Integrierte Hilfeplanung für psychisch kranke Menschen in der Hansestadt Rostock – ein Beitrag zur Teilhabe psychisch kranker Menschen an Arbeit und Beschäftigung
Dr. Antje WrociszewskiSucht-/Psychiatriekoordinatorin
der Hansestadt Rostock
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Gliederung
1. Veränderungen in der Hansestadt Rostock
2. Darstellung des Hilfeplansystems
3. Bundesmodelprojekt Teilhabe an Arbeit und Beschäftigung fpsychisch kranke Menschen in der Hansestadt Rostock
4. Analyse der Eingliederungshilfe mit ALG II Bezug
5. Rostocker Netzwerk Arbeit� Inhalt und Zielgruppe� Hilfeplansystem� Projektverlauf und Analyse nach ICD 10 Diagnosen
6. Zusammenfassung und Ausblick
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1. Modellprojekte –Veränderungen in der Hansestadt Rostock
� Seit 1998 Bemühungen zum Voranbringen der Psychiatriereformin der Hansestadt Rostock, unterstützt: Modellprojekt Sozialpsychiatrie 1998-2001
� 2002-2004 Begleitung durch MODELLPROJEKT KOMMUNALE PSYCHIATRIEmit gemeindepsychiatrischem Grundgedanken der Umsetzung lebensfeldnaher, personenzentrierter Hilfen in der Versorgungsregion
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Veränderung des Hilfeplansystems durch
MODELLPROJEKT KOMMUNALE PSYCHIATRIE
2003 Einführung der Hilfeplankonferenz (HPK)
2003/2004 Einführung des Integrierten Behandlungs- und Rehabilitationsplanes (IBRP)
2003/2004 IBRP Schulungen im Amt für Jugend und Soziales
2004 Schulungen zur Maßnahmeplanung und Einführung der Maßnahmeplanung, als Grundlage veränderter Finanzierung
Ergebnis DeinstitutionalisierungBildung eines regionalen Psychiatriebudget
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2004-2007 BUNDESPROJEKT TEILHABE AN ARBEIT UND BESCHÄFTIGUNG FÜR PSYCHISCH KRANKE MENSCHEN (TAB)Optimierung der Hilfeplanung und Steuerung unter Einbeziehung bisher nicht berücksichtigter Hilfeformen und Kostenträger
2005 Finanzierungsumstellung der bisherigen pauschalenPflegesatzfinanzierung auf einheitliche Leistungsentgelte auf Grundlage von Minutenwerten
2006-2008 Modellprojekt Kostendämpfung in derEingliederungshilfe durch passgenaue Hilfen und passgenaue Finanzierung (KoDE)
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Zentrale formlose Antragstellung an Leiterin der Hilfeplankonferenz
Hilfebedarf psychisch kranker Menschen (§ 53 SGB XII)
Antrag über:• Amt für Jugend und Soziales• Sozialpsychiatrischer Dienst, Gesundheitsamt• Gemeindepsychiatrische Leistungserbringer• Bezugsbetreuer
Mitteilung an örtlichen/überörtlichen Sozialhilfeträger
Anforderung:Amtsärztliches Gutachten
Sozialhilferechtliche Unterlagen
Mitteilung an Regionalbüros Amt für Jugend und Soziales
Amtsärztliches Gutachten durch Sozialpsychiatrischen Dienst
Eingliederungshilfe
Erstellen des IBRP ( Anamnesebögen D1 + D2)
Hilfeplankonferenz (§ 58 SGB XII) Zeitraum: 14-tägigMitglieder: 2 Vertreter des örtlichen Sozialhilfeträgers mit Mandat
2 Vertreter der Gemeindepsychiatr. Leistungserbringer mit Mandat1 Vertreter des Sozialpsychiatrischen Dienstes, GesundheitsamtBezugspersonen Fallmanager des Hansejobcenters
2. Hilfeplansystem
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3. Bundesmodellprojekt Teilhabe an Arbeit undBeschäftigung für psychisch kranke Menschen (TAB)
�� Januar 2004 Interessenbekundung bei der Aktion Psychisch KrankeJanuar 2004 Interessenbekundung bei der Aktion Psychisch Kranke
�� Teilnahme der Hansestadt Rostock am TAB durch Bereitstellen von Teilnahme der Hansestadt Rostock am TAB durch Bereitstellen von Projektmitteln Projektmitteln üüber Modellprojekt Kommunale Psychiatrie, ber Modellprojekt Kommunale Psychiatrie, gefgeföördert durch das Soziaministerium Mrdert durch das Soziaministerium M--VV
�� Dezember 2004 Unterzeichnung der Projektvereinbarung zwischen Dezember 2004 Unterzeichnung der Projektvereinbarung zwischen �� Modellprojekt Kommunale PsychiatrieModellprojekt Kommunale Psychiatrie�� Aktion Psychisch KrankeAktion Psychisch Kranke�� Hansestadt RostockHansestadt Rostock�� Landkreis Ostvorpommern mit Sozialagentur Landkreis Ostvorpommern mit Sozialagentur
�� MMäärz 2005 Projektbeginn mit monatlichen Sitzungen rz 2005 Projektbeginn mit monatlichen Sitzungen
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Arbeitsinhalte der TAB Projektsitzungen
� Bestandsaufnahme:� Erfassen psychisch kranker Menschen mit ALG II � Analyse Arbeit- und Beschäftigungssituation für psychisch kranke Menschen,
insbesondere auf Basis geringen Zuverdienstes
� Einzelfalldarstellungen unter dem Aspekt der Zielgruppenfindung
� Mai 2005 Erprobung des IBRP mit Ergänzung des Bogens Arbeit in den Einrichtungen des Leistungserbringer
� August 2005: Mitarbeit von Hansejobcenter und ArbeitsagenturTeilnahme an der HPK
� Unterarbeitsgruppe zur Erarbeitung und Umsetzung eines Konzepts von Arbeitsgelegenheiten mit Bildungsanteil und sozialpädago-gischer Begleitung (Rostocker Netzwerk Arbeit)
� Seit März 2006 RoNA-HPK
� Seit Februar 2007 Arbeitsgruppe ambulante RPK-Einrichtung
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Mitglieder der TAB ProjektgruppeMitglieder der TAB Projektgruppe
23 Vertreter aus folgenden Institutionen und Einrichtungen
Einrichtungen desEinrichtungen desSozialpsychiatrischen Sozialpsychiatrischen VersorgungssystemsVersorgungssystems
Einrichtungen Einrichtungen beruflicherberuflicher
RehabilitationRehabilitationWfbMWfbM
Agentur fAgentur füür Arbeitr ArbeitHanseHanse--JobcenterJobcenter
IntegrationsamtIntegrationsamtIntegrationsfachdienstIntegrationsfachdienst
TABTAB
GesundheitsamtGesundheitsamtSozialamtSozialamt
UniversitUniversitäät Rostockt RostockKlinik/Poliklinik fKlinik/Poliklinik füürr
Psychiatrie+PsychotherapiePsychiatrie+Psychotherapie
SelbsthilfeorganisationSelbsthilfeorganisation
Rentenversicherung BundRentenversicherung BundKrankenkassen: DAKKrankenkassen: DAK
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4. Analyse der Eingliederungshilfe mit ALG II Bezug . Analyse der Eingliederungshilfe mit ALG II Bezug
Bezugsgröße 111 ALG II Empfänger (Mehrfachnennungen)
HzW=57%
TS=62%
ZV=18%
Flx.H.=5%
Stand September 2006
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5. Rostocker Netzwerk Arbeit (RoNA)5. Rostocker Netzwerk Arbeit (RoNA)Arbeitsgelegenheiten mit Bildungsanteil Arbeitsgelegenheiten mit Bildungsanteil und sozialpund sozialpäädagogischer Begleitungdagogischer Begleitung
Kooperationsprojekt mehrerer Leistungsanbieter� Gemeinnützige Gesellschaft für Gemeindepsychiatrie (GGP)
� AWO-Sozialdienst Rostock gGmbH
� Ohne Barrieren e.V.
� Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW)
� Hansejobcenter mit verschiedenen Arbeitsmöglichkeiten
Projektzeit RoNA I : 01.04.2006 bis 31.03.2007
RoNA II: 18.12.2006 bis 17.12.2007
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Zielgruppe
Menschen mit psychischen Erkrankungen mit Ziel personenzentrierter Versorgung im Bereich Arbeit und Beschäftigung für Arbeitssuchende,
� die mind. 3 Stunden/Tag unter üblichen Bedingungen des Arbeitsmarktes erwerbsfähig sind, mit ALG II Anspruch
� deren Fähigkeit unklar ist, mind. 3 Stunden/Tag unter üblichen Bedingungen des Arbeitsmarktes erwerbsfähig zu sein
� deren Erwerbsfähigkeit unter 3 Stunden/Tag liegt, das Teilhabeziel jedoch 3 Stunden/Tag sind
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Rostocker Netzwerk Arbeit (RoNA)
SGB II, § 16 Abs. 2
„sonstige wirksame Leistungen“
Pauschale TN- Zuwendung
Fahrkostenerstattung für TN
SGB II, § 16 Abs. 3 Satz 2
„Zusatzjob“
MAE für TN
Finanzierung
3 Stunden/Woche
Stundenkonto
2 Stunden/Woche
starr
Intensität d. Begleitung
Phase II Praktikum in Unternehmen am Markt mit Arbeitgeberbegleitung
3-6 Monate und sozialpädagogischer Betreuung
bedarfsgerechte Akquise; Erweiterung der Arbeitsprojekte auf „nichtpsychiatrische“Anbieter/Unternehmen
Arbeitserprobung bei Trägern des gemeindepsychiatrischen Versorgungssystems
Phase I
6-9 Monate
Zugang RoNA-HPK
flexibelzum TerminEinstieg
2010Teilnehmer
RoNA IIRoNA I
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Zentrale formlose Antragstellung anLeiterin der HilfeplankonferenzFallmanager des Hansejobcenters
Hilfeplankonferenz RoNA
Antrag über:• Amt für Jugend und Soziales• Sozialpsychiatrischer Dienst des Gesundheitsamtes• Gemeindepsychiatrische Leistungserbringer• Bezugsbetreuer
RoNA I1.4.2006 - 31.3.2007
RoNA II18.12.2006 - 17.12.2007
Phase 1: 6 - 9 Monate
Zusatzjobs bei Trägern Gemeindepsychiatrie
Phase 1: 6 - 9 MonateArbeitsprojekte in nichtpsychiatrischen Unternehmen
Phase 2: 3 - 6 Monate
Betriebliches Praktikum in Unternehmen am Markt mit Arbeitgeberbetreuung und sozialpädagogischer Begleitung
Psychisch kranke Menschen mit ALG II BezugErwerbsfähig: mind.3 Stunden pro Tag
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Tätigkeitsfelder im RoNA Projekt
■ Universität: Archivtätigkeit in Verwaltung, Bibliothek, Hausmeistertätigkeiten
■ Hilfstätigkeiten in Altenpflege, Kinderpflege, Hauswirtschaft
■ Vorbereitung auf Berufsbild Diätassistentin
■ Tätigkeiten in Gebäudeverwaltung
■ Lagertätigkeiten
■ Beschäftigung in Sozialkaufhäusern
■ Tätigkeit in Tankstelle
■ Bootsrestaurierung
■ Mitarbeit in Hausbaufirma, Hausverwaltung
■ Mitarbeit in Firma für Autoteile
■ Dienstleistungen, wie Gartenpflege
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Verlauf der RoNA ProjekteBeginn: März 2006
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ICD 10 Diagnosen der Zielgruppe RoNA IICD 10 Diagnosen der Zielgruppe RoNA I
Teilnehmer: 10
�� Psychische und VerhaltensstPsychische und Verhaltensstöörungen rungen durch durch psychotropepsychotrope SubstanzenSubstanzenStörungen durch Alkohol F 10: 3
�� PersPersöönlichkeitsnlichkeits-- und Verhaltensstund Verhaltensstöörungenrungenspezifische PS F 60: 1emotional instabile PS, Borderline Typus F 60.31: 3
�� Affektive StAffektive Stöörungenrungenanhaltende affektive Störungen F 34: 2
�� Schizophrenie, Schizophrenie, schizotypeschizotype und wahnhafteund wahnhafteStStöörungen rungen F 20: 1
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ICD 10 Diagnosen der Zielgruppe RoNA IIICD 10 Diagnosen der Zielgruppe RoNA IITeilnehmer: 17
� Psychische und VerhaltensstPsychische und Verhaltensstöörungen durchrungen durchpsychotropepsychotrope SubstanzenSubstanzenStörungen durch Alkohol F 10: 3Störungen durch Cannaboide F 12: 2
� Schizophrenie, Schizophrenie, schizotypeschizotype und und wahnhafte Stwahnhafte Stöörungenrungen F 20: 4
� PersPersöönlichkeitsnlichkeits-- und Verhaltensstund Verhaltensstöörungenrungenspezifische PS F 60: 1schizoide PS F 60.1: 1
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�� NeurotischeNeurotische--, Belastungs, Belastungs--, , somatoformesomatoforme StStöörungenrungen
F 43.1: 1Posttraumatische Belastungsstörung
F 40.0: 1Angststörungen
F 43.2: 2Anpassungsstörung
F 41.0: 1Ängstliche PS
�� Affektive StAffektive Stöörungenrungen F3 : 1
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• Wiederherstellung/Stabilisierung der Erwerbsfähigkeit
• Überleitung in weiterführende Förderung/Qualifizierung
• bei Bedarf Integration in passgenauen Arbeitsplatz auf
allgemeinem Arbeitsmarkt
RoNA Ziele
RoNA Ergebnisse
• langfristig „schonenderer“ Zugang zum Thema Arbeit für Teilnehmer
• wachsende Akzeptanz gegenüber psychischen Erkrankungen
• Netzwerk mit Ziel: Sensibilisierung aller Leistungs-/Sozialhilfeträger für psych. kranke Menschen
• Schaffung funktionaler Verbindungen zum Arbeitsmarkt
• Alternative zum „psychiatrisierenden“ Unterstützungsangebot
• Einsparung/Entlastung in der Eingliederungshilfe
Steuerungsmittel:Steuerungsmittel: IBRPHPK RoNA-Konferenz
6. Zusammenfassung
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Ausblick RoNAAusblick RoNA
Für die Teilnehmer■ langfristige „Erprobung“ im Arbeitsbereich■ sichere Erkenntnisse über individuellen Förderungs- bzw.
Assistenzbedarf■ Integration in:
■ ehrenamtliche Tätigkeit■ geringfügige Beschäftigung■ sozialversicherungspflichtige Tätigkeit
■ Feststellung aktueller Erwerbsunfähigkeit
Für das Netzwerk■ Job-Coaching für RoNA-Kunden bei Überleitung auf den
allgemeinen Arbeitsmarkt: Sozialpädagogische Begleitungvon 3 Stunden über 3 Monate mit Ziel Erhöhung dieserBetreuung im Einzelfall
■ Ausdehnung des Coaching auf andere Kunden des Hansejobcenters
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