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Initiativen zum Zweinutzungshuhn · 2015. 3. 30. · Initiativen zum Zweinutzungshuhn – ein...

Date post: 05-Feb-2021
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Initiativen zum Zweinutzungshuhn – ein Überblick Prof. Dr. habil. Bernhard Hörning Fachgebiet Ökologische Tierhaltung Neuland-Plattform Zweinutzungshuhn, 5. Treffen, 23.7.14, Göttingen
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  • Initiativen zum Zweinutzungshuhn – ein Überblick Prof. Dr. habil. Bernhard Hörning

    Fachgebiet Ökologische Tierhaltung

    Neuland-Plattform Zweinutzungshuhn,

    5. Treffen, 23.7.14, Göttingen

    http://www.kagfreiland.ch/media/k2/items/cache/f3b735e3300faff0e348331a5413d4d3_XL.jpg

  • Eigene Aktivitäten • 1993: Studie Masthähnchen (IGN-Forschungspreis) • 2000: Übersichtsartikel Alternativen Zucht (GEH-Publ.) • 2004: Status Quo der ökologischen Geflügel-

    produktion (Bundesprogramm Ökol. Landbau, BLE) • 2008-2010: Vergleich langsam wachsende

    Masthühnerherkünfte (Bundesprogramm Ökol. Landbau, BLE), Koop. Univ. Kassel

    • 2010: Übersicht Zuchtinitiativen (BA Ulrich Vössing) • seit 2011: Haltung von 400 Legehennen Koop. Ökodorf

    Brodowin LB Plus, Sommer 2014 Vergleich Lohm. Dual • seit 2014 Brodowin Vermarktung Zweinutzungs-

    produkte über Alnatura in Berlin (4 Mobilställe) • seit 2012 studentische Projekte Hof Määhgut (EiCare) • Dez. 2013: Übersicht Zuchtinitiativen Tagung in Witz. • 2014: Masterarbeit Verena Preußner (HU): Befragung

    Neuland-Kunden bzgl. Geflügel (u.a. Kaufbereitschaft Zweinutzungshuhn)

    • 2014: Masterarbeit Fabian Häde (HNE): u.a. ökon. Kalkulationen Zweinutzungshuhn, Pilotversuch Lohmann Dual unter Biobedingungen (Eier & Mast)

    Publikationen im Anhang

  • Neuland-Plattformtreffen Zweinutzungshuhn Nr. Datum Ort Themen (Referenten) 1) 14.09.12 Göttingen - Übersicht Alternativen (Trei / Hörning)

    - Rassehühner – Erhaltung (Weigend) - Rassehühner – Zuchtansätze (Pinent) - EiCare (Horn) - Lohmann Dual (Preisinger) - Toni‘s Henne & Ei (Hubmann)

    2) 22.01.13 Berlin - Entwicklungen Hühnerzucht (Gauly) - Anforderungen Tierschutz (Drossé) - Rassehühner – Erhaltung (Weigend) - Lohmann Dual (Preisinger) - Toni‘s Henne & Ei (Hubmann)

    3) 07.10.13 Göttingen - Bruderhahn Initiative (Heldberg) - Anforderungen Tierschutz (Drossé) - Lohmann Dual (Icken) - Toni‘s Henne & Ei (Hubmann)

    4) 21.01.14 Berlin - Lohmann Dual (Preisinger) - Toni‘s Henne & Ei (Hubmann)

    5) 23.07.14 Göttingen - Übersicht Alternativen (Hörning) - Lohmann Dual (Icken) - Toni‘s Henne & Ei (Hubmann)

  • Gliederung • Rückblick

    – Zweinutzung / Hühnerzucht früher • Überblick: Alternativen

    – Rechtsbestimmungen – verlängerte Nutzung Legehennen – Nutzung Althennen – Mast der männl. Legehybriden – Rassegeflügel (inkl. Kreuzungen) – „alternative“ Hybridhühner

    • Ausblick – Potential Zweinutzungshuhn – Ökonomie Zweinutzungshuhn – Hühnerzucht im Ökolandbau – Definitionen / Fazit

  • „Vom Nutzen des Geflügels“

    „Mancher gibt sich viele Müh’ mit dem lieben Federvieh;

    Einesteils der Eier wegen, welche diese Vögel legen;

    Zweitens: Weil man dann und wann einen Braten essen kann;

    Drittens aber nimmt man auch ihre Federn zum Gebrauch

    in die Kissen und die Pfühle, denn man liegt nicht gerne kühle“.

    Wilhelm Busch 1865

    (Max und Moritz, 1. Streich)

  • Stufen Hühnerzucht 1. Hälfte 20. Jahrhundert • Herdbuchzuchten

    – Anerkennung nötig* – Zucht von Hähnen durch Individualauslese; nur gekörte Tiere – mind. 2 Stämme à 1 Hahn, 10 Hennen

    • Vermehrungszuchten – Geflügelgesundheitsdienst Vorschrift – Erzeugung Küken & Junghennen – Anpaarung von leistungsfähigen Hennen mit Herdbuchhähnen – 5 Rassen zugelassen (Leghorn, Italiener, Rhodeländer, Sussex, Wyandotten) – Leistungskontrolle Einzeltiere (Fallnester), Mindestleistung

    • Bruteierlieferbetriebe – Anerkennung nötig*; i.d.R. bäuerliche Betriebe; dürfen nicht selbst brüten – Bruteier für Vermehrungszuchten und Brütereien – nur Tiere aus anerkannter Vermehrungszucht, von dieser überwacht

    • Brütereien – Genehmigung nötig, nur Eier Vermehrungszuchten / Bruteierlieferbetrieben

    • (Aufzuchtstationen) – Aufzucht Junghennen

    • Geflügelhalter – Haltung der Legehennen (kaum Mast)

    Leistungsprüfungen auf Prüfhöfen („Wettlegen“)

    * Verband Deutscher Wirtschaftsgeflügelzüchter

    staatlich geregelt & Zucht mit Rassehühnern !

    Bsp. Thüringen & Bayern im Anhang

  • Leistungsprüfung Zweinutzungsrassen • „Die Verwendung von Zweinutzungsrassen böte einen entschiedenen

    Vorteil: Mit Hilfe solcher Rassen könnten bei der Erzeugung von Eintagsküken für die Legehennenhaltung die 50 % männlichen Tiere, die beim Brüten anfallen und die bei Einnutzungslegerassen ungenutzt bleiben, einer sinnvollen Verwertung durch die Junghähnchenmast zugeführt werden. In Anbetracht der relativ hohen Preise, die gerade für Hybrideintagsküken bezahlt werden müssen, würde den Zweinutzungsrassen hier ein Vorteil erwachsen“.

    • Eine Aussage darüber, ob unter den genannten Bedingungen die Zweinutzungsrassen mit den einseitigen Lege- bzw. Mastrassen konkurrenzfähig sind, kann nur gemacht werden – mit den Ergebnissen eines Legeleistungsvergleiches von

    Zweinutzungshühnern, z.B. New Hampshire, mit einseitigen Legerassen bzw. Legehybriden, und gleichzeitig

    – durch eine Mast- und Schlachtleistungsprüfung der männlichen Vollgeschwister der bei der Legeleistungsprüfung genommenen Zwei-nutzungshühner im Vergleich mit Mastrassen bzw. Masthybriden.

    Nagel, Jobst (1963!): Das Zweinutzungshuhn im Wettbewerb mit den Legerassen und mit den Lege- bzw. Masthybriden - dargestellt an zwei Legeleistungs- und zwei Mastleistungs- prüfungen, in denen weibliche und männliche Vollgeschwister der Zweinutzungshühner mit Legerassen, Legehybriden und Masthybriden verglichen wurden. Diss. agr., Univ. Göttingen

  • Leistungsvergleich Rasse- vs. Hybridhühner Kalkulationen je Tier HNL Leg-

    horn New H. leicht

    New H. schwer

    White Rock

    Nichols

    Eier je Anfangshenne 249 193 184 192 190 - Eier je Henne mit 500 d 258 197 203 213 202 - Eigewichte (g) 58,1 55,5 56,0 60,7 60,8 - Futter je kg Eimasse (kg) 2,58 3,23 3,14 3,32 3,78 - Hennengewicht Ende (g) 1.826 1.829 2.200 2.683 2.845 - Ausschlachtung (%) 69,5 66,7 69,3 72,2 72,8 - Gewicht Hähne 8 Wo. (g) - 748 962 815 1.112 1.216 tgl. Zunahmen (g) - 13,4 17,2 14,6 19,9 21,7 Futterverwertung (1 : ) - 3,14 3,11 2,97 2,81 2,50 Ausschlachtung (%) - 63,3 63,0 67,2 66,9 69,2 Erlöse minus Kosten Eier 19,08 11,97 10,19 8,71 - Erlöse* minus Kosten Mast -0,16 0,28 -0,03 0,55

    Diss. Jobst Nagel 1963

    * Hybriden 2,40 DM/kg LG, Rassehühner 2,00 DM Aufschlüsselung Kosten im Anhang

  • (Geflügel-) Zucht lt. Bio-Verordnung 2007/08 • Erhaltung der Gesundheit durch ausgewählte Rassen • Wahl von Tierrassen unter Berücksichtigung ihrer Anpassungs-

    fähigkeit an die örtlichen Bedingungen, ihrer Vitalität und ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten – typische Gesundheitsprobleme intensiv gehaltener Rassen vermeiden

    • einheimischen (im Engl. „indigenous“ = bodenständig) Rassen und Linien ist der Vorzug zu geben.

    • große biologische Vielfalt sollte dabei gefördert werden • „Geflügel sollte bis zum Erreichen eines bestimmten Mindestalters

    aufgezogen werden oder von langsam wachsenden Rassen stammen, damit in keinem Fall ein Anreiz für intensive Aufzuchtmethoden gegeben ist“. – Mindestalter für Schlachtgeflügel (Hühner 81 Tage) oder langsam wachsende

    Rassen (Def. durch zuständige Behörden: Deutschland = 80 % der konv. Herkünfte) • Zukauf Küken < 3 Tage von konventionellen Betrieben, nur wenn

    keine Biotiere zur Verfügung stehen (Ausnahmegenehmigung)

  • Das Kükentöten • Tierschutzgesetz: Verbot Töten von

    Tieren ohne vernünftigen Grund • Tötung männlichen Legehybridküken

    nach dem Schlupf in der Brüterei – 2013 geschlüpft 44,2 Mio. Gebrauchs-

    legeküken, 2012 46,6 Mio + 5,3 Mio. weibl. Zucht & Vermehrung (Stat. Bundesamt 2014)

    • Tötung durch „Homogenisator“ oder CO2 • Tierschutzplan Niedersachsen • Verbot Kükentöten NRW ab 1.1.14

    – 1 Jahr Übergangsfrist (1.1.15) – Klagen der Brütereien anhängig

    • 4.4.14: Agrarministerkonferenz: – „schnellstmöglich Ergebnisse vorzulegen,

    mit dem Ziel, auf das Töten männlicher Eintagsküken zu verzichten“

    • 4.4.14: „Agrarminister Schmidt unterstützt Verbot“ (Presseberichte)

    • Kleine Anfrage CDU Nds. Landtag (Drs. 17/1604)

  • Ansätze zur Reduzierung des Kükentötens

    • Geschlechtsbestimmung Ei (Auswahl): – Hormone im Urin (Uni Leipzig; vor 10. Tag) – Durchleuchten, Infrarot (Uni Leuven; ab 11. Tag) Trefferquote ca. 98 %, aber noch nicht Praxisreif (maschinell)

    • verlängerte Nutzung der Hennen weniger Junghennen nötig weniger männliche Küken – mehrere Legeperioden (Legepause / Mauser) – verlängerte Legeperiode (z.B. 365 500 Tage)

    • Mast der männl. Legehybridküken – Stubenküken (max. 650 g LG; max. 750 g, wenn < 28 Tage) – Ausmast (Junger Hahn, mind. 90 Tage)

    • Zweinutzungshuhn – keine getrennten Linien (Lege- bzw. Masthybriden) – Rassehühner, -kreuzungen, Hybridtiere

  • Mehrere Legeperioden? • Mauser = Wechsel Gefieder = physiologische Regeneration • Legepause zwischen 8. und 12. Legemonat, 6 – 7 Wochen

    – gezielte Auslösung z.B. durch Futterreduktion (z.B. Kleie) – 2. Legeperiode ca. 6 – 8 Monate, ggf. 3. mit 5 – 7 Monaten (Legeleistung

    z.B. 75 / 70 % in 2. / 3. LP), größere & stabilere Eier

    • bis in 1950er Leistungsprüfungen zweijährig! • Anteil Junghennen (< 1/2 Jahr) 1966 14,3 %, 2013 24,5 %

    • 2013 91,2 % der Hennen nur 1 Legeperiode in Deutschland – nur 9 Betriebe mit 60.526 Hennen 3. Legeperiode – von 229 Biobetrieben nur 10 Betriebe (4,4 %) > 1 Legeperiode mit

    255.907 Hennen (7,8 %) (Ø 25.591 Hennen vs. 13.740 Übrige) (Stat. Bundesamt 2014, Fachserie 3, Reihe 4.2.3, Geflügel)

  • Verlängerte Legeperiode – Bsp. ISA • ISA (Institut de Selection Animale), heute Hendrix Genetics:

    Zucht einer Legehybride mit verlängerter Legepersistenz • Ziel bis 2020: 500 Eier mit 100 Wochen, ohne Mauser (=

    höhere Persistenz), normal Schlachtalter ca. 73 Wochen (1 Jahr LP) – Ausweitung Tests: 60 80 100 Wochen – laut Frans van Sambeek erreichen dieses Ziel heute bereits 25 %

    der Braunlegerlinie und 60 % der Weißlegerlinie (Clarks 2013, zit. n. Urselmanns & Damme 2014, Öko-Landbau-Tag Bayern)

    • mehr als 1 Legeperiode denkbar?

    500

  • Beispiele Labels Zweinutzungshuhn

  • Wiss. Versuche Mast männl. Legehybriden

    • u.a. Kitzingen, Hohenheim, Göttingen, Aviforum, Osnabrück – Ristic & Klein 1987, Sciarra et al. 1994 (bio), Hahn et al. 1995 (bio),

    Bauer et al. 1996 (bio), Gerken 1997, Schäublin et al. 2005, Ingensand & Deerberg 2006, 2007 (bio), Kaufmann & Andersson 2012 (bio), Grashorn

    • gängige Herkünfte: Lohmann Brown, Meisterhybriden, Warren, Hisex, LSL, Amberlink, Lohmann Silver, ISA Sussex

    sehr niedrige Mast- und Schlachtleistungen – tägliche Zunahmen 15 – 20 g (Broiler 65 – 70 g) – Futterverwertung 1 : 2,9 – 4,5 (Broiler 1 : 1,8) – schlechtere Ausschlachtung / kleinere Brustfilets

    vgl. Folien im Anhang

  • Männl. Legehybriden als „Stubenküken“ • traditionell norddeutsche Bezeichnung „kleiner Hähne“ mit

    einem Schlachtgewicht von 300 – 500 g – früher hinter dem Herd aufgezogen („Stuben“-Küken)

    • Laut EU-Vermarktungsnormen für Geflügelfleisch (VO (EG) Nr. 543/2008), Art.1, Abs. 1, a): – Stubenküken: Tier von weniger als 650 g Schlachtgewicht (gemessen

    ohne Innereien, Kopf und Ständer), oder 650 – 750 g, wenn < 28 Tage • Wachteln Schlachtgewichte 180 – 190 g, Tauben ca. 400 g

    – Vorteile: • Bessere Futterverwertung als Langmast (s.u.)

    – Nachteile: • Schlachtung nicht normale Schlachthöfe • Verbrauchern als Spezialprodukt bewerben

    • Mastversuch LB & LSL – 47 / 49 Tage 681 / 643 g LG, FV 1 : 2,2 / 2,8

    Koenig et al. 2009

    Näheres s. Anhang

  • Aktuelle Initiativen Mast männl. Legeküken • Überbetriebliche Initiativen:

    – Kombihuhn, KAG Freiland, Erzeugergemeinschaft, Schweiz

    – Bruderhahn Initiative Deutschland, Naturkosthändler & Erzeuger, Schwerpunkt Norddeutschland

    – haehnlein-Ei, Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof, Mecklenburg-Vorpommern

    • Einzelbetriebliche Initiativen:

    – HennenGockel Ei, Konrad Halder, Natürlich Bio-Ei GmbH, Bioland, Bayern, 10.000 Hennen

    – Ein Ei für Zwei, Kudammhof, Niedersachsen, Bioland, 7.000 Legehennen

    – Eier mit doppeltem Lebenswert, Bicklhof, Demeter, 7.200 Legehennen

    z.T. mit weiteren Partnerbetrieben!

    Einzelbeschreibungen im Anhang

  • „Bruderhahn Initiative Deutschland“ • mittlerweile 6 Naturkostgroßhändler

    • Pioniere Naturkost Elkershausen, Naturkost Erfurt, Naturkost Nord, zusammen mit Carsten Bauck (Bauckhöfe, Demeter)

    • seit Mai 2014 auch Naturkost Kontor Bremen und Kornkraft Naturkost; sowie Bodan in Süddeutschland (s.u.)

    • Demeter- und Bioland-Betriebe • Quersubventionierung der Mehrkosten für die Aufzucht

    der Bruderhähne für jedes Ei Zuschlag von 4 Cent • Mast 18 – 22 Wochen, eigenes Siegel: Besonderheiten z.B.

    100 % Biofutter, Garantie keine Antibiotika • Start 1.1.13: 2013 mi 8 Betrieben 4,2 Mio. Eier (bei 250 Eiern

    = ca. 17.000 Legehennen) + 10.000 Bruderhähne (übrige 6.800 Anfang 2014 aufgestallt)

    • bis Mai 2014 15 neue Betriebe (zurzeit insgesamt 12 Bioland- und 11 Demeter-Betriebe)

    • trotzdem zu wenig Ware für beteiligte Großhändler dieses Jahr kommen etwa 10 weitere Betriebe dazu • Holle baby food verarbeitet seit 3/2014 ausschließlich

    Fleisch der Bruderhähne • Gespräche mit Tierzuchtfonds Einrichtung eines

    Geflügelzüchtungsfonds www.bruderhahn.de

  • „Rette meinen Bruder“ – Bodan • „Bei uns in Süddeutschland haben wir aufgrund einer gemeinsamen Initiative

    von Bauern, Verarbeitern, BODAN und Ihnen als Händler ein Projekt für eine ethisch vertretbare, zukunftsweisende Geflügelhaltung entwickelt“.

    • alle DEMETER-Eier bei BODAN ab sofort produziert nach BID-Standard von den Betrieben Hofgut Brachenreuthe (2.400 Legehennen) und Anton Reisch (Tannheim) (4.800 Legehennen)

    • „Den Aufschlag von 4 Cent pro Ei für die Aufzucht der Brudertiere geben wir 1 : 1 an die Produzenten weiter“.

    • „Einen fünften Cent je Ei spendet BODAN für Forschungs- und Züchtungsarbeit.“ (Zuchtprojekt auf dem Hofgut Rengoldshausen)

    – „Um zu diesem Ziel zu gelangen, ist eine eigenständige ökologische Zucht vonnöten, welche viele Jahre dauern wird & dementsprechend sehr kostenintensiv ist“

    • unter dem Markennamen Hofgut Brachenreuthe über BODAN erhältlich • „Wenn Sie als Demeter-Eier-Kunde nur 3 Gläser mit Produkten aus dem Fleisch

    der Bruderhähne pro Jahr genießen, so haben Sie schon die Verantwortung für den Bruder Ihrer Henne übernommen!!!

  • „haehnlein“ – EZ Fürstenhof • Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof

    – Ansprechpartnerin Annalina Behrens • 12 Biobetriebe Mecklenburg-Vorpommern,

    Brandenburg (ca. 300.000 Legehennen) – eigene Futtermühle, Biogasanlage

    • 2013 30.000 männl. LB gemästet, steigende Nachfrage

    • Haltung der Masttiere: – Junghennenaufzuchtställe, Bodenheizung (Biogas) – AKB ab 6. Wo., Grünauslauf ab 8./9. Wo.

    • Leistungen: – Mast 18 Wochen, 2,5 kg LG (20 g TZ), 1,5 KG SG

    • „Querfinanzierung“ Mast über Eierpreis – 1,5 kg Hähnchen müsste 20 € kosten 12 € durch 3 – 4 Cent mehr j Ei

    – Vermarktung Fleisch: denn‘s, Famila (M.-V.) • Teilstücke oder ganze Tiere

    – Eier: denn‘s, Alnatura, Edeka, Rewe (M.-V.)

    http://www.ez-fuerstenhof.de/11.html

  • Alte Geflügelrassen – Akteure Erhaltung • Rechtliche Grundlagen:

    – Tierzuchtgesetz 2006: § 1 Ziel: Erhaltung der genetischen Vielfalt – Behörden haben regelmäßiges Rassenmonitoring durchzuführen: – Zentrale Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen www.tgrdeu.de – regelmäßige Erfassung Geflügelbestände: BDRG & GEH (2005, 2009, 2013)

    • BDRG – Bundesverband der Rassegeflügelzüchter, 180.000 Menschen,

    viele Rassevereine, Sondervereine, wiss. Geflügelhof (s.u.) • GEH, Witzenhausen

    – Gesellschaft zur Erhaltung alter & gefährdeter Haustierrassen – „Dachverband“, Kooperation mit BDRG, „Rote Liste“

    • Erhaltungszuchtringe Vorwerkhühner, Sachsenhühner, Ostfries. Möwen, Marans, Bresse Gauloise – Initiative zur Erhaltung alter Geflügelrassen e.V. (3 Zuchtringe)

    • Ressortforschung: – Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Institut für

    Nutztiergenetik, Forschungsbereich Züchtung und Genetische Ressourcen (Dr. Steffen Weigend)

    – Forschungsarbeiten zur Erhaltung, Bewertung und Nutzung genetischer Ressourcen bei landwirtschaftlichen Nutztieren (z.B. Verwandtschaft von Hühnerrassen)

  • Rassehühner heute in D • ca. 95 Rassen ohne Zwerghühner

    laut Bund Deutscher Rasse-geflügelzüchter (BRDG) (www.bdrg.de)

    • große Rassenvielfalt • davon 27 „einheimisch“

    – als einheimische Geflügelrassen werden von GEH & BDRG die vor 1930 entstandene oder seit diesem Zeitpunkt in Deutschland anerkannte Rassen definiert, die einen nachhaltigen Nutzen haben bzw. hatten.

    • Züchter: sehr kleine Bestände – 2009 Ø ca. 4 – 5 Hähne & 7 – 8

    Hennen je Zucht (Bestandserfassung BDRG & GEH)

    • viele Rassen gefährdet – 18 von 27 (2/3) extrem / stark / gefährdet

    Näheres im Anhang

  • Legeleistungen Rassehühner Deutschland

    • 1932/33 Wettlegen (Römer 1953) – Ø 206 Eier 13 Rassen, 1.739 Tiere von 239 Züchtern, 7 Prüforte,

    beste Stämme 258 Eier • 1950er Herkunftsvergleich (Nagel 1962)

    – Ø 184–193 Eier 4 Rassen • 1970 letzte Legeleistungsprüfung für Rassehühner (Schlolaut & Lange 1972)

    – Ø 181 Eier je DH (Spanne 132–222, Maxima Gruppen 203–256) • 1990er erneute Rassegeflügelleistungsprüfung in Hessen (LVA Neu-

    Ulrichstein, Klaus Lange 1996, 1998) – Ø 154 Eier 10 Rassen (Spanne 137–187) (s.u.)

    • 1990er Sachsen-Anhalt (Nutztierwiss. Zentrum Merbitz, v. Lengerken & Götze 1997) – Ø 144 Eier (114–156) 5 Rassen, 14 Einfachkreuzungen Ø 167 (149–190)

    • 2007 BDRG-Zuchtbuch (Weigend 2008) – 20 – 180 Eier, Angaben v. 1 – 34 Zuchten je Rasse

    • England (Hocking et al. 2003)

    – 153–277 Eier 13 Rassen (307–350 Eier 12 Hybridherkünfte) (s.u.)

    über 60 Jahre ein Rückgang festzustellen!

  • Legeleistung Rassehühner Mitte 1990er Rassegeflügelleistungsprüfung, Neu-Ulrichstein, Hessen

    Weigend 2008

    genaue Werte im Anhang, incl. Mast

  • Leistungen Rasse- vs. Hybridhühner England Mittelwerte von 13 Rasse- und 12 Hybrid-Herkünften

    Merkmale Rassehühner Hybriden Legebeginn 168 Tage 140 Tage

    Legeleistung 42. – 45. Woche 43,3 % 74,7 %

    Legeleistung 52. – 55. Woche 37,3 % 71,0 %

    Eigewichte 42. – 45. Woche 58,9 g 62,5 g

    Dotterfarbe (Roche) 8,6 7,3

    Bruchfestigkeit Humerus (Flügel) 411 N 242 N

    Bruchfestigkeit Tibia (Schienbein) 530 N 288 N

    Bruchfestigkeit Eier 36,1 N 35,1 N

    Hocking et al. 2003 Einzelergebnisse nach Rassen im Anhang

    Rassehühner bessere Knochenfestigkeit weniger Brüche / Brustbeindeformationen?

  • „Herrmannsdorfer Landhuhn“ • Herrmannsdorfer Landwerkstätten • seit 2008 Sulmtaler (ca. 200 Eier),

    später auch Les Bleues (ca. 250 Eier) – Bresse 2,5 kg mit 4 Mon. (20 g TZ)

    • dann Kreuzungen daraus • 500 Hennen, 2.200 Hähnchen/Jahr • 2012 Förderpreis Bundesprogramm

    Ökologischer Landbau – „Landhuhn-Darlehen“, Rückzahlung Projekt-

    investitionen durch Einkaufsgutscheine • eigene Schlachtung seit 2013 • aktuell neue Kreuzung aus Triesdorf

    http://www.gruenundgloria.de/wp-content/uploads/2012/09/gesunde-Hühner.jpg

  • Bresse-Hühner aus Frankreich

    • AOC-Siegel seit 1957 (Appellation d‘origine Contrôlée) • jährlich ca. 1,5 Millionen Hähnchen, ca. 400 Betriebe • Richtlinien: u.a. Freilandhaltung, mind. 81 Tage Mast • Zucht: Centre de sélection de la volaille de Bresse (CSVB),

    seit 1956 – Zuchtarbeit seit 1995 streng reglementiert – Erhebung Leistungsdaten Zuchtlinien in Einzelkäfigen – 4.000 Hennen und 800 Hähne

    • Zuchtziele jährlich festgelegt mit Comité interprofessionnel de la volaille de Bresse (CIVB) – Zusammenschluss Brütereien, Aufzuchtbetriebe, Händler,

    wiss. Einrichtung • zur Erzeugung kommerzieller Tiere 4-Linien-Kreuzung

    – Linie B55 weibliche Ursprungslinie für Eier, B11 gute Konformität Schlachtkörper, B99 robust und vital, B22 frühreif (Waldmann 2012)

    nach Galster 2011

  • Aktuelle Initiativen mit Bresse / Les Bleues

    • Domäne Hähnchen – Domäne Mechtildshausen, Kooperation Dr. Götze, Merbitz

    • „Herrmannsdorfer Landhuhn“ – Bresse x Sulmtaler (Tiere aus Landw. Lehranstalten

    Triesdorf) • „EiCare“, Naturland

    – 5 Betriebe in Brandenburg, Eier und Hühnerfleisch; Tiere von Brüterei Hetzenecker

    • „hahn-henne-ei“, Legegemeinschaft Die Biohennen AG – Vermarktung Bio-Bauerngockel über regionalen

    Naturkostgroßhändler Ökoring an den Bio-Fachhandel • „Hahn-und-Huhn“ / Hänsel & Gretel-Projekt

    – Vergleich Les Bleus v. Hetzenecker vs. Bresse Gauloise Erhaltungszuchtring

    Details im Folgenden

  • Hetzenecker Küken

    • Biogeflügelzucht und Brüterei Christian Hetzenecker, Neumarkt St. Veit, Naturland

    • seit 2009 Vermehrung Bresse-Hühner, ursprünglich aus Frankreich

    • Vermarktung als Zweinutzungshuhn Les Bleues (= die Blauen, wg. bläulicher Ständerfarbe)

    • > 300 Elterntiere, eigene Nachzucht, 1 Hennen-, 1 Hahnengruppe, keine indiv. Leistungserfassung

    • steigende Nachfrage, sehr versch. Abnehmer (nur Legehennen, nur Mast, beides; à 10 – 300 Tiere)

    • alle 3 Wochen Schlupf 1.500 – 2.000 Küken • Verkauf Masttiere mit 3 – 4 Wochen • Legeleistung Praxis 200 – 220 Eier, normale

    Eigrößen erreicht 2 – 3 Wochen später als Hybriden • Schlachtleistungen Hetzenecker: 14 Wochen 1,5 –

    1,7 kg SG, 16 Wochen 1,7 – 2,0 kg SG ca. 25 g TZ

    http://hetzenecker-kueken.de/?page_id=43

    http://hetzenecker-kueken.de/wp-content/uploads/2014/02/les_bleues_fotor.jpg

  • Initiative Zweinutzungshuhn • „Gemeinschaft für Erzeugung und Vermarktung

    vom Les Bleues Rassehuhn“ • auf Homepage 8 Erzeuger aus ganz D angegeben, weitere gesucht • „Les Bleues Huhn ist ein Rassehuhn; stammt vom Bressehuhn ab.“

    – „Ein Ziel der Les Bleues Zweinutzungshuhnhaltung ist die Fortführung einer regionalen, qualitätsbezogenen Aufzucht unter tierfreundlichen Bedingungen. Jeder Les Bleues Gockerl, der in Deutschland verkauft wird, hat eine regionale Herkunft, welche aus überschaubaren Kreisläufen stammt. Das ist der große Vorteil eines Rassehuhns.“

    • „Warum Les Bleues? Warum nicht ein anderes Rassehuhn?“ „Das Les Bleues ist ein Symbol für Zweinutzungshuhnhaltung“:

    – Herkunft des Les Bleues durch das Bressehuhn weltweit bekannt und beliebt – unter den Rassehühnern eine effektivere Wirtschaftlichkeit als andere

    • Futterverwertung und Leistung bezogen auf Eier und Fleisch sind nicht so weit entfernt vom Hybridhuhn

    – ruhiges & sozialverträgliches Wesen – Fleisch und Eier schmecken hervorragend – ca. ein Drittel weniger Eier als ihre Hybrid-Kollegin

    http://zweinutzungshuhn.de

  • „Ei care“ – Naturland

    • Initiative Terra Naturkost und Marktgesellschaft der Naturland Betriebe • Pilotprojekt einiger Bio-Betriebe im Berliner Umland seit Sommer 2011 • Ziel: kleinere Betriebe / kleinere Herden, Neubeginn, Regionalität • Auszeichnung Best New Product Award BioFach 2012 • Les Bleues von Hetzenecker • in Berlin im Handel

    – Eierpreise etwa + 10 Cent pro Stück – Fleisch etwa + 2 Euro pro Kilo

    • 5 Betriebe mit insgesamt ca. 3.000 Legehennen / Masthühnern • Leistungen z.T. noch unbefriedigend (Neubeginn Hühnerhaltung) • 2013 ca. 290.000 Eier & 1.100 Hähnchen vermarktet (Terra) • Mittlerweile 3 verarbeitete Produkte im Handel:

    – 1 Fonds, 2 Suppen im Glas www.aktion-ei-care.de

  • „Hahn-Henne-Ei“ – Die Biohennen • Legegemeinschaft, ca. 130.000 Hennen

    – Ansprechpartner Walter Höhne • kleines Premium-Projekt

    – „Hahn-Henne-Ei“ • Les Bleues erprobt (s. Abb.)

    • Abb. Hähne Mitte, Hennen unten • jetzt Bresse aus Triesdorf

    – legen s. 09/2013, ca. 50 % LL Aufbau eigene Elterntierherde

    – Ziel größere Mastgruppen • Vermarktung Ökoring (ca. 16 €/kg)

    www.diebiohennen.de

  • Zuchtring Bresse Gauloise • Juli 2012: 6 Züchter, 10 Stämme

    – Ansprechpartnerin Dr. Kathrin Stricker

    • Legeleistung: – „Die Eier der Bresse Gauloise sind

    hell cremefarben und wiegen im Schnitt 62 g. Unsere Hennen legen etwas über 240 Eier im Jahr, also gut 20 Eier im Monat“.

    • Mastleistung: – „Bei Fütterung mit Kükenfutter bis zur

    6. Woche und anschließend mit Junghennenfutter Hähne mit 16 Wochen ca. 2 kg Schlachtgewicht. Bei 20-wöchiger Endmast wiegen die Schlachtkörper mit 15 Wochen schon bis zu 2.400 g ( 18 TZ g). Die Ausschlachtung liegt dann bei 71 %“.

    • Bruteier 1,50 €

    www.bressegauloise.de

  • Hänsel & Gretel Hühnerprojekt • Kooperation Tannhof und Rengoldshausen

    (Bodenseeregion) – Ansprechpartnerin Inga Günther

    • Aufbau „Öko-Geflügelversuchsstation“ in Rengoldshausen; Demeter seit 80 Jahren

    – Ziel: Erfahrungen mit Demeter-Aufzucht/-Zucht von Zweinutzungs-Hühnern sammeln

    • Tiere Zuchtring Weiße Bresse-Gauloise selektiert: • 6 Zuchtstämme à 15 Leistungsgeprüften Hennen + 1

    Hahn, Auswahl nach 4 Monaten Fallnestkontrolle, gute Hennen bis 240 (250) Eier; Hennen wiegen ca. 3,0 kg (180 g Futter/Tag; Triticale + Ergänzer von Meika)

    • Hähne mit 14 Wochen 1,8 – 2,5 kg SG (bei 2,4 – 3,3 kg LG 24 – 33 g TZ)

    • Vergleich Les Bleues von Hetzenecker auf dem Tannhof • Zusammenarbeit mit Prof. Grashorn, Uni Hohenheim;

    Fleischqualität, Fütterungsversuche

    www.hahnundhuhn.de

    http://www.rengo.de/landwirtschaft/besonderheiten/tierhaltung/huehner/

  • Beispiele weiterer Rassen auf Bio-Betrieben

    • Eschenhof – 220 Marans-Hühner

    • Laakenhof – 200 Bielefelder x Italiener

    • Hof Weggun, Brandenburg – 100 Sussex-Hühner

    • Bauernhof Erz, Brandenburg – 160 Sussex-Hennen, 50 Hähnchen (Abb.)

    • Schäferei Määhgut, Brandenburg – Vorwerkhühner & Araucana für Sarah Wiener Restaurant Berlin – 430 LesBleues (EiCare, s.o.)

    200 Hühner x 200 Eier / Jahr x 0,50 € Zweinutzung = 20.000 €

  • Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf • Geflügelzuchtmeister Hans-Joachim Schleicher

    – Ansprechpartnerin derzeit Ingrid Meußel • Zucht von Rassegeflügel seit

    – 1986 Italiener rebhuhnfarbig / rebhuhnhalsig – 1996 Sulmtaler goldweizenfarbig – 1995 Bressehühner weiß

    • insgesamt ca. 400 Zuchthennen • von jeder Rasse 4 – 8 Zuchtstämme à 15 – 30

    Hennen + 1 Hahn • Zucht zur Erhaltung Rassen & Leistungssteigerung • Leistungskontrolle Fallnester / Weihenst. Muldennest • Legeleistung Sulmtaler 120 – 150, Bresse knapp

    200, Italiener 250 Eier (Eigrößen ähnlich Hybriden) • Schlachtleistung Italiener ca. 1,5 kg SG ab 15.

    Woche ( ca. 20 g TZ, Bresse 1,5 (1,0 – 2,0) kg ab 12. Woche ( 25 – 30 g TZ)

    • Ende Januar bis Ende April Versand von Bruteiern und Eintagsküken (Garantie Befruchtung 75 %)

    – insgesamt 5.000 – 7.000 Tiere im Jahr, 3 – 5 Schlupfe – Preise z.B. 1,80 € Brutei, 2,80 € Eintagsküken, unsortiert

    www.triesdorf.de

  • Leistungssteigerung innerhalb Rasse: Bsp. Steigerung Endgewichte in 3 Generationen Körpergewicht mit 11 Wochen, Belgische Ardennaise-Hühner

    Larivière et al. 2009

    männliche Tiere von 924 auf 1.443 g (+ %), tgl. Zunahmen von 12 auf 19 g Weibliche Tiere von 767 auf 1.129 g (+ %), tgl. Zunahmen von 10 auf 15 g Futterverwertung von 1 : 5,97 auf 3,64 (Abb. r.) (auch Kreuzungen mit Label Rouge-Hühnern durchgeführt)

  • Wissenschaftlicher Geflügelhof

    • Bruno-Dürigen-Institut, Rommerskirchen – Ansprechpartnerin Inga Tiemann

    • Vermehrungszucht seltener und bedrohter Rassen

    • Forschungsprojekt Leistungsvergleich: – 2013 Vergleich Lohmann Dual & Marans

    Ergebnisse European Poultry Conference 2014, Stavanger (Lohmann Dual höhere Lege- und Mastleistungen, mit 10 Wo. 2,2 vs. 1,3 kg, s. Abb.)

    – 2014 lfd. Vergleich Lohmann Dual & Deutsche Langchan sowie Augsburger

    www.wissenschaftlicher-gefluegelhof.de

  • Leistungssteigerung durch Kreuzungen Versuche Merbitz Mitte 1990er

    Weigend 2013 genaue Werte im Anhang

  • Domäne Mechtildshausen • 650 ha, seit 1992, Bioland-Betrieb

    – Ansprechpartner Markus Paul • Vermarktung ca. 10.000 „Bresse“-Hähnchen im Jahr

    – vor 20 Jahren 2 Linien aus Frankreich gekauft, eigene Elterntiere – Hofmetzgerei, Wochenmärkte

    • ca. 3.000 Legehennen, eigene Elterntierhaltung • seit 1995 Kooperation mit Dr. Siegmar Götze (ehem.

    Geflügelzentrum Merbitz, Univ. Halle) • Einfachkreuzung Legehennen ♂ New Hampshire x ♀

    White Rock („Domäne Gold“), 275 – 280 Eier im Jahr • Versuch Bresse x NH

    – 250 – 260 Eier, Hähne 3,2 kg 18 – 19 Wochen (TZ 25 g) • Zweinutzungshuhn: ♀ Domäne Gold x ♂ Bresse

    – 250 Eier, ca. 3,4 kg mit 16 – 17 Wochen (ca. 30 g TZ) – kleiner Pilotmastversuch auch bei Biovum GmbH – Elterntiere gehalten, aber Nachfrage gering

    www.domaene-mechtildshausen.de

  • • Erhaltungszuchtring* Vorwerkhühner – Austausch Hähne u.ä.

    • Einkreuzung White Rock von Lohmann

    Vorwerkhuhn Kollbecksmoorhuhn Legeleistung (Eier) 161 249 Eigewicht (g) 46,0 61,1 Futterverwertung 5,54 2,8 tgl. Zunahmen (g) 15,9 18,4 Schlachtgewicht (kg) 1,18 1,46 Ausschlachtung (%) 73,3 75,8 Weigend 2012, 2013

    Gebrauchskreuzung Kollbecksmoorhuhn

    * Näheres im Anhang

  • „Neue“ Hybriden (Bsp.) • Domäne Gold • Lohmann Brown Plus • Lohmann Dual • Novogen Dual • Walesby (Walsbury?) Specials, Brüterei Hölzl • Tetra H und Super Harco • Dominant: versch. Herkünfte Brade et al. 2008

  • Lohmann Brown plus • Initiative Willy Baumann, Berater Biogeflügel

    – Ziel etwas schwerere Henne („plus“) für höhere Futteraufnahme wg. geringerer Nährstoffkonzentration (u.a. keine synthetischen Aminosäuren)

    – Elterntiere Geflügelhof Schubert (Demeter), Geflügelhof Bodden (Bioland); Hockenberger

    • Legeleistungsprüfung 2010/11 Kitzingen (Bayern) & Haus Düsse (NRW) – etwa gleiche Leistung wie Lohmann Brown – männliche Küken

    etwas schwerer

    Schmutz 2013, SGZ 2/13

  • Mastversuch LB Plus Hochschule Osnabrück

    • Vergleich Lohmann Brown und Lohmann Brown plus • Biobedingungen, Mastdauer 70 Tage • LB plus etwa schwerer & etwas bessere Ausschlachtung

    Kaufmann & Andersson 2013

    LB plus vs. LB: LG 1.082 vs. 1.074 g, SG 816 vs. 793 g wertvolle Teilstücke n.s. TZ 18,9 vs. 18,4 g FV 1 : 3,4 Mortalität 2,0 vs, 1,6 % Kosten ca. 10 €/kg

  • Zweinutzung Brüterei Hölzl • Brüterei Ludwig Hölzl, Moosburg (D) • als Walesby/Walsbury? Specials in England verkauft • 2010/11 in D getestet (Kitzingen, Haus Düsse) • getestet von Toni Hubmann (Toni‘s Freilandeier), Öst. • ca. 3 kg in ca. 90 Tagen (ca. 30 tgl. Zunahmen) • Futterverwertung ca. 1 : 5,7 (12 kg) • Schlachtgewicht 2,1 kg

    Hubmann 2012 Einsatz auch für „ja natürlich“ in Österreich (s.u.)

  • Lohmann Dual – Lohmann Tierzucht

    • s

    derzeit 2 Linien, hellbraune Eier, Ziel 250 Eier (jetzt 236), Hähne 2,2 kg mit 8 Wo., Bezug über LSL Rhein-Main mgl.

    Icken 2013, Schmutz 2013

  • Aktuelle Initiativen mit Lohmann Dual

    • Toni Hubmann, Österreich • Ja natürlich, Österreich (s.u.) • Coop, Schweiz (s.u.) • Bio-Elterntiere Geflügelhof Schubert • Bio-Mastversuch Hochschule Osnabrück, Förderung

    Landesregierung Niedersachsen • Versuch FH Weihenstephan • Versuch Tierärztliche Hochschule Hannover • Bio-Pilotmastversuch Mustergeflügelhof Häde (s.u.) • Bio-Mastversuch HNE Eberswalde / Ökodorf Brodowin ab

    Juli 2014 (Vergleich mit LB Plus), Weiland Mobilstall • Vergleich versch. Rassen, wiss. Geflügelhof BDRG (s.o.)

  • Pilotversuch Mustergeflügelhof Häde Sonnenei GmbH • Masterarbeit Fabian Häde 2014:

    Ökonomie von Zweinutzungshühnern • Betrieb seit 1975 ökologisch (seit 2013

    Naturland) • Markenname Sonnenei

    – Vermarktung auch von anderen Betrieben – ca. 37.000 Hennenplätze (ca. 12 Mio. Bioeier),

    eigene Aufzucht, Vermarktung u.a. Edeka, tegut, Heirler

    • Pilotversuch Sommer 2013 mit Lohmann Dual, je ca. 50 Hennen & Hähne, parallel Vergleich 50 Hähne LB PluS, Biofutter

    • 3 Schlachttermine: 8,5 / 10, 11,5 Wochen

  • Ergebnisse Hähne Lohmann Dual

    Vergleich LB Plus: 920 g 1.439 g LG, 5,87 kg Futter Häde 2014, erg.

  • Ergebnisse Legeleistung Lohmann Dual

    Häde 2014, erg.

    %

    n = 48

    Eigewichte 60 – 63 g, Futter: 125 – 135 g/d

  • TETRA Hybriden (HG) – Leistungen

    http://www.babolnatetra.com/tetra_en.html weitere Mastleistungen im Anhang

  • Dominant (CZ) • 8 Hybridherkünfte

    Braunleger auch für extensive / Biohaltung – „anpassungsfähig“

    • Rassegeflügel im Genpool • Hennen 290 – 300 Eier • Hähne

    – 2,0 – 2,1 kg mit 18 Wochen (16 g tgl. Zunahmen)

    – 6,7 – 6,9 kg Futter Futterverwertung ca. 1 : 3,3

    • Tests FiBL (CH), Kitzingen (Bayern)

    http://www.dominant-cz.cz/?lang=en&q=uvod

    Tyller, M., Hruska, M. (2007): The selection strategy for sustainable improvement of Dominant CZ layers oriented for sub-optimal conditions. Proc. 20th Latin American Poultry Congress (25.-28.9.07, Porto Alegre)

  • Kombihuhn KAG freiland (CH)

    • Gemeinschaftsprojekt Zweinutzungsgeflügel 1997 – 2001 – KAGfreiland, Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL),

    Zentrum für tiergerechte Haltung in Zollikofen – Testung von 2 Herkünften (Tetra H, Bovans Nera): unbefriedigend

    • Beteiligung am Versuch vom Aviforum 2005 – Amberlink, Sussex, Lohmann Silver

    • seit 2003 Mast Lohmann Silver-Hähne in kleinem Umfang, Schlachtung mit ca. 14 Wochen

    ferner Aktivitäten zur Vermarktung von Schlachthennen

  • Coop Zweinutzungshuhn

    • Supermarktkette Coop, Schweiz • Biomarke Naturaplan • „Eier von der Henne – Fleisch vom

    Hahn“ • Pionierprojekte für das Tierwohl • Praxisversuch mit 5.000 Eintagsküken

    Lohmann Dual • Mast auf 2 Biobetrieben („Knospe“) • Fleisch seit März (19,90 SFr./kg) /

    Eier seit Juli 2014 im Handel (6 St. 5,95 SFr.)

    https://www.naturaplan.ch/de/naturaplan-produkte/coop-zweinutzungshuhn/das-coop-zweinutzungshuhn

  • Toni‘s Initiative Henne & Hahn • Toni Hubmann (Toni‘s Freilandeier),

    Österreich • 6 Durchgänge s. Feb. 2012

    – à 3.000 Hennen & Hähne • Vermarktung als Toni`s Junghahn

    – als Festtagsbraten, Premiumprodukt • Herkünfte zunächst Brüterei Hölzl,

    später Lohmann Dual • 30 g tgl. Zunahmen in ca. 90 Tagen

    (ca. 3 kg LG, 1,8 – 1,9 kg SG) • Vermarktung bislang

    – ca. 3,5 Mio. Eier (6 St. ca. 4 €) – ca. 12.000 Junghähne (ca. 20 €/kg) nur

    etwa 1/2 der aufgestallten

    Hubmann 2013, 2014

  • Projekt Haushuhn & Gockelhahn – ja natürlich • Österreichs größte Bio-Marke (Rewe) • Pionierprojekt Haushuhn & Gockelhahn

    – “Bio-Eier, mit Liebe gemacht” • Vermarktung Supermarktketten Merkur & Billa

    – 6 Eier 2,99 €, 1. Platz PRODUKT Champion Ei 2013 – Fleisch im Handel (Merkur, Billa)

    • Kooperation Tierschutzorganisation Vier Pfoten, Kornel Cimer • Zweinutzungshuhn „Moosdorfer Haushuhn“

    – Kreuzung (= Hybrid) aus 3 Linien (Ludwig Hölzl, Moosburg, Bayern) – 230-240 Eier, ca. 2,4 kg mit 16 Wochen

    • Mast Energieholzflächen (Pappeln), mobile Hütten • Grillwürste, Coq au Vin (inkl. Rezepte)

    http://www.janatuerlich.at/Ja__Natuerlich/Ja__Natuerlich/Portal.aspx

  • Ausblick

    • mögliche Definitionen / Einteilungen Zweinutzungshühner • Verwertung der Schlachthennen? • Potential für Zweinutzungshühner im Ökolandbau • Zahlungsbereitschaft Neuland-Kunden • erste ökonomische Kalkulationen • mögliche Zuchtziele Hühner im Ökolandbau • Fazit

  • Zwei mögliche Definitionen Zweinutzungs-Huhn

    1. Zweinutzung = Verwertung des kompletten Huhns (Eier und Fleisch, inkl. Suppenhuhn!) = Definition im weiteren Sinne verschiedene Herkünfte möglich herkömmliche Legehybriden inkl. Mast männlicher Küken

    2. Zweinutzungshuhn = Herkunft für Eier- und Fleischerzeugung (m. o. w. ausgewogen) = Definition im engeren Sinne die gleiche Herkunft z.B. Bresse-Hühner, Lohmann Dual, u. ä.

    http://zweinutzungshuhn.de/

  • Verwertung Schlachthennen? • Umfang Verwertung Deutschland unbekannt

    – 2013 31,4 Mio. geschlachtet – 2013 0,30 € je kg SG Erzeugerpreis, 1,26 € je kg Schlachtereiabgabepreis – Bioschlachthennen meistens Schlachtung konv. Schlachthöfe

    • in der Schweiz durch Initiative wieder Anstieg Verwertung als Lebensmittel (Suppenhühner & Verarbeitung in Süd-D); s. Abb.

    Neuhauser 2013

    1,7 Mio./Jahr 1,7 Mio./Jahr

  • Einteilung Rinder nach Nutzungsschwerpunkt

    Nutzungsschwerpunkt Beispiele bekannter Rassen

    Milch

    Fleisch

    Einseitige Milchrassen Jersey

    Milchbetonte Zweinutzungs-rassen

    Holstein Friesian, Red Holstein, Brown Swiss

    Zweinutzungsrassen Original Braunvieh, Rotbunte DN, Fleckvieh

    Fleischbetonte Zweinutzungs-rassen

    Gelbvieh

    Fleischrassen Limousin, Charolais

    übliche Einteilung in Lehrbüchern der Tierzucht:

  • Einteilung Hühner nach Nutzungsschwerpunkt

    Nutzungs-schwerpunkt

    Beispiele Herkünfte Hybriden Kreuzungen Rassen

    Eier

    Fleisch

    Einseitige Legehühner

    LSL, LB, LB Plus, etc.

    Eierbetonte Zweinutzungs-hühner

    Tetra H, Super Harco, Domäne Gold, Dominant

    Herrmannsdorfer Landhuhn, Koll-becksmoorhuhn

    Italiener, Leghorn

    Zweinutzungs-hühner

    Lohmann Dual, Domäne Gold x Bresse

    Bresse / Les Bleus

    Fleischbetonte Zweinutzungs-hühner

    Elterntiere langsam wachsende Masthybriden?

    Cochin, Brahma

    Einseitige Masthühner

    Ross 308, Cobb 500, etc.

    Vorschlag:

  • Potential Zweinutzungshühner Ökolandbau • Aufzucht aller männl. Bio-Legeküken ca. 3 Mio. im Jahr

    – 2012 nur 0,6 Mio. Mastplätze x 4 Durchgänge = 2,4 Mio. im Jahr – heute geschätzt max. 100.000 „Bruderhähne“ aufgezogen = ca. 3 % – 2011 115.400 Demeter-Legehennen auf 405 Betrieben – Potential Absatzwege 2013 lt. MEG (2014):

    • Bio-Eier Anteil der Menge: 68,1 % Lebensmitteleinzelhandel (41,1 % Discounter), 5,7 % Naturkostfachhandel*, 20,7 % Erzeuger* / Wochenmarkt

    » Summe 714 Mio. Eier / 213.714.000 € – Preise 10 M-Eier: Ø 2,89 €, Discounter 2,58-2,59 €, Supermarkt

    3,12-3,17 €, Naturkostfachhandel* 3,49-3,81 € (Monatsspannen) – Bio-Geflügelfleisch Anteil der Menge: 20,8 % LEH, 11,8 %

    Metzgereien, 24,1 % Naturkostfachhandel*, 40,1 % Erzeuger* / Wochenmarkt » Summe 3.330 Tonnen / 43.677.000 € Preise Ø 13,12 €/kg

    (Rindfleisch 10,17, Schweinefleisch 10,09 €/kg 2012)

    * Verbraucheraufklärung einfacher möglich Aufpreisbereitschaft wecken

  • Zahlungsbereitschaft Neuland- Kunden Zweinutzungshuhn • Masterarbeit Verena Preußner 2014, HU Berlin* • Befragung 80 Kunden 5 Neuland-Fleischerfachgeschäfte

    Berlin, Aug. – Okt. 2013 • 3/4 kaufen nie „konv.“ Hähnchenfleisch • 40 % kannten Problematik Kükentöten • 50 % definierten Zweinutzungshuhn korrekt • 80 % nach Erläuterung der Problematik bereit, Aufpreis zu

    zahlen: – Ø 0,21 € je Ei (0,03 – 0,50) – Ø 5,28 € je kg Hühnerfleisch (0,80 – 22,00)

    Akzeptanz Zweinutzungshuhn sehr positiv zu bewerten * Die Hühnerhaltung nach dem Qualitätsfleischprogramm NEULAND im Vergleich zur konventionellen und ökologischen Wirtschaftsweise – Eine Bewertung anhand der Richtlinien sowie von Verbraucherbefragungen. Masterarbeit Integrated Natural Ressource Management, Humboldt-Universität Berlin (Hoffmann / Hörning)

  • 1.500 Tiere, Mast in 3 Mobilställen

    Legehennen Masthühner Zweinutzungs-einheit

    LB Plus*

    LohmDual

    Les Bleus

    LB Plus*

    LohmDual

    Les Bleus

    LB Plus

    LohmDual

    Les Bleus

    Legeleistung 270 210 180 Mastdauer (Tage) 160 74 97

    Tgl. Zunahmen (g) 15 35 24

    Endgewicht LG (kg) 2,40 2,60 2,34

    Endgewicht SG (kg) 1,10 1,33 1,69 1,39 1,63 1,50 2,49 2,96 3,19 Futterverbrauch (kg) 50,0 46,0 51,1 12,4 6,1 7,0 62,4 52,1 57,0 Futterverwertung (1 :) 2,85 3,37 4,37 8,92 3,74 4,67 - - - Futterkosten (€) 25,21 28,01 27,41 7,83 3,84 3,86 33,04 31,85 31,27 Tierzukauf (€) 7,50 8,25 10,28 0,75 1,50 1,87 8,25 9,75 12,15 Leistungen (€) 76,83 68,75 61,53 8,07 13,62 12,57 84,89 82,37 74,10

    Direktkosten (€) 38,67 42,04 43,75 12,85 8,32 8,64 51,20 50,36 52,39 DKfL (€) 38,16 26,71 17,78 -4,79 5,30 3,93 33,69 32,01 21,75

    Deckungsbeitrag (€) 35,60 22,46 13,53 -6,65 4,79 3,49 28,59 27,25 17,02 Häde, Fabian (2014): Wirtschaftlichkeit von Zweinutzungshühnern - Befragung ausgewählter Projekte und Planung verschiedener Varianten für einen ökologischen Praxisbetrieb. Masterarbeit HNE Eberswalde (Hörning)

    Eierpreis: 0,30 / 0,25 €* Fleischpreis: 8,40 / 5,80 €*

    z.B. 30 Eier mehr = 9 € mehr

    Ökonomischer Vergleich 3 Herkünfte

  • Mögliche Zuchtziele Bio-Huhn

    • Zweinutzung (Eier und Fleisch) • Lebensleistung Hennen (Anzahl Eier im Leben) • Robustheit (z.B. Abpuffern Nährstoffschwankungen Biofutter,

    Knochenstabilität, Parasitenresistenz, kein Federpicken • Grundfutterverwertung (Ersatz von Kraft- durch Grundfutter)

    – Bsp. HNE Eberswalde: > 100 g Frischmasse Grünfutter / Tag – Bsp. Versuche Dänemark: bis zur Hälfte der Futteraufnahme

    • Auslaufnutzung • Erhalt alter Rassen

    verschiedene Ziele für unterschiedliche Zwecke ! Finanzierung der Zucht ?

    „Lenkungsabgabe“ (Erzeuger, Verbraucher), staatl. Unterstützung

  • Fazit Zweinutzungshuhn • Alternativen zum Kükentöten geboten

    – politische Absichtsbekundungen vorhanden – mittelfristig: Branche erwartet Geschlechtsbestimmung im Ei – kurzfristig: Mauser, Mast männl. Legehybriden

    • Definitionen Zweinutzungshuhn? – Nutzung aller Teile des Huhns oder Zweinutzungsherkunft

    • Mast männl. Legehybriden steigt im Ökolandbau („Bruderhähne“), derzeit aber noch geringer Umfang (ca. 3 %) – sehr schlechte Mast- und Schlachtleistung – Quersubventionierung unwirtschaftliche Mast durch höhere Eipreise – wenig bemuskelte Schlachtkörper Weiterverarbeitung sinnvoll – für Kauf Verbraucherüberzeugung nötig (ab Hof, Bioläden)

    • „echte“ Zweinutzungshühner können Rassehühner, Rassekreuzungen oder Hybridhühner sein – vielversprechende Beispiele Bresse, Herrmannsdorfer, Lohmann Dual

    • Rassenerhalt im Ökolandbau derzeit kaum Thema • „echte“ Zucht sehr aufwändig, derzeit nur wenige Züchter

    – Finanzierung erforderlich

  • Danke schön !

    Nachfolgend ergänzende Folien…

  • Leistungsvergleich Zweinutzungshühner

    Herkunft Lege-leistung

    (Eier)

    Eige-wicht

    (g)

    Mast-dauer (Wo.)

    Lebend-gewicht

    (kg)

    Tgl. Zu-nahmen

    (g)

    LB PluS 310 18 2,0 16

    Tetra H 250 14 1,8 18

    Burford Brown 255 63 ?

    Lohmann Dual 250 8 2,2 40

    Kollbecksmoorhuhn 250 61 15/16 2,0 18

    Italiener 245 61 ? ??

    Les Bleues 250 63,6 14 2,3 24

    Bresse 220 8 1,4 24

    Herrmanns. Landhuhn 220 20 1,8 13

    Tetra Super Harco 230 14 1,9 10

    Sussex Dominant 250 15 2,1 20

  • Auswahl eigener Publikationen zum Thema • Zusammenstellung aktueller Forschungsprojekte:

    – HÖRNING, B., U. VÖSSING, G. TREI (2011): Ansätze zu Alternativen in der Geflügel-zucht. 11. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau, Verl. Dr. Köster, Berlin, 22 – 25

    – HÖRNING, B. (2014): Das Zweinutzungshuhn oder Alternativen in der Hühnerzucht. In: „Wie rund ist das Öko-Ei?“ - Herausforderungen der Legehennenhaltung, 21. Witzenhäuser Konferenz, 06.12.13, Witzenhausen, Dokumentationsband, Kassel University Press

    • Vergleich langsam wachsender Masthühner: – HÖRNING, B., G. TREI, A. LUDWIG, E. ROLLE (2010): Eignung unterschiedlicher

    Herkünfte für die ökologische Haltung von Masthähnchen - Abschlussbericht. Bundesprogramm Ökologischer Landbau, Eberswalde, 140 S.; http://orgprints.org/17823/

    • Status-Quo der ökologischen Geflügelhaltung in Deutschland: – HÖRNING, B., R. BUSSEMAS, C. SIMANTKE, G. TREI et al. (2004): Status-Quo der

    Ökologischen Geflügelproduktion in Deutschland - Struktur, Entwicklung, Probleme, politischer Handlungsbedarf. Abschlussbericht Bundesprogramm Ökologischer Landbau, Univ. Kassel, 226 S., http://orgprints.org/8215/

    • Übersichtsarbeiten Probleme Hochleistungszucht & Alternative Geflügelzucht: – DEMMLER, D. (2011): Leistungsabhängige Gesundheitsstörungen bei Nutztieren für die

    Fleischerzeugung (Schweine, Rinder, Hühner, Puten) und ihre Relevanz für § 11b Tierschutzgesetz ("Qualzucht"). Diss. Vet. Med., FU Berlin (2. Gutachter Hörning)

    – HÖRNING, B. (2008): Auswirkungen der Zucht auf das Verhalten von Nutztieren. Reihe Tierhaltung, Bd. 30, Kassel Univ. Press (ISBN 978-3-89958-391-5), Kassel, 194 S.

    – HÖRNING, B. (2000): Probleme der heutigen Geflügelzüchtung und mögliche Alternativen. In: Gefährdete Geflügelrassen und Alternative Geflügelzüchtung. Hrsg. Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH), Witzenhausen, 52 – 71

    – HÖRNING, B. (1994): Probleme der intensiven Hähnchenproduktion und Möglichkeiten für eine artgemäße und ökologische Hähnchenmast. Beratung Artgerechte Tierhaltung (BAT); Witzenhausen, 100 S.

  • Weitere aktuelle Übersichtsarbeiten

    • Aigner, S. (2010): Zweinutzungshuhn – Traum oder Wirklichkeit? PROVIEH-Magazin 01/2010, S. 6 - 9

    • Grashorn, M. (o.J.): Verwendung der männlichen Küken der Legeherkünfte. WING Themen in der Geflügelhaltung. www.wing-vechta.de

    • Heinze, Karin: Bruderhahn und andere Hähnchen-Initiativen. Biomarktinfo, http://www.bio-markt.info/web/Fachwissen/Allgemeines/Bruderhahn/72/83/0/14868.html

    • Schneider, Y., Fries, R. (2013): Das Zweinutzungshuhn – Alternative zum Hochleistungshybriden? In: Proc.: 13. Fachtagung Fleisch- und Geflügelfleischhygiene, Berlin Dahlem, 5./6.3.13, S. 10 – 15

    • Leenstra, F. (2014): Raising cockerels from free range egg production. LowInputBreeds Technical Note 4.6. Consortium of the LowInputBreeds project.

    • Reuter, K. (2014): Vermeintlich wertlos – Alternativen zum millionenfachen Töten von Küken. In: Der Kritische Agrarbericht 2014, S. 234 - 240

    • Urselmanns, S, Damme, K. (2014): Das Zweinutzungshuhn – Hintergründe, Fakten und aktueller Stand der Dinge. In LfL (Hrsg.): Öko-Landbau-Tag 2014, S. 91 – 95

  • Zuchtorganisation 1920er Bsp. Thüringen • Geflügelzucht gefördert Thüringische Hauptlandwirtschaftskammer

    – ausführendes Organ: Landesverband landwirtschaftlicher Hausfrauenvereine Thüringens (LHV)

    – 103 ländliche Hausfrauenvereine mit 2.261 Mitgliedern, Beratung in der Geflügelzucht zu 75 % von Frauen

    • Die Beratung sollte bewirken, dass die Produkte der 2 Stammzucht-anstalten über die 5 Geflügelzuchtstationen, weiter über 15 Mustergeflügelhöfe zum ländlichen Geflügelhalter gebracht wurden.

    • Geflügelzuchtanstalten: Stammzuchten Produkten von Elitetieren Geflügelzuchtstationen Vermehrung (zur Aufrechthaltung der Leistung verpflichtet, an der Thüringischen Leistungsprüfung teilzunehmen).

    • vier Rassen als Leistungsrassen anerkannt: Wyandotten, Rhodeländer, Italiener und Leghorn – jeweils mit allen Farbschlägen

    • von 5 Geflügelzuchtstationen hielten 4 Weiße Leghorn, 2 Rhodeländer und 1 Rheinländer.

    Vollhardt 1930, zit. n. Barth et al. 2004 (Fallstudie Huhn)

  • Zuchtorganisation Anfang 1950er in D / Bayern • 1927 1. Süddeutsche Züchtervereinigung (Vorbild Ostpreußische Geflügelzucht) mit

    Herdebuch • Geflügelherdebücher im Landesverband Landwirtschaftlicher Geflügelzüchter

    zusammengefasst – ähnlich in anderen Bundesländern, Anerkennungen bundeseinheitlich

    • 16 Landesverbände für Wirtschaftsgeflügelzucht im Verband Deutscher Wirtschafts-geflügelzüchter VDW (Vorläufer heutiger Geflügelwirtschaftsverbände, ZDG)

    • 4 Stufen: – 1.) 276 Herdbuchzuchten im Bundesgebiet

    • Zuchtstämme mit 15 – 20 Hennen je Hahn; Familienzucht, Körlisten, Einzeltierabstammung, festgelegtes Bewertungsschema, seit 1948 von allen Zuchtverbänden

    • Leistungsprüfung der Nachtzuchthennen, Hennenherdvorbuch • ziehen jährlich 40.000 Herdbuchhahnen auf für Vermehrungszuchten und Bruteierlieferbetriebe

    – 2.) 1.071 Vermehrungszuchten mit 668.000 Tieren • ganzjährige Leistungskontrolle, Haltung in großen Herden, keine Einzeltierabstammung • liefern Küken für bäuerliche Hühnerhalter

    – 3.) Bäuerliche Bruteierlieferbetriebe • Anerkennung vorbildlicher Hühnerhalter mit anerkannten Wirtschaftsrassen, Hähne nur aus

    Herdbuchzuchten • vereinfachte Leistungsprüfung (tgl. Legelisten)

    – 4.) Brütereien • Bayerisches Staatsministerium erkennt alle 4 Erzeugungsstufen an als Mitglieder

    anerkannter Züchtervereinigungen (Verordnung über die Erzeugung von Küken in Brütereien v. 1950); dort 1953 Benennung der 4 Wirtschaftsrassen:

    – anerkannte (zugelassene) Wirtschaftsrassen Rebhuhnfarbige Italiener, Weiße Leghorn, Rote Rhodeländer, New Hampshire

    • 7 Prüfhöfe (2 in Bayern) für staatliche Leistungsprüfungen, in Bayern 2-jährige Prüfung! (Spitzenstämme bis zu 470 Eier)

    Hanewitz 1956 (1. Aufl. 1953): Geflügelwirtschaft auf dem Bauernhof. Bayer. Landwirtschaftsverlag

  • nur 1 Zuchtunternehmen Legehennen in D, wenig Linien, Hochleistung, kaum Ökozuchtkriterien

    ? Elterntierhalter, Anzahl bio, restr. Fütterung Mastelterntiere

    2.000 Junghennenhalter 15,6 Mio. Plätze (1.050.000 bio, 7,8 % 2012)

    54.100 Legehennenhalter, 48,0 Mio. Hennen 1.413 Halter > 3.000 Plätze: 43,4 Mio. Plätze: 37,3 Mio. Legehennen (3,3 Mio. bio, 8,5 %) 35,1 Mio. LH nur 1 Legeperiode (3,0 Mio. bio)

    kein Zuchtunternehmen Masthühner in D, keine Ökozuchtkriterien

    72 Brütereien (90 Mio. Eier Kapazität): geschlüpft: 44,4 Mio. Legeküken, 654,2 Mio. Mastküken

    Töten männl. Küken Legehybriden (ca. 50 Mio.)

    91 Schlachthöfe für Suppenhühner, 118 für Masthühner: geschlachtet 40,6 Mio. Suppenhühner, 910 Mio. Masthühner nur geringer Anteil Bio-Vermarktung der Bio-Suppenhühner

    4.500 Hähnchenmäster, 97,1 Mio. Plätze, 1.300 > 10.000 Plätze, 96,6 Mio. Mastplätze (600.000 bio, 0,8 % 2012)

    Hühner- haltung in Deutschland Angaben i.d.R. 2013

    Rassezucht: > 16.000 Mitglieder, 95 Hühnerrassen, 2005 450.000 Zuchttiere, nur Hobby, keine landw. Bedeutung

    Stat. Bundesamt 2014: Geflügel. Fachserie 3 / Reihe 4.2.3

    Viehhaltung der Betriebe. Fachserie 3 / 4.1.3 AMI-Strukturdaten ökol. Landbau 2012

  • Bisherige Diskussionsforen Zweinutzungshuhn • Netzwerk Ökologische Tierzucht

    – gefördert durch BLE im Bundeprogramm Ökologischer Landbau – NÖTZ I 2003 – 2005, NÖTZ II 2005 - 2007 – NÖTZ I: Workshops Rinder-, Schweine-, Hühnerzucht – NÖTZ II: Arbeitsgruppen Geflügel: Rassezucht, Legehybriden,

    Mastgeflügel – Abschlusstagung 7./8.3.07 in Kassel, Abschlussberichte im Internet – http://archiv.zs-l.de/projekte/tierzucht/noetz/abschlusstagung/

    • 2006/07 Schweisfurth Stiftung, 3 Workshops – Projekt „Von der partizipativen Zuchtzielentwicklung über die Zucht zur

    Markteinführung freilandtauglicher und mastfähiger Zweinutzungshybriden“ – gefördert durch BLE (Bundesanstalt für Landwirtschaft & Ernährung) – Akteure u.a. Lohmann, tegut, Verbraucherzentrale, Tierschutzbund, Neuland – http://www.schweisfurth.de/zuchtziele-zweinutzungshybriden.html

    • 2010 Tierzuchtfonds – Workshop Zweinutzungshuhn, Frankfurt, 2.6.10

    • 2012 – 2014 Plattform Zweinutzungshuhn, Neuland – 5 Plattformtreffen

  • Empfehlungen Mauser

    • Dauer 6 – 7 Wochen • Auslösen durch Futterreduktion • Legepause zwischen dem 8. und 12. Legemonat • Nach etwa 6 Wochen Legepause bereits 50 % der Legeintensität • Nach der 8. bis 9. Woche Endleistungsstand der Herde wieder erreich • Eierverlust etwa 5 Monate nach Beginn dieser Maßnahme egalisiert. • zweite Legeperiode sollte mindestens 7 Monate betragen (üblich 6 – 8

    Monate, dann 70 – 85 % der vorherigen Leistung) • größere Eier in der zweiten Legeperiode • bessere Schalenfestigkeit • (Golze 2009)

  • Mast männliche Legehybriden 1990er Jahre

    Herkunft Warren - Braun

    Loh-mann

    Brown

    Hisex braun

    Meister- hybride

    Loh-mann Brown

    Loh-man

    Brown

    LSL

    Schlachtalter (Tage)

    83 80 77 70 140 129 129

    Endgewicht lebend (g)

    1.435 1.450 1.590 1.243 2.049 2.256 1.689

    tgl. Zunah-men (g)

    17,9 18,1 21,4 17,2 14,6 17,5 13,1

    Futterver-wertung

    1 : 3,93 1 : 3,95 1 : 2,86 1 : 2,85

    Verluste 1,6 % 2,0 %

    Quellen RISTIC / KLEIN 1987 SCIARRA et al. 1994

    BAUER et al. 1996

    HAHN et al. 1995

    GERKEN 1997

    Unterschiedliche Endgewichte! tgl. Zunahmen 15 – 20 g, Futterverwertung 1 : 3 – 4 (kg Futter je kg Zuwachs)

  • Mast männliche Legehybriden 2000/2010er Jahre • Omas Gockel (Ogo), FH Osnabrück, bio (

    Kaufmann & Andersson 2012) – LB, LP PluS, – Mastdauer 70 Tage, LG 1.328 / 1.357 g, TZ 18,4 / 18,9 g, SG 793 vs.

    816 g, Brustfilets 112 g, Mortalität 1,6 / 2,0 %, FV 1 : 3,4, Vollkosten je kg SG ca. 10 €

    • Aviforum Schweiz (Schäublin et al. 2005): – Amberlink, Lohmann Silver, ISA Sussex, I 657 Hubbard (Referenz) – Mastdauer 74 / 88 Tage, LG 1,4 – 1,5 vs. 1,9 kg (ISA), TZ ca. 17 vs.

    26 g, FV 1 : ca. 4,0 vs. 2,9, Ausschlachtung 67,5 vs. 64 %, kaum Unterschiede Geschmackstests

    • Projekt Geschwisterküken, Bioland (Ingensand/Deerberg 2006/07): – Tetra braun, HF 20/04, WD 295, Tetra Silver, ISA XH, ISA 257 (Ref.) – Mastdauer 126 Tage, LG 2,0 – 2,3 kg, SG 1,3 – 1,5 kg, TZ 17 – 18 g

    (vs. 29), FV 1 : 4,0 – 4,5, 190 – 210 g Brustfilet (vs. 290)

    Junger Hahn mind. 90 Tage!

    Foto: Damme

  • Mast männlicher Legehybriden Versuch Avivorum (CH)

    ISA I 657

    Amber-link

    Lohmann Silver

    ISA Sussex

    Endgewichte (kg) 1,944 1,471 1,452 1,533

    Tgl. Zunahmen (g) 26,3 16,7 16,5 174

    Futterverwertung (1 : ) 2,953 4,038 3,955 3,970

    Mortalität (%) 1,63 (34,1) 1,28 0

    Schlachtgewicht (kg) 1,313 0,932 0,942 0,992

    Brustgewicht (g) 183 140 140 155

    Anteil wertvolle Teilstücke (%)

    69,3 65,4 64,2 65,5

    Schäublin et al. 2005

    Mastdauer 88 Tage; Vergleich mit langsam wachsende Masthybride (I 657): 74 Tage

  • Projekt Geschwisterküken

    Deerberg 2006

  • Deerberg 2006

  • Stuben- küken

    Mastversuch LfL, MRI, LTZ, Kitzingen: Lohmann Braun und LSL im Vergleich zu Ross 308 (Masthybride)

    http://www.burgmer-ag.ch/uploads/media/2010-01_poultrynews_02.pdf

    Diss. Koenig 2012

  • „Ein Ei für zwei“ – Kudammhof

    • Bioland, 7.000 Legehennen, 1.000er Mobilställe

    • seit 2012 Aufzucht der männlichen Geschwisterküken

    • auch Partnerbetrieb Biohof Wildung (Bioland), 6.000 Hennen, gemeinsame Eiervermarktung

    • Schlachtgewicht 1,0 – 1,3 kg • Fleischvermarktung & Eier

    Wochenmarkt Celle, Eier viele Bioläden

    • höherer Preis für die Eier

    http://www.kudammhof.de/hof/bruderhaehnchen

  • „Hennen-Gockel-Ei“ – Natürlich Bio-Ei

    • eingetragene Marke • Konrad Halder, Bioland s. 1998, 10.000 Legehennen,

    Vermarktung Eier von weiteren Betrieben, Natürlich Bio-Ei GmbH

    • auch Partner bemühen sich um Änderung bisherige Praxis – Eggerhof (Biovum GmbH), Geflügelhof Rothäusle; dito Bioland

    • Vermarktung Hähne als Wurstwaren oder ganze Tiere • derzeit noch nicht alle Anfallenden

    http://hennengockelei.de/idee.html

  • „Eier mit doppeltem Lebenswert“ – Bicklhof

    • Bicklhof, Peiting (Bayern); Demeter • Markus Schleich

    • 7.200 Hennen, 4 Gruppen, Volieren • seit 1 Jahr sogenannte „Hähnchen--

    ‐Eier“: 3 – 5 Cent Aufschlag • Eiervermarktung z.B. VollCorner

    (größte Münchner Bioladenkette) • bislang ca. 10 % der Eier, künftig

    komplett • Mast bei Familie Schubert (s.u.),

    Aufzucht gemeinsam mit Junghennen für 10 Wochen, danach Mast in separatem Stall mit Grünauslauf

    • Schlachtung ca. halbes Jahr http://www.lechfeld.info/bicklhof/doppelter.htm

  • „Stolzer Gockel“ – Geflügelhof Schubert • Peter Schubert, Franken, 110 ha • Junghennenaufzucht Demeter, Bioland, Naturland • Demeter-Elterntiere LB Plus, Lohmann Dual • seit 2010 so viele Gockel wie möglich • Gockel-Projekt, Produkt „Stolzer Gockel“ • Vermarktung Ebl (21 Biomärkte in Süd-D)

    – Suppe, Sülze, Fonds, Frikassee • bis 8 – 9 Wochen Aufzucht mit Hennen

    – 20 Wochen Schlachtung

    www.gefluegelhof-schubert.de/html/gockelprojekt.html

  • Typen von Rassehühnern

    • ca. 95 Rassen in D!

    • Kämpferrassen • Zierrassen • Urzwergrassen • Legerassen • Fleischrassen • Zwiehuhnrassen

    • (auch andere Einteilungen

    gebräuchlich)

    Die Zeit

  • Geschichte Rassehühner in Deutschland • bis 19. Jh. „Landhühner“, keine Rassezucht • um 1850 erste Geflügelzuchtvereine („Hühnerologischer Verein“) • 1881 erster Bundesverband 1916 Bund Dt. Geflügelzüchter • 1893 1. Nationalausstellung, 1899 1. Aufl. Kramers Taschenbuch • z.T. schon unterschieden in Liebhaber- & Wirtschaftsgeflügel • 1920er Gründung Herdbuchverbände • bis in die 1950er Herdbuchzucht mit Leistungsprüfungen,

    Zucht- und Vermehrungsbetrieben – anerkannte „Wirtschaftsrassen“: (je nach Bundesland): Leghorn,

    Italiener, Rhodeländer, New Hampshire, Sussex, Wyandotten • 1950er/1960er starke Ablösung durch Hybridtiere, starke

    Ausbreitung Batteriehaltung, Beginn der Intensivmast • seitdem Rassehühner nur Hobby, Ausstellungszucht, BDRG • letzte Leistungsprüfungen 1970 (punktuell 1985, 1995/96)

  • • Hamburg: Hamburger, Ramelsloher, Vorwerkhühner

    • Niedersachsen: Ostfriesische Möwen

    • NRW: Niederrheiner, Rheinländer, Deutsche Sperber, Lakenfelder, Krüper, Westfälische Totleger, Bergische Kräher, Bergische Schlotterkämme

    • Thüringen: Thüringer Barthühner

    • Sachsen: Sachsen-hühner, Dresdner, Vogtländer

    • Baden-Württemberg: Sundheimer

    • Bayern: Augsburger

    Regionaler Ursprung 18 deutsche Rassen

  • Rote Liste einheimische Geflügelrassen in D Liste am 10.04.2012 zwischen BDRG, GEH, BLE und Fachbeirat abgestimmt, durch Fachbeirat für Tiergenetische Ressourcen am 31.07.2012 bestätigt

    18 der heimischen 27 Rassen (2/3) „extrem gefährdet“ bis „gefährdet“!

    9 der 10 Rassen < 300 Hennen & < 100 Hähne (Minimum 187 / 43)

  • Kosten Rasse- vs. Hybridhühner Kosten / Erlöse (DM je Henne bzw. Mast je kg LG)

    HNL Leg-horn

    New Hamp.

    White Rock

    Nichols

    Kükenkosten Legehenne 3,49 2,03 1,99 2,16 - Futterkosten Aufzucht 6,91 7,08 8,25 9,17 - Futterkosten Legeperiode 16,62 14,84 16,39 18,84 - Eierlöse 42,49 32,09 32,24 32,99 - Erlöse Suppenhuhn 4,09 4,02 5,31 6,66 - Summe Erlöse 46,58 36,11 37,55 39,65 - Erlöse minus Kosten 19.08 11,97 10,19 8,71 - Kükenkosten Masthuhn/kg - 0,59 0,45 0,44 0,67 Futterkosten - 1,77 1,72 1,59 1,41 Summe Kosten - 2,36 2,17 2,03 2,08 Erlöse minus Kosten* - -0,16 0,28 -0,03 Erlöse minus Kosten** - 0,55

    Diss. Jobst Nagel 1963 * 2,00 DM/kg LG, ** 2,40 DM/kg

  • Rasse Gewicht ♂ Eier Hennen Hähne Gefährdung

    Augsburger 3,0 180 187 43 extrem gefährdet

    Berg. Schlotterkämme 3,0 200 213 46 extrem gefährdet

    Andalusier 3,0 160 222 73 extrem gefährdet

    Mechelner > 4,0 160 226 49 extrem gefährdet

    Dominikaner 2,5 180 255 52 extrem gefährdet

    Bergische Kräher 3,5 180 267 62 extrem gefährdet

    Deutsche Langchan > 4,0 180 272 75 extrem gefährdet

    Krüper 2,5 180 288 79 extrem gefährdet

    Minorka 3,5 180 299 72 extrem gefährdet

    Sachsenhühner 3,0 180 663 153 extrem gefährdet

    Ramelsloher 3,0 180 306 183 stark gefährdet

    Deutsche Sperber 3,0 180 642 141 stark gefährdet

    Sundheimer 3,5 220 865 234 stark gefährdet

    Bestände heimische Hühnerrassen 2013

    TGRDEU Leistungsangaben: bis zu

  • Rasse Gewicht ♂ Eier Hennen Hähne Gefährdung Ostfriesische Möwen 3,0 180 791 185 gefährdet

    Lakenfelder 2,5 160 860 206 gefährdet

    Brakel 3,0 180 904 191 gefährdet

    Thüringer Barthühner 2,5 160 1.123 265 gefährdet

    Dtsch. Reichshühner 3,5 180 1.279 293 gefährdet Westfälische Totleger 2,5 180 1.046 250 wenig gefährdet

    Hamburger 2,5 160 1.342 282 wenig gefährdet

    Deutsches Lachshuhn 4,0 160 1.511 353 wenig gefährdet

    Orpington 4,0 180 2.015 578 Bestandsbeobachtung

    Barnevelder 3,5 180 2.159 476 Bestandsbeobachtung

    Rheinländer 3,0 180 2.238 474 Bestandsbeobachtung

    Vorwerkhühner 3,0 180 3.141 718 Bestandsbeobachtung

    Wyandotten 4,0 180 3.445 827 Bestandsbeobachtung

    Italiener 3,0 200 12.869 2.360 Bestandsbeobachtung

    Bestände heimische Hühnerrassen 2013

    TGRDEU Leistungsangaben: bis zu

  • Leistungen Rasse- vs. Hybridhühner 1994/95 Legeleistung Mast-/Schlachtleistungen

    Herkunft LL (%)

    EG (g)

    EM (kg)

    FV (1 :)

    LG (g) SG (g) SA (%)

    TZ (g) FV (1 :)

    Loh. Brown 0,85 69,1 16,74 2,31 2.049 1.367 66,6 15,4 5,60

    Rhodeländer 0,52 54,9 7,54 5,62 2.243 1.498 66,7 15,6 5,62

    Australorps 0,49 58,1 7,72 5,66 2.112 1.407 66,5 14,6 5,25

    Bielefelder 0,52 63,6 9,08 4,58 2.313 1.586 68,5 16,1 5,27

    New Hamp. 0,55 56,4 9,34 4,67 1.899 1.264 66,7 14,6 5,09

    Barnevelder 0,49 56,8 8,17 4,83 2.038 1.302 63,9 15,4 4,15

    Italiener 0,58 56,9 9,75 4,37 2.058 1.308 67,7 15,5 4,52

    Mechelner 0,60 58,4 10,64 4,33 2.689 1.763 65,6 20,2 4,23 LL = Legeleistung je DH , EG = Eigewicht, EM = Eimasse, FV = Futterverwertung, LG = Lebendgewicht, SG = Schlachtgewicht, SA = Ausschlachtung, TZ = tgl. Zunahmen, Legeleistungsversuch Neu-Ulrichstein (Lange 1996, 1998), Mast auf Biobetrieb mit Bio-Futter, Mittelwerte aus 2 Schlachtterminen mit 16 bzw. 20 Wochen (112 bzw. 140 Tage) Deerberg 1994, Deerberg & Roth 1995, Hahn et al. 1995

  • Legeleistung Rassehühner Zuchtbuch 2006

    Weigend 2008

  • Vergleich 13 Rassen & 12 Hybriden England

    Hocking et al. 2003

    Gewichte mit 55 Wochen, Legeleistung 31. – 55. Lebenswoche

    Legeleistung: Rassehühner 42 - 76 % Hybriden 84 – 96 % Eigewichte: Rassehühner 43 – 64 g Hybriden 60 – 72 g Hennengewichte: Rassehühner 1,1 – 4,1 kg Hybriden 1,7 – 2,4 kg

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

  • Steigerung Legeleistung rebhuhnfarbige Italiener Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf, Bayern

    Vogel 2003

    Ø 1987 – 2000 265 Eier mit 60 g Gewicht

  • Leistungssteigerung d. Kreuzung? Versuch Merbitz

    v. Lengerken & Götze 1997, n. Vogel 2003

  • Zuchtring Vorwerkhuhn

    ca. 14 Züchter

  • Herkunftsvergleich FiBL Schweiz • Eignung Hühnerlinien für Demeter-Betriebe • Vergleich Amberlink, Sussex, Sperber, Welsumer-Kreuzung

    • Rasse Sussex vielversprechend:

    – erträgt schwankende Futterzusammensetzungen gut – überdauert die Mauser gut und kann somit mehrere Jahre genutzt werden – Auf der Weide ist sie sehr wehrhaft gegen angreifende Raubvögel – Die Mast der männlichen Küken ist möglich. Zurzeit werden mit der Sussex-Rasse

    Mastversuche durchgeführt (13 – 14 Wochen)

    • Aber auch die Sussex stößt an Grenzen: – Die Legeleistung liegt bei 250 Eier pro Jahr (gegenüber 300 Eier bei den Hybriden). – Der Futterverzehr pro Ei ist höher als bei den Hybriden. – Der Futterverzehr pro Kilogramm Lebendgewicht ist bei der Mast der männlichen

    Küken höher als bei den Mastrassen. – Die Sussex-Tiere sind somit vorab für kleine und mittlere Bestände mit tiefen

    Fixkosten (amortisiertes Hühnerhaus) und für den Direktverkauf der Eier geeignet.

    http://www.bioaktuell.ch/de/tierhaltung/gefluegel/zweinutzungsrassen.html

  • Lohmann Dual – Mast- & Fleischleistung Durchgang I Durchgang II

    Broiler Dual 1 Dual 2 LB-Hahn Broiler Dual 1 Lebendgewicht 70 Tag (g)

    3.871 2.986 2.995 1.561 2.752 2.303

    tgl. Zunahmen (g)

    55 43 43 22 39 32

    Schlacht-gewicht (g)

    2.847 2.044 2.045 1.031 1.965 1.600

    Ausschlach-tung (%)

    74 68 68 66 70 66

    Brust (%) 23 17 17 13 26 23

    Keule (%) 29 33 31 33 26 27

    Summe (%) 52 50 48 46 52 50 Icken 2013

  • Mastleistungen männl. Tiere TETRA

    http://www.babolnatetra.com/tetra_en.html

  • Geflügelzucht in der Bio-Verordnung 2007

    • Erwägungsgründe 17: Gesunderhaltung des Tierbestands: Darüber hinaus sollte bei der Wahl der Tierrassen deren Fähigkeit zur Anpassung an die lokalen Verhältnisse berücksichtigt werden.

    • Art. 5 e): Erhaltung der Tiergesundheit durch Stärkung der natürlichen Abwehrkräfte der Tiere sowie durch Auswahl der geeigneten Rassen und durch entsprechende Haltungspraktiken

    • Art. 5 j): Wahl von Tierrassen unter Berücksichtigung ihrer Anpassungsfähigkeit an die örtlichen Bedingungen, ihrer Vitalität und ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten oder Gesundheitsprobleme

    • Art. 14 (Vorschriften für die tierische Erzeugung) 1 c (Züchtung) iv): Es sind geeignete Rassen auszuwählen. Die Wahl geeigneter Rassen trägt auch zur Vermeidung von Leiden und Verstümmelung der Tiere bei. [Schnabelkupieren!]

  • Geflügelzucht in der Bio-Verordnung 2008 • Erwägungsgründe 8: Bei der ökologischen / biologischen Tierhaltung sollte bei der

    Auswahl der Rassen ihrer Fähigkeit zur Anpassung an die Umweltbedingungen, ihrer Vitalität und ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten Rechnung getragen werden; große biologische Vielfalt sollte dabei gefördert werden.

    • Erwägungsgründe 10: Nach ökologischer / biologischer Haltungspraxis sollte Geflügel nicht zu schnell aufgezogen werden. Es sollten daher spezifische Vorschriften zur Vermeidung intensiver Aufzuchtmethoden festgelegt werden. Insbesondere Geflügel sollte bis zum Erreichen eines bestimmten Mindestalters aufgezogen werden oder von langsam wachsenden Rassen stammen, damit in keinem Fall ein Anreiz für intensive Aufzuchtmethoden gegeben ist.

    • Art. 8 (Herkunft ökologischer / biologischer Tiere) 1): Bei der Wahl der Rassen oder Linien ist der Fähigkeit der Tiere zur Anpassung an die Umweltbedingungen, ihrer Vitalität und ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten Rechnung zu tragen. Darüber hinaus müssen die Rassen oder Linien so ausgewählt werden, dass bestimmte Krankheiten oder Gesundheitsprobleme, die für einige intensiv gehaltene Rassen oder Linien typisch sind, wie Stress-Syndrom der Schweine, PSE-Syndrom, plötzlicher Tod, spontaner Abort, schwierige Geburten, die einen Kaiserschnitt erforderlich machen, usw., vermieden werden. Einheimischen* Rassen und Linien ist der Vorzug zu geben. * (indigenous = bodenständig)

    • Art. 12 (Spezifische Unterbringungsvorschriften und Haltungspraktiken für Geflügel) 5): Um intensive Aufzuchtmethoden zu vermeiden, wird Geflügel entweder bis zum Erreichen eines Mindestalters aufgezogen oder es muss von langsam wachsenden Rassen / Linien stammen. Werden keine langsam wachsenden Rassen/Linien verwendet, so beträgt das Mindestalter bei der Schlachtung 81 Tage bei Hühnern. Die zuständige Behörde legt die Kriterien für langsam wachsende Rassen / Linien fest oder erstellt eine Liste dieser Rassen / Linien und teilt Unternehmern, anderen Mitgliedstaaten und der Kommission diese Informationen mit.

  • • Erwägungsgründe 10 VO 889/2008 : Nach ökologischer / biologischer Haltungspraxis sollte Geflügel nicht zu schnell aufgezogen werden. Es sollten daher spezifische Vorschriften zur Vermeidung intensiver Aufzuchtmethoden festgelegt werden. Insbesondere Geflügel sollte bis zum Erreichen eines bestimmten Mindestalters aufgezogen werden oder von langsam wachsenden Rassen stammen, damit in keinem Fall ein Anreiz für intensive Aufzuchtmethoden gegeben ist.

    • Art. 12 VO 889/2008 (Spezifische Unterbringungsvorschriften und Haltungspraktiken für Geflügel) (5):

    • Um intensive Aufzuchtmethoden zu vermeiden, wird Geflügel entweder bis zum Erreichen eines Mindestalters aufgezogen oder es muss von langsam wachsenden Rassen / Linien stammen. Werden keine langsam wachsenden Rassen/Linien verwendet, so beträgt das Mindestalter bei der Schlachtung 81 Tage bei Hühnern, 140 Tage bei Putenhähnen und 100 Tage bei Putenhennen (Auswahl).

    • Die zuständige Behörde legt die Kriterien für langsam wachsende Rassen / Linien fest oder erstellt eine Liste dieser Rassen / Linien Deutschland bei Masthühnern 80 % tgl. Zunahmen konv. Masttiere

    Bio-Richtlinien – Mastdauer Geflügel

  • EU-Regelungen EU-Vermarktungsnormen Geflügelfleisch EU-Öko-VO

    ökologisch Haltungsformen extensive

    Boden-haltung

    Auslauf-haltung

    bäuerliche Auslauf-haltung

    bäuerliche Freiland-haltung

    Futter - mind. 70 % Getreide im

    Ausmastfutter

    mind. 70 % Getreide mind. 65 % Getreide, mind. 80

    % ökol., tgl. Raufuttergabe

    max. Besatzdichte (kg/m²)

    Gänse: 15, Hähnchen,

    Puten, Enten, Perlhühner:

    25

    Gänse: 15, Puten, Enten, Perlhühner:

    25, Hähnchen 27,5

    Gänse: 15, Flugenten: 20, Hähnchen, Puten: 25,

    Perlhühner: 30

    Hähnchen, Puten: 21

    max. Stall-/ Gruppen-größe

    Hähnchen: 4.800, Flugenten: m/w 3.200/4.000,

    Gänse, Puten: 2.500

    Hähnchen: 4.800, Puten: 2.500

    Auslaufart - vorwiegend begrünt Auslaufzugang - mind. Hälfte

    Mastdauer tgl. ab 6. Wo. Hähnchen, ab

    8. Wo. übrige mind. 1/3

    Mastdauer

    mind. Auslaufgröße (m²)

    - Hähnchen: 1, Enten: 2, Puten,

    Gänse: 4

    Hähnchen: 2, Puten: 6,

    Gänse: 10

    unbegrenzt Hähnchen: 4, Puten: 10

    Mindestschlachtalter Hähnchen (Tage)

    56 81 81 (es sei denn langsam

    wachsend) Herkünfte - - langsam wachsend

  • Def. Schlachtkörper EU-Vermarktungsnormen • VERORDNUNG (EG) Nr. 543/2008 DER KOMMISSION vom

    16. Juni 2008 mit Durchführungsvorschriften zur Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 des Rates hinsichtlich der Vermarktungsnormen für Geflügelfleisch:

    • Definitionen Geflügelschlachtkörper Hühner: – Hähnchen: Tier mit biegsamem (nicht verknöchertem)

    Brustbeinfortsatz – Suppenhuhn: Tier mit rigidem (verknöchertem) Brustbeinfortsatz – Kapaun: vor der Geschlechtsreife kastrierter, nach einer Mastdauer

    (im Anschluss an die Kastration) von mindestens 77 Tagen im Alter von mindestens 140 Tagen geschlachteter Junghahn

    – Stubenküken: Tier von weniger als 650 g Schlachtgewicht (gemessen ohne Innereien, Kopf und Ständer). Tiere mit einem Gewicht von 650 g bis 750 g dürfen „Stubenküken“ genannt werden, wenn das Schlachtalter 28 Tage nicht überschreitet.

    – Junger Hahn: männliches Huhn von Legerassen, dessen Brustbeinfortsatz starr, aber nicht vollständig verknöchert ist und das im Alter von mindestens 90 Tagen geschlachtet wird (ca. 1,5 kg LG)

  • Einordnung Lösungsansätze in Marktperspektive

    Reuter 2014

  • Dauerleistung Leghorn – Bsp. 1930er USA

    Legejahr Anzahl Hennen

    Verluste (%)

    Eier je Huhn

    Eier je Huhn kumuliert

    1 200 6,0 169 169 2 188 5,3 136 305 3 178 7,3 106 411 4 165 7,3 91 502 5 153 15,0 76 578 6 130 16,2 59 637 7 109 10,1 48 685 8 98 27,6 31 716 9 71 28,2 25 741

    10 51 49,0 27 768 Ø 134,3 Ø 8,7 Ø 76,8 Σ 768

    Clark 1940, zit. n. Römer 1953, S. 331, vgl. S. 349

  • Mastelterntiere als Alternative? Bsp. Sasso SA 51 1.775 g mit 24 Wochen, 2.184 mit 66 Wochen; 220 Eier mit 66 Wochen 45,5 kg Futter inkl. Aufzucht

    www.sasso.fr

  • Zuchtziele für Legehennen Ökolandbau

    Schlussbericht Netzwerk ökologische Tierzucht I (2004): Kurzfristig: • 80 % Legeleistung der Anfangshenne • mind. 50 % Eigröße M bei 100 % Biofutter • 230 - 260 verkaufsfähige Eier pro Jahr • kein Federpicken, kein Kannibalismus • Friedfertigkeit • schnell schließendes, dichtes, stabiles Gefieder • gute Nestakzeptanz, wenig Bodeneier • gute Robustheit, Stoffwechselstabilität auch bei schwankenden

    Fütterungsbedingungen • geringe Neigung zu Brütigkeit mittel- bis langfristig: • Möglichkeit der zweijährigen Nutzung • gute Auslaufnutzung, gute Futtersucher • gute Grundfutterverwertung • Rassen, die auf den Höfen vermehrt werden können

    Roeckl

    Initiativen zum Zweinutzungshuhn� – ein ÜberblickEigene AktivitätenNeuland-Plattformtreffen ZweinutzungshuhnGliederung„Vom Nutzen des Geflügels“Stufen Hühnerzucht 1. Hälfte 20. JahrhundertLeistungsprüfung ZweinutzungsrassenLeistungsvergleich Rasse- vs. Hybridhühner(Geflügel-) Zucht lt. Bio-Verordnung 2007/08Das KükentötenAnsätze zur Reduzierung des KükentötensMehrere Legeperioden?Verlängerte Legeperiode – Bsp. ISABeispiele Labels�ZweinutzungshuhnWiss. Versuche Mast männl. LegehybridenMännl. Legehybriden als „Stubenküken“Aktuelle Initiativen Mast männl. Legeküken„Bruderhahn Initiative Deutschland“ „Rette meinen Bruder“ – Bodan„haehnlein“ – EZ FürstenhofAlte Geflügelrassen – Akteure Erhaltung Rassehühner heute in DLegeleistungen Rassehühner DeutschlandLegeleistung Rassehühner Mitte 1990er�Rassegeflügelleistungsprüfung, Neu-Ulrichstein, HessenLeistungen Rasse- vs. Hybridhühner England Mittelwerte von 13 Rasse- und 12 Hybrid-Herkünften„Herrmannsdorfer Landhuhn“Bresse-Hühner�aus FrankreichAktuelle Initiativen �mit Bresse / Les BleuesHetzenecker KükenInitiative Zweinutzungshuhn„Ei care“ – Naturland„Hahn-Henne-Ei“ – Die BiohennenZuchtring Bresse GauloiseHänsel & Gretel HühnerprojektBeispiele weiterer Rassen auf Bio-BetriebenLandwirtschaftliche Lehranstalten TriesdorfLeistungssteigerung innerhalb Rasse:�Bsp. Steigerung Endgewichte in 3 Generationen�Körpergewicht mit 11 Wochen, Belgische Ardennaise-HühnerWissenschaftlicher GeflügelhofLeistungssteigerung durch Kreuzungen �Versuche Merbitz Mitte 1990erDomäne MechtildshausenGebrauchskreuzung �Kollbecksmoorhuhn„Neue“ Hybriden (Bsp.)Lohmann Brown plusMastversuch LB Plus Hochschule OsnabrückZweinutzung Brüterei HölzlLohmann Dual – Lohmann TierzuchtAktuelle Initiativen mit Lohmann DualPilotversuch Mustergeflügelhof Häde �Sonnenei GmbHErgebnisse Hähne Lohmann DualErgebnisse Legeleistung Lohmann DualTETRA Hybriden (HG) – LeistungenDominant (CZ)Kombihuhn KAG freiland (CH)Coop ZweinutzungshuhnToni‘s Initiative Henne & HahnProjekt Haushuhn & Gockelhahn �– ja natürlichAusblickZwei mögliche Definitionen �Zweinutzungs-HuhnVerwertung Schlachthennen?Einteilung Rinder nach NutzungsschwerpunktEinteilung Hühner nach NutzungsschwerpunktPotential Zweinutzungshühner ÖkolandbauZahlungsbereitschaft Neuland-�Kunden ZweinutzungshuhnFoliennummer 64Mögliche Zuchtziele Bio-HuhnFazit ZweinutzungshuhnFoliennummer 67Leistungsvergleich ZweinutzungshühnerAuswahl eigener Publikationen zum ThemaWeitere aktuelle ÜbersichtsarbeitenZuchtorganisation 1920er Bsp. ThüringenZuchtorganisation Anfang 1950er in D / BayernFoliennummer 73Bisherige Diskussionsforen ZweinutzungshuhnEmpfehlungen MauserMast männliche Legehybriden 1990er JahreMast männliche Legehybriden �2000/2010er JahreMast männlicher Legehybriden�Versuch Avivorum (CH)Projekt GeschwisterkükenFoliennummer 80Stuben-�küken„Ein Ei für zwei“ – Kudammhof„Hennen-Gockel-Ei“ – Natürlich Bio-Ei„Eier mit doppeltem Lebenswert“ – Bicklhof „Stolzer Gockel“ – �Geflügelhof SchubertTypen von�RassehühnernGeschichte Rassehühner in DeutschlandRegionaler Ursprung 18 deutsche RassenRote Liste einheimische Geflügelrassen in DKosten Rasse- vs. HybridhühnerBestände heimische Hühnerrassen 2013Bestände heimische Hühnerrassen 2013Leistungen Rasse- vs. Hybridhühner 1994/95Legeleistung Rassehühner Zuchtbuch 2006Vergleich 13 Rassen & 12 Hybriden EnglandSteigerung Legeleistung rebhuhnfarbige Italiener Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf, BayernLeistungssteigerung d. Kreuzung? Versuch MerbitzZuchtring VorwerkhuhnHerkunftsvergleich FiBL SchweizLohmann Dual – Mast- & FleischleistungMastleistungen männl. Tiere TETRAGeflügelzucht in der Bio-Verordnung 2007Geflügelzucht in der Bio-Verordnung 2008Bio-Richtlinien – Mastdauer GeflügelFoliennummer 105Def. Schlachtkörper EU-VermarktungsnormenEinordnung Lösungsansätze in MarktperspektiveDauerleistung Leghorn – Bsp. 1930er USAMastelterntiere als Alternative? Bsp. Sasso SA 51Zuchtziele für Legehennen Ökolandbau


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