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Ist der Transrapid München finanzierbar? · Lebenszykluskosten (LCC) der Bahnsysteme Transrapid...

Date post: 18-Aug-2019
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Betriebssysteme elektrischer Bahnen Dipl.-Ing. Tobias Hauswald 15.02.2005 Ist der Transrapid München finanzierbar? „Der Bundestag hat am 13. Juni einen Gesetzentwurf der PDS (14/8300)…abgelehnt. Er folgte dabei einer Empfehlung des Verkehrs- und Bauausschusses (14/9345). Die PDS wollte, dass das Magnetschwebebahnplanungsgesetz aufgehoben wird, weil der Aufbau eines Konkurrenzsystems zur Eisenbahn nicht sinnvoll und finanzierbar sei. Eine umstrittene Technik sollte nicht gegen die Interessen der Bevölkerung und gegen das bestehende Eisenbahnsystem umgesetzt werden, heißt es darin.“ Das Parlament, Nr. 25/2002 „…Bei kurzen Strecken, wie sie für Nordrhein-Westfalen und Bayern geplant würden, lohne ein Transrapid nicht. Sowohl in Bayern als auch in Nordrhein-Westfalen unterstützt der BUND preisgünstigere und ökologische Alternativen. Die Fahrzeit zwischen Hauptbahnhof und Flughafen ließe sich in München statt mit dem 1,6 Milliarden teuren Transrapid auch mit einer lediglich 250 Millionen Euro teuren Express-S-Bahn halbieren.“ BUND, Dr. Norbert Frank, 2002 "Die geplante Zuteilung von 550 Mio. € an Bundeszuschüssen für den Transrapid in München bedeutet, dass das Projekt für München nicht finanzierbar ist. Bayern müsste mindestens 1 Mrd. € in die Transrapidstrecke stecken, diese Gelder könnten nur aus dem Nahverkehrstopf des Landeshaushalt genommen werden. Damit würde der dringend notwendige Ausbau der S-Bahn wieder auf die lange Bank geschoben und die 700.000 Pendler täglich würden auf der Strecke bleiben.“ Florian Roth, Vorsitzender DIE GRÜNEN, München
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Betriebssysteme elektrischer BahnenDipl.-Ing. Tobias Hauswald

15.02.2005

Ist der Transrapid München finanzierbar?

„Der Bundestag hat am 13. Juni einen Gesetzentwurf der PDS (14/8300)…abgelehnt. Er folgte dabei einer Empfehlung des Verkehrs- und Bauausschusses (14/9345). Die PDS wollte, dass das Magnetschwebebahnplanungsgesetz aufgehoben wird, weil der Aufbau eines Konkurrenzsystems zur Eisenbahn nicht sinnvoll und finanzierbar sei. Eine umstrittene Technik sollte nicht gegen die Interessen der Bevölkerung und gegen das bestehende Eisenbahnsystem umgesetzt werden, heißt es darin.“

Das Parlament, Nr. 25/2002

„…Bei kurzen Strecken, wie sie für Nordrhein-Westfalen und Bayern geplant würden, lohne ein Transrapid nicht. Sowohl in Bayern als auch in Nordrhein-Westfalen unterstützt der BUND preisgünstigere und ökologische Alternativen. Die Fahrzeit zwischen Hauptbahnhof und Flughafen ließe sich in München statt mit dem 1,6 Milliarden teuren Transrapid auch mit einer lediglich 250 Millionen Euro teuren Express-S-Bahn halbieren.“

BUND, Dr. Norbert Frank, 2002

"Die geplante Zuteilung von 550 Mio. € an Bundeszuschüssen für den Transrapid in München bedeutet, dass das Projekt für München nicht finanzierbar ist. Bayern müsste mindestens 1 Mrd. € in die Transrapidstrecke stecken, diese Gelder könnten nur aus dem Nahverkehrstopf des Landeshaushalt genommen werden. Damit würde der dringend notwendige Ausbau der S-Bahn wieder auf die lange Bank geschoben und die 700.000 Pendler täglich würden auf der Strecke bleiben.“

Florian Roth, Vorsitzender DIE GRÜNEN, München

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Lebenszykluskosten (LCC) der Bahnsysteme

Transrapid und Eisenbahn

Flughafenanbindung München

Betriebssysteme elektrischer BahnenDipl.-Ing. Tobias Hauswald

15.02.2005

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Betriebssysteme elektrischer BahnenDipl.-Ing. Tobias Hauswald

15.02.2005

Agenda

• Grundlagen einer LCC-Analyse

• LCC-Analysen bei Bahnsystemen

• Das Projekt München

• LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System– Modellerstellung und Berechnung– Auswertung– Optimierungsmöglichkeiten– Fazit

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15.02.2005

Grundlagen einer LCC-Analyse:

Wozu Lebenszykluskostenbetrachtung?

• Investitionskosten können nur einen Teil der in Verbindung mit einem

Produkt/Prozess entstehenden Aufwendungen darstellen

• Über den wirtschaftlichen Erfolg eines Produktes sagen Investitionskosten allein

nichts aus

• Zur Vergleichbarkeit verschiedener Entscheidungsalternativen müssen sämtliche im

Zusammenhang stehenden Kosten und Nutzen gegenübergestellt werden.

• Nur Lebenszykluskosten-Analysen (LCC-Analysen) erlauben bei der

Gegenüberstellung verschiedener Entscheidungsalternativen die Berücksichtigung

mehrerer Dimensionen

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Grundlagen einer LCC-Analyse:

Definition Lebenszyklus

• Als Lebenszyklus einer Investition wird das Zeitintervall von Ihrer Konzeption bis zur Entsorgung

bezeichnet (Definition nach DIN IEC 60300-2)

• Für Infrastrukturprojekte ist zusätzlich eine Phase der „Modernisierung“ bzw. Reinvestition

relevant

• In jeder Periode fallen typische Tätigkeiten am Produkt an, welche wiederum Kosten verursachen

Konzept und Definition

Entwurf und Entwicklung Fertigung Einbau und

InbetriebnahmeBetrieb und

Instandhaltung Entsorgung

Einstandskosten

Nutzungskosten

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Grundlagen einer LCC-Analyse:

Definition Lebenszykluskosten

• Summe der in allen Lebenszyklusphasen angefallenen Kosten bezeichnet man als Lebenszykluskosten (Life-Cycle-Costs, LCC, Gesamtkostenbetrachtung, Total Costs of Ownership)

• Einteilung in Einstandskosten und Nutzungskosten

• Beim Vergleich von Investitionen werden häufig lediglich Einstandskosten betrachtet! (fallen zuerst an, auch bei niedriger Planungstiefe abschätzbar, größte Datensicherheit)

Konzept und Definition

Entwurf und Entwicklung Fertigung Einbau und

InbetriebnahmeBetrieb und

Instandhaltung Entsorgung

Einstandskosten

Nutzungskosten

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Grundlagen einer LCC-Analyse:

Lebenszykluskostenanalyse

• Aufstellen eines Kostenprofils, Ermittlung von Kostentreibern, Sprunggrößen, betriebsgrößenabhängigen Synergien

• zur Optimierung der Kostenstruktur• bei gleichzeitiger Erfüllung vorhandener Forderungen an Leistung, Sicherheit,

Funktionsfähigkeit und Instandhaltbarkeit.

• Ermittlung von Daten aus allen Phasen des Produktlebenszyklus´ bei Berücksichtigung der Unsicherheit einzelner Werte (Iterativer Prozess)

Konzept und Definition

Entwurf und Entwicklung Fertigung Einbau und

InbetriebnahmeBetrieb und

Instandhaltung Entsorgung

Einstandskosten

Nutzungskosten

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15.02.2005

Grundlagen einer LCC-Analyse:

Kosten im Produktlebenszyklus

Entwurf und Entwicklung Fertigung Einbau und

InbetriebnahmeBetrieb und

Instandhaltung Entsorgung

10 %

20 %

30 %

40 %

50 %

60 %

70 %

80 %

100 %Anteil an gesamten

Lebenszykluskosten

Phasen des Lebenszyklus

Entstehung der Kosten

Festlegung der Kosten

Konzept und

Definition

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15.02.2005

Grundlagen einer LCC-Analyse:

Spannungsfeld: Kosten – Verfügbarkeit - Nutzwert

Lebenszykluskosten

Niedrige Kosten

Hoher Nutzwert

Hohe Verfügbarkeit

Ermittlung durch•Angebote•Erfahrungswerte•Kostensätze

Für jedes Produkt neu zu •definieren•quantifizieren•bewerten

Statistische Auswertung

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15.02.2005

Die Verfügbarkeit eines (Teil-)Systems ist quantifizierbar durch:

MTTRMTBFMTBFV

+=

V: Verfügbarkeit MTBF: Mean Time Between Failure (durchschnittliche Betriebszeit zwischen Ausfallzuständen) MTTR: Mean Time To Repair (durchschnittliche Ausfallzeit)

Die Gesamtverfügbarkeit eines aus n Anlagenteilen bestehenden Systems ergibt sich somit aus:

nG VVVV ⋅⋅⋅= ...21

VG: Gesamtverfügbarkeit Vx: Verfügbarkeit des Anlagenteils x n: Anzahl der Anlagenteile

Die Zuverlässigkeit wird mathematisch erfasst durch:

Ausfälle

Betrieb

ntMTBF =

MTBF: Mean Time Between Failure (mittl. Betriebszeit zw. Ausfallzuständen = „Zuverlässigkeit“) tBetrieb: Betriebszeit nAusfälle: Anzahl der Systemausfälle innerhalb der Betriebszeit

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15.02.2005

Grundlagen einer LCC-Analyse:

Aufbau eines LCC-Modells

• Modelle sind vereinfachte Darstellungen der Realität• In ihre Erstellung werden lediglich diejenigen Bereiche des betrachteten Objekts mit einbezogen,

welche für die später geplante Analyse relevant sind.

LCC-Modell speziell:• Reines Kostenmodell• Wiedergabe aller relevanten Merkmale einschließlich evtl. auftretender Einschränkungen unter

verschiedenen Szenarien• So einfach, wie möglich• Jederzeit einsetzbar (qualitative/quantitative Anpassung an sich ändernde Einflussfaktoren)• Vor Einsatz: Validierung durch bereits bekante Szenarien

⇒ LCC-Modell als Summe verschiedener Kostenelemente, welche getrennt definiert, abgeschätzt und anschließend zusammengeführt werden

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15.02.2005

Grundlagen einer LCC-Analyse:

Kostenelement (nach DIN IEC 60300-3-3)

Quelle: IFB/Dornier/Ingenieurwerkstatt

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15.02.2005

LCC-Analysen bei Bahnsystemen

• Investitionen bestehen aus mindestens zwei Teilsystemen (Infrastruktur/Fahrzeuge).

⇒ Ganzheitliche Betrachtung Verbesserung des Zusammenspiels aller Systemkomponenten!

• Infrastruktur kann von verschiedenen Betreibern genutzt werden.

• Infrastruktur bildet Netzwerke. Aus großem Netzwerk resultieren Vorteile für jeden

Nutzer des Netzwerkes. ⇒ Bestmögliche Integration neuer Systeme in vorhandene Netze

• Zugang zur Infrastruktur kann reglementiert sein.

• Lebensdauer der Infrastruktur kann durch ausreichende Wartung und Reinvestitionen

sehr weit verlängert werden. Notwendige Aufwendungen schlecht abschätzbar.

⇒ Validierung der LCC-Analyse dauert Jahrzehnte

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15.02.2005

Projekt München:

Flughafen „Franz Josef Strauß“ München

• Eröffnung: Mai 1992 / Eröffnung Terminal 2: Juni 2003

• Stetig steigendes Verkehrsaufkommen (inzwischen 25 Mio. Passagiere)

• Nr. 2 in Deutschland / Nr. 8 in Europa

• Bedingung für diese positive Entwicklung: Lage außerhalb der Stadt München (große

Maschinen, Erweiterbarkeit, Flugbetrieb auch Nachts)

• Einzugsgebiet: Süddeutschland, Teile Österreichs, der Schweiz, Tschechiens, sowie

Oberitalien

• Anbindung per Autobahn (53%, 45-60 Minuten), S-Bahn (28%, >40 Minuten), Bus

⇒ Forderung nach neuer Bahnanbindung

• 2002 Trassenplanungen im Rahmen der Machbarkeitsstudien Metrorapid/Transrapid

München; Realisierung zweier nicht systemgebundenen Röhren am Flughafen

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15.02.2005

Projekt München:

Trassenplanung

Quelle: BMG

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15.02.2005

Quelle: BMG

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15.02.2005

Quelle: TRI

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15.02.2005

Quelle: BMG

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15.02.2005

Quelle: BMG

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Quelle: BMG

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15.02.2005

LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Modellerstellung

• Betriebskonzept nach Machbarkeitsstudie (S-Bahn äquivalent)

• Definition der Kostenblöcke: Investitionen, Betriebskosten, Reinvestitionen

• Verfügbarkeit gem. Machbarkeitsstudie/Technischer Berichte

• Definition des Nutzwertes als Summe der erzielbaren Einnahmen (Nutzwert des

Betreibers proportional dem Nutzwert der Kunden)

Da sich der zu erwirtschaftende Erlös beider betrachteter Systeme aufgrund der verschiedenen Qualitäts- und Komfortmerkmale unterscheiden wird, bedeuten geringere Ausgaben nicht automatisch auch geringere Lebenszykluskosten. Gesucht wird für einen gegebenen Betrieb das System mit den minimalen LCC.

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15.02.2005

LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Modellerstellung

L E B E N S Z Y K L U S K O S T E N

Planungskosten teilweise enthalten

Kosten für Infrastruktur Kosten für Fahrzeuge Sonstige Kosten Instandhaltungs-

kosten Energiekosten Personalkosten(Betrieb) Sonstige Kosten

Kosten für Erneuerung

Fahrgeld-einnahmen SubventionenLebensdauer der

Anlagen

BETRIEBSKOSTENEINMALIGE UND JÄHRLICH

WIEDERKEHRENDE ERLÖSEREINVESTITIONENINVESTITIONSKOSTEN

Grund und Boden

UnterbauTunnelBrücken

Überbau

Bauliche Anlagen

BetriebsleittechnikE

nergieversorgungAntrieb (nur M

SB)

Stromschienen

Lärmschutz

Planung

Mittelbare Kosten

Inbetriebnahme-

kosten

Prüfgebühren EBA

Betreiber-vorlaufkosten

Versicherung

Operating

Marketing

Vertrieb

Einschwungkosten

Bestellerentgelte

Einmalige

Subventionen

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15.02.2005

LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Investitionskosten

• Ca. 50 % aller im Laufe des im Lebenszyklus eines Bahnsystems anfallenden Kosten

• Gut planbar bzgl. Inflationseffekte, Kostenschwankungen, ...

• Ermittlung unter Zuhilfenahme eines sog. Mengengerüstes

Planungskosten teilweise enthalten

INVESTITIONSKOSTEN

Sonstige KostenKosten für Infrastruktur

Grund und Boden

Unterbau

Tunnel

Brücken

Überbau

Bauliche Anlagen

Betriebsleittechnik

Energieversorgung

Antrieb (nur MSB)

Stromschienen

Lärmschutz

Planung

Mittelbare Kosten

Inbetriebnahme-

kosten

Prüfgebühren EBA

Betreiber-vorlaufkosten

Kosten für Fahrzeuge

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15.02.2005

LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Investitionskosten

• Grund und Boden: Untertunnelung im Stadtzentrum und am Flughafen

Nur unwesentliche Unterschiede, gesicherte Annahmen, geringer Anteil an den

gesamten Investitionskosten (MSB: 32,7 Mio. € / RS: 36,3 Mio. €)

• Unter- und Oberbau: Durchgängig zweispurig mit ausreichend vielen Übergängen

Erhebliche Unterschiede (MSB: 440 Mio. € / RS: 175 Mio. €)

• Brücken und Tunnel: Einspurige Röhren in Bergmännischer Bauweise

Tunnelquerschnitt und Anzahl der Brücken beim Transrapid geringer ⇒Einsparungen von 30 % dieser Investitionen

Günstigere Trassierungsparameter können wegen Vorgabe der Bündelung nicht

ausgenutzt werden

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15.02.2005

LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Investitionskosten

• Bauliche Anlagen: Bahnsteigtüranlagen, Instandhaltungszentrale mit

Waschanlagen, Rohbauten Unterwerke, Umbau Hbf und Flughafen

Vorteil für R/S, da System bereits vorhanden (MSB: 180 Mio. €, RS: 40 Mio. €)

• Betriebsleittechnik: Standardisierte Komponenten bei S-Bahn

• Energieversorgung: Keine Stromschienen für Transrapid

• Mittelbare Kosten: Provisorien, Streckenverlegungen

Quelle: TRI

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15.02.2005

LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Investitionskosten

• Fahrzeuge

- MSB: weniger Fahrzeuge auf der Strecke

- Beide Systeme: 1 Zug als Betriebsreserve

- MSB: Antrieb in Fahrwegkosten beinhaltet; Leichtbauweise, Werkstattproduktion

- RS: 76 Mio. € (ICE3H) bzw. 40 Mio. € (BR 425)

• Inbetriebnahmekosten: Gebühren für Zulassung, Probebetrieb

Quelle: DB

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15.02.2005

LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Fazit Investitionskosten

Die Investitionskosten der Magnetbahn im betrachteten Projekt liegen

etwa 30 % über denen einer vergleichbaren Rad/Schiene-Anbindung

(ca. 1,8 Mio. € bzw. 1,2 Mio. €)

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15.02.2005

LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Reinvestitionen

REINVESTITIONEN

Kosten für ErneuerungLebensdauer der Anlagen

Instandhaltungs-aufwand

• Nutzungsdauer der Anlagen abhängig von Konstruktion, Instandhaltung und Nutzungsgrad (20 - 100 Jahre)- Entwicklungen in der Bautechnik berücksichtigt?- Gelten Erfahrungswerte unter neuen Bedingungen?

• Kosten für Erneuerung: - Ansatz mit vollen Investitionskosten

• Rücklagen für Erneuerung übersteigen mit 25 Mio. €p.a. teilweise die Betriebskosten! Höheres Optimierungspotenzial!

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LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Betriebskosten

BETRIEBSKOSTEN

Sonstige Kosten

Versicherung

Operating

Marketing

Vertrieb

Einschwungkosten

Personalkosten(Betrieb)EnergiekostenInstandhaltungs -

kosten

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15.02.2005

LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Instandhaltungskosten

Instandhaltungskosten

Durchgeführter Instandhaltungsaufwand

Kosten für Instandhaltungs-

personalMaterialkosten

Arbeitsstunden

Löhne

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15.02.2005

LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Instandhaltungskosten

IHZ

Flughafen MUC

4

5

1 2

IHZ

Flughafen MUC

44

55

1 211 22

Quelle: TRI

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15.02.2005

LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Energiekosten

Energiekosten

Kosten für Energiebereit-

stellung

Kosten für EnergieverbrauchKonditionen Energiesteuern Steuersätze

Leistungsbedarf Energiebedarf

Motorabschnittswechselverfahren (bei MSB)Fahrzeugtyp BR 425 / ICE3H (bei Express-S-Bahn) Fahrprofil Trassierung

Energierück-speisung

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15.02.2005

LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Energiekosten

Quelle: IFB

Transrapid München, Fahrschaubild v(s)

0

50

100

150

200

250

300

350

400

0 5 10 15 20 25 30 35 40

Weg

Ges

chw

indi

gkei

t

Optimierungsvorschlag

Planungsstand 9/04

km/h

km

1

2

1

2

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15.02.2005

LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Energiekosten

Quelle: TRI

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

500

0 5 10 15 20 25 30 35 40

3D-Station [km]

Ges

chw

indi

gkei

t [km

/h]

Grenzgeschwindigkeit aus FahrkomfortSichere StreckengrenzgeschwindigkeitTunnel und WeichenMaximalfahrprofilStreckenhöchstgeschwindigkeitSollprofilIstprofil

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LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Personalkosten (Betrieb)

Personalkosten(Betrieb)

Durchschnitts-gehälter

Flexibilität der Arbeitszeiten

Gepäckservice Zugbegleiter

Personalbedarf

Automatischer Betrieb

Betriebszeiten

Servicegrad

Arbeitsaufwand

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LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Personalkosten (Betrieb)

OrtZe

itOrt

Zeit

Quelle: TRI

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LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Personalkosten (Betrieb)

Nutzbare Breite fürBehälter 3,40

Fahrgast-raum

Gepäck-abteil

MSB- Tür120...140 cm

Durchgangstür(verplombt)

Breite: ca 1m

Stellplatzfür Sperrgepäckbehälter

3,70

Quelle: Lufthansa, TRI

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LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Sonstige Kosten

Versicherungs -kosten

Vertriebskosten

Kosten für Operating

Kosten für Marketing

Einschwungkosten (nur 1. Betriebsjahr )

ImageKosten je Ticket

Versicherungs-kostensatzAnlage-

vermögen

Provisions-satz

Verkaufte Tickets

Umsatz

Umsatz

Umsatz

Sonstige Kosten

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15.02.2005

Verteilung Betriebskosten Express-S-Bahn(minimaler Service, BR 425)

Energiekosten10%Personalkosten

26%

Sonstige Kosten30%

Instandhaltungskosten38%

Verteilung Betriebskosten Express-S-Bahn;minimaler Servicegrad

Verteilung Betriebskosten Express-S-Bahn(Zugbegleiter und Gepäckservive, BR 425)

Energiekosten8%

Personalkosten42%

Sonstige Kosten23%

Instandhaltungskosten38%

Verteilung Betriebskosten Express-S-Bahn;maximaler Servicegrad

Verteilung Betriebskosten MSB(minimaler Service, keine Energierückspeisung)

Instandhaltungskosten26%

Kosten für Energie27%

Personalkosten10%

Sonstige Kosten37%

Verteilung Betriebskosten MSB(Zugbegleiter und Gepäckservice,

keine Energierückspeisung)

Instandhaltungskosten21%

Kosten für Energie22%

Personalkosten26%

Sonstige Kosten31%

Verte ilung Betriebs kos ten MSB; maximaler Servicegrad

Verte ilung Betriebs kos ten MSB; minimaler Servicegrad

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Betriebssysteme elektrischer BahnenDipl.-Ing. Tobias Hauswald

15.02.2005

Fazit Betriebskosten: Der Transrapid kann für diese Shuttle-Anwendung nicht, wie erwartet und teilweise beschrieben, die günstigeren Betriebskosten aufweisen. Sei-ne gesamten jährlichen Kosten liegen immer einige Prozentpunkte über denen der S-Bahn, egal welcher Servicegrad angeboten werden soll. Der Grund dafür liegt unter anderem darin, dass das System für den Fernverkehr ausgelegt ist und im Regionalverkehr seine Vorteile nicht voll ausspielen kann. Die hohe Fahrgeschwin-digkeit ist energetisch sehr aufwändig. Die Mehrkosten für Energie können nicht durch Einsparungen bei den Personalkosten aufgefangen werden. Ein Fahrprofil mit geringer Reisegeschwindigkeit würde zwar die Betriebskosten senken, brächte aber kaum noch Zeitvorteile gegenüber dem Rad/Schiene-System und könnte somit die höheren Investitionskosten nicht rechtfertigen Bei einer rein kostenorientierten Betrachtungsweise unterliegt die Magnet-schwebebahn also. Die Mehraufwendungen an Investitionen können nicht durch Einsparungen im Betrieb wettgemacht werden. Jedoch wird beim reinen Kostenvergleich übersehen, dass der Transrapid gemäß den Prognosen ein höheres Fahrgastaufkommen bedient und zusätzlich einen Mehrwert an Fahr-komfort schafft, der eine höhere Zahlungsbereitschaft auslöst. Folglich sind höhere Einnahmen zu erwarten. Um den Projekterfolg des Systems beurteilen zu können, müssen deshalb auch die gesamten Erlöse analysiert werden.

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LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Modellerstellung

L E B E N S Z Y K L U S K O S T E N

Planungskosten teilweise enthalten

Kosten für Infrastruktur Kosten für Fahrzeuge Sonstige Kosten Instandhaltungs-

kosten Energiekosten Personalkosten(Betrieb) Sonstige Kosten

Kosten für Erneuerung

Fahrgeld-einnahmen SubventionenLebensdauer der

Anlagen

BETRIEBSKOSTENEINMALIGE UND JÄHRLICH

WIEDERKEHRENDE ERLÖSEREINVESTITIONENINVESTITIONSKOSTEN

Grund und Boden

UnterbauTunnelBrücken

Überbau

Bauliche Anlagen

BetriebsleittechnikE

nergieversorgungAntrieb (nur M

SB)

Stromschienen

Lärmschutz

Planung

Mittelbare Kosten

Inbetriebnahme-

kosten

Prüfgebühren EBA

Betreiber-vorlaufkosten

Versicherung

Operating

Marketing

Vertrieb

Einschwungkosten

Bestellerentgelte

Einmalige

Subventionen

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LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Erlöse

EINMALIGE UND JÄHRLICH WIEDERKEHRENDE ERLÖSE

Subventionen

Durchschnitts-preis

FahrgastaufkommenFlughafenzubringer

Fahrgeldeinnahmen

Bestellerentgelte

Investitions-kosten

Einmalige Subventionen

Modal Split Flughafenzubringer

Verkehrsaufkommen Flughafen München

Image Erreichbar-keit (Hbf)

Flug-preise

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LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Erlöse

Erlöse

Fahrpreis

ErlösePreis

Pmax

Popt

0Aufkommen

BetriebswirtschaftlichesOptimum (Cournot -Punkt)

(höchste Erlöse)

VolkswirtschaftlichesOptimum

(höchstes Aufkommen)

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LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

ErlöseFahrgastaufkommen 2015

je Stunde und Fahrzeug in Fahrtrichtung Flughafen - Hbf.

0

50

100

150

200

250

300

350

4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23Uhrzeit

Fahr

gäst

e pr

o St

unde

& F

ahrz

eug

Nachfrageerhöhung: 51 %

Ohne Nachfrageerhöhung

Nachfrageerhöhung: 32 %

Nachfrageerhöhung: 23 %

Zulässige Fahrzeugkapazität: 412 Personen

4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 0

Spitz

enst

unde

Quelle: TRI

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LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Erlöse

EINMALIGE UND JÄHRLICH WIEDERKEHRENDE ERLÖSE

Subventionen

Durchschnitts-preis

FahrgastaufkommenFlughafenzubringer

Fahrgeldeinnahmen

Bestellerentgelte

Investitions-kosten

Einmalige Subventionen

Modal Split Flughafenzubringer

Verkehrsaufkommen Flughafen München

Image Erreichbar-keit (Hbf)

Flug-preise

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LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Berücksichtigung fiskalischer und monetärer Einflüsse

• Inflation:/Preiseskalation der einzelnen Kostengruppen- Durchschnittliche Inflationsrate: 2,2 %

• Abzinsung: Barwert (Net Present Value)

∑=

−+=T

n

nn XCNPV

0)1(

NPV: gegenwärtiger Barwert aller gegenwärtigen und zukünftigen Geldflüsse im betrachteten Modell Cn: nomineller Geldfluss im Jahr n n: spezifisches Jahr in der Zeitspanne der Bewertung der Lebenszykluskosten X: Inflationsrate (angenommen: Durchschnittliche Inflationsrate über die gesamte Modelllaufzeit) T: Länge der Modelllaufzeit in Jahren

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LCC-Modell für ein spurgeführtes Flughafenzubringer-System:

Bezogene Kosten

• Normierung der Kosten auf eine relevante Bezugsgröße

• Methode zum Vergleich verschiedener Systeme

• Vorteil: Bessere Transparenz

Nachteile: Informationsverluste, Schwierigkeiten bei Interpretation

• Bsp.: €/Sitzplatz-km

Längere Züge senken die Kosten je Sitzplatz. Über die Wirtschaftlichkeit sagt dies

nichts aus, wenn die Auslastung des Zuges nicht gleichzeitig steigt.

• Deshalb: Wahl mehrerer Bezugsgrößen, kritisches Hinterfragen der Parameter!

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Variations- und Optimierungsmöglichkeiten der Kostenstruktur

Investitionskosten

• Leasing als Alternative zum Kauf (Fahrzeuge, Subsysteme)

• Sonderkonditionen durch Zusicherung von Folgeaufträgen

• Einsatz von Standardkomponenten

Betriebskosten

• Flexibles Personal (Qualifikation/Arbeitszeit/Einsatzort)

• Bei Betrieb durch DB AG: Keine Trennung des Projektes vom übrigen S-Bahn-Betrieb

• Kein Einsatz von Zugbegleitern

• Beteiligung der Fluggesellschaften an Kosten für Gepäckservice

• Energierückspeisung

• In Hinblick auf sparsame Fahrweise optimierte Trassierung

Erlöse

• Angepasste Preisgestaltung / Auslastung der Züge

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Fazit

Im Gegensatz zur Express-S-Bahn ist der Transrapid auf der aktuell prospektierten Flughafenanbindung München finanzierbar. Obwohl er im Laufe seines Lebenszyklus höhere Kosten verursacht erscheint aufgrund von höheren erwarteten Aufkommens und Zahlungsbereitschaft sogar eine (teilweise) private Finanzierung möglich.

Die Magnetbahn stellt jedoch nicht nur aus betriebswirtschaftlicher Sicht die bessere Alternative dar, sondern ist auf dieser Strecke auch volkswirtschaftlich die bessere Wahl. Neben seinen verkehrlichen und ökologischen Vorteilen gegenüber der konventionellen Rad-Schiene-Technik hat der Transrapid das Potenzial, eine Attraktion für München zu werden und dem Technologiestandort Deutschland positive Impulse zu geben.

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• Bayerische Magnetbahn Gesellschaft: Nachgefragt!, München, 2003

• Bayerische Magnetbahn Gesellschaft; Zahlen, Daten, Fakten, München 2004

• Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland: „Kein Geld zum Fenster raus! BUND fordert Transrapid-Milliarden für Verkehrswende“, Berlin, 2002

• Bund Naturschutz in Bayern: „Abgehoben?“, 2003

• Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Personenbeförderungsgesetz (PbefG), Berlin, 2004

• Danzer, Peter: Methoden der LCC-Betrachtung für den Schienenfahrweg, in: EI Eisenbahningenieur 12/2000

• Das Parlament: Gesetzesentwurf der PDS im Bundestag am 13.06.2002 zur Aufhebung des Magnetschwebebahnplanungsgesetzes

• Deutsche Bahn AG: Lastenheft Magnetschwebebahn Betreiberanforderungen

• Deutsches Institut für Normung e. V.: DIN IEC 60300-3 (Zuverlässigkeitsmanagement), Berlin, 1999

• Dörries, Wolfgang: Zukunft des Transrapid in Deutschland, Rede anlässlich 4. Dresdner Fachtagung Transrapid, Dresden, 6.10.2004

• dpa-Meldung: Bayerische Staatsregierung verabschiedet Finanzierungskonzept, München, 04.02.2002

• dpa-Meldung: Entscheid um Transrapid-Gelder: Bayern empört – NRW zufrieden, München, 24.02.2002

• Europäischer Gerichtshof (EuGH): Rs C280-00 (Altmark Trans GmbH und Regierungspräsidium Magdeburg/Nahverkehrsgesellschaft Altmark GmbH), 24.07.2003

• Flughafen München, Der Flughafen München und sein Umland – Grundlagen für einen Dialog, München, 2002

• Flughafen München: Allgemeine Daten, www.munich-airport.de/DE/Areas/Company/Daten/Allgemein/index.html, 03.10.2004

• Flughafen München: Bayerns Tor zur Welt, München, August 2001

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Landverkehrssysteme, Dresden, 2004

• Hauswald, T, Hüser, A., Mängel, C, Mau, C., Raubold, J, Schäpermeier, C.: Präsentation zum Semesterprojekt Bahntechnik, Berlin, 2003

• Herzberg, Stefan: Das Weiterentwicklungsprogramm TRANSRAPID des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Rede anlässlich 4. Dresdner Fachtagung Transrapid, Dresden, 6.10.2004

• Institut für Bahntechnik (IFB), Dornier Consulting, Die Ingenieurwerkstatt: Seminar „Methodik zum Systemvergleich von Hochgeschwindigkeitssystemen“ beim Eisenbahnministerium der Volksrepublik China, Peking 18./19.11.2002

• Institut für Bahntechnik (IFB): Parameter- und Technologieuntersuchung Magnetfahrtechnik für den schnellen Nah- und Regionalverkehr „Maglev Express“ (MEX), 15.11.2001

• Koriath, Holger: Die Anwendung der LCC-Methode für die Fahrbahn der DB AG, in EI Eisenbahningenieur (51) 12/2000

• Kurier (Wien): Nach Startproblemen verbessert CAT Service, Wien, 18.06.2004

• Lichtenberger, Bernhard: Handbuch Gleis: Unterbau, Oberbau, Instandhaltung, Wirtschaftlichkeit

• manager magazin: Deutsche Bahn entlässt zwei Vorstände, Hamburg, 19.05.2003

• Michael Cramer, MdB (Bündnis 90/Die Grünen): Europa braucht keinen TransRapid, Berlin, 14.01.2003

• Miller, Luitpold: Entwicklungspotenzial des Transrapid für zukünftige Einsatzfelder, Rede anlässlich 4. Dresdner FachtagungTransrapid, Dresden, 6.10.2004

• Mnich, P.: Script zur Vorlesung „Neuartige und weiterentwickelte Bahnsysteme“, Berlin, 2004

• Mnich, Peter: Kostenrevision Gesamtsystem Transrapid München, Berlin, 5.08.2004

• Münchner Merkur: Nächster Halt: Flughafen; Bayern bekommt 125 Millionen Euro zusätzlich für den Transrapid, 07.02.2003

• Niemann, Jörg, Universität Stuttgart: Life Cycle Controlling

• Österreichisches Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, Dipl.-Ing. Steinmaurer: Life Cycle Costs aus Auftragnehmerseite-Sicht

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Literaturverzeichnis• Planungsgemeinschaft Transrapid – Metrorapid, Machbarkeitsstudie für Magnetschwebebahnstrecken in Bayern und Nordrhein-

Westfalen, Januar 2002

• Ripke, Burchard: Ziele der LCC Berechnung für die Fahrbahn der DB AG, in: EI Eisenbahningenieur (51) 12/2000

• Saborowski, Christian et al: Urlaub in Deutschland: Erwerbstätige nutzen ihren Urlaubsanspruch oft nicht aus, in: Wochenberichtdes DIW Berlin 15/04

• Siegmann, Jürgen: Neue Impulse für die Bahn, in: TU BERLIN FORSCHUNG AKTUELL, Berlin, 2004

• Süddeutsche Zeitung: Finanzkonzept für den Transrapid fertig, München, 04.02.2003

• Transrapid International (TRI), Technische Berichte MSB München Hbf. - Flughafen, Berlin, April 2004

• Voestalpine: Lebenszykluskosten, auf: www.voestalpine.com/bahnsysteme/de/vd_prt/p/34432

• Wellner, Dieter: Die deutsche Magnetbahn – Anwendungsfall Hauptbahnhof-Flughafen München, Rede anlässlich 4. DresdnerFachtagung Transrapid, Dresden, 6.10.2004

• Wiesheu, Otto auf n-tv.de: Urlaubstage kürzen?, www.n-tv.de/5191007.html, 29.07.2004

• Wirtschaftsministerium von Baden-Württemberg: Döring will Anzahl der bezahlten Urlaubstage reduzieren

• Zirkler, Bernd: Mit LCC die Kostentreiber aufspüren, in: bahntech 3+4/2003


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