzelnen Patienten festgelegt. Sichtungskategorie I vitale Bedrohung Sofortbehandlung Sichtungskategorie II schwer verletzt Überwachung, dringende Behandlung Sichtungskategorie III leicht verletzt spätere, oder ambulante Behandlung Sichtungskategorie IV ohne Überlebenschance Betreuende Behandlung

Vom Behandlungsplatz aus wurden die Patienten koordiniert auf lokale und regionale Kliniken ver-teilt. Ziel war es, die schnellstmögliche individu-almedizinische Versorgung aller Patienten zu gewährleisten. Gegen 12:15 Uhr war dann das Übungsziel erreicht, die letzten Patienten wurden vom Behandlungsplatz in Krankenhäuser trans-portiert . Die bei dieser Einsatzübung eingebundenen Notärzte wurden durch Teilnehmer eines Kurses für Leitende Notärzte der DRK-

Rettungsdienstschule Goslar gestellt. Insgesamt waren mehr als 170 Einsatzkräfte und 40 Fahr-zeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst in diese Übung eingebunden. Die Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen hatte gut funktioniert, das Übungsziel konnte erreicht werden, so das Fazit der Übungsleitung. Auch gab es Prozesse, die weiter optimiert und angepasst werden müssen, kommentierte der LNA-Beauftragte für die Region Hannover und Leiter der Stabsstelle für Interdisziplinäre Notfall- und Katastrophenmedizin der MHH, Prof. Dr. med. H.A. Adams den Gesamtablauf dieser Großübung.

(Bild: Feuerwehr Hannover) Stromausfall sorgte für hohes Einsatzauf-kommen bei der Feuerwehr 14.07.2011 – In Folge eines Stromausfalls, der gegen 22.35 Uhr das gesamte Gebiet der Lan-deshauptstadt Hannover betraf, hatte die Feuer-wehr in der Nacht ein hohes Einsatzaufkommen zu bewältigen. Unmittelbar nach der flächende-ckenden Unterbrechung, von dem die Regions-leitstelle und die Feuer- und Rettungswachen aufgrund einer eigenen Notstromversorgung nicht betroffen waren, alarmierte die Leitstelle zusätzliche Disponenten, dienstfreie Kräfte der Berufsfeuerwehr, den Stab Außergewöhnliche Ereignisse und die gesamte Freiwillige Feuer-wehr Hannover, um die erwarteten Einsätze be-wältigen zu können. In der Zeit von 22.35 Uhr bis 02.00 Uhr am ande-ren Morgen gingen bei der Feuerwehr 785 Notru-fe ein, die in 75 Fällen zu einem Einsatz führten. Ein Großteil der Alarmierungen entfiel auf ausge-löste Brandmeldeanlagen (45) und die Personen-rettung aus festsitzenden Aufzügen (9). In acht Fällen musste die Feuerwehr in Betreuungsein-richtungen (Alten- und Pflegeheime) eine Not-stromversorgung herstellen, um den Betrieb von Beatmungsgeräten sicherzustellen.

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Parallel zu den vielen kleineren Einsätzen, die durch den Stromausfall zu bewältigen waren, wurde die Feuerwehr gegen 23.30 Uhr zu einem Feuer in der Medizinischen Hochschule gerufen. Aufgrund des Objektes entsandte die Leitstelle umgehend zahlreiche Kräfte in Richtung Groß Buchholz. Glücklicherweise konnten die erstein-treffenden Feuerwehrleute feststellen, dass der Brandrauch nur durch eine schmorende Leucht-stoffröhre verursacht wurde.

(Bild: Hannover Reporter) Parallel zur Einsatzabwicklung wurde durch den Stab Außergewöhnliche Ereignisse und die Re-gionsleitstelle Kontakt zu Betreibern von wichti-gen Infrastruktureinrichtungen (z.B. Stadtentwäs-serung, Rechenzentren, Kliniken) aufgenommen, um mögliche weitere notwendige Einsatzmaß-nahmen vorzubereiten. Nach einer eingehenden Abstimmung mit der Stadtwerke Hannover AG konnten die Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr gegen 02.30 Uhr sukzessive zurückgefahren werden, nachdem ein stabiler Netzzustand für die Nacht und die frühen Morgenstunden prognosti-ziert werden konnte. Es kam durch den Strom-ausfall zu keinen Personenschäden. Die Feuerwehr Hannover war insgesamt mit etwa 350 Kräften im Einsatz. Pony aus Zwangslage befreit 09.08.2011 - Die Feuerwehr Hannover wurde um 11:55 Uhr von Passanten zu einem Tierrettungs-einsatz in den Stadtteil Limmer alarmiert. Auf einer Weide hatte sich ein Pony in einem als Futtertrog genutzten alten Treckerreifen derart unglücklich eingeklemmt, dass es sich aus seiner Zwangslage nicht selbst befreien konnte. Die Besatzung des Gerätewagens Tierrettung alarmierte nach Lageerkundung vor Ort sofort ein Hilfeleistungslöschfahrzeug sowie eine Tierärztin nach. Mit schwerem hydraulischem Rettungsge-rät wurde der Reifen schließlich kurzer Hand zerschnitten und anschließend von mehreren Einsatzkräften so geweitet, dass das Pferd aus eigener Kraft wieder aufstehen konnte. Nach erster Einschätzung der Tierärztin hat das

Geschöpf keine bleibenden Schäden davon ge-tragen und damit Glück im Unglück gehabt.

(Bild: Feuerwehr Hannover) Großbrand verursachte Millionenschaden 13.09.2011 - Gegen 02:15 Uhr löste die automa-tische Brandmeldeanlage eines Kunststoffverar-beitenden Betriebes im Rudolf Diesel Weg einen Brandalarm aus. Das Lage- und Führungszent-rum alarmierte daraufhin den zuständigen Lösch-zug der Feuer- und Rettungswache 2 sowie die Ortsfeuerwehr Vinnhorst. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stellte sich heraus, dass es aus ungeklärter Ursache in einem 800 m² gro-ßem Lagergebäude zu einem Brand von Poly-ethylenplatten gekommen war. Aufgrund der bereits zu diesem Zeitpunkt sehr starken Wärme- und Rauchentwicklung wurde umgehend auf Alarmstufe drei (von fünf möglichen) erhöht. Mit hohem Kräfteansatz lag in der Erstphase der Einsatzschwerpunkt auf dem direkt an das Lager angrenzenden Produktionsbereich. Nur durch massive Kühlmaßnahmen mit Hilfe von Wasser-werfern konnte so ein Übergreifen der Flammen auf mehre Etagen des Produktionsgebäudes verhindert werden. Durch die sehr hohe Wärmestrahlung sowie durch Funkenflug, der durch die Windböen be-günstigt wurde, kam es auf dem Nachbargrund-stück zum Brand einer Leichtbauhalle, in der Recyclingprodukte gelagert waren. Der Brandver-lauf des Lagerguts war so rasant, dass das Ge-bäude komplett zerstört wurde. Ein wenige Meter entfernt stehendes Verwaltungsgebäude der Recyclingfirma wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, jedoch kam es hier lediglich zu Schä-den an der Fassade. Während dieser Phase des Einsatzes wurde die Brandbekämpfung mit mas-siver Wasserabgabe von mehreren Seiten auf die sich in Brand befindlichen Bauwerke durchge-führt, so dass sich der Einsatzerfolg einstellte.

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Zur Sicherstellung des benötigten enormen Löschwasserbedarfs musste mit einem Spezial-fahrzeug Löschmittel aus dem ca. 1000 Meter entfernten Mittellandkanal gepumpt werden und über eine lange Schlauchleitung zur Einsatzstelle transportiert werden. Mit Hilfe dieses Spezial-fahrzeugs konnte eine Wasserversorgung am Einsatzort mit bis zu 6000 l/min sichergestellt werden. Bereits zu Beginn der Einsatzmaßnahmen muss-te ein Einsatzabschnitt Spüren und Messen zur Schadstoffidentifizierung eingerichtet werden. Die großflächigen Messungen in Vinnhorst, Langen-hagen und Isernhagen-Süd brachten jedoch kei-ne Ergebnisse, so dass eine Gesundheitsgefähr-dung für die Bevölkerung ausgeschlossen wer-den konnte. Aufgrund der wahrnehmbaren Ge-ruchsbelästigung in diesen Bereichen wurden jedoch von der Feuerwehr Rundfunkdurchsagen veranlasst, die dazu aufforderten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurde der Großbrand unter Kontrolle gebracht und um 06:12 Uhr konnte die Meldung „Feuer aus“ gege-ben werden. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die frühen Mittagsstunden hin. Das betrof-fene Lagergebäude musste nach einer ersten Begutachtung durch Baustatiker als einsturzge-fährdet eingestuft werden – die Nutzung war nicht mehr möglich. Das angrenzende Produkti-onsgebäude konnte von der Feuerwehr ge-schützt werden eine Wiederaufnahme der Ferti-gung war somit möglich. Ca. 165 Einsatzkräften waren vor Ort. Der Sach-schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf 2,5 Millionen Euro.

(Bild: Hannover Reporter) Salzsäureaustritt am Güterbahnhof Linden

27.09.2011 - Die Feuerwehr Hannover wurde gegen 08:30 Uhr über die Notfallzentrale der Deutschen Bahn AG zu einem Flüssigkeitsaustritt aus einem Kesselwagen zum Güterbahnhof

Linden, Fischerhof 13, alarmiert. Nach erster Erkundung der ABC-Gefahrenabwehrkräfte der Feuerwehr unter Chemikalienschutzanzügen (CSA) stellte sich heraus, dass aus einem bereits separierten Kesselwagen geringe Mengen Salz-säure ausgetreten waren. Offensichtlich war der Domdeckel des Transportwaggons nicht richtig verschlossen gewesen.

(Bild: Feuerwehr Hannover) Die Einsatzkräfte verriegelten den Verschluss fachgerecht und verdünnten die an der Außen-hülle des Tanks herunter gelaufene Salzsäure mit Wasser. Während der ersten Erkundungs-phase des Einsatzes wurde der Bereich um den Kesselwagen in einem Radius von 50 Meter vor-sorglich geräumt und abgesperrt. Die Arbeiten bei einer benachbarten Entsorgungsfirma muss-ten daher für ca. 30 Minuten unterbrochen wer-den. Gegen 09:45 Uhr beendete die Feuerwehr den Einsatz. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Untere Wasserbehörde schätzte vor Ort mögliche Um-weltauswirkungen ab. Im Einsatz waren zwei Löschzüge und ein Rettungswagen der Berufs-feuerwehr sowie der A-Dienst ABC mit insgesamt 28 Einsatzkräften. Feuerwehr übte Einsatz in U-Bahnanlagen 16.10.2011 - In der Tunnelstrecke zwischen den U-Bahnstationen Geibelstrasse und Altenbekener Damm entgleiste auf Grund von Bauarbeiten eine Stadtbahn und kollidierte mit einem entgegen-kommenden Zug. Infolge des Zusammenstoßes kam es zu einem Folgebrand mit mehreren ver-letzten Personen. Dieses Einsatzszenario war eines der Übungsmodule, die im Rahmen einer großangelegten Übung zusammen mit der üstra AG vorbereitet wurden. Um 10:00 Uhr erfolgte die Alarmierung von drei Löschzügen der Berufsfeuerwehr, Sonderfahr-zeugen für Einsätze in Tunnelanlagen, Freiwilli-

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gen Feuerwehren sowie Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen gemäß Einsatzkonzept der Feuerwehr für Schadenslagen in U-Bahnanlagen. Es galt, fünf verletzte Personen zu retten, Brandbekämpfungsmaßnahmen sowie die Entrauchung der Tunnelanlagen und U-Bahnstationen durchzuführen und den Aufbau und Betrieb einer Kommunikationsstruktur si-cherzustellen. In weiteren Übungsmodulen sollten praktische Erfahrungen in der Tunnelbelüftung mit einem neuen Spezialfahrzeug (sogenanntes Löschun-terstützungsfahrzeug) der Berufsfeuerwehr sowie beim Eingleisen von Stadtbahnen im Rahmen der technischen Hilfeleistung für die üstra AG gesammelt werden. Für die Durchführung der Einsatzübung nutzte man den aufgrund von Baumaßnahmen gesperr-ten Streckenabschnitt zwischen den U-Bahnstationen Altenbekener Damm und Geibel-straße. Dieser wurde mit Hilfe einer besonders leistungsfähigen Nebelmaschine als Simulation für das Brandereignis infolge des Stadtbahnun-falls verraucht. Die vorgehenden Trupps, die für Einsätze in Tunnelanlagen mit speziellen Langzeitatem-schutzgeräten ausgerüstet sind, erwartete im ersten Übungsmodul in der Tunnelstrecke ein nahezu realistisch dargestelltes Szenario. Rund 30 Minuten nach Alarmierung konnte die erste Person gerettet und an den Rettungsdienst über-geben werden, weitere 20 Minuten später kam die Rückmeldung „Feuer aus“. Bis dahin waren auch alle weiteren verletzten Personen zur präklinischen Versorgung an den Rettungsdienst übergeben.

(Bild: Schaarschmidt) Die Brandrauchabführung aus dem Tunnelbe-reich erfolgte durch mehrere Druckbelüftungsge-räte sowie das Löschunterstützungsfahrzeug (LUF). Der Einsatz des LUF erfolgte von der U-Bahnstation Geibelstrasse aus, von hier wurde der Brandrauch mit Hilfe der besonders leis-

tungsfähigen Ventilatoren in Richtung der Rampe (Tunnelausfahrt) Altenbekener Damm gedrückt. Insbesondere mit dem neuen Einsatzfahrzeug sammelte man praktische Erfahrungen in der Tunnelbelüftung. Ein sich daran anschließendes Übungsmodul beschäftigte sich mit der Eingleisung eines Stadtbahnwagens im engen Tunnelbereich. Gegen 14:00 Uhr war die Einsatzübung beendet, die extra dafür gesperrten stadtauswärts führen-den Fahrspuren der Hildesheimer Strasse zwi-schen Altenbekener Damm und Alte Döhrener Straße konnten wieder freigegeben werden. „Das Einsatzkonzept U-Bahn hat funktioniert, alle beteiligten Einsatzkräfte der Feuerwehr Hanno-ver und der üstra AG haben hervorragend zu-sammen gearbeitet. Die Einsatzübung hat ge-zeigt, dass wir für Einsätze in den U-Bahnanlagen gut vorbereitet sind und hoffen, dass wir zu einem derartigen Unfall niemals a-larmiert werden müssen“, so das Fazit von Feu-erwehrchef Claus Lange. Feuerwehr und Rettungsdienst waren an dieser Übung mit 80 Einsatzkräften und 30 Fahrzeugen beteiligt. Wesentliche Merkmale des neuen Löschunter-stützungsfahrzeugs:

ferngesteuertes Fahrzeug mit Raupen-fahrwerk

Ventilator mit einem Volumenstrom von 90.000 m3/Stunde

Erzeugung von Wassernebel durch zu-sätzliche Einspritzdüsen im Luftstrom

zweiter Lüfter für dann insgesamt 150.000 m3/Stunde Luftstrom

Rail-Kit als Trägerfahrzeug zum Befah-ren von Gleisanlagen

Schaum-/Wasserwerfer mit einer Leis-tung von 3000 Litern /Minute

Stationierung des LUF auf der Feuer- und Rettungswache 1

Transport des LUF mit Zubehör erfolgt mit einem Abrollbehälter

(Bild: Hannover Reporter)

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Verkehrsunfall mit Stadtbahn – 4 Verletzte 24.10.2011 - Gegen 11:05 Uhr wurde die Feuer-wehr zu einem Verkehrsunfall in den Bischofsho-ler Damm (Stadtteil Bult) gerufen. Die Regions-leitstelle alarmierte daraufhin einen Löschzug, drei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug sowie Ausrüstung für die schwere technische Hilfeleistung. Aus noch ungeklärter Ursache stieß ein Kleinwagen mit einer Stadtbahn der Linie 6 zusammen. Dabei wurde die Fahrerin einge-klemmt und schwer verletzt. Ein Kind, das sich auf dem Rücksitz befand, wurde durch den Auf-prall nur leicht verletzt. Es konnte von Ersthelfern vor Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheit ge-bracht und vom Rettungsdienst versorgt werden. Durch den Aufprall wurde die Fahrerseite des Fahrzeugs so schwer beschädigt, dass die Tür nur mit hydraulischen Rettungsgeräten geöffnet werden konnte. Der Stadtbahnfahrer erlitt einen Schock, ein Fahrgast verlor bei dem Zusammen-stoß den Halt und verletzte sich. Frau und Kind sowie Stadtbahnfahrer transportierten Rettungs-wagen in umliegende Krankenhäuser. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst waren mit 25 Einsatzkräften und 11 Fahrzeugen im Einsatz.

(Bild: Feuerwehr Hannover) Monteur bei Demontagearbeiten von Kranaus-leger eingeklemmt 01.11.2011 – Um 10:05 Uhr ging die Meldung über einen eingeklemmten Monteur auf einem Baukran in der Regionsleitstelle Hannover ein. Daraufhin wurden der Löschzug der Feuer- und Rettungswache 1 sowie ein Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug alarmiert. Ein Mon-teur war bei Demontagearbeiten an einem Bau-kran in ca. 20 Meter Höhe durch den aus unkla-ren Gründen herunterschlagenden Kranausleger eingeklemmt worden.

(Bild: Feuerwehr Hannover) Mit Hilfe eines Drehleiterfahrzeuges konnte der alarmierte Notarzt jedoch nur noch feststellen, dass der Monteur tödliche Verletzungen erlitten hatte. Um den Leichnam vom Baukran sicher zu ber-gen, war es erforderlich, Teile des Kranauslegers anzuheben, dazu wurden die Fachgruppe Hö-henrettung, ein Feuerwehrkran sowie eine Tele-skopmastbühne (Hubrettungsrettungsfahrzeug mit deutlich erweitertem Benutzungsfeld gegen-über den vorhandenen Drehleitern) eingesetzt. Mehrerer Kollegen des verstorbenen Monteurs mussten durch einen Notfallseelsorger betreut werden. Feuerwehr und Rettungsdienst Hannover waren bei diesem Einsatz mit insgesamt 30 Einsatzkräf-ten und 12 Fahrzeugen beteiligt. Großbrand in Lagerhalle eines Recyclingbetriebes 05.11.2011 - Gegen 00:35 Uhr ging der Notruf einer Sicherheitsfirma in der Regionsleiststelle Hannover ein. Aufgrund der Feuermeldung in der Lagerhalle der Recyclingfirma wurden drei Löschzüge der Berufsfeuerwehr, zwei Ortsfeuer-wehren sowie mehrere Sondereinsatz- und Ret-tungsdienstfahrzeuge in die Hansastraße im Stadtteil Nordhafen entsandt. Die ersteintreffen-den Kräfte konnten die Meldungen über den Brand in dem ca. 40 Meter x 80 Meter großen Hallenkomplex bestätigen und forderten einen weiteren Löschzug zur Verstärkung an.

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Der Zugang zur Lagerhalle gestaltete sich für die Einsatzkräfte schwierig, da die verschlossenen Türen und Tore gewaltsam geöffnet werden mussten. In der Erstphase des Einsatzes kamen zwei Wenderohre über Drehleitern sowie ein Wasserwerfer im Außenangriff zum Einsatz. A-temschutztrupps, die mit Strahlrohren in die Halle eindrangen, lokalisierten einen auf einer Fläche von ca. 300 m2 brennenden Wertstoffmüllberg im südlichen Hallenbereich. Die Sicherstellung der Wasserversorgung für den massiven Löschan-griff musste über das Hydrantennetz in der Han-sastrasse sowie die Wasserentnahme aus dem nahen Mittellandkanal erfolgen. Ein Übergreifen des Feuers auf weitere in der Halle gelagerte Wertstoffe, auf angrenzende Gebäudeteile sowie benachbarte Liegenschaften konnte verhindert werden. Nachdem sich ein erster Löscherfolg eingestellt hatte und auch die Art der in der Halle gelagerten Stoffe erkundet war, erfolgte der Einsatz eines Löschunterstützungsfahrzeuges.

(Bild: Feuerwehr Hannover) Dieses kettengetriebene und ferngesteuerte Fahrzeug ist mit einem Hochleistungslüfter aus-gestattet. Durch zusätzliche Vernebelung von Löschmittel im Luftstrom des vor einem geöffne-ten Hallentor positionierten Einsatzfahrzeuges kühlte man den Brandrauch ab. Weitere Druck-belüftungsgeräte unterstützten die Abführung des Brandrauches aus dem Hallenkomplex. Um Glutnester im aufgetürmten Wertstoffmüll abzulöschen, wurde ein Teleskoplader der Feu-erwehr Hannover eingesetzt. Dieser zog den Wertstoffmüll schaufelweise aus der Halle. Dort wurde er dann von bereitstehenden Atemschutz-trupps mit Strahlrohren abgelöscht. Gegen 06:00 Uhr konnte der Kräfteansatz auf zwei Löschzüge reduziert werden. Die Feuerwehr Hannover und der Rettungsdienst hatte insgesamt 140 Kräfte und 40 Fahrzeugen eingesetzt. Zur Sicherstellung des Brandschutzes im Stadt-gebiet wurden die Feuer- und Rettungswachen

durch Einsatzkräfte und Fahrzeuge der Freiwilli-gen Feuerwehr Hannover besetzt. Diese waren in mehreren Paralleleinsätzen im Stadtgebiet gefordert. Hoher Sachschaden nach Brand in Bordell 22.12.2011 - Die Feuerwehr Hannover wurde gegen 03:45 Uhr in die Scholvinstraße 5 (Hanno-ver-Mitte) gerufen. Dort brannte eine Dachge-schosswohnung in einem viergeschossigen, ü-berwiegend als Bordell genutzten Gebäude. Das Feuer drohte bei Eintreffen der ersten Einsatz-kräfte auf den gesamten Dachstuhl überzugrei-fen. Die Polizei hatte bereits circa zehn Personen aus dem Gebäude evakuiert. Die Feuerwehr ließ das betroffene Gebäude sowie ein benachbartes Haus komplett räumen und suchte alle Räum-lichkeiten nach vermissten Personen ab. Parallel wurde ein Löschangriff über zwei Drehleitern von außen und mehrere Trupps unter Atemschutz im Innenangriff eingeleitet. So konnte das Feuer in der Dachgeschosswohnung nach circa 45 Minu-ten unter Kontrolle gebracht und das Übergreifen auf den gesamten Dachstuhl und das angren-zende Gebäude vermieden werden. Um 05:50 Uhr war der Brand gelöscht. Das Feuer hatte sich in der Dachgeschosswoh-nung offensichtlich innerhalb kurzer Zeit massiv ausgebreitet. Um die Brandherde effektiv be-kämpfen zu können, mussten Teile der Beda-chung des Gebäudes geöffnet werden. Diese Arbeiten gestalteten sich als zeit- und personal-aufwendig. Vorübergehend waren daher drei Löschzüge (Löschzüge 1, 4 und 3) der Berufs-feuerwehr sowie die Ortsfeuerwehr Linden, drei Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug mit 60 Einsatzkräften beteiligt. Die Löscharbeiten fanden unter regem Interesse zahlreicher Schaulustiger aus dem Steintorviertel statt. Durch notwendige Stromabschaltungen kam es während des Einsatzes auch in benach-barten Gebäuden zu Nutzungseinschränkungen. Die Polizei sperrte die Scholvinstraße und Teile der Goethestrasse für den PKW-Verkehr kom-plett ab.

(Bild: Hannover Reporter)

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Menschenrettung nach Wohnungsbrand 30.12.2011 - Gegen 04:10 Uhr meldeten Anwoh-ner der Feuerwehr einen Wohnungsbrand in einem viergeschossigen Mehrfamilienhaus an der Schulenburger Landstraße in Hannover-Vinnhorst. Nach deren Aussagen sollten sich noch mehrere Personen in dem brennenden Gebäude befinden. Aufgrund der Einsatzmeldung entsandte die Regionsleitstelle zwei Löschzüge der Berufsfeuerwehr und alarmierte die Ortsfeu-erwehr Vinnhorst. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte waren Flammen in einer Einzimmerwohnung im ersten Obergeschoss des Gebäudes erkennbar. Der 50-jährige Wohnungsinhaber stand auf dem Balkon und rief um Hilfe. Anwohner hatten zwar bereits versucht, ihn über eine Anstellleiter von dem Balkon der Brandwohnung zu retten, doch aus ungeklärtem Grund hatte er die Leiter bereits mehrfach weggestoßen. Auch den ersten Ver-such, ihn über die Drehleiter der Feuerwehr in Sicherheit zu bringen, wehrte der Mann zunächst ab. Erst als es nach dem Durchzünden von Rauchgase in diesem Bereich zu einer massiven Brandausbreitung kam, ließ er sich in den siche-ren Korb der Drehleiter ziehen. Der 50-jährige kam mit schweren Verbrennungen und einer Rauchgasintoxikation in die Medizinische Hoch-schule Hannover.

(Bild: Schaarschmidt/NP) Eine 80-jährige Frau aus der verrauchten Nach-barwohnung hatte sich ebenfalls auf ihren Balkon in Sicherheit gebracht. Eine Betreuung durch Einsatzkräfte war notwendig, da sie sich den Abstieg über eine Feuerwehrleiter nicht zutraute. Nachdem der Flurbereich gesichert worden war, wurde sie mit einer Brandfluchthaube ins Freie geführt und anschließend im Rettungswagen in das Nordstadtkrankenhaus transportiert. Durch den massiven Löschangriff der Feuerwehr konnte das Übergreifen des Feuers auf weitere Gebäudeteile verhindert werden. Die Brandwoh-nung brannte jedoch komplett aus und auch der angrenzende Flur wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Aus einer durch Wärmeentwicklung

beschädigten Wasserleitung traten größere Men-gen aus und beschädigten die Wohnung. Nach Einschätzung der Feuerwehr entstand ein Sach-schaden nahezu 100.000 Euro. Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit insge-samt 55 Einsatzkräften und 19 Einsatzfahrzeu-gen vor Ort.

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3.2. Kooperation der Continental AG mit der Landeshauptstadt Hannover Zum 01.10.2011 traten Continental AG und Landeshauptstadt Hannover in eine neue Phase ihrer seit 2005 bestehenden Koopera-tion zur Sicherstellung von Brandschutz und Hilfeleistung ein. In zwei Stufen übernimmt die Feuerwehr Hannover dabei die Aufgaben des abwehrenden Brandschutzes für die drei hannoverschen Continental-Standorte Stö-cken, Vinnhorst und Vahrenwald. Dabei wer-den Teile der bisherigen Werkfeuerwehr des Unternehmens in die Berufsfeuerwehr Han-nover integriert. Das Unternehmen finanziert der Stadt dafür künftig Personal- und Sach-kosten für den abwehrenden Brandschutz in ihren Werken sowie den Bau einer neuen Feuer- und Rettungswache nahe des Conti-nental-Standortes Vahrenwald für 10 Millio-nen Euro. Das hannoversche Kooperations-modell zum Brandschutz in einem Industrie-unternehmen stellt bundesweit ein Novum dar. "Die künftig noch engere Kooperation beim Brandschutz bestätigt die sehr enge Zusam-menarbeit zwischen Continental und der Lan-deshauptstadt", sagte Oberbürgermeister Ste-phan Weil im August 2011 bei einer gemeinsa-men Pressekonferenz mit der Continental AG. "Wir haben volles Vertrauen in die Kompetenz und hohe Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Hannover", betonte Heinz-Gerhard Wente, Vor-standsmitglied der Continental AG. "Wir kom-men damit nicht nur unserer Verantwortung als lokaler Arbeitgeber und Produzent nach, son-dern sorgen auch weiterhin für die Sicherheit an unseren hiesigen Standorten. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt, dass wir mit der Be-rufsfeuerwehr einen verlässlichen Partner ge-funden haben."

(Bild: Heusel / HAZ)

Die Integration der Werkfeuerwehrangehörigen in die Berufsfeuerwehr geschieht in zwei Schritten. Zum 1. Oktober 2011 übernahm die Feuerwehr Hannover von der bestehenden Feuer- und Ret-tungswache 2 aus die Aufgaben des abwehren-den Brandschutzes, der technischen Hilfeleistung und der Notfallrettung für die Standorte Stöcken und Vinnhorst. Dazu wurden nach Stellenaus-schreibung und Personalauswahlverfahren elf Feuerwehrleute des Unternehmens von der Stadt eingestellt. Für den Standort Vahrenwald bleibt bis zur Fertigstellung der neuen Feuer- und Ret-tungswache zum 1. Juli 2014 die verkleinerte Werkfeuerwehr mit Unterstützung der Feuerwehr Hannover zuständig. Ab Juli 2014 wechseln dann zehn weitere Feuerwehrleute von der Continental AG zur Stadt. Das Brandschutzdezernat der Polizeidirektion Hannover als Aufsichtsbehörde hatte einer Aus-weitung der Zusammenarbeit bereits im Vorfeld zugestimmt. Sie verlangte jedoch im Notfall eine schnelle Erreichbarkeit aller Werke durch die operativen Kräfte der Stadt. Da dies vom bisheri-gen Standort der Feuer- und Rettungswache 1 in der Calenberger Neustadt (Feuerwehrstraße) nicht möglich ist, wird ein Neubau notwendig. Für diesen ist das ehemals bahneigene Gelände "Gleisharfe" in der Nordstadt vorgesehen.

(Bild: Feuerwehr Hannover) "Die Feuerwehr Hannover ist mit dieser Koopera-tionsvereinbarung für die deutschen Berufsfeu-erwehren beispielgebend", erklärte der Leiter der Feuerwehr, Claus Lange. "Durch diesen Neubau einer Feuer- und Rettungswache am Standort Gleisharfe werden nicht nur die Zugriffzeiten verkürzt, sondern auch die baulichen Vorausset-zungen für unsere Feuerwehr deutlich verbessert und somit zukunftsfähig."

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3.3. Einsatzunterstützung durch die Feuerwehr Hannover für die Vorberei-tung der UEFA-Europameisterschaft in Poznan (Polen)

Hannovers Partnerstadt Poznan ist Austra-gungsort von drei Vorrundenspielen der UE-FA-Europameisterschaften 2012 in Polen und der Ukraine. Vom 21.06. bis 23.06.2011 fanden im Zuge der vorbereitenden Maßnahmen Ka-tastrophenschutzübungen in Poznan statt. Die hannoversche Feuerwehr unterstützte die Einsatzübungen auf Anforderung der Staatli-chen Feuerwehr in Poznan mit einer Spezial-einheit zur Dekontamination von Verletzten sowie vielen Betroffenen.

(Bild: Feuerwehr Hannover) Nachdem die Kolleginnen und Kollegen aus un-serer Partnerstadt Poznan schon in der Pla-nungsphase auf hannoversche Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Fußballweltmeisterschaft 2006 zurückgreifen konnten, fand nun eine direk-te Unterstützung durch Feuerwehreinsatzkräfte aus Hannover statt. “Als Zeichen der Verbundenheit mit unserer Part-nerstadt und zur Förderung des grenzübergrei-fenden Erfahrungsaustausches entsendet die Landeshauptstadt Hannover die Einsatzkräfte nach Poznan. Unsere hannoverschen Einsatz-kräfte haben sich hervorragend in die polnischen Einsatzstrukturen integriert, die Zusammenarbeit mit der staatlichen Feuerwehr in Poznan verlief reibungslos, die Dekontaminationseinheit erfüllte die an sie gestellten Anforderungen vorbildlich“, kommentierte Oberbürgermeister Stephan Weil das Engagement seiner Feuerwehr. Im Umfeld des Fußballstadions in Poznan, das ca. 43.000 Zuschauer fasst, wurde die Versor-gung einer großen Anzahl von verletzten und kontaminierten Personen nach einer Großscha-denslage geübt. Die Dekontaminationseinheit der Feuerwehr Hannover, die durch die Ortsfeuer-wehren Davenstedt und Limmer betrieben wird, ist für die Massendekontamination bei Gefahrgut-

oder Chemieunfällen sowie nach terroristischen Anschlägen vorgesehen (Dekontamination be-deutet das Entfernen von Verunreinigung oder Verschmutzung von Personen oder Gegenstän-den mit chemischem, bakteriologischem oder radioaktivem Material). Insgesamt 31 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Ortsfeuerwehren aus Davenstedt und Limmer machten sich auf den Weg nach Poz-nan. Neben dem Betriebspersonal für den De-kontaminationsplatz wurden Dolmetscher, Ret-tungsassistenten und Führungspersonal in die hannoversche Partnerstadt entsandt.

(Bild: Feuerwehr Hannover) Während der Einsatzübung am Fußballstadion in Poznan erfolgte im Einsatzabschnitt ABC-Gefahrenabwehr die Dekontamination von ins-gesamt 40 Personen und Verletzten. Die De-kontaminationseinheit der Feuerwehr Hannover ist mit einem Verletzten-Transport-System aus-gestattet. Damit können kontaminierte Patienten auf einer Trage liegend schonend gereinigt wer-den. Nach erfolgter Dekontamination wurden die Patienten zur weiteren Versorgung an einen Behandlungsplatz des Rettungsdienstes über-geben. Die Einbindung in die vor Ort gebildeten Einsatzstrukturen und die Zusammenarbeit mit den polnischen Feuerwehrkräften funktionierte hervorragend. Dafür standen mehrere Dolmet-scher zur Verfügung, die aus den Reihen der Feuerwehr Hannover kamen. „Auch von der polnischen Seite wurde in den Übungsnachbe-sprechungen die Zusammenarbeit positiv be-wertet“ berichtete Christoph Bahlmann, der als Einsatzleiter der hannoverschen Kräfte fungier-te.

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3.4. Die Mitwirkung der Feuerwehr Hannover im „System Intensivtrans-port Niedersachsen“

Durch den Strukturwandel im Krankenhausbe-reich und die damit immer stärkere Spezialisie-rung von Kliniken (Konzentration bestimmter Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten) und Abbau von Bettenkapazitäten sind Verlegungen von Risiko- oder Intensivpatienten erforderlich. Diese Intensivtransporte stellen im Hinblick auf organisatorische sowie medizinische Maßnah-men (so z.B. Disposition, Qualität, Wirtschaftlich-keit) hohe Anforderungen an die Durchführung, das Personal und die technische Ausstattung des jeweiligen Rettungsdienstträgers. Grundlagen des Intensivtransportes in Nie-dersachsen Das Niedersächsische Rettungsdienstgesetz (NRettDG) vom 29.01.1992, zuletzt geändert am 22. Februar 2012, ist Rechtsgrundlage für die Sicherstellung des Rettungsdienstes als öffentli-che Aufgabe. Das Gesetz beinhaltet in fünf Tei-len und 33 Paragraphen die notwendigen Rege-lungen, um dauerhaft, flächendeckend und be-darfsgerecht Notfallrettung, Intensivtransport, qualifizierten Krankentransport sowie Blut- und Organtransporte zu betreiben. Eine Spezifizierung der drei vorgenannten Auf-gaben wird wie folgt vorgenommen: ● Unter Notfallrettung ist die unverzügliche

medizinische Versorgung von Personen am Einsatzort, die Herstellung der Transportfähigkeit sowie fachgerechte Betreuung während des Transports in ei-nem Rettungsmittel zu verstehen (§ 2 (2) 1.) NRettDG).

● Der Rettungsdienst hat darüber hinaus

die Aufgabe, lebensbedrohlich Verletzte oder Erkrankte unter intensivmedizini-schen Bedingungen in eine andere Be-handlungseinrichtung zu verlegen (Inten-sivtransport, § 2 (2) 2.) NRettDG).

● Der „qualifizierte Krankentransport“ nach ärztlicher Verordnung gilt für Verletzte oder Hilfebedürftige, die lediglich einer fachgerechten Betreu- ung oder besonderer Einrichtungen eines Rettungsmittels bedürfen (§ 2 (2) 3.) NRettDG).

RettungsdienstRettungsdienst

IntensivtransportIntensivtransport NotfallrettungNotfallrettungqualifizierter

Krankentransportqualifizierter

Krankentransport

Die Teilbereiche des Rettungsdienstes in Nieder-sachsen Die Zuständigkeit eines Rettungsdienstträgers ergibt sich aus § 3 NRettDG. Demnach ist Trä-ger des Rettungsdienstes ● das Land für die Luftrettung in Nie- dersachsen, ● die Landkreise, kreisfreien Städte und

besonders benannte Städte (Cuxhaven, Göttingen, Hameln und Hildesheim) in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich für den bodengebundenen Rettungs-dienst.

Zu beachten ist das Gebot der kommunalen Zusammenarbeit - dies gilt besonders für be-nachbarte Rettungsdienstträger. Im Bereich des Intensivtransports sollen mehrere kommunale Träger Intensivtransportwagen (ITW) gemein-sam vorhalten (vgl. § 4 (4) NRettDG). Die Be-darfsgerechtigkeit eines solchen Fahrzeugs liegt in der Regel vor, wenn dessen Einsatzzahlen in einem Zeitintervall die zusätzliche Vorhaltung eines RTW begründen würden. Die Koordinierung und Lenkung aller Rettungs-diensteinsätze übernimmt die jeweilige Leitstelle des Rettungsdienstbereichs (vgl. § 6 NRettDG). Diese nimmt Hilfeersuchen entgegen, setzt die notwendigen Rettungsmittel ein und ist gegen-über der Fahrzeugbesatzung weisungsgefugt, nicht jedoch in ärztlichen Angelegenheiten. Bei der Disposition eines Intensivtransports müssen Dringlichkeit des Einsatzes, Verfügbarkeit der notwendigen Rettungsmittel und Dauer des Einsatzes beachtet werden.

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Die Transportanforderung der abgebenden Klinik wird von der zuständigen Rettungsleitstelle ent-gegengenommen, da Notfalltransporte regional gelöst werden müssen. Falls die Anfahrt- bzw. Anflugdauer (inkl. Transport) zu lang ist, wird an die zentrale Koordinierungsstelle für Intensiv-transporte (§ 6a NRettDG), die KOST Nieder-sachsen, weitergeleitet und auf Basis der Aus-wahl des Transportmittels dort disponiert. Dabei hat sich der Entscheidungsbaum „Transportmit-telauswahl für arztbegleitete Intensivtransporte“ in Niedersachsen bewährt.

Entscheidungsbaum für Intensivtransporte Ebenso erleichtert ein „standardisiertes Anforde-rungs- und Abfrageprotokoll“ sowie ein „Arzt-Arzt-Gespräch“ die notwendige Planung und Trans-portdurchführung. Diese werden landesweit mit Rettungsluftfahrzeugen (ITH) und bodengebun-denen Rettungsmitteln (ITW) über die von Nie-dersachsen betriebene Zentrale Koordinierungs-stelle (KOST) erledigt. Der Regionsleitstelle Han-nover (Integrierte Leistelle für Brandschutz, Hilfe-leistung, Katastrophenschutz sowie Rettungs-dienst von Region Hannover und Landeshaupt-stadt Hannover) wurde diese Aufgabe übertra-gen.

Anforderungsprotokoll Intensivtransport Als Rettungsmittel stehen Luftfahrzeuge (RTH, ITH) und Krankenkraftwagen (NEF, RTW, KTW, ITW) zur Verfügung (§ 9 NRettDG). Intensivtransportwagen der Feuerwehr Han-nover Der neue Intensivtransportwagen (ITW) der Feuerwehr Hannover berücksichtigt bereits die Vorgaben der DIN 75076. Für die Verlegung intensivmedizinisch zu betreuender Patienten konnte so im Juli 2011 das Fahrzeug auf der Feuer- und Rettungswache 5 in Dienst genom-men werden. Der ITW ist Bestandteil des Inten-sivverlegungssystems Niedersachsen (Fahr-zeugstationierungen in Göttingen, Hameln, Hannover sowie Oldenburg) und wird für lan-desweite Sekundärverlegungen durch die KOST disponiert. Besetzt ist der ITW mit einer Ärztin bzw. einem Arzt (Qualifikation Notarzt sowie Fortbildung entsprechend den

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Empfehlungen der DIVI zum Intensivtransport) der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover sowie zwei Rettungsassistentinnen bzw. Rettungsassisten-ten der Feuerwehr Hannover (Fortbildung gem. DIVI-Empfehlung). Der ITW wurde auf einem Mercedes-Benz-Fahrgestell von der Firma Wietmarscher Ambu-lanz- und Sonderfahrzeug GmbH, Wietmarschen (WAS), aufgebaut. Der Sprinter 519 CDI mit Automatikgetriebe hat einen langen Radstand von 4325 mm, ist mit einer luftgefederten Hinterachse, elektronischem Stabilitätsprogramm (ESP) sowie einer Bremsan-lage mit Antiblockiersystem, Antischlupfregelung und Bremsassistent ausgestattet. Partikelfilter und Abgasüberwachung für Stickoxide sorgen für hohe Umweltstandards – es wird die Abgas-schadstoffklasse EURO 5 (EEV) erreicht. Das Fahrzeug hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 5300 kg. Fahrer- sowie Patientenraum können unabhängig voneinander automatisch klimatisiert werden. Navigationsgerät mit großem Bildschirm und integriertes Rückfahrkamerasystem vervoll-ständigen die Ausstattung.

ITW der Feuerwehr Hannover In dem Kofferaufbau stehen sämtliche medizini-schen Gerätschaften (z.B. Beatmungsgerät; Oxy-log; Perfusoren; Infusiomat) für die adäquate Verlegung von Personen unter intensivmedizini-schen Bedingungen zur Verfügung. Patienten können liegend auf einer elektrohydraulisch höhenverstellbaren Scherentrage über eine La-debordwand (Belastung 750 kg) am Heck des Fahrzeugs ergonomisch günstig in den Kranken-raum gebracht werden. An dieser Spezialtrage finden je nach Bedarf sämtliche oben genannten Medizingeräte Platz, so dass eine lückenlose Intensivversorgung von der Ursprungsklinik bis zum Zielkrankenhaus gewährleistet ist.

Spezialtrage für den Patiententransport Personelle Qualifikation Die Rettungsdienstgesetze der Länder (so z.B. § 10 NRettDG) setzen voraus, dass das im Ret-tungsdienst eingesetzte Personal fachlich und gesundheitlich geeignet sein muss. Im Rahmen des Intensivtransports - als Teil der Notfallret-tung - ist darunter die fachliche Qualifikation des Arztes (Notarzt mit Zusatzqualifikation) und die des medizinischen Begleitpersonals zu verste-hen. Dabei sind die Empfehlungen der Deut-schen Interdisziplinären Vereinigung für Inten-siv- und Notfallmedizin (DIVI) sowie der Bun-desarbeitsgemeinschaft der Notärzte Deutsch-lands (BAND) zugrunde zu legen. Demnach soll ein Arzt mit Zusatzbezeichnung Notfallmedizin (Notarzt) drei Jahre klinische Weiterbildung in einem Fachgebiet mit inten-sivmedizinischen Versorgungsaufgaben und zusätzlichen sechs Monaten Vollzeittätigkeit auf einer Intensivstation erfüllen. Auch soll ein Kurs „Intensivtransport“ nach den Empfehlungen der DIVI (20 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten) absolviert sein. Das medizinische Begleitpersonal verfügt über die Qualifikation als Rettungsassistent, hat auch mindestens drei Jahre Vollzeittätigkeit nachge-wiesen, eine 14tägige Hospitation auf einer Intensivstation absolviert und an einem DIVI-Kurs „Intensivtransport für Rettungsfachperso-nal“ (20 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten) er-folgreich teilgenommen. Das medizinische As-sistenzpersonal der Feuerwehr Hannover wurde in einem Pilotprojekt für den neuen Aufgaben-bereich fortgebildet. Dies konnte in Zusammen-arbeit mit der Medizinischen Hochschule Han-nover auf der Intensivstation des Stationie-rungskrankenhauses und in zusätzlichen theo-retischen Unterrichtseinheiten geschehen.

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Neue Mitarbeiter werden als zusätzliches Besat-zungsmitglied auf dem ITW praktisch geschult und fortgebildet. Die BAND empfiehlt ebenfalls eine theoretische, praktische intensivmedizini-sche Zusatzausbildung für Assistenzpersonal – falls es sich nicht um Fachpflegekräfte handelt. Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Weiterhin hat der Rettungsdienstträger einen Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) bestellt, der u. a. für das Qualitätsmanagement sowie die Aus- und Fortbildung des Personals, auch im Bereich Intensivtransport, verantwortlich ist.

Finanzierung Zur Finanzierung des Intensivtransports (vgl. §§ 14, 15 und 16 NRettDG) werden die voraus-sichtlichen betriebswirtschaftlichen Gesamtkos-ten des Rettungsdienstes - inklusive der Kosten des Intensivtransports - als sog. Plankosten nach einheitlichen Maßstäben auf der Basis der Einsatzzahlen des Vorjahres, der Personal- und Sachkosten sowie der Kosten der Trägerverwal-tung und der Rettungsleitstelle ermittelt. Dieser Kostenrahmen (sog. notwendige wirtschaftliche Gesamtkosten des Rettungsdienstes) ist Grund-lage eines Budgets, das zwischen der Landes-hauptstadt Hannover und den Kostenträgern abgestimmt wird.

3.5. Feuerwehr Hannover engagiert sich auf der IdeenExpo In der Zeit vom 27. August 2011 bis 04. Sep-tember 2011 fand an neun Ausstellungstagen auf dem hannoverschen Messegelände die IdeenExpo statt. Ziel der IdeenExpo war es, naturwissenschaftliches Interesse bei Kin-dern und Jugendlichen zu wecken. Junge Menschen, die kurz vor der Berufs- oder Stu-dienwahl stehen, sollen durch das Engage-ment der Feuerwehr Hannover für das Be-rufsbild Feuerwehr motiviert werden. Die Feuerwehr Hannover hat sich in Kooperation mit dem Landesfeuerwehrverband Niedersach-sen e.V. auf einem Messestand in der Halle 9 präsentiert. Außerdem sind Workshops, Mit-machaktionen und Fahrzeugpräsentationen im Convention Center und auf der davor liegenden Freifläche durchgeführt worden.

Fahrzeugpräsentationen im Außengelände

Im Bühnenprogramm der IdeenExpo fanden „Feuerwehr-Modenschauen“ und Vorführungen von Einsatzübungen statt.

„Feuerwehr-Modenschau“ zur Darstellung der unter-schiedlichen Schutzausrüstung der Feuerwehr auf der Innenbühne Im Einzelnen war die Feuerwehr Hannover mit folgenden Aktionen an der IdeenExpo beteiligt: Stand in der Messehalle 9 Mitmachmodule am Messestand Präsentation von Einsatzfahrzeugen vor

dem Convention Center sowie Tauchde-monstrationen, die durch die Fachgruppe Wasserrettung gezeigt wurden

Mitmachstationen im Außengelände Präsentation ausgewählter Sonderfahr-

zeuge der Feuerwehr auf der Außenbüh-ne

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Realitätsnahe Einsatzübungen an den Wo-chenendtagen

Workshop Messeinsatz im Rahmen der ABC-gefahrenabwehr

Modenschau – Präsentation von Einsatz-kleidung auf der Innenbühne neben dem Messestand

Sonderaktionen am Studententag

Beratung am Stand der Feuerwehr

Mitmachaktion am Innenstand

Einsatzübung der Freiwilligen Feuerwehr Hannover vor der Bühne auf der IdeenPlaza

Tauchvorführungen der Feuerwehr

Fahrzeugpräsentation auf dem Außengelände

Die Expo-Botschafter bei der Feuerwehr auf dem Weg nach oben

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3.6. Niedersächsische Berufsfeuerwehren und Siemens starten bundes-weit einzigartiges Ausbildungsprojekt

Die Berufsfeuerwehren Hannover, Hildes-heim, Salzgitter und Wilhelmshaven reagieren auf die stetig sinkende Zahl an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern. Gemeinsam mit dem Ausbildungszentrum der Siemens AG in Hannover gaben sie im August 2011 den Startschuss für ein bundesweit einmali-ges Pilotprojekt. Bislang mussten Interessen-ten in der Regel eine dreijährige Lehre vor-weisen, bevor eine 18-monatige Ausbildung bei der Feuerwehr möglich war. Die Vorstel-lung des neuen Ausbildungsprojektes der Berufsfeuerwehren Hannover, Hildesheim, Salzgitter und Wilhelmshaven sowie der Sie-mens Professionel Education (SPE) Hannover erfolgte im Rahmen einer Pressekonferenz auf der IdeenExpo.

Innenminister Schünemann bei der Projektvorstellung auf der IdeenExpo (Bild: SIEMENS AG) Acht ausgewählte Nachwuchskräfte im Alter von 17 bis 21 Jahren erhalten erstmals die Chance auf einen schnellen Einstieg nach dem Schulab-schluss: Sie begannen am 01. August 2011 eine neuartige dreijährige Ausbildung, die von der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuer-wehren in Niedersachsen in Kooperation mit Siemens entwickelt wurde. Unterstützt wird das Projekt durch das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport. Während der Ausbildung zum/zur Industrieelekt-riker/-in bei Siemens besuchen alle acht Azubis die Berufsbildende Schule Metalltechnik und Elektrotechnik in Hannover und durchlaufen zu-sätzliche Ausbildungssequenzen zur beruflichen Fachqualifizierung bei der SPE. Den praktischen Ausbildungsteil absolvieren sie bei Siemens Buil-ding Technologies, der Gebäudetechnik-Sparte des Siemens-Konzerns. Einer der Schwerpunkte in diesem Geschäftsgebiet sind Lösungen aus dem Bereich der Brandschutztechnik.

„Die Auszubildenden erhalten damit eine solide technische Grundausbildung mit vollwertigem Abschluss, auf der sie weiter aufbauen können“, so Ralf Rochau, Leiter der Siemens Professio-nal Education in Hannover. In der Laufbahnausbildung bei den Berufsfeu-erwehren werden die Nachwuchskräfte an-schließend auf ihre späteren Hauptaufgaben vorbereitet: Brandbekämpfung, technische Hilfe-leistung, Rettungsdienst und Katastrophen-schutz. Zu den Ausbildungsinhalten zählen ne-ben allgemeinen und fachbezogenen Grundla-gen Speziallehrgänge wie Atemschutz, Sprech-funk, Gefährliche Stoffe und Güter, Technische Hilfe sowie die Befähigung zum Führen der Einsatzfahrzeuge. Auch Grundlagen einer ret-tungsdienstlichen Ausbildung sind fester Be-standteil. Schließlich gehört der Dienst auf dem Rettungswagen oder dem Notarzteinsatzfahr-zeug heute ebenso zum Berufsalltag einer Brandmeisterin bzw. eines Brandmeisters, wie der Einsatz auf einem der Lösch- oder Sonder-fahrzeuge der Feuerwehr. Die abschließende Laufbahnprüfung wird an der Niedersächsi-schen Akademie für Brand- und Katastrophen-schutz (NABK) in Celle abgelegt. Mit deren Be-stehen eröffnet sich den Absolventen das ge-samte Berufsfeld des hauptberuflichen feuer-wehrtechnischen Dienstes. Die Kosten für das Pilotprojekt werden von den beteiligten Kommunen und vom Niedersächsi-schen Ministerium für Inneres und Sport getra-gen. Bis Ende Februar 2011 konnten sich inte-ressierte junge Frauen und Männer auf die Ausbildungsplätze bewerben und anschließend ihre Eignung in Auswahltests unter Beweis stel-len. Mindestvoraussetzung war ein Realschul-abschluss und ausreichende körperliche Leis-tungsfähigkeit. „Wir wollen mit dem neuen Ausbildungsgang die traditionelle Feuerwehrausbildung nicht er-setzen, sondern neue Wege in der Nachwuchs-gewinnung erproben“, so Claus Lange, Vorsit-zender der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren Niedersachsens und Chef der hannoverschen Berufsfeuerwehr. Der Hin-tergrund: Obwohl die Feuerwehren weiterhin recht hohe Bewerberzahlen verzeichnen, fällt es doch zunehmend schwerer, ausreichend quali-fizierte Nachwuchskräfte zu finden. „Mit dem Pilotprojekt haben wir uns erstmals direkt an Schulabgängerinnen und Schulabgänger ge-wandt, um sie für den Feuerwehrdienst zu be-geistern und von der Schulbank weg gezielt

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zu fördern. Wir freuen uns, mit Siemens einen erfahrenen Partner gefunden zu haben.“ Innenminister Uwe Schünemann unterstrich in der Pressekonferenz aus seiner Sicht vor dem Hintergrund des demografischen Wandels die Wichtigkeit des Projektes: „Im Wettbewerb um die Besten bedarf es größtmöglicher Flexibilität.“ Er ist zuversichtlich, dass mit dieser Öffnung ein großer Schritt zur langfristigen Sicherung der Einsatzbereitschaft der Berufsfeuerwehren er-folgt.

Die Auszubildenden zu Gast auf der Feuer- und Rettungswache 1 in Hannover (Bild: SIEMENS)

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3.7. Gemeinsame Katastrophenschutzübung „Schimmelreiter“ von Regi-on Hannover und Landeshauptstadt Hannover

Am Samstag, 12.11.2011, führten Region Hannover und Landeshauptstadt Hannover eine gemeinsame Katastrophenschutzübung durch. Übungsszenario war eine großflächige Hochwasserlage, die beide Gebietskörper-schaften betraf. „Die Feuerwehren und Hilfsorganisationen der Region Hannover und der Landeshauptstadt Hannover sind seit mehreren Tagen mit ca. 1000 Einsatzkräften im Großraum Hannover im Ein-satz. Einsatzschwerpunkte sind Hemmingen, die Landeshauptstadt Hannover und Neustadt am Rbge. Laut Prognose ist wegen weiteren Stark-regens mit einem Anstieg der Pegelstände zu rechnen“. So lautete die Ausgangslage für das Übungsszenario der im Jahr 2011 gemeinsam durchgeführten Katastrophenschutzübung. Auf-grund der sich abzeichnenden Lageverschärfung erfolgte im Rahmen der Katastrophenschutz-übung für die Region Hannover sowie für die Landeshauptstadt Hannover jeweils durch die Hauptverwaltungsbeamten in Erwartung einer Jahrhundertflut die Feststellung des Katastro-phenfalls. Für die Katastrophenschutzstäbe von Region und Stadt Hannover galt es dann, an einem Novem-bersamstag ab 09:00 Uhr Hochwasserschutz-maßnahmen zu verstärken und Maßnahmen gegen Deichaufweichungen vorzunehmen, Eva-kuierungsvorbereitungen zu treffen, notwendige Stromabschaltungen zu koordinieren, unterirdi-sche Verkehrsanlagen vor Wassereinbruch zu schützen und notwendige Hygienemaßnahmen wegen Verunreinigungen aus der Kanalisation einzuleiten. Durch die angeordneten Einsatzmaßnahmen aus den beteiligten Stäben wurden in den Einsatzab-schnitten keine übenden Einsatzkräfte von Hilfs-organisationen und Feuerwehren eingesetzt. Die Katastrophenschutzübung „Schimmelreiter“ war als virtuelle Übung angelegt, in der eine zentrale Übungsleitung auf der Feuer- und Rettungswa-che 1 die Einsatzlagen steuerte. Eine Herausforderung der gemeinsamen Katast-rophenschutzübung waren die verschiedenen Übungsorte der beteiligten Stäbe:

Der Katastrophenschutzstab der Region Hannover kam im Regionshaus Hildes-heimer Straße 20 zusammen.

Der Katastrophenschutzstab der Lan-deshauptstadt Hannover traf sich in der Feuer- und Rettungswache 1, Feuer-wehrstraße 1.

Der Katastrophenschutzstab der Poli-zeidirektion Hannover Dezernat 23 (Führungsstab Brand- und Katastro-phenschutzdezernat) bezog Räumlich-keiten in der Waterloostraße 9.

Ziele der Übung und damit Übungsschwerpunk-te waren:

Überprüfung der Kommunikationsstruk-turen der beteiligten Stäbe

Ressourcenmanagement Hochwasser-schutz und Transportlogistik

Nachbarschaftshilfe und überörtliche Hilfe

Vorbereitung von Evakuierungs- und Sicherungsmaßnahmen

Gemeinsam abgestimmte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Die Katastrophenschutzstäbe von Stadt und Region sowie der Polizeidirektion Hannover wurden durch Fachberater von Hilfsorganisatio-nen, THW, DLRG, Stadtwerke Hannover, Stadtentwässerung Hannover, Klinikum Region Hannover, Bundeswehr, Fachbereich Umwelt sowie Gesundheit der Region Hannover, Öffent-licher Personennahverkehr, Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWK) sowie der Stadt Hemmingen verstärkt.

Katastrophenschutzstab der Landeshauptstadt Han-nover beim Lagevortrag

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„Eine derart komplexes und großräumig ange-legtes Übungsszenario erfordert schon in der Vorbereitungsphase eine gute Zusammenarbeit in den Teams der beteiligten Gebietskörperschaf-ten“ erklärte Oberbürgermeister Stephan Weil. „Die diesjährige Katastrophenschutzübung hat gezeigt, dass wir auf die Bewältigung einer grenzübergreifenden Hochwasserlage gut vorbe-reitet sind“. „Dem Wasser ist es gleichgültig, wohin es fließt und welche Behörde zuständig ist“, sagte Regi-onspräsident Hauke Jagau. „Deshalb ist es wich-tig, sich auf die gemeinsame Schadenslage gut vorzubereiten und sich optimal aufzustellen. Ich danke allen Beteiligten, insbesondere den vielen engagierten, ehrenamtlichen Kräften, die uns bei der Vorbereitung auf solch eine Situation tatkräf-tig unterstützen.“ Insgesamt waren 200 Einsatzkräfte in den Stä-ben und Technischen Einsatzleitungen der groß angelegten Übung „Schimmelreiter“ beteiligt, die um 16:00 Uhr endete.

Informierten sich während der gemeinsamen Katast-rophenschutzübung über den Stand der Lage: Poli-zeipräsident Axel Brockmann, Oberst Ullrich Tebbel, Regionspräsident Hauke Jagau und Oberbürgermeis-ter Stephan Weil (von links nach rechts) im Stabs-raum der Regionsleitstelle auf der Feuer- und Ret-tungswache 1.

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4. Fahrzeuge der Feuerwehr

Diese Übersicht beinhaltet den gesamten Bestand an Fahrzeugen, die der Feuerwehr zur Wahrneh-mung ihrer Aufgaben, wie z.B. Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung, Rettungsdienst und Ka-tastrophenschutz, zur Verfügung stehen.

4.1. Löschfahrzeuge

BF FF

Löschfahrzeuge 17 36

4.2. Hubrettungsfahrzeuge

BF FF

Hubrettungsfahrzeuge 9 2

4.3. Spezialfahrzeuge

BF FF

Rüstwagen -- 2

Kranwagen 2 --

Gerätewagen 15 8

Schlauchwagen -- 3

Wechselladerfahrzeuge 10 1

Abrollbehälter 23 1

Sonstige Fahrzeuge 2 3

Gesamt 52 18

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4.4. Rettungsdienst- und Sanitätsfahrzeuge

BF

Krankentransportwagen --

Rettungswagen 14

Intensivtransportwagen 2

Notarzt-Einsatz-Fahrzeuge 8

Baby-Notarztwagen 1

Großraumrettungswagen 1

Gesamt 26

4.5. Sonstige Feuerwehrfahrzeuge

BF FF

Einsatzleitwagen 28 4

KFZ (MZW, IW, MTW, WEF, Bus) 21 17

Krad -- 2

Gesamt 49 23

4.6. Feuerwehranhänger

BF FF

Anhänger (versch. Beladung) 6 7

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4.7. Fahrzeugbeschaffungen 2011 Über das vergangene Jahr verteilt konnte die Feuerwehr Hannover einige neue Fahrzeuge in Dienst stellen. Vielfach handelte es sich dabei um Ersatzbeschaffungen, die notwendig wurden, um zukünftig den Aufgaben im Alltag und damit einer kontinuierlichen Sicherstellung der Feuerwehraufgaben in der Landeshauptstadt Hannover gerecht zu werden.

4.7.1. Drehleiter mit teleskopierbarem Gelenkteil (DLA (K) 23/12) Indienststellung: Frühjahr 2011 Standort: Feuer- und Rettungswachen 3 und 5 Die Feuerwehr Hannover stellte im Frühjahr 2011 zwei neue Drehleitern mit Rettungskorb mit einem besonderen, 5-teiligen Leiterpark und teleskopierbarem Gelenkteil in Dienst. Diese Drehleitern haben im Vergleich zu den bisher gebräuchlichen Fahrzeugen ein deutlich erweitertes Benutzungsfeld. Die beiden neuen DLA (K) 23/12, so die Typenbezeichnung, werden im Löschzugkonzept Hannover zur Rettung von Menschen aus Notlagen, zur Durchführung technischer Hilfeleistungen und zur Brandbe-kämpfung jeweils in Verbindung mit zwei Hilfeleistungslöschfahrzeugen (HLF) und einem Einsatzleit-wagen (ELW) eingesetzt. Die Drehleitern sollen durch die besondere Konfiguration des Leiterparks, insbesondere die Einsätz-möglichkeiten in enger Bebauung und in Bereichen mit erschwerter Zugänglichkeit im Dach- und Un-terflurbereich, verbessern.

4.7.2. Rettungswagen (RTW 66) Indienststellung: Juli 2011 Standort: Feuer- und Rettungswachen 5 Nach einer Bedarfsplananpassung aufgrund des steigenden Einsatzaufkommens in der Notfallrettung wurde im Juli 2011 ein zusätzlicher Rettungswagen auf der Feuer- und Rettungswache 5 in Dienst gestellt. Rettungswagen dienen der rettungsdienstlichen Notfallversorgung sowie dem sicheren Transport von Patienten in die nächstgelegene Fachklinik. Hierzu ist das Fahrzeug auf die speziellen Anforderungen mit umfangreicher medizinischer Beladung ausgestattet.

Fahrgestell MB, Econic 1833 LL 4x2

Motorleistung 240 kW (326 PS)

Besatzung (max.) 1/2

Ausstattung u.a. Hinterachszusatzlenkung Abstütz-Sicherheits-System 5-teiliger Leiterpark Rettungskorb RK 270 Aufnahmevorrichtung für el. Hochleistungslüfter am Korb

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4.7.3. Abrollbehälter Atemschutz (AB-A) Indienststellung: Juli 2011 Standort: Feuer- und Rettungswachen 3 Die Feuerwehr Hannover hat im Juli 2011 für die Sicherstellung feuerwehrtechnischer Maßnahmen im Rahmen von größeren Einsätzen zur Brandbekämpfung oder zur Abwehr atomarer, biologischer oder chemischer Gefahren (ABC-Gefahren) unter Einsatz von Atemschutztechnik einen speziellen Abroll-behälter Atemschutz (AB-A) zur Bereitstellung von Behälter- und Regenerationsatemschutzgeräten, Atemanschlüssen, Atemfiltern, Fluchthauben und Chemikalienschutzanzügen in Dienst gestellt. Ein großer Teil der Pressluftatmer ist in Rollwagen verlastet, die im abgesattelten Zustand über Ram-pen entnommen und mit wenig Personal zügig im Bereich der Einsatzstelle bewegt werden können. Zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft von Atemschutzgeräten können notwendige handwerk-liche Maßnahmen u.a. an zwei ausklappbaren Ausgabewerkbänken sowie im beheizbaren Heckgerä-teraum, bei Bedarf zusätzlich durch ein Zelt vor Witterungseinflüssen geschützt, ausgeführt werden.

Fahrgestell Mercedes Benz Sprinter 519 CDI (EEV)

Motorleistung 140 kW (192 PS)

Besatzung 1/3

Ausstattung u.a. Luftfederung an der HinterachseCorpuls 3 mit Zubehör Oxilog 1000 Notfallrucksäge Stryker Roll-In-Fahrtrage

Hersteller GSF Sonderfahrzeugbau GmbH

Maße Höhe: 2.560 mm Breite 2.500 mm Länge 6.400 mm

Masse ca. 7.500 kg

Ausstattung u.a. 64 Pressluftatmer (1-Flaschengeräte18 Twin-Pack-Pressluftatmer 14 BG 4-Regenerationsgeräte 35 Druckgasflaschen 60 Atemanschlüsse und Atemfilter 100 Brandfluchthauben 4 Chemikalienschutzanzüge 13 kVA-Stromerzeuger

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

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4.7.4. Abrollbehälter Gefahrgut (AB-G) Indienststellung: Juli 2011 Standort: Feuer- und Rettungswachen 3 Die Feuerwehr Hannover hat im Juli 2011 für die Sicherstellung feuerwehrtechnischer Maßnahmen zur Abwehr atomarer, biologischer oder chemischer Gefahren (ABC-Gefahren), insbesondere zur Bereitstellung von spezieller Sonderschutzkleidung sowie Material und Gerätetechnik zum Abdichten, Auffangen und Umfüllen von Gefahrstoffen, einen Abrollbehälter Gefahrgut (AB-G) in Dienst gestellt. Der Einsatz des AB-G erfolgt im Rahmen der Alarm- und Ausrückordnung der Feuerwehr Hannover bei ABC-Einsätzen zusammen mit dem Gerätewagen Messtechnik, dem Abrollbehälter Dekontamina-tion sowie dem Abrollbehälter Atemschutz in Ergänzung mit einem Löschzug sowie auf Anforderung der Einsatzleitung Ein großer Teil der Ausrüstung ist in Rollwagen verlastet, die im auf- und abgesattelten Zustand über die Ladebordwand entnommen und mit wenig Personal zügig im Bereich der Einsatzstelle bewegt werden können.

4.7.5. Löschfahrzeug Katastrophenschutz (LF KatS) Indienststellung: Juli 2011 Standort: Ortsfeuerwehr Misburg Die Feuerwehr Hannover stellte im Juli 2011 ein neues Löschgruppenfahrzeug Katastrophenschutz (LF-KatS) bei der Ortsfeuerwehr Misburg in Dienst. Dieses entspricht dem Pflichtenheft des Bundes-amtes für Katastrophenschutz (BBK) sowie der DIN 14530-8 (LF-KatS) und wurde unter Zuwendun-gen im Rahmen der Neuordnung der ergänzenden Katastrophenschutzausstattung des Bundes durch die Landeshauptstadt Hannover beschafft. Das neue LF-KatS ersetzt ein altes, ausgesondertes LF 16-TS aus ehemaligen Beständen des Bun-des. Fahrzeug und Beladung sind insbesondere im Hinblick auf lang anhaltende Einsätze im Bereich der Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung im Rahmen des Katastrophenschutzes in schwe-rem Gelände konzipiert. Hierzu ist das LF-KatS u. a. mit einer Singlebereifung und für Wasserdurch-fahrten bis zu 600 mm sowie mit Behältnissen für die Verlastung von persönlicher Ausrüstung der Besatzung ausgestattet. Darüber hinaus kann das Löschgruppenfahrzeug auch im Stadtgebiet Han-nover eingesetzt werden.

Hersteller GSF Sonderfahrzeugbau GmbH

Maße Höhe: 2.500 mm Breite 2.500 mm Länge 6.400 mm

Masse ca. 9.500 kg

Ausstattung u.a. Hydraulische Ladebordwand Markisen als Wetterschutz Pneumatischer Lichtmast Rollwagen mit: Material für den

„Schnelleinsatz“, „Abdichten“, „Gefahrgutpumpen“, Auffangbehälter“, „Beleuchtung

Chemikalienschutzanzüge

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

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4.7.6. Intensivtransportwagen (ITW) Indienststellung: Juli 2011 Standort: Feuer- und Rettungswachen 5 Die Feuerwehr Hannover hat für die Verlegung intensivmedizinisch zu betreuender Patienten im Juli 2011 einen neuen Intensivtransportwagen (ITW) in Dienst genommen. Dieser dient als Ersatz für ein bisher im Dienst befindliches Fahrzeug. Der ITW verfügt über ein besonderes Fahrgestell, eine Ladebordwand, spezielle Aggregate und ent-sprechende medizinische Einsatzmittel. Der neue Intensivtransportwagen dient zum Transport von überwachungspflichtigen Intensivpatienten zwischen zwei Fachkliniken. Zu diesem Zweck ist das Fahrzeug mit einer umfangreichen intensivmedizinischen Ausrüstung ausgestattet und mit zwei Ret-tungsassistenten der Feuerwehr Hannover sowie einem Intensivmediziner der Medizinischen Hoch-schule Hannover besetzt.

Fahrgestell MAN TGM 13.290 4x4 BL

Motorleistung 213 kW (290 PS)

Besatzung 1/8

Ausstattung u.a. Wassertank 1.000 l FPN 10-2000 Pneumatischer Lichtmast 600 m B-Schlauch, davon 360 m in Fahrt verlegbar Tragkraftspritze FPN10-10005 kVA-Stromerzeuger Motorkettensäge Hochwasserschutzpumpe Löschwasser-Faltbehälter

Fahrgestell Mercedes Benz Sprinter 518 CDI

Motorleistung 140 kW (192 PS)

Besatzung 1/3

Ausstattung u.a. Luftfederung an der HinterachseCorpuls 3 mit Zubehör Oxilog 3000 Intensivbeatmungsgerät Klimatisierter Patientenraum Stryker Roll-In-Fahrtrage

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

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4.7.7. Einsatzleitwagen (ELW 1) Indienststellung: August 2011 Standort: Feuer- und Rettungswachen 1-5 Die Feuerwehr Hannover hat im Jahr 2011 sechs Einsatzleitwagen 1 (ELW 1) als Führungsmittel für die Löschzüge der Berufsfeuerwehr in den Brandschutzbezirken der Feuer- und Rettungswachen 1 bis 5 in Dienst genommen. Die ELW 1, als Ersatz für bisher im Dienst 15 Jahre alte Fahrzeuge dienen zur Führung taktischer Einheiten ab Löschzugstärke, Erkundungs- oder Lotsenaufgaben bei besonde-ren Einsatzlagen, Bereitstellung von Atemschutzsicherheitsausrüstung sowie zur Einsatzkommunika-tion und Dokumentation an Einsatzstellen.

Fahrgestell Volkswagen T 5 - Kombi 4Motion

Motorleistung 132 kW (180 PS) mit Dieselpartikelfilter

Besatzung 1/3

Feuerwehrtechnische Ausstattung

Sondersignalanlage in LED-Technik, Außenlautsprecheranlage Verkehrswarnanlage am Heck, Umfeldbeleuchtung Mobiltelefon und Festeinbau-Autotelefon 2m- u. 4m-Funkgeräte als Festeinbau, 2m-Handsprechfunkgeräte Einsatzunterlagen, Schreibmaterial Twin-Pack-Atemschutzgerät, Atemschutzüberwachung Atemschutznotfalltasche, Brandfluchthauben, Notfallrucksack Wärmebildkamera, Ex-Warngerät, Handmegaphon Arbeits-/Besprechungtisch für 4 Personen

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

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5. Leistungszahlen Aus- und Fortbildung

5.1. Leistungszahlen und Lehrgangsangebot der Feuerwehrschule Schwerpunkt der Arbeit an der Feuerwehrschule ist die vorgeschriebene Ausbildung für die Laufbahn-gruppe 1 (mittlerer feuerwehrtechnischer Dienst). Daneben wird eine Vielzahl weiterer Lehrgänge im Rahmen der Aus- und Fortbildung für alle Laufbahnen durchgeführt. In der angegliederten Fahrschule können Führerscheine der Klassen C, CE und D („Busschein“) erworben werden. Neben den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Hannover steht das vielfältige Angebot auch externen Teilnehmern offen. Einen Überblick der im Jahr 2011 geleisteten Aus- und Fortbildungsstunden bzw. der Teilnehmerzahl ergibt sich aus nach-stehender Übersicht.

Teilnehmer an Lehrgängen der Feuerwehrschule 628

Unterrichtsstunden 3524

Lehrgänge und Seminare für die Berufsfeuerwehr, Werkfeuerwehr

Grundausbildungslehrgang Feuerwehr-Einsatz-Leitstellenlehrgang (FEL) Informations- und Kommunikationslehrgang Atemschutzgeräteträgerlehrgang Lehrgang / Seminar Technische Hilfeleistung Lehrgang ABC-Einsatz Teil 1 und Teil 2 Pumpenmaschinistenlehrgang Lehrgang / Seminar Drehleitermaschinist Vorbereitung zur Laufbahnprüfung für den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst Seminar motorbetriebene Trenngeräte

Lehrgänge und Seminare für die Freiwillige Feuerwehr Hannover

Truppmann-Ausbildung Teil I Truppmann-Ausbildung Teil II Truppführerlehrgang Atemschutzgeräteträgerlehrgang Pumpenmaschinistenlehrgang Informations- und Kommunikationslehrgang (Sprechfunkerlehrgang) Seminar - Technische Hilfeleistung Seminar - Suchen und Retten (Innenangriff) Seminar - Motorkettensägen

Lehrgänge für BF, FF und Werkfeuerwehren Drehleitermaschinistenlehrgang Führerscheinausbildung Klasse C/CE und D Fahrsicherheitstraining

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5.2. Leistungszahlen und Lehrgangsangebot der Rettungsassistenten-schule

Die Feuerwehr betreibt eine staatlich anerkannte Rettungsassistentenschule. Die Zulassung bezieht sich auf die Ausbildung von: Rettungssanitätern/-innen Rettungsassistenten/-innen Die Ausbildung zum Rettungsassistenten / zur Rettungsassistentin ist für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Laufbahngruppe 1 (mittlerer feuerwehrtechnischer Dienst) Voraussetzung für den Dienst bei der Feuerwehr Hannover. Darüber hinaus führt die Rettungsassistentenschule in erhebli-chem Maße Aus- und Fortbildungsveranstaltungen, sowohl für eigene Kräfte als auch für "Dritte", durch.

Teilnehmer an Lehrgängen der Rettungsassistentenschule 721

Unterrichtsstunden 2523

Lehrgangsangebot der Rettungsassistentenschule

Ausbildung zur/zum Rettungsassistentin/-en Ausbildung zur/zum Rettungssanitäter/in (theoretischer Teil) Erste Hilfe Ausbildung Lebensrettende Sofortmaßnahmen NEF-Lehrgang Früh-Defibrillation für Rettungsassistentinnen und Rettungsassistenten

111

7

968

35

2

26

4 628

47

63

43

69

12

54 148

0

352

4

10

31 114

5

823

733

721

320

0

255

5

25

93

253

3

252

3

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

2007 2008 2009 2010 2011

J a h r

A n

z a

h l

Teilnehmer Feuerwehrschule Unterrichtsstunden FeuerwehrschuleTeilnehmer RettAssSchule Unterrichtsstunden RettAssSchule

Leistungszahlen des Sachgebiets Aus- und Fortbildung/Rettungsdienst im 5-Jahresvergleich

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6. Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz

Aufgabenbereiche des Vorbeugenden Brand- und Gefahrenschutzes sind unter anderem die Erarbei-tung von Stellungnahmen zu Bauvorhaben im Baugenehmigungsverfahren, im immissionsschutz-rechtlichen Verfahren sowie Genehmigungen nach Gentechnikrecht, die Überprüfung von Brand-schutzeinrichtungen, die hauptamtliche Brandschau in brandgefährdeten Objekten gemäß Nieder-sächsischem Brandschutzgesetz (NBrandSchG), die Mitwirkung und Beratung aus brandschutztech-nischer Sicht sowie die Entwicklung von Katastrophenschutzsonderplänen und die Brandschutzerzie-hung von Kindern und Jugendlichen bzw. die Brandschutzaufklärung Erwachsener.

Art der Tätigkeit Anzahl

Brandschauen und Nachschauen 401

Stellungnahmen in bauaufsichtlichen Verfahren 718

Brandsicherheitswachen 1.827

Brandschutzerziehung/-aufklärung k.A.

230 178 280 328 401

708 633

763 714718

2007 19431777

1841 1827

116 131215

2007 2008 2009 2010 2011

Brandschauen und Nachschauen Stellungnahmen in bauaufsichtlichen Verfahren

Brandsicherheitswachen Brandschutzerziehungen/Schulungen

Entwicklung der Tätigkeiten im 5-Jahresvergleich

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

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7. Zahlen, Daten und Fakten

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Brandeinsätze um ca. 18% gestiegen. Hingegen ist im Be-reich der technischen Hilfeleistungen eine Senkung der Einsatzzahlen von 4916 auf 4352 zu ver-zeichnen. Die Anzahl an Fehlalarmen bei Brandeinsätzen hat wiederum eine neue Höchstmarke von 1950 Alarmierungen erreicht – dies ist eine Steigerung um 18%. Immer mehr automatische Brand-meldeanlagen und das sehr sensible Gespür vieler Menscher für eventuelle Gefahrensituationen in der Stadt führen zur Aktivierung der Feuerwehr. Die Rettungsdiensteinsätze haben auch im Jahr 2011 um mehr als 5% zugenommen. Hier kann prognostiziert werden, dass eine alternde Bevölkerung auch mehr medizinische Dienstleistungen in Anspruch nimmt.

7.1. Einsätze der Feuerwehr Hannover im Jahr 2011

Art des Ereignisses Anzahl des Ereignisses davon Fehlarm

Brand 2.944 1.950

Technische Hilfeleistung 4.352 1.120

Rettungsdienst 47.823 * --

Gesamt 54.192 --

(* Einsätze im Rettungsdienstbezirk der Landeshauptstadt Hannover zzgl. Hemmingen-Westerfeld und Devese)

2.09

5

1.15

3

3.85

5

895

41.7

25

2.26

5

1.35

6

4.58

5

698

41.7

60

2.57

4

1.59

9 4.25

7

1.00

6

42.7

34

2.50

0

1.65

3

4.91

6

1.36

7

45.4

22

2.94

4

1.95

0 4.35

2

1.12

0

47.8

23

1

10

100

1.000

10.000

100.000

Alarmierung zuBrandeinsätzen

davon FehlalarmeBrandeinsatz

Alarmierung zuTechnischen

Hilfeleistungen

davon FehlalarmeTchnische Hilfeleistung

Rettungsdienst

2007 2008 2009 2010 2011

Entwicklung der Einsatzzahlen der Feuerwehr ohne Werkfeuerwehren

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

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7.2. Einsätze Rettungsdienst

41.7

60

42.7

34

45.4

22

47.8

23

41.7

25

38.000

39.000

40.000

41.000

42.000

43.000

44.000

45.000

46.000

47.000

48.000

49.000

2007 2008 2009 2010 2011

Entwicklung der Einsatzzahlen im Rettungsdienst der Feuerwehr Hannover (ohne andere Leistungs-erbringer)

Gesamteinsätze

Feuerwehr Hannover

Leistungserbringer (u.a. Werkfeuerwehren und Beauftragte, Hilfsorganisa-

tionen)

Krankentransport 29.551 912 28.639

Notfallrettung 71.356 46.911 24.445

Gesamt 100.907 47.823 53.084

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7.3. Einsätze Notfallseelsorge Das ehrenamtlich organisierte Team Notfallseelsorge der Feuerwehr Hannover besteht aus 16 Not-fallseelsorgern/innen und wird koordiniert von den Fachberatern Seelsorge Reinhard Feders und Mat-thias Gottschlich. Der Trend der Vorjahre hat sich auch 2011 fortgesetzt - eine Steigerung der Einsatz-zahlen um mehr als 4% ist zu beobachten.

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7.4. Personalstruktur der Feuerwehr Hannover

7.4.1. Zuordnung der Beschäftigten der Berufsfeuerwehr nach Stel-lenplan

LG II, EA 2* LG II, EA 1** LG I, EA 2*** Beschäftigte

Führungsdienste 8 27 -- --

Wachabteilungen -- 30 410 --

Leitstelle**** -- 3 26 2

Organisation des Rettungsdienstes

-- 4 2 5

Sonderdienste 1 8 41 10

Verwaltung -- 7 2 8

Summe 9 79 481 25

Gesamtanzahl Planstellen: 594

Ausbildungsstellen 0 8 34 17

* Laufbahngruppe 2, Einstiegsamt 2, vormals höherer Dienst ** Laufbahngruppe 2, Einstiegsamt 1, vormals gehobener Dienst *** Laufbahngruppe 1, Einstiegsamt 2, vormals mittlerer Dienst **** Nur Mitarbeiter der Landeshauptstadt Hannover

Führungsdienste: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des höheren und gehobenen feuerwehrtechnischen Dienstes (jetzt LG 2), die eine besondere Sachgebietstätigkeit, bzw. Bereichs- oder Sachgebietsleitung und im Einsatzdienst Führungsaufgaben wahrnehmen. Wachabteilungen: Wachabteilungsleiterinnen bzw. Wachabteilungsleiter als Einsatzleitdienst und Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter, die ausschließlich Tätigkeit im Schichtdienst der Wachabteilung und keine besonderen Sachgebietsaufgaben wahrnehmen. Leitstelle: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die stellenplanmäßig der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle zugeord-net sind. Organisation des Rettungsdienstes: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ausschließlich Stellenplanfunktionen im administrativen Bereich des Rettungsdienstes wahrnehmen. Sonderdienste: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Sondertätigkeiten wahrnehmen (z.B. Ausbildung, EDV, Beklei-dungskammer, Werkstätten).

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

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7.4.2. Zu besetzende Einsatzfunktionen

7.4.3. Anzahl und Stärke der Freiwilligen Feuerwehr

Anzahl der Einheiten Gesamtstärke

Einsatzabteilung 17 681

Jugendfeuerwehr 17 327

Kinderfeuerwehr 10 172

Montag - Frei-tag

Samstag - Sonn-

tag/Feiertag

Tag Nacht Tag Nacht

Wochen-arbeitszeit

Personal-faktor

Führungsdienste 4 4 4 4 40 --

Wachabteilungen 72 72 72 72 48 4,9

Leitstelle 14 8 9 8 42 5,8

Rettungsdienst RTW 14 16 16 16 48 4,9

Rettungsdienst NEF 5 3 4 3 48 4,9

Rettungsdienst ITW 2 0 0 0 48 4,9

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

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8. Impressionen 2011

Die nachfolgenden Bilder dokumentieren das breite Einsatzspektrum der Feuerwehr.

Jahresbericht der Feuerwehr Hannover 2011

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Impressum

Herausgeber: Landeshauptstadt Hannover Fachbereich Feuerwehr

Feuerwehrstraße 1 30169 Hannover Telefon: Telefax:

0511 - 912 0 0511 - 912 1500

E-Mail: [email protected] Internet: www.feuerwehr-hannover.de

Fotos und Grafiken:

© Ulrich Reinecke Photography © Feuerwehr Hannover Wir danken den Fotografen, die uns kostenlos ihr Bildmaterial zur Verfügung

gestellt haben.

Vervielfältigung - auch auszugsweise - sind nur mit Genehmigung der Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Feuerwehr, zulässig.


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