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Intelligente Technische Systeme für die Märkte von morgen · OWL-Das Magazin 17.2011 EDitOriaL 03...

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Ausgabe 17.2011 Wirtschaft: Ohne OWL bleibt die Küche leer | Kultur: Neue Glanzlichter mit Picasso | Urlaub: Unterwegs zu mehr Gesundheit | Porträt: Helmut Dennig | Sport: Paderborn plant ein Sommermärchen it´ s owl Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe Intelligente Technische Systeme für die Märkte von morgen OstWestfalenLippe baut seine Position weiter aus
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Page 1: Intelligente Technische Systeme für die Märkte von morgen · OWL-Das Magazin 17.2011 EDitOriaL 03 W ir in OstWestfalenLippe setzen auf Innovation und Spitzentech-nologie. Die Innovations-Infrastruktur

Ausgabe 17.2011

Wirtschaft: Ohne OWL bleibt die Küche leer | Kultur: Neue Glanzlichter mit Picasso | Urlaub: Unterwegs zu mehr Gesundheit | Porträt: Helmut Dennig | Sport: Paderborn plant ein Sommermärchen

it s owlIntelligente Technische Systeme

OstWestfalenLippe

Intelligente Technische Systeme für die Märkte von morgen

OstWestfalenLippe baut seine Position weiter aus

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OWL-Das Magazin 17.2011

03EDitOriaL

W ir in OstWestfalenLippe setzen auf Innovation und Spitzentech-

nologie. Die Innovations-Infrastruktur ist schließlich eine wichtige Voraus-setzung für die Entwicklungschancen von Unternehmen und damit auch der Zukunftsperspektiven von Regionen. Der wesentlichste Hebel dazu liegt in OWL in dem Vertrauen auf die Kräfte der Region selbst. In diesem Sinne strebt OstWestfalenLippe mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung in die Champions League der Tech- nologiestandorte.

Und das funktioniert: Unternehmen kooperieren und bündeln ihre Inte-ressen. Hochschulen öffnen ihre Tore, suchen den Kontakt untereinander und vor allem zur Wirtschaft. Verwaltungen helfen und die Politik öffnet Wege. Gemeinsam setzen die Akteure in OWL ein Innovationsprogramm um, das auf die mittelständische Unternehmens-struktur der Region zugeschnitten ist und insbesondere kleinen und mittel-ständischen Unternehmen besseren Zugang zu Forschungs- und Entwick-lungsressourcen ermöglicht.

Jüngstes Ergebnis dieser regionalen „Strategie des Zusammenraufens” ist die Beteiligung beim Spitzencluster-wettbewerb des Bundesforschungsmini-steriums mit dem Cluster „Intelligente Technische Systeme“. Intelligente Technische Systeme beruhen auf ei-

ner Symbiose von Ingenieurleistung und Informatik – und darin liegt eine besondere Stärke der Region. Und so ist ohne großes Tamtam – wie es ost-westfälische Art ist – der Cluster in den vergangenen Jahren gewachsen und auf dem besten Wege, zu einem kraftvollen Markenzeichen des Technologiestand-orts zu werden. Unter der plakativen Überschrift „it’s owl – Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLip-pe“ wird der Cluster nun im Rahmen einer regionalen Gesamtstrategie von Unternehmen, Hochschulen und wirtschaftsnahen Organisationen ge-meinsam weiter ausgebaut. Prof. Jürgen Gausemeier, Vorstand des Heinz Nixdorf Instituts der Universität Paderborn und konzeptioneller Kopf der Initiative, zeigt sich von den Perspektiven des Clusters überzeugt. „Die Märkte der Zukunft brauchen intelligente neue Produkte. Auf diese Anforderungen geben wir mit unserem Cluster eine Antwort“, kommentiert er die Strategie.

Wobei wir in OstWestfalenLippe In-novation nicht nur auf Technologie beziehen. In der Kultur etwa gelingt es, mit dem Literatur- und Musikfest „Wege durch das Land“ – tief verwurzelt in der Tradition der Region und dabei überzeu-gend modern im Ansatz – die Aufmerk-samkeit der Kulturinteressierten in ganz Deutschland zu wecken. Alljährlich geben sich Autoren, Dichter, Künstler und Schauspieler wie Peter Sloterdijk,

Herbert Weber(Geschäftsführer OstWestfalenLippe Marketing GmbH)

Martina Gedeck oder Ulrich Matthes ein Stelldichein hier zwischen Weser und Ems, rund um den Teuto.

OstWestfalenLippe macht viel aus seinen Ressourcen – das ist selbstver-ständlich auch die wunderbare Land-schaft. Diese wird wirtschaftlich genutzt, beispielsweise für innovative Projekte im Bereich erneuerbarer Energiegewin-nung, aber vor allen Dingen auch tou-ristisch. Unter der Marke Teutoburger Wald präsentiert sich ein Urlaubsziel allererster Güte. Mit der TEUTO Vi-talWanderWelt bietet die Tourismus-region ein Projekt, das Wandern und Gesundheitsangebote kombiniert. Das Projekt „Land der Ideen“ würdigt die TEUTO VitalWanderWelt im Mai als Ort im „Land der Ideen“.

Dies und vieles mehr präsentieren wir Ihnen, liebe Leser, in dieser neuen Aus- gabe von „OstWestfalenLippe – Das Magazin”. Lassen Sie sich überraschen vom Wirtschafts- und Kulturraum OstWestfalenLippe. Am besten, Sie besuchen uns mal und machen sich selbst ein Bild von der Region „Ganz oben in Nordrhein-Westfalen“.

Mit Leidenschaft für Innovation!

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OWL-Das Magazin 17.2011

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Editorial .................................................03

Panorama ...............................................06

Intelligente Technische Systeme ...........08 für die Märkte von morgen OstWestfalenLippe stärkt Position als Hightech-Standort

Ein Top-Cluster für Intelligente............. .16 Technische Systeme Interview mit Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier

OWL-Hochschulen investieren ...............18 in die ZukunftBauprojekte in Bielefeld, Paderborn und Lemgo

Wissenschaft – Meldungen...................19

Ohne OstWestfalenLippe .......................22 bleibt die Küche leer Region ist Heimat der führenden Hersteller

Kommentar ............................................27 Die wahren Champions

Nachhaltig und dauerhaft ......................28 Firmenjubiläen in OstWestfalenLippe

Panorama ...............................................30

Mit zufriedenen Mitarbeitern ................32 zum ErfolgWie OWL-Unternehmen Menschen motivieren und damit erfolgreich sind

Mit grüner Energie in die Zukunft ..........36 Der Kreis Höxter ist ein deutschlandweites Vorbild

Unterwegs zu mehr Gesundheit .............38 Innovatives Fitnessprogramm: die TEUTO VitalWanderWelt

Paderborn plant ein ...............................42 Sommermärchen Squash-Weltmeisterschaft der Herren 2011

Wege durch das Land ............................ 44 OWL-Literatur- und Musikfestival bietet spannendes Programm

Neue Glanzlichter mit Picasso ...............48 Kunsthalle Bielefeld strahlt weit über OWL hinaus

500 Jahre Alltag und Kultur ...................52 Deutschlands größtes Freilichtmuseum in Detmold

08 22

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OWL-Das Magazin 17.2011

Kulturkalender .......................................56 Kulturtermine 2011 im Überblick

Das Netzwerk für den Tanz .................... 58 Workshops, Performances und Projekte in der Region

Panorama ...............................................59

Porträt ..................................................... 60 Helmut Dennig, Denios AG

Ausgezeichnet .......................................62

Panorama ...............................................63

Zahlen und Fakten .................................64 OWL – Ganz oben in Nordrhein-Westfalen

Impressum .............................................66

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Mehr Raum für Messen und Events

Die Bielefelder Stadthalle hat jetzt mehr Raum für Messen, Tagungen

und Events. Eine neue Ausstellungshalle bietet nicht nur 3.000 Quadratmeter zusätzliche Fläche, sondern ist auch ein architektonischer Blickfang. „Da-mit bleibt Bielefeld im Wettbewerb der Kongress-Destinationen konkur-renzfähig. Der Wirtschaftsstandort Bielefeld wird nachhaltig aufgewertet“, ist Stadthallen-Geschäftsführer Hans-Rudolf Holtkamp überzeugt. 90 mal 40 Meter misst die neue Halle. Ihre

halbrunde Form und die gläsernen Giebelflächen sorgen für besondere optische Akzente. Für die Planung zeichnet das renommierte Architek-turbüro von Gerkan Maag und Partner verantwortlich. Die Hamburger hatten auch schon die 1990 eröffnete Stadt-halle mit ihrer eigenwilligen Dampfer-Optik entworfen. Zusätzlich zu den zwei Sälen und neun Tagungsräumen der Stadthalle bieten sich nun direkt neben-an neue Möglichkeiten für vielfältige Veranstaltungen. Was alles möglich ist,

wurde schon bald nach der Eröffnung deutlich. So lockte im Winter eine Eis-bahn Tausende Besucher in die Halle vis-à-vis dem Bielefelder Hauptbahnhof. (JS) www.stadthalle-bielefeld.de

Eigenwillige Optik: Unter dem halbrunden Dach bietet die neue Halle 3.000 Quadratmeter zusätzliche Fläche.

Die paradiesische Seite der Region: Garten_Landschaft OstWestfalenLippe 2011

Wunderschön und vielfältig ist die Garten_Landschaft OstWestfa-

lenLippe, ihre meisterhaft gestalteten Gärten sind Spiegel lebendiger Kultur-geschichte und herrliches Ambiente für Garten- und Veranstaltungskunst. Bis zum 14. August können Garten- und Kulturinteressierte die „Rauminszenie-rungen bildender Kunst“, das Literatur- und Musikfest „Wege durch das Land“ und die „Neuen ‚Alten‘ Gärten“ erleben.

Insgesamt 27 Veranstaltungen locken in die Gärten und Parks, zum Beispiel zum Schloss Wendlinghausen oder in den Gräflichen Park Bad Driburg. Be-reichert wird der Kalender bis in den Oktober durch geführte Spaziergänge und Schlossfeste.

Mehr im Internet unter www.garten-landschaft-owl.de. Programmheft unter Telefon 0521/96733-30. (HH)

Schmuckstück: der Staudengarten von Piet Oudolf im Gräflichen Park Bad Driburg.

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Museum MARTa beleuchtet Richard Buckminster Fuller

Fantastische Fahrzeuge, futuristische Architektur, bewegte Maschinen: Der amerikanische Architekt, Designer,

Philosoph und Autor Richard Buckminster Fuller hat sich intensiv mit Innovationen, Utopien und Visionen beschäftigt. Weltoffenheit, Intuition und Experimentierfreude waren seine wichtigsten Prinzipien. Zwei Ausstellungen im Herforder Museum MARTa beschäftigen sich mit Leben, Werk und Wirkung des großen Visionärs.

Unter der Überschrift „Wir sind alle Astronauten“ beleuch-tet das MARTa die Ideenwelt des Amerikaners im Spiegel der zeitgenössischen Kunst der 60er Jahre, denkt sie weiter und unterzieht sie einer kritischen Prüfung. Arbeiten von 22 Künstlern sind vom 11. Juni bis zum 18. September in Herford zu sehen, wo sie in der Architektur des von Frank Gehry entworfenen Museumsgebäudes eine besondere Wir-kung entfalten.

Parallel zeigt das MARTa die Ausstellung „Bucky Fuller & Spaceship Earth“. Sie gibt einen biografischen Überblick über Buckminster Fullers Arbeit und zeigt auch Originalwerke wie Fotos, Zeichnungen, Entwürfe oder Modelle. „Bucky Fuller & Spaceship Earth“ wurde von Stararchitekt Norman Foster, der mit Fuller zusammengearbeitet hat, und dem Madrider Architekten und Professor Luis Fernandéz-Galiano kuratiert.(JS) www.marta-herford.de

Futuristisch: Das Dymaxion Car vor dem Swiss Re Tower in London

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Medienwirtschaft

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// Master of Business Administration (MBA)

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OstWestfalenLippe

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Maschinen, die selbstständig lernen, Haushaltsgeräte,

die mitdenken: Intelligente Technische Systeme werden

unseren Alltag verändern. Wenn es darum geht, neue

Produkte für die Märkte von morgen zu entwickeln,

ist OstWestfalenLippe ganz vorn dabei. In der Region ist ein

Cluster entstanden, der weiter ausgebaut wird – und die Position

als Hightech-Standort stärkt.

von Reinhard Schwarz

I st die Wäsche sauber, trocken und luftig?“ oder „Ist der Kuchen ge-

lungen?“ Nicht selten entschieden früher solche Fragen über die Reputa-tion der geplagten Hausfrauen. Ende des 19. Jahrhunderts sehen typisch ostwestfälisch-lippische Tüftler wie der Bielefelder Dr. August Oetker oder der Gütersloher Carl Miele Handlungsbe-darf. 1891 revolutioniert Dr. Oetker das Backen, indem er das von Justus Liebig erfundene Backpulver gebrauchsfähig macht. Seitdem gelingt er, der Kuchen. Und Miele stellt 1911 die erste Wasch-maschine mit Elektromotor vor. Wenig später legt man bereits mit neuen Ideen nach – „immer besser“, so lautet der >>

Anspruch bis heute. Zahlreiche andere Unternehmen in OstWestfalenLippe denken und handeln ähnlich: Stets ist der Kundennutzen Treiber von For-schung und Entwicklung.

Kundennutzen als richtschnurWie konsequent das die OWL-Unter-nehmen tun, beweist der Gütersloher Hausgerätehersteller täglich neu. Miele gibt sich nicht damit zufrieden, dass der Kuchen „nur“ gelingt – die richtige Bräune soll er auch haben. Und das erledigen in den „intelligenten“ Miele-Backöfen Sensoren, die im Garraum die Sauerstoffverteilung simulieren, mit der sich der gewünschte Bräunegrad exakt

Intelligente Technische Systeme

für die Märkte von morgen

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errechnen lässt. Ein Beispiel zum Thema Waschen führt Firmenchef Dr. Markus Miele an: „Heute steuern wir Waschpro-zesse durch Druck- und Wiegesensoren, die Gewicht und Saugfähigkeit der Wäsche, Härtegrad des Wassers und den Zeitverlauf ermitteln. Und wenn die Waschmaschine dann noch selbsttätig Waschpulver dosiert, sehen wir bei Miele den Kundennutzen ideal erfüllt.“ Hightech-Sensorik spielt in vielen Un-ternehmen eine tragende Rolle, denn damit lässt sich Technik komfortabel in direkten Kundennutzen umsetzen. Und was in ostwestfälisch-lippischen Unter-nehmen über die Jahrzehnte gewachsen ist, bündelt die Initiative „Innovation und Wissen“ seit drei Jahren unter dem Label „Leadership durch Intelligente Technische Systeme“.

„Denn OstWestfalenLippe“, so be-schreibt es Karl-Heinz Stiller, Aufsichts-ratschef bei Wincor Nixdorf und Motor der Innovationsoffensive, „verfügt über das ideale Umfeld für Entwicklung und Anwendung Intelligenter Technischer Systeme.“

Industrial IT an der Hochschule Ost-westfalen-Lippe sowie die Kompetenz-plattform für Vernetzte Simulationen zur Optimierung der Wertschöpfungskette an der Fachhochschule Bielefeld. Dazu kommen starke Branchennetzwerke und die örtlichen IHKs und Verwaltungen. Die geballte Kompetenz aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung sorgt dafür, dass die Initiative schon sehr viel in Bewegung gesetzt hat, etwa für die Neuansiedlung des Fraunhofer Kompetenzzentrums Industrial Au-tomation an der Hochschule Ost-westfalen-Lippe in Lemgo und der Fraunhofer Projektgruppe für Entwurfs-technik Mechatronik an der Universität

„Führend in Europa werden“Stiller zeigt sich sehr zufrieden damit, dass auch Hochschulen und Forschungs-institute mit im Boot sind, zum Beispiel das CoR-Lab-Zentrum für Kognition und Robotik an der Universität Biele-feld, das Heinz Nixdorf Institut an der Universität Paderborn, das Institut für

Karl-Heinz Stiller , Aufsichtsratsvor- sitzender Wincor Nixdorf: „Wir stehen für ‚Leadership durch Intelli-gente Technische Systeme’. Und wir haben den Ehrgeiz, führend in Europa zu werden.“

Hightech aus OWL: Unternehmen wie Weidmüller setzen Weltstandards in

der Automatisierungstechnik.

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Ob Maschinenbau, elektronische Ver-bindungstechnik, Möbelindustrie, Er-nährungs- oder Gesundheitswirtschaft, Biotechnologie und Energieerzeuger – die OWL-Unternehmen setzen ihre ganze Kraft und ihr Know-how ein, um innovative Ideen in Intelligente Systeme umzusetzen.

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Paderborn. Karl-Heinz Stiller: „Die Ini-tiative ‚Innovation und Wissen’ sendet ein klares Signal. Wir stehen für ‚Lea- dership durch Intelligente Technische Systeme’. Und wir haben den Ehrgeiz, führend in Europa zu werden.“

hightech-region der kurzen WegeDass die Chancen dafür nicht schlecht stehen, sieht Dr.-Ing. Hans-Jürgen Wessel. Der Geschäftsführer der Ma-schinenbaufirmen Krause-Biagosch und Emil Kemper ist Vorstandssprecher des Branchennetzwerks OWL Maschinen-bau und Kenner der ostwestfälischen

Hightechszene, deren Mittelpunkt der Cluster „Intelligente Technische Sys-teme“ bildet. Was es damit auf sich hat, erläutert er an Beispielen, wel-che die Region reichlich liefert. Die hervorragende Position in Sachen Automation und Maschinen-„Intel-ligenz“ führt er auf mehrere Eigenschaf-ten zurück: „OstWestfalenLippe verfügt über einen breiten Branchenmix und ei-nen starken Mittelstand mit zahlreichen Weltmarktführern und bietet von daher schon ein reiches Anwendungsspektrum für Intelligente Systeme.“ Beispiele sind Claas (Landmaschinentechnik),

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Leichtbau in der Möbel- und Automobil-industrie. Einen Schwerpunkt industri-eller Anwendung bildet das vom Pader-borner Heinz Nixdorf Institut auch klei-neren Firmen zur Nutzung angebotene Virtual Prototyping, das wertvolle Ergebnisse zur Optimierung von Pro-dukten liefert. Die Emil Kemper GmbH, Spezialist in Sachen Maschinen und Anlagen zur Teigherstellung und -ver-arbeitung, schöpft ihre Produktideen aus dem eigenen Kompetenzcenter, in dem erfahrene Fachleute die Anfor- derungen anspruchsvoller Backbetriebe oder Großkunden wie Dr. Oetker ana- lysieren und Lösungen umsetzen. Unendlich viele MöglichkeitenFür Hans-Jürgen Wessel ist es logisch, die zur Prozessüberwachung mit mo-dernster Sensorik ausgestatteten Ma- schinen laufend zu verbessern und immer intelligenter zu machen: „Wir haben so unendlich viele Möglichkeiten der Optimierung. Und das kann schon von ganz banalen Fragen ausgehen wie zum Beispiel, warum Knetwerkzeuge denn so beschaffen sein müssen, wie sie sind. Könnte eine andere Formgebung

Gildemeister (Werkzeugmaschinen), Miele (Haushaltsgeräte) und Benteler (Automotive).

Namen wie Phoenix Contact, Wago, Weidmüller, Harting und Beckhoff, die mit ihrer Elektronik- und Verbindungs- technik rund 80 Prozent des Weltmarkt-bedarfs abdecken, belegen für Wessel „dass OstWestfalenLippe die Hightech-region der kurzen Wege und räumlichen Nähe aller Player im konzertierten Spiel der Intelligenten Technischen Systeme ist.“ Dass man bei dieser Breite kunden-orientierte Leistungen und innovative Lösungen nicht nur für Hausfrauen bietet, liegt auf der Hand.

Intelligente Verbraucherprodukte aus interdisziplinärer Zusammenarbeit von Informatik, Ingenieurs-, Natur- und Geisteswissenschaften sind etwa die Cash-Management-Lösungen von Win- cor Nixdorf (Geldautomaten, Kassen-systeme), aber auch neue Produkte von Hettich (intelligente Beschlagtechnik), Miele sowie Innovationen in Steuerung und Energieverbrauch von Gebäu-den, Telemedizin, Medizintechnik und

eine noch bessere Leistung erzielen? Mit Simulationsprogrammen und Analyse-methoden, die wir in Kooperation mit dem Heinz Nixdorf Institut und der FH Bielefeld nutzen können, werden wir auch diese Frage endlich beantworten.“

In OWL wird auch an der Feinmotorik und Verbesserung der „Intelligenz“ von Robotern gearbeitet, wie ein Bei- spiel der Universität Bielefeld aufzeigt. Als Studienobjekt dienen hier Stab-heuschrecken. Anhand von daraus erlernten Regeln programmiert man die Computersimulation einer Stabheu-schrecke auf der Basis von neuronalen Netzen – und macht der virtuellen Heuschrecke im Computer Beine.

ASIMO heißt ein Roboter, der im Bie- lefelder Research Institute for Cogni-tion and Robotics (CoR-Lab) in enger Kooperation mit Honda weiter-entwickelt wird. Erkenntnisse aus Mensch-Maschine-Interaktion und Datenanalysen erlauben es, ASIMO in Interaktionsexperimenten mit Menschen einzusetzen. Der Roboter kann bereits auf Basis weniger gelernter

Vom Haushaltsgerät bis zum Mähdrescher: Intelligente Technische Systeme aus OstWestfalenLippe optimieren viele Produkte für die Märkte von morgen.

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Vorbilder Hand- und Armbewegungen ausführen, die Menschen vormachen. „So greift eins ins andere“, sagt Dr.-Ing. Hans-Jürgen Wessel und malt konkrete Visionen rund um Selbstoptimierung, Selbstkoordination und Kognition für technische Systeme an die Wand: „Unsere Kernkompetenzen lassen OstWestfalenLippe mittelfristig nicht nur zum Maschinenbaustandort Nr. 1 in Deutschland wachsen, sondern auch zur Referenzregion für Intelligente Technische Systeme.“

Fraunhofer-Kompetenz in Lemgo und PaderbornIn Lemgo, in einem der wichtigsten Zentren des Maschinenbaus und der Industrieelektronik, wird im Bereich der industriellen Kommunikationssysteme (Industrial Ethernet, Industrial Wireless und IT Security) und der industriellen Bildverarbeitung (Echtzeitbildverar-beitung, Sensorfusion und Musterer-kennung) geforscht und entwickelt. Im Centrum Industrial IT auf dem Campus der Hochschule Ostwestfalen-Lippe

haben sich Unternehmen wie Phoenix Contact, Weidmüller, ISI-Automation, OWITA und KW-Software gemeinsam niedergelassen. „Fraunhofer selbst“, er- gänzt Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jasperneite, „baut seine Organisation rund um bestehende Personen und weitere Firmen auf, die letztlich die drahtlose Kommunikationstechnik liefern, um Produktionsanlagen optimal zu überwachen und zu steuern.“ Jas-perneite schätzt das Klima in OstWest-falen-Lippe, das aufgrund der massiven >>

hochschulen unterstützen den Clusterprozess:

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (Universität Bielefeld)

Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff (Fachhochschule Bielefeld)

Prof. Dr. Nikolaus Risch (Universität Paderborn)

Dr. Oliver Herrmann (Hochschule Ostwestfalen-Lippe)

Prof. Dr. Franz Wagner (Fachhochschule der Wirtschaft)

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Präsenz von innovativen Unternehmen, Netzwerken und Hochschulen inten-sive persönliche Kontakte begünstigt: „Durch nichts zu ersetzen!“

neuer Microchip für roboter und SensorenWas an neuen Produkten dabei he-rauskommt, kann sich weltweit sehen lassen. So haben die Forscher im inIT gemeinsam mit Siemens und Phoenix Contact mit dem „Tiger“ einen hoch integrierten Microchip entwickelt, der die zurzeit schnellste Datenkommuni-kation innerhalb vernetzter Kompo-nenten in der Automatisierungstechnik

und Echtzeit-Ethernet ermöglicht. Der Chip wird beispielsweise in Robotern oder in der Sensortechnik verwendet. Weitere technologische Meilensteine werden in der Bildverarbeitung gesetzt, zum Beispiel in der Falschgelderken-nung. Banknoten werden über ihre Drucktechnik algorithmisiert, um zuverlässig echt oder falsch unterschei-den zu können. Konkrete Einsatzfelder dafür sieht etwa die in Paderborn hei-mische IT-Schmiede Wincor Nixdorf in ihren Bank- und Gelderkennungs-automaten und in Scannerkassen. Immer mehr Branchen setzen jetzt auf Automation: Intelligente Technische

Systeme produzieren intelligente Kü-chen, interaktive Maschinen und selbst lernende Servicesysteme. „Neh- men wir aber die gesamte Region OstWestfalenLippe zusammen, mit all ihren weiteren Forschungseinrich-tungen, Expertenzentren, Netzwerken und Unternehmen, so hat sich hier in jüngster Vergangenheit das deutsche Zentrum für Intelligente Technische Systeme gebildet“, erklärt Jasperneite.In Paderborn arbeiten Wissenschaftler der Fraunhofer-Projektgruppe für in-telligente mechatronische Systeme an der Universität bereits an konkreten Projekten, die von Miele und anderen Unternehmen der Region in Auftrag gegeben und unterstützt werden.

Dr. Eduard Sailer, Geschäftsführer bei Miele, ist die treibende Kraft des Pro-jekts. Unter seiner Regie haben sich 19 Unternehmen aus OWL für Koope-rationen mit Fraunhofer entschieden. „Wir haben hier in der Region sehr viel Spitzentechnologie zu bieten. Wenn wir uns jetzt über Fraunhofer weiteres Know-how holen und ein Know-how-Substrat aufbauen, aus dem sich ständig

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jasperneite, Leiter Centrum Industrial IT, Lemgo: „Immer mehr Branchen setzen auf Au- tomation: Intelligente Technische Systeme aus OstWestfalenLippe pro- duzieren intelligente Küchen, interak- tive Maschinen und selbst lernende Servicesysteme. Das Centrum Indus- trial IT mit allen seinen Einrichtungen setzt dabei wichtige Schwerpunkte. “

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neue Aufgabenfelder entwickeln kön-nen, wird hier ein hundertprozentiger Jobmotor für besonders qualifizierte Aufgaben entstehen – die ganze Regi-on wird davon profitieren“, beschreibt Sailer die Perspektiven des Projekts. Allein Miele setzt momentan drei Pro-jekte um, unter anderem eine Trock- nermodellierung zur besseren Fehler-erkennung. Seine Trendscouts geben dabei wichtige Impulse, so auch bei der Entwicklung der Smart-Grid-Technologie. Hintergrund: Seit Anfang 2011 sind die Stromversorger verpflichtet, unterschiedliche Stromtarife anzu- bieten. Smart-Grid-fähige Waschma-

Dr. Markus Miele, Geschäfts-führender Gesellschafter Miele:„Die Fraunhofer-Projektgruppe für intel- ligente mechatronische Systeme arbei- tet im Umfeld der Universität Paderborn an Projekten, die von Miele und Unter-nehmen der Region, wie zum Beispiel Claas und Beckhoff, in Auftrag gegeben und unterstützt werden. Die Erwartungen sind hoch: Fraunhofer zieht in Verbin-dung mit unseren Hochschulen nicht nur hoch qualifizierten Nachwuchs heran, sondern auch entsprechend qualifizierte Wissenschaftler in unsere Region.“

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Nicht zu übersehen: Unter der Überschrift „it’s OWL“ präsentierte sich die Region erfolgreich auf der Hannover Messe 2011.

Prominenter Besuch: NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (Mitte) im Gespräch mit Landrat Friedel Heuwinkel (rechts) und Unternehmensvertretern (kleines Bild).

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Welches Ziel hat der Ausbau des Clusters „Intelligente Technische Systeme“? OWL hat starke Zukunftsindustrien auf-zuweisen: Maschinenbau, Elektro- bzw. Elektronikindustrie und Automobilzu-lieferindustrie – Industrien, die auf dem engen Zusammenwirken von Naturwis-senschaften, Ingenieurwissenschaften und Informatik beruhen und Erzeugnisse hervorbringen, die auf dem Weltmarkt sehr gefragt sind. Die Herausforderungen des Wettbewerbs der Zukunft erfordern mehr denn je unternehmensübergreifen-de Kooperation und intensive Interak-tion von Wirtschaft und Wissenschaft. Die Idee der Clusterbildung kommt dem sehr entgegen.

Sind alle Voraussetzungen dafür erfüllt? Ja und nein. Ja, weil die Industrien, um die es hier geht, eindeutig Erfolgspoten-ziale aufweisen. Es sind vitale, exzellent geführte Unternehmen überwiegend mittelständischer Prägung. Nein, weil wir den drei Erfolgsfaktoren innovati-onsstarker Regionen noch nicht voll entsprechen. Das sind Ressourcen, Proximität und „kulturelle“ Affinität. Ressourcen sind das Kapital, das in Forschung und Entwicklung investiert

interview: Prof. Dr.-ing. Jürgen Gausemeier

Ein top-Cluster für intelligente technische Systeme

wird, aber auch die hohe Anzahl der Spitzenkräfte. Beides bedingt sich. Hier gibt es noch Steigerungsbedarf. Proximität bedeutet räumliche Nähe und physische Nachbarschaft zu erst-klassigen Forschungseinrichtungen und innovativen Firmen. Diesem Erfolgs-faktor werden wir prinzipiell gerecht. „Kulturelle“ Affinität ist der Gemein-schaftsgeist von Unternehmen und Wissenschaftslandschaft einer Region, der einen gewissen Fighting Spirit auf dem Weg zur Eroberung der Märkte von morgen hervorbringt. Hier gibt es noch Raum für Verbesserungen.

Wer sind die maßgeblichen Akteure? Was die Industrie angeht, geht es uns sehr darum, kleine und mittlere Un-ternehmen zu Akteuren im Cluster zu machen, statt sie lediglich von den Ergebnissen nach Ablauf der Projekte partizipieren zu lassen. Vorderhand sind wir allerdings auf die großen, besonders innovativen Unternehmen angewiesen, weil nur die die Investitionen in F&E in Größenordnungen tätigen können, die von einem Spitzencluster erwartet werden. Ferner spielen auch Organi-sationen und die IHKs und die Kreise eine wichtige Rolle als Katalysator. Last

but not least kommt der OWL Marke-ting GmbH eine wesentliche Rolle zu; Sie wird das Ganze konzertieren.

Welches sind die Alleinstellungs-merkmale der Region? Von Alleinstellungsmerkmalen sollten wir erst sprechen, wenn die Arbeit ge-tan ist. Es gibt aber Stärken der Region, aus denen sich möglicherweise Al-leinstellungsmerkmale herausbilden, wenngleich diese im engeren Sinne nicht nötig sind, um als Region erfolg-reich zu sein. Wenn wir an die drei ge-nannten Erfolgsfaktoren einen Haken machen können, sind wir wesentlich weiter. Die Stärke, die für die geplante konzertierte Aktion entscheidend ist und auch durch den Titel „Intelligente Technische Systeme“ zum Ausdruck kommt, basiert auf der Symbiose von Informatik und Ingenieurwissenschaf-ten. Hier können die Hochschulen der Region punkten, beispielsweise die Kollegen in Bielefeld mit dem Exzellenzcluster „CITEC – Cognitive Interaction Technology“ und die Uni-versität Paderborn mit dem Sonderfor-schungsbereich „Selbstoptimierende Systeme des Maschinenbaus“.

OWL beteiligt sich am Spitzencluster- Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Warum? Im Erfolgsfall könnten die Arbeiten An-fang 2012 aufgenommen werden. Der Region würde das einen erheblichen Schub für Wertschöpfungswachstum und Beschäftigung geben, aber auch einen signifikanten Beitrag zum Marketing der eher stillen, wenngleich prosperieren- den Region mit der etwas sperrigen Be- zeichnung Ostwestfalen-Lippe geben.

Experte für ProduktentstehungProf. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier ist Professor für Produktentstehung und Vorstand des Heinz Nixdorf Instituts der Universität Paderborn. In seiner zwölfjährigen Industrietätigkeit war er Entwicklungschef für CAD/CAM-Systeme und zuletzt Leiter des Produktbereiches Prozessleitsysteme bei einem Unternehmen. Über die Universitätsgrenzen hinaus engagiert er sich unter anderem als Mitglied des Vorstands und Geschäftsführer des Berliner Kreis – Wissenschaftliches Forum für Produktentwicklung e.V. und als Mitglied des Präsidiums von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. 2009 wurde Professor Gausemeier in den Wissenschaftsrat berufen.

Unternehmen, Hochschulen, Branchennetzwerke und wirtschaftsnahe Einrichtungen arbeiten daran, den Cluster „Intelligente Technische Systeme” weiter auszubauen. Die konzeptionelle Leitung hat Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier, der im Interview mit Dr. Reinhard Schwarz das Vorhaben beleuchtet.

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schinen und Trockner können sich selbst einschalten, wenn die günstigsten Tarife angeboten werden. Verbraucher können nach Schätzung der Miele-Forscher zirka 50 Euro pro Jahr einsparen, sodass sich diese Investition nach wenigen Jahren amortisiert. Zudem sollen die W-LAN fähigen Geräte auch aus der Ferne eingeschaltet werden und sogar ferngesteuerte Fehlererkennung bieten. „Unsere innovativen Lösungen und An-wendungen müssen sinnvoll bleiben“, merkt Dr. Markus Miele an. „Maschinen können Menschen unterstützen, aber niemals ersetzen.“

Konsens statt KonkurrenzDer Unternehmer verweist darauf, dass die Betonung des Kundennutzens ein Merkmal sehr vieler OWL-Unter-nehmen ist, dazu breiter Konsens zum Beispiel bei der Entwicklung von Grundlagentechnologien, die über gut funktionierende Branchennetz- werke allen beteiligten Firmen zur Verfügung stehen. „Unsere Region der Intelligenten Technischen Systeme hat Dynamik“, sagt der Unternehmer. „Hier lernt einer vom anderen und alle ziehen an einem Strang, um wei-terzukommen.“

innovation und Wissen„Innovation und Wissen“ ist eine Initiative von Wirtschaft, Wissen-schaft, Verwaltung und Politik unter dem Dach der OstWestfalenLippe Marketing GmbH. Ihre Ziele sind, die Innovationsinfrastruktur für die Unternehmen zu stärken und die Region als Standort für Spitzentech-nologie auszubauen.

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von Susanne Schaefer-Dieterle

An den 13 Hochschulen sind mehr als 50.000 Studierende einge-

schrieben, davon rund 3.700 junge Frauen und Männer aus allen Teilen der Welt. OstWestfalenLippe ist zudem ein überzeugender Lehr- und Forschungs-standort für ausländische Wissenschaft-ler. Sie pflegen den fachlichen Aus- tausch mit rund 2.150 Professoren so-wie hochkarätigen wissenschaftlichen Mitarbeitern.

An allen Hochschulen laufen umfang-reiche Erweiterungs- und Modernisie-rungsprojekte. Mehr als eine Milliarde Euro wird bis 2025 allein in den Campus Bielefeld investiert. Drei Großvorhaben sind bereits an den Start gegangen: der

garantieren. Die Universität Paderborn setzt konsequent auf ihr Profil als „Uni-versität der Informationsgesellschaft“, das langfristig angelegte strategische Partnerschaften mit der Wirtschaft in den Mittelpunkt stellt. Die Hoch-schule Ostwestfalen-Lippe mit Sitz in Detmold, Lemgo, Höxter und Warburg baut das Innovationszentrum Indus-trial IT in Lemgo auf. Dort hat auch das Fraunhofer-Kompetenzzentrum Industrial Automation seinen Sitz. Ge-meinsam sorgen die Hochschulen dafür, dass Innovationsprozesse in Gang ge- setzt werden und in OWL ein Klima ent- standen ist, in dem Forschung, Lehre und Studium für deutschlandweites wie internationales Renommee stehen.

Neubau der Fachhochschule Bielefeld, ein Forschungsbau Interaktive Intelli-gente Systeme sowie ein Ergänzungsbau der Universität, der Platz schafft für die komplette Modernisierung des Universitätshauptgebäudes, die 2013 beginnt. Weitere Forschungsinstitute, Forschungs- und Entwicklungszen-tren sind projektiert. Mit dem neuen Standort Gütersloh und dem Ausbau des Campus in Minden profiliert sich die Fachhochschule Bielefeld zusätzlich bei der Umsetzung wirtschaftsrelevanter Kooperationen.

In Paderborn verfolgt die „Zukunfts-meile Fürstenallee“ das Ziel, Spit-zenforschung für den Mittelstand zu

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OWL-Hochschulen investieren

in die ZukunftWenn es um zukunftsentscheidende Standortfaktoren geht, kann die Region auf eine starke Hochschullandschaft verweisen. Wegweisende Vorhaben werden die Forschung und Lehre weiter stärken. Vom Milliardenprojekt Campus Bielefeld über die Zukunftsmeile Fürstenallee in Paderborn bis zu neuen Forschungszentren in Lemgo.

Fit für die Zukunft: In Paderborn entsteht die Zukunftsmeile Fürstenallee (links), in Bielefeld ein neuer Hochschul-Campus (Mitte). Der CIIT-Gebäudekomplex in Lemgo ist bereits bezogen.

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Wie Technik zum Erlebnis wird

Mathe, Physik, Chemie, Technik – für viele junge Leute sind das nicht ge- rade ihre Lieblingsfächer. Mit der Folge, dass in Deutschland immer mehr

Ingenieure und Lehrer fehlen. Darum arbeiten verschiedene Akteure in OstWest-falenLippe seit Jahren daran, junge Menschen für naturwissenschaftliche und technische Studiengänge und Berufe zu begeistern.

Während Schülerlabore überall in der Region Technik transparent machen, wer-den die Naturwissenschaften demnächst in Bielefeld sogar zum Großereignis. Zur zweiten Auflage der „Geniale“ erwartet die Stadt wieder Zehntausende Besucher. Vom 26. August bis zum 3. September verwandelt sich Bielefeld in ein Paradies für junge Forscher. 64 Workshops, 26 Wissenschaftsshows, dazu Laborbesuche, Expeditionen, Forschercamps und Schautage erwarten die Besucher. Sie können einen Teddy operieren, einen Mord aufklären, moderne Robotertechnik erleben und selbst experimentieren.

Eine Stadt wird zum Experimentierfeld, Forschung zur Basis eines Festivals: Die Geniale ist ein gutes von vielen Beispielen aus OWL, wie man junge Leute an Wissenschaft und Technik heranführt. (JS) www.geniale-bielefeld.de

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Durchblick: Das Wissenschaftsfestival „Geniale“ macht Forschung und Technik spannend und anschaulich.

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Ausgezeichnet: Prof. Dr. Cornelius Knabbe vom HDZ hat einen neuen Chip entwickelt.

Spitzenforschung: Prof. Dr. Christine Silberhorn hat den Leibniz-Preis

bekommen.

Leibniz-Preis für Paderborner Professorin

Große Ehre für eine Paderborner Professorin: Die Physikerin Prof.

Dr. Christine Silberhorn hat den Leibniz-Preis 2011 bekommen, den bedeutendsten Wissenschaftspreis in Deutschland. „Damit wird wieder deut-lich sichtbar: Die Universität Paderborn ist endgültig in der ersten Liga der forschungsstarken Universitäten ange-kommen“, freut sich der Präsident der Hochschule, Prof. Dr. Nikolaus Risch.

Christine Silberhorn hatte erst 2010 den Paderborner Lehrstuhl für Experimen-

talphysik übernommen. Sie forscht in der experimentellen Quantenoptik mit dem Ziel, Techniken für abhör-sichere Kommunikation zu entwi-ckeln. Neben der wissenschaftlichen Anerkennung bekommt Christine Silberhorn nun 2,5 Millionen Euro Preisgeld, die sie für ihre weitere Forschungsarbeit einsetzen kann. „Ich freue mich, dass wir mit dem Preis fantastische Möglichkeiten haben, den neuen Lehrstuhl in einzigartiger Art und Weise aufzubauen“, erklärt die Wissenschaftlerin. (JS)

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Mehr Sicherheit im Zahlungsverkehr

Ein innovatives Forschungsprojekt an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo sorgt für mehr Sicherheit im Zahlungsverkehr. Prof. Dr. Volker Loh-

weg beschäftigt sich mit der Herstellung von Banknoten und der Sicherheit an Bankautomaten. In Sachen Sicherheit arbeitet der Wissenschaftler eng mit dem Paderborner Bankautomaten- und Software-Hersteller Wincor Nixdorf zusammen.Lohwegs Lehrstuhl ist eine Besonderheit, da er sich sowohl mit der Herstellung von Geldscheinen als auch der Sicherheit am Automaten beschäftigt. Seit Januar ist als neues Gebiet die Banknoten- und Dokumentenforensik hinzugekommen. „Wir fokussieren uns dabei einerseits auf die Banknotenfälschungen und andererseits auf die Analyse von Sicherheitsdokumenten wie etwa Identitätsdokumenten“, so der Wissenschaftler. In dieser Breite ist der Lemgoer Lehrstuhl laut Hochschule bundesweit einzigartig – und hat sogar internationale Strahlkraft. So arbeiten Professor Lohweg und sein Team auch mit dem Schweizer Hersteller von Bankno-tenproduktionsmaschinen KBA-Giori S.A. zusammen, der sich mit 1,2 Millionen Euro an der Forschung beteiligt. (JS)

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Partner: Dr. Alexander Knobloch (Wincor Nixdorf, links), Johannes Schaede (KBA-Giori, Mitte) und Prof. Dr. Volker Lohweg.

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Chip aus Bad Oeynhausen beschleunigt Laborarbeit

Schnellere Laboranalyse von Krankheitserregern: Dazu soll ein neuer Chip bei-tragen, den ein Mediziner des Herz- und Diabeteszentrums NRW (HDZ NRW)

in Bad Oeynhausen gemeinsam mit mehreren Forschungsinstituten entwickelt hat. Für diese Leistung hat das Bundesforschungsministerium Prof. Dr. Cornelius Knabbe mit dem Innovationspreis ausgezeichnet.

„Der neue Chip wird die Laboratoriumsmedizin einen ordentlichen Schritt nach vorne bringen“, betont Knabbe, Direktor des Instituts für Laboratoriums- und Trans-fusionsmedizin am HDZ NRW. Schwerkranke und immungeschwächte Menschen, die an einer Infektion leiden, können künftig schneller behandelt werden, weil der neue Chip die Laboruntersuchung des Krankheitserregers erheblich beschleunigt. Der Chip soll in zwei bis drei Jahren serienreif sein. (JS)

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Ohne OstWestfalenLippe bleibt die Küche leer von Volker Pieper

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B eeindruckende Zahlen belegen den Stellenwert. Der Verband der Deut-

schen Küchenmöbelindustrie (VdDK) mit Sitz in Herford gibt an, dass etwa 70 Prozent der deutschen Küchenmö-belindustrie ostwestfälisch-lippischer Herkunft sind. „Wenn man bedenkt, dass jede dritte Küche in Europa aus Deutschland stammt, bekommt man eine Vorstellung davon, wie wichtig die Branche auch international ist“, sagt VdDK-Geschäftsführer Dr. Lucas Heumann.

Rund 3,7 Milliarden Euro Umsatz er-wirtschaftet die Branche pro Jahr, davon entfallen gut zwei Drittel auf OstWestfa-lenLippe. Die Zahl der Beschäftigten liegt derzeit branchenweit bei zirka 15.000. Auch hier hat die Region einen Anteil von etwa zwei Drittel, schätzt Heumann. „Es ist heutzutage ja viel von Clustern die Rede. Hier ist ein solcher Cluster vorhanden. Aber er ist nicht durch po-litische Steuerung entstanden, sondern er ist im Laufe der Zeit aus sich heraus zu dem herangewachsen, was er heute ist.“

Wenn es um Küchen geht, führt kein Weg an OstWestfalenLippe vorbei. Der Wirtschaftszweig hat in der Region traditionell eine überragende Bedeutung. Die meisten deutschen Hersteller sind hier beheimatet. Hinzu kommen zahlreiche Zulieferer. Ohne diese Vorzeigebranche bliebe mangels Mobiliar im Großteil der deut-schen Haushalte die Küche leer.

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Räumliche Schwerpunkte sind die Kreise Herford und Gütersloh. Die Bedeutung Güterslohs bestimmt im Wesentlichen ein einziger Hersteller. Der aber hat es in sich, denn Nobilia ist der führende Produzent von Ein-bauküchen in Deutschland und hat sich auch europaweit an die Spitze vorgearbeitet. Täglich verlassen mehr als 2.000 Küchen die beiden hoch au-tomatisierten Werke in Verl, also fast eine halbe Million pro Jahr. Jede dritte in Deutschland verkaufte Küche ist eine Nobilia. Die Produkte werden aktuell in 65 Länder exportiert, die Exportquote beträgt 37 Prozent.

Das 65 Jahre alte Unternehmen mit seinen zurzeit etwa 2.200 Mitarbeitern produziert ausschließlich am Standort Deutschland. „Wir sind bis zur Nasen-spitze ausgelastet“, sagt der Vorsitzende

der Geschäftsführung, Dr. Günter Scheipersmeier. „Wir haben im Werk Kaunitz eine zweite Schicht eingerichtet und im vergangenen Jahr sogar an 22 Samstagen arbeiten müssen.“ Allein in dieses noch junge Werk fließen deshalb 38 Millionen Euro für Neubauten und technische Anlagen.

Von der tischlerei zur top-MarkeZur Riege der Küchenhersteller im Kreis Herford zählt Marken-Prominenz. Zum Beispiel Poggenpohl. In seiner 119-jährigen Geschichte hat sich das Unternehmen von einer Tischlerei mit angeschlossenem Möbelhandel zu einer der bekanntesten Küchenmarken der Welt entwickelt. Heute exportiert das Unternehmen in über 70 Länder. 550 Mitarbeiter zählt Poggenpohl, davon 380 in Deutschland. Alle Produkte werden in Herford hergestellt. Qualität, Exklu-

sivität und innovative Entwicklungen zeichnen die Marke aus und haben sie weltberühmt gemacht.

Poggenpohl denkt nicht in Schränken, sondern in Räumen, wie Geschäftsführer Elmar Duffner betont. Sein Ansatz für die Zukunft: „Wir wollen uns nicht allein auf Räume beschränken, die von der Architektur vorgegeben sind. Wir wollen Lösungen aus der Architektur heraus gemeinsam mit Architekten entwickeln.“ Poggenpohl arbeitet des-halb mit renommierten Designern und Designstudios zusammen, beispielsweise mit dem Spanier Jorge Pensi, dem Por-sche Design Studio in Zell am See oder mit dem Hamburger Architekten und Designer Hadi Teherani.

Auch SieMatic im benachbarten Löh-ne ist eine Küchenmarke von Weltruf

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Das Herz- und Diabeteszentrum ist eine interna-tional führende Einrichtung zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen. Weit über 100.000 durchgeführte herzchirurgische Operationen dokumentieren unsere enorme Erfahrung.

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und tritt entsprechend ambitioniert auf. 1931 stellte das kurz vorher ge- gründete Unternehmen erstmals seine Küchenbuffets auf der Leipziger Messe vor. 1960 wurde die Marke SieMatic – mit dem markanten großen „M“ in der Mitte – ins Leben gerufen. Heute beschreibt der Begriff „Interior Design“ das Selbstverständnis des Hauses. Damit ist ein ganzheitliches Raumkonzept gemeint, das Wände, Beleuchtung und Ausstattungselemente einbezieht. „Wir machen Küchen und nichts anderes und das mit unserem ganzen Enthusiasmus“, umschreibt Ulrich W. Siekmann, der SieMatic seit 1998 in dritter Generation

Ordnung in der Küche: Innovative Detaillösungen von Hettich helfen mit.

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führt, die Philosophie des Unterneh-mens, sich konsequent auf diese eine Kernkompetenz zu konzentrieren. Der Erfolg gibt ihm recht: Laut einer aktu-ellen Untersuchung kennt fast jeder zweite Deutsche die Marke. SieMatic ist damit einer der stärksten Namen im deutschen Küchenmarkt. Aber nicht nur dort: In mehr als 60 Ländern sind die Löhner vertreten. Wie begehrt sie sind, zeigt auch die lange Liste der Objektgeschäfte, zu denen immer wieder Prestige-Wohnbauprojekte in New York, Dubai und anderswo zählen. Dass all das von Löhne ausgehen kann, er- klärt Siekmann so: „Wir haben hier in OstWestfalenLippe ein Möbelklima.“ nabel der Küchenwelt Die Reihe der OWL-Küchenmöbler ist mit den drei beschriebenen Unterneh-men nur schlaglichtartig beleuchtet. Renommierte Hersteller wie Wellmann, Häcker, Nolte, Eggersmann und RWK kommen hinzu. Ihr Kennzeichen ist ihre mittelständische Prägung, die typisch für OstWestfalenLippes Unternehmens-landschaft ist. Die meisten Zulieferer findet man hier ebenfalls konzentriert.

Mit der Unternehmensgruppe Hettich etwa hat einer der weltweit größten Hersteller von Möbelbeschlägen seinen Stammsitz in der Region. Die Heimat des Familienunternehmens ist Kirch-

lengern. Tag für Tag stellen sich mehr als 5.500 Mitarbeiter der Herausforde-rung, intelligente Technik für Möbel und speziell auch für Küchenmöbel zu entwickeln.

Küchenmöbelhersteller und -zulieferer bilden zusammen jenen Cluster, den man getrost als Nabel der Küchenwelt bezeichnen kann. Einen Eindruck von der Stärke und Innovationskraft der Branche bekam man zu Jahresbeginn bei der Premiere der Living Kitchen in Köln. Dort präsentierte die versammelte OWL-Küchenmöbelindustrie ihre ak-tuellen Neuigkeiten, die in der Regel beim Design und der Optimierung be-stimmter Details ansetzen. „Man kann die Küche nicht neu erfinden, aber man kann an vielen Stellen immer wieder neue Akzente setzen und so Kaufan-reize schaffen“, beschreibt Dr. Lucas Heumann die besonderen Attribute des Produkts Küche.

Was die Hersteller aus der Region dies-bezüglich zu bieten haben, kann so ganz verkehrt nicht sein. Der Verbandschef jedenfalls sieht die Branche in einer stabilen Verfassung und ist auch für die Zukunft optimistisch: „Die allgemeine Wirtschaftskrise hat ihr nicht viel an-haben können, sodass einer weiteren positiven Entwicklung nichts im Wege steht.“

Effizient: Die OWL-Möbelhersteller wie Nobilia nutzen modernste Produktionsver-fahren, um beste Qualität und hohe Effizienz sicherzustellen.

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Die wahren Champions von Bernhard Hertlein

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In Deutschland sind viele Weltmarktführer zu Hause. Nicht umsonst gehört die Bundesrepublik zu den führenden Wirt-

schaftsstandorten der Welt. Die Region Heilbronn-Franken hat sich jüngst zur „Region der Weltmarktführer“ erklärt. Ein kluger Marketing-Schachzug – Gratulation! Denn „Be-scheidenheit ist eine Zier, doch es geht auch ohne ihr“, sagt der Volksmund. In diesem Sinne sollten wir einmal über die Weltmarktführer aus OstWestfalenLippe reden, auch wenn sich die Menschen unserer Region normalerweise typisch ost- westfälisch-lippisch in Bescheidenheit üben.

Die Journalisten des „Manager-Magazins“ haben kürzlich 1.000 deutsche Unternehmen aufgelistet, die in ihrer Branche eine führende Rolle einnehmen. Von ihnen haben immerhin 46 ihren Sitz oder die größte Produktionsstätte in OWL. Im Vergleich zur Bevölkerung wäre eine Zahl von 20 bis 30 angemessen.

Angeführt wird die Riege der ostwestfälischen Top-Unter-nehmen von Europas größtem Medienkonzern Bertelsmann in Gütersloh, der immerhin 100.000 Mitarbeiter beschäftigt. Es folgen unter anderem der Autozulieferer Benteler (Pader-born) und Europas führender Mähdrescher-Hersteller Claas (Harsewinkel).

Dr. Oetker (Bielefeld), Miele (Gütersloh) und Melitta (Min-den) sind Champions der Extraklasse – wenn auch aufgrund ihres hohen Bekanntheitsgrades keine Hidden Champions mehr. Der Werkzeugmaschinen-Hersteller Gildemeister (Bielefeld) und der Paderborner Bankautomaten-Produzent Wincor Nixdorf sind ebenfalls Weltmarktführer. Schüco (Bielefeld), schon jetzt in der Liste des „Manager-Magazins“ auf dem sehr guten Platz 115, wird von seiner Vorreiterrolle in den Bereichen Wärmedämmung und Solarenergie profitieren und weiter nach vorne rücken.

Ob Gauselmann, Harting (beide Espelkamp) oder Phoenix Contact (Blomberg), Hettich (Kirchlengern), Hörmann (Steinhagen), JAB Anstoetz (Bielefeld), Nobilia (Verl), Kannegiesser (Vlotho) oder Bugatti-Brinkmann (Herford): Die Liste der OWL-Champions ist noch viel, viel größer.

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Firmenjubiläen in der region

Nachhaltig und dauerhaftIn OstWestfalenLippe gibt es vergleichsweise viele Familienunternehmen. Ihre Merkmale sind Bodenstän-digkeit, Kontinuität und Nachhaltigkeit. Kein Wunder, dass die Zahl jener Firmen, die 100 Jahre und älter sind, stetig wächst. Ihnen allen gemeinsam: Mut und Ehrgeiz der Gründer zur Selbstständigkeit – und der starke Wille, sichere Arbeitsplätze zu schaffen und die Firma dauerhaft zu erhalten und zu entwickeln. „OstWestfalenLippe – Das Magazin” stellt die Jubilare dieses Jahres vor.

Sparkasse Detmold: 225 Jahre Verbundenheit mit LippeDie Sparkasse Detmold ist die älteste bestehende Sparkasse Deutschlands und fühlt sich traditionell der Region Lippe eng verbunden. Sie engagiert sich als Kreditinsti-tut nachhaltig für Bildung, Sport, Kunst und Kultur. 2010 flossen mehr als eine Million Euro Unterstützung in regionale Projekte. www.sparkasse-detmold.de

Zeitungsverlag neue Westfälische Gmbh & Co. KG, Bielefeld: 200 Jahre informationDie Neue Westfälische (NW) ist mit ihren 16 Lokalausgaben die auflagenstärkste Tageszeitung in OstWestfalenLippe und feiert in diesem Jahr ihren 200. Geburts-tag. Im April 1811 erschienen erstmals die „Oeffentlichen Anzeigen des Distrikts Bielefeld”, ein Vorgänger der heutigen NW. Gedruckt wurde bei A. Küster, dessen Bielefelder Druckerei – heute Küster-Pressedruck – auf das Jahr 1661 zurückgeht und somit 350 Jahre alt wird. Heute ist die NW ein modernes Medienunternehmen, das seine Stärken in Informationsvielfalt, Glaubwürdigkeit, Aktualität und hoher Kompetenz im Werbemarkt sieht und die sowohl in der gedruckten Tageszeitung als auch über neue Kommunikationswege wie Internet und Mobilauftritte vermittelt. www.nw-news.de

Bielefelder Volksbank: 150 Jahre Service rund ums GeldMit aktueller Bilanzsumme von 1,1 Mrd. Euro ist die Bielefelder Volksbank eine der großen regionalen Genossenschaftsbanken in OWL, die sich intensive Kun-dennähe auf die Fahnen geschrieben hat. Im Einzugsgebiet von Bielefeld unterhält das Geldinstitut 24 Filialen mit 346 Mitarbeitern. www.bielefelder-volksbank.de

Lott-Lacke Produktions- und handels Gmbh, Enger: 125 Jahre Kompetenz in SpezialbeschichtungenIn vierter Generation beschäftigt sich die Lott-Lacke GmbH mit Entwicklung, Anwendungstechnik und Verkauf von strahlenhärtenden und wasserbasierenden Spezialbeschichtungen. Eine Spitzenstellung nimmt Lott in der Entwicklung von Beschichtungen für elastische Bodenbeläge ein. www.lott-lacke.de

von Reinhard Schwarz

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Delius Klasing Verlag Gmbh, Bielefeld: 100 Jahre Fachzeitschriften und BücherMit rund 220 Mitarbeitern ist Delius Klasing Europas größter Wassersportverlag. Weitere Schwerpunkte liegen im Auto- und im Radsport-Segment. Die bekann-testen Zeitschriften sind: YACHT, SURF, BOOTE, BOOTE EXKLUSIV, BOAT EXCLUSIVE, YACHT CLASSIC. Fahrrad-Magazine sind BIKE, FREERIDE, TREKKINGBIKE und TOUR. Im Auto-Segment erscheinen GUTE FAHRT, VW SPEED, TUNING und VW Classic. Vielfältige Buchtitel und Softwareprodukte ergänzen das Special-Interest-Programm. www.delius-klasing.de

Luther-Verlag Gmbh, Bielefeld: 100 Jahre christliche MedienDer Luther-Verlag hat mit der Veröffentlichung von Büchern zu Glaubens- und Lebensthemen seinen festen Platz in der christlichen Medienlandschaft. Das Evangelische Gesangbuch für das Rheinland, Westfalen und Lippe gehört ebenso zum festen Programm des Verlages wie Andachten und Predigten prominenter Autoren. www.lutherverlag.de

MECO-Metallwerk Gebr. Scholten-Luchsen Gmbh, Bielefeld: 100 Jahre Spezialverschraubungen und LeitungenEine der Stärken des Unternehmens ist die Fertigung von Spezialverschraubungen, Rohrleitungen und Niederdruck- bzw. Kraftstoffschlauchleitungen nach Wunsch. Bedarfsorientiert werden individuelle Lösungen für Anschlussarmaturen realisiert und das in jeder Stückzahl, auch in kleinen und mittleren Serien. www.meco-bielefeld.de

raiffeisen Lippe-Weser aG, Lage: 100 Jahre handel und DienstleistungDie Raiffeisen Lippe-Weser AG ist ein mittelständisches, genossenschaftliches Handels- und Dienstleistungsunternehmen und arbeitet seit 100 Jahren auf Ge-schäftsfeldern wie Handel mit landwirtschaftlichen Produkten und Betriebsmitteln, Handel und Service von und für Land-, Forst-, Kommunal- und Gartentechnik, Energiehandel und Tankstellenbetrieb und Einzelhandel für Haus, Tier und Garten.www.rlw-ag.de

Engel-apotheke, Steinheim: 200 Jahre im Dienst der Gesundheitwww.engelapotheke-steinheim.de

Müller augenoptik, Brakel: 175 Jahre Service rund ums Sehenwww.brillen-uhren-mueller.de

heinrich Seidelmayer KG, Versmold: 175 Jahre Seile und Garne

Schuhhaus Greife, Spenge: 125 Jahre traditionwww.schuh-greife.de

Volksbank Gütersloh eG: 125 Jahre verlässlicher Finanzpartnerwww.volksbank-guetersloh.de

Volksbank Kaunitz eG: 125 Jahre im Dienst der heimatregionwww.volksbank-kaunitz.de

Getränke Margenau, Spenge: 100 Jahre alles rund um den Durst www.getraenke-margenau.de

Kirstein & Sauer Gmbh, Bielefeld: 100 Jahre immobilienwirtschaftwww.kirstein-sauer.de

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„Quax-Hangar” und Terminal-Umbau: neues Gesicht für OWL-Flughafen

Schnellere Abfertigung, eine großzügigere Gastronomie und eine neue Erlebnis-Welt bietet der Flughafen Paderborn-Lippstadt Besuchern und Fluggästen. Das

Terminal des OWL-Airports ist gründlich umgestaltet worden und verfügt neben einem moderneren Ambiente nun über ein neues Selbstbedienungsrestaurant, einen neuen Reisemarkt, ein Bistro und einen vergrößerten Duty-Free-Shop. Passagiere profitieren von kurzen Wegen und effizienteren Abläufen bei der Abfertigung und sparen Zeit. Im neuen Erlebniszentrum „Quax-Hangar”, benannt nach einer Luftfahrt-Legende, können Besucher eine Quax-Oldtimer-Ausstellung erleben, einen Blick in die Oldtimerwerkstatt werfen oder den Betrieb auf dem gesamten Vorfeld des Flughafens beobachten. Der Flughafen Paderborn-Lippstadt hat im vergangenen Jahr knapp 39.000 Flugbewegungen verzeichnet und mehr als eine Million Passagiere abgefertigt. (JS) www.airport-pad.com

Modernisiert: Der Flughafen Paderborn-Lippstadt bietet seinen Gästen jetzt noch mehr Service.

Eine Anlaufstelle für (fast) alle Fälle

Was erledige ich wo? Wer hat auf mein Anliegen die richtige

Antwort? In OstWestfalenLippe müssen sich Unternehmen und Existenzgründer diese Fragen immer seltener stellen. Die „Modellregion für Bürokratieabbau” macht den Weg zur richtigen Anlauf-stelle leichter – mit dem Einheitlichen Ansprechpartner One Hand OWL.

Die zentrale Anlaufstelle im Herforder Kreishaus unterstützt sowohl heimische als auch auswärtige Unternehmen in

vielen Fragen der Gründung oder Füh-rung einer Firma. Das Team koordiniert auf Wunsch auch Kontakte und Ter-mine mit kommunalen und staatlichen Stellen oder Kammern, gibt praktische Hilfestellungen, beispielsweise bei An-tragsverfahren, oder stellt Informatio-nen zur Verfügung.

One Hand OWL arbeitet mit 150 Behör-den und Institutionen zusammen. Damit sorgt das Projekt für kurze Wege, engere Vernetzung und mehr Servicequalität

für Unternehmen, Existenzgründer und Gewerbetreibende. Und ist ein gutes Beispiel dafür, wie eng und effizient Wirtschaft und Verwaltung in OstWest-falenLippe zusammenarbeiten. (JS)www.ea-owl.de

NRW-Nordpunkt zieht seit zehn Jahren Touristen an

52° 32‘ nördlicher Breite und 8° 39‘ östlicher

Länge: Hinter die-sen Koordinaten verbirgt sich seit zehn Jahren eine touristische Attrak-

tion: der NRW-Nord-punkt. Nachdem eine

Expedition unter Führung des Bielefelder Comedians Ingo Osch-mann 2001 den nördlichsten Punkt von Nordrhein-Westfalen entdeckt hatte, ist aus dem Platz bei Preußisch

Ströhen im Kreis Minden-Lübbecke ein Besuchermagnet geworden.

Wer sich selbst auf eine Entdeckungsreise an die äußerste Spitze Nordrhein-Westfa-lens macht, den erwartet in dem früheren Moorgebiet ein idyllisches Stück Natur. Der Abstecher zum NRW-Nordpunkt lässt sich auch gut mit sportlicher Ak-tivität verbinden, indem man wandert oder je nach Wunsch gleich zweifach in die Pedale tritt: Gäste können die Land-schaft entweder klassisch auf dem Fahrrad oder mit einer Draisine erkunden, die

auf der Bahnstrecke von Rahden nach Hannoversch Ströhen unterwegs ist.

Gastronomische Angebote und ver-schiedene Pakete für Gruppen runden das Entdeckerangebot ab. So steht einer zünftigen Exkursion an den nördlichsten Punkt von Nordrhein-Westfalen nichts mehr im Weg – und damit auch nicht der Entdeckung, dass OstWestfalen-Lippe nicht nur als Wirtschaftsstandort, sondern auch geografisch ganz oben in NRW liegt. (JS)www.der-nordpunkt.de

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NRW-Nordpunkt zieht seit zehn Jahren Touristen an

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Zufriedene Mitarbeiter sind ein wichtiger Erfolgsfaktor. Das haben viele Unternehmen in OstWestfalen-Lippe längst erkannt. Kein Wunder, dass sich auf zwei neuen Ranglisten der besten deutschen Arbeitgeber mehrere gute Namen aus OWL finden. So manches Unternehmen motiviert sein Team auch, indem es seine Angestellten zu Miteigentümern macht. von Ina Kirsch

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Dass Mitarbeiter auch als Kapital-geber vom Erfolg ihrer Firma pro-

fitieren, ist im Hause Goldbeck schon seit gut 30 Jahren üblich. Damit gehört das Bielefelder Familienunternehmen, das führend im gewerblichen und kom-munalen Hochbau ist, praktisch zu den Pionieren der Mitarbeiter-Kapitalbetei-ligung im deutschen Mittelstand.

„Als mein Vater 1984 die Idee ins Un-ternehmen brachte, war es schwierig, gute Fachkräfte zu bekommen und zu halten“, erzählt Jörg-Uwe Goldbeck. Die Belegschaft zu Mitunternehmern zu machen, sei ein gutes Instrument, um Wertschätzung auszudrücken, Motiva-tion und Engagement zu fördern sowie die Identifikation mit dem eigenen Betrieb zu stärken. Dass Fachkräfte sich ausschließlich wegen der Mitarbeiter-beteiligung für Goldbeck entscheiden, glaubt der Unternehmer zwar nicht. Aber: „Die Möglichkeit, an diesem Modell teilzunehmen, gehört als ein attraktiver Baustein zu einem interes-santen Gesamtpaket, das wir Bewerbern bieten können.“

Und es ist durchaus lukrativ. Zumindest für die Beschäftigten. Von den 2.400 Mitarbeitern nehmen rund 60 Prozent an dem Beteiligungsmodell teil und konnten sich in den vergangenen Jah-ren über Verzinsungen ihres Kapitals in Höhe zweistelliger Prozentzahlen freuen. Aus Firmensicht wäre es güns-tiger, mit Fremdkapital von Banken zu arbeiten. Aber die wenigsten Un-ternehmen, die Beteiligungsmodelle anbieten, tun dies aus finanziellen Motiven. Es geht ihnen in erster Linie um eine offene, partnerschaftliche

Unternehmenskultur. Obwohl Stu-dien wissenschaftlich belegen, dass Betriebe mit Mitarbeiterbeteiligung erfolgreicher und krisenfester sind, ist das Konzept nur wenig verbreitet. Weniger als 10 Prozent der Unterneh-men in Deutschland beteiligen ihre Mannschaft am Gewinn, lediglich 1 Prozent beteiligt die Mitarbeiter am Kapital. Die meisten dieser Firmen sind große Unternehmen.

In OstWestfalenLippe ist die Mitar-beiterbeteiligung in Betrieben ganz unterschiedlicher Größe zu finden. Ein Beispiel ist die Wippermann GmbH & Co. KG in Bünde im Kreis Herford mit elf Beschäftigten. Vor 15 Jahren hat Erland Wippermann die Kapitalbetei-ligung eingeführt. Seither sind bis auf die Auszubildenden alle Mitarbeiter

stille Gesellschafter des Unternehmens, das mit Schrauben, Werkzeugen und Arbeitsschutztechnik handelt. Auch die Diamant Software GmbH & Co. KG aus Bielefeld, einer der führenden Anbieter von Rechnungswesen- und Controlling Software für Mittelständler, bietet ihren 100 Mitarbeitern seit zwei Jahren eine Beteiligung an. Das Un-ternehmen ist gerade als einer der Top 100 Arbeitgeber 2010 in Deutschland ausgezeichnet worden. Rüdiger Müller, kaufmännischer Geschäftsführer, ist überzeugt: „Die Mitarbeiterbeteiligung ist ein wesentlicher Faktor, der zu dieser Auszeichnung beigetragen hat.“

Beispiel Bertelsmann AG: Der in Gü-tersloh beheimatete Konzern mit seinen über 100.000 Mitarbeitern weltweit be-teiligt die Mitarbeiter zwar nicht an der >>

Mit zufriedenen Mitarbeitern zum Erfolg

Solides Fundament: Das Bielefelder Bauunternehmen Goldbeck setzt auf Mitarbeiterbeteiligung und gehört damit zu den Pionieren im Mittelstand.

Motivierte Mitarbeiter: Für Unternehmen wie die Harting-Gruppe aus Minden-Lübbecke mit einem hohen Fachkräftebedarf ist das ein wichtiger Erfolgsfaktor.

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Phoenix Contact wurde als Top- arbeitgeber unter anderem in der Kategorie „Internes Unternehmertum“ gewürdigt. Wie stellt sich internes Unternehmertum im Alltag dar?Das interne Unternehmertum wird bei Phoenix Contact mittels einer Target Card gelebt. Die in der Target Card festgelegten Unternehmensziele werden unter der Mitarbeit von Führungskräften und Mitarbeitern bis in alle Ebenen aufgeschlüsselt und vereinbart. Das hat zur Folge, dass jeder die Unterneh-mensziele kennt, sie nachvollziehen kann und seinen eigenen Beitrag bei der Zielerreichung leistet. Diese Offen-heit und Transparenz unterstützen die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen.

„Das Wichtigste ist ein guter ruf“

Zu den 100 deutschen Top Jobs-Arbeitgebern, die die Unter- nehmensberatung Compamedia zusammen mit der Universität St. Gallen ermittelt hat, gehört neben der Herforder Sparkasse und Diamant Software aus Bielefeld das Blomberger Unternehmen Phoenix Contact. Dessen Erfolgsrezepte erläutert Geschäftsführer Prof. Dr. Gunther Olesch.

Warum gibt es bei Phoenix Contact keine Mitarbeiter-Kapitalbeteili-gung?Eine Beteiligung und Mitbestimmung gibt es bei uns in Form der Zielver-einbarung innerhalb der Target Card. Unsere Mitarbeiter erhalten bei Erreichen der Ziele eine prozentuale Zuzahlung zum Gehalt.

Was ist das wichtigste Pfund Ihres Unternehmens bei der Gewinnung neuer Fachkräfte?Das wichtigste Pfund für die Gewin-nung neuer Mitarbeiter ist ein gutes Employer Branding, also ein guter Ruf als Arbeitgeber. Deshalb beteiligen wir uns an Wettbewerben wie Top Job. So können wir uns nicht nur mit anderen Unternehmen messen, sondern erfahren durch die Mitar-beiterbefragung, wie die Mitarbeiter das Arbeiten und Leben im Unter-nehmen bewerten. Hieraus können wir ableiten, wo wir uns noch weiter verbessern können. Die Auszeich-nung zum Besten Arbeitgeber 2011 zeigt uns, dass wir auf einem guten Weg sind.

Phoenix Contact-Geschäftsführer Prof. Dr. Gunther Olesch.

Kapitalausstattung, aber am Gewinn. Reinhard Mohn führte dies bereits 1970 ein, weil er überzeugt war, dass sich gelebte Partnerschaft in einem Unternehmen auch in der Vergütung niederschlagen sollte. Seitdem wurde das Modell der Gewinnbeteiligung beständig weiterentwickelt. In den vergangenen 40 Jahren hat Bertels-mann auf Konzernebene knapp zwei Milliarden Euro an seine Mitarbeiter ausgeschüttet.

Die hiesigen Unternehmen sind auch in vielfältigen anderen Bereichen aktiv, um sich als attraktive Arbeitgeber zu positi-onieren, ihre Mitarbeiter zu motivieren und neue Talente anzusprechen. Ein Einsatz, der sich lohnt: So finden sich unter den 100 deutschen Top Jobs – einer Rangliste der Unternehmensberatung Compamedia und der Universität St. Gallen – die Diamant Software (Biele-feld), die Herforder Sparkasse und Phoe-nix Contact (Blomberg; siehe Interview).

Das Great Place to Work Institute hat gemeinsam unter anderem mit dem Bun- desarbeitsministerium und der Uni-versität zu Köln die Harting-Gruppe aus Espelkamp (Kreis Minden-Lübbe-cke) prämiert. „Die Auszeichnung als einer der besten Arbeitgeber Deutsch-lands ist ein Riesenerfolg“, freut sich die Generalbevollmächtigte Gesell- schafterin Margrit Harting. Eine anony-me Mitarbeiterbefragung hatte ergeben, dass die Beschäftigten des Elektronik-Spezialisten insbesondere Fairness und Respekt, aber auch die Arbeitsbedin-gungen sehr positiv beurteilen.

Beispiele wie diese zeigen: OstWestfa-lenLippes Unternehmer denken nach-haltig und haben längst erkannt, dass treue und motivierte Mitarbeiter ihr wichtigstes Kapital sind.Fo

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Mit grüner Energie in die Zukunft

wird sich die Bevölkerung im Kreis sogar ausschließlich mit erneuerbaren Ener-gien selbst versorgen, ist Hake sicher. Die Bedingungen dafür sind ideal. Der Kreis Höxter ist ländlich strukturiert. Fast 90 Prozent seiner insgesamt knapp

Kraftvoll: Mit heimischen Zuckerrüben lässt sich hervorragend grüne Energie erzeugen.

Effizient: Bei der Herstellung von Biomasse zur Energie-erzeugung hilft im Kreis Höxter modernes Gerät (rechts).

von Volker Pieper

Wir locken unsere Bioenergie aus der Reserve.“ Mit diesem Motto

konnte der ostwestfälische Kreis beim Bioenergie-Wettbewerb des Bundes-landwirtschaftsministeriums überzeu-gen und sich als eine von mehreren Ge-winnerregionen qualifizieren. Konkret fördert das Ministerium nun den Aufbau eines Bioenergie-Netzwerkes. „Wir möchten dem Ziel einer langfristigen Energieautarkie im Kreis Höxter näher kommen“, nennt Projektkoordinator Alexander Hake den ehrgeizigen An-spruch. „Schon heute trägt Bioenergie mit 20 Prozent zur Wärmeversorgung im Kreis bei. Mittelfristig soll dieser Anteil verdoppelt werden.“ Und langfristig

Alternative Energien sind in aller Munde. Allzu häufig bleibt es aber bei Lippenbekenntnissen, die Nutzung im großen Stil lässt noch auf sich warten. Anders im Kreis Höxter: Er gilt als deutschlandweites Vorbild.

1.200 Quadratkilometer großen Fläche werden land- und forstwirtschaftlich genutzt. Feld, Wald, Waldränder und Landschaftsgehölze bieten ausreichend ungenutzten „Stoff“, um das Biomas-seaufkommen noch deutlich zu erhöhen. Dabei soll gleichzeitig Landschaftspflege betrieben werden. Raubbau an der Natur ist also durch die weitere Forcierung der Bioenergie nicht zu befürchten.

Das neue Bioenergie-Netzwerk setzt sich aus vielen Teilen zusammen. Eine besondere Rolle spielt dabei der Bio-massehof Borlinghausen. „Durch Kon-fektionierung, Qualitätssicherung und ganzjährige Liefergarantie von holz-

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Setzt auf Bioenergie: Landrat Friedhelm Spieker.

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Mit grüner Energie in die Zukunft

artigen Brennstoffen hat der Hof eine Schlüsselstellung bekommen“, erläutert Alexander Hake. Außerdem ist er zur wichtigen Anlaufstelle geworden, wenn es allgemein um erneuerbare Energien geht. Regelmäßig finden dort Veran-staltungen, Tagungen und Ausstellungen zu diesem Thema statt. Eine Energieanlagenschau zählt ab Frühjahr 2011 zum Dauerangebot des Biomassehofes. „Oftmals schreckt Halb-wissen über den Arbeitsaufwand bei Betrieb und Beschickung von Holzvergaser-, Hackschnitzel- oder Pelletkesseln interes-sierte Hausbesitzer ab“, sieht Hake noch Aufklärungsbedarf.

Optimierung von Biogasanlagen ist ebenfalls ein Projekt im Rahmen der Bioenergieaktivitäten des Kreises. Federführend ist hier die Abteilung Höxter der Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Um das Bioenergiepotenzial genau abschätzen zu kön-nen, müssen alle verfügbaren land- und forstwirtschaftlichen sowie kommunalen Biomassen in der Region erfasst werden. Die Kreisstelle Höxter-Lippe-Paderborn der Landwirtschafts-kammer erstellt dafür ein Biomassereststoffkataster. Auch das ist Teil des Bioenergie-Netzwerkes. Inzwischen gibt es auch institutionelle Unterstützung für die umweltschonende Energie: den Förderverein Regionale Bioenergie im Kulturland Kreis Höxter, bei dem jeder Inte-ressierte Mitglied werden kann. Er soll die Bioenergie-Region mit Volldampf weiterentwickeln, betont der Vorsitzende, Landrat Friedhelm Spieker.

„Das ist eine Riesenchance für den Kreis Höxter, weil die Ini- tiative nicht nur den Umweltschutz fördert, sondern auch die hei-mische Wirtschaftskraft stärkt und dazu beiträgt, neue Arbeits-plätze in einem innovativen Bereich zu schaffen“, sagt er und sieht den Kreis gegenüber anderen Regionen klar im Vorteil.

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Der Teutoburger Wald ist gesund. Schon lange schätzen die Menschen die Urlaubsregion als Heilgarten Deutschlands, aber auch als lohnendes Ziel zum

Wandern und Radeln. Ein einmaliges Urlaubsmodell macht den Weg zu mehr Fitness noch komfortabler: Mit der TEUTO VitalWanderWelt können auch untrainierte oder gesundheitlich beeinträchtigte Menschen einen aktiven

Urlaub genießen und ihn ganz bequem mit Pauschalen für die Themen „Vorbeugen”, „Therapie” und „Aktiv” gestalten.

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Unterwegs zu mehr Gesundheit

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Viele Menschen achten im Alltag zu wenig auf ihre Gesundheit.

Körperliche Arbeit ist Schreibtisch-Jobs gewichen, der Stress nimmt zu, die Ernährung ist ungesund, freie Zeit für Sport und Entspannung fehlt. Die Folgen: fehlende Fitness, Bewegungs-mangel, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Probleme. Mit einem gesunden Aktiv-urlaub im Teutoburger Wald können Gäste Körper und Geist etwas Gutes tun und gesundheitlichen Gefahren begegnen – dank eines innovativen Angebots auch dann, wenn Krank-heitssymptome auftreten.

Für die Urlauber sind spezielle VitalWan- derwege markiert und mit Erlebnissta-tionen ausgerüstet worden. Besonderes Plus: Wer beispielsweise an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leidet, der kann sich unterwegs mithilfe moderner Telemedizin von Fachleuten unter die Lupe nehmen lassen. Diese Idee stammt aus dem Institut für angewandte Tele-medizin (IFAT) des Herz- und Diabe-teszentrums NRW in Bad Oeynhausen.

Das System funktioniert ganz einfach. Ein kleines, batteriebetriebenes Gerät,

das Holterphon, erfasst während der Tour die Herz-Kreislauf-Daten des Wanderers, die per Handy nach Bad Oeynhausen übertragen werden. „Un- sere Experten werten alle Daten um-gehend aus, um, wenn nötig, weitere Schritte einzuleiten“, erklärt IFAT-Leiter PD Dr. Heinrich Körtke.

So kann der Urlauber stets auf medizi-nische Kompetenz zurückgreifen und sich sicher fühlen, während er aktiv ist und etwas für seine Gesundheit tut. Und weil das Holterphon nur 35 Gramm

wiegt, stört es den Wanderer auch nicht weiter, sondern gibt ihm ein gutes Stück Freiheit und Lebensqualität zurück.

Vielfältige Therapieangebote und Ur-laubspauschalen mit unterschiedlichen Gesundheitsleistungen bieten für den Urlauber das individuell passende Programm. Die Bandbreite in den Angeboten reicht von ärztlicher Bera-tung und Fitnesschecks über geführte VitalWanderungen und Einsatz der Telemedizin bis zu Aquagymnastik und persönlichen Ernährungstipps.

Digitaler reiseführer für alle FälleDer Teutoburger Wald für unterwegs: Alle wichtigen Informationen rund um Routen, Orte, Sehenswertes und Gastronomie können Urlauber und Ausflügler mit dem TEUTO_Na-vigator jederzeit online abrufen. Die interaktive Freizeitkarte ist ein innovatives Instrument, um den Urlaub im Teutoburger Wald mit elektro-nischer Hilfe umfassend zu planen – mit der passenden App auch per Mobiltelefon und mit GPS-Unterstützung. Die Wege der VitalWander Welt sind im TEUTO_Navigator natürlich auch verzeichnet. www.teutoburgerwald.de

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Sicherheit für unterwegs: Mit einem Holterphon können gesundheitlich beeinträchtigte Menschen unterwegs ihre Vitalwerte kontrollieren lassen.

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Ein neuer Katalog macht es Interes-sierten einfach, das passende Angebot zu finden.

Das innovative Projekt der Urlaubsre-gion im grünen Nordosten Nordrhein-Westfalens bekommt viel Anerkennung. So gehört es in diesem Jahr als ausge-wählter Ort zu den Preisträgern im „Land der Ideen“, der Initiative von Bundesre-gierung und deutscher Wirtschaft. „Die-se Auszeichnung macht uns natürlich sehr stolz und bestätigt uns, dass unser Modell zukunftsweisend ist“, freut sich Landrat Friedel Heuwinkel, oberster Tourismus-Repräsentant der Region.

Neun Kur- und Urlaubsorte aus dem Teutoburger Wald sind Teil der TEUTO VitalWanderWelt. Verschiedene Rund-wanderwege in Bad Oeynhausen, Bad Holzhausen, Bad Driburg, Nieheim, Bad Meinberg und Bad Wünnenberg wurden markiert, deren Verläufe im Internet unter www.vitalwanderwelt.de genau dargestellt sind. Weitere Strecken in Bad Lippspringe und Bad Salzuflen werden in Kürze eröffnet. Auch die Stadt Halle beteiligt sich an dem Projekt. So ebnet die TEUTO VitalWanderWelt den Weg zu mehr Gesundheit und Wohlbefin-den. (JS)www.vitalwanderwelt.de

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Besondere Kulisse: Das Fitnessprogramm macht am Fuß der Externsteine bei Horn-Bad Meinberg doppelt Spaß.

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Paderborn plant ein Sommermärchenvon Elmar Neumann

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Im Sommer blickt die Squash-Welt nach Paderborn: Der Ahorn-Sportpark ist vom 21. bis 27. August Schau-platz der Mannschafts-Weltmeisterschaft der Herren. Die globalen Titelkämpfe sind ein neuer Höhepunkt in der Erfolgsgeschichte der Gastgeber, die schon jetzt beeindruckt: Sechsmal haben sich die Herren des Paderborner Squash Clubs die kontinentale Club-Krone aufgesetzt, achtmal waren sie deutscher Mann-schaftsmeister. Paderborn ist der passende Platz für WM-Spitzensport.

D as ist die mit Abstand anspruchs-vollste Aufgabe, der wir uns in den

mehr als 30 Jahren Vereinsgeschichte gestellt haben“, sagt Andreas Preising. Der 52-Jährige weiß, wovon er spricht. Preising ist der Präsident des Clubs und der Geschäftsführende Präsident des WM-Organisationskomitees. 1990 wagte sich die Führungsriege als Aus-richter der Junioren-WM erstmals auf die internationale Bühne. 2005 verdienten sich die Verantwortlichen als Gastgeber des Europapokals der Landesmeister Lob von allen Seiten.

Die Weltmeisterschaft bedeutet einen weiteren Glanzpunkt. Von Ägypten bis Australien, von Kanada bis Kuwait, selbst die Bermudas sind am Ball. 32 Länder. 200 Sportler. Zwar ist der Etat im Vergleich zum Multimillionenge-schäft Profifußball eher niedrig, aber die Relationen sind andere. Squash ist mit dem bis zu 200 km/h schnellen Spielgerät eine der schnellsten Sport-arten der Welt, aber in Deutschland immer noch eher Randdisziplin. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir eine tolle Weltmeisterschaft erleben werden“, sagt Preising. Der „FC Bayern des deutschen Squash“ setzt neue Maß-stäbe. So konnte mit Bundespräsident Christian Wulff ein höchst prominenter Schirmherr gewonnen werden. Der spielt bisher zwar lieber Basketball, doch

Preising möchte ihn von den Vorzügen der spektakulären Vergleiche zwischen den vier Wänden überzeugen. Am liebs-ten vor Ort. „Wir versuchen natürlich alles, damit Christian Wulff nicht nur der Schirmherr ist, sondern auch nach Paderborn kommt, und ich bin relativ optimistisch, dass das klappt“, sagt der PSC-Präsident. Unabhängig davon, ob sich das Staatsoberhaupt die Ehre

geben wird, arbeiten die Gastgeber an Rahmenbedingungen an der Grenze zur Perfektion. Schauplatz der Weltmeister-schaft wird der Ahorn-Sportpark sein. Computerpionier Heinz Nixdorf ließ die multifunktionale Anlage 1984 bauen und seitdem ist dort auch der Squash-Club zu Hause. Neben den zehn Feldern, die stets zur Verfügung stehen, wird für die WM ein Vier-Seiten-Glascourt aufgestellt, der den bis zu 1.000 Zuschau-ern beste Sicht garantiert. „Wir wollen Squash zelebrieren. Wir träumen von einem Sommermärchen im Kleinen“, sagt Preising.

Allein vom sportlichen Erfolg der deut-schen Mannschaft indes wird die WM nicht leben können. Die bislang beste Platzierung ist Rang acht (1985 und 1993). „Wenn wir den wieder erreichen könnten, wäre ich sehr zufrieden“, sagt Simon Rösner. Die Nummer eins der Nationalmannschaft wie auch des Paderborner Squash Clubs weiß: Die WM-Favoriten wie Titelverteidiger Ägypten, England oder Frankreich spielen in einer anderen Liga.

Wichtiger ist dem 23-Jährigen ohne-hin, dass nicht unbedingt die deutsche Mannschaft, sondern seine Sportart insgesamt ein Gewinner dieser Welt-meisterschaft wird – und das Buch der Paderborner Squash-Erfolgsgeschichten ein neues Kapitel bekommt.

1. Nummer eins: Paderborns Simon Rösner, Deutscher Meister 2011, ist Spitzenspieler des deutschen WM-Teams.

2. Für England bei der WM dabei: James Willstrop ist in der Bundesliga der auslän-dische Topspieler des Paderborner Squash-Clubs.

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Wege durch das Land

von Heidi Wiese

OWL-Kulturfestival bietet auch 2011 ein spannendes Programm

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Jeden Sommer kommen national und international gefeierte Künstler

nach OstWestfalenLippe. An außerge-wöhnlichen Orten und in besonderem Ambiente gestalten sie ein hochkarä-tiges Literatur- und Musikfestival – die „Wege durch das Land”.

Solche Verknüpfungen von neuen und alten Künstlern und Künsten, Bauten und Landschaften, Weltgeltung und gern belächelter „Provinz“ bilden das Konzept von „Wege durch das Land“. Das einzigartige Literatur- und Musik-fest lockt auf neue Wege abseits der eingefahrenen Kulturrouten. In idyl-lischen Umgebungen wartet eine Kom-bination aus dem besonderen Reiz eines ungewöhnlichen Veranstaltungsortes – vom Kloster über das Gut bis zum Schloss – mit einem hochkarätigen Programm und renommierten Akteuren.

„Wenn man einmal anfängt, eine Handvoll Welt zu nehmen und sie genauer zu betrachten, gräbt man sich Schicht um Schicht tiefer in die His-torie der Landschaft ein und entdeckt dabei einen Kosmos von Beziehungen“, erläutert Brigitte Labs-Ehlert. Zum zwölften Mal hat die unermüdliche Leiterin des Literaturbüros Ostwest-falen-Lippe in Detmold ein Programm zusammengestellt, das mit klangvollen Namen und Mut zu anspruchsvollen Darbietungen über wenig bekannte Wege zu den verborgenen Schätzen in der schönen Landschaft zwischen Minden, Höxter und Bielefeld lockt. Bis zum 6. August lädt das Literaturbüro zu Veranstaltungen an 21 Orten.

Der Bogen der kulturellen Spurensuche reicht fast 3.000 Jahre zurück bis zu Odysseus: Homers listenreicher Held >>

Detmold

Bad Wünnenberg

Bielefeld

Paderborn

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Bad Oeynhausen

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kämpft im Westwerk von Kloster Cor-vey bei Höxter auf dem Fragment eines Frieses aus karolingischer Zeit mit der Lanze gegen die hundeumgürtete Skylla. Die kaum bekannte Erinnerung an die Anfänge abendländischer Erzählkunst inspirierte Brigitte Labs-Ehlert vor drei Jahren zu einem bestaunenswerten Hö-hepunkt der „Wege durch das Land“: Vier Tage und fast auch Nächte währte ihr „homerisches Lese- und Diskussi-onsfest“ zu Ehren von Raoul Schrotts unkonventioneller Neuübersetzung der „Ilias“.

In der 822 an der Weser gegründeten ehemaligen Benediktinerabtei, auf den Spuren auch von Deutschlandlied-Verfasser Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der hier als Bibliothekar lebte, traf sich die Creme der deutschen Schauspielkunst. Sprechstars von Hans-Michael Rehberg über Devid Striesow bis zu Martina Gedeck rezitierten im Kaisersaal alle 24 Gesänge der entstaub-ten „Ilias“, aufgelockert von hochkarä-tigen Musikeinlagen, Plaudereien mit Starphilosoph Peter Sloterdijk und einem „Gastmahl“ im Kreuzgang.

Solch ein auch überregional viel beach-tetes Gipfeltreffen von Kulturschaffen-den verdeutlicht Erfolgsstrategien der festen Veranstaltungsreihe: Brigitte Labs-Ehlert hat über die Jahre hinweg manche prominente Stammgäste ge-wonnen, die so viel Aufmerksamkeit für ernsthafte Kultur in sommerfrischer Landschaft zu schätzen wissen – und deren Namen auch dazu verführen, sich auch mit bislang Unbekanntem zu beschäftigen.

So hat sich Labs-Ehlert in zwölf Jahren auch deutschlandweit ein Publikum he-rangezogen, einen festen Kern und viele neugierig Gewordene, das gespannt

bleibt auf neue Wege, poetische Orte und historische Spuren. Und das es auch in Zeiten blitzschneller Elektronik-unterhaltung weiterhin als besonderes Erlebnis empfindet, mehr als vier Stun-den lang eine musikalisch-literarische Mischung von betont anspruchsvoller Kultur zu genießen.

Am Anfang all dieser „Wege“ mit aktuell mehr als 8.000 Besuchern pro Jahr und langen Wartelisten stand die EXPO 2000 mit dem dezentra-len Marketingprojekt, den Blick der Welt auch auf OstWestfalenLippe zu richten. Die Suche nach einem attraktiven gemeinsamen Nenner der Region führte zur Garten_Landschaft OstWestfalenLippe (siehe Seite 6), ei- nem Bündel von Maßnahmen, um die Vielzahl sehenswerter historischer Parks und Gärten als Qualitätsmarke im öffentlichen Bewusstsein zu verankern – mit nachhaltigem Erfolg.

„Aus dem Projekt der ‚Poetischen Landschaften’ hat sich damals die Idee entwickelt, die oft verborgenen Schätze der Region zu heben; ein Fest an diesen schönen Orten zu feiern, die so reich an Geschichte sind, aus der sich Geschich-ten bilden und Programme entwickeln lassen, um den Blick für das kulturelle Erbe zu schärfen“, erzählt Labs-Ehlert. „Die große Musik spielt anderswo, die kleine, feine aber kommt hier zum Klingen“, lobte die FAZ.

Brigitte Labs-Ehlert und ihrem Team ge-hen noch lange nicht die Ideen aus. Für diesen Sommer bilden „Erzählungen, die für die europäische Identität von Bedeutung sind“ den Schwerpunkt. So wird erstmals der Segelflugplatz Oerlinghausen Schauplatz sein; er führt zu einem anderen alten Griechen, zu Ikarus, zum Traum vom Fliegen und zu

1. Schauspielerin Angela Winkler tritt in Bad Oeynhausen auf.

2. Ankunft der Tiere: Ulrich Noethen liest das Canetti-Werk in Schloss Wendlinghausen.

3. Kommt zu den „Wegen” 2011: Schauspielerin Martina Gedeck.

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Ovid, vorgetragen von Sibylle Cano-nica. Auch Mark Polschers Musik zur szenischen Aktion ist ein Novum: die erste Auftragskomposition des Festes. Eine andere Spur führt zum Schloss Hollwinkel, zum Spötter Voltaire, der die Mindener Region mit seinem Schloss Thunder ten Tronckh verewigte, und zu seinem Gönner, dem Preußenkönig Friedrich II. Zur Mittsommernacht wird im Bad Oeynhausener Theater im Park übermütig gefeiert – nicht nur mit Shakespeare. www.wege-durch-das-land.deKarten: Telefon 05231 982545

Große Namen auf neuen Wegen: Schauspieler Charles Brauer im Gespräch mit „Wege”-Macherin Brigitte Labs-Ehlert.

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F ür Yoko Ono ist die Kunsthalle Bielefeld schlicht „das schönste Mu-

seum der Welt“. Für Richard Hamilton, Begründer der britischen Pop-Art, gibt es neben dem New Yorker Guggenheim Museum von Frank Lloyd Wright und der Nationalgalerie Berlin von Mies van der Rohe kein bedeutenderes Museums-

gebäude als die Kunsthalle Bielefeld von Philip Johnson. Und Thomas Kellein, der das Haus 14 Jahre leitete und zum Anfang dieses Jahres nach Marfa in Texas gewechselt ist, sagte bei seinem Abschied, es sei ein echtes Geschenk gewesen, in diesem wunderbaren Ge-bäude zu arbeiten.

Treffende Worte. Denn in der Tat besitzt Bielefeld mit dem von Rudolf August Oetker gestifteten Museumsbau aus dem Jahr 1968 ein wahres Kleinod, das schon baulich weit über die Stadt und die Region hinausragt und zudem damals das erste moderne Kunstmuseum nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutsch-

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Neue Glanzlichter mit Picasso

von Stefan Brams

Die Kunsthalle Bielefeld strahlt weit über OstWestfalenLippe hinaus

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land war. Und auch dies ist einzigartig: Das aus rotem Mainsandstein erbaute würfelförmige Gebäude ist der einzige Museumsbau, den der renommierte amerikanische Architekt Philip John-son, Harvard Absolvent und ehemaliger Mitarbeiter Mies van der Rohes, in Europa gebaut hat. Doch die Kunsthalle

überzeugt nicht nur architektonisch. Sie hat sich in den vergangenen Jahr-zehnten auch mit ihren Ausstellungen, insbesondere auch zur Gegenwartskunst, einen Ruf weit über Deutschland hinaus erworben. Besonders die vier großen Picasso-Schauen „Zeichnungen und Collagen des Kubismus, Picasso - To-

desthemen“, „Picassos Klassizismus. Werke 1914-1934“, „Picassos Surrea-lismus. Werke 1925-1937“ und „Picas-so. Letzte Bilder. Werke 1966-1972“ begründeten den internationalen Ruf der Kunsthalle. Zu verdanken waren die Schauen Kunsthallen-Direktor Ulrich Weisner, der von 1974 bis zu seinem

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Neue Glanzlichter mit Picasso

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Kenner der modernen Kunst

Die Kunsthalle Bielefeld bekommt einen neuen Chef: Dr. Friedrich Meschede übernimmt am 1. Juli 2011 als künstlerischer Direktor und Geschäftsführer

die Leitung der international renommierten Einrichtung. Der 55-Jährige wird Nachfolger von Thomas Kellein, der Bielefeld nach 14 erfolgreichen Jahren in Richtung USA verlässt. Dr. Friedrich Meschede arbeitete nach Studium und Pro-motion in Würzburg und Münster unter anderem als Leiter des internationalen Künstlerprogramms des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), ehe er 2008 die Verantwortung für die zeitgenössischen Ausstellungen im Museu d’ Art Contemporani in Barcelona übernahm. Die Bielefelder Kunsthalle kennt der gebürtige Lippstädter auch schon aus der internen Perspektive, nachdem er 1989 knapp ein Jahr lang Chefkurator war. Meschede gilt als Kenner der inter-nationalen modernen und zeitgenössischen Kunst und verfügt über vielfältige Kontakte zu Museen, Galerien und Künstlern im In- und Ausland. (JS)

Neuer Chef: Dr. Friedrich Meschede übernimmt die Leitung der Kunsthalle Bielefeld.

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Tod 1994 das Haus leitete. In diesem Jahr knüpft die Kunsthalle wieder an ihre Picasso-Tradition an. Mehr als 70 Exponate werden ab 25. September in Bielefeld unter dem Titel „Picasso 1905 in Paris“ zu sehen sein. 1905 kam Picasso in die Metropole an der Seine. Wie sich Picassos Kunst in seiner Pariser Zeit ver-ändert, zeigt die Ausstellung vor allem anhand seiner Beschäftigung mit dem menschlichen Körper und dem Portrait.

Die Stadt selbst wird dabei zu einer wichtigen Inspiration: Der Zirkus, der frühe Film und die zeitgenössische fran-zösische Kunst bringen Picasso zu einem einzigartigen Bruch mit der Tradition,

der zu einer Erneuerung seiner Malerei führt. Die triste Farbigkeit seiner blau-en Periode wird von der helleren rosa Periode abgelöst. Auch seine Figuren selbst verändern sich in dieser Zeit stark. Gaukler, Zirkusleute und Artisten treten ins Zentrum seiner Malerei. Ein zentrales Bild für diese Zeit ist „Der Gaukler“.

Neben Picassos eigenen Bildern werden in Bielefeld auch Arbeiten anderer Künstler – darunter von Toulouse-Lautrec – zu sehen sein, die Picasso in Paris beeinflusst haben. Thomas Kellein, der die Idee zu der Ausstellung hatte, wird diese noch selbst kuratieren. Er ver-spricht, die Kunsthalle so zu verwandeln, „dass die Besucher selbst nachvollziehen können, wie Paris 1905 auf Picasso ge-wirkt hat.“

Ausstellen wird die Kunsthalle dann auch ihre eigenen Picassos. Denn im Jahr 1999 konnten durch die Staff-Stiftung in Lemgo ein besonders gut erhaltenes Exemplar der „Suite des saltimbanques“ und ein Guss des „Narrenkopfes“ aus Pi-

cassos Zirkusperiode um 1905 als Dauer-leihgaben für die eigene Kunstsammlung erworben werden.

Eine Sammlung übrigens, die 700 Bil-der sowie 4.500 druckgrafische Werke umfasst und sich wahrlich sehen lassen kann – aber leider nur selten in Biele-feld zu sehen ist. Denn die Kunsthalle wird durch Wechselausstellungen vier Mal im Jahr großflächig bespielt, sodass einfach kein Platz für die eigenen Werke vorhanden ist.

Doch in diesem Jahr ist das zumindest temporär anders. Bis zum 27. März waren in der Bundeskunsthalle in Bonn 120 Werke unter dem Titel „Arp, Beckmann, Munch, Kirchner, Warhol … Klassiker in Bonn. Die unbekannte Sammlung aus Bielefeld“ zu sehen. Und vom 10. Juli bis 4. September wird die sehr sehenswerte Ausstellung auch in der Kunsthalle gezeigt – bevor dann die fünfte Picasso-Schau den international guten Ruf der Kunsthalle weiter mehren dürfte. www.kunsthalle-bielefeld.de

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500 Jahre Alltag und Kulturvon Ruth Lakenbrink

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zu bearbeiten. Werner Flore und Uwe Steinmeier sind Steinrestauratoren im LWL-Freilichtmuseum Detmold. An diesem Vormittag haben die Bauexper-ten eine ungewöhnliche Aufgabe: die Betonsanierung des in sieben Teile zer-schnittenen Flugdachs einer Tankstelle

von 1951, dem jüngsten Zuwachs im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). „Der mo-derne Bau einer Tankstelle ist ein markantes Zeugnis der zunehmenden Motorisierung des Straßenverkehrs nach dem Zweiten Weltkrieg“, freut

Die Vögel zwitschern und geben sich alle Mühe, gegen das laute,

stampfende Dröhnen des Kompressors anzukommen. In einem großen Zelt sind zwei Männer damit beschäftigt, die Schnittkanten verschiedener Betonteile mit Drucklufthämmern >>

In Detmold erwacht die Vergangenheit zum Leben. Deutschlands größtes Freilichtmuseum lädt zu einer Entdeckungsreise durch ländliche Lebenswelten ein und beleuchtet fünf Jahrhunderte Alltags- und Kulturgeschichte. Während eine Tankstelle die Reihe der historischen Bauwerke ergänzt, untersucht eine Sonderausstellung 2011 die Geschichte der Fotografie.

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Deutschlands größtes Freilichtmuseum bietet 2011 neue Themenwelten

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Backen wie zu Omas Zeiten: Leckereien aus der Bäckerei im Paderborner Dorf sind bei den Gästen sehr beliebt.

1. Bitte recht freundlich: Museumsfotograf Guido Klein (rechts) porträtiert Besucher, darunter hin und wieder auch andere Fotografen wie Berthold Socha.

2. Blickfang: Ein modernes Lichtband zieht sich durch Haus Schwenger und das Fotoatelier Kuper.

sich Museumsleiter Dr. Jan Carstensen. „Sie steht in besonderer Weise für die Veränderung der Dörfer durch die zunehmende Motorisierung der Bevöl-kerung in Westfalen.“ Und so ist es die logische Konsequenz für Carstensen, dass dieses technische Gebäude im Siegerländer Weiler eine neue Heimat gefunden hat. Die Baugruppe soll dörf-liches Leben um 1960 widerspiegeln.

„Unsere Besucherinnen und Besucher unternehmen bei uns eine Reise durch Zeit und Raum“, erklärt Carstensen. Jede Region Westfalen-Lippes wird zu einer anderen Zeit dargestellt. „Unsere Gäste starten ihre Zeitreise um 1800 im eingangsnahen Bereich und bewe-gen sich dann immer weiter Richtung Gegenwart, bis sie schließlich im Sie-gerländer Weiler um 1960 ankommen.“ Die Tankstelle ist das zweite Gebäude in dieser Baugruppe nach der Kapellen-schule aus Werthenbach.

Das richtige Klima zähltParallel wird an einer weiteren Baustelle gearbeitet. Die ehemalige Fasanerie wird ab Ende Mai 2011 die neue Dau-erausstellung zu den Senner Pferden, der ältesten bekannten Pferderasse Deutschlands, beherbergen. Archi-tektin Claudia Diekmann begutachtet vorab den Grundriss des Gebäudes.

Wie bislang 15 andere historische Häu-ser des Museums soll auch die ehemalige Fasanerie an die Gebäude-Leit-Technik (GLT) angeschlossen werden. „Dabei handelt es sich um ein System, das das Raumklima und die Betriebstechnik regelt“, erklärt sie. Gerade in Räumen mit besonders wertvollen Exponaten ist das richtige Klima entscheidend. Ist es zu trocken, nimmt Holz Schaden, ist es zu feucht, beginnen Metallobjekte zu rosten. An verschiedenen neural-gischen Punkten in jedem einzelnen Raum werden Fühler angebracht, die

rund um die Uhr aktuelle Werte liefern. Sollte einmal ein Wert nicht stimmen, meldet das System eigenständig per E-Mail einen Alarm.

Ein Anziehungspunkt auf dem 90 Hek- tar großen Museumsgelände ist das Foto- atelier Kuper im Paderborner Dorf. Das historische Bauwerk ist das Herzstück der Sonderausstellungen zum The-menjahr unter dem Motto „Bitte recht freundlich! Das Fotoporträt“. 2011 widmet sich das LWL-Freilichtmuseum der Fotografie im Wandel der Zeit. Wäh-rend die Ausstellung „Starke Männer“, historische Porträts der 1930er- und 1940er-Jahre zeigt, widmet sich eine Kabinettausstellung im Fotoatelier der Geschichte des Porträts.

Die Personenfotografie hat im Laufe der Zeit einen enormen Wandel vollzogen. Technik, Anlass, Stellenwert und Wei-ternutzung eines Porträts sind heute

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Menschen machenden Unterschied.

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nicht mehr mit den Anfängen der Fotografie vergleichbar. Nur die Aufforderung des Fotografen ist dieselbe geblieben wie einst: „Bitte recht freundlich!“

LWL-Freilichtmuseum DetmoldDas größte deutsche Freilichtmuseum am Fuße des Teutoburger Waldes zeigt auf mehr als 90 Hektar grüner Kulturlandschaft 115 Fachwerkgebäude mit historischen Einrichtungen. Man kann Wälder, Wiesen und Gärten, aber auch historisches Handwerk entdecken und dem Schmied, dem Bäcker oder dem Müller bei der Arbeit zusehen. Das Museum ist vom 1. April bis 31. Oktober dienstags bis sonntags und an allen Feiertagen von 9 bis 18 Uhr geöffnet, im Juli und August an den „langen Donners-tagen“ bis 21 Uhr. 2011 steht unter dem Motto „Bitte recht freundlich! Das Fotoporträt“ die Fotografie im Wandel der Zeit im Mittelpunkt. Darüber hinaus gibt es Führungen, Workshops, Vorführungen und Mitmachprogramm. Die Museumsgastronomie lädt zu entspannten Pausen ein. www.lwl-freilichtmuseum-detmold.de

Technikgeschichte: Das Flugdach der historischen Tankstelle ist für den Transport ins Museum in Einzelteile zerlegt worden.

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Kulturtermine 2011Ausstellungen, Aufführungen, Events, Festivals: Die Galerien, Museen, Bühnen und viele andere Kultur-Schauplätze in OstWestfalenLippe haben für jeden Geschmack etwas zu bieten. Hier eine kleine Auswahl – noch mehr Termine finden Sie unter www.kulturbuero-owl.de.

Termin Veranstaltung Weitere Informationen

Bis 19.06.2011Kunsthalle Bielefeld

The 80s Revisited. Sammlung Bischofberger II: Mit Künstlern wie Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat, George Condo, David Salle oder Julian Schnabel stehen die erfolgreichsten New Yorker Maler der 1980er Jahre auf dem Programm. 2010 wurde bereits der erste Teil vorgestellt. Der zweite Teil widmet sich den Pop-Stars der Szene, die führende Galerien und Museen in Europa und den USA im Sturm erobern.

www.kunsthalle-bielefeld.de

Bis 26.06.2011 Weserrenaissance-Museum Schloß Brake Lemgo

Den Kurzfilm „creare” stellt die Ausstellung Kreativität im Prozess vor und dokumentiert, wie sich der Zeichner Peter Tischler über erste Bildideen und verworfene Kompositionen dem so mühelos erscheindende Endergebnis annäherte.

www.wrm.lemgo.de

Bis 31.10.2011 LWL-Freilichtmuseum Detmold

Bitte recht freundlich! Das Fotoporträt: 2011 dreht sich im LWL-Freilichtmuseum Detmold alles um die Fotografie im Wandel der Zeit. Neben Sonderausstellungen gibt es jede Menge Fotokurse, Führungen, Workshops und Mitmachprogramme zum Thema.

www.lwl-freilichtmuseum-detmold.de

Bis 31.10.2011 Sommersaal Schloß CorveyHöxter

Eine Ausstellung zur Geschichte des herzöglichen Hauses Ratibor und Corvey ist Die Prinzen Hohenlohe-Schilingsfürst – vier bedeutsame Karrieren im 19. Jahrhundert.

www.schloss-corvey.de

Bis 07.08.2011 Lippisches Landesmuseum Detmold

Die Sonderausstellung Ursaurier, Riesenskorpion & Co. – eine spannende Zeitreise in das Erdaltertum zeigt Fossilien aus der Zeit von 540-250 v. Chr., die aus der herausragenden Privat-sammlung von Dr. Thomas Güttler stammen.

www.lippisches-landesmuseum.de

Bis 13.06.2011 Städtische Galerie Schieder-Schwalenberg

UnEndlich Landschaft. Die Künstlerkolonie Worpswede zeigt die wertvollsten Werke der Worpsweder Künstler erstmals außerhalb der Künstlerkolonie.

www.kulturagentur-online.de

Bis Juni 2011 Theater Bielefeld

Premiere von Unsuk Chins Alice im Wonderland, einer moder-nen Oper für die ganze Familie.

www.theater-bielefeld.de

Bis 14.08.2011, u. a. Kloster Dalheim, Schlösser Hollwinkel und Wendling- hausen, Stift Fischbeck

Das Literatur- und Musikfestival Wege durch das Land führt die literarische Landpartie zu 21 poetischen Orten. In 25 Veran-staltungen bietet das Literatur- und Musikfest Begegnungen mit Schriftstellern wie Dante, Shakespeare, Voltaire, u.v.m.

www.wege-durch-das-land.de

Bis 18.09.2011 Kreismuseum Wewelsburg Büren

Renaissancesommer 2011: In Vorträgen, Führungen, Sommer-ferienspielen für Kinder und Theaterworkshops werden die Ar-chitektur, Küche, Sitten und Gebräuche der Renaissance einem breiten Publikum vorgestellt.

www.wewelsburg.de

04.06.2011 Innenstadt Bielefeld

Carnival der Kulturen – Carnivalsparade durch die Innenstadt unter dem Kotto „Tanz die Toleranz” und Open Air im Ravens-berger Park.

www.carnival-bielefeld.de

04.06.-30.08.2011 Schloß Corvey, Höxter

1000 Jahre Wissen – Die Rekonstruktion der Bibliothek der Reichsabtei Corvey

www.schloss-corvey.de

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05.06.-23.07.2011 Lübbecker Innenstadt

großARTig! Der Lübbecker Kultursommer bietet Musik von Rock bis Mozart und lässt in der historischen Stadtführung das mittel-alterliche Lübbecke wieder aufleben.

www.luebbecke.de

05.06.2011 (Premiere) Theater Bielefeld

Premiere von Cavalleria Rusticana/Pagliacci (Termine bis Juli 2011)

www.theater-bielefeld.de

09.06.2011 (Premiere) Schloß Neuhaus, InnenhofPaderborn

Molières Der Tartüff erzählt von dem wohlhabenden Pariser Bürger Orgon, der keinen Sinn mehr in seinem umtriebigen Dasein sieht. Seiner lebenslustigen Familie predigt er plötzlich religiöse Werte. Verkörpert findet er sie in Tartuffe, dessen religiöser Eifer ihm imponiert. Zwar warnt ihn seine Familie, aber Orgon steigert sich in eine fanatische Eingenommenheit für Tartuffe … (Termine bis Juli 2011)

www.kammerspiele-paderborn.de

09.06.-03.10.2011 Naturkunde-Museum Bielefeld

Schatzkammer Tropen – Diese Ausstellung entführt die Besucherinnen und Besucher auf eine abenteuerliche Reise in exotische Urwaldgebiete und geht der Frage nach, weshalb die Tropen derart artenreich und gleichzeitig so verletzlich sind.

www.namu-ev.de

11.06.-18.09.2011 MARTa Herford

Die von dem englischen Stararchitekten Norman Foster für Ma-drid zusammengestellte Ausstellung Wir sind alle Astronauten – Universum Richard Buckminster Fuller stellt die wichtigsten Aspekte im Schaffen dieses visionären Geistes anschaulich vor, ergänzt durch Arbeiten zeitgenössischer Künstler mit Bezug auf diesen „Leonardo des 20. Jahrhunderts“.

www.marta-herford.de

18.06.-22.06.2011 Heinz Nixdorf MuseumsForum, Universität Paderborn, Stadt Paderborn

Paderborner Wissenschaftstage: An fünf Tagen dreht sich an drei Orten in Paderborn alles um Naturwissenschaft und Technik. Bei der zweiten Auflage der Paderborner Wissenschaftstage stehen Vorschul- und Grundschulkinder im Mittelpunkt.

www.paderborn.de/wissenschaftstage

02.07.-30.12.2011 LWL-Landesmuseum für Klosterkultur DalheimLichtenau

Die Sonderausstellung Macht des Wortes. Benediktinisches Mönchtum im Spiegel Europas zeigt, wie der Benediktinerorden Geschichte, Kunst und Kultur Europas seit mehr als 1.500 Jahren bis heute beeinflusst.

www.stiftung-kloster-dalheim.lwl.org

10.07.-04.09.2011Kunsthalle Bielefeld

Die unbekannte Sammlung. Klassiker der Kunsthalle Bielefeldkann aus Platzgründen nur selten gezeigt werden. Zu ihr gehören Meisterwerke der Klassischen Moderne von Max Beckmann, Ale-xej von Jawlensky, Ernst Ludwig Kirchner, August Macke, Edvard Munch, Man Ray oder Emil Nolde. Anfang des 20. Jahrhunderts begründet, 1950 durch eine Schenkung Rudolf August Oetkers und seit 1954 durch städtische Ankäufe wesentlich gestärkt, liegen die Schwerpunkte beim deutschen Expressionismus, der internatio-nalen Skulptur und beispielhaften zeitgenössischen Positionen.

wwww.kunsthalle-bielefeld.de

16.07.-24.07.2011 KulturGut Holzhausen

Internationales Stimmenfestival KulturGut Holzhausen VOICES – Renommierte Sänger sowie aufstrebende Nach- wuchstalente gastieren mit Höhepunkten aus Mozart-Opern und Perlen des Kunstliedes von der Klassik bis 1900. Auch Jazz und Kabarett werden geboten.

www.kulturgut-holzhausen.de

24.07.-06.08.2011 Rudolf-Oetker-Halle und Theaterlabor Tor 6 Bielefeld

Das Tanzfestival Bielefeld kombiniert qualifizierten Tanz- und Choreographie-Unterricht internationaler Dozent mit Auffüh-rungen moderner Tanzensembles aus aller Welt.

www.tanzfestival-bielefeld.de

24.07.-18.09.2011 Kirchen in der Herforder Innenstadt

Herforder Orgelsommer 2011: „Franz Liszt und die deutsche Romantik“ – 9 Sonntagskonzerte mit thematischen Stadtfüh-rungen und 2 Nachtkonzerte in Herfords Kirchen mit internatio-nalen Organisten.

www.kirchenmusik-im-herforder-muenster.de

29.07.-04.09.2011 LWL-Landesmuseum für Klosterkultur DalheimLichtenau

Das Kulturfestival Dalheimer Sommer bietet in seiner 15. Spielzeit Musik und Theater in dem ehemaligen Kloster Dalheim, u.a. mit Hugo von Hoffmannsthals „Jedermann”. Als weitere Attraktion lockt in diesem Zeitraum der Kloster-markt jährlich Ordensleute aus ganz Europa nach Dalheim, die ihre Produkte präsentieren (25.-28.08.).

www.dalheimer-sommer.de und www.stiftung-kloster-dalheim.lwl.org

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OWL Marketing übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.

Jung, bunt, dynamisch: Tanz OWL hat längst einen festen Platz im Kulturkalender.

Das Netzwerk für den Tanz

Tanz OWL“: Nicht nur für die OstWestfalenLipper ist dieses

Programm zu einer bekannten und beliebten Marke geworden. Das regio-nale Gemeinschaftsprojekt der Städte Bielefeld, Detmold, Gütersloh, Herford, Höxter, Minden und Paderborn bietet bis Dezember 2011 ein vielseitiges An-gebot an Workshops, Tanzperformances und Community-Dance-Projekten.

„Tanz OWL“ hat in den letzten drei Jahren viele Tausend Besucher und Teilnehmer begeistert und wird auch diesmal für viel Bewegung und fröhliche Stimmung sorgen.

Zum Beispiel „OWL on tour“: Das eigens für die Region entwickelte Tanzstück ist flexibel an jedem Ort unter freiem Himmel aufführbar. So präsentiert sich

OstWestfalenLippe bei aller Vielfalt der einzelnen Standorte als eine zusam-menhängende Kulturregion im Bereich Tanz. Der Vernetzungsgedanke spiegelt sich auch in den Kommunen wider. In Paderborn haben sich die Akteure der lokalen Tanzszene beispielhaft zusam-mengetan, um am 9. Juli gemeinsam das Stück „Informierte Körper“ vor großem Publikum zu realisieren.

„Tanz OWL“ ist für die Region von großer Bedeutung. Die Förderung der Tanzkultur präsentiert OstWestfalen-Lippe als einen jungen, bunten und dynamischen Standort – ein Allein-stellungsmerkmal, das OWL von an-deren unterscheidet und abhebt. Kein Wunder, dass auch viele Kulturfreunde von außerhalb dabei sind und das in-novative Kulturprojekt somit auch ein Wirtschaftsfaktor geworden ist. (UL)

25.08.-28.05.2011 Aqua Magica Bad Oeynhausen

Zum 10. Mal lädt das Internationale Literaturfest Poetische Quellen vor dem Hintergrund der wunderschönen Parklandschaft dazu ein, in der Begegnung mit nationalen und internationa-len Autor in anregenden Gesprächen und Diskussionen, bei Lesungen und Signierstunden neue und interessante Menschen, Bücher und Themen kennenzulernen.

www.aquamagica.de/veranstaltungen/poetischequellen/index.html

17.09.-18.09.2011 Archäologisches Freilicht-museum Oerlinghausen

Leben wie die Wikinger: Traditionell finden die Oerlinghauser Wikingertage am Ende der Saison der großen Wikingertreffen Nordeuropas im September statt. Dabei sind u.a. Gruppen aus Schottland, Polen, Dänemark und den Niederlanden.

www.afm-oerlinghausen.de

02.10.2011-26.02.2012 Historisches Museum Bielefeld

Die Ausstellung Rückenwind. Vom Hochrad zum E-Bike zeigt eine Kultur- und Entwicklungsgeschichte des Fahrrades. Anlass sind 125 Jahre Zweiradproduktion in Bielefeld und der 125-jäh-rige Geburtstag der in Bielefeld herausgegebenen Fachzeitschrift „Radmarkt”.

www.historisches-museum-bielefeld.de

07.10.-15.10.2011 St. Marien Lemgo

Die 30. Lemgoer Internationalen Orgeltage präsentieren dieses Jahr u.a. Konzerte mit Pieter van Dijk, Tomasz Adam Nowak, Annegret Siedel und Volker Jänig.

www.marien-kantonei.de

08.10.2011-08.01.2012 MARTa Herford

Im Zentrum von Kraftwerk Depot. Spuren für die Zukunft – Energien der Gegenwart stehen Lagerprozesse und Lagerfor-men von Kunst, Fragen nach Wertbestand, Konservierung und Verlust.

www.marta-herford.de

20.10. und 22.10.2011 Stadthalle Gütersloh

Semifinal- und Finalkonzert des 14. internationalen Gesangs-wettbewerbs NEUE STIMMEN 2011. Junge Operntalente aus der ganzen Welt, die sich während der Vorauswahlen qualifiziert haben, sind zum Finale nach Gütersloh eingeladen.

www.neue-stimmen.de und www.stadthalle-gt.de (Tickets)

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OWL-Das Magazin 17.2011

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Schweben über Fels und Wasser – der Weser-Skywalk bei Würgassen

Ein spektakuläres neues Bauwerk im Kulturland Kreis Höxter zieht die

Besucher an: der Weser-Skywalk auf den Hannoverschen Klippen bei Würgassen. Am Dreiländereck von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen thront die Aussichtsplattform rund 80 Meter über der Weser und bietet einen einmaligen Blick ins Wesertal, auf die eindrucksvollen Felsformationen der Klippen und den unter Naturschutz stehenden Altwald im FFH-Gebiet Hannoversche Klippen. Der Skywalk ist Bestandteil des Pro-jektes „Erlesene Natur“ im Kulturland Kreis Höxter. Dabei werden beson-

ders attraktive Naturschutzgebiete umweltverträglich für den Tourismus erschlossen. Zur neuen Plattform wurde ein zwei Kilometer langer naturnaher Wanderpfad gestaltet, der mitten durch den alt- und totholzreichen Klippenwald führt. Ein Teil des Pfades, der „Holzweg“, ist als Erlebnisweg rund um die Themen „Wald“ und „Holz“ konzipiert. Hier erfahren die Besucher zum Beispiel, wie das Eichhörnchen den Baum als Hörrohr nutzt, wie viel Heizenergie in den verschiedenen Baumarten steckt und wem Totholz als Kinderstube dient.

Mit seiner überschaubaren Länge eignet sich der Wanderweg, der beim Fähran-

leger in Würgassen startet, hervorra-gend als Programmpunkt für einen Aus- flug ins Kulturland Kreis Höxter. Die Route findet sich im TEUTO_Naviga- tor unter www.teutoburgerwald.de. (SK) www.erlesene-natur.de

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„Über Wettbewerb darf man nicht klagen – wer den nicht hat, ist einsam!“ Gelassen wirkt er schon, wie er sich verbal den Herausforderungen stellt. Ist er nun einfach mutiger oder hält er vielleicht so gute Karten im Wettbewerbspoker oder ist es Aus-druck der typisch ostwestfälisch-lippischen Bescheidenheit, dass er sich diese Souveränität leisten kann? Der Bad Oeynhausener Unternehmer Helmut Dennig kann sich aller drei Eigenschaften freuen. Und seine Denios AG ist ein Paradebeispiel für die vielen Hidden Champions in OWL.

helmut Dennig, Denios aG

„Wir verkaufen Sicherheit“

Dennig stammt aus Niedersach-sen, ist aber längst bekennender

Ostwestfale. Denn die Tugenden klas-sischen OWL-Unternehmertums lernte er bereits als Maschinenbaustudent an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo kennen. „Maschinenbau ist für mich eine Möglichkeit gewesen, langfristig erfolgreich im technischen Bereich der Industrie tätig werden zu können“, begründet er die Studienwahl.

Schon damals, nachdem er sich bei einem Industriebauunternehmen mit „konstruktiver Intelligenz“ beschäftigt hatte, entstand die Vision: „Wir brau-chen Intelligenz im Umweltschutz und im Maschinenbau.“ Zusammen mit dem Umweltschutzgedanken im industriel-len Umfeld, der dem Zeitgeist der 80er Jahre damals noch vorauseilte, entstand das Produktprogramm der Gefahrstoffla-gertechnik.

Mit Umweltschutz zum ErfolgDie Idee des betrieblichen Umwelt-schutzes und das erneuerte Wasser-haushaltsschutzgesetz machten Helmut Dennig schließlich zum Unternehmer – 1986 gründete er die P&D System-technik, aus der 1999 die Denios AG wurde. Für sicheres Lagern, Abfüllen und Umschlagen von gefährlichen Stoffen zu sorgen, lautete die Devise. Dennig ging mit mobilen und flexiblen Containern auf den Markt. Sein Un-ternehmen entwickelt und produziert Systeme aus Stahl und Kunststoffen, in denen sich Gefahrstoffe fachgerecht und sicher lagern lassen, und schafft Ein-richtungen, die Mitarbeiter vor Kontakt mit schädlichen Substanzen schützen.

Zudem liefert Denios Produkte, die ex- plosive, brennbare und Wassergefähr-dende Produktionsmittel auch im Not- fall zuverlässig schützen. Mit diesen weg-

Helmut Dennig, Denios AG

von Reinhard Schwarz

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weisenden Produkten entwickelte sich das Unternehmen rasant und zählt heute mehr als 700 Mitarbeiter. Helmut Den-nig blieb der Treiber. „Umweltschutz kennt keine Grenzen“, sagt er und fordert: „Wir müssen unsere von quasi je-dem produzierenden Unternehmen be- nötigten Produkte auch international vermarkten.“

Es folgte die Gründung von 20 eigenen Landesgesellschaften in Europa und den USA. „Jeder Tochtergesellschaft obliegt die Aufgabe, unser Standardprogramm – vorwiegend Gefahrstoffcontainer und Wannensysteme – auf Grundlage der jeweils nationalen gesetzgeberischen Eigenheiten zu adaptieren, sodass in jedem dieser Länder Gefahrstoffsicher-heit gesetzeskonform gewährleistet ist. Nur wenn unsere Kunden davon über-zeugt sind, dass Denios kompromisslos Sicherheit verkauft, nur dann sind wir erfolgreich.“ Dennigs nächste Aufgabe formulierte er in der Frage: „Wie er- reichen wir die Breite des Marktes?“ Die Antwort: Direktmarketing. Alles, was Denios kann, hat und liefert, findet sich im Produktkatalog.

Wachstum aus eigener KraftSo entwickelte sich Dennigs Geschäfts-idee zum weltweit führenden Anbieter mit einem Gesamtumsatz von 150 Millionen Euro. Dabei versteht sich der

Unternehmer nicht nur als Treiber der Entwicklung, sondern auch als Visionär, der seinen Mitarbeitern Zukunftssicher-heit vermittelt „Menschen machen den Erfolg“, sagt er. „Ich habe von Anfang an ausschließlich mit guten Mitarbeitern gearbeitet. Dazu ein gutes Produkt, ein leistungsfähiges Direktmarketing und ein kreativer Vertrieb, so konnten wir seit unseren Anfängen 1986 ein kon-tinuierliches Wachstum generieren.“ Einen guten Teil des Erfolgs verant-wortet die hauseigene sechsköpfige In- novationsabteilung, die nicht nur neue Produkte kreiert, sondern auch die be-stehenden weiterentwickelt und stets der aktuellen Gesetzgebung anpasst.

Und auch die Entwicklung kunden-spezifischer Lösungen durch das Engi-neering Team ist Innovationsmotor des Unternehmens, weil aus diesen speziell für individuelle Aufgaben entwickelten Lösungen schon viele Standardprodukte entstanden sind. Darüber hinaus wurden diverse Einzel- und Kooperationspro-jekte aus den Bereichen Brandschutz und Reinigungstechnik vom „ZIM“ (Zentrales Innovationsprogramm Mit-telstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie) gefördert. Sein Unternehmen bezeichnet der Bad Oeynhausener als relativ ertragsstark, was in der bescheidenen ostwestfälisch-

lippischen Art in etwa heißt: Wachstum aus eigener Kraft, Umsatzwachstum deutlich schneller als Personalwachs-tum. Natürlich kam dem Erfolg nach seiner Ansicht auch zugute, dass in OstWestfalenLippe kostengünstige Flä-chen zu haben sind und dass hier auch Löhne und Gehälter leistungsbezogen und überschaubar bleiben.

„Mit solchen Mitarbeitern“, so der Jog-ger, passionierte Segler und Golfspieler, „lässt sich der Erfolg planen – gut nur, dass wir unseren rasch wachsenden Bedarf jetzt immer mehr auch über unsere regionalen Hochschulen decken können. Denn der Markt und unsere Produkte sind noch relativ jung und sol-len es auch bleiben. Deswegen müssen wir intern die Kultur der permanenten Veränderung pflegen und ständig in-novativ bleiben – nur so können wir unsere Umweltschutzprodukte aktuell halten und damit unseren Kunden, der Umweltschutzgesetzgebung angepasst, ihre Probleme abnehmen.“

Dynamisch und innovativ: Am Firmensitz Bad Oeynhausen entstehen ständig neue Ideen und Produkte rund um den Umweltschutz.

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1. Ausgezeichnet: Geschäftsführender Gesell-schafter Jens Beining freut sich über den Erfolg der Wortmann-Marke Tamaris.

2. Top-Marke Miele: Über den Erfolg freuen sich die Firmenchefs Dr. Markus Miele (links) und Dr. Reinhard Zinkann.

Harting hat die „Fabrik des Jahres“

Miele und Tamaris unter Deutschlands Spitzenmarken

Spitzenplätze für zwei Unterneh-men aus OstWestfalenLippe: Der

Gütersloher Haushaltsgerätehersteller Miele und das Label Tamaris der De-tmolder Wortmann Schuh-Holding KG gehören zu den Topmarken in Deutschland. Das hat die renommierte Studie „Best Brands“ ergeben, bei der in diesem Jahr insgesamt 12.000 Mar-ken in puncto Erfolg und Attraktivität unter die Lupe genommen wurden. „Best Brands“ zeichnet jährlich die erfolgreichsten Marken in Deutschland aus. Basis ist eine repräsentative Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Zu den Initiatoren zählen unter anderem die „Wirtschaftswoche” und die

ProSiebenSat1-Gruppe. Miele schaffte es bei der internationalen Untersuchung gleich zweimal auf Platz zwei. In der Kategorie „Beste Produktmarken“ war den Güterslohern nur noch Lego voraus, bei den „Besten Unternehmensmarken“ lediglich VW. Miele ist seit 2005 re-gelmäßig unter den Top Ten und hatte 2009 sogar den ersten Platz erreicht.Einen hervorragenden dritten Platz ver-buchte die Schuhmarke Tamaris bei den „Besten Wachstumsmarken“, lediglich überholt von den Weltmarken Apple und LG. Tamaris ist nach Unternehmens-angaben die erste Schuhmarke, die den Sprung unter die besten zehn Labels ge- schafft hat. (JS) www.bestbrands.de

Innovationspreis: (v.l.) Staatssekretär Jochen Homann übergibt die Auszeichnung an die Hora-Vertreter Prof. Dr. Dieter Dresselhaus

(Geschäftsführender Gesellschafter), Ralf Schulze (Geschäfts-bereichsleiter Flow Control), Georg Bode (Kaufmännischer

Geschäftsführer) und Harald Wick (Leiter Auftragsmanagement).

TOP-Innovationspreis für Hora

Große Auszeichnung für Hora: Die Holter Regelarmaturen GmbH & Co. KG aus Schloß Holte-Stukenbrock (Kreis Gütersloh) hat den TOP-Innovationspreis

2010 erhalten. Das Technologieorientierte Besuchs- und Innovationsprogramm (TOP) wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und dem F.A.Z.-Institut initiiert. Es fördert den Erfahrungs- und Wissensaustausch von inno- vativen Unternehmen, indem Fach- und Führungskräfte Einsatz, Vor- und Nachteile neuer Technologien sowie Prozesse und Methoden in Praktikerrunden vor Ort diskutieren. Hora engagiert sich seit 2006 als eines von über 100 Gastgeber- unternehmen in dem Programm. Die mittelständische Firma ist ein führender Hersteller von Regelventilen und Stellantrieben für die Energie- und Gebäude- technik. Das Familienunternehmen hat sich bei TOP als herausragender Gast- geber hervorgetan. Staatssekretär Jochen Homann hat Hora bei der Preisverleihung für permanentes, erfolgreiches Innovationsstreben gewürdigt. (JS) www.hora.de

Großer Erfolg für Harting: Der Geschäftsbereich Electronics

der Technologiegruppe aus Espelkamp (Kreis Minden-Lübbecke) hat beim Benchmark-Wettbewerb „Fabrik des Jahres / GEO 2010“ den Sieg in der Kategorie „Hervorragende Großserien-fertigung“ erreicht. Diese Auszeichnung ist in den 14 Jahren des Wettbewerbs erst zum vierten Mal vergeben worden, zuletzt 2008 an VW. Der Wettbewerb ist 1992 von der Unternehmensbera-

tung A. T. Kearney und der Zeitschrift „Produktion“ gestartet worden. Er gilt als einer der bedeutendsten Ent-scheide, um Prozesse und Strukturen im Bereich der Industrieproduktion zu beurteilen. Als „Fabrik des Jahres“ werden Unternehmen ausgezeichnet, die den hohen Maßstäben in Sachen Wirtschaftlichkeit, Agilität, Qualität, Innovation, Wertgenerierung und Kundenzufriedenheit besonders gut entsprechen. Wer sich dem Wettbewerb

stellen möchte, muss zunächst rund 300 Kennzahlen einreichen, ehe nach einer detaillierten Auswertung der Bewer-bung eine Besichtigung vor Ort erfolgt. (JS) www.harting.de

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„Fabrik des Jahres“: (v. l.) Philip Harting, Maresa Harting-Hertz, Dietmar und Margrit Harting.

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Neues Trainingskonzept: Der Haller Sportwissenschaftler Prof. Dr. Elmar Wienecke hat einen Leitfaden für die Praxis geschrieben.Fo

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Neues Trainingskonzept: Mehr Leistung ohne Doping

Doping hat sich zu einem der größten Probleme im Sport entwickelt: Nicht nur bei der Tour de France

überschattet dieses Thema seit Jahren Sportwettbewerbe. Der ostwestfälische Wissenschaftler Prof. Dr. Elmar Wiene-cke wendet sein erfolgreiches Trainingskonzept – ganz ohne Doping – bereits seit Jahren bei Spitzen- und Freizeitsportlern an. Drei Fragen an den Inhaber der Saluto GmbH in Halle (Kreis Gütersloh) von Regina Doblies:

Mehr Leistung ohne Doping – ist das im Spitzensport überhaupt möglich?Ja, sauberer, schmerz- und verletzungsfreier Sport wird durch unsere speziellen Untersuchungen möglich, dies zeigen unsere praktischen Erfahrungen. Jüngst haben Mediziner Läufer im Rahmen eines Marathons in Bonn untersucht, mit dem Ergebnis, dass rund die Hälfte der Läufer vor dem Start schmerzlindernde Medikamente genommen hatte. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Ohne Doping also kein Erfolg?Doch, denn es gibt sinnvolle und saubere Alternativen. Auf der Basis unserer Erfahrung aus der Betreuung von mehr als 15.000 Leistungssportlern und der daraus entstandenen Da-tenbank haben wir eine individuelle Mikronährstofftherapie entwickelt.

Gibt es schon Erfolge Ihres Konzeptes?Ja, schon zahlreiche Erfolge von Einzelsportlern (Welt- und Europameister) und auch die von uns betreute DHB-Jugend- (Europameister 2008) und Junioren-Nationalmannschaft (Weltmeister 2009).

Das Ratgeberbuch für Sportler, Trainer, Physiothera-peuten und Ärzte: Elmar Wienecke, Leistungsexplosion im Sport – Ein Anti-Doping-Konzept, Meyer&Meyer Verlag. www.saluto.de | www.anti-doping-konzept.de

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OstWestfalenLippe: Ganz oben in nordrhein-WestfalenOstWestfalenLippe ist deckungsgleich mit Nordrhein-Westfalens nordöstlichem Regierungsbezirk Detmold. Mit 6.500 Quadrat- kilometern umfasst die Region etwa ein Fünftel der Fläche dieses Bundeslandes.

BevölkerungÜber zwei Millionen Menschen leben in den sechs Kreisen Gütersloh, Herford, Höxter, Minden-Lübbecke, Lippe und Paderborn und der kreisfreien Stadt Bielefeld.

ErreichbarkeitDie Region liegt im deutschen und euro-päischen Raum zentral und günstig. Die international und national bedeutsamen Ost-West-Verkehrswege A2, A30, A33 und A44 mit ihren jeweiligen Nord- Süd-Anbindungen A7 und A1 bieten schnelle Verbindungen in alle Rich-tungen. Hinzu kommen Wasserstraßen (Mittellandkanal, Weser), Bahnver-bindungen mit ICE und IC sowie der Regionalflughafen Paderborn-Lippstadt mit innerdeutschen und europäischen Anbindungen.

tourismusIn der Urlaubsregion Teutoburger Wald – mit Highlights wie dem ausgezeichne-ten Wanderweg „Hermannshöhen” oder der Garten_Landschaft OstWestfalen-Lippe – werden jährlich 6,4 Millionen Übernachtungen verbucht. Das ist spitze in Nordrhein-Westfalen.

WirtschaftOstWestfalenLippe ist einer der stärks-ten Wirtschaftsstandorte in Deutsch-land. Die Region steht für einen aus-gewogenen Branchenmix mit starken Großunternehmen – häufig in Familien-hand – und zahlreichen Mittelständlern und Kleinunternehmen. Firmen wie Bertelsmann, Dr. Oetker, Melitta, Mie-le, Claas und Schüco, Gerry Weber und Wincor Nixdorf sind hier fest verwur-zelt. Zu den großen Branchen gehören der Maschinenbau, die Möbelindustrie, die Metallverarbeitung und die Elektro-industrie, das Ernährungsgewerbe, die Textil- und Bekleidungsindustrie, die Gesundheitswirtschaft und die Kunst-stoff verarbeitende Industrie. Über eine Million Erwerbstätige arbeiten in rund 140.000 Unternehmen. Das Bruttoinlandsprodukt liegt bei 59,9 Milliarden Euro.

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hochschul- und ForschungslandschaftAn 13 Hochschulen in OstWestfa-lenLippe studieren rund 50.000 junge Menschen aller Fachrichtungen. Die Hochschulen geben wichtige Impulse für Forschung und Entwicklung in der Region.

Städte über 50.000 EinwohnerBielefeld 322.983Paderborn 145.356Gütersloh 96.203Minden 82.326Detmold 73.028Herford 64.278Bad Salzuflen 53.947

Quelle: IT NRW, Stand 30. Juni 2010

London: 7 Stunden Hamburg: 2 Stunden

Amsterdam: 4,5 Stunden

Berlin: 2,5 Stunden

Düsseldorf: 2 Stunden

Frankfurt: 3,5 Stunden

Paris: 6 Stunden

München: 6 Stunden

Hannover: 1 Stunde

Köln: 2 Stunden

Brüssel: 5 Stunden

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OstWestfalenLippe Marketing Gmbh

Die OstWestfalenLippe Marketing GmbH ist ein Gemein-schaftsunternehmen der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn sowie der kreisfreien Stadt Bielefeld und der regionalen Wirtschaft. Diese wird repräsentiert durch den Verein „Unternehmen für OWL Marketing“, in dem die Industrie- und Handelskammern Ostwestfalen zu Bielefeld und Lippe zu Detmold, die Hand-werkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld sowie derzeit 125 Unternehmen aus der Region zusammengeschlossen sind. Die Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, OstWestfalenLippe im Standortwettbewerb der Regionen um Innovationskapital, Wissen und qualifizierte Arbeitskräfte als leistungsstarken Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität zu stärken und zu profilieren.

ImpressumOstWestfalenLippe – Das Magazin, Ausgabe 17Erscheinungsdatum: Mai 2011

Herausgeber: OstWestfalenLippe Marketing GmbH, Jahnplatz 5, 33602 Bielefeld

Konzept, Redaktion (V.i.s.d.P.): Herbert Weber, Geschäftsführer OstWestfalenLippe Marketing GmbH

Autoren: Stefan Brams, Regina Doblies, Heike Herold (HH), Bernhard Hertlein, Ina Kirsch, Dr. Stefan Krooß (SK), Ruth Lakenbrink, Ulrich Laustroer (UL), Elmar Neumann, Volker Pieper, Susanne Schaefer-Dieterle, Dr. Reinhard Schwarz, Jens Sommerkamp (JS), Herbert Weber, Heidi Wiese

Koordination, Redaktion: Jens Sommerkamp

Layout: Artgerecht Werbeagentur GmbH, Bielefeld

Anzeigen: Mielitz Verlag GmbH, OstWestfalenLippe Marketing GmbH, Bielefeld

Druck: Print Design Druck GmbH, Minden

Hinweis: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors wieder, nicht unbedingt die des He-rausgebers. Serviceangaben sind ohne Gewähr. Nachdruck von Beiträgen nur mit Genehmigung des Herausgebers.

OstWestfalenLippe – Das Magazin„OstWestfalenLippe – Das Magazin“ bietet seinen Lesern einen Einblick in das Kultur- und Wirtschaftsleben der Region. Von den Ausgaben 12 bis 16 sowie von der Son-derausgabe „Leben und Arbeiten” sind noch Exemplare vorhanden. Wer seine Sammlung komplettieren möchte – hier die Ausgaben mit Kurzinhalt:

ausgabe 12Themen: Elektrotechnik – ein Branchen-porträt, Modellregion OWL, Mahlzeit! Kultur des Essens und Genießens, Senne – einmalig natürlich, Rudolf Lödige

ausgabe 13Themen: Konkrete Beispiele für Bürokra-tieabbau – von OWL lernen, MARTa – Neues Museum in OWL, Hermannshöhen – Deutschlands jüngster Spitzenwander-weg, Gerhard Weber

Herbert Sommer, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der OWL Marketing GmbH, und dessen Stellvertreter, Landrat Friedel Heuwinkel

ausgabe 14Themen: Bürokratieabbau – OWL als Vorreiter, Kunststoffe in OWL – ein Bran-chenporträt, Canossa-Ausstellung in Paderborn, vielfältige Tagungsorte, Dr. Andreas Hettich

Sonderausgabe: Leben & arbeitenThemen: Ostwestfälisch-lippische An-sichten, Starke Marken, Museumstour, Musik, Theater, Comedy, Spitzensport & Freizeitspaß, Lebensstile

ausgabe 15Themen: 2.000 Jahre Varusschlacht, Beste Chancen, schöner leben, „Spitzen- technologien aus OWL“,Traumauto Artega, Dr. Markus Miele

ausgabe 16Themen: Auf dem Weg zur Exzellenz: OstWestfalenLippe: Spitze bei Innova-tion und Lebensqualität , Maschinen-bau trotzt der Krise, Hochschulen: Impulsgeber für die Region, Neues Theater in Gütersloh, Christoph Barre

Wirtschaft: Maschinenbau trotzt der Krise | hochschulen: Impulsgeber für die RegionKultur: Neues Theater in Gütersloh | Profil: Christoph Barre

Auf dem Weg

OstWestfalenLippe: Spitze bei Innovation und Lebensqualität

zur Exzellenz

Ausgabe 17.2011

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