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IT Magazin 2702 apm.qxp:01 IT Magazin - itk-igmetall.de · Ingrid Mai IG Metall Verwaltungsstelle...

Date post: 17-Sep-2018
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IT-Magazin Das Branchenmagazin der IG Metall Seite 11: Skandalöse Arbeitsbedingungen in Asien Stressbranche IT Arbeiten ohne Ende Seite 7: Weiter Rückgang bei Ausbildungen Seite 12: Ermittlungen gegen den Chef der AUB Halle 6, C16 Stand E 23 und 24 im Bereich der Computerwoche Die IG Metall auf der Cebit März 2007 Nr. 1
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IT-MagazinD a s B r a n c h e n m a g a z i n d e r I G M e t a l l

Seite 11: SkandalöseArbeitsbedingungen in Asien

Stressbranche IT

Arbeiten ohne EndeSeite 7: Weiter Rückgang bei Ausbildungen

Seite 12: Ermittlungengegen den Chef der AUB

Halle 6, C16

Stand E 23 und 24

im Bereich der Computer woche

Die IG Metall auf der Cebit

März 2007Nr. 1

IT_Magazin_2702_apm.qxp:01_IT_Magazin 01.03.2007 15:48 Uhr Seite 1

9. Erhebung

Entgelt in der ITK-Branche 2007Eine Erhebung in der Informationstechnologie- und Telekommunikationsbranche

Herausgeber IG Metall

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Mehr Informationen:Ingrid Mai IG Metall Verwaltungsstelle Darmstadt,Rheinstraße 50, 64283 DarmstadtTelefon 06151–3667-27 Mobil: 0171–8691786E-Mail: [email protected]

IT_Magazin_2702_apm.qxp:01_IT_Magazin 01.03.2007 15:48 Uhr Seite 2

metall IT-Magazin 3

In eigener Sache

Auch in diesem Jahr geht es bei der CeBIT um das Motto:schneller, höher, größer, um ein Mehr an Kapazitäten, einMehr an Übertragungsgeschwindigkeit, um neue richtungs-weisende Technologien. Die Frage jedoch, wie der Mensch mitder rasanten Entwicklung in der IT-Branche Schritt hält, wirdzuwenig beachtet. Schon jetzt leiden viele Beschäftigten unterzunehmendem Stress, sie sind ausgebrannt, leiden unter demDruck ständiger Verfügbarkeit (siehe Seite 8 bis 10). Viele plagtauch die Angst, mit 40 schon zum alten Eisen zu gehören. Faktist, dass die Firmen das Problem entweder noch nicht richtigerkannt haben oder falsch anpacken. Nur wenige Unterneh-men tun etwas, um Stress und Burnout unter den Beschäftig-ten vorzubeugen. Die Ansätze, die es gibt, müssen unbedingtweiter entwickelt werden, auch im Sinne von »Guter Arbeit«,wie sie die IG Metall schon seit längerem vertritt.

Sie nennt sich unabhängig, ist es aber nicht: die »Arbeitsge-meinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger« (AUB). DieAUB sitzt in mehreren Unternehmen in Deutschland wie Sie-mens. Gegen den AUB-Bundesvorsitzenden Wilhelm Schelskywird jetzt wegen Steuerhinterziehung ermittelt. 14 MillionenEuro und möglicherweise noch viel mehr soll Schelsky von Sie-mens ohne entsprechende Gegenleistung kassiert haben (siehe Seite 12).

Die AUB hat sich in der Vergangenheit durch arbeitgeberna-he Politik profiliert. Bei Siemens vertritt sie vor allem die Grup-pe der gut verdienenden Angestellten. Die AUB ist nicht streik-fähig und hat weder bei Siemens noch anderswo jemals Tarif-verträge abgeschlossen. Die AUB darf deshalb nicht in einenTopf geworfen werden mit der Arbeitnehmervertretung. Sie istkeine Gewerkschaft, sondern eine unternehmensfreundlicheGruppierung. Der Siemens-Gesamtbetriebsrat und die IG Metall fordern die AUB auf, die Herkunft ihrer Finanzmittel of-fenzulegen. Gerade vor dem Hintergrund der laufenden Ermitt-lungen gegen ihren Vorsitzenden ist dafür jetzt höchste Zeit.

Ihre Redaktion

News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Entgelte für IT-Beschäftigte steigen wieder . . . . 6

Ausbildungsbereitschaft dramatisch gesunken 7

Stressbranche IT

Arbeiten ohne Ende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Gesundheitsschutz bei T-Systems . . . . . . . . . . . . .9

Stress und Burnout vorbeugen . . . . . . . . . . . . .10

Skandalöse Arbeitsbedingungen in Asien . . . . 11

Ermittlungen bei Siemens gegen die AUB . . . . 12

Nokia Siemens Networks kurz vor dem Start . . 13

Maßnahmenkatalog gegen Korruption . . . . . . 14

Service, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Höchste Zeit

Titelfoto: Digital Vision

Aus dem Inhalt

Seite 6Die neue Entgeltanalyseder IG Metall zu CeBITzeigt: Bei den meistenIT-Jobs wird mehr ge-zahlt.

Seite 12Bei Siemens wird ermittelt, warum der Vorsitzende derAUB, Wilhelm Schelsky, über 14 Millionen Euro kassierte– ohne erkennbare Gegenleistung.

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Zum achten Mal ist dieIG Metall auf der CeBIT vertreten: vom 15. bis 21. März 2007, Halle 6, C16, Stand E 23 und 24

IT_Magazin_2702_apm.qxp:01_IT_Magazin 01.03.2007 15:48 Uhr Seite 3

Telekommunikation

Aufschwung ohne ArbeitsplätzeDer ITK-Sektor blickt optimistisch in die Zukunft. Die Unternehmen erwar-ten ein florierendes Jahresgeschäft2007. Das geht aus der neuestenBranchenbefragung des Bundesver-bands Bitkom hervor. 70 Prozent derbefragten Unternehmen rechnen miteinem Umsatzplus. Aber der Auf-schwung schafft keine zusätzlichenArbeitsplatz. Zwar hätten mittelstän-dische Software-Anbieter, IT-Dienst-leister und Internetfirmen im vergan-genen Jahr rund 10 000 zusätzlicheArbeitsplätze geschaffen, berichtetBitkom. Im gleichen Umfang seien je-doch Stellen im Hardware-Sektor undin der Telekommunikation abgebautworden. Gegenwärtig arbeiten nachAngaben des Verbands rund 800 000Beschäftigte im ITK-Sektor (sieheGrafik).

Alcatel-Lucent

Sparprogramm trifftDeutschland besonders hartBeim weltweit größten Telekom-Aus-rüster Alcatel-Lucent sind 20 Prozentder 5000 Arbeitsplätze in Deutschlandgefährdet. Weltweit sollen 12500 derinsgesamt 79000 Stellen wegfallen.Deutschland wäre von dem Sparpro-gramm stärker betroffen als andereLänder. Der Konzern Alcatel-Lucentwar im Dezember 2006 fusioniert.

Infineon Warstein

Mehrarbeit ohne LohnausgleichStatt 35 sollen die rund 600 Produk -tionsbeschäftigten bei Infineon imsauerländischen Warstein künftig 40 Wochenstunden arbeiten – ohne finanziellen Ausgleich. Außerdem will

metall IT-Magazin

IT-Magazin: Macht sich in der Soft-ware-Branche Kinder- und Bezie-hungslosigkeit breit?Bertram: In den modernen Dienstleis-tungsbranchen, wozu Softwarefirmenund Finanzdienstleister gehören, arbei-ten auffällig viele Singles und Kinder-lose. In anderen Bereichen, etwa in derLandwirtschaft, in der Industrie und ins-besondere im Handwerk ist dies an-ders. In der Landwirtschaft beispiels-weise leben weitaus mehr Beschäftigtemit einem Partner zusammen. Sie haben im Schnitt 2,5 Kinder.

IT-Magazin: Woran liegt das?Bertram: Wir haben in Deutschland ei-nen geschlechtsspezifisch geteiltenArbeitsmarkt. Bestimmte Berufe sindnach wie vor männerdominiert. InBranchen, in denen diese Berufe vor-herrschen, finden sich daher überwie-gend Männer. Häufig lassen sich re-

gelrechte zölibatäre Gemeinschaftenbeobachten. Diese prägen natürlichdie Arbeitsbedingungen. Hinzukommt der beschleunigte Wandelvon Technik und Arbeitsorganisation.Die Arbeit wird hektischer und inten-siver. Sie lässt immer weniger Raumfür Partnerschaft und Familie.

IT-Magazin: Wie lässt sich das ändern?Bertram: Es ist natürlich eine privateEntscheidung, welchen Beruf manwählt. Problematisch ist jedoch,wenn man in ein bestimmtes Lebens-modell hineingezwängt wird. Dahermuss die Software-Branche familien-freundlicher werden. Das gilt insbe-sondere für die Gestaltung der Ar-beitszeiten. Einzelne Beispiele vonSoftware-Firmen (etwa SAS) gibt esbereits, die zeigen, dass auch kleineSchritte dazu beitragen können, die-ses Ziel zu erreichen.

Interview

News + + +

Die Software-Branche zählt zu den mo-dernen Tätigkeitsfeldern, die vor allemfür Singles geeignet und wenig fami -lientauglich sind. Nach einer Untersu-chung der Humboldt-Universität Berlinhaben 40 Prozent der Beschäftigten indiesem Sektor keinen Partner und 70Prozent keine Kinder. Die Arbeitsbedin-gungen lassen offenkundig nur wenigRaum, um Beruf, Partnerschaft und Fa-milie zu vereinbaren. Hans Bertram, derdie Studie leitete (siehe Interview), de-ren Ergebnisse in den siebenten Fami -lienbericht der Bundes regierung einge-flossen sind, sieht hier einen hohen Be-darf, die Arbeits bedingungen familien-freundlicher zu gestalten.

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Hans Bertram, Professor an der Humboldt Universität, Berlin

»Software-branche muss

familienfreundlicher

werden«

Nicht für Familien geeignet

753,8

2000

803,0 796,0 787,9 770,4 774,4 776,0

Erwerbstätige ITK (in 1000)

2001 2002 2003 2004 2005 2006

Quelle: Bitkom

Arbeiten in der Software-Branche:Vor allem für Singles geeignet

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Der Walldorfer SoftwareherstellerSAP kann die Veröffentlichung sei-nes Gehaltssystems nicht verhin-dern. Anfang Februar war die SAP-Geschäftsführung mit einer einst-weiligen Verfügung in erster Instanzgescheitert. Um den Beschäftigtendas SAP-Gehaltssystem verständli-cher zu machen, wollen es die dreiIG Metall-Betriebsräte im firmenei-genen Intranet veröffentlichen.

Kurz gemeldet

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News

die Geschäftsführung das Urlaubs-und Weihnachtsgeld erfolgsabhängiggestalten. Weder Betriebsrat noch IGMetall wollen sich darauf ein lassen.In einem Gespräch mit der IG Metalltrug Infineon seine Forderungen vor.»Das, was wir erfuhren, reicht jedochbei weitem nicht aus, um von dem be-stehenden Tarifvertrag abzuweichenund unser Einverständnis zu erhal-ten«, sagt Wolfgang Werth von der IGMetall in Arnsberg.

Organisationsgrad

Spitzenwert bei GFSDas IT-Unternehmen EDS-GFS, dasvon EDS an die A&O-Gruppe verkauftwurde, hat mit 80 Prozent den höchs -ten Organisationsgrad eines IT-Unter-nehmens in Deutschland. Damit un-terstreichen die 650 GFS-Beschäftig-ten ihre Entschlossenheit, mit der IGMetall Tarifverträge beim neuen Ei-gentümer durchzusetzen.

Outsourcing bei Vodafone

EDS bietet Verhandlungen anEDS Deutschland bietet der IG MetallTarifverhandlungen für die Mitarbeiteran, die durch Outsourcing von Vodafo-ne zu EDS wechselten. Betroffen sindüber 250 Mitarbeiter. Ziel ist die tarif-liche Absicherung der Beschäftigten.Das es zu Tarifverhandlungen kommt,ist vor allem dem Druck der Betriebs-räte bei Vodafone Deutschland zu ver-danken, die sich aktiv für die Beschäf-tigten eingesetzt haben.

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Der taiwanische Konzern BenQ wird die Fußball-EM 2008mitfinanzieren. 30 bis 40 Millionen Euro wird BenQ dafürlocker machen und als einer von zehn »Globalen Sponsoren«für die EM auftreten, die in Österreich und der Schweiz statt-findet. Ist das redlich, fragt man sich, wenn man bedenkt,dass in Deutschland erst vor wenigen Monaten 3000 Be-schäftigte von BenQ Mobile vor die Tür gesetzt wurden? Wiefühlt sich ein ehemaliger Mitarbeiter in Kamp-Lintfort, der zuJahresbeginn in eine Transfergesellschaft wechseln mussteund dem nach zwölf Monaten wahrscheinlich die Arbeitslo-sigkeit droht? Redlich wäre es gewesen, wenn der Mutter-

konzern erst einmal ausstehende Zahlungen an seine deut-sche Mobiltochter überwiesen hätte, bevor er als groß zügigerGeldgeber auftritt. Der millionenschwere Sponsorenvertragzeugt nicht nur von mangelndem Fingerspitzengefühl derKonzernführung. Er ist auch geschmacklos, arrogant und einSchlag ins Gesicht der BenQ-Beschäftigten, die ihren Job ver-loren haben. Denn schließlich hat der Mutterkonzern in Taiwan die Arbeitslosigkeit der Beschäftigten hierzulande zuverantworten. Millionensummen und Patente sind in Taiwanverschwunden. Für Überbrückungsmaßnahmen zugunstender entlassenen Mitarbeiter aber hatte BenQ nichts übrig.

EM-Sponsoring: Geschmacklos und arrogant

Kommentar von Martina Helmerich

»Wir sind für mehr Transparenz im Un-ternehmen angetreten und deshalbbegrüßen wir die Entscheidung desGerichts«, erklärte Betriebsratsmit-glied Eberhard Schick. In Vorbereitungsind jetzt die Wahlen zum Aufsichtsratdes größten europäischen Software-anbieter.

Von IG Metall und Verdi wurden die IT-Experten Peter Wedde und MichaelSchwemmle nominiert.

Avaya

Überzogenes ForderungspaketAvaya, weltweit führend in der »Bu -siness Kommunikation« setzt seine Belegschaft in Deutschland mit einemvöllig überzogenen Forderungspaketunter Druck. Avaya will in einem Tarif-vertrag die 40-Stundenwoche ohneLohnausgleich festschreiben. Gehalts -erhöhungen sollen für die Laufzeit desVertrags ausgesetzt werden. Auch dieEra-Strukturkomponente soll nicht ge-zahlt werden.

Avaya will außerdem über 200 derMitarbeiter am Frankfurter Standortentlassen. Große Teile der Entwick-lung sollen nach Rumänien oder Indien verlagert werden. Betriebsratund IG Metall haben die Forderungenzurückgewiesen.

IT-Arbeitsplatz: Stellenabbau im Hardware-Sektor

SAP scheitert vor Gericht

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Einkommen

Die ITK-Branche hat sich 2006 stabilisiert. Vor allem IT-Dienstleister, Software- und Beratungsunternehmen ver-zeichneten ein Umsatzplus. Bei den Hardware-Herstellernund in der Telekommunikation wurden jedoch weiter Stellen abgebaut. Daher ist auch die Entwicklung bei den Vergütun-gen uneinheitlich wie die Entgeltanalyse zeigt, die die IG Me-tall zum neunten Mal erstellt hat und zur CeBIT veröffentlicht.

Die meisten Jobgruppen konnten insgesamt von Erhöhun-gen profitieren. Wie in den vergangenen Jahren gehörten vorallem die Führungskräfte zu den Gewinnern. In tarifgebunde-nen Unternehmen konnten sich die Beschäftigten auch imvergangenen Jahr auf die tariflich gesicherte Erhöhung ver-lassen – variable, erfolgsabhängige Anteile kamen für sienoch dazu. Verstärkt hat sich der Fachkräftemangel. Trotz-dem ist die Ausbildungsquote in der Branche rückläufig.

Im Bereich Beratung/Consulting zeichnet sich eine Konsoli-dierung auf hohem Niveau ab. Die hohen Werte des Vorjahres

konnten nicht erreicht werden. Im Software- und Hardware-Engineering und im Vertrieb lagen die Steigerungen zwischen4,5 und 10 Prozent. Die variablen Anteile kommen inzwischenseit einigen Jahren in allen 16 Jobfamilien vor. Im Vertrieb lie-gen sie über 30 Prozent, im Engineering und im Service bei 15Prozent und im Consulting zwischen 15 und 20 Prozent.

Projekt Management und Service ManagementAufgrund ihrer wachsenden Bedeutung sind erstmals in dieser Ausgabe die Jobfamilien Projekt Management undService Management beschrieben und aus gewertet wor-den. Damit steht eine fundierte Aussage über die Entgeltein diesem Bereich zur Verfügung. Der Einstieg im ProjektManagement liegt im Durchschnitt bei 53429 Euro, der Mit-telwert für erfahrene (Groß-)Projektleiter liegt bei 85853Euro. Beim Service Management erstreckt sich die Spannevon 44498 Euro bis zu 80427 Euro.

Für die aktuelle Ausgabe der Entgelt -analyse der IG Metall wurden Daten von52 Unternehmen zusammengetragen. Sie ist ein Trendbarometer, wie sich dieEinkommen in den verschiedenen Job- Familien entwickelt haben. Zu beziehenist die Entgeltanalyse über den Fachbuchhandel oder den Bund-Verlag(www.bund-verlag.de). Sie kann auchonline bestellt werden über www.igmetall.de/tarife/material

Zum neunten Mal in Folge

Entgeltanalyse

Die meistenkriegenmehr

Jahresgehälter (Beispiele aus der Entgeltanalyse)Erhebungsjahr

Funktion: 2003* 2004* 2005* 2006*

Beratung/Consulting

Senior Berater/in 58 760 68 164 74 470 69 109

Rechenzentrum

System Ingenieur/in 53 055 46 278 57 723 71 259

Service Technik

Support Techniker/in 54 399 51 870 58 236 62 274

Hardware Entwicklung

Entwickler/in 56 742 54 933 47 714 53 472

*bezogen auf den Firmendurchschnitt

Service-Center bei Dell in Halle: Unheinheitliche Entwicklung

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Gehaltsentwicklung

Die neuesten Daten derIG Metall zeigen, dass dieEinkommen in der ITK-Branche tendenziell steigen.

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»Anstatt die Verantwortung für den Mangel an qualifiziertemNachwuchs auf andere zu schieben, sind die Arbeitgeber inder Pflicht, mehr Ausbildungsplätze bereit zu stellen«, sagtIG Metall-Vorstandsmitglied Regina Görner. Die Ursachen fürdie Nachwuchsprobleme der IT-Branche seien nicht – wievom Arbeitgeberverband Bitkom behauptet – vor allem in ei-ner Schwäche des deutschen Bildungssystems zu suchen.Die Probleme könnten nur durch ein Engagement der Bran-che für mehr Ausbildung behoben werden, betont Görner.

Seit 2002 sind die Ausbildungsverhältnisse in den vier IT-Berufen – IT-Systemelektroniker/-in, Fachinformatiker/-in, IT-Systemkaufmann/-frau und Informatikkaufmann/-frau –rückläufig. Gab es in der IT-Branche 2002 noch rund 48600Auszubildende, ging die Zahl der Ausbildungsplätze bis 2005auf rund 38600 zurück. Schlossen 2002 mehr als 16000 Jugendliche neue Ausbildungsverträge ab, waren es2006 gerade Mal 14 800.

»Wenn man technologische Wachstumschancen derBranche nutzen will, muss es auch Wachstum bei der Aus-bildung geben. Der IT-Sektor darf nicht am Nachwuchs sparen«, kritisierte das IG Metall-Vorstandsmitglied.

Weniger Informatik-StudierendeAuch der aktuelle Berufsbildungsbericht des Bundesminis -teriums für Bildung und Forschung belegt die geringe Aus-bildungsbereitschaft der IT-Branche. So bildete 2004 nurein Fünftel aller Betriebe des Wirtschaftszweigs Soft-wareentwicklung und -beratung überhaupt aus. Zum Ver-gleich: Im Maschinenbau waren es mit 40,7 Prozent beina-

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Ausbildung

he doppelt so viele. Die Zahl der ausbildenden Betriebe inder IT-Branche ist insgesamt rückläufig.

Bedenklich ist auch der kontinuierliche Rückgang derStudierendenzahl in der Informatik. Nach dem Höhepunktim Jahr 2000 mit rund 38000 Studienanfängern in der In-formatik haben zum Wintersemester 2006/2007 nur nochrund 28000 Studierende ein Informatikstudium begonnen.»Gut ausgebildete Informatiker haben nach wie vor hervor-ragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt«, erklärt MatthiasJarke, Präsident der Gesellschaft für Informatik. Ein Grundfür die geringen Anfängerzahlen sei der geringe Anteil jun-ger Frauen, die Informatik studieren wollen, betont Bitkom.Er läge in Deutschland bei 17 Prozent – dagegen in Frank-reich, Spanien oder Italien bei über 30 Prozent.

AusbildungsvergütungenBei System-Elektronikern und Fachinformatikern ist die Ver-gütung im ersten Ausbildungsjahr minimal gesunken. Imzweiten und dritten Ausbildungsjahr ist ein Anstieg der Ver-gütungen zu verzeichnen. Bei den System- und Informatik -kaufleuten gab es gegenüber dem Vorjahr höhere Ausbil-dungsvergütungen. Das belegt die ITK-Entgeltanalyse derIG Metall 2007.

Gestiegen sind die Ausbildungsvergütungen und Ein-stiegsgehälter für Studierende der Berufsakademie für Infor-mationstechnik. Bei den Wirtschaftsinformatikern gibt eskaum Veränderungen. Generell gilt: In tarifgebundenen Un-ternehmen, die unter den Flächentarifvertrag fallen, steigendie Ausbildungsvergütungen seit Jahren kontinuierlich an.

Negativtrend

Am falschen Ende gespart Die Zahl der ausbildenden Betriebe in der IT-Branche sinkt dramatisch.Es gibt 10 000 Ausbildungsverhältnisse weniger.

Studierende mit Laptop: Geringer Anteil junger Frauen

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Stressbranche IT

Angestellte arbeiten sich krank

»So geht esnicht weiter«

Das Problem wird in der Branche offiziell totgeschwiegen.Wer öffentlich bekennt, wie extrem ungesund sich enge Ter-mine, Berge von Arbeit und Angst vor Entlassung auf diePsyche und den Körper auswirken, riskiert seinen Job. Aberprivat oder anonym – etwa in Blogs – wagen es immer mehr ITKler, sich zu »outen«.

Die Einträge etwa im News Forum »IT-Arbeit ist ungesund«bei www.heise.de lassen nichts an Deutlichkeit zu wünschenübrig. »Seit Jahren nicht mehr vernünftig geschlafen, Panik-attacken ohne jeden Anlass, Erholung ist undenkbar, anWochenenden zu nichts fähig als dumpf an die Decke zustieren«, schreibt ein Beschäftigter, der sich »Der kleineNick« nennt. »Ruhepuls von 120, Seh- und Hörschäden. Ichbin gerade mal 40, aber so geht’s nicht weiter. Dieses Jahrsteige ich aus dieser Scheiß-Branche aus.«

Einem Berufskollegen mit dem Decknamen »Estimator«geht es ähnlich: »Übermüdet bin ich immer. Das ändert sichauch nicht durch Urlaub. So viel kriegst du nicht am Stück ...oder – um genau zu sein – so viel NIMMST du nicht amStück, weil der AG (Arbeitgeber) sonst auf die Idee kommen

könnte, dass man locker auf dich verzichten könnte.« »Ar-beit macht krank – keine Arbeit macht auch krank«, bemerkt»Extreminator« lakonisch, »dann schon lieber mit Arbeit.«»Chronoz« argumentiert dagegen: »Nicht IT-Arbeit ist unge-sund, sondern Entwicklungsprozesse, die durch Ad-hoc-Ent-scheidungen getroffen werden, ein Projektmanagement, wel-ches den Namen nicht verdient, eine Projektplanung, die nichtmal als Toilettenpapier taugt sowie unzählige Einzelkämpfer,die der Ansicht sind, Softwareentwicklung ist ein anderes Wortfür Programmierwettbewerb.«

IT-Beschäftigte im DauerstressWissensarbeit ist trotz aller Freiheiten – flexible Arbeits-zeiten, Teamorganisation, größere individuelle Entschei-dungsspielräume – für die Psyche extrem belastend. Oftaber auch sind es gerade diese Freiheiten, verbunden mitMechanismen der indirekten Steuerung, die der Seele starkzu setzen. Dazu zählt insbesondere das geforderte höhereMaß an Sozialkompetenz und Eigenverantwortung bei nachwie vor begrenzter Autonomie. Das belegen neuere wissen-

Stress, Burnout, totale Erschöpfung: IT-Profis arbeiten hart – und immer mehrleiden darunter, vor allem seelisch. Wissenschaftliche Studien belegen: Der IT-Sektor ist eine Stressbranche. Statt die Probleme gründlich anzugehen,bieten einige Firmen höchstens Anti-Stress-Programme.

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Stressbranche IT

schaftliche Studien. So leiden Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter in Softwareentwicklungs- und -beratungsprojektenbis zu viermal häufiger unter psychosomatischen Be-schwerden als der Durchschnitt der Beschäftigten inDeutschland. Dies geht aus der 2006 veröffentlichten Stu-die über die Belastungssituation von IT-Beschäftigten desInstituts für Arbeit und Technik (IAT) Gelsenkirchen hervor.Auffällig oft sind IT-Spezialisten von chronischer Müdigkeit,Nervosität, Schlafstörungen und Magenbeschwerden be-troffen. Hält der Stress über längere Zeit an, droht die völli-ge Erschöpfung. 40 Prozent der Befragten zeigen deutli-che Anzeichen von Burnout, 30 Prozent haben Probleme,sich zu erholen.

Am häufigsten Depressionen und AngstDer Gesundheitsreport 2005 der Deutschen Angestellten-krankenkasse (DAK) bestätigt: Psychische Erkrankungensind auf dem Vormarsch – insbesondere bei Bürokräften.Jeder zehnte Fehltag geht inzwischen auf das Konto see-lischer Leiden. Am häufigsten sind Depressionen undAngst. Wenn die Psyche krank ist, dauert es oft lange, bisdie Betroffenen ihre Arbeit wieder aufnehmen können.Die DAK zählt durchschnittlich 24,6 Krankheitstage beipsychischen Erkrankungen. Trotz dieser eindeutigen Fak-ten schert sich die Branche nur wenig darum. Viele ITK-Fir-men haben zwar erkannt, dass gesunde und motivierteMitarbeiter eine hohe Produktivkraft und ein entscheiden-der Wettbewerbsfaktor sind. Aber bisher bieten nur einzelne

Pargema steht für »Partizipatives Gesundheitsmanage-ment«. Dahinter verbirgt sich ein Forschungsprojekt, dasdie IG Metall unterstützt, um psychische Belastungen inder Arbeit systematisch zu vermindern.

Stress und Burnout sind auch bei T-Systems in Karls-ruhe seit vier Jahren ein Thema. Beim IT-Dienstleister mitknapp 140 Beschäftigten wurden und werden, nachdemdie Telekom AG ihn übernommen hat, massiv Stellen ab-gebaut. »Die Arbeit wird dichter, die Arbeitszeiten länger,weil sich das Unternehmen immer mehr global aufstellt.Viele Mitarbeiter halten das psychisch nicht mehr aus. Eskommt zu immer längeren Ausfallzeiten«, berichtet Be-triebsrat Bernd Theuerkauff.

Um wirksam etwas dagegen unternehmen zu können,benötigt der Betriebsrat genaue Daten über psychischeBeschwerden und belastende Faktoren. »Die Umfragender Telekom zur Mitarbeiterzufriedenheit geben zu wenigher. Wir haben sogar den Eindruck, dass die Ergebnisseimmer wässriger werden«, klagt Theuerkauff. Deswegenhat der Betriebsrat vor einigen Monaten das Projekt Par-gema gebeten, eine detaillierte Umfrage zu psychischen

Präventiver Gesundheitsschutz bei T-Systems

Belastungen durchzuführen, die sich arbeitsplatznah aus-werten lässt. »Wir wollen wissen, was in den einzelnenTeams abgeht«, sagt der Betriebsrat. »Und weil es sichhierbei um ein Forschungsprojekt handelt, das dem Unter-nehmen wenig Kosten aufbürdet, möchten wir in Zukunftzusammen mit der Geschäftsleitung und den Fachleutenvon Pargema präventiv zusammenarbeiten.«

Pargema ist ein Forschungsverbund von Instituten unter-schiedlicher Wissenschaftszweige, der gemeinsam mit betrieblichen Akteuren in Unternehmen gesundheitsför-dernde Maßnahmen initiieren will. Das Projekt wird von derIG Metall unterstützt und vom Bundesministerium für Bil-dung und Forschung gefördert. Besonders im Visier habendie Wissenschaftler, Gesundheitsexperten und Praktikerdie neuen Steuerungs- und Organisationsformen und wiesie sich psychisch auf die Beschäftigten auswirken. Diezentrale Frage lautet: Wie können die Arbeitsbedingungenso verändert werden, dass es gar nicht erst zu maßloserÜberforderung kommt? Kontakt: Dr. Wolfgang Dunkel, Dr. Nick Kratzer, ISF München. www.isf-muenchen.de und www.pargema.de

Psychische Belastungen vermindern

große Unternehmen – unter anderem SAP und IBM – ihrenBeschäftigten Anti-Stress-Programme an.

Bei IBM Deutschland gibt es beispielsweise ein 2002 auf-gelegtes »Stress-Management-Programm«, das Gesund-heitstage, Informationen im Intranet, Präsentationen zumThema »Stress – Freund oder Feind?«, »Zeit is(s)t Leben«und »Umgang mit schwierigen Zeitgenossen« sowie Hilfenzur Selbsthilfe umfasst. »Das Unternehmen reagierte damitauf die Initiative ›Meine Zeit ist mein Leben‹, mit der wir Be-triebsräte 1998 das Phänomen ›Arbeiten ohne Ende‹ ange-

Softwarehersteller SAP in Walldorf: Anti-Stress im Angebot

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Stressbranche IT

IT-Magazin: Gibt es ein typisches Krankheitsbild bei ITK-Beschäftigten?Gerhard Elsigan: Ich beobachte, dass ein erheblicher Teilvon ITKlern unter psychischen Belastungen in Folge vonLeistungsdruck, »entgrenzten« Arbeitszeiten und außer-ordentlicher Arbeitsbereitschaft leidet. Bei Beschäftigtenin Klein- und Mittelbetrieben kommt noch die unmittelbareNähe zum Arbeitgeber und zum Kunden hinzu, durch diedie Belastungen verstärkt werden. Zudem mangelt es ge-rade hier häufig an einem funktionierenden Arbeits- undGesundheitsschutz oder auch an einem Betriebsrat, derentsprechende Maßnahmen einfordern könnte.

IT-Magazin: Was konnte Ihr Forschungs- und Beratungsprojekt bewirken?Elsigan: Wir haben mit 13 Unternehmen ein betrieblichesGesundheitsprojekt vereinbart. Wichtigstes Instrumentdabei waren Gesundheitszirkel. Dadurch konnten wir dieBeschäftigten als Experten in eigener Sache gewinnenund einen geordneten Umgang mit ihren Vorschlägen er-reichen.

Mit Prävention lassen sich Stress und Burnout vermeiden. Ein österreichisches Forschungs-projekt hat mit einem unternehmens übergreifenden Konzept und betrieblichen Gesund-heitszirkeln gute Ergebnisse erreicht.

IT-Magazin: Worin sahen die Beschäftigten die Haupt -ursachen ihrer Beschwerden?Elsigan: Weniger in der Hardware, obwohl wir über die teil-weise schlechte Arbeitsumgebung in dieser modernen Bran-che oft erstaunt waren. Wir fanden unter anderem schlechtgeheizte Räume, defekte Stühle, ungünstige Bildschirmar-beitsplätze vor. Aber überwiegend litten die Beschäftigten anOrganisationsmängeln: schlechte Zusammenarbeit zwischenAbteilungen, unkollegiales Telefonverhalten, zu enge Zeitvor-gaben, Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit. Im Ergebnis der Ge-

sundheitszirkel zeigte sich aberauch, dass es oft schon Kleinigkei-ten sind, die Stress mindern kön-nen: Absprachen über Zuständig-keiten, Vertretungs- und Telefonre-geln sowie Maßnahmen gegen dieE-Mail-Flut. Man muss nur anfan-gen, darüber zu sprechen.

Interview mit Gerhard Elsigan, Linz

»Man muss nur anfangen, darüber zu sprechen«

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Kontakt: Gerhard Elsigan, ppm forschung + beratung, Linz. E-Mail: [email protected]

gangen sind«, sagt Wilfried Glissmann, IBM-Betriebsrat inDüsseldorf. Allerdings gehen ihm die »Well-being-Program-me« von IBM nicht weit genug. »Die Mehrzahl der Aktionenund Angebote des Unternehmens zielt auf das Verhaltendes einzelnen Mitarbeiters. Die Auseinandersetzung mitden Arbeitsbedingungen und der Arbeitsorganisationkommt dabei zu kurz«, kritisiert Glissmann.

Ein wichtiges Instrument, um psychomentale Belastun-gen in der Arbeit ausfindig zu machen, sind Gefährdungs-analysen. In ITK-Unternehmen werden sie bislang nur sel-ten praktiziert, auch wenn der Arbeitgeber dazu seit 1996gesetzlich verpflichtet ist. Der Ausschuss für Arbeits- undGesundheitsschutz des neu gegründeten Betriebsrats beiSAP will sich dafür stark machen. Auch für ein effizientes Ar-beitsschutz-Managementsystems setzt er sich ein, umStress zu reduzieren.

»Wir müssen über den Tag hinaus denken«, sagt SAP-Be-triebsrat Johannes Reich. »Unsere Belegschaft ist mitdurchschnittlich 38 Jahren noch recht jung. Aber der Alters-durchschnitt steigt, und die Bedürfnisse der Beschäftigtenverändern sich. Der Anteil von Vätern und Müttern hat sicherhöht. Viele wünschen sich einen sicheren und interessan-ten Job, den sie gut bewältigen können. Wir brauchen lang-

fristige Strategien für gesundes und sicheres Arbeiten.«»Stress und Burnout sind medizinische Zeitbomben«,meint Klaus Pickshaus, Gesundheitsexperte der IG Metall.»Die IT-Branche hat nur die junge Belegschaft im Blick.Doch zwangsläufig muss auch sie sich dem demografi-schen Wandel stellen und daher Abschied nehmen vonihrem Jugendwahn.«

Im Rahmen des Projekts »Gute Arbeit«(www.igmetall.de/gutearbeit) bietet die IG Metall interes-sierten Beschäftigten und Betriebsräten im ITK-Sektor Infor-mationen an, um »entgrenzte« Arbeitszeiten einzudäm-men, psychische Belastungen abzubauen und den demo-grafischen Wandel mitzugestalten.

Tastatur-Symbol: Langsfristige Strategien für gesundes Arbeiten

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Internationales

Das Umsatzvolumen der indischen IT-Industrie soll bis zumJahr 2010 auf 60 Milliarden Dollar anziehen. Gleichzeitigdürfte Indien dann fast gleichauf mit den USA als derzeitweltgrößter Software-Exporteur liegen. Das geht aus einerStudie des indischen Branchenverbands Nasscom hervor.Am gesamten Outsourcing-Markt dürfte Indien dann einenAnteil von rund zehn Prozent erreichen. Die indische IT-Industrie ist stark auf den Export orientiert. Gleichzeitigexpandieren indische Firmen zunehmend auf Auslands-märkten. So plant etwa der IT-Dienstleister Wipro eine Rei-he von Firmenkäufen in den USA und Europa und äußertebesonderes Interesse an deutschen IT-Services-Firmen.

Indien holt die USA ein

IT-Dienstleistungen

Lange konnten westliche Auftraggeber die Bedingungen inAsien diktieren und dort zu billigsten Löhnen fertigen lassen.In jüngster Zeit mehren sich jedoch die Anzeichen, dass sichdie Beschäftigten dort nicht alles gefallen lassen. Beispiel: Inchinesischen Foxconn-Werken wurden unter anderem iPodsvon Apple produziert. Der Auftragshersteller Hon Hai ließ junge Frauen bis zu 15 Stunden täglich für einen Monatslohnvon 50 Dollar arbeiten. Seit 2004 kämpften Gewerkschaftervergeblich darum, dort Fuß zu fassen.

Die Bemühungen wurden immer wieder vom Managementunterdrückt. Die Betriebe wurden unter polizeiliche Bewa-chung gestellt, um Aktionen der Belegschaft zu unterbinden.Journalisten hatten über die skandalösen Umstände bei Fox-conn berichtet. Inzwischen sind chinesische Gewerkschaftenbei Foxconn zugelassen, die unter Kontrolle des regierungs-treuen Gewerkschaftsbunds stehen.

Katastrophale Zustände bei Zulieferern von Motorola undNokia in China ermittelte auch eine Studie der niederländi-schen Organisation Somo. Die Mobiltelefon-Hersteller kau-fen bei Zulieferern ein, deren Angestellte oftmals unter men-schenunwürdigen Bedingungen arbeiten müssen. Die chine-sische Firma Hivac Startech etwa produziert für MotorolaAcryl-Linsen für Handys. Laut Somo-Studie werden die Linsenmit einer Lösung poliert, die das giftige n-Hexan enthält.Neun Arbeiterinnen mussten wegen Vergiftungssymptomenin eine Klinik eingeliefert werden.

Bei dem thailändischen Zulieferer Namiki, der für Nokiaproduziert, ermittelte die Somo-Studie exzessive Arbeitszei-

Asien

In asiatischen Billiglohnländern herrschen vielfach skandalöse Arbeitsbedingungen. Doch immer mehr Arbeiter fordern Rechte und höhere Löhne. Das betrifft auch die ITK-Industrie.

In asiatischen Billiglohnländern herrschen vielfach skandalöse Arbeitsbedingungen. Doch immer mehr Arbeiter fordern Rechte und höhere Löhne. Das betrifft auch die ITK-Industrie.

Widerstand im Billigparadies

Arbeiterinnen in China: Katastrophale Zustände

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ten. Die Beschäftigten arbeiten zwölf Stunden am Tag undauch am Wochenende. Laut Somo sind die beschriebenenFälle in China und Thailand ein strukturelles Problem der ge-samten Mobilfunkindustrie. Durch den Preisdruck und kom-plexe Lieferketten haben die großen Unternehmen wie Mo-torola und Nokia den Überblick bei ihren Zulieferern verloren.Die meisten Arbeiter sind über ihre Rechte kaum oder garnicht informiert. So gilt in China die 40-Stunden-Woche undeine Höchstgrenze für Überstunden. In der Praxis werden dieBestimmungen jedoch systematisch unterlaufen.

Die Suchmaschine Google hat inzwischen eine fast mono-polartige Marktstellung. Doch jetzt regt sich Widerstand ge-gen das Unternehmen. Europas führende Handynetzbetre-ber planen ein Konkurrenzprodukt zu Google. Dazugehören unter anderem Vodafone, France Telecom, Telefó-nica und Deutsche Telekom. Die Netzbetreiber wollen sicheinen höheren Anteil am mobilen Anzeigenmarkt sichern,der bisher von Google und Yahoo kontrolliert wird. Auch derGründe des Online-Lexikons Wikipedia, Jimmy Wales, willbis Ende des Jahres eine Suchmaschine platzieren, die inKonkurrenz zu Google tritt. Das Projekt Wikia Search sollauf frei verfügbarer Software basieren, sagte Wales.

Konkurrenz zu Google

Suchmaschinen

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Siemens

Das große »U« in der Abkürzung AUB stand bisvor kurzem für »unabhängig«. Jetzt – könntemanboshafterweise sagen – steht »U« für »Un-tersuchungshaft«. Denn der Bundesvorsitzendeder AUB, Wilhelm Schelsky, wurde unter demVerdacht der Steuerhinterziehung festgenom-men. 14,75 Millionen Euro hat Schelsky zwi-schen 2002 und 2004 von Siemens erhalten.Laut Vertrag sollte er Mitarbeiter und Betriebs-räte schulen. Auf Verlangen konnte Schelsky je-doch keinen Nachweis über derartige Leistun-gen führen.

Die AUB, die so genannte »Arbeitsgemein-schaft Unabhängiger Betriebsangehöriger«,stellt im Gesamtbetriebsrat von Siemens eineverschwindende Minderheit. Die AUB ist keineGewerkschaft. Sie schließt keine Tarifverträgeab und hat noch nie gestreikt. Sie hat mit derIG Metall nichts, aber auch gar nichts zu tun.Die AUB-Vertreter fielen in der Vergangenheitdurch ihre ausgeprägte Bereitschaft zur Koope-ration mit der Unternehmensleitung auf. Dasbei der unternehmerfreundlichen Gruppierung jetzt derEindruck entsteht, sie finanziere sich aus Unternehmens-geldern, hängt eng mit der Person Schelskys zusammen.Er war acht Jahre Betriebsratsvorsitzender eines Siemens-Werks in Erlangen und wurde 1986 Bundesvorsitzender derAUB.

Später machte Schelsky sich als Unter nehmensberaterselbstständig. Zudem ist Schelsky an einem früheren

AUB-Vorsitzender unter Verdacht

Die Ermittlungen gegen den AUB-Vorsitzenden Wilhelm Schelsky dürftendas zutage bringen, was viele schon länger vermuten: Das der Verein nichtArbeitnehmerinteressen vertritt, sondern auf der falschen Seite steht.

Auf der falschen Seite

Siemens-Werk in Vorpommern mit 24,5 Prozent beteiligt.Der Konzern hält 24,9 Prozent daran. Schelsky war also Ge-schäftspartner von Siemens und gleichzeitig oberster Chefder AUB. Kann man so die Interessen von Beschäftigtenwahr nehmen? Die Ermittler vermuten, Schelsky habe dieMillionen kassiert, um damit die AUB zu finanzieren unddiese gegenüber dem Siemens-Management kompromiss-bereit zu machen.

Siemens-Forum in München: Kein Nachweis für Leistungen an Schelsky

Angesichts der Korruptionsaffäre im Bereich Com hat sichder Siemens-Gesamtbetriebsrat für »Null Toleranz« ge-genüber regelwidrigem Verhalten einzelner Manager ausgesprochen. Er hat erreicht, dass das Thema »Com-pliance« in die Arbeitsordnung für alle Beschäftigten auf-genommen worden ist.

»Damit ist klargestellt, dass die Arbeitsordnung diemaßgebliche Richtschnur für das Mitarbeiterverhaltenist«, betont Thomas Wiedemann, Referent des Gesamtbe-triebsrats. Dies ermöglicht es den Betriebsräten, wirksa-mer darauf zu achten, dass die neuen Regeln eingehalten

werden. Die Arbeitsordnung kann nur mit Zustimmung derArbeitnehmervertretung geändert werden. Der Gesamtbe-triebsrat hat von vornherein begrüßt, dass Vorstand undAufsichtsrat die internen Kontrollsysteme verstärken woll-ten.

»Für gesetzeswidrige und ethisch fragwürdige Praktikendarf in unserem Unternehmen kein Platz sein«, sagt Sie-mens-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Ralf Heckmann. Dasgebiete schon die Wertorientierung, der sich Siemens ver-schrieben hat. Der gute Ruf des Unternehmens dürfe nicht»durch ungezügeltes Profitstreben beschädigt werden«.

»Null Toleranz« gegenüber Korruption

Siemens-Gesamtbetriebsrat

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Siemens

Die IG Metall kritisiert die wiederholten Ankündigungen desManagements, in den nächsten vier Jahren bei NSN 10 bis15 Prozent des Personals abzubauen. »Dies verunsichertdie Beschäftigten. Jetzt muss es darum gehen, mit einermotivierten und qualifizierten Mannschaft auf dem Marktanzugreifen«, erklärt Michael Leppek, zuständiger Unter-nehmensbetreuer der IG Metall.

Auch der Gesamtbetriebsrat appelliert an das neue Un-ternehmen, »den Sachverstand der Belegschaft zu nutzen,den das Siemens-Management bei Com zum Teil hat brachliegen lassen«. Ein Aufbruch könne nur mit einer motivier-ten Belegschaft gelingen.

Die IG Metall konnte für die Beschäftigten erreichen,dass betriebsbedingte Kündigungen bis 2009 ausgeschlos-sen werden. Bis dahin bleiben auch die Standorte der Nie-

Mit Ergänzungstarifverträgen hat die IG Metall erreicht,dass beim Computerhersteller Fujitsu-Siemens und beiSiemens-Business-Services (SBS) Arbeitsplätze undStandorte gesichert werden.

Beim größten deutschen Computerhersteller Fujitsu-Siemens-Computers (FSC) hat die IG Metall eine Stand-ort- und Stellengarantie für die knapp 4800 Beschäftig-ten durchgesetzt. Allerdings müssen sie künftig 38,5statt 35 Wochenstunden arbeiten – ohne Lohnausgleich.Überdies erhalten sie ihre Tariferhöhungen während derLaufzeit des Ergänzungstarifvertrags jeweils ein halbesJahr später.

Bis zum 31. März 2010 will FSC die Zahl der Beschäftig-ten in Deutschland konstant bei 4750 halten. Für ge-werbliche Arbeitnehmer/-innen in Augsburg und Söm-merda soll sogar eine Beschäftigungsgarantie bis zum31. März 2012 gelten. Das Unternehmen sichert auch zu,sämtliche deutschen Standorte bis zum 31. März 2012 zuerhalten. Dafür will es zwischen 2007 und 2010 jährlichrund 30 Millionen Euro investieren.

Zudem erklärte FSC, tarifgebunden zu bleiben, zusätz-liche Ausbildungsplätze zu schaffen und den tariflichenArbeitnehmer/-innen nach dem 31. März 2010 eine Er-folgsbeteiligung auszuzahlen. Sybille Wankel, Tarifex-pertin der IG Metall Bayern, ist mit dem Ergebnis zufrie-

IG Metall erreicht Stellengarantie

Ergänzungstarifverträge für Fujitsu-Siemens und SBS

Nokia-Siemens-Networks:

Die IG Metall erwartet, dass das Joint Venture Nokia-Siemens-Net-works (NSN) unverzüglich am 1. April 2007 gestartet werden kann.Kunden und Beschäftigte brauchen Sicherheit.

IG Metall fordert unverzüglichen Start

derlassungen bestehen. Sichern konnte die IG Metall eben-falls die betriebliche Altersversorgung, die Mitbestimmungdurch Betriebsräte und Arbeitnehmervertreter im Aufsichts-rat sowie den Erhalt der jetzigen Arbeitsbedingungen.

Zu den Diskussionen in der Belegschaft über das künfti-ge Portfolio von NSN erklärt Leppek: »Es ist allein die unter-nehmerische Entscheidung, wie das Portfolio aussieht. Hierkönnen Betriebsräte und IG Metall nicht mitbestimmen. Daswäre falsch verstandenes Co-Management.«

An dem Joint Venture sind Nokia und Siemens zu gleichenTeilen beteiligt. Das Unternehmen nimmt mit 16 MilliardenEuro Umsatz auf dem Weltmarkt nach Alcatel-Lucent und Ericsson-Marconi Platz drei ein. Es hat seinen Hauptsitz inHelsinki. Von den weltweit 60000 Beschäftigten kommenmehr als 30000 von Siemens.

den. »Die wichtigsten Verhandlungsziele der IG Metall –verlässliche Standort- und Beschäftigungssicherung –wurden durchgesetzt. Die Beschäftigten müssen wederauf Gehalt verzichten, noch wurde das Urlaubs- undWeichnachtsgeld angetastet.«

SBS: Personalkosten reduziertDer Ergänzungstarifvertrag für Siemens Business Servi-ces hilft dem Unternehmen, in seiner gegenwärtigschwierigen wirtschaftlichen Situation rund 100 Millio-nen Euro Personalkosten zu sparen. Das tarifliche Ur-laubs- und Weihnachtsgeld wird durch eine leistungs-und ergebnisabhängige Entgeltkomponente ersetzt. DieJahresarbeitszeit beträgt 1575 Stunden in den alten, 1672 in den neuen Bundesländern. Während der Laufzeitbleiben die Standorte erhalten.

Der neue Ergänzungstarifvertrag beruht im Wesentli-chen auf dem schon bestehenden Tarifvertrag für dieSiemens-Regionalorganisation und wurde durch SBS-spezifische Regelungen ergänzt. Er baut auf demFlächentarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie inBayern auf. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis Sep-tember 2009 ausgeschlossen.

Außerdem wurde die Qualifizierung der Beschäftigtenmit erweiterten Beteiligungsrechten vereinbart.

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Bestechung

Mehr Transparenz im Unternehmen

Beschäftigte sollten sich korruptiven Praktiken widersetzen, rät TransparencyInternational, denn im Zweifelsfall sind sie der Strafverfolgung ausgesetzt. UndKorruption sichert längerfristig weder Aufträge noch Arbeitsplätze.

Korruption ist kein Kavaliersdelikt

IT-Magazin: Halten Sie Korruption – wie jetzt bei Siemens– für einen Einzelfall in der deutschen Wirtschaft?Peter von Blomberg: Sicherlich ist das kein Einzelfall, aberer ist von einer außergewöhnlichen Dimension. Leider kommen solche Bestechungen hierzulande nur selten ansTageslicht.

IT-Magazin: Gehört Korruption zum Alltag, um Aufträge zu erhalten?von Blomberg: Korruption ist überall möglich, in manchenBranchen häufiger, in anderen seltener. Über die Lage inDeutschland berichtet jährlich das Bundeskriminalamt.

IT-Magazin: Betrachtet die Wirtschaft Bestechung als »Kavaliersdelikt«?von Blomberg: Diese Bagatellisierung war bis vor 10, 15 Jah-ren noch gängig. Heute wird Korruption in der Gesellschaftviel strenger beurteilt. Gesetze und Strafverfolgung sindschärfer geworden.

IT-Magazin: Sichern Schmiergelder Aufträge?von Blomberg: Kurzfristig kann das sein. Das wird zur Rechtfertigung immer wieder vorgebracht. Gleichzeitig ge-raten dadurch aber Aufträge und Arbeitsplätze der integren Unternehmen in Gefahr.

IT-Magazin: Schadet Bestechung dem Unternehmen?von Blomberg: Eindeutig. Langfristig ist der Schaden für einUnternehmen viel größer als der Nutzen. Nicht nur der ethi-sche, sondern auch der wirtschaftliche.

IT-Magazin: Was müssen Unternehmen tun, um korruptivePraktiken zu verhindern?von Blomberg: Es muss eine aktivePrävention gegen Korruption geben.Viele größere Unternehmen haben diesbegriffen. Die Unternehmensleitungenmüssen – gegenüber Mitarbeitern undGeschäftspartnern – vorbehaltlos sig-nalisieren, dass es für Korruption keineToleranz gibt. Sie analysieren Ge-schäfts prozesse, um Korruptionsgefah-ren nicht entstehen zu lassen. Trans-parenz ist ganz entscheidend. Ein wich-tiges Instrument ist Job-Rotation, damitsich keine Netzwerke bilden können.

IT-Magazin: Was ist für die Beschäftigten selbst wichtig?von Blomberg: Es muss einen Verhaltenskodex geben, aufden Beschäftigte sich berufen können. Damit er eingehaltenwird, muss er mit Sanktionen belegt sein. Anreizsysteme fürVerkäufer dürfen nicht zur Korruption verleiten.

IT-Magazin: Was kann man noch gegen Korruption tun?von Blomberg: Nützlich ist eine Hotline oder ein Ombuds-mann. Am besten externe Stellen, an die sich Mitarbeiterund Geschäftspartner auch anonym wenden können, wennein Verdacht besteht. Betriebsräte sollten gegenüber sol-chen Systemen nicht skeptisch sein.

IT-Magazin: Haben Mitarbeiter eine Chance, sich korruptenGeschäftspraktiken ihres Arbeitgebers zu entziehen?

von Blomberg: Am ehesten dann, wennes einen Verhaltenskodex gibt. AberKorruption ist im Ausland und im Inland gesetzlich verboten. Insofern kann mansich an die Polizei und die Staatsanwalt-schaft wenden – auch anonym.

IT-Magazin: Wenn Bestechung auf-fliegt, müssen die beteiligten Mitarbei-ter mit Strafverfolgung rechnen.von Blomberg: So ist es. Das ist ein wei-teres Argument gegen die Rechtferti-gung von Korruption.

Peter von Blomberg, stellvertretender Vorsitzender der Antikorruptions -organisation Transparency InternationalDeutschland

»Schmiergeld«: »Leider kommen Bestechungen hierzulande nur selten ans Tageslicht«

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Das IT-Magazinonline www. igmetall.de/itk

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ten und Orientierung bei Gehaltsver-handlungen. Die Analyse der Einstiegs-gehälter kann man als Download be-ziehen unter www.igmetall-itk.de

Betriebsratsarbeit

Vernetzung ist die halbe MieteImmer mehr Betriebsräte und Vertrauensleute nutzen das Internet inzwischen nicht nur als Informations-quelle. Sie setzen es auch für ihre Öffentlichkeitsarbeit und zur über -betrieblichen Vernetzung ein. Die Broschüre der Hans-Böckler-Stiftungdokumentiert, wie Vernetzung praktisch funktioniert. Kübler, Ingo:»Neue Formen der Gremienarbeit – Beispiele und Instrumente« (Arbeits -

papier der Hans-Böckler-Stiftung, Nr. 125), 54 Seiten, 12 Euro.

Handbuch

ABC zum NeoliberalismusDas Buch ABC zum Neoliberalismusanalysiert die Absichten und Hinter-gründe dieser wirtschaftspolitischenAusrichtung. Es untersucht die spezifi-sche Sprache des Neoliberalismus und setzt sich kritisch mit den Inhalten auseinander. Untersucht wird, wie Begriffe wie Armut, Flexibilität, Demografie und Innovation besetztwerden. Hans-Jürgen Urban (Hrsg.):»ABC zum Neoliberalismus«,Reihe der Otto-Brenner-Stiftung im VSA-Verlag, 14,80 Euro.

Flyer

EinstiegsgehälterJedes Jahr erhebt die IG Metall die Ein-stiegsgehälter für Hochschulabsolven-ten unter anderem bei der IT- und Tele-kommunikationsindustrie. Dabei wirddifferenziert nachden verschiede-nen AbschlüssenBachelor, Master,Berufsakademie,Fachhochschule,und Universität.Die Analyse derEinstiegegehälterbietet grundsätz -liche Infos zu Ver-dienstmöglichkei-

Die Ansprechpartner der IG

Metall für die IT-Branche

3Hans-Joachim Weis,Telefon 069–66 93-28 54, [email protected] Scheitor,Telefon 069–66 93-24 90, [email protected] Nierenköther,Telefon 069–66 93-20 49, [email protected] Mai,Telefon 06151–3667 27, [email protected]

Extranet

Das Extranet der IG Metall bietet täglichaktuelle Informationen über Tarifverträge,Seminare und Betriebsverein barungen.Um in das Netz für betriebliche Aktive zukommen, braucht man Mitgliedsnummer,Name, Geburtsdatum.Erstanmeldung unter: extranet.igmetall.de/erstanmeldung

KIBNET

3Kibnet WeiterbildungsberatungDas Kompetenzzentrum IT-Bildungs-netzwerke (Kibnet) bietet kostenloseBeratung zur IT-Weiterbildung an.Die Hotline unter der Nummer08 00–446-46 36 ist freitags von 15bis 17 Uhr geschaltet. Kontakt: Tho-mas Habenicht und zusätzliche Infosunter www.kibnet.org

Wap-Portal

3Weiterbilden – Ausbilden – Prüfen:Darum geht es im neuen InternetportalWAP der IG Metall für berufliche Bildung.Mitglieder der IG Metall können sich mitihrer Mitgliedsnummer anmelden unddanach auf Berufs infos und Rechts tippszu Qualifizierung zugreifen. www.igmetall-wap.de

Internet

3Das IT-Magazin online: Aktuelles ausArbeit, Be ruf, Betrieb und Praxis unter:www.igmetall.de/itk3Neues aus der Siemens-Welt unter:www.dialog.igmetall.de3Aktuelle Informationen über Infineonunter: www.infineon.igmetall.de3Neues für Beschäftigte von HewlettPackard unter:www.hpneu-igm.de3Informationen zu SAP unter:www.sapler.igm.de3Neue Webseite der IG Me tall für Voda-fone-Beschäftigte unter:www.vodafone.igm.de3Informationen von den IGM-Vertrau-ensleuten bei Avaya unter: www2.igme-tall.de/homepages/metaller-bei-avaya/home.html3Gruppen & Netze mit Infos für Studierendeunter:www.hib-braunschweig.de3Netzwerk für Zeitarbeitnehmerwww.igmetall-zoom.de

Aktuelle Informatio-nen zu folgenden Themen:3Arbeit & Beruf3 ITK-Sektor3Betrieb & Praxis3Entgelt & TarifDazu gibt es jede Menge Service undweiterführende Links

Termine, Kontakte und Informationen

IT-MagazinDas Branchenmagazin der IG Metall

Herausgeber: Jürgen Peters, Berthold Huber, Bertin Eichler

Anschrift: metall-Redaktion,Wilhelm-Leuschner-Straße 79, 60329 Frankfurt am Main, Telefon 0 69–66 93-2633, Fax 0 69–66 93-20 02, E-Mail: [email protected]: www.igmetall.de

Redaktionsleiter : Werner Hoffmann(verantwortlich im Sinne des Presserechts)

Chefin vom Dienst: Susanne Rohmund

Redaktion: Fritz Arndt, Martina Helmerich,Sylvia Koppelberg, Fabienne Melzer, Antonela Pelivan, Gabriele Prein

Mitarbeit: WAHLE & WOLF, 56479 Elsoff

Gestaltung: Gudrun WichelhausBildredaktion: Michael Schinke

Vertrieb: Reinhold Weißmann, Telefon 0 69–66 93-22 24, Fax 0 69–66 93-25 38, E-Mail: [email protected]

Druck: apm AG, Darmstadt

Impressum

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Betrieb: Name und Ort

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geworben durch (Name und Betrieb)

zzt. vollbeschäftigt teilzeitbeschäftigt männlich weiblich

Auszubildende/r bis voraussichtlich:

Angestellte/r Studierende/r (Monatsbeitrag 2,05 Euro)

Einzugsermächtigung/Bankverbindung

Ich bestätige die erfassten Daten über meine Person sowie den Grund (Zugangsart) für die Eintragung dieser Daten. Ich bin hiermit darüber informiert, dass die IG Metall zur Erfüllung ihrer satzungsgemäßen Aufgaben personen bezogene Angaben über mich mitHilfe von Computern (automatisiert) verarbeitet. Die für den Beitragseinzug nötigen Daten werden zwischen der IG Metall und dem Geldinstitut– bei Lohnabzug mit dem Arbeitgeber – ausgetauscht (übermittelt). Die Verwaltungsstelle informiert mich auf Wunsch über alle gespeichertenDaten.Hiermit ermächtige ich widerruflich die IG Metall, den jeweils von mir nach Paragraf 5 der Satzung zu entrichtenden Mitglieds beitrag von ein Pro-zent des monatlichen Bruttoverdienstes bei Fälligkeit einzuziehen. Diese Ermächtigung erstreckt sich im Rahmen der von dem Ortsvorstand derIG Metall festgelegten Kassierungsart (Paragraf 5 Ziff. 5 Satz 3 der Satzung) sowohl auf den Abruf von meinem Bankkonto, als auch auf den Einbe-halt des Beitrags durch meinen Arbeitgeber in der jeweiligen Höhe. Dies schließt die Weitergabe der entsprechenden Daten an die IG Metall ein.Dieser Auftrag kann nur schriftlich mit einer Frist von sechs Wochen zum Quartals ende bei der Verwaltungsstelle der IG Metall rückgängig ge-macht werden. Alle Änderungen oder Unstimmigkeiten, die sich aus diesem Auftrag ergeben, kann ich nur bei der Verwaltungsstelle der IG Metallregeln. Die vorstehenden Daten werden zum Zweck der Mitgliederbetreuung von der IG Metall erhoben und unter Beachtung des BDSG verarbei-tet. Weitere Empfänger dieser Daten sind die Service-Center der IG Metall. Den vorstehenden Hinweis zum Datenschutz habe ich zur Kenntnis ge-nommen.

Kto.Nr. Bankleitzahl

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Die Beitrittserklärung ausfüllen, ausschneiden und beim Betriebsrat abgeben oder einsenden an:IG Metall, Wilhelm-Leuschner-Straße 79, 60329 Frankfurt am Main oder per Fax 069–6693 2021

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