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IVETA APKALNA KREMERATA BALTICA...2018/11/12  · ger beim Kammermusikfest Lockenhaus in Österreich...

Date post: 23-Aug-2020
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12. NOVEMBER 2018 ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL IVETA APKALNA KREMERATA BALTICA
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12. NOVEMBER 2018ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL

IVETA APKALNA KREMERATA BALTICA

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Montag, 12. November 2018 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Elbphilharmonie Abo 2 | 1. Konzert

19 Uhr | Orgel-Einführung mit Thomas Cornelius im Großen Saal

KREMERATA BALTICA IVETA APKALNA ORGEL

Pēteris Vasks (*1946) Voices / Sinfonie für Streichorchester (1991) Voices of silence – Voices of life – Voices of conscience

ca. 25 Min.

Johann Sebastian Bach (1685–1750) Konzert für Cembalo und Streichorchester d-Moll BWV 1052 (ca. 1740) Fassung für Orgel

Allegro – Adagio – Allegro

ca. 20 Min.

Pause

Lepo Sumera (1950–2000)

Symphone / für Streichorchester und Schlagwerk ca. 10 Min.

Johann Sebastian Bach Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004 (1720) Bearbeitung für Streichorchester von Gidon Kremer auf Basis von Ferruccio Busoni

ca. 10 Min.

Ēriks Ešenvalds (*1977) Okeāna balss (Stimme des Ozeans) /Konzert für Orgel, Streicher und Schlagwerk (2014) ca. 25 Min.

Gefördert durch die

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Das Baltikum ist eine musikalisch besonders reiche Region. Hier ist Chorsingen fast noch populärer als Fußball, und von hier stammen einige der erfolgreichsten Komponisten und Musiker der Gegenwart. Dazu zählen auch die Protagonisten des heutigen Abends: Iveta Apkalna, die lettische Titular organistin der Elbphilharmonie, und die von ihrem geigen-den Landsmann Gidon Kremer gegründete Kremerata Baltica, die einige der besten jun-gen Streicher der drei Länder vereint. Ihnen allen liegt die Musik ihrer Heimat besonders am Herzen – zumal im Jahr des 100-jährigen Bestehens der baltischen Staaten. Und so gibt das Konzert einen abwechslungsreichen und stimmungsvollen Eindruck der typischen Musikkultur des Baltikums.

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BALTISCHE STIMMEN

Zu den Werken des heutigen Abends

Musik aus dem Baltikum ist ein regelrechter Exportschlager. In den 1970er Jah-ren war sie noch ein Geheimtipp, unter Verschluss gehalten nicht zuletzt durch den Eisernen Vorhang. Heute dagegen sind seinerzeit nur wenigen Kennern bekannte Namen wie Arvo Pärt oder Peteris Vasks in aller Munde, sie gehören mit nachfolgenden Generationen zu den am häufigsten ausgeführten Komponis-ten unserer Zeit: Ugis Praulinš etwa oder Veljo Tormis genauso wie Erkki-Sven Tüür und Rihards Dubra, um nur einige Namen von Künstlern zu nennen, die im traditionell sehr sangesfreudigen Baltikum nicht zuletzt durch ihre Chormusik bekannt geworden sind.

Die lange Zeit der Isolation und der Zensur hatte nicht nur für Musiker im Baltikum viele Schattenseiten – etwa den mitunter schwierigen Zugang zu zeit-genössischer westlicher Musik oder von staatlicher Seite auferlegte stilistische

Zwänge, denen man unterworfen war. Sie begünstigte auch einen sehr kreativen und zugleich konzentrierten Umgang mit dem, was man hatte: eine besonders intensive Auseinandersetzung mit lokalen Traditionen und Besonderheiten. Die Musik des Balti-kums zeichnet sich durch einen unverkenn-baren Tonfall aus, einen typischen »Dialekt«, der ihr eine charakteristische Aura verleiht.

»Musik ist im Baltikum kein intellek-tuelles Spiel, sondern eine große geistige Konzentration«, hat denn auch der letti-sche Komponist Peteris Vasks die Situa-tion im Hinblick auf den grundlegenden Unterschied zur westeuropäischen Avant-garde einmal zusammengefasst – und damit treffend beschrieben, was viele Werke die-ser Herkunft auszeichnet: Ihnen ist ein in-tuitives Gespür für Klangfarben zu eigen, sie berühren durch Ruhe und Innerlichkeit unmittelbar.

Johann Sebastian Bach

So verhält es sich auch mit Pēteris Vasks’ Streichersinfonie Voices, die der Sohn eines baptistischen Pfarrers 1990/91 wäh-rend der heißen Phase der Abtrennung der baltischen Staa-ten Estland, Lettland und Litauen von der Sowjetunion kompo-niert hat. »Ende 1990 habe ich damit angefangen, die Sinfonie zu schreiben. Dann kam der Januar 1991. Blut floss in Litauen und Lettland. Schlaflose Nächte auf den Barrikaden. Nach all-dem war der Neubeginn schwierig. Die Sinfonie redete von mei-nen wesentlichen, bedeutungsvollen Themen. Über das Leben. Über die Ewigkeit. Über das Gewissen. Ich habe sie liebend und glaubend verfasst.«

Das Werk hat drei Sätze, die pausenlos ineinander überge-hen: Stimmen der Stille ist laut Vasks eine »Ouvertüre zum Fol-genden«, die aus der Stille des fast unhörbareren Beginns her-aus von einer großen Traurigkeit zeugt. Stimmen des Lebens schildert das Erwachen der Natur: Vogelstimmen, eine auf-gehende Sonne, kindlicher Jubel, aber doch immer wieder eine große Melancholie. Stimme des Gewissens ist ein Sinnbild der Tragödien unserer Zeit: Panzer, Raketen, Unterdrückung, Naturkatastrophen. Am Ende erklingt noch einmal mit größt-möglicher Intensität der Choral der Stimmen der Stille, »trös-tend und fragend. Der bestirnte Himmel über uns allen und als Kontrapunkt im Tiefbass der Herzschlag«, so Vasks.

»Wer außer Bach hätte denn ein solches Werk schreiben können?« Mit dieser Gegenfrage begegnete Albert Schweitzer gerne Zweifeln an der Autorschaft Johann Sebastian Bachs hin-sichtlich des Cembalokonzertes BWV 1052 – und davon gab es einige. Das hängt mit der komplizierten Entstehungsgeschichte dieses Stückes zusammen, das mehrfach umgearbeitet wurde, bis es diese Gestalt erhielt. Der Kopfsatz etwa entstammt dem Vorspiel der Kantate Wir müssen durch viel Trübsal, der zweite Satz aus deren Eingangschor und das tänzerische Finale der Sinfonia zur Kantate Ich habe meine Zuversicht. Während andere Konzerte Bachs rasch in Vergessenheit gerieten, erfreute sich dieses schon im 19. Jahrhundert wieder großer Beliebtheit, was nicht zuletzt das Verdienst Felix Mendelssohn Bartholdys war. Er setzte das überaus virtuose Werk regelmäßig auf seine Programme; heute spielt Iveta Apkalna es auf der Orgel.

Peteris Vasks

DIE MUSIK

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Eine besondere Stellung in der estnischen Musikgeschichte nimmt Lepo Sumera ein. Als estnischer Kulturminister (1988–92) war er an der Befreiung des Baltikums von der Sowjetunion beteiligt, als Komponist hat er mit seinem dramatischen Minimalismus eine originelle, unabhängig von prominenten amerikanischen Vertretern dieser Stilrich-tung wie Philipp Glass oder Steve Reich ent-wickelte Variante entwickelt. Auch auf dem Gebiet der elektro-akustischen Musik, der Computermusik und der Filmmusik war er sehr produktiv. Die ständigen, vielschichtig strukturierten Wiederholungen, durch die der Minimalismus sich auszeichnet, ver-bindet Sumera auch in Symphonē (»Zusam-menklang«) mit einem überaus dramati-schen Gestus, wenn etwa die Intensität der zunächst schon recht lauten Anfangstakte

noch weiter gesteigert wird. Die Musik entwickelt sich aus einfachen, unschein-baren Anfangsideen zu großen Episoden mit gewaltigen Kontrasten. »Es war nicht die Entwicklung des musikalischen Materials, die mich dazu veranlasste, Musik zu schreiben, sondern eine Möglichkeit, befreite Melodien zu erschaffen, die nach Ewigkeit streben«, so Sumera über seine Musik.

Um eines der berühmtesten Werke von Johann Sebastian Bach, die Chaconne aus der zweiten Partita für Solo-Violine, ranken sich zahlreiche Symbol-und Zahlentheorien, die jedoch eines nicht können: die Faszination dieses Werkes in letzter Konsequenz erklären. Was Bach hier aus einem simplen, majestä-tisch einherschreitenden Thema in 32 Variationen macht, sprengt den Rahmen – musikalisch, aber auch spieltechnisch. Denn ein Geiger muss hier das schein-bar Unmögliche möglich machen: auf einem im Kern einstimmig konzipierten Melodie instrument mehrstimmig spielen. Bach greift deshalb zu zahlreichen Tricks, um eine Mehrstimmigkeit vorzugaukeln – Tricks, die man bei einer Be- arbeitung für Streichorchester natürlich nicht nötig hat, weil man die melodischen, innig miteinander verflochtenen Linien der Polyphonie bequem auf die Streicher-gruppen aufteilen und so transparent auffächern kann. Die Faszination, die

Ēriks Ešenvalds

dieses Stück nicht nur auf das Publikum, sondern auch auf andere Komponis-ten ausübte, spiegelt sich in einer Fülle von Bearbeitungen wider. Brahms etwa setzte es für Klavier (allerdings nur für die linke Hand), Ferruccio Busoni entwarf eine romantisch intensivierte Klavierfassung, die das akkordische Potenzial des Tasteninstruments konsequent ausnutzt. Und eben auf dieser Version hat Gidon Kremer sein Streicherarrangement aufgebaut.

Im Hinblick auf Ēriks Ešenvalds überschlagen sich die Medien regelrecht: »Ein erfinderischer lettischer Komponist mit einem Ohr für richtig gute Klänge und dem Gespür für mitreißende Effekte«, schreibt etwa die New York Times, »Ešenvalds ist eindeutig die nächste große Sache in der musikalischen Mystik« meint die Londoner Times. Sein Orgelkonzert Stimme des Oceans wurde eigens für Iveta Apkalna geschrieben und im September 2014 erstmals in der Kathe drale von Riga aufgeführt. Mit seiner Musik fasst Ešenvalds Natur, Atmosphäre und Charakter seiner nordischen Heimat förmlich in Töne, sie ist wie ein klingendes Porträt der irrealen Farben der Nordlichter oder der unendlichen Weite des Mee-res. Die Magie dieser Phänomene inspiriert Ešenvalds und scheint regelrecht aus dieser eine tiefempfundene Mystik ausstrahlenden und ebenso schlichten wie intensiven Musik zu sprechen.

GUIDO KRAWINKELLepo Sumera

DIE MUSIK

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ORGEL IVETA APKALNA

Die lettische Organistin Iveta Apkalna hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Glanz der Orgel auch jenseits von Kirchenmauern in den großen Konzertsälen erstrahlen zu lassen. Als Titularorganistin der Elbphilharmonie-Orgel ist sie dem Konzerthaus auf besondere Weise verbunden. Sie gibt dem Instrument ein Gesicht, hat die lange Einspielphase betreut und nimmt in zahlreichen Konzer-ten – ob solistisch oder mit Orchester – selbst am Orgeltisch Platz. So war sie bereits an den Eröffnungskonzerten im Januar 2017 beteiligt, gab kurz darauf den ersten Soloabend an der Orgel im Großen Saal und brachte hier mit dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam Peter Eötvös’ für die Elbphilharmo-nie konzipiertes Auftragswerk Multiversum zur Uraufführung. Zudem hat sie die erste CD mit dem Titel Light & Dark an der Elbphilharmonie Orgel eingespielt.

Iveta Apkalna zählt zu den führenden Organisten weltweit und konzertiert mit so renommierten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sowie mit Dirigenten wie Kent Nagano, Mariss Jansons und Andris Nelsons. In Riga tritt sie regelmäßig mit dem Lettischen Nationalorchester und Gidon Kremers Kremerata Baltica auf. Zudem ist sie eine gefragte Solistin für zeitgenössische Musik und für Urauf-führungen.

Ihre internationale Anerkennung schlägt sich in zahlreichen Ehrungen nie-der: Im März dieses Jahres erhielt Iveta Apkalna mit dem Latvian Grand Music Award in den Kategorien »Musikerin des Jahres« sowie »Konzert des Jahres« die höchste Auszeichnung Lettlands im Bereich Musik. Außerdem erhielt sie den Excellence Award in Culture 2015 des lettischen Kulturministeriums und wurde zur Kulturbotschafterin Lettlands ernannt. Als erste Organistin wurde sie 2005 mit dem Echo Klassik als »Instrumentalistin des Jahres« ausgezeichnet. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum der Republik Lettland wird Iveta Apkalna am 18. November für ihre besonderen Verdienste der Drei-Sterne-Orden durch den Präsidenten verliehen – die höchste staatliche Aus-zeichnung des Landes.

1976 im lettischen Rzekne geboren, studierte Iveta Apkalna Klavier und Orgel an der Musikakademie Riga und setzte ihr Studium an der London Guildhall School of Music and Drama fort. Als Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes war sie Studentin der Solistenklasse im Fach Orgel an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Sie lebt in Berlin und Riga.

DIE KÜNSTLER

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KREMERATA BALTICAVor zwanzig Jahren stellte Gidon Kremer die Weichen für eine musikalische Revolution. Im Sommer 1997 präsentierte der international renommierte Gei-ger beim Kammermusikfest Lockenhaus in Österreich sein neues Projekt. Die Geburt der Kremerata Baltica – bestehend aus exzellenten Nachwuchsmusikern aus Lettland, Litauen und Estland – wurde mit großem Beifall begrüßt. Seitdem begeistert das Orchester mit seiner uneingeschränkten Freude am Spielen und seinen überaus einfallsreichen Programmen Konzertbesucher in aller Welt.

Die Kremerata Baltica entstand aus Gidon Kremers tiefem inneren Bedürf-nis, seinen reichen Erfahrungsschatz mit jungen Kollegen aus dem Baltikum zu teilen. Die Probenarbeit des Ensembles ist geprägt von höchstem Qualitätsbe-wusstsein und kreativer Aufgeschlossenheit. Neben Werken des gängigen Reper-toires erarbeitet die Kremerata Baltica auch Uraufführungen von Komponisten wie Arvo Pärt, Sofia Gubaidulina, Gija Kantscheli und nicht zuletzt Peteris Vasks.

Das breite Repertoire der Kremerata Baltica spiegelt sich in der Diskogra-fie des Ensembles wider, die von sämtlichen Mozart-Violinkonzerten mit Gidon Kremer über Enescus Streichoktett und Piazzollas Tango Ballet bis zu Erstein-spielungen neuer Werke reicht. Das Album After Mozart gewann 2002 einen Grammy Award sowie einen Echo Klassik, Einspielungen von Werken von George Enescu und Mieczysław Weinberg wurden für Grammys nominiert.

Die Kremerata Baltica war im Rahmen ihrer Konzerte bereits mit über 1000 Werken in 600 Städten in mehr als 50 Ländern zu Gast. Sie tritt regelmäßig bei Konzertreihen und Festivals auf, darunter auf Schloss Neuhardenberg bei Berlin, auf Schloss Elmau in Bayern und beim Kammermusikfest Lockenhaus.

Gesellschaftspolitisch engagierte sich das Ensemble unter anderem 2013 mit seinem Konzert To Russia with Love in der Ber-liner Philharmonie, das auf die Menschenrechtslage in Russ-land aufmerksam machte, und mit seinem jüngsten Projekt Pic-tures from the East, das in Zusammenarbeit mit dem syrischen Künstler Nizar Ali Badr entstand und die verzweifelte Lage der Flüchtlinge aus den Konfliktregionen des Mittleren Ostens thematisiert. Bereits seit 2003 veranstaltet die Kremerata Baltica ihr eigenes Festival in Sigulda in der Lettischen Schweiz.

2016/17 feierte die Kremerata Baltica ihr 20-jähriges Beste-hen und Gidon Kremers 70. Geburtstag mit neun Konzerten in den USA und einer ausgedehnten Jubiläums-Tournee durch Europa unter der Leitung von Kremer, ihrem Künstlerischen Leiter.

VIOLINE IMadara Petersone*Agata Daraskaite*Dainius PeseckasRakele ChijenaiteZane KalninaLinas Valickas

VIOLINE IIDainius PuodziukasSkaiste DiksaitytėAndrei ValiguraAlina VizineKonstantins PaturskisMaarja Helen Oserov

VIOLA Zita ZemovicaJevgenija FrolovaVidas VekerotasIngars Girnis

VIOLONCELLOGiedre DirvanauskaitePeteris CirksisEmma BandenieceKristers Simanis

KONTRABASSIurii GavryliukAugustinas Treznickas

SCHLAGWERKAndrei Pushkarov

*Konzertmeisterinnen

DIE KÜNSTLER

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Die Orgel der Elbphilharmonie ist ca. 15x15 Meter groß und wiegt etwa 25 Tonnen. Sie besteht aus 4.765 Pfeifen, deren Länge von gerade einem Zentimeter bis zu zehn Metern reicht. Sowohl in der Tiefe als auch in der Höhe kann sie damit Töne an der Grenze des Hörbaren erzeugen. Das Schaubild zeigt einen Blick in die Orgel, der im Saal so nicht möglich ist: Weite Teile der Orgel sind durch den sogenannten Pros-pekt verdeckt, der sich aus den größten Metall-pfeifen zusammensetzt. Der Spieler sitzt ent-weder am mechanischen Spieltisch direkt an der Orgel oder an einem mobilen elektrischen Duplikat.

1 WINDVERSORGUNGDie Lunge der Orgel: Da kein Organist der Welt ausreichend Puste für die vielen Pfeifen hat, übernehmen das vier große Gebläse mit Elektro -motoren. In der Windversorgung wird die Luft auf den exakt benötigten Druck reguliert und durch hölzerne Kanäle zu den Pfeifen geführt.

2 SPIELTISCHVon hier aus – oder vom elektronischen Spiel-tisch auf der Bühne – kann der Organist jede Pfeife einzeln oder in Kombination mit anderen Pfeifen ansteuern. Jeder Klaviatur – vier Manu-ale für die Hände und Pedale für die Füße – sind bestimmte Pfeifenreihen zugeordnet. Jede Reihe bildet ein Register mit einer individuellen Klangfarbe; Gruppen von Pfeifenreihen werden »Werke« genannt.

3 CHORWERKDie Pfeifen des Chorwerks werden vom unters-ten Manual gespielt. Sie stehen in einem gro-ßen Kasten mit Türen, die über ein Fußpedal geöffnet und geschlossen werden können, um

die Lautstärke zu variieren. Chorwerk heißt es, weil es sich besonders für die Begleitung eines Chores eignet.

4 HAUPTWERKDas klangliche Rückgrat der Orgel. Wie der Name schon vermuten lässt, entstehen hier die Haupt-Klangfarben der Orgel. Gespielt wird es auf dem zweiten Manual von unten.

5 SCHWELLWERKWie das Chorwerk ist auch dieses Werk »schwellbar«. Gespielt wird es auf dem zweiten Manual von oben. Hier stehen viele Register, die einen sinfonischen Klang erzeugen. Anzahl und Klangfarben der Pfeifen in diesem Werk sind so gewählt, dass man das Schwellwerk sehr laut und auch ganz leise spielen kann.

6 SOLOWERKGespielt vom obersten Manual, enthält das Solowerk außergewöhnliche Klangfarben und einige sehr laute Register, die sich gut für her-vorgehobene melodische Linien eigenen.

7 GROSSPEDALPfeifen dieses Werkes erklingen, wenn man die Orgel über die Pedale mit den Füßen spielt. Da hier die tiefsten Töne produziert werden, ste-hen hier auch die längsten und dicksten Pfei-fen. Register mit kürzeren Pfeifen stehen in der Abteilung Kleinpedal hinter dem Solowerk.

FERNWERKDas Fernwerk zählt zu den »special effects« der Orgel. Es steht im runden Klangreflektor, der mittig über der Orchesterbühne hängt. Das Fernwerk kann von jedem Manual im Spieltisch gespielt werden.

DIE ORGEL

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CHORWERK C-c4

schwellbar, 8’/4’ ausgebaut bis c5

Konzertflöte 8’Quintaton 8’Bordun 8’Viola 8’Vox angelica 8’Zauberflöte 4’Violine 4’Quintflöte 2 2/3’Piccolo 2’Terzflöte 1 3/5’Larigot 1 1/3’Septime 1 1/7’Harmonia aetheria IV 2 2/3’Orchesterclarinette 8’Corno di Bassetto 8’Tremulant

HAUPTWERK C-c4

Principal 16’Principal major 8’Principal minor 8’Geigenprincipal 8’Flaut major 8’Bordun 8’Octave 4’Blockflöte 4Quinte 2 2/3’Octave 2’Cornett V 8’Mixtur IV 2’Trompete 16’Trompete I 8’Trompete II 8’Tremulant

SCHWELLWERK C-c4

Bordun 16’Diapason 8’Harmonieflöte 8’Rohrflöte 8’Viola di Gamba 8’

Vox coelestis 8’Principal 4’Traversflöte 4’Doublette 2’Nonencornett VI 2 2/3’Mixtur IV 1 1/3’Bombarde 16’Trompete 8’Hautbois 8’Vox humana 8’Tremulant

SOLOWERK C-c4

Claribel 8’Stentorgambe 8’Horn 8’Bombard Tuba 16’Tuba mirabilis 8’

FERNWERK C-c4

im Reflektor

Seraphonflöte 8’Seraphonflöte 4’Stentorklarinette 16’Stentorklarinette 8’Stentorklarinette 4’

PEDAL C-g1

Flöte 32’Untersatz 32’Principal 16’Flöte 16’Subbass 16’Violon 16’Octavbass 8’Cello 8’Gedecktbass 8’Octave 4’Mixtur IV 2 2/3’Contra Posaune 32’Trombone 16’Posaune 16’Trompete 8’

KOPPELN

Chorwerk SubkoppelChorwerk SuperkoppelChorwerk Äquallage abSchwellwerk an ChorwerkSolowerk an ChorwerkChorwerk an HauptwerkSchwellwerk an HauptwerkSolowerk an HauptwerkSchwellwerk SubkoppelSchwellwerk SuperkoppelSchwellwerk Äquallage abSolowerk an SchwellwerkSolowerk SubkoppelSolowerk SuperkoppelSolowerk Äquallage abFernwerk SubkoppelFernwerk SuperkoppelFernwerk Äquallage abFernwerk an ChorwerkFernwerk an HauptwerkFernwerk an SchwellwerkFernwerk an SolowerkChorwerk an PedalHauptwerk an PedalSchwellwerk an PedalSolowerk an PedalSuper Solowerk an PedalFernwerk an PedalPedal Superkoppel

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LUX AETERNA MUSIK FÜR DIE SEELEGerade in der baltischen Musik klingt immer wieder eine Form von Spiritualität an, die tief berührt – eine Mischung aus tiefer Religiosität, Naturverbundenheit, Menschlichkeit und, ja, allum-fassender Liebe. Genau diese Qualitäten zeichnet den Klang des Festivals »Lux aeterna« aus, das die Elbphilharmonie im Feb-ruar gemeinsam mit vielen weiteren Partnern veranstaltet. Bei diesem »Musikfest für die Seele« erklingen in Hamburgs Kon-zerthäusern und Kirchen Meisterwerke der (christlichen) geist-lichen Musik ebenso wie transzendentale Gesänge islamischer Mystiker und spirituelle Werke ohne konkreten konfessionellen Hintergrund. Auch Iveta Apkalna wirkt mit, im Zusammenspiel mit dem Lettischen Staatschor.

03.-27. Februar | www.lux-aeterna.de

Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

IMPRESSUMHerausgeber: HamburgMusik gGmbHGeschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen MargedantRedaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura Etspüler, Nina SchulzeLektorat: Reinhard HellingGestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyerDruck: Flyer-Druck.de

Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, [email protected]

BILDNACHWEISPeteris Vasks (Schott Music / Christopher Peter); Johann Sebastian Bach: Porträt von Elias Gottlob Hausmann, 1746 (Stadtgeschichtliches Museum Leipzig); Lepo Sumera (Estonian Music Information Centre); Ēriks Ešenvalds (Aivars Krastiņš); Iveta Apkalna (Maxim Schulz); Kremerata Baltica (Angie Kremer)

WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

FÖRDERSTIFTUNGENKühne-StiftungKörber-StiftungHans-Otto und Engelke Schümann StiftungHaspa Musik StiftungHubertus Wald StiftungErnst von Siemens MusikstiftungCyril & Jutta A. Palmer StiftungMara & Holger Cassens StiftungProgramm Kreatives Europa der Europäischen Union Adam Mickiewicz Institut

Stiftung Elbphilharmonie

Freundeskreis Elbphilharmonie + Laeiszhalle e.V.

PRODUCT SPONSORSCoca-ColaHaweskoLavazzaMeßmerRicolaRuinartStörtebeker

CLASSIC SPONSORSAurubisBankhaus BerenbergCommerzbank AGDZ HYPGALENpharmaHamburger FeuerkasseHamburger SparkasseHamburger VolksbankHanseMerkur VersicherungsgruppeHSH NordbankJyske Bank A/SKRAVAG-VersicherungenWall GmbHM.M.Warburg & CO

ELBPHILHARMONIE CIRCLE

PRINCIPAL SPONSORSBMWMontblancSAPJulius BärDeutsche Telekom

VORSCHAU

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Julius Bär ist Principal Sponsor der Elbphilharmonie Hamburg.

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