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IPPNWBENEFIZ K˜ ONZERT - Berliner Festspiele · Sabine Fehlandt Viola Clemens-Maria Nuszbaumer...

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In Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker MUSIKFEST BERLIN 04.09.2017 AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN IPPNW-BENEFIZKONZERT
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Page 1: IPPNWBENEFIZ K˜ ONZERT - Berliner Festspiele · Sabine Fehlandt Viola Clemens-Maria Nuszbaumer Viola Antje Geusen Violoncello ... Mit dem „Lamento d’Arianna“ öffnete Monteverdi

In Zusammen arbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker

M U S I K F E ST B E R L I N

04.09.2017

AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN

I P P N W - B E N E F I Z KO N Z E RT

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Bildnachweise

S. 5 Antonio da Corregio (1489–1534) Frauenkopf, Studie (ca. 1511), Pierpoint Morgan Library New York, Public Domain

S. 8 Galileo Galilei (1564 – 1642), „Sidereus Nuncius”, S. 10 (1610), Houghton Library at Havard University, Wikimedia Commons

S. 12 Paolo Monti, Serie fotografica „Perugia” (1967), Fondo Paolo Monti, Civico Archivio Fotografico di Milano, Wikimedia Commons

S. 24 Francesco Cavalli (angeblich); Quelle: Enciclopedia italiana di scienze, lettere ed arti, éd. Istitutio Giovanni Trecani (1931)

S. 25 Bernardo Strozzi, „Claudio Monteverdi”, Portrait (ca. 1630), Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum

S. 26 Alessandro Stradella, Urheber unbekannt S. 27 Sunhae Im © lilac S. 29 Akademie für Alte Musik Berlin © Uwe Arens S. 30 Bernhard Forck © Gudrun Senger

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Montag 4. September 19:00 Uhr Musikfest Berlin 2017

S. 6 Konzertprogramm

S. 8 Silke Leopold: Aufbruch in eine neue Zeit

S. 14 Libretti

S. 22 World Future Council

S. 23 IPPNW-Concerts

S. 24 Komponisten

S. 27 Interpret*innen

S. 36 Musikfest Berlin 2017 im Radio und Internet

S. 38 Musikfest Berlin 2017 Programmübersicht

S. 40 Impressum

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Bitte schalten Sie Ihr Mobiltelefon vor Beginn des Konzerts aus.

Bitte beachten Sie, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.

Das Konzert wird von Deutschlandfunk Kultur am 10. September 2017 ab 20:03 Uhr übertragen. Deutschlandfunk Kultur ist in Berlin über 89,6 MHz, Kabel 97,50 MHz, bundesweit über Satellit, DAB + und über Livestream auf www.deutschlandfunkkultur.de zu empfangen.

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Begrüßung durch Jakob von Uexküll: World Future Council – Stimme zukünftiger Generationen

Amore Perduto Musik des italienischen Frühbarock

Marco Uccellini (~ 1610 – 1680) Sinfonia seconda a cinque stromenti c-Moll aus: Ozio regio. Libro VII op. 7 (1660)

Claudio Monteverdi (1567 – 1643) „Lasciatemi morire” Lamento d’Arianna (1608) für Sopran und Basso continuo. Text: Ottavio Rinuccini

Salamone Rossi (1570 – 1630)Die Gesänge des Salomon für 5 Stimmen (1623) (instrumentale Fassung) Psalm 128: Shir Hamma’alot – Ashrei Kol Y’re Adonai (Ein Wallfahrtslied – Wohl dem, der den Herrn fürchtet)

Psalm 8: Lamnatstseah Al Hagitit – Mizmor L’David (Ein Psalm Davids, vorzusingen auf der Gittit)

Psalm 100: Mizmor L‘Toda (Ein Psalm zum Dankopfer)

Antonio Sartorio (~ 1630 – 1680)L’Orfeo. Dramma per musica (1672) (Ausschnitte)

1. Akt Sinfonia Euridice „Mio sole, mio nume“ Orfeo „Luci belle non piangate“ – Rec. „Chi geloso non è“ – „Cerco pace e mi fa guerra“ Euridice „Non sò dir chi vincerà“

2. Akt Balletto Orfeo „Sei morto al contento“ – „Pluto à l’alme“ Euridice Rec. „Ahime, numi son morta“

Sinfonia per l’atto 2

3. Akt Orfeo Rec. „Scelerato Aristeo“ – „D’un amante che sospira“ Euridice „Orfeo tu dormi“ („Se desti pietà“ – „Risvegliati sù“) Orfeo „Ferma Euridice“ – Rec. „Chiuso ahime“ –

„Rendetemi Euridice“

Pause

IPPNW-Benefizkonzert zugunsten des World Future Councils

19:00 Uhr 18:00 Uhr Einführung mit Jakob von Uexküll und Gerhard Forck

Empfang nach dem Konzert im Ausstellungsfoyer des Kammermusiksaals

Montag, 4. September Kammermusiksaal 6

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Montag, 4. September

Alessandro Stradella (1639 – 1682)

Sinfonia in d-Moll für Violine, Violoncello und Basso continuo „Affligetemi pur, amare memorie“ Kantate für Sopran und Basso continuo

Johann Rosenmüller (1617 – 1684) Sonata nona à 5 D-Dur aus: Sonate à 2,3,4 e 5 stromenti d‘arco et altri (1682) Marco Uccellini Sinfonia quarta a cinque stromenti C-Dur aus: Ozio regio. Libro VII op. 7 (1660)

Francesco Cavalli (1602 – 1676) „Dunque, Giove immortale“ – „Verginella io morir vo‘” Rezitativ und Arie der Calisto aus „La Calisto“ (I,2) (1651)

Marco Uccellini Sinfonia sesta a cinque stromenti D-Dur aus: Ozio regio. Libro VII op. 7 (1660)

Francesco Cavalli „Sien mortali o divini” – „Non è maggior piacere” Rezitativ und Arie der Calisto aus: „La Calisto“ (I,4) (1651)

Sunhae Im Sopran Akademie für Alte Musik Berlin Bernhard Forck Violine Dörte Wetzel Violine Sabine Fehlandt Viola Clemens-Maria Nuszbaumer Viola Antje Geusen Violoncello Clemens Flick Cembalo, Orgel Lee Santana Laute Bernhard Forck Leitung

Eine gemeinsame Veranstaltung von IPPNW-Concerts, Berliner Festspiele / Musikfest Berlin und der Stiftung Berliner Philharmoniker

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Es waren unruhige Zeiten, in die die Menschen zu Beginn des 17. Jahrhun-derts hineinwuchsen. Die konfessionellen Auseinandersetzungen inner -halb der Christenheit verdichteten sich zusehends zu brutalen Kriegen, die im Namen der Religion geführt wurden. Söldnertruppen zogen kreuz und quer durch Europa und verbreiteten nicht nur Angst und Schrecken, sondern auch Krankheiten aller Arten in Windeseile; sie schleppten die Pest nach Italien ein, wo sie zwischen 1630 und 1631 das halbe Land ent-völkerte. Die Juden waren selbst an jenen Orten, wo sie jahrhunderte-lang geduldet und sogar geschätzt wurden, immer weniger sicher; die Osmanen rückten von Osten Stück für Stück gegen das Habsburgerreich vor, und die Verteidigung der abendländischen Christenheit gegen den Islam kostete hohen Blutzoll. Es waren unruhige Zeiten aber auch in anderer Hinsicht. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erlebten die Naturwissenschaften einen nie zuvor da-gewesenen Aufschwung. Mit Teleskop und Mikroskop, beide um 1600 er-funden, konnte man Dinge sehen, von deren Existenz man zuvor nicht einmal etwas geahnt hatte. Galileo Galileis Schrift mit dem Titel „Side -reus Nun tius“ („Nachricht von den Sternen“) begründete die empirisch fundierte Astronomie. Unruhig waren die Zeiten, weil sie uralte Über-zeugungen in Frage stellten und neues Wissen in die Welt setzten. Dazu gehörten so ungeheuerliche Behauptungen wie die, dass die Erde eine Kugel und keine Scheibe sei, und dass sie sich um die Sonne drehte und nicht umgekehrt. Und während sich auf den Schlachtfeldern Europas die Soldaten gegenseitig abschlachteten, entstanden in den Studier-stuben Visionen von einer Zukunft, die alles auf den Kopf stellten, was man bisher geglaubt hatte.

Auch die Musik wurde von der Aufbruchstimmung erfasst, und es waren vor allem zwei Entwicklungen, die in eine vielversprechende musikalische Zukunft führten. Die eine bestand in der Erfi ndung des akkordbegleiteten Sologesangs, der seit 1600 im Verlauf einer Generation die polyphone Mehrstimmigkeit ablöste, und die andere in der Emanzipation der Instru-mentalmusik, die sich, ebenfalls innerhalb weniger Jahrzehnte, aus der Vorherrschaft der Vokalmusik befreite und eine eigene Idiomatik ebenso wie eigene musikalische Formen entwickelte. Die Entstehung des akkordbegleiteten Sologesangs war eng mit der Frage verbunden, welche Verbindung Text und Musik einzugehen hatten. Das polyphone Madrigal des 16. Jahrhunderts hatte einzelne wichtige Worte

Musik des 17. Jahrhunderts: Aufbruch in eine neue Zeit

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Essay

des Textes mit musikalischen Mitteln hervorgehoben und abgebildet. Der Sologesang verstand sich dagegen nicht als Darlegung des Gesprochenen, sondern als musikalisches Bildnis des Sprechenden, mit all seinen Emotio-nen, seinen Gefühlszuständen zwischen Freud und Leid, seinen Hoffnun-gen und Verzweiflungen. Diese neue Vorstellung, nicht mehr dem Text, sondern dem, der ihn sprach, musikalische Aufmerksamkeit zu widmen, führte geradewegs in die Entwicklung der Oper, und es war kein Zufall, dass sich die monologische Klage, das Lamento, schon früh als einer ihrer wichtigsten Szenentypen etablierte. Als Erfinder dieser Lamento-Szene muss Claudio Monteverdi angesehen werden. In seiner zweiten Oper, der 1608 in Mantua uraufgeführten „L’Arianna“, erzählte Monteverdi die Geschichte von Ariadne, die von Theseus auf einer einsamen Insel zurück-gelassen wird, nachdem sie für ihn ihre Heimat und ihre Familie verlassen hatte, die dort ihr Schicksal beklagt und schließlich von Bacchus gerettet und geheiratet wird. Den großen Klagegesang, das „Lamento d’Arianna“, bezeichnete Monteverdi später in einem Brief als „Herzstück der Oper“, und es machte ihn gleichsam über Nacht berühmt. Von der Aufführung aus Anlass der Hochzeit des Mantuanischen Thronfolgers wurde berichtet, dass sich die Damen im Publikum ihrer Tränen nicht erwehren konnten, als die verlassene Ariadne ihren Seelenschmerz heraussang. Und noch 36 Jahre später war das „Lamento d’Arianna“ in einem Nachruf auf den gerade in hohem Alter verstorbenen Monteverdi das einzige namentlich genannte Werk des hochgeachteten Komponisten, der seit mehr als dreißig Jahren als Kapellmeister von San Marco gewirkt und Unmengen prächtiger Kirchenmusik geschaffen hatte. Mit dem „Lamento d’Arianna“ öffnete Monteverdi vor allem deshalb den Weg in eine musikalische Zukunft dramatischer Musik, weil er die seelische Befindlichkeit der verlassenen Ariadne über die Regeln des guten Kom-ponierens stellte. In ihrer Verzweiflung scheint Ariadne nicht mehr in der Lage zu sein, das Decorum, auch das musikalische, zu wahren. Sie schreit ihre Schwermut, ihre Vorwürfe, ihre Wut in einer Weise heraus, in der die Dissonanzen, das unzusammenhängende Gestammel, der Missklang Regie zu führen scheinen. Schon der allererste Vers, „Lasciatemi morire“ („Lasst mich sterben“) ist eine schier endlose Aneinanderreihung satz-technisch regelloser, im Ohr des Zuhörers schmerzender Zusammen -klänge. Ariadne überträgt ihren Seelenschmerz durch die Musik auf den Zuhörer. Kein Wunder, dass die Damen im Publikum weinen mussten.

Zu den Komponisten, die an der musikalischen Ausgestaltung der Man-tuaner Hochzeit mitwirkten, gehörte auch Salamone Rossi, ein Musiker aus der bedeutenden jüdischen Gemeinschaft in Mantua und gern gese-hener Violaspieler am Hof. Rossi veröffentlichte eine Reihe italie nischer Madrigale und auch zahlreiche Instrumentalstücke, zumeist Tänze.

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Gänzlich aus dem Rahmen fällt seine Publikation mit dem Titel „Hashirim asher lish’lomo“ („Die Gesänge des Salomon”), eine Sammlung von Psalmen, Hymnen und Synagogalgesängen in hebräischer Sprache, aber im musikalischen Stil seiner mantuanischen Zeitgenossen, nament lich Monteverdi. Auch Rossi, 1570 geboren, wurde vermutlich ein Opfer der Zeitläufte, denn seine Spur verliert sich in den Wirren um den Man tua-nischen Erb folgekrieg, mit dem das kleine Herzogtum zwischen die Fronten Frankreichs und des Habs burgerreiches geriet und schließlich 1630 geschleift wurde. Monteverdi lebte zu diesem Zeitpunkt schon lange in Venedig, und er wurde dort Zeuge, wie die musikdramatische Saat, die er mit seinen ersten Opern, „L’Orfeo“ (1607) und „L’Arianna“ (1608), in Mantua gelegt hatte, nun aufging. 1637 hatte in Venedig das erste kommerzielle Opern-haus seine Pforten geöffnet; nun spielte man Opern nicht, um fürst - lichen Festen eine besondere musikalische Note zu verleihen, sondern als Kar nevalsunterhaltung für ein zahlendes Publikum. Das veränderte den Charakter der Stücke, die zur Aufführung kamen. In keiner Oper aber durfte ein Lamento fehlen, wie Monteverdi es einst erfunden hatte. Mit weit über siebzig Jahren beteiligte sich Monteverdi selbst noch ein -mal an der Komposition von Opern; dann aber übernahm sein Schüler Francesco Cavalli die Stafette und machte aus Venedig ein Zentrum der Opernpflege. Zu seinen beliebtesten Opern gehörte die 1651 aufgeführte

„La Calisto“, die ebenso traurige wie frivole Geschichte der Nymphe Kallis-to aus dem Gefolge der keuschen Göttin Diana. Weil Kallisto nur Diana liebt, verführt Zeus die unberührte Jungfrau, indem er sich ihr als Diana nähert, worauf die eifersüchtige Hera sie zur Strafe in eine Bärin verwan-delt. Zeus mildert die Katastrophe ab und versetzt Kallisto als Sternbild an den Himmel, wo sie seitdem des Nachts als Großer Bär prangen kann. In zwei großen Soloszenen im I. Akt der Oper darf Kallisto ihre Unschuld und ihre Beständigkeit zum Ausdruck bringen, bevor das Verhängnis seinen Lauf nimmt: In der ersten, „Verginella io morir vo‘” („Ich möchte als Jungfrau sterben“), weist sie die Avancen des Göttervaters stolz zu-rück, und in der zweiten, „Non è maggior piacere“ („Es ist kein größeres Vergnügen“), preist sie das Leben in der freien Natur.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war die venezianische Oper in ganz Europa beliebt; der europäische Hochadel reiste zum Karneval an, um unter der Maske des Incognito all jenen Vergnügungen nachzugehen, die das Hofzeremoniell zu Hause verbot. Manche Fürsten warben veneziani-sche Komponisten gar für ihre Hofmusik zu Hause ab. Antonio Sartorio etwa folgte der Einladung des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg, in Hannover Opern zu schreiben. Sein „Orfeo“ wurde allerdings 1673 in Venedig aufgeführt.

Silke Leopold: Musik des 17. Jahrhunderts: Aufbruch in eine neue Zeit

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Essay

Zu den Komponisten in der Mitte des 17. Jahrhunderts, die in der Vokal- wie in der Instrumentalmusik gleichermaßen bewandert waren, gehörte Alessandro Stradella, 1639 geboren und 1682, vermutlich von dem Bruder einer seiner zahlreichen Geliebten, ermordet. Von ihm sind Opern und Oratorien, geistliche und weltliche Kantaten, aber auch zahlreiche So naten und Sinfonien in unterschiedlichen Besetzungen überliefert.

Die Kantate „Affligetemi pur, amare memorie“ („Quält mich nur, ihr bitteren Erinnerungen“) macht deutlich, wie sehr sich der Szenentypus des Lamento im Lauf der Jahrzehnte gewandelt hatte. Seine Sinfonia in d-Moll ist dagegen ein charakteristisches Beispiel für eine Instrumental-musik, die sich deutlich von der Vokalmusik der Zeit unterschied und völlig eigene Wege ging.

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Silke Leopold: Musik des 17. Jahrhunderts: Aufbruch in eine neue Zeit

Marco Uccellini ist vielleicht einer der wichtigsten Komponisten des 17. Jahrhunderts, die der Instrumentalmusik eine eigene, unverwechsel- bar idiomatische Schreibweise verliehen. 1603 geboren, war er Hofmusiker in Modena und dort vor allem als Geiger und Komponist von Ballett - musik zuständig. Er war einer der Komponisten, die die Spieltechniken der Violine als Teil der Komposition begriffen und nicht als aufführungsprak-tischen Zusatz. Auf ihn geht die Skordatur, d.h. das Umstimmen der Saiten, um besondere Klangeffekte zu erzielen, zurück. Seine 1660 veröf-fentlichte Sammlung „Ozio regio“ („Königliche Mußestunden“) enthält alle Arten Instrumentalmusik – ein- und mehrstimmige Sonaten für unter-schiedliche Instrumente, fünfstimmige Sinfonien, Toccaten und zahlreiche Tänze. Zwei der drei Sonaten in dem heutigen Programm enthalten einen „Tremolo“ überschriebenen Abschnitt, der ebenfalls auf Spieltechniken der Streichinstrumente verweist.

Den deutschen Komponisten Johann Rosenmüller würde man im Kreise eines Programms mit Musik des italienischen Frühbarocks wohl kaum vermuten. Doch Rosenmüller, um 1619 geboren und in den 1650er Jahren als Organist der Thomaskirche in Leipzig beschäftigt, wurde dort verhaf-tet, weil er sich an Knaben der Thomasschule vergangen haben sollte, und floh nach Venedig, wo er 24 Jahre lang als Musiker in verschiedenen Positionen wirkte, bevor er 1682 nach Deutschland zurückkehrte und dort zwei Jahre später starb. Die 9. Sonate aus seiner in Venedig komponier- ten, aber 1682 dann in Nürnberg veröffentlichten Sonatensammlung ist ein umfangreiches, mehrsätziges Stück voller harmonischer Finessen und einiger Virtuosität.

Musikalisch präsentiert sich das 17. Jahrhundert bunt und vielfältig, ex-perimentell und wagemutig. Zwischen der in sich selbst ruhenden, aus-gewogenen polyphonen Musik des 16. Jahrhundert und dem festgefügten Formenkanon der Musik im frühen 18. Jahrhundert zwischen Triosonate und Da-capo-Arie wirkt das 17. Jahrhundert wie ein Laboratorium, in dem jede kompositorische Versuchsanordnung erlaubt war und einen Schritt in die musikalische Zukunft bedeuten konnte.

Silke Leopold

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Libretti

Lasciatemi morire. E che volete voi che mi conforte In così dura sorte, In così gran martire? Lasciatemi morire.

O Teseo, o Teseo mio! Sì, che mio ti vo’ dir, che mio pur sei, Benchè t’involi, ahi crudo, a gli occhi miei. Volgiti Teseo mio, Volgiti Teseo, O Dio! Volgiti indietro a rimirar colei Che lasciato ha per te la patria e’l regno, E in queste arene ancora, Cibo di fere dispietate e crude Lascerà l’ossa ignude. O Teseo, o Teseo mio, Se tu sapessi, o Dio! Se tu sapessi, oimè, come s’affanna La povera Arianna; Forse, forse pentito Rivolgeresti ancor la prora al lito. Ma con l’aure serene Tu te ne vai felice, ed io qui piango. A te prepara Atene Liete pompe superbe, ed io rimango, Cibo di fere in solitarie arene. Te l’uno e l’altro tuo vecchio parente Stringerà lieto, ed io più non vedrovvi, O madre, o padre mio.

Dove, dov’ è la fede Che tanto mi giuravi? Così nell’alta sede Tu mi ripon degli avi? Son queste le corone Onde m’adorni il crine? Questi gli scettri sono, Queste le gemme e gli ori? Lasciarmi in abbandono A fera che mi strazi e mi divori? Ah Teseo, ah Teseo mio, Lascerai tu morire

Claudio Monteverdi – Lamento d’Arianna Text: Ottavio Rinuccini

Lasst mich sterben. Und wer sollte mich auch trösten in so hartem Schicksal, in so harter Pein? Lasst mich sterben.

O Theseus, o mein Theseus! Ja, ich will dich mein nennen, denn du bist doch mein, auch wenn du, ach Grausamer, vor meinen Augen entschwindest. Wende dich um, mein Theseus, wende dich um, Theseus, o Gott, wende dich um, um nochmals jene zu betrachten, die für dich Vaterland und Königreich verließ, und die dazu an diesem Strand als Opfer unbarmherziger und wilder Tiere ihre bleichen Knochen zurücklassen wird. O Theseus, o mein Theseus,wenn du wüsstest, o Gott, wenn du wüsstest, ach, wie sich die arme Arianna ängstigt, vielleicht dadurch bekehrt, wendetest du noch einmal den Bug zum Strand. Aber mit günstigem Wind segelst du glücklich davon, und ich bleibe weinend hier. Dir bereitet Athen frohe und großartige Feste, und ich bleibe zurück, ein Opfer der Bestien am einsamen Strand. Dich werden deine alten Eltern freudig umarmen, und ich werde euch nie wiedersehen, o Mutter, o mein Vater.

Wo ist die Treue, die du mir so sehr geschworen? So also erhebst du mich auf den hohen Thron der Ahnen? Sind dies die Kronen, mit denen du mir das Haar schmückst? Dies die Zepter, dies die Juwelen und das Gold? Mich einem wilden Tier zu überlassen, das mich zerfleischen und verschlingen wird? Ach Theseus, ach mein Theseus, wirst du die arme Arianna

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Libretti

Invan piangendo, invan gridando aita La misera Arianna Ch’a te fidossi e ti diè gloria e vita?

Ahi, che non pur risponde, Ahi, che più d’aspe è sordo a miei lamenti! O nembi, o turbi, o venti Sommergetelo voi dentr’ a quell’ onde! Correte orche e balene, E delle membra immonde Empiete le voragini profonde! Che parlo, ahi, che vaneggio? Misera, oimè, che chieggio? O Teseo, o Teseo mio, Non son, non son quell’ io, Non son quell’ io che i feri detti sciolse; Parlò l’affanno mio, parlò il dolore, Parlò la lingua, sì ma non già il core.

Misera! Ancor dò loco a la tradita speme, E non si spegne Fra tanto scherno ancor d’amore Il foco? Spegni tu Morte omai le fiamme indegne. O Madre, o Padre, O de l’antico Regno superbi alberghi, Ov’ ebbi d’or la cuna. O servi, o fidi amici – ahi fato indegno! – Mirate ove m’ha scorto empia fortuna, Mirate di che duol m’ha fatto erede L’amor mio, la mia fede E l’altrui inganno. Così va chi tropp’ ama e troppo crede.

sterben lassen, die vergeblich weint, die vergeblich um Hilfe ruft, die dir vertraute und dir Ruhm und Leben gab?

Ah! Daß du nicht antwortest! Ah! Daß meine Klage auf taube Ohren stößt! O Wolken, o Stürme, o Winde, versenkt ihn in diesen Wellen. Eilt, Meeresungeheuer und Wale, und füllt den bodenlosen Abgrund mit seinen unreinen Gliedern! – Was rede ich? Ach, was phantasiere ich, ich Elende, weh! Was fordere ich? O Theseus, o mein Theseus, nicht ich war es, die diese Verwünschungen ausstieß, es sprach mein Kummer, es sprach der Schmerz; Es sprach wohl die Zunge, jedoch nicht das Herz.

Ich Arme, noch immer gebe ich einer betrogenen Hoffnung Raum, und noch immer nicht erlischt das Feuer der Liebe unter so viel Hohn. Darum lösche du, Tod, die unwürdigen Flammen. O Mutter, o Vater, o prächtige Stätten des alten Königreiches, wo meine goldene Wiege stand! O Diener, o treue Freunde – Ach! Unwürdiges Schicksal! – Seht, wohin mich ein ruchloses Geschick geführt hat, seht, welchen Schmerz mir meine Liebe, mein Vertrauen und sein Betrug als Erbe vermachten. So ergeht es dem, der zu sehr liebt und zu leicht glaubt.

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Libretti

Atto pRiMo

EUrIDICEARiA Mio Sole, mio Nume,Qual nova Fenice,Rinasco al tuo lume.Adoro feliceI rai tuoi cocenti.Ninfe danzate,Festeggiate, A‘ miei contenti.

OrFEO ARiA Luci belle, non piangete,Presto a voi ritornerò. Qual farfalla voleròA quel lume onde m’ardete.

ReC Chi geloso non è, non vive amante.So che fido e costanteM'è il mio vago tesoroMa geloso son io, perché t’adoro.

ARiA Cerco pace e mi fa guerraGelosià col Dio d’Amor.Cinto l’un d’acceso telo Porta il foco, e l’altra il gelo, Per far breccia in questo cor.Cerco pace e mi fa guerraGelosià co‘l Dio d’Amor.

La bellezza a far rapine Sino a Giove anco insegnò. Non han freno accese voglie; E più bella ch’è la moglie, Il sospetto anco è maggior. Cerco pace e mi fa guerra Gelosià co‘l Dio D’Amor.

Antonio Sartorio – Orfeo Text: Aurelio Aureli

Akt 1

EUrIDICEARiA Meine Sonne, mein Gott,welch‘ neuer Phönix,in Deinem Licht werde ich neu geboren.Glücklich liebe ichdeine glühend heißen Strahlen.Tanzt, ihr Nymphen,und feiertmein Glück.

OrFEO ARiA Meine schönen Augen, weint nicht,schon bald kehre ich zu Euch zurück.Als Schmetterling werde ich fliegenZu jenem Licht, das mich verbrennt.

ReC Wer keine Eifersucht kennt, der liebt nicht.Ich weiß, dass mein anmutiger Schatz mir treu und beständig istDoch eifersüchtig bin ich, weil ich liebe.

ARiA Ich suche Frieden, doch die Eifersuchtsucht Streit mit dem Gott der Liebe.Diese, bewaffnet mit einem Pfeil, bringt Feuer, und die andere Kälte,um das Herz zu brechen.Ich suche Frieden, doch die Eifersuchtsucht Streit mit dem Gott der Liebe.

Die Schönheit lehrte bereits Jupiter, Raub zu begehen. Glühendes Verlangen kennt keine Zügel. Und je schöner die Frau ist, umso größer wird der Verdacht.

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Libretti

Atto SeCondo

OrFEOARiA Sei morto al contentoE vivo al dolore,O misero core,Gelosi pensieri,Che l’alma turbate,Da me v’involate,O siate men fieriNel darmi tormento.

EUrIDICEReC Ahimè, numi son mortaM’uccide Angue crudelMortifero velen in gremboà eterno gelchiude quest’occhi io più luce non miro,Orfeo sposo? CorMia l’anima io spiro.

Atto teRzo

EUrIDICEReC Orfeo tu dormi? e ne gl’Abissi oscuriLasci Euridice, e l’amor suo ti scordi?Così a la lira il dolce canto accordi,E dal Regno infernal trarmi non curi?

ARiA Se desti pietà Ne‘ tronchi e ne‘ sassi,Volgendo anco i passiNel Regno del pianto,Là pur il tuo cantoPietà troverà.Risvegliati sù,Mio sposo diletto,Deh, vieni, t’aspetto,Tra l’ombre, quaggiù.

Akt 2

OrFEOARiA Das Glück ist Dir gestorben,du lebst für den SchmerzO elendes Herz,eifersüchtige Gedanken,die ihr die Seele aufwühlt,wendet Euch ab von mir. O seid weniger grausam,mir Schmerzen zu bereiten.

EUrIDICEReC Ach, die Götter sind gestorben, mich tötet die grausame Schlange.Tödliches Gift im Schoß verschließtzur ewigen Kältediese Augen,ich vermag kein Licht mehr zu sehen,Orfeo, mein Herz,ich atme meine Seele aus.

Akt 3

EUrIDICEReC Schläfst du, Orfeo? Und in den dunklen AbgründenLässt du Euridice, und vergisst ihre Liebe?So gewährst Du den süßen Gesang deiner Leier, und sorgst Dich nicht, mich aus dem Höllenreich zu ziehen?

ARiA Wenn Dein Gesang Mitleid bei Bäumen und Steinen erweckt,dann wird er auch auf Mitleid treffen, wenn Du deine Schritte in das Reich der Tränen wendest. Wache wieder aufMein liebster GemahlAuf, komm, ich erwarte dichunten im Schattenreich.

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Libretti

OrFEOReC Ferma Euridice, oh Dio,Sì tosto a me t’involi. Adorato fantasma, idolo mio? Ti seguirò fra l’ombre, A Dio, fere, a Dio, piante, Io da voi parto e, disperato amante, Spinto da crucio interno, Vo a tentar di pietade il crudo inferno.

EUrIDICEReC Chiuso ahimè, di Cocito Miro l’orrido ingresso, Ed in vano mi appresso A le soglie di Pluto Per più acquistar l’amato ben perduto.

ARiA Rendetemi Euridice, Ombre d’Averno O ne gl’ardenti chiostri Conducetemi, o mostri, Seco unito a penar in foco eterno. Rendetemi Euridice, Ombre d’Averno.

OrFEOReC Halte ein, Euridice, o Gott,So hart Geliebter Schatten, mein Ein und Alles? Ich folge dir in die DunkelheitO Gott, Ich gehe von Euch und, verzweifelt liebend, im Inneren bedrängt von Grausamkeit, gehe ich Mitleid zu erbitten von der rauhen Hölle.

EUrIDICEReC Ach, verschlossen, sehe ich den grausamen Eingang des Kokytos.Und vergeblich nähere ich mich Plutos Schwelle um mein verlorenes geliebtes Glück erneut zurückzugewinnen.

ARiA Gebt mir Euridice zurück, ihr Geister des Avernus Oder führt mich durch die glühenden Pforten, Ihr Monster, vereint zu büßen in ewigem Feuer. Gebt mir Euridice zurück, ihr Geister des Avernus.

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Libretti

Affligetemi pur, memorie amare con rammentarmi il mio perduto bene e voi lacci e catene stringetemi, stringete, voi che solo sapete quella antica cagion del mio penare; affligetemi pur, memorie amare.

Sempre vi piangerò mie speranze fulminate che nel seno appena nate crudo il ciel vi saettò. Quando, oh Dio, quando godrò i splendori di quel viso, la beltà d’un paradiso ch’alfin inferno mi dannò.

Ahi, ch’in muta favella odo il Ciel che risponde al mio parlare: «Chi fortuna non ha non deve amare». Dunque mio cor che speri, non pensar di gioire giacché sorte non hai, pensa a morire.

Per me non splendononel ciel le stelle,vieppiù rubellesempre mi offendono.Se tanto instabilifur le mie gioiesiano immutabiliper me le noie.

Così dal Ciel con stabilite tempre misera son dannata a pianger sempre.

Alessandro Stradella – Affligetemi pur

Quält mich nur, bittere Erinnerungen, indem ihr mich an mein verlornes Gut erinnert; Und ihr, Liebesbande und Ketten, fesselt mich, fesselt mich, ihr, die allein den alten Grund meines Leidens kennt; quält mich nur, bittere Erinnerungen.

Immer werde ich um euch weinen, meine vom Blitz getroffenen Hoffnungen, denn sobald ihr entstanden wart, wurdet ihr von des grausamen Himmels Pfeilen getroffen. Wann – oh Gott! wann werde ich das Strahlen von jenem Antlitz geniessen, die Schönheit eines Paradieses, die mich zur Hölle verdammt hat.

Oh weh, in stummen Worten höre ich den Himmel, der auf mein Sprechen antwortet:

„Wer kein Glück hat, soll nicht lieben.“ Deshalb, mein hoffendes Herz, denke nicht daran glücklich zu werden, und da Du kein Glück hast, bereite Dich vor zu sterben.

Für mich strahlen am Himmel keine Sterne,immer gegen mich gewandt, bringen sie mir Leid.So wie meine Freudenunstet waren,so unveränderlich sollen meine Leiden sein.

So bin ich Elende vom Himmel dazu verdammt,mit vorbestimmten Lauten auf ewig zu weinen.

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Libretti

Dunque Giove immortale,Che protegger dovrebbe,Santo nell’opre, il virginal costume,Acceso a mortal lume,Di deflorar procuraI corpi casti, e render vani I votiDi puri cori, a Cinzia sua devoti?Tu sei qualche lascivo, e la naturaSforzi con carmi maghi ad ubbidirti.Girlandata di mirtiVenere mai non mi vedrà feconda.Torna, torna quell’ondaNello speco natio,Che bever non vogl’iode’ miracoli tuoilibidinoso mago.Resta co’ tuoi stupori. Addio mio vago.

Verginella io morir vo‘.Stanza, e nidoper Cupidodel mio petto mai farò.Verginella io morir vo’.

Scocchi amor, scocchi se puòtutte l’armiper piagarmi,ch’alla fine il vincerò.Verginella io morir vo‘.

Sien mortali, o divinii lascivi partiro;ed io, ch’indarno aggirositibonda, anelanteil piè per il contornoa ber qui l’acque scaturite: or torno;oh, come pochi sorsidel dolce, e freddo umore,m’estinse con l’ardorequell’ingordo desio,che volea diseccar l’onde d’un rio.

Francesco Cavalli – La Calisto

Der unsterbliche Jupiter,der in göttlichem Wirkenjungfräuliche Ehrbarkeit schützen sollte,sucht also, von irdischer Flamme entzündet,keuschen Körpern die Unschuld zu nehmen und nichtig werden zu lassendie Gelübde reiner, Diana geweihter Herzen?Du bist ein Lüstling und zwingst die Natur mit Zaubergesang, dir zu gehorchen.Mit Myrthenkränzen geschmücktwird mich Venus nie sehen.Schick sie zurück, diese Welle,zu ihrer heimischen Höhle,denn ich will nicht trinkenvon deinem Wundertrank,lüsterner Zauberer.Bleibe bei deinem Blendwerk.Leb wohl, mein Schöner.

Als Jungfrau will ich sterben.Nie werde ichAmor in meiner Brustsich einnisten lassen.Als Jungfrau will ich sterben.

Schieße, Amor, wenn du kannst,alle Pfeile auf mich ab,um mich zu verwunden,denn am Ende gehört mir der Sieg.Als Jungfrau will ich sterben.

Sterblich oder göttlich,diese Lüstlinge sind fort;und ich durchstreife dürstend, lechzenddiese Gegend,hier das sprudelnde Nass zu trinken.Oh, wie haben wenige Schluckedes süßen, kühlen Trunksdas heiße, gierige Verlangenin mir gestillt,das einen ganzen Fluss austrocknen wollte.

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Libretti

Di questo ghiaccio scioltofatto lavacro al volto,e in lui le braccia immerse,i bollori del sangue raffreddai.Grazie alla fonte, ogni languor sanai.

Non è maggior piacere, che seguendo le fere fuggir dell’uomo i lusinghieri inviti: tirannie de’ mariti son troppo gravi, e troppo è il giogo amaro viver in libertade è il dolce, il caro.

Di fiori ricamato morbido letto ho il prato, m’è grato cibo il mel, bevanda il fiume. Dalle canore piume a formar melodie tra i boschi imparo. Viver in libertade è il dolce, il caro.

In diesem geschmolzenen Eishabe ich mein Antlitz gebadet,meine Arme hinein getauchtund die Hitze meines Blutes gekühlt.Dank dieser Quelle ist meine Schwäche besiegt.

Es gibt keine größerer Freude als, den wilden Tieren folgend, männlichem Schmeicheln zu entkommen: Die Tyrannei von Ehemännern ist zu heftig, zu grausam ist ihr Joch, ein Leben in Freiheit ist süß und teuer.

Als weiches Bett habe ich die Wiese, mit Blumen bedeckt, Honig ist meine Speise, Flusswasser mein Trank. Von den Vögeln im Wald lerne ich Lieder zu singen. Ein Leben in Freiheit ist süß und teuer. 21

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Der World Future Council besteht aus 50 Ratsmitgliedern aus Politik, Geschäftswelt, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Kultur. Sie kommen aus allen fünf Kontinenten unserer Erde und haben in ihrem jeweiligen Arbeitsgebiet Herausragendes geleistet. Gemeinsam setzen sie sich für einen gesunden Planeten und gerechte Gesellschaften für unsere Kinder und Enkelkinder ein. Dafür erforscht und verbreitet der World Future Council effektive und zukunftsgerechte wie nachhaltige politische Lösungen. In enger Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen, Experten und parlamentarischen Netzwerken ermittelt der World Future Council weltweit zukunftsweisende Politikansätze. Die Ergebnisse dieser Recherche fließen in seine Bildungsarbeit ein und unterstützen somit Entscheidungs-träger bei der konkreten politischen Umsetzung. Der World Future Council hilft bei der Entwicklung und Verbreitung von Lösungen auf folgenden Gebieten: Klima und Energie, nachhaltige Öko-systeme und Ökonomien, Frieden und Abrüstung, Nahrungssicherheit, Zukunftsgerechtigkeit. Der World Future Council wurde von Jakob von Uexküll 2007 ins Leben ge rufen. Er ist politisch unabhängig und arbeitet als gemeinnützige Stiftung, deren Arbeit nicht ohne kontinuierliche finanzielle Unterstützung durch private und institutionelle Spenden möglich wäre. Spendenkonto unter Stiftung World Future Council: www.worldfuturecouncil.org/de/spenden

Jakob von Uexküll wurde in Uppsala, Schweden, als Sohn des Schriftstellers und Jour nalisten Gösta von Uexküll und als Enkel des Biologen Jakob von Uexküll geboren. Er ist Gründer des World Future Council (2007) und des Right Livelihood Award (1980), der auch als „Alternativer Nobelpreis“ bezeichnet wird. Darüber hinaus war er Mit- gründer von The Other Economic Summit (Alternativer Weltwirtschaftsgipfel, TOES). Er war Mitglied des Europäischen Parlaments (1987 – 1989) sowie des Aufsichtsrats von Greenpeace Deutschland und Berater von Transparency International. Er ist Schirmherr von Friends of the Earth Inter national und hält weltweit Vorträge zu den Themen Umwelt, Gerechtigkeit, Wirtschaft und Frieden. Jakob von Uexküll ist Träger des Salzburger Landespreises für Zukunftsforschung (1999), des Mariana-Ordens der Republik Estland (2001), des Großen Binding Preises für den Schutz von Natur und Umwelt (2006) und des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland (2009). 2005 wurde er vom Time Magazine als „European Hero“ geehrt und 2008 von der Erich-Fromm-Gesellschaft für sein zukunftsorientiertes Engagement aus gezeichnet.

World Future Council

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IPPNW-Concerts, Mitglied der IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Empfänger des Friedenspreises der UNESCO 1984 und des Friedensnobelpreises 1985), organisiert seit 1984 Benefizkonzerte zugunsten der Spätopfer von Kriegen, Industrie- und Natur katastrophen, der Opfer atomarer Unglücke und Explosionen von Hiroshima bis Fukushima, der Arbeit der IPPNW und anderer humani tärer Organisationen. Von vielen dieser Konzerte hat IPPNW- Concerts CDs als bleibende Dokumente produziert. Zu den zahlreichen Musiker*innen, die somit dem Wettrüsten und der Zer störung unserer Erde immer wieder ein Stück Kultur ent gegensetzen, zählten bisher u. a. Daniel Barenboim, Leonard Bernstein, Kolja Blacher, Andrey Boreyko, Frans Brüggen, Antal Doráti, Alban Gerhardt, Michael Gielen, Natalia Gutman, Barbara Hendricks, Thomas Hengelbrock, Heinz Holliger, Marek Janowski, Kim Kashkashian, Gidon Kremer, Yehudi Menuhin, Franz Welser-Möst, Viktoria Mullova, Olli Mustonen, Aurele Nicolet, Igor Oistrakh, Boris Pergamenschikow, Christoph Prégardien, André Previn, Thomas Quasthoff, Simon Rattle, András Schiff, Heinrich Schiff, Jan und Kai Vogler, Thomas Zehetmair, Bundes jugendorchester, Junge Deutsche Philharmonie, Deutsche Kammer philhar monie Bremen, Russisches Nationalorchester, Moskauer Philharmoniker, Rundfunk-Sinfonie Orchester Berlin, Staatskapelle Berlin, Tschechische Philharmonie, Europäisches Sinfonie Orchester, Welt-Sinfonieorchester und zahlreiche Mitglieder der Berliner Philharmoniker. Zu den vielen Unterstützern zählen auch immer wieder die Berliner Festspiele und die Stiftung Berliner Philharmoniker. Folgende Live-CDs entstanden im Rahmen der Musikfeste Berlin 2009, 2012 und 2013: CD 67, CD 68, CD 76 und CD 77. Informationen finden Sie unter www.ippnw-concerts.de

IPPNW-Concerts dankt für die großzügige Unterstützung bei der Realisierung und Verbreitung dieses Konzerts: Berliner Festspiele / Musikfest Berlin, Stiftung Berliner Philharmoniker, Gerhard Forck, Rewari Hotel Berlin, Deutschlandfunk Kultur, kulturradio vom rbb, „Der Tagesspiegel“, Christian Feldgen und Laura Bährle (Schalloran Tonstudio), Ärztekammer Berlin, IPPNW-Deutschland, Sunhae Im, Akademie für Alte Musik Berlin mit Bernhard Forck, Dörte Wetzel, Sabine Fehlandt, Clemens-Maria Nuszbaumer, Antje Geusen, Clemens Flick und Lee Santa.

IPPNW-Concerts

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Biografien / Komponisten

Francesco Cavalli Francesco Cavalli (1602 – 1676) ist neben Monte-verdi der wichtigste Meister der frühen venezi-anischen Oper und hat den Weg dieser Kunst-form vom abgeschlossenen Milieu höfischer Feste hin zu Öffentlichkeit und Publikumswirk-samkeit maßgeblich mitgeprägt. Cavalli wurde am 14.  Februar 1602 in der norditalienischen Stadt Crema in der Nähe von Mailand als Sohn des Domkapellmeisters geboren. Im Alter von 14  Jahren wurde der mit einer außergewöhn-lichen Stimme begabte Cavalli als besoldeter Chorknabe in die berühmte Kapelle des Markus-doms in Venedig aufgenommen, die unter der Leitung Claudio Monteverdis stand. Cavalli er-hielt hier eine umfassende musikalische Ausbil-dung, wobei er auch als Organist brillierte. Er wirkte zunächst an verschiedenen veneziani-schen Kirchen und übernahm dann mehrere Aufgaben am Markusdom, wo er schließlich 1668 zum Domkapellmeister berufen wurde. Neben dieser auch kompositorisch bedeuten-den kirchenmusikalischen Karriere schuf Cavalli zwischen 1639 und 1669 etwa dreißig unge-wöhnlich gut überlieferte Opern, die ihm inter-national den Ruf des führenden Opernkompo-nisten seiner Zeit einbrachten.

Claudio Monteverdi Claudio Monteverdi (1567 – 1643) ist einer der großen Revolutionäre der Musikgeschichte, der mit seinem tief in der Tradition wurzelnden, aber allem Neuen aufgeschlossenen Schaffen wie kein zweiter für die Umbrüche an der Epo-chenschwelle des Jahres 1600 steht. Obwohl Monteverdi ein universaler Musiker war, verbin-det sich sein Name für uns vor allem mit zwei Gattungen, der Oper und dem Madrigal. Mit einigem Recht kann die Uraufführung von Monteverdis „Orfeo“ am 24. Februar 1607 am Hof von Mantua als echte Geburtsstunde der Oper angesehen werden, weil es erst seiner Ge-staltungskraft und seines dramatischen In-stinkts bedurfte, um aus den etwa zehn Jahre älteren Ansätzen seiner Vorgänger eine lebens-fähige Kunstform zu machen. Umgekehrt hat Monteverdi auf dem Gebiet des Madrigals eine ungemein reiche und verzweigte Gattung mit seinem Schaffen zu einem Abschluss gebracht. Beide Gattungen verbinden sich in einer seiner ausdrucksstärksten Kompositionen, dem schon zu seinen Lebzeiten berühmten „Lamento d’Ari-anna“, das aus einer verlorengegangenen Oper stammt, aber auch in mehreren eigenhändigen Madrigal-Bearbeitungen überliefert ist. Der am 15. Mai 1567 getaufte Monteverdi wuchs in den behüteten Verhältnissen einer wohlsitu-ierten Ärztefamilie in Cremona auf und erhielt eine ausgezeichnete musikalische Ausbildung. Bereits mit 15 Jahren konnte er erste Komposi-tionen veröffentlichen. Seine erste Anstellung erhielt Monteverdi 1590 oder 1591 am Hofe der Fürsten Gonzaga in Mantua, wo er sich vom Violaspieler stetig emporarbeitete, bis er 1603 zum Leiter der Hofkapelle ernannt wurde. Er hatte nun zahlreiche musikalische und admi-nistrative Aufgaben zu erfüllen, die von der musikalischen Ausgestaltung von Festen und Turnieren bis zur Aufsicht über die Kirchenmusik reichten, und musste überdies dem Fürsten auch auf Reisen zur Verfügung stehen. Bis zur

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Biografien / Komponisten

Erschöpfung arbeitend war Monteverdi, der in-zwischen Familienvater war, mit seinen Lebens-umständen bald nicht mehr zufrieden. Gegen jede Konvention entfernte er sich eigenmächtig längere Zeit vom Hof und sprach Missstände offen an. Bei allen offenbaren Misshelligkeiten blieb Monteverdi der Familie Gonzaga aber le-benslang verbunden, auch nachdem er im Juli 1612 aus ungeklärten Gründen aus dem Dienst entlassen wurde.

Bereits im folgenden Jahr wurde Monteverdi mit einer der repräsentativsten Aufgaben des italienischen Musiklebens betraut und von der Stadt Venedig zum Kapellmeister am Markus-dom ernannt. Hier war der Komponist am Ziel seiner Wünsche angekommen und so versah er seinen Dienst am Markusdom bis zu seinem Tod am 29.  November 1643. Von den geistlichen Kompositionen, die in diesen 30 Jahren ent-standen, hat sich wohl nur ein sehr kleiner Teil erhalten. Besser ist aber die letzte bedeutsame Wandlung seines Schaffens dokumentiert: Mit „Il ritorno d’Ulisse in patria“ und „L’incorona- zione di Poppea“ reagierte der greise Kompo -nist auf die neuen künstlerischen Möglichkeiten, die sich in Venedig von 1637 an aus der Eröff-nung der ersten kommerziellen Opernhäuser er - gaben.

Johann Rosenmüller Mit der Verbindung von deutschen und italie-nische Stilelementen und einem umfang- reichen, vielgestaltigen Schaffen zählt Johann Rosenmüller (1617 – 1684) zu den einflussreichs-ten deutschen Komponisten seiner Zeit. Über Kindheit und Jugend Rosenmüllers ist nichts bekannt, von seiner Herkunft aus Oelsnitz im Vogtland wissen wir nur aus späteren Doku-menten. 1640 schrieb sich Rosenmüller an der Universität Leipzig ein und begann zwei Jahre später, an der Thomasschule zu unterrichten. Dort arbeitete er sich bis 1653 allmählich vom Hilfslehrer zum Thomaskantor herauf, dem wichtigsten musikalischen Amt der Stadt Leip-zig. In diese Zeit des steilen Aufstiegs fiel auch ein längerer Aufenthalt in Italien. Diese glanz-volle Phase fand 1655 ein abruptes Ende, als Rosenmüller der Päderastie angeklagt wurde und sich dem Prozess durch die Flucht nach Ita-lien entzog. Von 1658 an lebte Rosenmüller in Venedig. Von seinen Lebensumständen dort wissen wir wenig, er blieb aber ein allgemein anerkannter Musiker, der am Markusdom und

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Biografien / Komponisten

in deren Dienst blieb. Anfangs sein Kollege, später sein Vorgesetzter war dort Claudio Monteverdi. Rossi war hochgeschätzt für seine Fähigkeiten als Violinist und als Chitarrone-spieler und auch in seinem kompositorischen Schaffen bilden Instrumentalwerke neben welt-licher Vokalmusik den Schwerpunkt. Musikge-schichte hat Rossi indessen mit der ersten mehrstimmigen Vertonung von Psalmen und anderen Gesängen in hebräischer Sprache geschrieben.

Alessandro Stradella Eine nachgerade filmreife, im 17. Jahrhundert schlechthin einmalige Existenz führte der aus einer wohlhabenden toskanischen Familie stammende Alessandro Stradella (1639 – 1682). Über seine Kindheit und Ausbildung wissen wir wenig. Nachdem die Familie 1653 nach Rom gezogen war, machte Stradella sich in den dortigen Musikerkreisen bald einen Namen. Vor

am Ospedale della Pietà angestellt war. 1682 kehrte Rosenmüller als Kapellmeister des Her-zogs von Brauchschweig-Wolfenbüttel nach Deutschland zurück und starb zwei Jahre später in Wolfenbüttel.

Antonio Sartorio Antonio Sartorio wurde ca. 1620 in Venedig ge-boren und ist 1680 auch dort gestorben. Über sein Leben oder seine Ausbildung ist wenig überliefert. Zwischen 1665 und 1675 verbrachte er die Winter in Hannover, wo er von 1666 an den Posten des Kapellmeisters am Hofe des Herzog Johann Friedrich von Braunschweig-Lü-neburg innehatte. Für die Sommermonate kehrte er jeweils nach Venedig zurück. Und 1676 wurde er Vizekapellmeister am Markusdom, ei-nen Posten, den bis zu seinem Tod innehatte. Sartorio gilt als einer der Hauptrepräsentanten der Venezianischen oper der in der Zeit von Francesco Cavalli (1602–1676)und Antonio Cesti (1623 – 1669). Sartorio schrieb u.a. die Opern „Seleuco“ (1666), die “L’Adelaide“ (1672), „Orfeo“ (1672) und „La Flora“ (vervollständigt von M. A. Zani 1681) und veröffentlichte 1680 kurz vor sei-nem Tod die „Salmi à otto voci a due chori“ op. 1. Seine die Oper „Antonino e Pompeiano“ wurde 1677 im Theater S. Salvatore in Venedig uraufgeführt. Sie galt lange Zeit als verschollen, bis Gloria Rose 1972 ein Manuskript der Oper in der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Bibliothek auf-finden konnte.

Salamone Rossi Der Komponist Salamone Rossi (1570 – 1630) stammt vermutlich aus einer jüdischen Familie Mantuas, weder ein genaues Geburtsdatum noch Einzelheiten zu seiner Herkunft haben sich aufklären lassen. Bereits 1589 findet sich Rossis Name auf den Gehaltslisten des Hofes der Gonzaga in Mantua und es ist davon auszuge-hen, dass Rossi bis zu seinem vermuteten Tode um das Jahr 1630, also für etwa dreißig Jahre,

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Biografien / Interpret*innen

allem aber fand er die Unterstützung einfluss-reicher Persönlichkeiten wie der ehemaligen Königin Christina von Schweden und der Familie des Papstes. Von Ende der 1660er Jahre an sind Kompositionen Stradellas verbürgt, die oft auf Aufträge seiner Gönner zurückgehen. 1677 zwang ein heute nicht mehr ganz aufklärbarer Vorfall um eine arrangierte Heirat den Kompo-nisten dazu, Rom trotz seiner nunmehr blen-denden Position im Musikleben der Stadt zu verlassen. Nach Stationen in Venedig und Turin, wo er nach einer Affäre mit einer fürstlichen Geliebten einem Mordanschlag des gehörn- ten Liebhabers knapp entging, wendete er sich 1678 nach Genua. Am 25. Februar 1681 wurde Stradella hier Opfer einer Gewalttat, die ver-mutlich von einem seiner Gegner in Auftrag gegeben wurde. Sein ebenso reichhaltiges wie originelles Schaffen reicht von Instrumental-musik über Oratorien bis zu verschiedenen Genres von Bühnenwerken.

Marco Uccellini Marco Uccellini (ca. 1610 – 1680), geboren in For-limpopoli im Hinterland von Ravenna, war glei-chermaßen Priester und Komponist. Uccellini schlug zunächst eine kirchliche Laufbahn ein und wurde Ende der 1630er Jahre in Assisi zum Priester geweiht. Etwa zur gleichen Zeit ver-öffentlichte er die ersten Kompositionen. Von 1641 an diente Uccellini als Kaplan und als Musiker am Hofe der Herzöge d’Este in Man-tua. Daneben war er später auch Kapellmeister am Dom von Modena. 1665 wurde Uccellini dann zum Hofkapellmeister in Parma berufen. In dieser letzten Funktion schuf er auch einige Bühnenwerke. Besondere Bedeutung hat Uccellini aber für die Instrumentalmusik und insbesondere für die Entwicklung der Violin-musik im 17.  Jahrhundert, die er durch Neue-rungen der Spieltechnik wie dem Ausweiten des Lagenspiels und eine besondere Kantabi-lität bereicherte.

Sunhae im Seit ihrem Bühnendebüt in Europa im Jahr 2000 hat die aus Südkorea stammende Sopranistin Sunhae Im – die ihre Ausbildung an der Seoul National University bei Lokyung Pak und bei Roland Hermann an der Hochschule in Karls-ruhe erhielt – ihre künstlerische Vielseitigkeit in zahlreichen internationalen Produktionen unter Beweis gestellt. Sie gastierte u.a. an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, Oper Frankfurt, Staatsoper Hamburg, Deutsche Oper Berlin, Opéra National de Paris, Théâtre du Capitole de Toulouse, La Monnaie Brüssel, Theater an der Wien, Korean National Opera und am Palace of Arts Budapest. Sie interpretierte u. a. die Euri-dice (Christoph Willibald Glucks „Orfeo“), Ilia (Wolfgang Amadeus Mozarts „Idomeneo“), Susanna (in Mozarts „Le nozze di Figaro“), Zerlina (in „Don Giovanni“), Constance (Francis Poulenc „Les Dialogues des Carmélites“), Adina (Gaetano Donizettis „L’elisir d’amore“), Poppea (in Georg Friedrich Händels „Agrippina“) oder Serpetta (in Mozarts „La finta giardiniera“). Als gefragte Konzertsängerin war sie u.a. beim New York Philharmonic Orchestra, Pittsburgh Symphony Orchestra, den Münchner Philhar-monikern, beim Orchestre des Champs-Elysées

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Im Kulturleben Berlins ist das Ensemble ein zen-traler Pfeiler. Seit über 30 Jahren gestaltet das Orchester eine eigene Abonnement-Reihe im Konzerthaus Berlin, seit 1994 prägt seine musi-kalische Handschrift das Barockrepertoire an der Berliner Staatsoper. Mit einer eigenen Kon-zertreihe ist das Ensemble seit 2012 zudem re-gelmäßig im Münchener Prinzregententheater zu Gast. Akamus präsentiert sich mit rund 100 Auftritten pro Jahr in Besetzungsgrößen vom Kammer ensemble bis zum symphonischen Or-chester. Das Ensemble musiziert unter der wechselnden Leitung seiner Konzertmeister Bernhard Forck, Georg Kallweit und Stephan Mai sowie ausgewählter Dirigenten. Besonders mit René Jacobs verbindet das Ensemble eine enge und langjährige künstlerische Partner-schaft. Die gemeinsame Entdeckerlust führte zu Wiederaufführungen und Neudeutungen zahlreicher Opern und Oratorien, die weltweit Furore machten. Vielfach ausgezeichnet wur-den zuletzt die Einspielungen von Wolfgang Amadeus Mozarts „Entführung aus dem Serail“ und Johann Sebastian Bachs „Matthäus”- und

„Johannes-Passion”, internationale Beachtung finden zudem die gemeinsamen Produktionen am Theater an der Wien. Dem Ensemble be-sonders verbunden sind weiterhin Dirigenten wie Marcus Creed, Daniel Reuss und Hans- Christoph Rademann. In den kommenden Spielzeiten werden u.a. Emmanuelle Haïm, Bernard Labadie, Paul Agnew, Diego Fasolis und Rinaldo Alessandrini das Orchester leiten. Besonders hervorzuheben ist die kongeniale Ko-operation mit dem RIAS Kammerchor, von de-ren Qualität zahlreiche preisgekrönte Aufnah-men zeugen. Mit international renommierten Solisten wie Isabelle Faust, Andreas Staier, Alexander Melnikov, Anna Prohaska, Werner Güra, Michael Volle und Bejun Mehta arbeitet Akamus regelmäßig zusammen. Gemeinsam mit der Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests entstanden Erfolgsproduktionen wie „Dido &

Biografien / Interpret*innen

und dem Orchestre de chambre de Paris, beim Edinburgh International Festival, Haydn Festival Eisenstadt, Mostly Mozart Festival New York, beim Rheingau Musikfestival sowie bei den Salzburger Festspielen und den Festwochen für Alte Musik Innsbruck zu Gast. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet sie mit führenden Barockensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Freiburger Barockorchester, B’Rock Orchestra Gent, dem Collegium Vocale Gent, Academy of Ancient Music, Helsinki Barockorchester oder dem En-semble Matheus. Sunhae Im arbeitet mit Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Manfred Honeck, William Christie, Fabio Biondi, Thomas Hengelbrock, Herbert Blomstedt, Frans Brüggen, Giovanni Antonini, Iván Fischer, Kent Nagano, Riccardo Chailly, Lothar Zagrosek, Sylvain Cambreling, Ton Koop-man, Marek Janowski, Jean-Christophe Spinosi, Matthew Halls oder René Jacobs, mit dem sie zahlreiche Opern- und Konzertprojekte gestal-ten konnte. Zu ihrem Kernrepertoire zählen Werke von Vivaldi, Bach, Händel, Gluck, Rameau, Charpen-tier, Mozart, Haydn, Schubert, Mahler und Men-delssohn. Viele von Sunhae Ims CD-Aufnahmen sind preisgekrönt, so etwa Händels „Orlando“ und „Agrippina”, Bachs „Matthäus-Passion”, Faurés „Requiem” oder Mahlers 4. Symphonie.

Akademie für Alte Musik Berlin 1982 in Berlin gegründet, gehört die Akademie für Alte Musik Berlin (kurz Akamus) heute zur Weltspitze der historisch informiert spielenden Kammerorchester und kann auf eine beispiel-lose Erfolgsgeschichte verweisen. Ob in New York oder Tokyo, London oder Bue-nos Aires: Akamus ist ständiger und vielgefrag-ter Gast auf den wichtigsten europäischen und internationalen Konzertpodien. Tourneen füh-ren das Orchester regelmäßig in die USA und nach Asien.

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Aeneas“ (Musik von Henry Purcell) und „Medea“ (Musik von Pascal Dusapin).Weit über eine Million verkaufte Tonträger sind Ausdruck des internationalen Erfolgs des Or-chesters. Die seit 1994 exklusiv für das Label harmonia mundi France produzierten Aufnah-men wurden mit allen bedeutenden Schallplat-tenpreisen ausgezeichnet, darunter Grammy Award, Diapason d’Or, Cannes Classical Award, Gramophone Award, Edison Award, MIDEM Classical Award und der Choc de l’année sowie der Jahrespreis der deutschen Schallplatten-kritik. 2006 erhielt das Orchester den Telemann- Preis der Stadt Magdeburg, 2014 die Bach-

Biografien / Interpret*innen

Medaille der Stadt Leipzig und den ECHO Klas-sik. Zuletzt erschienen Georg Friedrich Händels

„Occasional Oratorio“, „Water Music”, anläss -lich des Telemann-Jubiläumsjahres Telemanns

„Con certi per molti instrumenti”, Felix Mendels-sohn Bartholdys „Elias“ unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann sowie J. S. Bachs

„Johannes-Passion“ unter der Leitung von René Jacobs.

Bernhard Forck Seit seinem fünften Lebensjahr hat sich Bern-hard Forck der Violine verschrieben. Dem Stu-dium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler

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Biografien / Interpret*innen

Berlin bei Professor Eberhard Feltz folgte 1986 ein Engagement am Berliner Sinfonie Orchester, beides begleitet von einem ausgeprägten Inte-resse für die Alte Musik, das ihn u.a. zu Nikolaus Harnoncourt an das Mozarteum Salzburg führ-te. Seine Mitgliedschaft in der 1982 gegründe-ten Akademie für Alte Musik Berlin (Akamus), wo er auch einer der Konzertmeister ist, steht in der Konsequenz seiner intensiven Beschäfti-gung mit der historischen Aufführungspraxis. Mit Akamus gastiert Bernhard Forck regelmä-ßig in den musikalischen Zentren Europas. Tourneen führten ihn in den Nahen Osten, nach Japan, Südostasien, Australien, Nord- und Süd- amerika. Seiner solistischen Karriere kommt er insbesondere als Mitglied der Berliner Barock Solisten nach. CD-Produktionen und internati-onale Gastspiele dokumentieren auch hier sein künstlerisches Renommee, das auch zahlreiche pädagogische Verpflichtungen wie z. B. an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin um-fasst. Um sich auch der späteren Musik, insbe-sondere der Neuen Wiener Schule zu widmen, gründete er 1995 das Manon-Quartett Berlin.

Seit mehreren Jahren arbeitet Bernhard Forck mit dem Händelfestspielorchester Halle eng zusammen, seit 2007 als dessen Musikalischer Leiter. Er leitete die Festspiel-Neuproduktionen der Händel-Opern „Orlando“ (2010), „Alcina“ (2012), „Arminio“ (2014) und „Sosarme, Re die Media“ (2016). Über die Konzerte bei den Händel-Festspielen hinaus ist er künstlerisch für die Konzertreihe „Händel zu Hause“ ver ant- wortlich.

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Das Musikfest Berlin 2017 im Radio und Internet

Deutschlandfunk Kultur Die Sendetermine

So 10.9. 20:03 IPPNW-Benefizkonzert Aufzeichnung vom 4.9.

Di 12.9. 20:03 SWR Symphonieorchester Aufzeichnung vom 11.9.

Do 14.9. 20:03 Berliner Philharmoniker Marek Janowski

Live-Übertragung

Fr 15.9. 20:03 Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam

Aufzeichnung vom 6.9.

So 17.9. 20:03 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Live-Übertragung

Di

Di

19.9.

19.9.

20:03

20:03

Isang Yun 100: Roundtable

Gyeonggi Philharmonic Orchestra

Aufzeichnung vom Sendung in Ausschnitten

Aufzeichnung vom

10.9.

17.9.

Sa 23.9. 19:05 Quartett der Kritiker Aufzeichnung vom 3.9.

Sa 23.9. 20:03 RIAS Kammerchor Aufzeichnung vom 15.9.

Deutschlandfunk Kultur ist in Berlin über UKW 89,6 MHz, Kabel 97,50, bundesweit über Satellit, DAB + und über Livestream auf www.deutschlandfunkkultur.de zu empfangen.

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ohne Beschnitt

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Kulturradio vom rbb Die Sendetermine

Do 31.8. 20:04 Staatskapelle Berlin Übertragung, live-zeitversetzt

So 24.9. 20:04 Berliner Philharmoniker Aufzeichnung vom

Sendung „Berliner Philharmoniker“

9.9.

Sa 30.9. 20:04 Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Aufzeichnung vom

Sendung im Rahmen von

„Konzert am Samstagabend“

8.9.

Sa 21.10. 20:04 Orchester der Deutschen Oper Berlin

Aufzeichnung vom

Sendung im Rahmen von

„Konzert am Samstagabend“

18.9.

kulturradio vom rbb ist in Berlin über 92,4 MHz, Kabel 95,35, digital und über Livestream auf www.kulturradio.de zu empfangen.

Digital Concert Hall

So 10.9. 20:00 Berliner Philharmoniker Susanna Mälkki

Live-Übertragung

Sa 16.9. 19:00 Berliner Philharmoniker Marek Janowski

Live-Übertragung

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PDF Veranstaltungsübersicht (< Basics)

Do 31.8. 19:00 Philharmonie Staatskapelle Berlin Daniel Barenboim

Fr 1.9. 19:00 Kammermusiksaal Isabelle Faust Kristian Bezuidenhout

Sa 2.9. 19:00 Philharmonie L’Orfeo Sir John Eliot Gardiner

So 3.9. 11:00

15:00

19:00

Kammermusiksaal

Italienisches Kulturinstitut Berlin

Philharmonie

Ilya Gringolts

„Quartett der Kritiker“

Il ritorno d’Ulisse in patria Sir John Eliot Gardiner

Mo 4.9. 19:00 Kammermusiksaal IPPNW-Benefizkonzert

Di 5.9. 19:00 Philharmonie L’ incoronazione di Poppea Sir John Eliot Gardiner

Mi 6.9. 20:00 Philharmonie Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam Daniele Gatti

Do 7.9. 20:00 Philharmonie MusicAeterna Chorus and Orchestra Teodor Currentzis

Fr 8.9. 20:00 Philharmonie Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Christoph Eschenbach

Sa 9.9. 19:00

19:00

Philharmonie

Kammermusiksaal

Berliner Philharmoniker Susanna Mälkki

Ensemble Musikfabrik Enno Poppe

So 10.9. 11:00

17:00

20:00

Kammermusiksaal

Akademie der Künste, Pariser Platz

Philharmonie

Solisten des Ensemble Musikfabrik

Isang Yun 100: Roundtable mit Kammermusik

Berliner Philharmoniker Susanna Mälkki

Veranstaltungsübersicht

Mo 11.9. 20:00 Philharmonie SWR Vokalensemble, SWR Symphonieorchester, Peter Rundel

Di 12.9. 20:00

20:00

Philharmonie

Konzerthaus Berlin, Werner-Otto-Saal

Konzerthausorchester Berlin Iván Fischer

Minguet Quartett Stefan Hussong

Mi 13.9. 20:00 Philharmonie Filarmonica della Scala Riccardo Chailly

Do 14.9. 20:00 Philharmonie Berliner Philharmoniker Marek Janowski

Fr 15.9. 19:00

20:00

21:30

Pierre Boulez Saal

Philharmonie

St. Hedwigs-Kathedrale

RIAS Kammerchor Justin Doyle

Berliner Philharmoniker Marek Janowski

RIAS Kammerchor, Justin Doyle

Sa 16.9. 15:30

17:30

19:00

St. Hedwigs-Kathedrale

Pierre Boulez Saal

Philharmonie

RIAS Kammerchor Justin Doyle

RIAS Kammerchor Justin Doyle

Berliner Philharmoniker Marek Janowski

So 17.9. 11:00

14:30

16:00

20:00

Konzerthaus Berlin

Hermann-Wolff-Saal der Philharmonie

Kammermusiksaal

Philharmonie

Gyeonggi Philharmonic Orchestra Shiyeon Sung

Isang Yun 100: Portrait-Film

Isang Yun 100: Kammerkonzert

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Vladimir Jurowski

Mo 18.9. 20:00 Philharmonie Orchester der Deutschen Oper Berlin Donald Runnicles

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+ 3 mm Beschnitt

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Mo 11.9. 20:00 Philharmonie SWR Vokalensemble, SWR Symphonieorchester, Peter Rundel

Di 12.9. 20:00

20:00

Philharmonie

Konzerthaus Berlin, Werner-Otto-Saal

Konzerthausorchester Berlin Iván Fischer

Minguet Quartett Stefan Hussong

Mi 13.9. 20:00 Philharmonie Filarmonica della Scala Riccardo Chailly

Do 14.9. 20:00 Philharmonie Berliner Philharmoniker Marek Janowski

Fr 15.9. 19:00

20:00

21:30

Pierre Boulez Saal

Philharmonie

St. Hedwigs-Kathedrale

RIAS Kammerchor Justin Doyle

Berliner Philharmoniker Marek Janowski

RIAS Kammerchor, Justin Doyle

Sa 16.9. 15:30

17:30

19:00

St. Hedwigs-Kathedrale

Pierre Boulez Saal

Philharmonie

RIAS Kammerchor Justin Doyle

RIAS Kammerchor Justin Doyle

Berliner Philharmoniker Marek Janowski

So 17.9. 11:00

14:30

16:00

20:00

Konzerthaus Berlin

Hermann-Wolff-Saal der Philharmonie

Kammermusiksaal

Philharmonie

Gyeonggi Philharmonic Orchestra Shiyeon Sung

Isang Yun 100: Portrait-Film

Isang Yun 100: Kammerkonzert

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Vladimir Jurowski

Mo 18.9. 20:00 Philharmonie Orchester der Deutschen Oper Berlin Donald Runnicles

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PDF Impressum (< Basics)

Gefördert durch

Impressum

Musikfest Berlin Veranstaltet von den Berliner Festspielen in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker Künstlerischer Leiter: Dr. Winrich Hopp Organisation: Anke Buckentin (Leitung) Anna Crespo Palomar, Thalia Hertel, Ina Steffan Presse: Patricia Hofmann, Jennifer Wilkens

Programmheft Herausgeber: Berliner Festspiele Redaktion: Dr. Barbara Barthelmes Komponistenbiografien: Dr. Volker Rülke Lektorat: Anke Buckentin, Thalia Hertel, Lisa Schmidt Entwurf Cover: Felix Ewers Gestaltung Cover: Fleck · Zimmermann Gestaltung Innenseiten: Christine Berkenhoff Herstellung: Medialis Offsetdruck GmbH Berlin Stand: August 2017 Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten. Copyright: 2017 Berliner Festspiele, Autor*innen und Fotograf*innen

Veranstalter Berliner Festspiele Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes GmbH Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien In Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker Intendant: Dr. Thomas Oberender Kaufmännische Geschäftsführerin: Charlotte Sieben Kommunikation: Claudia Nola (Leitung) Presse: Sara Franke, Patricia Hofmann, Ida Steffen, Jennifer Wilkens Redaktion: Dr. Barbara Barthelmes, Andrea Berger, Lisa Schmidt, Jochen Werner Internetredaktion: Frank Giesker, Jan Köhler Marketing: Gerlind Fichte, Jan Heberlein, Michaela Mainberger Grafik: Christine Berkenhoff, Felix Ewers, Nafi Mirzaii Vertrieb: Uwe Krey, Jossip Jolic Ticket Office: Ingo Franke (Leitung), Simone Erlein, Frano Ivic, Gabriele Mielke, Sybille Steffen, Torsten Sommer, Alexa Stümpke Hotelbüro: Heinz Bernd Kleinpaß (Leitung), Frauke Nissen Protokoll: Gerhild Heyder Technik: Andreas Weidmann (Leitung)

Berliner Festspiele Schaperstraße 24, 10719 Berlin, T +49 30 254 89 0 www.berlinerfestspiele.de, [email protected] Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH, Schöneberger Str. 15, 10963 Berlin, kbb.eu

Medienpartner und Partner

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www.berlinerfestspiele.de


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