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Inhouse oder Outsourcing? - FCSI Deutschland Österreich · 2015-11-28 · house oder Outsourcing«...

Date post: 31-Jul-2020
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104 TOP HOTEL | 11 / 2015 INVESTITION WÄSCHEORGANISATION Frische, glatte Laken und Bezüge, weiche Handtücher und kuschelige Bademäntel tragen deutlich zum Wohlbefinden der Hotelgäste bei. Outsourcing oder die eigene Wäscherei, lautet die entscheidende Frage Inhouse oder Outsourcing? INHOUSE • Kontrolle über das qualitative Ergebnis – von der Optik über die Haptik bis zum Duft • Gezielte Beschaffung der eigenen Wäsche in der gewünschten Qualität • Kosteneinsparung für Mietwäsche • Eigene Mitarbeiter gehen pfleglicher mit der eigenen Wäsche um • Bei hoher Auslastung können Kapazitäten durch Extra-Schichten erhöht werden • Einfluss auf Art der Waschmittel (ökologisch, nachhaltig) und der Wasch- temperatur • Energiesparmaßnahmen und damit Kostenoptimierungen können selbst gesteuert werden • Hohe Investitionen für die Ausstattung der Wäscherei • Investitionen für die Anschaffung der Wäsche • Qualifizierte Mitarbeiter müssen gefunden bzw. eigene ausgebildet werden • Beschädigte Ware muss neu beschafft/selbst ersetzt werden OUTSOURCING • Es fallen keine Investitionen für die Ausstattung der Wäscherei bzw. für den Bau einer eigenen Wäscherei an • Platzbedarf für Wäscherei entfällt • Mietwäsche spart Kapitaleinsatz • Lagerhaltung für eigene Wäsche wird reduziert • Keine Personalprobleme • Qualität nicht direkt beeinflussbar • Kein Einfluss auf Waschmittel • Lange Transportwege, wenn der Anbieter nicht vor Ort sitzt (Zeit und Ökologie), Pünktlichkeit abhängig von externen Faktoren wie Verkehr, Witterung • Einheitstemperatur beim Wäschetrocknen (kann z. B. Kuschelbade- mäntel beeinträchtigen) • Je nach Vertrag: Diskussionen über fehlende/beschädigte Artikel • Bestands-Schwund durch Vertauschen und Verwechseln (da zahlreiche Kunden) D ie Haut als größtes Sinnesorgan sendet positive Signale, wenn man sich richtig bettet. Für drei Viertel aller befragten Gäste ist gepflegte Wäsche ein entscheidendes Kriterium bei der Hotelaus- wahl. Sieben von zehn Gästen sind davon überzeugt, dass gepflegte Wäsche von der Qualität des Hotels zeugt. In puncto Bettwä- sche und Handtücher schauen sogar 90 Pro- zent ganz genau hin. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Online-Umfrage der Informa- tionsplattform »Klasse Wäsche« mit 1.000 Teilnehmern von Mai 2015. Roberto Zucconi von Alliance Laundry Systems kann dies auch auf internationaler Ebene bestätigen. Das Unternehmen beschäftigt sich seit 60 Jahren mit der Herstellung und Entwicklung hoch- wertiger gewerblicher Wäschereimaschinen, die unter anderem unter dem Markennamen UniMac bekannt sind. Wie kann man sicherstellen, dass Wäsche in allen Abteilungen stets in ausreichender Menge verfügbar ist? Für eine eigene Wä- scherei benötigt man Platz – Räume mit Frischluft-Zufuhr, keinen dunklen Keller im zweiten UG. Sinnlos und viel zu teuer für jemanden, der beispielsweise in der hippen Berliner Meile rund um den Zoo baut. Aber auch ein neues Hotel auf der Insel Usedom will jeden Quadratmeter über der Erde lieber teuer vermieten, für Gastronomie oder den Spa-Bereich nutzen. Selbst in ländlichen La- gen muss man die Investitionen sorgfältig ab- wägen. 100 Zimmer gelten als Minimum, um eine eigene Wäscherei in Betracht zu ziehen. Roberto Zucconi verspricht seinen Kunden einen Return on Investment zwischen elf Mo- naten und zwei Jahren. Dass die professionel- le Planung einer eigenen Wäscherei und aller Arbeitsabläufe ebenso notwendig ist wie für eine neue Küche, wird jeder Hotelbetreiber einsehen. Expertise und langjährige Erfah- rung, wie sie die Kollegen des FCSI aufwei- sen, sind dabei hilfreich. Wäsche in Hülle und Fülle gibt es im Ho- tel nicht nur auf der Etage, sondern auch in Restaurant und Spa. Dabei spielen das Kon- zept und die Kategorie des Hauses eine Rol- le. Während Spitzenbetriebe Stoffservietten beim Frühstück für unverzichtbar halten, plädiert gerade in der Kettenhotellerie der Controller für die Papier-Variante. Bei run- den Bankett-Tischen entscheidet der Durch- messer, ob die passenden Decken durch die Mangel passen. Als Beraterin betreue ich seit 20 Jahren zahlreiche Häuser, die sich als Wellnessho- tels positioniert haben. In der Spa-Abteilung wie auch im Schwimmbad- und Saunabereich fallen täglich Unmengen von gebrauchten Handtüchern an. Warum Gäste nach jedem Saunagang ein neues Handtuch benötigen, braucht an dieser Stelle nicht diskutiert werden. In jedem Fall sollten jederzeit aus- reichend Badetücher bereit liegen. Gerade in Spitzenzeiten ist es von Vorteil, wenn die Frotteewäsche im Haus gewaschen wird. Das lässt sich mit den richtigen Geräten einfach umsetzen. Die Handtücher brauchen, wenn sie aus dem Trockner kommen, nur noch ge- faltet werden. Eine pauschale Lösung bei der Frage »In- house oder Outsourcing« gibt es nicht. Ein guter Kompromiss kann gerade für kleinere Häuser sein, die Mangelwäsche extern ver- sorgen zu lassen und Frotteewaren im Hotel zu waschen. PRO UND CONTRA – INHOUSE VS. OURTSOURCING HILDEGARD DORN-PETERSEN FCSI, berät seit mehr als 20 Jahren erfolgreich mittel- ständische Hotellerie und ist Mitglied im Vorstand des FCSI Deutschland-Österreich e. V. www.fcsi.de
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104 TOP HOTEL | 11/2015

INVESTITION WÄSCHEORGANISATION

Frische, glatte Laken und Bezüge, weiche Handtücher und kuschelige Bademäntel tragen deutlich zum Wohlbefinden der Hotelgäste bei. Outsourcing oder die eigene Wäscherei, lautet die entscheidende Frage

Inhouse oder Outsourcing?

INHOUSE• Kontrolle über das qualitative Ergebnis – von der Optik über die

Haptik bis zum Duft • Gezielte Beschaffung der eigenen Wäsche in der gewünschten Qualität• Kosteneinsparung für Mietwäsche• Eigene Mitarbeiter gehen pfleglicher mit der eigenen Wäsche um• Bei hoher Auslastung können Kapazitäten durch Extra-Schichten erhöht

werden • Einfluss auf Art der Waschmittel (ökologisch, nachhaltig) und der Wasch-

temperatur • Energiesparmaßnahmen und damit Kostenoptimierungen können selbst

gesteuert werden• Hohe Investitionen für die Ausstattung der Wäscherei • Investitionen für die Anschaffung der Wäsche • Qualifizierte Mitarbeiter müssen gefunden bzw. eigene ausgebildet

werden • Beschädigte Ware muss neu beschafft/selbst ersetzt werden

OUTSOURCING• Es fallen keine Investitionen für die Ausstattung der Wäscherei

bzw. für den Bau einer eigenen Wäscherei an • Platzbedarf für Wäscherei entfällt• Mietwäsche spart Kapitaleinsatz • Lagerhaltung für eigene Wäsche wird reduziert • Keine Personalprobleme• Qualität nicht direkt beeinflussbar • Kein Einfluss auf Waschmittel • Lange Transportwege, wenn der Anbieter nicht vor Ort sitzt

(Zeit und Ökologie), Pünktlichkeit abhängig von externen Faktoren wie Verkehr, Witterung

• Einheitstemperatur beim Wäschetrocknen (kann z. B. Kuschelbade-mäntel beeinträchtigen)

• Je nach Vertrag: Diskussionen über fehlende/beschädigte Artikel• Bestands-Schwund durch Vertauschen und Verwechseln (da

zahlreiche Kunden)

D ie Haut als größtes Sinnesorgan sendet positive Signale, wenn man sich richtig bettet. Für drei Viertel

aller befragten Gäste ist gepflegte Wäsche ein entscheidendes Kriterium bei der Hotelaus-wahl. Sieben von zehn Gästen sind davon überzeugt, dass gepflegte Wäsche von der Qualität des Hotels zeugt. In puncto Bettwä-sche und Handtücher schauen sogar 90 Pro-zent ganz genau hin. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Online-Umfrage der Informa-tionsplattform »Klasse Wäsche« mit 1.000 Teilnehmern von Mai 2015. Roberto Zucconi von Alliance Laundry Systems kann dies auch auf internationaler Ebene bestätigen. Das Unternehmen beschäftigt sich seit 60 Jahren mit der Herstellung und Entwicklung hoch-wertiger gewerblicher Wäschereimaschinen, die unter anderem unter dem Markennamen UniMac bekannt sind.

Wie kann man sicherstellen, dass Wäsche in allen Abteilungen stets in ausreichender Menge verfügbar ist? Für eine eigene Wä-scherei benötigt man Platz – Räume mit Frischluft-Zufuhr, keinen dunklen Keller im zweiten UG. Sinnlos und viel zu teuer für jemanden, der beispielsweise in der hippen Berliner Meile rund um den Zoo baut. Aber auch ein neues Hotel auf der Insel Usedom

will jeden Quadratmeter über der Erde lieber teuer vermieten, für Gastronomie oder den Spa-Bereich nutzen. Selbst in ländlichen La-gen muss man die Investitionen sorgfältig ab-wägen. 100 Zimmer gelten als Minimum, um eine eigene Wäscherei in Betracht zu ziehen.

Roberto Zucconi verspricht seinen Kunden einen Return on Investment zwischen elf Mo-naten und zwei Jahren. Dass die professionel-le Planung einer eigenen Wäscherei und aller Arbeitsabläufe ebenso notwendig ist wie für eine neue Küche, wird jeder Hotelbetreiber einsehen. Expertise und langjährige Erfah-rung, wie sie die Kollegen des FCSI aufwei-sen, sind dabei hilfreich.

Wäsche in Hülle und Fülle gibt es im Ho-tel nicht nur auf der Etage, sondern auch in Restaurant und Spa. Dabei spielen das Kon-zept und die Kategorie des Hauses eine Rol-le. Während Spitzenbetriebe Stoffservietten beim Frühstück für unverzichtbar halten, plädiert gerade in der Kettenhotellerie der Controller für die Papier-Variante. Bei run-den Bankett-Tischen entscheidet der Durch-messer, ob die passenden Decken durch die Mangel passen.

Als Beraterin betreue ich seit 20 Jahren zahlreiche Häuser, die sich als Wellnessho-tels positioniert haben. In der Spa-Abteilung

wie auch im Schwimmbad- und Saunabereich fallen täglich Unmengen von gebrauchten Handtüchern an. Warum Gäste nach jedem Saunagang ein neues Handtuch benötigen, braucht an dieser Stelle nicht diskutiert werden. In jedem Fall sollten jederzeit aus-reichend Badetücher bereit liegen. Gerade in Spitzenzeiten ist es von Vorteil, wenn die Frotteewäsche im Haus gewaschen wird. Das lässt sich mit den richtigen Geräten einfach umsetzen. Die Handtücher brauchen, wenn sie aus dem Trockner kommen, nur noch ge-faltet werden.

Eine pauschale Lösung bei der Frage »In-house oder Outsourcing« gibt es nicht. Ein guter Kompromiss kann gerade für kleinere Häuser sein, die Mangelwäsche extern ver-sorgen zu lassen und Frotteewaren im Hotel zu waschen.

PRO UND CONTRA – INHOUSE VS. OURTSOURCING

HILDEGARD DORN-PETERSEN FCSI, berät seit mehr als

20 Jahren erfolgreich mittel-

ständische Hotellerie und ist

Mitglied im Vorstand des FCSI

Deutschland-Österreich e. V.

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