20.11.2018
1
© Swissgenetics Nov-18
Genetik im Wandel der Zeit«Internationale Rindviehzucht für den einzelnen Betrieb»
1
Urs Spescha, Bereichsleiter Genetik
Programm:
• Entwicklung Genetikmarkt Schweiz
• Internationale Aspekte
• Umgang mit Stierenangebot
• Herausforderung in Zukunft
• Was uns wichtig ist
© Swissgenetics Nov-182
Aufzucht und Quarantäne Langnau
20.11.2018
2
© Swissgenetics Nov-183
Produktionsstation Mülligen
© Swissgenetics Nov-184
Einzelboxenstall in Bütschwil
20.11.2018
3
© Swissgenetics Nov-185
Swissgenetics Genetikprogramme
Brown Swiss Red Holstein Holstein
Swiss FleckviehOriginal BV Simmental Beef
© Swissgenetics Nov-186
Verkaufte SD nach Rassen CH 2017/18
0%
5%
10%
15%
20%
25%
BS HO RH SF MO RF JE SI OB HR LM SIL AN SIM BB BD CH
Milchrassen
Originalrassen
Fleischrassen
20.11.2018
4
© Swissgenetics Nov-187
Fruchtbarkeit auf hohem Niveau stabil:
NRR 56
72.0
60.4
69.8
0
10
20
30
40
50
60
70
80
08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18
%
konventionell
seleXYon X+Y
Total
© Swissgenetics Nov-188
Entwicklung Inlandanteile
91.5%
81.8%
43.7%
88.2%
81.8%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18
BS RH HO Beef Alle/toutes
20.11.2018
5
© Swissgenetics Nov-189
Anteil seleXYon
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
BS OB HO RH RF SF SI MO JE Total
Milch
30.66%
9.73%
39.67%
27.83%30.01%
12.95%
1.89%
15.19%
52.01%
26.20%
2009/10 2010/11 2012/13 2013/14
2014/15 2015/16 2016/17 17/18
© Swissgenetics Nov-1810
Anteil Kuhkälber seleXYon
20.11.2018
6
© Swissgenetics Nov-1811
© Swissgenetics Nov-18
Anteil Fleischrassenbesamungen
47.1%
20 %
25 %
30 %
35 %
40 %
45 %
50 %
08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18
20.11.2018
7
© Swissgenetics Nov-18
Anzahl verkaufter SD der wichtigsten FR
13
0
50'000
100'000
150'000
200'000
250'000
Limousin SILIAN Angus SimmentalMast
BelgiumBlue
Blonded'Aquitaine
Charolais
An
zah
l verk
au
fter
Sam
en
do
sen
2015/16
2016/17
2017/18
© Swissgenetics Nov-1814
Kriterium Anforderung
NRR, Fruchtbarkeit Stier NRR >100
Geburtsablauf ZW >100 auf Milchkühe
Fleischleistung ZW je höher desto besser
Abstammung nichts Spezielles
Hornlosigkeit Bedeutung stark zunehmend
Selektionskriterien für Fleischrassenstiere
20.11.2018
8
© Swissgenetics Nov-1815
Mäster
1. Nettozuwachs
2. Fleischigkeit
3. Fleischqualität
4. Erlös Schlachttier
Tierhalter
1. NRR
2. Geburtsablauf
3. Absetzgewicht
4. Erlös Tränker
Es handelt sich um eine Interessenabwägung zwischen diversen Kriterien auf
der Wertschöpfungskette:
Kriterien für Stiereneinsatz
Metzger
1. Fleischigkeit
2. Fleischqualität
3. Labelprogramm
4. Erlös Fleisch
Handel
© Swissgenetics Nov-18
20.11.2018
16
• Die Zufriedenheit mit dem Fleischrassenangebot ist hoch
• Die eigene Fleischrassengenetik ist auf Gebrauchskreuzungen
ausgerichtet (= Endprodukt)
• Fleischleistung und –qualität wird wichtiger, Fruchtbarkeit
(NRR) und Geburtsablauf bleiben zentral
• Position zu BBB
Keine aktive Vermarktung (wie bis anhin)
vorderhand keine Produktion mit eigenen BBB-Stieren in Mülligen
Abstimmung der Position von Swissgenetics innerhalb der Branche
(Proviande, SBV, SRP, ASR etc.)
Schlussfolgerungen Fleischstiere
16
20.11.2018
9
© Swissgenetics Nov-1817
• Hohe Befruchtungsrate
• Unproblematische Geburten
• Gute Fleischigkeit
• Hohe Zunahmen
• Hohe Wahrscheinlichkeit für AA- oder AAw Taxierung
Bei uns wissen Sie, was Sie bekommen.
Sichere Genetik für Rentabilität
© Swissgenetics Nov-1819
Entwicklung Import/Export (Samendosen)
0
200'000
400'000
600'000
800'000
1'000'000
⌀ 2002/03 - 2004/05 ⌀ 2015/16 - 2017/18
Verkauf/vente CH Import Export
- 10 %
- 50 %
+500 %
20.11.2018
10
© Swissgenetics Nov-1820
68 verschiedene Länder – 2.5 Exporte/Woche
© Swissgenetics Nov-1821
Der CH Züchter will komplette Stiere, nicht Extremstiere!
Embryotechnologien in Kombination mit genomischer Selektion
wirksam nutzen Generationenintervall
Rascher Zuchtfortschritt bei funktionellen Merkmalen
Beste Tiere gezielt und systematisch nutzen
Weltweit beste Jungstiere aus sicheren Kuhfamilien oder top
töchtergeprüft
Rasche Produktion von seleXYon
Strategie Genetikprogramme
20.11.2018
11
© Swissgenetics Nov-1822
Embryoprogramm Swissgenetics
Absicht:
Embryotechnologien in Kombination mit
genomischer Selektion wirksam nutzen
© Swissgenetics Nov-1823
Zeitgewinn realisieren (Beschleunigung Generationenintervall)
Beste Tiere gezielt und systematisch nutzen
Wissen und Anwendung der Embryotechnologien
weiterentwickeln
Ziele des Embryoprogramms
20.11.2018
12
© Swissgenetics Nov-1824
• Auch in Zukunft kommen die besten Stiere ins Angebot. Der Grossteil (ca. 3/4) wird weiterhin direkt in Zusammenarbeit mit den Stierenzüchtern entwickelt
• Ausweitung der Zusammenarbeit auf die Produktion von Embryonen und Nutzung weiblicher Tiere (450 E / Jahr)
• Weibliche Tiere gehen zurück zu den Züchtern:
1. Donortiere (Stierenmütter), danach Verkauf
2. Verkauf an Auktion
3. Verkauf: Embryolieferant (CH) – Partnerbetrieb – freier Markt
Auswirkung auf Partnerschaft mit Züchtern
© Swissgenetics Nov-1825
• Milchkontrolle und LBE bleiben wichtig
• Gesundheitsdaten werden wichtiger – Phänotyp/Genotyp
• Genauigkeit der Daten ist zentral für die ZWS –Vertragsbetriebe mit vollständiger Erfassung
• Weibliche Typisierung vergrössert und sichert Trainingsdatensatz und sorgt für höhere Sicherheit der genomischen ZWS
• Der «Prüfstiereinsatz» ist nicht mehr vorgeschrieben, der Einsatz von Optimis Stieren bleibt erwünscht
• Swissgenetics stellt interessante Jungstiere zur Verfügung
• vergünstigt weiterhin den Einsatz von Stieren mit «Vorteil Prüfbetrieb»
• ist gewillt, Betriebe, welche Daten für die Weiterentwicklung der ZWS liefern, zusammen mit dem Zuchtverband zu honorieren
• behält Grosskundenrückvergütung bei
Prüfprogramme der Zuchtverbände
20.11.2018
13
© Swissgenetics Nov-1826
Anzahl Jungstiere mit Prüfvorteil pro Jahr
32
24
16
12
8 7
10
BS RH/RF SF HO SI OB Beef
© Swissgenetics Nov-1827
0
10
20
30
40
50
60
399 Vertragspaarungen BS GJ 17/18
20
.11
.20
18
14
© S
wis
sg
en
etic
sN
ov-1
82
8 0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
10
0
LENNOX
PHIL
DAREDEVIL-ET
CALVIN-ET
GRISCHA STAR
SALOMON
BIVER
HAEGAR
BENDER-ET
SINATRA-ET
PIERO
SALVADOR
CADENCE-ET
VERSUS P
BLOOMING-ET
NORWIN
PANDA-P-ET
ARROW
BENNO
BUNIN
VILENO
FALCO
VABIO
NARCOTIC-ET
TARZAN-ET
TOPSPEED
TENNDITH
BALZAC
ROMINO
ANIBAL-ET
SIMBABOY
K2
MORILLO
CADURA
ASSAY-ET
BLUEM-BOY
LOUSTIC
SUPERSTAR
GLENN-ET
FACT-ET
TEMTATION-ET
HAVANA-ET
ANDERE
52
0 ♂
Ty
pisie
run
ge
n B
S G
J 17
/18
© S
wis
sg
en
etic
sN
ov-1
82
9 0 2 4 6 8
10
12
LENNOX
DAREDEVIL-ET
SINATRA-ET
PHIL
ARROW
HAEGAR
ASSAY-ET
BENDER-ET
FACT-ET
PANDA-ET P
GRISCHA STAR
VABIO
NARCOTIC-ET
VICTOR-ET P
JANOS
VASIL P
TOPSPEED
BLUEMBOY
BIVER
BUNIN
TEMTATION-ET
CADENCE-ET
CALVIN-ET
PIERO
VERSUS P
SALOMON
SALVADOR
LOUSTIC
66
Stie
ren
an
kä
ufe
BS
GJ 1
7/1
8
20.11.2018
15
© Swissgenetics Nov-1830
Typisierungen 2017/18
RasseTypisierungen
Stiere
angekaufte
Prüfstiere
Prüfstiere für
PrüfeinsatzVerhältnis
OB 112 11 6 19 : 1
BS 520 66 36 14 : 1
SF 151 24 16 9 : 1
HO/RH 440 61 34 13 : 1
© Swissgenetics Nov-1831
Entscheidungsgrundlagen im Team:
• PBS, Zuchtziel
• ZW-Listen CH + ITB
• Analyse der Kuhfamilie
• Blutlinien „Outcross“
• Erbfehlerveranlagung
• Label-Anforderungen
• Markttendenz
• TOP Optimis-Stier
• TOP Nachzuchtgeprüfter Stier
tiefe Kuhfamilie, hohe Leistungsbereitschaft, nachhaltig, hoher Genom
20.11.2018
16
© Swissgenetics Nov-1832
Genom. Selektion fördert Zuchtfortschritt
Progrès zootechnique avec la sél. génomique
1000
1100
1200
1300
1400
1500
1600
2013-14 2014-15 2015-16 2016-17 2017-18
ISE
T
Eintritt bei Swissgenetics (Geschäftsjahr)
Entrée chez Swissgenetics (année de gestion)
HO
RH
© Swissgenetics Nov-1833
Genom. Selektion fördert Zuchtfortschritt
1000
1050
1100
1150
1200
1250
1300
2013-14 2014-15 2015-16 2016-17 2017-18
GZ
W /
VE
G
Eintritt bei Swissgenetics (Geschäftsjahr)
Entrée chez Swissgenetics (année de gestion)
BS
OB
20.11.2018
17
© Swissgenetics Nov-1834
Vertrauen in Optimis steigt
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
BS OB SI MO SF RH RF HO Milchrassen
46
40.2
24.9
89.1
38.5
58.1
48.1
66.50
52.2
%l 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18
© Swissgenetics Nov-18
Beurteilung der Herde
Ziel für nächsten Schritt definieren
Passende Stiere auslesen
G = Nachzuchtgeprüft
GI = Genomisch Interbull
GA = Genomisch Abstammung
Umgang mit dem Stierenangebot
35
20.11.2018
18
© Swissgenetics Nov-1836
Zuchtfortschritt vs Sicherheit
© Swissgenetics Nov-1837
• Voraussetzungen Futterbau
• Produktionssystem (Stallfütterung, Teil- bis Vollweide)
• Agrarpolitik – GMF
• Persönliche Neigung
• ...
Rahmenbedingungen auf dem Betrieb
20.11.2018
19
© Swissgenetics Nov-1838
© Swissgenetics Nov-1839
Entwicklung Genetik Schweiz bis 2020
Erfassung von Gesundheitsdaten werden wichtig
Genomik erhöht Zuchtfortschritt auch bei funktionellen Merkmalen: Langlebigkeit, Zellzahl, Töchterfruchtbarkeit
Neue Merkmale: Gesundheit, Effizienz, Zus. Milch etc.
Jede zweite SD ist von einem Fleischrassenstier
dritte SD bei den Milchrassen ist eine seleXYon
Jede zweite SD bei den Milchrassen ist eine Optimis
20.11.2018
20
© Swissgenetics Nov-18
Herausforderungen in der Genetikentwicklung
40
• nur gesext verfügbar
• mit zeitlicher Verspätung
© Swissgenetics Nov-1841
• Genomik beschleunigt Generationenintervall enorm
• Spezifische Zuchtziele werden schnell erreicht
• ACHTUNG: Sicherheit bei Braunvieh tiefer als bei Holstein
• (Schau)-Typ international weniger wichtig, Fokus stark auf
funktionellen Merkmalen
Internationale Trends (1/2)
20.11.2018
21
© Swissgenetics Nov-1842
• Genomische Zuchtwerte für immer neue funktionelle
Merkmale
• Erblichkeit (Heritabilität) von Gesundheitsmerkmalen eher
tief Umwelteinfluss gross
• Trotzdem lohnt sich Zucht, weil die wirtschaftliche
Bedeutung hoch ist
• Ansatz 1: Neue Zuchtwerte für immer neue funktionelle
Merkmale (Mastitis, Ketose usw.)
• Ansatz 2: Test auf allgemeine Immunreaktion (Immunity+)
• Ansatz 3: Neue Labels/Teilzuchtwerte
International: Fitness im Trend
© Swissgenetics Nov-18
20.11.2018
Ist Zucht auf Fitness möglich?
Die Erblichkeit (Heritabilität) gibt an, welcher Anteil der
beobachteten Unterschiede zwischen Tieren
genetisch bedingt ist
Genotyp Umwelt
20.11.2018
22
© Swissgenetics Nov-18
20.11.2018
Erblichkeit - Heritabilität h2
Merkmal Heritabilität h2
Eiweiss %
Fett %
Grösse
Fleischanteil
Trächtigkeitsdauer
Hoch
(über 0.4)
Milchmenge
Euter
Rahmen
Fundament
Mittel
(0.2 – 0.4)
Zellzahl
Persistenz
Nutzungsdauer
Kalbeverlauf
Fruchtbarkeit
Tief
(unter 0.2)
© Swissgenetics Nov-18
Gesundheitsmerkmale sind erblich
Heritabilitäten (Zwald et al. 2004. J. Dairy Sci. 87):
• Labmagenverlagerung 0.14
• Ketose 0.06
• Mastitis 0.09
• Lahmheit 0.04
• Eierstockzysten 0.04
• Gebärmutterentzündung 0.06
Gesundheitsmerkmale züchterisch bearbeitbar
Sichere Zuchtwerte nur mit hoher Datendichte
20.11.2018
23
© Swissgenetics Nov-1846
• «Jedes Merkmal, das sich messen lässt, kann man dank
der Genomik auch züchterisch verbessern.»
Charlie Will, WWS
• «In Zukunft steht nicht mehr die Maximierung, sondern die
Optimierung im Vordergrund.»
Dave Kendall, Sexing Technologies
Zucht auf gute Gesundheit lohnt sich!
© Swissgenetics Nov-1847
• Umgang mit neuen Erbfehler
• IVP – Generationenintervall
• Cloning – wieder aktueller, aber nicht für die Schweiz
• CRISPR – Veränderung im Erbgut
Was kommt auf uns zu?
20.11.2018
24
© Swissgenetics Nov-1849
• Interessante Stiere, die nachhaltig sind
-> Gute, intensive Selektion
• Blutbreite
-> Marktnachfrage entscheidet
• Angebotsbreite
-> für alle Produktionsausrichtungen
• Hohe Produktqualität und Besamungservice
• Kundenorientiert und Imagebewusst
Blick in die Zukunft
© Swissgenetics Nov-1850
Genetik entwickelt Möglichkeiten
20.11.2018
25
© Swissgenetics Nov-1851
immer aktuell aufswissgenetics.ch
Besten Dank für die Zusammenarbeit!
© Swissgenetics Nov-1853
• Wer genotypisiert seine weiblichen Nachkommen?
• Einsatz seleXYon?
• Umgang mit Optimis Stieren?
Fragen an euch...
Feedback an uns...
• Erwartungen an Swissgenetics