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Innerklinische Reanimation 2015 - uni-kiel.de · Eine Person startet CPR, zweite Person ruft...

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Innerklinische Reanimation 2015 Michael Müller, Freiburg
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Page 1: Innerklinische Reanimation 2015 - uni-kiel.de · Eine Person startet CPR, zweite Person ruft Notfallteam und holt Equipment Endotracheale Intubation nur durch darin geübte Personen

Innerklinische Reanimation 2015

Michael Müller, Freiburg

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Die Überlebensrate nach innerklinischem Kreislaufstillstand liegt bei unter 20%

Der innerklinische Kreislaufstillstand ist häufig vermeidbar

Innerklinische Reanimation: Das Problem

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Vermeidung des Kreislaufstillstandes: Kette der Prävention

Ausbildung des Personals

Überwachung der Patienten Erkennen des sich

verschlechternden Patienten

NotrufsystemEffektive Reaktion

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Kreislaufstillstand im Krankenhaus

In der Regel kein plötzliches Ereignis; langsame und fortschreitende Verschlechterung des ZustandesHäufig Hypoxämie oder Hypotonie, die nicht rechtzeitig erkannt werdenFrühe und effektive Behandlung kann Kreislaufstillstände, Todesfälle und unerwartete Aufnahmen auf die Intensivstation vermeiden

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Kreislaufstillstand im Krankenhaus

Einführung objektiver Alarmierungskriterien verbessert den Einsatz des MET und reduzieren die Anzahl von KreislaufstillständenStandardisiertes Ausbildungsprogramm erhöht die Anzahl von Notrufen und reduziert die Zahl der Reanimationen

Reanimationsteam reicht nicht aus

Notfallteam reicht nicht aus

Medizinisches Notfallteam mit definierten und kommunizierten Kriterien

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Empfehlung: Vorhaltung eines Versorgungssystems mit folgenden Komponenten

Schulung des Personals

– Erkennen des kritischen Patienten

– Maßnahmen

Angemessenes und häufiges Monitoring der Vitalzeichen

Klare Anleitung der Mitarbeiter zu Alarmierungskriterien

Eindeutiges Notrufsystem

System zur Reaktion auf Notrufe

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Monitoring des kritisch kranken Patienten

Klinische Zeichen der akuten Erkrankungen sind ähnlich: Einschränkungen der respiratorischen, kardiovaskulären bzw. neurologischen SystemeVerschlechterung der physiologischen Parameter sind mit Kreislaufstillstand, Tod sowie ungeplanter Aufnahme auf die Intensivstation assoziiertObwohl bekannt ist, dass abnormale physiologische Parameter häufig sind, werden Vitalfunktionen auf Normalstationen häufig nur unzureichend erhoben

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Frühwarnsysteme

Einzelparameter-System: Ein einzelner Parameter führt zur Alarmierung MET; Alles-oder-nichts Prinzip– Einfach

Multiparameter-Systeme: Punkte für mehrere Parameter, Reaktion entsprechend Summe; Standard für Eskalation– Komplizierter– Prädiktiver Wert sinkt mit höherem Patientenalter– Vermutlich zuverlässigeres Erkennen kritisch kranker Patienten

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Reaktion bei Erfüllung der Alarmierungskriterien

Medizinisches Notfallteam wird aktiviert: Arzt und Pflegekraft mit intensivmedizinischer ExpertiseJEDES Mitglied im Behandlungsteam darf MET aktivierenZunehmende Entwicklung von Instrumenten zur Identifikation von Patienten am Ende des Lebens– Minimierung prognostischer Unsicherheit– Vermeidung aussichtsloser und nachteiliger Behandlung

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Überwachung der Vitalfunktionen

Design von Überwachungsbögen könnte eine Rolle spielenEinsatz neuer Technologie eventuell nützlich bei der Erkennung kritisch Kranker– Verbesserte Aufzeichnung/ Dokumentation der

Vitalfunktionen– Verbessertes Erkennen von Zeichen der Verschlechterung– Schnellere Aktivierung des Notfallteams– Verbessertes Ergebnis für den Patienten

Weitere Studien müssen die Effekte untersuchen

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Wenn es doch zur Reanimation kommt...

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Kreislaufstillstand: Diagnostik

Auch trainierte Klinikmitarbeiter können häufig nicht zuverlässig Pulslosigkeit und Atemstillstand erkennen; Karotispuls nur tasten, wenn Erfahrung in ALSAgonale Atmung = typisches Zeichen für KreislaufstillstandKrampfanfall typisch bei Eintreten eines Kreislaufstillstandes

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Innerklinische Reanimation

Eine Person startet CPR, zweite Person ruft Notfallteam und holt EquipmentEndotracheale Intubation nur durch darin geübte PersonenSupraglottische Atemwegshilfen gute AlternativeImmer KapnographieBei Eintreffen Defibrillator: Anbringen Klebeelektroden ohne Unterbrechung der Thoraxkompressionen

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Reanimation (1)

Bei beobachtetem Kreislaufstillstand durch VF/ VT: Initial bis zu drei schnell aufeinander folgende SchocksWichtigste Intervention, die mit höherer Überlebensrate einhergeht: möglichst ununterbrochene Thoraxkompressionen sowie bei VF/ VT die schnelle DefibrillationMedikamente + erweitertes Atemwegsmanagement sekundär, aber noch Bestandteil des ALS

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Reanimation (2)

Potenziell reversible Ursachen klären– Hypoxie, Hypovolämie, Hypo-/ Hyperkaliämie, Hypothermie– Herzbeuteltamponade, Intoxikation, Thrombembolie,

Spannungspneumothorax

Erwägen:– Sonographie (kurze Unterbrechungen!)– Notfall – PCI– Notfallthorakotomie– Mechanisches Reanimationsgerät oder extrakorporale CPR

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Kapnographie bei jeder CPR

TubuslageÜberwachung der Qualität der ThoraxkompressionenErkennen ROSCPrognoseabschätzung

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Empfehlungen 2015 (1)

Für jeden Patienten ein Überwachungsblatt + Festlegung: Welche Vitalparameter mit welcher Häufigkeit?– Häufigkeit soll Erkrankungsschwere entsprechen

Einfache physiologische Vitalparameter:– Puls– Blutdruck– Atemfrequenz– Bewusstsein– Temperatur– Sauerstoffsättigung

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Empfehlungen 2015 (2)

Etablierung eines Frühwarnsystems/ Alarmierungskriterien zur Identifikation kritisch kranker PatientenStrategie zur Versorgung bei abnormalen physiologischen ParameternDefinierte Vorgehensweise bei kritischer Erkrankung: METSchulung des gesamten medizinischen Personals: Erkennung, Überwachung, Behandlung kritisch kranker Patienten Ziel: Überbrückung bis zur Ankunft von erfahrenem Personal

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Empfehlungen 2015 (3)

Identifikation von Patienten, bei denen Kreislaufstillstand ein erwartetes Ereignis darstellt und bei denen die Reanimation nicht angemessen/ nicht erwünscht ist

DNAR Richtlinie im Krankenhaus, die vom gesamten medizinischen Personal verstanden wird.

Aufarbeiten von Kreislaufstillständen, Fällen unerwarteter Verschlechterung, unerwarteten Todesfällen sowie ungeplanten Intensivstationsaufnahmen

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Zusammenfassung

Notfallmedizinische Ausbildung des PersonalsDokumentierte Überwachung des Patienten (Parameter/ Häufigkeit)Definierte Alarmierungskriterien, Standard für DNARReanimation: Thoraxkompressionen, schnelle Defibrillation (falls nötig), erweiterte Atemwegs-maßnahmen/ MedikamenteKapnographieUrsachen behebenUltraschall, ggf. ECLS, PCI

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Was bietet der GRC noch?ERC-Kurse (www.erc.edu)– Basic/ Immediate/ Advanced Life Support– European Paediatric Life Support; Newborn Life Support– Generic Instructor Course (GIC)

Mitgliedschaft, Mitarbeit– Inkl. Abo Notfall & Rettungsmedizin– Vergünstigung bei ERC-Kursen– Jährlicher Instruktorentag

Publikationen– Leitlinien, Kursbücher zu den o.g. Kursen

Weißbuch ReanimationERC-Kongress 28.-30. September 2017 in Freiburg

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Qualität ist messbar !


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