2/2007
Erzbischöfliches GeneralvikariatReferat Kirchenmusik
Domplatz 333098 Paderborn
Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Zuge der Reform der Mittleren Ebene des Erzbistums Paderborn hat ErzbischofHans-Josef Becker eine Neuordnung der Dekanate im Erzbistum Paderborn inKraft gesetzt. Zum 1. Juli 2006 sind 19 Dekanate gebildet worden. Diese lösten diebisher 40 Dekanate und 7 Seelsorgeregionen ab.Inzwischen sind auch die bisherigen Regional- und Dekanatskirchenmusiker-stellen dieser neuen Struktur angepasst worden. Nähere Informationen hierzufinden Sie im vorliegenden Heft.
2007 gilt es zweier Komponisten zu gedenken, in deren Schaffen die Kirchenmusikeinen Schwerpunkt bildet: Dietrich Buxtehude (300. Geburtstag) und JeanLanglais (100. Geburtstag). Nachdem sich die diesjährigen „Kirchenmusiktage“ inder Akademie Schwerte bereits beiden Komponisten gewidmet haben, soll indieser Ausgabe der „Kirchenmusikalischen Mitteilungen“ Dietrich Buxtehudeausführlicher gewürdigt werden.
Ihnen allen, die Sie sich in der Kirchenmusik in unserem Erzbistum engagieren,danken wir herzlich für den geleisteten Einsatz und wünschen Ihnen und IhrenFamilien eine schöne Sommerzeit.
Thomas Dornseifer Dr. Paul ThissenDomkapitular Referatsleiter Kirchenmusik
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Inhalt
Literaturhinweise 8
Im Blickpunkt 2
Berichte und Nachrichten 34
Termine 40
Anschriften 81
Orgeln 72
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Mit Joseph Haydn teilte Dietrich Bux-tehude lange Zeit das Schicksal, aushistorischer Perspektive nur als Hin-führung zu etwas Größerem und Be-deutenderem gesehen worden zusein. Ähnlich wie Haydn lediglich alsFundament für die Kunst eines Mo-zart und eines Beethoven galt, kamBuxtehude noch zu Beginn des 20.Jahrhunderts die Rolle eines bloßenVorläufers Bach zu. Dass Johann Gott-fried Walther ihn in sein Lexikon(1732) aufnimmt und JohannMattheson ihn in seinem Vollkomme-nen Capellmeister erwähnt, ist aller-dings in gleicher Weise als eine diespätere Sicht korrigierend zeitgenös-sische Ehrbezeugung aufzufassenwie die Schülerschaft von NicolausBruhns und die Besuche Matthesonsund Händels im Jahr 1703 sowie derberühmt-berüchtigte Besuch BachsEnde 1705.
Buxtehude wurde um 1627 mögli-cherweise in Helsingborg geborenund starb am 7. Mai 1707 in Lübeck.Seine Familie stammt wahrscheinlichaus Buxtehude im Südwesten von
Hamburg, hat sich dann aber im frü-hen 16. Jahrhundert in Oldesloe imHerzogtum Holstein niedergelassen.Der Vater, Johannes Buxtehude, wan-derte von Oldesloe in die dänischeProvinz Scania aus; in Helsingborg,das heute zu Schweden gehört, ist erseit 1641 als Organist der Mariekirkenachweisbar. Kurze Zeit später ginger nach Helsingør, Dänemark, umdort als Organist an der St. Olai Kirkezu wirken. In Helsingør besuchte Diet-rich wahrscheinlich die Lateinschuleund erhielt seine musikalische Ausbil-dung durch den Vater. 1657 oder 1658wurde er in Helsingborg, an der Kir-che seines Vaters, Organist und kehr-te 1660 nach Helsingør zurück als Or-ganist der Marienkirche, einerdeutschsprachigen Gemeinde.Am 11.4.1668 dann tritt er die Nachfol-ge des am 5.11. 1667 verstorbenenFranz Tunder an St. Marien in Lübeckan, einer der wichtigsten Kirchen inNorddeutschland. Zu seinen Aufga-ben gehörten nicht nur die eines Or-ganisten, sondern auch die eines sog.Werkmeisters, also eines Sekretärs,Schatzmeisters und Verwaltungsbe-
Paul Thissen
Anmerkungen zu Diet(e)rich Buxtehude
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amten. Dies sind u. a. die Führungsämtlicher Kirchenbücher, Verwal-tung der Kirchenkasse, Auszahlungder Gehälter, zudem warenBauaufsichtsmaßnahme zu überneh-men, was bis zur Beschaffung vonBaumaterialien reichte. Eine solcheVerknüpfung von Ämtern war durch-aus üblich. Einzig Johann AdamReinken schaffte es aufgrund seinesoffenbar singulären Ansehens, sichvon der Bürde dieses Amtes zu befrei-en.1668 heiratete Buxtehude AnneMargarethe Tunder. Aus der Ehe gin-gen sieben Töchter hervor. Buxtehudestarb am 9. Mai 1707 und wurde inder Lübecker Marienkirche neben sei-nem Vater und vier vor ihm verstor-benen Töchtern begraben. Der ebenschon erwähnte Mattheson wurdeals Nachfolger in Erwähnung gezo-gen, verlor aber aufgrund des Junk-tims zwischen Amt und Heirat derTochter des Vorgängers das Interesse.Das Amt übernahm schließlich Buxte-hudes vormaliger Assistent J. C.Schiederdecker.
Aufschlussreich ist ein Blick auf diesoziale Stellung eines Organisten im17. Jahrhundert. Als ein wesentlichesElement des höfischen Soziallebens
im 17. Jahrhundert entstanden dieRangordnungen, die in gewissemUmfange von den Stadtrepublikenkopiert wurden. Nach der revidiertenKleiderordnung von 1656 gab es inLübeck sechs Bürgerklassen: 1. Syndici,Doctores, Ratsherren, Studierte undGeschlechter guten Herkommensund Vermögens; 2. Vornehme Bürger;3. Wohlhabende Kaufleute; 4. Gerin-gere Kaufleute, gemeine Cramer,Brauer; 5. Schiffer und vornehmeHandwerks-„Ämter“ (darunter dievier „großen“: Bäcker, Schmiede,Schneider und Schuster); 6. Geringereund kleine Ämter, Höker, seefahrendeLeute, gemeiner Stand. Zudem wurdein speziellen Hochzeits-(„Kösten“-)Ordnungen festgelegt, welche Artvon Vermählungszeremonien dieseeinzelnen Klassen veranstalten durf-ten: Grundsätzlich waren den dreioberen Klassen Hochzeiten mit Weinvorbehalten; zu den „Avendtkösten“der übrigen wurden andere Getränkegereicht. Buxtehudes Hochzeit 1668wurde als „Kuchenhochzeit“ began-gen, damit war er der vierten der o. g.Bürgerklassen zugeordnet, er standsomit rangmäßig über den Handwer-kern der „großen Ämter“, jedoch dreiRänge unter den „gelehrten“ Ständen,zu denen auch die Schulkollegen vom
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Katharineum und natürlich die Pasto-ren zählten. Man darf aber davonausgehen, dass sowohl Buxtehudesals auch Tunders persönliches Anse-hen weit über ihre offizielle gesell-schaftliche Stellung hinausging.
Buxtehudes Aufgaben als Organistwaren das Orgelspiel während desHochamts und des Nachmittags-gottesdiensts sowie während derVesper am Vortag. Dabei gilt es zubeachten, dass die Aufgaben eineskirchlichen Organisten des 16. Jahr-hunderts sich grundlegend von denheutigen unterschieden. Weder gabes so etwas wie eine Begleitung dersingenden Gemeinde, noch hatteman eine Idee von einer selbständi-gen, konzertmäßig darzubietendenOrgelmusik.Die im 16. Jahrhundert allmählich ausder Praxis der Begleitung von Vokal-und Tanzmusik sich entwickelnde in-strumentale Improvisationskunstwurde als unkirchliches „Sortizirenund Fantasiren“ abgelehnt. Anderer-seits hatte die Orgel in größeren Kir-chen eine bedeutsame Aufgabe imGottesdienst: Sie war selbständiger,ebenbürtiger Partner unter den ver-schiedenen Trägergruppen dergottesdienstlichen Musik: Liturg,
Chor, Gemeinde. Neben solistischenVorspielen und Intavolierungen zumKanon und zur Kommunion war diewichtigste Aufgabe des Organistendie Mitwirkung bei der herrschendenAlternatim-Praxis (d. i. der Wechselvon Chor bzw. Gemeinde und Orgel),und zwar sowohl bei den liturgischenGesängen wie auch bei den regelmä-ßig vielstrophigen Kirchenliedern.Dies bedeutet, dass die Orgel prinzipi-ell an der Literatur der vokalen Trägerpartizipierte und dabei auf eine in-strumental-idiomatische Ausgestal-tung ihres Parts noch wesentlich ver-zichtete.Das musikalische Umdenken der Zeitum 1600 hatte auf dem Gebiet derKirchenmusik einenUmwälzungsprozess zur Folge ge-habt, der sich letztlich durch das ge-samte 17. Jahrhundert hinzog. Dieentscheidenden Ergebnisse waren:– der weitgehende Ersatz der alten
polyphonen Chormusik (Motette)durch neue Formen des vokalenMusizierens, die man angesichtsihrer Vielfalt am kürzesten da-durch als einheitlich kennzeichnet,dass sie auf den kompositorischenPrinzipien des Generalbasses unddes Konzertierens beruhen;
– die neue Form des Gemeinde-
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gesanges in der Form des Kirchen-liedes des 17. Jahrhunderts, das sichin seinem musikalischen Charakteran den Typus der generalbass-mäßig konzipierten Aria anlehnte.
Für den Organisten des 17. Jahrhun-derts bedeuteten diese Veränderun-gen einen großen Aufschwung: AlsInstrumentalmusiker undGeneralbassspieler nahm er wichti-gen, teilweise entscheidenden Anteilan der kirchlichen Vokalmusik, wel-cher er vor 1600 nur als ein Glied un-ter anderen sich hatte einfügen müs-sen; zum anderen erforderte das Ein-dringen des generalbassmäßigenDenkens in die Musik des Gemeinde-gesanges in zunehmendem Maße dieharmonische Stütze durch dasGeneralbassinstrument, d. h. dass dieOrgel immer mehr die Funktion derBegleitung des Gemeindegesangsübernahm.Während die Funktion der Orgel alsBegleitinstrument des Gemeinde-gesangs sich zu Beginn des 17. Jahr-hunderts immer deutlicher abzeich-nete, war das Literaturspiel durchausumstritten. Es zählte zur theologi-schen Kategorie der „Adiaphora“, d. h.zu den Mitteldingen, die für den Be-stand von Kirche und Gottesdienstnicht unbedingt unverzichtbar, aber
für ihre Zierde und die Erbauung derGemeinde wichtig sind. Immer wie-der gibt es Fälle, in denen mit der Vir-tuosität von Organisten ins Gerichtgegangen wird. Insgesamt jedochwächst im 17. Jahrhundert innerhalbder evangelischen Kirche die Bedeu-tung von Instrumentalmusik im all-gemeinen und Orgelmusik im beson-deren: Sie steigert das Ansehen derGöttlichen Majestät und fördert dieAndacht. Die Orgel wurde als Summeund Zusammenfassung aller Instru-mente und in ihrer Vielfalt und sinn-voll geordneten Komplexität als Alle-gorie eines teleologisch verstandenenKosmos´ angesehen. So konnten sichschließlich die auch heute noch be-kannten Zonen für freies Orgelspiel(Ein- und Auszug, Gabenbereitungund Kommunion) etablieren.Zum Vorbild für die außerliturgisch-konzertante Musik wurde ein calvini-stisches Land wie Holland, wo Orgel-konzerte eine kommunale und überdie Grenzen der Kommune hinausge-hende Bedeutung hatten. Man kannaber davon ausgehen, dass wohl nurwenige Orte im Raum Schleswig-Hol-stein und seiner unmittelbaren Nach-barschaft im 17. Jahrhundert für dieTeilhabe an der großen italienischenund niederländischen Orgelkunst in
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Frage kommen. Mit großer Wahr-scheinlichkeit waren es neben denHansestädten Hamburg und Lübeckim wesentlichen nur der Hof in Got-torf mit seinen bis zu Tunder hoch-qualifizierten Organisten sowie mitEinschränkungen Husum, Schleswigund Flensburg, zeitweise auch Kiel.Aus Gottorf berichtete der HolländerLeeyvorder im Jahre 1634, man habein der Schlosskirche nach dem Gottes-dienst die Orgel gespielt, und dareinhätten Lauten, Violen und Zug-posaunen gespielt. Nie, so fügt er hin-zu, habe er in seinem Leben eineschönere Kirchenmusik gehört.
Die meisten kennen Buxtehude alsKomponisten von Orgelwerken oderkleineren Kirchenkantaten. Der größ-te Teil seines Ruhmes erwuchs jedochaus einer Tätigkeit, die außerhalb sei-ner Pflichten lag, nämlich aus derDurchführung von Abendmusiken.1678, dem Jahr der Eröffnung derHamburger Oper, begann er mit derAufführung geistlicher dramatischerWerke, die der Hamburger LibrettistHinrich Elmenhorst als opernartig be-zeichnet hatte. Ein historischer Stadt-führer, der 1697 von Hermann Leber-mann in Lübeck herausgegeben wur-de, macht ausdrücklich auf „die ange-
nehme Vocal- und InstrumentalAbendmusic“ als ein besonderes Er-eignis aufmerksam, „das sonst nir-gends geschiehet“ und das von dem„welt-bekannten Organisten undComponisten Dieterich Buxtehude[...] als Director rühmlichpraesentieret wird.“ Laut Lebermannerklangen die Abendmusiken jedesJahr an fünf Sonntagen zwischendem Martinstag (12. November) undWeihnachten nach der Vesperpredigtvon 4 bis 6 Uhr; sie zählen damit zuden ältesten öffentlichen Kirchenkon-zerten.Tatsächlich sind deutlich mehr Vokal-(130 vollständige) als Instrumental-werke (110 Orgel- und Cembalostückeund 20 Kammermusikwerke) Buxte-hudes überliefert, obwohl er – andersals Bach z. B. in Weimar und Leipzig –niemals eine Stellung innehatte, diedie Komposition von Vokalmusik aus-drücklich von ihm verlangt hätte.Schon in ihrem Umfang höchst unter-schiedlich, umfassen sie zudem einenextrem weit gespannten Bereich anTexten, Besetzungen, Gattungen undStilen. Die Besetzungen z. B. reichenvon einer Stimme und B. c. bis hin zusechs Chören (BuxWV 113). Zu nennenwären Konzerte (12, 64 cd, 71, 73, 98),Arien (62, 31 beide mit vorangestellter
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Sinfonia), Choralbearbeitungen (32,41, 78 mit vorangestellter Sonata cd,viele madrigaleske Elemente), Kanta-ten, die mit Ausnahme von MembraJesu nostri (75) – ein Zyklus von sei-nem Concerto-Aria-Kantaten – alledeutsche Texte haben (4, 34, 51, 112),Ciaconen (38, 57, 62, 69, 70, 92, 15 mitChaconne auf Alleluja), Dialoge (111,112) für allegorische Personen (Jesusund Seele) und Abendmusiken, dieallesamt allerdings nur fragmenta-risch überliefert oder aber verschollensind. Von der Hochzeit des Lammes,einem Oratorium in zwei Teilen, istimmerhin das Libretto, bestehend ausBibelversen, freier Dichtung und
Choralstrophen, vollständig überlie-fert. Erhalten sind ferner die Textezweier weiterer „extraordinairer“Abendmusiken („Castrum doloris“anlässlich des Tods Kaiser Leopold I.,„Templum doloris“ anlässlich derThronbesteigung Joseph I. – vgl. Rats-wahlkantate BWV 71), die Buxtehudean zwei Wochentagen, Mittwoch undDonnerstag, dem 2. und 3. Dezember1705 wohl zusätzlich zu den regulärensonntäglichen Abendmusiken auf-führte. Bemerkenswerter Weise han-delt es sich hier um Werke, die wäh-rend des vierwöchigen Lübeck-Auf-enthalts des jungen Bach erklangen.
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Bücher
Josef Ratzinger/Benedikt XVI:Jesus von Nazareth
Verlag Herder Freiburg im Breisgau2007Gebundene Ausgabe mitSchutzumschlag:ISBN 978-3-451-29861-5Leinenausgabe im Schuber:ISBN 978-3-451-29862-2
Wer ist Jesus von Nazareth, und waskönnen wir über ihn wissen? Ist ernur ein Mensch? Ist er Gottes Sohn?Mit der Antwort darauf steht undfällt der christliche Glaube.Sein Leben lang hat sich JosephRatzinger mit Jesus beschäftigt – alsgläubiger Christ, als Professor, alsBischof, als oberster Glaubenshüter.Vor Jahren begann er mit seinemBuch über Jesus, an dem er auchnach seiner Wahl zum Papst in jederfreien Minute weiter schrieb.Viele meinen, die Darstellung derEvangelien verdecke den„historischen Jesus“. Benedikt XVI.kommt zu einem anderen Schluss:Die Evangelien legen die historischeWahrheit über Jesus erst offen,wenn sie ihn als Sohn Gottes zeigen.
„Ich bin überzeugt und hoffe, auchdie Leser können sehen, dass dieseGestalt viel logischer und auchhistorisch betrachtet vielverständlicher ist als dieRekonstruktionen, mit denen wir inden letzten Jahrzehntenkonfrontiert wurden. Ich denke, dassgerade dieser Jesus – der Evangelien– eine historisch sinnvolle undstimmige Figur ist.“Die Summe eines großenTheologenlebens. Das wohlpersönlichste Buch, das JosephRatzinger und das überhaupt je einPapst geschrieben hat.
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Johann Sebastian Bach; SämtlicheKantaten, Motetten, Choräle undGeistliche Lieder
Herausgegeben vom Johann-Sebstian-Bach-Institut Göttingenund vom Bach-Archiv LeipzigUrtext der Neuen Bach-Ausgabe.Bärenreiter-Verlag 2007. 19 Bände.11.220 Seiten
Bachs Kantaten haben Konjunktur.Ob zyklische Aufführungen, wie sieim Bach-Jahr 2000 von Sir Eliot
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Gardiner mit dem Monteverdi Choirund den English Baroque Soloists inihrer großen „Pilgerfahrt“ durch 14Länder unternommen worden sind,ob die BBC, die in ihrem Radiopro-gramm ihren Hörern zu Weihnach-ten 2005 zehn Tage lang Bach rundum die Uhr bescherte, ob die neueGesamteinspielung aller KantatenBachs von Ton Koopman und demAmsterdam Baroque Orchestra, dienun in 22 Dreifach-CDs endlichvollständig vorliegt, oder diemittlerweile zahlreich publizierteLiteratur allein zu diesem Werk-komplex: All diese Initiativen undProjekte dokumentiereneindrucksvoll die ungebrocheneAktualität und Attraktivität vonBachs Kantatenwerk in Konzerten,CD-Produktionen und Buchveröf-fentlichungen.
In letzter Instanz freilich erschließtsich die künstlerische Qualität vonBachs Musik erst über die Partiturenbeziehungsweise deren wissen-schaftliche Ausgaben, die in denletzten gut 50 Jahren von in- undexternen Mitarbeitern des Johann-Sebastian-Bach-Instituts inGöttingen und des Bach-Archivs inLeipzig als „Neue Bach-Ausgabe“
erarbeitet worden und in über 100Bänden im Bärenreiter-Verlagerschienen sind. Hier umfasst alleindas Korpus der Kantaten 41Notenbände mit einem jeweilsseparaten Kritischen Bericht, derminutiös Informationen zuÜberlieferung und Quellenlage dereinzelnen Werke gibt. Insgesamt226 Kantaten (nebst einigenabweichenden Werkfassungen), soregistriert das Bach-Werke-Verzeichnis, sind von Bach erhalten– von den acht frühen Werken derVor-Weimarer Zeit über die 22„Konzertmeister-Kantaten“ und denbeiden vollständigen Jahrgängen(und weitere spätere Kanteten) ausLeipzig bis hin zu den zahlreichenweltlichen Auftragswerken, die Bachzwischenzeitlich immer wiederkomponierte: Huldigungsmusiken,mit denen etwa ein Regent zuseinem Geburts- oder Namenstagzu beglückwünschen oder eineakademische Festveranstaltung zuumrahmen war, Musik fürHochzeiten, Musik für Trauerfeiern,Musik für Feiern im höfischenAmbiente.Der Werkbestand ist opulent, trotzgroßer Verluste. Nicht einmal dieHälfte der rund 50 nachweisbaren
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weltlichen Kantaten ist vollständigerhalten, komponiert hat Bachvermutlich noch viel mehr. Auch vonseinen geistlichen Kantaten kennenwir wohl nur zwei Drittel: CarlPhilipp Emanuel Bach nennt inseinem Nachruf noch „fünfJahrgänge von Kirchenstücken, aufalle Sonn- und Festtage“, die derVater hinterlassen habe. Etwa 100geistliche Werke sind demnachverschollen.Wenn es stimmt, dass Bach seinProbemusizieren in MühlhausenOstern 1707 mit der Kantate Christlag in Todes Banden ablegte, wird dieneue Bach-Ausgabe ziemlich genau300 Jahre nach Bachs frühesterhaltener Kantate fertig gestelltwerden. Etwa gleichzeitig kommtsein Kantatenwerk, ergänzt durchseine Choräle und Motetten, ineiner 19-bändigen Studienausgabeauf den Markt (Bärenreiter-Verlag,11.220 Seiten, € 599,–). Das Stöberndarin macht Spaß, weil es so vieleszu entdecken gibt. Die wechselndenBesetzungen, die Bach abhängigvon den Voraussetzungen amjeweiligen Standort disponierte, dieSystematik, mit der er seineKantaten-Jahrgänge produzierte,das Formenrepertoire und die
Gestaltungsprinzipien, die derKomponist nach seinen frühenWerken im älteren norddeutschenTypus entwickelte und späternurmehr variierte. In ihnen sind dieEinflüsse der Oper unverkennbar:Die Ergänzung des biblischenBerichts durch madrigalischeDichtungen, vertont in affektstarkenArien, bedeutete einen Tribut an densäkularen Geschmack, denrigoristische Theologenunweigerlich als Affront empfindenmussten. Immerhin hatte sich derneue Thomaskantor beiDienstantritt verpflichten müssen,seine Musik so einzurichten, „dasssie nicht zu lang währe und nichtopernhaftig herauskomme, sonderndie Zuhörer zur Andachtaufmuntere“.Freilich war Bachs Musik nichtsweniger als ketzerisch. Ungeachtetder Befürchtung des konservativenKlerus, dem Komponisten sei anUnterhaltung und Zerstreuungmehr gelegen als an Predigt,Belehrung und Besinnung, sindseine Kantaten vielmehrmusikalische Kommentare, die nichtnur einer religiösen Stimmungverstärkten Ausdruck verleihen,sondern die theologischen Inhalte
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des Gottesdienstes auf einerzweiten Ebene deuten und so ingewisser Hinsicht selbst zu Predig-ten werden.„Soll die Musik verderben, die uns sogroßen Nutzen gab?“, fragt derTextdichter von BachsHochzeitskantate O holder Tag,erwünschte Zeit. Wir wollen es nichthoffen, zumal angesichts derErkenntnis, die in deranschließenden Arie formuliertwird: „Nichts kann dich so sehrergötzen als der süßen Töne Kunst“.
Sven Hiemke
Lexikon OrgelbauMichael Bosch, Klaus Döhring undWolf KalippBärenreiter Verlag
Orgelfreunde, Hand aufs Herz!Sicher hätten Sie sofort gewusst,dass es sich bei einem „Subbass“ umein gedecktes Pedalregister handelt.Auch die grundsätzliche Funktioneiner Mechanischen Traktur zuerklären, wäre Ihnen höchstwahr-scheinlich noch gelungen.Schwieriger wird es jedoch mit
einiger Sicherheit, sollten Sie in dieVerlegenheit kommen, auf Anhiebein „Prolongement“ deuten zumüssen. Und dass es sich bei demv. a. in England gebräuchlichen„Stummen Organisten“ um einenAbleger der mechanischen Musik-instrumente handelt, bei dem eineüber Handkurbel angetriebeneStiftswalze die Tasten einer Orgelsteuert, hätten sicher die wenigstengewusst.
Wer künftig die Erklärung für einenBegriff aus der Welt der Orgel sucht,ist mit dem im Bärenreiter Verlagerschienen „Lexikon Orgelbau“bestens bedient. Das traditions-reiche Verlagshaus in Kassel bleibtlobenswerterweise seiner Linie treu,die Nische um die Welt der Orgelmit hochstehenden und rich-tungsweisenden Publikationen zubedienen. Erinnert sei an den sog.„Klotz“, dessen „Buch von der Orgel“,1937 erstmals erschienen undzuletzt 1987 überarbeitet, auch nach70 Jahren immer noch als Standard-werk auch dem interessierten Laienempfohlen werden kann.In der jüngsten Publikation werdenvon „Abgeführte Pfeife bis „Zwil-lingslade“ die wichtigsten Begriffe
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aus der Welt des Orgelbaus auf-geführt und mit einer lexikalischenErklärung versehen. Eine Vielzahlvon Registern ebenso wie Bauteileder Mechanik, Werkzeuge undnotwendige Pflege finden hier ihrealphabetisch geordnete Erklärung.Dass daneben auch Themen ausVertragsrecht (Stimmvertrag,Angebot, Abnahme), Verwaltung(Generalvikariat, Behörden),historische Phänomen sowie neuereEntwicklungen aus Elektrotechnikund Elektronik berücksichtigtwerden, mag als Beleg gelten für dielangjährige und gründlicheRecherche des Autorenteams, dassich aus zwei organologischinfizierten Musikwissenschaftlernund einem Orgelbauer zusammen-setzt.Den respektablen Gesamteindruckdes Buches vermag auch nicht zuschmälern, dass die 130 meistfarbigen Abbildungen und Detail-zeichnungen aus den verschie-densten bereits existierendenVeröffentlichungen gesammeltwurden, wodurch man das an-sonsten einheitlich ansprechendeLayout etwas geschmälert sehenkönnte.Im Gegensatz dazu scheint die
beigefügte Audio CD mit rechtheißer Nadel gestrickt zu sein, sodass hier durchaus von einerverpassten Chance zu sprechen ist.Als begänne die Klangwelt einerOrgel erst im spätesten 19.Jahrhundert, weiß der Hörer nach70 Minuten ermüdendem StilmixMessiaen/Langlaischer Prägunghinreichend, wie sich verschiedensteSalicional-, Flöten- undGambenmischungen (einschließlichzu schneller Tremulanten) anhören.Auch die in diesem Orgelstilanzutreffenden Zungenstimmenerfahren eine hinreichendeWürdigung.Der selbst gestellte Anspruch der„Vorstellung der wichtigstenRegister und ihrer Mischungen“ istjedoch bereits durch die Auswahlder Orgeln (drei mehr oder wenigerhistorische Instrumente aus dem 19.und frühen 20. Jahrhundert undeine moderne Orgel aus dem Hausedes Co-Autors in Kassel undUmgebung) und die Stilistik derImprovisationen Peer Schlechtasund Jürgen Bonns nicht zu erfüllen.
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Jean Guillou
„Dir Orgel – Erinnerung undZukunft“
Dr. J. Butz Musik Verlag, BuB 01
Die „Harmonielehre“ von ArnoldSchönberg – dies zunächst als Ver-gleich – ist ein umfangreiches Kom-pendium, das zunächst die Geschich-te der Entwicklung von Harmonienund Stilistiken ausführlich aufarbeitetund dann und wann Lücken undMängel darin aufweist, um als späte-re Intention die Emanzipation der Dis-sonanzen und aller Töne untereinan-der als „Gipfelpunkt“ harmonischerund melodischer Entwicklung zu for-dern. Vergleichbar verhält es sich mitdem oben genannten, beeindrucken-den und hochinteressanten WerkJean Guillous in deutscher Überset-zung; voll umfassend umreißt Guillouzunächst die Geschichte und Entwick-lung des Orgelbaus von der Antikeüber die Zeit der Kirchenväter, desoströmischen Reiches, des 18. Jahr-hunderts, der Romantik sowie unter-schiedliche, länderbezogene „Regio-nalentwicklungen“ (Deutschland undHolland, Frankreich, Österreich, Itali-en, Spanien und Portugal“, USA), umschließlich bei der „Orgel im 20.Jahr-
hundert“ zu landen; es folgt einetechnische Beschreibung der Orgel,ohne das schon von Adelung so be-zeichnete „Elektrium“ (Orgel ohnePfeifen, Allen, Viscount, Johannus,Ahlborn u.ä.) außer Acht zu lassen so-wie interessante, dann und wannstark persönlich eingefärbte Essaysüber Interpretation und Registrierung– hiernach fordert Guillou konse-quent eine generelle Erneuerung desOrgelbaus im 21. Jahrhundert, be-schreibt eigene, bereits durchgeführ-te orgelbauliche Projekte (Alped´Huez, Brüssel, Zürich/Tonhalle; „sei-ne eigene Orgel“ in Ste. Eustache, Pa-ris sowie die Orgelanlage im Auditori-um zu Teneriffa) und stellt zuguter-letzt seine futuristische „Vision“ einermobilen, in mehrere „Einzelblocks“aufgeteilte, vielteilige Orgel(-anlage ?)mit einem funkgesteuerten General-spieltisch und weiteren Spieltischen.Jean Guillou gilt als einer der letztenVertreter der „großen Epoche derfranzösisch-symphonischen Orgel-schule“ von Komponisten, Organistenund Improvisatoren (je in einer Per-son) als Schüler von Marcel Dupré,Kollege von Messiaen und Langlaissowie als Enkel- und UrenkelschülerWidors, Francks, Viernes. Seine Inter-pretationen, Visionen, seine künstleri-
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schen Überzeugungen und sein Wir-ken haben zunächst Aufsehen erregtund ihn weltberühmt gemacht; mitt-lerweile mag er in bestimmten Krei-sen der diskutierenden Orgelszeneumstritten, kritisiert und mit Skepsisbetrachtet werden – an ihm scheidensich die Geister ! - Dennoch gebührtseinen Bemühungen und Ausführun-gen in diesem höchst empfehlens-werten Buch ein gehöriger Respekt.Was man von ihm und seinen Ansich-ten „hier und dort einmal mitbekom-men und aufgeschnappt hat“, wasteilweise mündlich falsch oder nurbedingt und nicht vollständig überlie-fert wird, kann man nun, ob man sichmit seinem vielseitigen Schaffen undWirken anfreunden kann und magoder nicht, schwarz auf weiß nachle-sen und damit Halbwissen vermei-den.Ganz abgesehen von den letzten Ka-piteln, in denen Guillou nach einerunbestritten ausführlichen Wieder-gabe der Orgelbaugeschichte seineVisionen kundtut, lernt man inner-halb der „geschichtlichen“ Kapitelauch dann noch eine Menge interes-santer Kleinigkeiten und Details dazu,wenn man sich orgelbau-theoretischeingehend mit den Standardwerkenvon Wolfgang Adelung und Hans
Klotz beschäftigt hat (ein kleines Bei-spiel für interessante Detailangaben:der Leim, mit dem man im frühenMittelalter Holz, Stoff und Leder zu-sammengeklebt hat, wurde ausQuark zubereitet, den man mit unge-löschtem Kalk verrieb).Das Buch ist nicht, wie man so schönsagt, „im wissenschaftlichen Ab-handlungsstil“, sondern sehr lebendigund narrativ, manchmal geradezuspannend, geschrieben und sollte inkeiner Bibliothek orgelinteressierterLeser fehlen – noch einmal betont:auch dann nicht, wenn man mit„dem Phänomen Guillou“ nicht ganzwarm wird. Es eignet sich wenig als„alleiniges“ theoretisches Werk fürOrgelbau und Orgelgeschichte, hin-sichtlich dieser Thematiken eher alsinteressantes Ergänzungswerk; dem-gegenüber eignet es sich sehr gut alsflüssig zu lesende Lektüre und zusätz-liches „Curriculum“ des Orgelbausvon den Anfängen bis heute sowiedazu, sich mit der großen Persönlich-keit Guillous – zunächst einmal wert-frei ! – zu befassen und tiefer als nuroberflächlich, wie es in Fachkreisenleider noch oft vorkommt, in seineGedankenwelt und Visionen einzu-dringen.
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Hermann-J. Busch,Michael Heinemann
„Zur Deutschen Orgelmusik des 19.Jahrhunderts“ –Band 1 der neuen Reihe „Studien zurOrgelmusik“Dr. J. Butz Musikverlag, BuB 03
Nachdem der Butz-Verlag sich jahr-zehntelang bemüht hat und immernoch bemüht, bekannte und vor al-lem unbekannte, leichte bis mittel-schwere Orgelmusik vornehmlich derdeutschen Romantik herauszugebenund zu veröffentlichen, die an die Pra-xis vor allem nebenamtlicher Organi-sten „adressiert“ und im grobenDurchschnitt von leichtem bis mittel-schwerem Schwierigkeitsgrad sind,liegt nun ein theoretisches Werk vor,dass sich hoch informativ mit demdeutschen Orgelwesen des 19.Jahr-hunderts befasst. Stellt man sich ein-mal die Fragen: „Was machte den All-tag eines katholischen bzw. evangeli-schen Organisten im 19.Jahrhundertin seinen Gottesdiensten aus ? Wielauteten die Anforderungen ? Wiekann man sich einen katholischen /evangelischen Gottesdienst im19.Jahrhundert hinsichtlich derorganistischen Aufgabenstellungen
vorstellen ?“ – sie werden hier um-fangreich und weitgehend beantwor-tet. Es folgen nach Abrissen über diePraxis des evangelischen sowie ka-tholischen Organisten eine Abhand-lung über die Registrierkunst beideutsch-romantischer Orgelmusikund dann eine ganze Reihe knapper,an Informationen auf das Wesentli-che reduzierter Biographien herausra-gender Organistenpersönlichkeitenund/oder Komponisten, die sich derOrgel zugewandt haben:August Wilhelm Bach, JohannesBrahms, Michael Gotthard Fischer,Gustav Flügel, Johann Georg Herzog,Adolph Friedrich Hesse, FriedrichKühmstedt, Friedrich WilhelmMarkull, Carl Piutti, August GottfriedRitter, Johann Gottlieb Schneider,Ludwig Thiele, Johann Gottlieb Töpfer– sowie Franz Liszt, Felix Mendels-sohn-Bartholdy, Julius Reubke undJosef Gabriel Rheinberger (bei dem esallerdings hauptsächlich um dessenVorstellungen von Orgeldispositionenund Orgelregistrierungen geht). Ab-gerundet wird dieses sehr gelungeneKompendium mit einem Verzeichnisder wesentlichen lieferbaren Neuaus-gaben deutscher Orgelmusik des19.Jahrhunderts.Für Kirchenmusiker, Organisten und
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Orgelliebhaber und –interessierte imallgemeinen und Liebhaber deutsch-romantischer Orgelmusik im beson-deren stellt diese Buch-veröffentlichung eine unverzichtbareQuelle an umfassendemHintergrundwissen zur genanntenThematik dar.
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Bernhard Morbach:
Die Musikwelt des MittelaltersNeu erlebt in Texten, Klängen undBildernBärenreiterISBN 3-7618-1529-8225 Seiten (mit Audio und DatenCD)25,95 Euro
Bei dieser Publikation handelt es sichnicht um eine neue Musikgeschichte,sondern eher um eine anschaulicheZusammenstellung von Daten undFakten. Besonders hilfsreich und zeit-gemäß ist dabei eine Daten CD mit 51Kompositionen als Notensatz (pdf-Datei) und als einfache Klang-beispiele. Über die Aufzählung vonTheorien und Phänomenen geht derAutor auch Aspekten der Musik-
rezeption nach, vor allem der Frage,was die Musik heute so anziehendoder mindestens interessant machtund wie sie damals und heute erlebtwerden mag. Dieses gelingt dem Au-tor, der auch als Redakteur einerMusikreihe im Hörfunk tätig ist, mithäufigen Zitaten und durch die Be-trachtung eines größeren kulturge-schichtlichen Zusammenhanges. DerUnterschied zu einer gewohnten Mu-sikgeschichte wird auch durch dieDiskographie am Ende des Buchessowie durch zahlreiche Zitate von CD-Beiheften deutlich. Was auf den er-sten Blick als musikwissenschaftlichfraglich erscheint, zeigt sich bald alsebenso aktuelle wie seriöse Forschun-gen von Mittelalterspezialisten. Bis-lang mag man solch einen Pragmatis-mus eher in englischsprachiger Lite-ratur begegnet sein, dieses Beispiel„für alle Freunde Alter Musik, Schüler,Studenten und Lehrer“ ermuntertzum Selbststudium, macht neugierigzur thematischen Vertiefung in Theo-rie und Praxis und – (verzeiht mandem häufigen Bezug des Journalistenauf bestehende CD-Einspielungenund Druckfehlern in den Noten-dateien) durch leichte Lesart und the-matischem Überblick.
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Bernhard Morbach:
Die Musikwelt der RenaissanceNeu erlebt in Texten, Klängen undBildernBärenreiterISBN 3-7618-1715-0257 Seiten (mit Audio und DatenCD)24,95 Euro
Im zweiten Band der Reihebeschäftigt sich der Autor mit derMusik ausgehend von JohannesTinctoris bis zum stilistischenWendepunkt um 1600. Hier werdensämtliche Protagonisten der Epochemit Lebenslauf, Notenbeispielenund etlichen einfachenKlangbeispielen vorgestellt. DieStruktur richtet sich aber nach demgrößeren Kontext vonMusikgattungen odermusikalischem Umfeld. So findetman die Messe, die Motette, dieChanson, das Madrigal und auchInstrumentalformen sowie Musikam Hof und Musik als Tanz erwähnt.Auch hier wird fachübergreifendüber die Befindlichkeiten desdamaligen Hörers anhand vonZitaten und Abbildungen sinniert,gleichzeitig aber ein Bezug zum
heutigen Hörverständnisgeschaffen. Diese Passagen gehörenneben der reinen Information, dieerfreulicherweise weniger als imersten Band auf bestehendeAudioaufnahmen verweist, zu dengelungensten Abschnitten.Gleichwohl sind alle weiterenVorzüge des ersten Bandes auchhier zutreffend.Viele, umfangreiche undübersichtliche Aspekte sind in 12Kapiteln, die auch inunterschiedlicher Reihenfolgegelesen werden können, dargestellt.Die Struktur ist einfach undnachvollziehbar, der Umgang mitden Daten leicht und zeitgemäß(CD), die Sprache verständlich, aberkeineswegs populär orientiert.Lediglich in den Notenbeispielenkonnte der Rezensent einigeversteckte Druckfehler finden. ImVergleich mit dem ersten Bandvielleicht sogar eine Steigerung, hierwie da eine Empfehlung.
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Noten
CHORNOTEN
Dieterich Buxtehude:Membra Jesu nostriCarus 36.013 (Partitur)
Der Kantatenzyklus “Membra Jesunostri” zählt zweifellos zu denqualitätvollsten, schönsten undeindrücklichsten Kompositionen imGesamtwerk Buxtehudes. War derBlick in den letzten Jahren und Jahr-zehnten vor allem auf das Orgel-schaffen – und hier besonders auf dieKompositionen im stylusphantasticus gerichtet, so bringt dasJubiläumsjahr eine stärkere Beach-tung der Vokalwerke mit sich, unterdenen der genannte Passionszyklusden Höhepunkt darstellt.Das gut eine Stunde ausfüllendeWerk ist für die Besetzung mit fünfSingstimmen (S,S,A,T,B), zwei Violi-nen, Violone und Basso continuo ge-schrieben; in der fünften Kantate trittein fünfstimmiges Gambenconsorthinzu, das aus pragmatischen Grün-den auch mit zwei Violinen, zweiGamben und einem Violone besetztwerden kann. Bei der Besetzung desViolone ist darauf hinzuweisen, dass
mit der Wahl eines G-Violone die mei-sten Partien wahlweise in der 8’ alsauch in der 16’ Lage gespielt werdenkönnen, was dem Continuo-Part eineviel größere Flexibilität verleiht undden historischen Gegebenheiten sehrentgegen kommt.Der Text dieses Zyklus richtet denBlick des hörenden Betrachters aufdie Gliedmaße Jesu, in der Form ein-zelner Kantaten wechseln jeweilseine einleitende instrumentaleSonata, ein konzertierender Tutti-Concertosatz über eine Bibelwort undsolistische Arias ab, den Abschlussbildet jeweils die Wiederholung deskonzertierenden Chorsatzes. Das ge-samte Werk wird durch einenschwungvollen Amen-Satz abge-schlossen. In den Chorsätzen bietetsich eine Besetzung mit abwechseln-den Tutti- und Soloensembles an,welche das Ausmaß und die Ansprü-che für einen Chor durchaus über-sichtlich gestalten, vorausgesetzt,man kann zwei Sopranstimmen mitleichter Höhe besetzen. Wegen eini-ger tiefer Lagen im solistischen Altund Bass scheint eine Stimmtonhöhevon 415 Hz eher nicht in Frage zukommen. Lockere Chordeklamationund Höhe voraus gesetzt, kann sichleicht ein kompakter Satz voller Glanz
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und äußerst eleganter, italienisch ge-prägter Linienführung entwickeln, diedem Chor dankbare Ergebnisse be-scheren wird.Der Vorteil der vorliegenden Neuaus-gabe ist neben dem übersichtlichenNotensatz die Tatsache, dass der Zy-klus in der Ordnung des Komponistengeordnet wurde. Die ist nicht selbst-verständlich, denn es existiert eben-falls eine Abschrift des Widmungs-trägers Gustav Düben, die den Zyklusin einzelne, teils veränderte Teile be-arbeitete. Hier nun also die ursprüng-liche, zyklische Ordnung; im Fall einerAufführung ist demnach Vorsicht ge-boten bei der Verwendung von Stim-men aus anderen Editionen. Ganz si-cher handelt es sich hier um ein Werkund eine Edition, die auch außerhalbdes Jubiläumsjahres und ggf. auchaußerhalb der österlichen Bußzeitsehr zu empfehlen ist.
Krutmann
ORGELNOTEN
Jacques-Nicolas Lemmens(1823 – 1881)Orgelwerke Band V: LeichteOrgelstücke aus der Orgelschule(1862) (Manualiter),hg. von Tobias Zuleger,Dr. J. Butz Musikverlag Br. 1959
In diesem Heft sind 20 mehr oder we-nige kurze und leicht spielbare Stückedes bedeutenden belgischen Organi-sten und Lehrers Lemmens (Lehreru.a. von Franck und Widor !) vereint,die sich sowohl auf der Orgel als auchauf Harmonium oder sogar Klavieraufführen (bzw. auf letzterembequemerweise auch üben) lassen.Dadurch kann diese Sammlung füreinen haupt- und/oder nebenamtli-chen Kirchenmusiker ein Vademecumfür gottesdienstliche Verwendung injedweder Räumlichkeit (Kirche, Kapel-le, Krankenhauskapelle, Schule, Alten-heim etc.) sein. Die kleinen Stückesind allesamt auch für weniger geüb-te Organisten mit relativ wenig Auf-wand gut einzustudieren und sindauf unterschiedliche Art und Weise„interpretabel“: manche machen denEindruck, mehr Klavier- als Orgelstückzu sein ! Damit findet sich eine sehr
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interessante Zusammenstellung „ander Grenze zwischen Klavier- und Or-gelmusik“. Ein ausführliches Vorwortmit biografischen und weiteren wert-vollen Hinweisen zur Ausgabe sowieein Glossar (Register- und Spielhilfen-übersetzung) finden sich in deutscherund englischer Sprache.
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Aus der Reihe „Orgelmusik ausEngland und Amerika“,Band 16 : Robert Jones (* 1945),Collage.hg. von Johannes GeffertDr. J. Butz Musikverlag Nr. 1945
Robert Jones, pensionierter Schulleh-rer aus Monmouth (England), tratmehrfach als Organist und Kompo-nist hervor; seine „Collag“ besteht aus12 Orgelstücken „unterschiedlicherAussage und Stimmung, die stili-stisch einheitlich in einer „romanti-schen Tradition“ verwurzelt sind“, wieer selbst im Vorwort schreibt. Einer„Intrade“, für sozusagen pompösereAuftritte und Anlässe wie ein„Ceremonial March“ gehalten, folgtein Arioso, das ein wenig nach Film-musik (im positiven Sinne) klingt.„Saraband“ wirkt wie eine direkte
„Hommage“ an Händel, „Berceuse“und „Romance“ erinnern an Grieg; dieweiteren Stücke „Trumpet Scherzo“,„Festival March“, Gavotte“, „Postludealla Giga“, Lied“, „Elegy“ und„Toccatino“ wirken im Vergleich dazuorigineller. Da es keineRegistrieranweisungen, sondern sehrschlichte Lautstärkehinweise und /oder eine Verteilung in Solostimmeund Begleitstimmen) gibt, erscheintauch kein Glossar. Lediglich ein sehrknappes Vorwort, eine knappeBiografie und das Inhaltsverzeichnis.Insgesamt ist „Collage“ ein lohnens-wertes, vielseitig verwendbares Heft.
Krahforst
Band 17: William Faulkes (1863 –1933): Acht festliche Orgelstückehg. von Tobias ZulegerDr. J. Butz Musikverlag Nr. 1950
Diese Sammlung vereint acht Stückedurchaus schon mittleren Schwierig-keitsgrades, die vornehmlich alsSchlussstücke für Gottesdienste (oderkonzertante Veranstaltungen) konzi-piert sind. Ein knappes, aber sehr in-formatives Vorwort informiert überden Liverpooler Organisten und Kom-ponisten, sowie über die Möglichkeit,
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die Werke auch an kleineren,zweimanualigen Instrumenten zuspielen. Ein ausführliches Glossar istebenfalls vorhanden. Die Stücke sindim hochromantischen Stil gehaltenund verlangen sorgfältiges Einstudie-ren, wobei ein mittlerer Schwierig-keitsgrad allerdings nie überschrittenwird. Die Sammlung ist empfehlens-wert für Organistinnen und Organi-sten, die unbekannte festliche, ro-mantische Orgelstücke für die Schlüs-se größerer, besonders feierlicherGottesdienste suchen.
Krahforst
Band 18: William Faulkes (s.o.):Sonate d-mollhg. von Tobias ZulegerDr. J. Butz Musikverlag Nr. 1963
Die Aufführung einzelner Sätze dieserSonate ist, vergleichbar mit SonatenRheinbergers, Merkels oder Mendels-sohns bedingt auch innerhalb einesliturgischen Rahmens denkbar, fallsman gewillt bzw. bereit dazu ist, einmehrsätzig, als „geschlossen“ ge-dachtes Werk aufzuteilen. VomSchwierigkeitsgrad und der Stilistikim weitesten Sinne her ist diese Sona-te Faulkes´ im Übrigen mit den drei
oben genannten Komponisten ver-gleichbar. Besonderheiten und Infor-mationen zur Formgebung der Sätze,Biografisches zum Komponisten undweitere wertvolle Hinweise findensich im ausführlichen Vorwort; auchhier ist ein Glossar vorhanden.
Krahforst
Band 19: Präludien und Postludiender englischen Romantik, Heft 2hg. von Hans-Peter BährDr. J. Butz Musikverlag Nr. 1966
Dieses Heft unterscheidet sich vondem oben beschriebenen Heft „Achtfestliche Orgelstücke“ von Faulkesdadurch, dass neben „CeremonialMusic“ zum Auszug tw. auch sanfte-re, „mittel-laute“ Werke auftauchen;insgesamt ist hier der Schwierigkeits-grad – auch bei den größerenSchlussstücken – weitaus niedrigerangesetzt. Vorwort und Glossar las-sen nichts zu wünschen übrig; jedochfinden sich 16 verschiedene englisch-romantische Komponisten im Heft,von denen (außer vielleicht Smartund Wesley) viele relativ bis ganz un-bekannt sind; Mini-Biografien fehlenganz. Dennoch ist dieses Heft wegendes durchschnittlich niedrigen
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Schwierigkeitsgrades, der gelunge-nen, bunten Sammlung und Mi-schung der Stücke und der Auswahlan meist sehr selten zu hörenden, un-bekannten Komponisten sehr emp-fehlenswert.
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Aus der Reihe „Tiere in derOrgelmusik“:Band 2: Camille Saint-Saëns (1835 –1921), „Der Karneval der Tiere“(origin.: „Carneval des Animaux“für Orgel bearbeitet und hg. vonHeinz-Peter KortmannDr. J. Butz Musikverlag Nr. 1859
Die Reihe „Tiere in der Orgelmusik“verfolgt als Hauptintention das Ziel,Orgelkonzerte für Kinder mit kind-gerechter und trotzdem mehr oderweniger anspruchsvoller Musik ge-stalten zu können; mit einer Orgel-transkription des bekannten Werkes„Karneval der Tiere“ von Saint-Saënsist der Versuch gemacht worden, einProgramm, dass besonders musikali-sche Kinder in der Originalbesetzungvielleicht schon kennen, auf der Orgel„wieder“ hören zu lassen. Zusammenmit dem Wiedererkennungseffekt(aber sicher auch ohne) können inter-essierte Kinder mit dieser Musik dem
Instrument Orgel näher gebrachtwerden. Die Transkription ist für einsymphonisches dreimanualiges In-strument angelegt, wohl aber auchauf kleineren Instrumenten darstell-bar (wie auch der Herausgeber undTranskribist schreibt); lustig und in-teressant ist das Stück „Pianisten“,eine wohl sehr selten anzutreffende„Tierart“ – mitten unter den anderenLebewesen.Der Schwierigkeitsgrad fällt nicht all-zu hoch aus; das Verhältnis zwischenÜbeaufwand und Ergebnis ist ausge-wogen.
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Band 3: Andreas Wilscher (*1955),Insektarium für OrgelDr. J. Butz Musikverlag Nr. 1908
„Der auf den ersten Blick weltlich aus-gerichtete Orgelzyklus Insektariumwurde inspiriert von einem Kirchen-fenster. Die Künstlerin Tatjana Ahlers-Hestermann gestaltete für dieHamnburger St. Franziskus-Kirche imJahre 1978 zehn Fenster, die demSonnengesang des Hl. Franziskus ge-widmet sind und in denen die „Freu-de an Gottes Schöpfung sichtbar wer-den“ sollte. Eines davon zeigt kleine
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Tiere, so u.a. Schmetterlinge, die inleuchtenden Farben dargestellt sind.Ein sich daran orientierender Orgel-zyklus sollte ebenso farbig gestaltetwerden und darüber hinaus Gelegen-heit geben, die unterschiedlichenKlangfarben der Orgel darzustellen“ –so der erste Teil des Vorwortes vomKomponisten, der einem ersten Stirn-runzeln oder skeptischen Blick beimLesen des Titels zunächst den Windaus den Segeln nimmt. Wirft ein „Kar-neval der Tiere“ die leidige, sich oftaufdrängende Frage der „Liturgizität“oder Anwendbarkeit in sakralen Räu-men auf, so erscheint ein von Kir-chenfenstern inspirierter Zyklus, deranhand der sonst oft unbeliebten,kleinen, krabbelnden LebewesenSchöpfungsfreude wecken und auf-zeigen soll, weitaus plausibler, über-zeugender, handelt es sich hierbeiauch um „originale“ Orgelmusik, umeinen Zyklus, der eigens für die Orgelkomponiert wurde ! In relativ zeitge-mäßer Tonsprache zeichnet Willscherlautmalerisch Hornisse, Raupe, Biene,Glühwürmchen, Schnarrheuschrecke,Zitronenfalter, Spitzmäuschen, Trau-ermantel, Sandflöhe, Waldameisen,Mondvogel und Kartoffelkäfer nach.Die Stücke zeigen eine ordentlichePrise Humor, Charme, Witz, aber auch
ein großes Herz; sie können von Kin-dern ab 7 / 8 Jahre absolut nachvoll-zogen werden, sind nie lang und vomSchwierigkeitsgrad her leicht bis mit-telschwer; zugegebenermaßen dannund wann für wenig geübte Blatt-spieler schwer zu lesen, nicht abersehr schwer zu spielen. Kreativer Um-gang mit dem Registrieren, entspre-chend der Orgel, die ggf. zur Verfü-gung steht, ist gefragt.Eine wunderbare, wirklich lohnens-werte Sammlung an kleinen Stückenfür Aufführungen mit Kindern, einemfast immer sehr dankbaren und inter-essierten Publikum, dass dabei gleichmindestens drei Lerneffekte erzielt: 1)überhaupt gleich all die vorgestelltenInsektenarten (nicht alle sind sofortbekannt), 2) kleine Orgelregister-kunde; „Wie sind die Pfeifen gebaut“;„Wie klingt dies, wie klingt das ?“, 3)kleine Unterweisung in einer gewis-sen Symbolik der Register: „WelchesLebewesen lässt sich mit welchemRegister besonders gut nachahmen ?“– je nach Moderation mit Sicherheitein spannender, aufregender undauch lustiger Kindernachmittag ander Orgel!
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CD’s
Compostela:Ad Vesperas Sanct JacobiCodex CalixtinusEnsemble Organum(Leitung: Marcel Péres)ambroisie AMB 9966
„Ultreya et suseya – Deus adiuvanos!“ So klang es bereits vortausend Jahren auf dem Jakobsweg,und fast könnte man meinen, heuteklingt es dort mehr denn je.In zwei Aufnahmen, dieunterschiedlicher nicht seinkönnten, soll versucht werden, dasmusikalische Erbe des Wallfahrer-tums zum Grab des Apostels näherzu betrachten.Hört man die Aufnahme desEnsembles Organum, erwartet denHörer ein Erlebnis von ganzaußergewöhnlicher Art. Er vergesseam besten alles, was er im FachGregorianik, im Gesangsunterrichtund im Chorsingen an Homogenitätjemals erfahren hat. Mit stimm-licher Urgewalt treffen ihn dieersten Töne, die vergessen lassen,dass der Jakobsweg die europäischeVerbindungsstraße für das moza-rabisch geprägte hispanische
Festland war. Sind das wirklichSingstimmen, die archaischeBorduntöne, stark rhythmisierteund ebenso unfassbar verzierteTöne wie aus archaischerVergangenheit produzieren?Fremder und weniger europäischkönnte es nicht sein, zumindestnicht für jemanden, der die letztenAufnahmen des Ensembles, dasseine Interpretationmittelalterlicher Gesänge nachgroßem forscherischem Aufwandvon der Wurzel auf- und ebenradikal umgestellt hat, noch nichtkennt. Das Resultat ist eineInterpretation, die sämtlicheParameter grundlegend andersbehandelt, als man es landläufiggewohnt ist. Diese fundamentaleAusrichtung der Musik schafft eineFaszination, die nachdenklichmacht. Ob es authentisch ist, bleibteine Vermutung, autochthon -unabhängig von den Gewohnheitenund Konventionen moderner Musik,das ist ohne Zweifel zutreffend. EinKlangerlebnis ist es in jedem Fall:Anhören. Staunen!
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Pilgrimage to SantiagoThe Monteverdi Choir(Leitung: John Eliot Gardiner)Monteverdi Productions Ltd. SDG701
Weitaus vertrauter als die obenvorgestellte Produktion klingt dieAufnahme des Monteverdi Choirsunter der Leitung von J.E. Gardiner.Auch hier wird aus dem CodexCalixtinus, dem ältesten Pilger- undteilweise auch Notenbuch rund umden Jakobskult musiziert. Trotzmarkiger und kräftiger Singweiseund chorischer Besetzung sind dieErgebnisse hier sehr viel vertrauter.Neben spanischer Musik (u.a. Llibrevermell de Montserrat, Morales,Victoria) finden sich auch Werke vonDufay, Palestrina, Lassus undMouton. Damit zeichnet dieseAufnahme ein klangliches Bild voneuropäischer Kompositionskultur ineinem Zeitraum von etwa 300Jahren, wie er in einer spanischenKathedrale anzutreffen sein könnte.Der größte Vorzug dieser Aufnahmeist die klangliche Atmosphäre, diemit diesem Repertoire und mitgrößtmöglicher klanglicherHomogenität geschaffen wird.Sämtliche Stücke werden a-cappella
dargeboten, was aufgrund derAufführungspraxis sicher nicht so inSpanien gewesen ist.Fraglich ist auch die Tempowahl, dieaus dem betörend schönen „Vadamet circuibo“ von Victoria eineMotette von 14 Minuten Dauerschafft. Anerkennenswert ist, wiedas Ensemble dies mit enormlangen Spannungslinien meistert,die oft mit dynamischen Wechselnaufgepeppt werden. Das istzugegebenermaßen bezaubernd,aber wohl nicht immer im Sinne desErfinders. Wen das nicht stört, erhälteine stimmungsvoll CD-Aufnahmemit hochinteressantem Programmund einem leistungsstarkenEnsemble.
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Vivaldi Gloria, Händel Gloria undDixit Dominus (J. E. Gardiner)Philips Classics, 2001
Die vorliegende CD beinhaltet dieAufnahme einer Gloria-Vertonungfür Solosopran, zwei Violinen undbasso continuo aus einerSammelhandschrift der RoyalAcademy of Music, London, die imMärz 2001 als authentisches
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Frühwerk Händels identifiziertwerden konnte und seitdem bereitsin unzählige KonzertprogrammeEingang gefunden hat. Nach dermodernen Uraufführung imRahmen der Göttinger Händel-Festspiele 2001 nahm sich Sir JohnEliot Gardiner gemeinsam mit derkanadischen Sopranistin GillianKeith und den English BaroqueSoloists des Meisterwerks an undlieferte mit der im November 2001bei Philips erschienenen Aufnahmezugleich eine an musikalischerGestaltung kaum zu übertreffendeReferenzeinspielung. Zwei bekannteMeisterwerke der barockenKirchenmusik, Georg FriedrichHändels Psalmvertonung „DixitDominus“ (Psalm 109) und AntonioVivaldis „Gloria RV 589“, umrahmendie Neuentdeckung. So konnte eineinteressante Folge zwischenmonumentalen barockenChorwerken und demkammermusikalischen Gloria fürSopransolo geschaffen werden.Interessant ist dabei die direkteGegenüberstellung zweier Gloria-Vertonungen. Beide – sowohlVivaldis Komposition als auch jenevon Händel – stammen etwa ausderselben Zeit, unterscheiden sich
aber bereits in der Besetzunggrundsätzlich. Händel wählt eineintimere, kammermusikalischereVertonung, wobei Vivaldi den Textaufbrausend in italienischer Manierumsetzt.
Mit ihrem charakteristischen Klangund bekannter Energie verleihen derMonteverdi Choir und die EnglishBaroque Soloists den beidenbekannten Werken neuen Glanz undVitalität. Sportliche Tempi,ausgefeilte Artikulationen,musikalischen Ideenreichtum,sichere Stilkenntnis und hoheVirtuosität im Umgang mit altemInstrumentarium ist man vonGardiner und dessen Ensembles jabereits gewohnt, daher bedürfen sieeigentlich nicht einerausdrücklichen Erwähnung. Diegewählten Gesangssolisten lassenin ihrer glatten, instrumentalenStimmführung weder klanglicheTiefe noch Körperverbundenheitmissen und fügen sich geschmeidigin den Klang des Barockorchestersein. Das Booklet bietet neben deransprechenden Coverdarstellungeinen informativen Text über daswiederentdeckte Gloria Händels vonAnthony Hicks. Dieser darf neben
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dem Artikel des HamburgerUniversitätsprofessors HansJoachim Marx („A newly discoveredGloria by Handel“ in: Early Music,vol. 29, issue 3, Aug. 2001, S. 342-352)zu den informativsten Textendiesbezüglich gezählt werden.
Sowohl Vivaldis „Gloria“ als auchHändels „Dixit Dominus“ in derEinspielung Gardiners mit demunvergleichlichen Chorklang desMonteverdi Choir wären Grundgenug, die CD anzuschaffen. DieErgänzung durch daswiederentdeckte Gloria Händels inherausragender Darbietung durchGillian Keith, Sopran, macht die CDjedoch zu einer unentbehrlichenErgänzung für das heimische CDRegal. Sehr empfehlenswert!
Daniel Beckmann
OfficiumThe Hilliard Ensemble, Jan GarbarekECM Records München,Nr. 445 369-2
Um es gleich vorweg zu nehmen:Von dieser CD kann man nur inSuperlativen sprechen.Da treffen ein in stimmtechnischer
Hinsicht, Intonation und anHomogenität kaum zuübertreffendes Vokal-Ensemble undein mit viel Sachverstand undFeingefühl agierender Tonmeister ineinem würdigen Raum mit idealenakustischen Gegebenheitenzusammen und am Ende steht eineherausragende CD-Produktion, ein„Gesamtkunstwerk“.Zu hören sind Gesängeverschiedener Gattungen, die in dievorgregorianische Zeitzurückreichen und über MagisterPerotinus, Pierre de la Rue,Guillaume Dufay und einemAnonymus bis zu Christóbal deMorales ins 16. Jahrhundert reichen.
Das Besondere aber ist die„stimmliche Erweiterung“ desEnsembles durch einehinzutretende Saxophonstimmeund damit das Zusammenwirkenzwei der grundlegendsten Ideen derwestlichen Musik: Improvisationund Komposition, jenen beidenKräften, die im Abstand von tausendJahren erwachten.
Ein Hörgenuss der erlesenen Art.Peter Wagner
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„Ich stehe unter Gottes Schutz“Hanns Dieter Hüsch liest Psalmentvd-Verlag, Düsseldorf
Das Programm eines Konzertes inder Essener Kreuzeskirche liegt nunals Live-Mitschnitt in einerNeuauflage auf CD vor:Der renommierte Kabarettist HannsDieter Hüsch liest aus seinemgleichnamigen Buch „Ich steheunter Gottes Schutz“ eigene bzw.von Uwe Seidel verfasste anPsalmen angelehnte Texte. Durchdie Symbiose von tief greifendemInhalt und engagiertem Vortragstimmt die CD gleichermaßennachdenklich wie sie erbaulichwirkt.Gegliedert werden die demKalenderjahr - hier auch als Symboldes menschlichen Lebens zuverstehen - folgenden Texte durchsechs Improvisationen des EssenerOrgelprofessors Roland MariaStangier.Hinter etwas unverbindlichen Titelnwie „Choral“ , „Consolatio“ oder„Kinderlied“ verbergen sich vielfachAneinanderreihungenverschiedener, eher im „LiturgischenOrgelspiel“ beheimateter Modelleund Techniken, die das Niveau der
textlichen Inhalte zwar nichterreichen, als Ideensammlung fürdas eigene Improvisieren jedochsehr anregend sein können.
Peter Wagner
Dietrich Buxtehude: OrgelwerkeBernard FoccroulleRicercar/Note 1: 250
Unter den mittlerweile zahlreichvorliegenden Neueinspielungen vonOrgelwerken zum JubiläumsjahrDietrich Buxtehudes ragensicherlich die Gesamtaufnahmenvon Bernard Foccroulle und HaraldVogel heraus, eine dritte von BirneBryndorf ist bei Redaktionsschlusserst in Teilen erschienen.Stellvertretend für diese gewicht-igen Neuerscheinungen folgt hiereine Vorstellung der Aufnahme desbelgischen Komponisten undOrganisten Bernard Foccroulle (geb.1953), der schon seit längerer Zeit alsInterpret norddeutscher Orgelmusikdes Barock auf historischen Instru-menten auf sich aufmerksam machtund besonders durch die 1998veröffentlichte Einspielung desgesamten Orgelwerkes von J.S.Bachinternationales Ansehen erlangte. Er
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teilt die Werke auf 5 CDs auf , diejeweils auf einer Orgel eingespieltwurden, die unter den AspektenDisposition, Raumklang undStimmung ihrer Entstehungszeitentsprechend den nicht mehrexistierenden Instrumenten ausBuxtehudes Wirkungszeit mit hoherWahrscheinlichkeit sehr nahekommen. Es handelt sich um dieSchnitger-Orgel der Martinikerk inGroningen, die Marcussen-Orgel derMarienkirche in Helsingor, dieSchnitger-Orgel der Ludgeri-Kirchein Norden, die Grönlunds-Orgel derSt.Gertruds-Kirche in Stockholmund die Thomas-Orgel derSint-Katarina-Kerk in Hoogstraten.Neben dem sorgfältigen Umgangmit Stimmungsfragen (Buxtehudehat in seiner rund 50-jährigenTätigkeit als Organist, Komponistund gefragter Fachmann für dasOrgelbauwesen eine Entwicklungvon der reinen Mitteltönigkeit bis zuden Temperatur-Vorschlägen von A.Werckmeister ständigvorangetrieben) fällt bei dieserAufteilung und der Interpretationvor allem die konsequent bei allengroßen Praeludien hergestellteKlangfülle positiv auf. Diese Stückehört man oft unter wesentlich
bescheideneren klanglichenUmständen, was keineswegs denVerhältnissen ihrer Entstehungs-orte, vor allem nicht der kathe-dralartigen Lübecker Marienkirchemit ihrer monumentalen Haup-torgel entspricht. Dagegen wirftdie Artikulation gelegentlich Fragenauf. Das umfangreiche Beiheft istsprachlich und fachlich sehrsubjektiv gestaltet und von dahernicht unbedingt ein musikwissen-schaftliches Highlight. Es ist jedochgeeignet, dem Hörer wie dem mitBuxtehude noch nicht so vertrautenOrganisten einen einfühlsamenZugang zu den Werken desbedeutendsten Orgelkomponistendes 17. Jahrhunderts zu verschaffenund macht durchaus Lust auf mehrInformation.
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Die Orgel der Royal Albert Hall inLondonGillian WeirPriory/Musikwelt: CD 859
Orgelportraits auf Schallplattensind klingende Denkmalpflege oderDokumentationen eines neuenInstrumentes. Beide Varianten
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lassen sich unter den Neuerschei-nungen mit britischen undamerikanischen Orgeln nachweisen.Unter den Orgeln Englands nimmtdas Instrument der Royal Albert Halleinen besonderen Platz ein. Füreinige Zeit die größte Orgel derWelt, ist sie heute immer noch diegrößte Orgel Grossbritanniens. Alssie im Bau befindlich war, soll ihrSchöpfer Henry Wills imgemauerten Schwellwerkskastenein Abendessen für zu beeindruc-kende Gäste gegeben haben.Eingeweiht wurde die Orgel im Juli1871; 1924 und 1933 wurde sie durchdie Firma Harrison & Harrisonrepariert, umgebaut und erweitert.Dann geschah jahrzehntelang kaumetwas, so dass das berühmteInstrument unüberhörbareAlterserscheinungen zeigte. Erst2002 begann die Firma Mander miteiner durchgreifenden Restau-rierung, die 2004 abgeschlossenwerden konnte. Die erste CD aufdem wiederhergestellten Riesen hatnun Gillian Weir vorgelegt. Ausnaheliegenden Gründen umfasst ihrProgramm neben Liszt („Ad nos...“,„Der heilige Franziskus“) vor allembritische Musik, darunter diegewichtige Fantasie und Fuge „The
Wanderer“ von Hubert Parry undHerbert Howells düstere RhapsodieNr. 3. Weir spielt die intelligentausgewählten Werke souverän aufder Höhe der Möglichkeiten diesesEhrfurcht gebietenden Instrumen-tes. Ein Muss für Fans des eng-lischen Orgelbaus auch dank dessehr informativen Beiheftes.
Die Orgel der Usher Hall inEdinburghJohn KitchenPriory/Musikwelt: CD 858
1914 erbaute die Firma Norman &Beard in der Usher Hall zuEdinburgh eine ebenso mächtigewie dekorative Orgel, die die Zeitenweitgehend unverändertüberstanden hat und 2003 vonHarrison & Harrison restauriertwurde. Um ihre Schönheitvorzuführen, hat sich John Kitchenfür ein stilistisch angemessenes,aber teilweise kurioses Repertoireentschieden, das von Alfred HollinsKonzertouvertüre in C über JohnKnowles Paines-Variationen und„The Star Sprangles Banner“ bis zuJacques Iberts Choral in cis-Mollreicht. Kitchens Spiel hat natürliche
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Musikalität und einen schönenFluss. In Toccata und Fuge aus Re-gers Opus 59 demonstriert er ein-drucksvoll, zu welch harmonischemund machtvollem Crescendo dieseOrgel fähig ist.
Die Orgel der Cathedral of our Ladyof the Angels in Los AngelesSamuel SoriaDelos/Musikwelt: CD 3343
Die erst 2002 fertig gestelltekatholische Kathedrale von LosAngeles verfügt über ein riesigesInstrument der in Lake Citybeheimateten Firma Dobson mit105 Registern. Dass es nicht nurKraft, sondern offensichtlich aucheine exzellente Verschmelzungs-fähigkeit seiner Einzelfarben besitzt,demonstriert Samuel Soria auf einerCD mit englisch-französischemProgramm (u.a. De Lamarter,Hurford, Duruflé, Drayton, Reuchsel,Messiaen, Franck). Soria ist einzupackender Organist, der sich inder G-Dur-Toccata von TheodoreDubois beinahe selbst überholt undauch sonst, etwa in den „Dreams“von Hug McAmis, zügig spielt.
Barber, Poulenc, Saint-Saens: Werkefür Orgel und OrchesterOlivier Latry, Philadelphia Orchestra,Christoph EschenbachOndine/Note 1: SACD 1094-5
Im Mai 2006 wurde die neueKonzertorgel der Verizon-Hall inPhiladelphia eingeweiht, die mit 110Registern und 6938 Pfeifen jetzt diegrößte Konzertorgel der USA ist.Beim Eröffnungskonzert mit demPhiladelphia Orchestra unterChristoph Eschenbach standenWerke für Orgel und Orchester aufdem Programm, die sehr gut dieVorzüge des neuen Instrumenteszur Geltung kommen lassen. AlsSolisten hatte man keinengeringeren als den Organisten vonNotre-Dame in Paris, Olivier Latry,gewinnen können. Gespielt wurdendie Symphonie Nr. 3 (Orgel-symphonie) von C. Saint Saens, dasKonzert für Orgel, Streicher undPauken von F. Poulenc und die seltenzu hörende Toccata festiva op. 36 fürOrgel und Orchester (eine alte CBS-Aufnahme mit E. Power_Biggswurde nie auf CD veröffentlicht)desselben Komponisten.
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Die Barockorgel aus KlosterDalheim in Borgentreich – vor ihrerRestaurierungJörg Kraemer, OrgelZu beziehen über das Orgelmuseumin Borgentreich. [email protected]
Die vorliegende CD, aufgenommenkurz vor dem Abbau des Instruments,soll den erbarmungswürdigen Zu-stand der ursprünglich aus dem Klo-ster Dalheim stammenden Orgel derPfarrkirche St. Johannes Baptist inBorgenteich vor der Restaurierungder historischen Substanz und derRekonstruktion verloren gegangenerTeile dokumentieren. Insofern kannes sich nicht um Referenzaufnahmender von Jörg Kraemer eingespieltenWerke von Mendelssohn Bartholdy,Walther, Couperin, Pachelbels undBach handeln. Angesichts des Zu-stands des Instruments, wozu nichtzuletzt auch gewaltige Tücken derTraktur gehören, muss man dem In-terpreten umso größere Anerken-nung zollen. Ihm gelingt es bei makel-loser Technik und differenzierter mu-sikalischer Gestaltung trotz der widri-gen Umstände den spezifischen Geistder einzelnen Kompositionen auf-scheinen zu lassen. Vor allem ein
Variationswerk wie Johann GottfriedWalthers „Jesu meine Freude“ lässtdurchaus noch die Schönheit einzel-ner Stimmen des Instruments ahnen,die den Hörer mit ein wenig Wehmutzu erfüllen vermag. Man darf sehr ge-spannt sein auf das Ergebnis des gro-ßen Restaurierungsprojekts, dessenAbschluss für 2010 in Aussicht ge-stellt ist.
Thissen
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RUBRIK INTERNET
Textsammlung der geistlichenVokalwerke J. S. Bachshttp://www.cs.ualberta.ca/~wfb/bach.html (Stand: 24.04.2007)
Vermutlich hat bereits jeder Kir-chenmusiker einmal die vertontenTexte einer bachschen Kantate,einer Passion oder eines Oratoriumsfür ein Programmheft abgetippt,um dem geneigten Zuhörer zuermöglichen, den Konzertverlaufbesser verfolgen zu können. Damitist nun Schluss. Die Internetseitenvon Walter F. Bischof der Universitätvon Alberta (Kanada) bieten unterdem oben aufgeführ-ten Link eineSammlung sämtlicher Texte desgeistlichen Vokalwerks J. S. Bachs.Diese sind sowohl thema-tisch alsauch nach ihrer BWV Nummersortiert und in deutscher Original-sprache, dänischer, französischerund englischer Übersetzung zu-gänglich. Der Betreiber der Websiteweist ausdrücklich darauf hin, dassdie genannten Texte kostenfrei mitAngabe der Quelle abgedruckt wer-den dürfen. Hilfreiche Zusatzanga-ben, wie z. B. Instrumentierung derEinzelsätze, Entstehungszeit des
Werks, Textquelle sowie Anlass undVerwendungsmöglichkeit imKirchenjahr vervollständigen dieInformationen. Eine willkommeneErleichterung für den kirchenmu-sikalischen Berufsalltag!
Daniel Beckmann
Besetzungssuchfunktion fürBachkantatenhttp://www.bach-cantatas.com/Score-Table-Voice.htm (Stand:24.04.2007)
Ergänzend zur oben beschriebenenTextsammlung der geistlichen Vo-kalwerke J. S. Bachs sind die Beset-zungstabellen unter „www.bach-cantatas.com“ sehr empfehlens-wert. Für jede denkbare Solisten-kombination ist in einer eigenenTabelle auch die geforderte cho-rische und instrumentale Besetzungersichtlich. So können insbesonderebei der Zusammenstellung vonKonzertprogrammen viel Zeit undEnergie gespart werden.
Daniel Beckmann
Auf der Kirchenmusik-Site des Erzbistums Paderbornfinden Sie ab sofort eine kleine Link-Liste vonkostenlosen Noten, die wir laufend ausbauenwerden. Eine wahre Fundgrube für (Instrumental-)musik des 17. und 18. Jahrhunderts finden Sie unterhttp://www.lysator.liu.se/~tuben/scores/.
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Dekanatskirchenmusikerstellen
Im Zuge der Reform der Mittleren Ebene des Erzbistums Paderborn hat Erzbi-schof Hans-Josef Becker eine Neuordnung der Dekanate im Erzbistum Pader-born in Kraft gesetzt. Zum 1. Juli 2006 sind 19 Dekanate gebildet worden. Dieselösten die bisher 40 Dekanate und 7 Seelsorgeregionen ab.Inzwischen sind auch die überpfarrlichen Kirchenmusikerstellen dieser neuenStruktur angepasst worden. Danach gibt es im Erzbistum Paderborn zukünftignur noch Dekanatskirchenmusiker, die mit jeweils 50% Beschäftigungsumfangim Dekanat und in der Kirchengemeinde bzw. im Pastoralverbund tätig sind,wobei das Erzbistum 60% der Vergütung trägt.
Als Standorte der Dekanatskirchenmusiker wurden folgende Kirchengemeindenfestgelegt:- Dekanat Paderborn Padeborn-Wewer, St. Johannes Baptist- Dekanat Büren-Delbrück Büren, St. Nikolaus- Dekanat Höxter Borgentreich, St. Johannes Baptist- Dekanat Rietberg-Wiedenbrück Rheda, St. Clemens- Dekanat Bielefeld-Lippe Bielefeld, St. Jodokus- Dekanat Herford-Minden Minden, Dom- Dekanat Hellweg Hamm, Liebfrauen- Dekanat Lippstadt-Rüthen Lippstadt, St. Josef- Dekanat Hochsauerland-West Neheim, St. Johannes Baptist- Dekanat Hochsauerland-Mitte Meschede, St. Walburgis- Dekanat Hochsauerland-Ost Medebach, St. Peter und Paul- Dekanat Südsauerland Olpe, St. Martinus- Dekanat Siegen Siegen-Weidenau, St. Josef- Dekanat Dortmund Dortmund, Propstei- Dekanat Unna Schwerte, St. Marien- Dekanat Emschertal Herne, St. Bonifatius- Dekanat Hagen-Witten Witten, St. Marien- Dekanat Märkisches Sauerland Iserlohn, St. Aloysius
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Bildungstage für Kirchenmusik inder Katholischen AkademieSchwerte„Ein Geburtstag und ein Todesfall“
Im Jahr 2007 jährt sich zum 100. Malder Geburtstag des französischen Or-ganisten und Komponisten JeanLanglais. Gleichzeitig gilt es, des 300.Todestages Dietrich Buxtehudes zugedenken. Beide Musiker standen imMittelpunkt der Kirchenmusiktagung2007, zu der über 40 Teilnehmer ausverschiedenen nordrhein-westfäli-schen Bistümern zusammen-gekom-men waren.Es gehört zur bewährten Struktur derKirchenmusiktage, Chorproben undmusikwissenschaftliche Vorträge al-ternieren zu lassen. Die Teilnehme-rinnen und Teilnehmer bilden dahereinen ambitionierten Arbeitschor, derdie Chorwerke der thematisiertenKomponisten einstudiert.In diesem Jahr luden Dr. PeterKlasvogt, in seiner Funktion alsAkademiedirektor und Dr. PaulThissen als Referatsleiter für die Kir-chenmusik vier Dekanatskantorendes Erzbistums Paderborn als Refe-renten ein.Die Vorbereitung und Durchführungder Chorproben oblag den
Dekanatskantoren Franz-Josef Breuer(Siegen), Daniel Beckmann (Pader-born / Wewer) sowie dem Korrepeti-tor Markus Breker (Herne). In nur achtProben galt es Buxtehudes Kantate„Du Friedefürst, Herr Jesu Christ“ so-wie Teile der „Messe solennelle“ vonLanglais zur Aufführungsreife zubringen. Dies konnte nur durch dieimmense Leistungsbereitschaft undMotivation der teilnehmenden Laien-sängerinnen und –sänger verwirklichtwerden. Dazu trug auch wesentlichdie professionelle Zusammenarbeitder beiden Chorleiter bei.Für eine werkgetreue Interpretationjedweden Musikwerkes ist die Kennt-nis des musikwissenschaftlichen Hin-tergrundes erforderlich. Kompetenteund fundierte Kenntnisse vermitteltehierfür Dr. Paul Thissen in seinem Re-ferat „Dietrich Buxtehude und seineZeit“. Er machte darin deutlich, dassjener zu den bedeutendsten deut-schen Komponisten vor J. S. Bach ge-zählt werden muss. In einem weite-ren Referat über den „Stylusphantasticus“ und dessenaufführungs-praktische Bedeutunggab er Hinweise für eine stilgerechteAufführung. Hierbei nahm Thisseninsbesondere Bezug auf die Werke fürTasteninstrumente.
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Dekanatskantorin Helga Lange(Attendorn) referierte über das Lebenund Werk Jean Langlais. Anhand zahl-reicher Hörbeispiele vermittelte sieden Zuhörern einen breitgefächertenÜberblick über das umfangreicheChor- und Orgelwerk des französi-schen Komponisten.Als ausgewiesener Orgelfachmannveranschaulichte Jörg Kraemer (Bor-gentreich) als Orgelsachverständigerin seinem Vortrag „Der norddeutscheOrgeltyp“ die instrumenten-technischen und somit auch klangli-chen Gegebenheiten zur Zeit Buxte-hudes. Ein zweiter Vortrag Kraemerswidmete sich Langlais Orgel in derKirche von Ste. Clotilde (Paris).Den Abschluss der Bildungstage fürKirchenmusik bildete die vomTeilnehmerchor mitgestaltete HeiligeMesse in der Propsteikirche in Dort-mund, zu der sich zahlreiche Gläubigeeingefunden hatten. Man darf ge-spannt sein aufs nächste Jahr.
Georg Hellebrandt
Fortbildungen „Orgelimprovisation“mit Christian Vorbeck
Im Rahmen der diözesanen Fortbil-dungsveranstaltungen „Orgel-
improvisation“ fanden am 27. Januarin St. Lambertus zu Castrop und am28. April in St. Martinus zu Olpe zweiImprovisationskurse mit dem Witte-ner Marienkantor Christian Vorbeckstatt.Vorbeck studierte Improvisation beiProf. Thierry Mechler in Köln und beiProf. Wolfgang Seifen in Berlin. VonAnfang an machte der Referent klar,dass Improvisation nicht unbedingteine Frage besonderer Begabung ist,sondern wesentlich mehr Arbeitsauf-wand erfordert als das Literaturspielund unmittelbar abhängig von derStruktur des Unterrichtes gemachtwerden muß.Vorbeck gab die Prämisse „weg vomhorizontalen hin zur linearen Disposi-tion der Stimmen in der Orgel-improvisation“ aus. Den Teilnehme-rinnen und Teilnehmern wurdeschnell klar, wie aufwändig es seinkann, nur einstimmig zu improvisie-ren oder darauf aufbauend einen ech-ten zweistimmigen Kontrapunkt zucreieren.Ein weiteres Hauptthema der Fortbil-dung war die Gemeindeliedführungund insbesondere die Registrierungder Orgel bei der selbigen. Immernoch geht das Gespenst der mög-lichst dünnen Grundstimmenwahl
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um, ja sogar bis hin zum unhaltbarenBegriff des sogenannten„Äqualverbotes“. Je eher sich alle Be-teiligten von den genannten „Vor-schriften“ lösten, desto früher ent-deckte man ganz neue und ungeahn-te Möglichkeiten in der Gemeinde-liedführung allein durch die richtigeRegistrierung: Ausbau des Grund-stimmenbereiches, Betonung derBassfunktion und Nutzung desSchwellwerkes entsprechend des Auf-und Abganges melodischer Bögen.Am Ende machten sich die Teilneh-merinnen und Teilnehmer frohenMutes und voller Absicht disziplinier-ten Übens auf nach Hause, in derGewissheit, Großes im Kleinen derImprovisation sich selbst erarbeitenzu können.
Christian Vorbeck
Berichte aus den Dekanaten
Dekanat Rietberg-Wiedenbrück
Einladung in den Berliner Dom warein beeindruckendes ErlebnisAuf Einladung von Domkantor TobiasBrommann begaben sich am 28. April2007 insgesamt 70 Sängerinnen undSänger des Kirchenchores und des
Jugendchores St. Clemens Rheda aufdie Reise in die deutsche Bundes-hauptstadt um dort im Berliner Domden Hauptgottesdienst am Sonntag,den 29. April feierlich zu gestalten.Unter der Leitung vonDekanatskantor Harald Gokus gelangvor ca. 1200 Gottesdienstbesucherneine beeindruckende Aufführung derMesse Solennelle in cis-moll op. 16von Louis Vierne. Organist EngelbertSchön aus Rietberg hatte dabei dieeinmalige Gelegenheit, den Chor aufder originalen 113-registrigen (größ-ten) Sauer-Orgel zu begleiten. In derNacht vorher hatten Gokus undSchön in einer dreistündigen Aktiondie Klangmöglichkeiten der Orgelaustariert und eine detaillierte Regi-strierung der Vierne - Messe vorge-nommen. Domorganist Professor Dr.Andreas Sieling besorgte im Gottes-dienst das liturgische Orgelspiel undspielte zu Beginn und zum Auszug inbrillanter Manier das Te Deum vonCharles Tournemire. Eine souveräneMeisterleistung vollbrachten die bei-den Organisten im Hinblick auf dieRegistrierung, da die große Orgel ins-gesamt nur über drei freie Kombina-tionen verfügt, die für den gesamtenGottesdienstablauf ausreichenmussten. Im Anschluss an den Got-
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tesdienst erklärte der Hausorganist ineiner Orgelführung dem interessier-ten Chor und einigen weiteren Perso-nen in einer unterhaltsamen Orgel-vorführung die Geschichte der Zerstö-rung und des Wiederaufbaus derglücklicherweise vollständig erhalte-nen Orgel und demonstrierte diezahlreichen Klangmöglichkeiten despneumatischen Instruments.Noch immer tief bewegt von dem Er-lebten traten die Choristen, die 2003schon einmal in Berlin weilten, umdort in der Berliner St. Hedwigs – Ka-thedrale die Missa Festiva von Alex-andre Gretchaninoff aufzuführen, am30. April die Heimfahrt nach Rheda-Wiedenbrück an.
Harald Gokus
Dekanat Emschertal
Am 19. November 2006 fand nocheinmal eine kirchenmusikalische An-dacht mit den Kirchenchören des ehe-maligen Dekanates Wanne-Eickelstatt, und zwar in der Kirche „HeiligeFamilie“ in Wanne-Eickel.Nach einer einleitenden Orgel-improvisation von Markus Brekerwurden von den Chören diverseChorsätze gesungen, u. a. von G. F.
Händel und F. Mendelssohn-Barthol-dy. Abschließend erklang von allenChören gemeinsam „Lobt Gott mitSchall“ von H. Schütz.
Am 20. Januar 2008 soll innerhalb derMessfeier um 11.00 Uhr in der St.Bonifatiuskirche in Herne die vonMarkus Breker geschriebene Messe inF-Dur „Missa Pacem In Terris“ erklin-gen. Dazu sind bereits alle Kirchen-chöre des Dekanates Emschertal ein-geladen worden.
Markus Breker
Dekanat Hagen-Witten
Neuer Kammerchor an St. Marien zuWittenInnenstadt - Zum Passionskonzert inder Marienkirche bot Kantor ChristianVorbeck ein interessantes Programmauf. Barbara Vorbecks Arien sowie sei-ne solistischen Improvisationen ander Orgel umrahmten eine Premiere:Den ersten öffentlichen Auftritt desneu gegründeten Kammerchores St.Marien. Dieser Projektchor, ein Dut-zend junger Leute um die 30, hat sichaußerhalb bestehender Strukturenaus Freude am Singen zusammenge-funden.
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Passionsmusik verbindet man mitBach, sicher nicht mit Richard Wag-ner. Eben dessen Karfreitagszauberaus dem Parzival verarbeiteteVorbeck zu seiner Eingangs-improvisation. Bereits der mystischeAnfang wies über die Schwelle, Ver-klärung wechselte mit mediävalenKrummhorn-Klängen. Ein wahresRegisterfeuerwerk ließ er folgen.Ohne den Thomaskantor ging es aberdoch nicht. Über den Schlusschoralder Johannispassion improvisierte erebenfalls, tauchte seine Zuhörer inein Wechselbad von Urgewalten,galeerenhaftem Taktschlag und pa-storaler Sanftmut, doch wirkten dieVariationen ein wenig solitär.Die zu dunkler Färbung neigendeStimme von Barbara Vorbeck, soebenvon Münster an die Dortmunder Opergewechselt, trug mühelos durch diekomplexe Akustik. Besonders beim„Zerfließe, o mein Herze“ aus derJohannispassion vermittelte ihr Ge-sang schwebende Wesenhaftigkeit,suchend, in Koloraturen schweifend.Mit Leichtigkeit schwang sie sich zuklaren Höhen empor, setzte gezielttimbrierende Färbungen ein. Auchdem Kammerchor lieh sie ihre Solo-stimme.Selten aufgeführt, sind Charles
Gounods „Les Sept Paroles de N.S.J.C.sur la Croix“ für vierstimmigen Choreine wahre Fundgrube. Jeweils nurwenige Takte lang, geben die lateini-schen Miniaturen von 1855 stilistischeinen breiten Querschnitt. Sie enthal-ten russische wie spanische Anklän-ge, reichen von der Gregorianik biszur Romantik. Selbst A. L. Webberscheint hier das zentrale Motiv fürsein Phantom der Oper gefunden zuhaben.Der kleine Chor zeigte mit dieser Viel-falt hoffnungsvolles Potenzial.
Martin SchreckenschlägerQuelle: Ruhr Nachrichten (Witten)
Dekanat Hochsauerland-Ost
Goldbergvariationen mit ChristianVorbeck an der OrgelInnenstadt - Als zweites von drei mo-numentalen Spätwerken Johann Se-bastian Bachs brachte Christian Vor-beck im Rahmen seines Konzert-Tri-duums 2007 auf der Orgel der Johan-niskirche die Goldberg-Variationen zuGehör. Das Werk aus dem Jahre 1741,ursprünglich für das zweimanualigeCembalo komponiert, trug der Deka-nats-Kantor in einer eigenen Bearbei-tung des Urtextes BWV 988 vor.
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Ob die einleitende Aria tatsächlich derUrheberschaft Johann Theophil Gold-bergs zugerechnet werden muss, istnicht sicher belegt. Die Aria selbst,gelassen, mit höfisch-barocken Ver-zierungen, umrahmt mit ihrer Reprisedie dreißig vielgestaltigen Variatio-nen. Über dem Bindeglied derBasslinie hatte sich Bach größteKompositionsfreiheiten genommen.Doch selbst diese löste sich hierscheinbar in Fragmente auf, ver-schwand dort im mehrstimmigenSpiel allein in höheren Lagen. Durchinteressante Registrierungen ver-stand es Vorbeck, unterschiedlichsteFärbungen zu geben, eine Fülle ande-rer Instrumentierungen zu imitieren.Auf ein munteres Flötenliedchen folg-te ein volltönender Choral, barockemTrillerspiel schlossen sich sonoreSpannungsbögen an. Xylophonklänge
drangen ans Ohr, Streicher und Blä-ser, Sackpfeifen gar, schienen zu er-klingen. Eine tänzerische Variationerklang, wie zur Soiree auf einem klei-nen Portativ gespielt. Nur die Bass-Stimme verriet das große Instrument.Schlagwerkhafte Tongebungen asso-ziierten Hufgeklapper, Erhabenemund Lichtem stellten sich Melancho-lie, pure Tristesse, gegenüber.Sangliche Stimmen suchten wech-selnd Dissonanz und Harmonie. DieBasslinie, in die Oberstimme verla-gert, wurde von raschen Läufen in tie-fen Registern umspielt. GlockenklareTöne wechselten mit dem nasalenKlang der Zungenpfeifen, Pommerund Schalmei wehten aus längst ver-gangener Zeit herüber.
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Quelle: Ruhr Nachrichten (Witten)
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Weiterbildungsveranstaltungen
Orgelimprovisation in der liturgischen PraxisZielgruppe: alle nebenamtlichen OrganistenTermin: Samstag, 1. September 2007, 10.00-16.00 UhrOrt : Siegen-Weidenau, St. JosephReferent: Christian Vorbeck
Termin: Samstag, 13. Oktober 2007, 10.00-16.00 UhrOrt: Paderborn, Kapuzinerkirche (Liborianum)Referent: Peter Wagner
Termin: Samstag, 17. November 2007, 10.00-16.00 UhrOrt: Dortmund, PropsteikircheReferent: Markus BrekerThemen: Vor-, Zwischen- und Nachspiele nach dem Orgelbuch
bzw. auf der Basis eigener Harmonisierung(Präludium, Meditation, Cantus coloratus, Toccata und weitereCharakterstücke, Spieltipps und Registrierung)Choräle, Kehrverse, Antwortgesänge, Halleluja-Rufe und PsalmenImprovisieren größerer Formen(Concerto, Rondo, Sonatenhauptsatzform)
Anmeldung: Erzbischöfliches Generalvikariat, Referat KirchenmusikFrau Rita Kramer☎ ( 05251 / 125-1455✉ [email protected]
Referenten: Markus Breker, HerneKirchenmusikstudium (A) an der Staatl. Musikhochschule Detmold(Orgelimprovisation bei Prof. Renate Zimmermann);1990 Teilnahme am internationalen Orgelimprovisationskurs inHaarlem (NL) bei Prof. Hans HaselböckKontakt: ☎ ( 02323 / 515 85
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Christian Vorbeck, WittenKirchenmusikstudium (A) an der Staatl. MusikhochschuleKöln (Orgelimprovisation bei Prof. Thierry Mechler);Studiengang Orgelimprovisation an der Universität derKünste Berlin (bei Prof. Wolfgang Seifen);Studiengang Konzertfach Orgel an der Staatl. MusikhochschuleKöln (bei Prof. Johannes Geffert)Kontakt: ☎ ( 02302 / 277 82 50
Peter Wagner M.A., MindenKirchenmusikstudium (A) an der Staatl. Musikhochschule Köln(Orgelimprovisation bei Prof. Clemens Ganz);Studiengang Orgelimprovisation am Konservatorium Würzburg(bei Prof. Dr. Egidius Doll);Studiengang Konzertfach Orgel an der Universität „Mozarteum“Salzburg (bei Prof. Elisabeth Ullmann M.A.)Kontakt: ☎ ( 0571 / 404 15 97
OrgelbauZielgruppe: Alle OrgelinteressiertenOrt: Liebfrauenkirche Hamm (Werler Straße)Zeit: Samstag, 13. Oktober 2007, 10.00 Uhr bis 12.30 UhrThematik: Die neue Goll-Orgel in der Liebfrauenkirche
Die im Oktober 2006 eingeweihte Orgel der Firma Goll aus Luzernverfügt mit 52 Registern auf drei Manualen und Pedal über reicheund charakteristische Klangmöglichkeiten und zählt nach demUrteil von Fachleuten zu den qualitätvollsten Neubauten der letz-ten Jahre. Die sensible Traktur erlaubt dem Spieler subtile Diffe-renzierungen, die zusammen mit einigen Detaillösungen ein ex-pressives Orgelspiel ermöglicht, das nur auf wenigen Instrumen-ten in dieser Weise realisierbar ist. Hierzu wird es eine Klangvor-
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führung einzelner Register, Beispiele zu spieltechnischen Möglich-keiten und Erläuterungen zum Instrument geben.
Referent: Johannes Krutmann
Tips und Tricks der Cor-EinstudierungZielgruppe: aktive Teilnahme für Chorleiter und C-Kurs-Absolventen,
passive Teilnahme von interessierten Chorleitern und SängernOrt: Siegen, St.-Joseph-Kirche, Weidenauer Str.Zeit: Samstag, 20. Oktober 2007, 10.00 -19.00 UhrThematik: Klaviereinsatz (auch) in der a-capella Literatur
Mitspielen? - „Chorpraktisches“ Klavierspiel;Einstudierungsmodelle an Hand leichter romantischer Chormusik;Übetechniken für schwere Stellen wie Intervalle, Überbindungen,Koloraturen, Akkordverbindungen usw.;Aufführung der Kurs-teilnehmeru. a mit den „Drei geistlichen Liedern“ von Felix Mendelssohn-Bar-tholdy für Alt, Chor und Orgel in der Vorabendmesse
Referenten: Franz-Josef Breuer,Daniel Beckmann,Johannes Krutmann,
Kosten: für VerpflegungAnmeldung bis zum 5. Oktober; maximal 5 aktive TeilnehmerNoten werden nach der Anmeldung zugesandt
LiturgiegesangZielgruppe: Mitglieder/innen und Leiter/innen von Scholen und Chören, C-
Kurs-Teilnehmer/innen und –absolventen/innen, InteressierteOrt: Abtei Königsmünster, MeschedeZeit: Sonntag, 14.10.2007, 14.30 bis 19 UhrThematik: „Er-lesene Gesänge“;
Vortrag über die Entwicklung des gregorianischen Gesanges aus
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dem gesprochenen Wort, die Bedeutung des benediktinischenMönchtums für die Geschichte der Gregorianik und die Besonder-heiten des gesungenen Stundengebetes in der Abtei Königs-münster;Gemeinsame musikalische Arbeit;Mitfeier der Vesper in der Klosterkirche
Referent: Pater Michael Hermes OSBOrganisation: Franz-Josef Breuer, Wolfgang Hohmann, Roland Krane,
Christian VorbeckAnmeldung: bis zum 14.09.2007 an das Referat Kirchenmusik;
Weitere Informationen bei DKM Roland Krane
Go(o)d’s MusicEin Weiterbildungsangebot in Zusammenarbeit von Referat Kirchenmusik (Ar-beitskreis Popular) und Jugendhaus Hardehausen
Zielgruppe: Leiter und Aktive (Vokal und Instrumental) von Musikgruppen ausdem Bereich NGL unserer Diözese
Ort: Jugendhaus HardehausenZeit: Samstag, 3. November 2007, 9.30 bis 20.00 UhrThematik: Es werden unterschiedliche Workshops angeboten: mehrstimmi-
ges Singen, Arrangements für jedes Instrumentarium, Gitarren-begleitung und Trommeln
Referenten: Chorgesang: Werner Komischke, MedebachArrangement: Michael Störmer, SchwerteGitarre: Ludger Bollinger, HerneTrommeln und Percussion: Martin Berens, Kirchhundem
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Dekanat Hagen-Witten
Dekanatskirchenmusikertag 2007Zielgruppe: Kirchenmusiker/innen des Dekanates Hagen-WittenOrt: Pfarrkirche St. Meinolf, HagenZeit: Sonntag, 21. Oktober 2007, 15 bis 20 Uhr
Thematik: 15.00 Uhr Vesper mit Dechant Dieter Osthus15.30 Uhr Stehkaffee im Pfarrheim16.00 Uhr Vortrag & Aussprache zur Situation der Kirchenmu-
sik in Erzbistum und Dekanat mit DekanatskantorChristian Vorbeck
17.00 Uhr Orgelinterpretationskurs mit Helmut Schröder(leichte Orgelliteratur von Jean Langlais und leichteOrgelliteratur des französischen Barock)
18.00 Uhr Imbiss & Umtrunk im Pfarrheim19.00 Uhr Orgelkonzert mit Helmut Schröder &
Dekanatskantor Christian Vorbeck (Werke vonLanglais, französische Barockmusik undImprovisation)
Referent: Dekanatskantor Christian Vorbeck, WittenAnmeldung: bis zum 1. Oktober 2007 bei Dekanatskantor Christian Vorbeck
DekanatskirchenchortagSonntag, 18. November 2007, Pfarrkirche St. Josef, Hagen-AltenhagenZielgruppe: Kirchenchöre des Dekanates Hagen-WittenOrt: Pfarrkirche St. Josef, Hagen-AltenhagenZeit: Sonntag, 18. November 2007, 15.00 bis 19.00 UhrThematik: Gemeinsame Aufführung der Messe „Christus vincit“ von
Dekanatskantor Christian Vorbeck15.00 Uhr Gemeinsame Probe aller Chöre in der Kirche16.30 Uhr Stehkaffee im Pfarrheim
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17.00 Uhr Heilige Messe mit Dechant Dieter Osthus18.00 Uhr Imbiss & Umtrunk im PfarrheimReferent: Dekanatskantor Christian Vorbeck, WittenAnmeldung: bis zum 1. September 2007 bei Dekanatskantor Christian Vorbeck
Dekanate Siegen und Südsauerland
OrgelfahrtZielgruppe: Organisten/Organistinnen, Orgelbauinteressierte der DekanateSiegen und SüdsauerlandZeit: Samstag, 15. September 2007Thematik: Orgelbesichtigungen in Hamm und UmgebungAnmeldung: bis 1. September bei H. Lange, D. Moers, F.-J. Breuer
Dekanat Unna
„Trau dich“ – Gemeinden singen neue LiederLiederfest zum Neuen Schwerter Liederbuch „Lobt den Herrn“ im Pastoral-verbund SchwerteZeit: Samstag, 11.08.2007Ort: Pfarrheim und Kirche St. Marien, SchwerteAnmeldung: DKM Michael Störmer (Tel.: 02304/822045) oder
Pfarrbüro St. Marien (Tel: 02304/16418)
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Geistliche Musik im Erzbistum Paderborn
Hoher Dom
Domkonzertim Rahmen des Festivals Musica Sacra Paderborn
Montag, 15. Oktober 2007, 19.30 UhrMusik für Violine und Orgel bzw. Violoncello und OrgelWerke von Rheinberger, Höller, Fauré u.a.Noel Collishaw, Rheinbach, ViolineChristiane Kloevekorn, Rheinbach, VioloncelloGereon Krahforst, Paderborn, Orgel
Dienstag, 23.Oktober 2007, 19.30 Uhr„Concert spirituel“Jean Philippe Rameau: 2 Grand MotetsIn ConvertendoQuam dilectaMarc Antoine Charpentier: Te DeumSabine Goetz, Ina Siedlaczek-Berning, SopranUwe Stickert, Tenor (Haut-Contre)Konstantin Wolff, BassDomkantorei, DomchorConcerto con anima, Köln auf historischen InstrumentenLeitung: Domkapellmeister Thomas Berning
Dienstag, 18. Dezember 2007, 19.30 UhrAdventskonzert des Domchoreszusammen mit demTrumpetArt- Ensemble, KarlsruheAdventliche und weihnachtliche Chormusik aus 5 Jahrhunderten
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Orgelmusik im Hohen DomAngelus-Matinéen30 Minuten Orgelmusik an den Domorgeln – Eintritt frei
Jeden Samstag findet im Hohen Dom ein Mittagsgebet (Angelus) mit einemDomkapitular statt; anschließend wird 30 Minuten Orgelmusik an den Domorgelnangeboten. Interpret ist bis auf wenige Ausnahmen Gereon Krahforst. Der Eintrittist frei.Die jeweiligen Programme mit Orgelmusik sind den Internetseiten der Dommusik(www.paderborner-dommusik.de) oder wöchentlich veröffentlichten Plakaten zuentnehmen. Hauptsächlich erklingen im Jahr 2007 neben dem gesamten Orgel-werk Dietrich Buxtehudes (1637 – 1707) viele Orgelwerke von Jean Langlais (1907 –1991) und Karl Höller (1907 – 1987).
Internationale Orgelkonzerte im Hohen Dom zu Paderbornim zweiten Halbjahr 2007
Montag, 9. Juli, 19.30 UhrThomas Heywood, Melbourne, Australien
Montag, 13. August, 19.30 UhrRay Cornils, Portland/Maine, USA
Montag, 10. September, 19.30 UhrWolfgang Seifen, Kevelaer / Berlin
Montag, 8. Oktober, 19.30 UhrKathedralorganist Colin Walsh, Lincoln, England
Montag, 12. November, 19.30 UhrHarduin Boeven, Lippstadt
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Montag, 10. Dezember, 19.30 UhrPier Damiano Peretti, Hannover / Vicenza
Montag, 31. Dezember, 22.30 UhrSilvester-Orgelkonzert mit Domorganist Gereon Krahforst, Paderborn
Eintritt: jeweils 6,– bzw. 4,– EuroSilvesterkonzert: Eintritt frei
St. Johannes Baptist, Paderborn-Wewer
Sonntag, 08. Juli 2007, 11.00 Uhr8. OrgelmatinéeDaniel Beckmann, Paderborn
Sonntag, 02. September 2007, 11.00 Uhr9. OrgelmatinéeSebastian Freitag, Paderborn/DetmoldWerke von Buxtehude, Bach, Franck, Litaize
Sonntag, 14. Oktober 2007, 11.00 Uhr10. OrgelmatinéeYi-Wen Lai, DetmoldVierne Symphonie VI, Op. 59
Donnerstag, 18. Oktober 2007, 19.30 UhrSoloabend Konzertexamen OrgelHisako Yoshida, DetmoldVeranstaltung der Hochschule für Musik Detmold
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Samstag, 27. Oktober 2007, 19.30 UhrKantaten von J. S. Bach:Lobe den Herrn, meine Seele, BWV 69Gott, man lobet dich in der Stille, BWV 120Wir danken dir, Gott, BWV 29Christina Beckmann, SopranAlexandra Rawohl, AltUlrich Cordes, TenorAndreas Wolf, BassDeutsche Vocal-ConcertistenStudentes musicesLeitung: Daniel Beckmann
12. Orgelzyklus:
Sonntag, 04. November 2007, 17.00 UhrHelga Schauerte-Maubouet, Paris« Hommage à Jean Langlais, Michel Corrette, Dietrich Buxtehude »
Sonntag, 11. November 2007, 17.00 UhrProf. Theo Brandmüller, SaarbrückenWerke von Clérambault, Bach, von Bausznern, Liszt, Messiaen, Brandmüller
Sonntag, 18. November 2007, 17.00 UhrProf. Margareta Hürholz, KölnWerke von Sweelinck, Buxtehude, Bach, Alain, Messiaen
Sonntag, 25. November 2007, 10.00 UhrChristkönigssonntagAlexandra Rawohl, MezzosopranDaniel Beckmann, OrgelJ. Langlais: Missa in simplicitateanlässlich des 100. Geburtsjahres Langlais’
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Sonntag, 09. Dezember 2007, 11.00 Uhr11. OrgelmatinéeJohannes-Christian Wulf, Paderborn/DetmoldM. Reger: „Wachet auf“, Op. 52/2
Sonntag, 16. Dezember 2007, 17.00 UhrJ. S. Bach: Weihnachts-Oratorium, BWV 248Christina Beckmann, SopranAlexandra Rawohl, AltUlrich Cordes, TenorAndreas Wolf, BassKirchenchor Cäcilia WewerEnsemble SarabandeLeitung: Daniel Beckmann
Attendorn, St. Johannes Bapt.
Sonntag, 22. Juli 2007, 19.30 UhrHospitalkirche; 1. SommerkonzertStreicherensemble „il piacere“Leitung: Sohei Takahata
Sonntag, 5. August 2007, 19.30 UhrSt. Augustinus, Neu-Listernohl; 2. SommerkonzertHelga Lange (Orgel)Christa Jürgens (Alt)
Sonntag, 2. September 2007, 19.30 UhrErlöserkirche; 3. SommerkonzertKammerchor SchmallenbergLeitung: Ulrich Schauerte
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Samstag, 3. November 2007St. Johannes Bapt.ab 14.00 Uhr: Kirchenmusiktag der Region Südsauerland
Sonntag, 11. November 2007, 17.00 UhrCollegium BernardinumFestkonzert anlässlich des 50-jährigen Bestehens der HauskapelleHelga Lange (Orgel)Ingo Samp (Trompete)
Heilig Geist, Bielefeld
Sonntag, 26. August 2007, 17.00 UhrInstrumentalkonzert mit Can CarminaZugunsten der Teilnahme am Weltjugendtag 2008 in Sydney/Australien
Sonntag, 14. Oktober 2007, 17.00 UhrOrgelkonzertBr. Andreas Warler SDS, Basilika Kloster Steinfeld (Eifel)
Dortmund, Propsteikirche
Mittwoch, 3. Oktober 2007, 20.00 UhrEröffnungskonzert „Europa In Takt“Musik auf historischen Instrumenten, Chormusik und eine V’cello-Gruppe mitBlinden u. sehbehinderten KindernVeranstalter: Fakultät Rehabilitationswissenschaften an der Uni Dortmund
Sonntag, 4. November 2007, 17.00 UhrStabat Mater, G.B. PergolesiElisabeth Wilfart, Sopran; Andrea Rieche, Sopran, Streicher des Propstei-Ensem-blesGesamtleitung: Wolfgang Hohmann
Alle Konzerttermine: www.propsteikirche-dortmund.de
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St. Marien, Hagen
Donnerstag, 5. Juli 2007, 18.00 UhrSolokantaten der BarockzeitBach, Händel, Telemann
Donnerstag, 2. August 2007, 18.00 UhrGeistliche Arien für Sopran und Orchestervon Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Donnerstag, 6. September 2007, 18.00 UhrMesse Solennelle op. 16von Louis Vierne (1870 – 1937)für Chor und zwei OrgelnBach-Chor Hagen
Donnerstag, 4. Oktober 2007, 18.00 UhrMissa in Fvon Valentin Rathgeber (1682-1750)für Chor und Continuo
Donnerstag, 1. November 2007, 18.00 Uhr„Gaudeamus omnes in Dómino“gregorianisches Proprium
Donnerstag, 6. Dezember 2007, 18.00 UhrMesse Sainte Cécilevon Charles Gounod (1818 – 1893)für Chor, Soli und Orgel
Termine und Informationen: www.st-marien-hagen-mitte.de
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Liebfrauenkirche Hamm
Sonntag, 26. August 2007, 19.00 UhrOrgelmesseOrgel: DKM Johannes Krutmann (Hamm)
Freitag, 28. September 2007, 19.00 UhrFestmesse zur Ewigen AnbetungMotetten von Franck, Vaughan-Williams u.a.Kirchenchor Liebfrauen
Samstag, 29. September 2007, 18.00 bis 23.00 UhrOrgelnacht: Ein Jahr Goll-Orgel in der LiebfrauenkircheNähere Informationen unter www.liebfrauen-hamm/Kirchenmusik.de
Sonntag, 29. Oktober 2006, 19.00 UhrOrgelmesseOrgel: DKM Helga Lange (Attendorn)
Samstag, 24. November 2007, 18.00 UhrFestmesse zum ChristkönigssonntagKirchenchor Liebfrauen
Sonntag, 25. November 2007, 19.00 UhrOrgelmesse zum Christkönigsfest
Donnerstag, 6. Dezember 2007, 19.00 UhrRorate-Messe bei KerzenlichtFrauenschola der Cappella vocale Liebfrauen
Donnerstag, 13. Dezember 2007, 19.00 UhrRorate-Messe bei KerzenlichCappella vocale Liebfrauen
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Donnerstag, 20. Dezember 2007, 19.00 UhrRorate-Messe bei KerzenlichtEnsemble „Hoquetus“
Montag, 24. Dezember 2007, 19.00 UhrChristmetteKirchenchor Liebfrauen und seine SolistenWeihnachtsmusik von Grandi, Praetorius, Altenburg, Eccard u.a.
Montag, 31. Dezember 2007, 23.15 UhrNocturne zum Jahreswechsel„Ultreya et suseya“ – Musik des JakobswegesCappella vocale Liebfrauen
St. Bonifatius, HerneAn jedem 2. Freitag wird das ökumenische Friedensgebet in der St. Bonifatiuskircheum 17.30 Uhr mit Orgelmusik gestaltet. An der Orgel: Markus Breker
St. Lambertus,Castrop-Rauxel
Angeluskonzertejeden 3.Samstag im Monat, ab August20. Min. Orgelmusik auf der neuen Eisenbarthorgel
Sonntag, 26. August, 17.00 UhrGospel & OrgelkonzertSt. Pauls Choir, RauxelLtg. Michael HeeseOrgel, Martina Schlak
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Sonntag, 14. Oktober, 17.00 UhrKonzert mit Werken von Campra, Faure´u.a.Astrid Gerdsmann, SopranMartina Terwei, QuerflöteMartina Schlak, Orgel
Heilig Kreuz, Detmold
Samstag, 1. September 2007, 18.30 UhrKinderMusical „Jona“Leitung: Gregor Schwarz
Samstag, 13. Oktober 2007, 19.30 UhrJoseph HaydnDie SchöpfungKath. Kirchenchor Heilig KreuzLeitung: Gregor Schwarz
Samstag, 3. November 2007, 18.30 UhrMusikalisches AbendlobMusik – Text – GebetMusik aus TaizeFirmband Heilig KreuzLeitung: Gregor Schwarz
Samstag, 3. November 2007, 18.30 UhrMusikalisches AbendlobMusik – Text – GebetMusik zum AdventLeitung: Gregor Schwarz
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2. Weihnachtstag, 26. Dezember 2007, 11.00 UhrMusikalische Festmessemit Christmas Carrols von Benjamin BrittenLeitung: Gregor Schwarz
Orgeltage in Lippstadt
St. Josef, Bad WaldliesbornEröffnungskonzertSonntag, 7. Oktober 2007, 19.30 Uhr
Hanseatische AbendmusikOrgelmusik und Kantaten von Dietrich Buxtehude,Capella vocalis, Collegium musicumLeitung: Kantor Johannes Tusch
St. Ida Lippetal – HerzfeldChorkonzertSamstag, 13. Oktober 2007, 20.00 UhrBremer DomchorLeitung: Domkantor Prof. W. Helbich
St. Pankratius, HoinkhausenOrgelkonzert an der Patroclus Möller Orgel (1747)Sonntag, 21. Oktober 2007, 17.00 Uhr„Lübecker Orgelmeister“Orgel: Friederike Braun, Lübeck
St. Severinus, EsbeckFestgottesdienst zum PatronatsfestSamstag, 27. Oktober 18.30 Uhranschließend:Zeitreise
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Ein festliches Konzert mit ausgewählten Werkenfür Singstimmen, Orgel und Instrumentalsolisten von C. Caminade,J. Haydn, Dom. Scarlatti u.a.
St. Joh. Evangelist, Bad WesternkottenSonntag, 28. Oktober 2007, 15.00 UhrDie OrgelmausEin unterhaltsames Gesprächskonzert über die Funktionsweise der Orgelfür Kinder und Erwachsene
St. Peter und Paul, MedebachNäheres erfahren Sie auf unserer Internetseite www.pv-medebach.de
Sonntag, 19. August 2007, 19.30 UhrXENOS- Ensemble-GrazDietrich Buxtehude: Membra Jesu nostri patientis sanctissima
Sonntag, 9. Dezember 2007, 18.00 UhrKirchenmusikalische Andacht im AdventEs spielen Schüler des C- KursesSonntag, 30. Dezember 2007, 17.00 UhrFestliche WeihnachtsandachtGestaltet vom Kirchenchor, Jugendchor, Kinderchor, der Choralschola und Soli-sten der Pfarrei St. Peter und PaulLeitung: DKM Werner Komischke
St. Walburga, Meschede
Sonntag, 29. Juli, 17.00 Uhr - Pfarrkirche St. WalburgaChorkonzertSantini Kammerchor, Ltg. Prof. Dr. Rudolf Ewerhart
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Sonntag, 14. Oktober, 17.00 Uhr - Pfarrkirche St. WalburgaChorkonzertBremer Domchor, Ltg. Domkantor Wolfgang Helbich (Eintritt 10,– € / 7 ,– €)
Sonntag, 23. Oktober, 17.00 Uhr - Pfarrkirche St. WalburgaOrgelkonzert von Milena Aroutjunowa – Moskau/BremenJohann Sebastian Bach „Dritter Theil der Clavierübung“
Sonntag, 9. Dezember, 17.00 Uhr - Pfarrkirche St. WalburgaAdventsliedersingenAlte & neue Adventslieder zum gemeinsamen SingenKatholischer Kirchenchor Meschede - Eintritt frei
Sonntag, 16. Dezember, 17.00 Uhr - Pfarrkirche St. WalburgaVorweihnachtliches Konzert des Musikzugs der Freiwilligen FeuerwehrMeschedeLtg: Peter Hesse - Eintritt frei
Sonntag, 30. Dezember, 17.00 Uhr - Pfarrkirche St. WalburgaWeihnachtsliedersingenCollegium Vocale Meschede, Ltg. Ulrich HengesbachAlte & neue Weihnachtslieder zum gemeinsamen Singen - Eintritt frei
(fast) jeden Freitag: 11.00-11.30 Uhr - Pfarrkirche St. WalburgaMusik zur Marktzeit30 Minuten Musik in verschiedenen BesetzungenEintritt frei
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Minden, Dom
17. Orgelzyklus1. Konzert: Samstag, 6. Oktober, 18.15 Uhr, DomOrgel: Matthias Gießen, Linz2. Konzert: Samstag, 13. Oktober, 18.15 Uhr, DomOrgel: Harald Gokus, Rheda-Wiedenbrück3. Konzert: Samstag, 20. Oktober, 18.15 Uhr, DomOrgel: Gereon Krahforst, Paderborn
Licht-Akzente(Lichtmeditation zum 50. Jahrestag der Neuweihe des Domes zu Minden)
- Sonntag, 28. Oktober, 19.30 Uhr- Montag, 29. Oktober, 19.30 Uhr- Dienstag, 30. Oktober, 19.30 Uhr- Mittwoch, 31. Oktober, 19.30 Uhr- Donnerstag, 1. November, 19.30 Uhr
J. C. Music Veranstaltungstechnik MindenHendrika Unger-Sebening - GesangPeter Wagner M.A. - Orgel
Vortrag „Was Sie noch nicht über unsere Adventslieder wussten…“, Teil IIIDienstag, 4. Dezember, 19.30 Uhr, Haus am DomReferent: Peter Wagner M.A.
Offenes AdventssingenSamstag, 8. Dezember, 17.00 Uhr, Haus am DomKinderchor am Dom,Vokalensemble „Cantamus“,Instrumentalisten,Leitung: Peter Wagner M.A.
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AdventskonzertSamstag, 15. Dezember, 17.00 Uhr, DomAusführende: N.N.
WeihnachtskonzertSamstag, 29. Dezember, 18.00 Uhr, DomDomchor, Vokalensemble „Cantamus“,Chöre St. Paulus (Leitung: Günter Brummundt) und St. Ansgar (Leitung: GabrieleKubetzki), InstrumentalistenGesamtleitung und Orgel: Peter Wagner M.A.
Festliches SilvesterkonzertMontag, 31. Dezember, 22.30 Uhr, DomStefan Ruf – Solotrompeter der Staatsoper BremenPeter Wagner M.A. - Orgel
Olpe, St. Martinus
Samstag, 25. August 2007, 17.00 UhrAbschlussgottesdienst des„Diözesanen Kinderchortags 2007“900 Kinder singen gemeinsam
Sonntag, 2. September 2007, 17.00 UhrChor-/OrgelkonzertMotetten von S. Scheidt, MonteverdiSchmallenberger KammerchorLeitung: Ulrich Schauerte
Sonntag, 9. September, 10.30 UhrHeilig-Geist-KircheGottesdienst mit besonderer Orgelmusik
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Werke von Dubois, Elgar, G. YoungAn der Orgel: Dieter Moers
Samstag, 15. September 2007, 19.30 UhrKonzert für sinfonisches BlasorchesterOrchester der Feuerwehr OlpeLeitung: Gerhard Reuber
Sonntag, 21. Oktober 2007, 17.00 UhrSt. Nikolaus, Rehringhs.Chor-/Orgelkonzert an der „englischen“ Orgel (Goetze &Gwynn)An der Orgel: Dieter Moers
Sonntag, 28. Oktober 2007, 10,30 UhrPallottihaus, OlpeGottesdienst mit besonderer OrgelmusikAn der Orgel: Thomas Grütz
Sonntag, 11. November 2007, 17.00 UhrKirchenmusikalische Vesper mit Sologesang(Sopran) und OrgelAn der Orgel: Dieter Moers
Sonntag, 18. November 2007, 17.00 UhrGeistliches Konzert„Requiem“ von Adolph HasseKammerchor Olpe, Leitung Dietmar SchneiderOrgel: Dieter Moers
Sonntag, 30. Dezember 2007, 17.00 UhrWeihnachtskonzert mit Chor- und OrgelmusikLeitung: Dieter Moers
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St. Clemens, Rheda-Wiedenbrück
Freitag, 6. Juli 2007, 18.30 UhrOrgelmusik zum FeierabendHeinrich Wimmer (Burghausen), Orgel
Freitag, 13. Juli 2007 18.30 UhrOrgelmusik zum FeierabendDaniel Beckmann (Wewer), Orgel
Freitag, 20. Juli 2007, 18.30 UhrOrgelmusik zum FeierabendN.N.
Freitag, 27. Juli 2007, 18.30 UhrOrgelmusik zum FeierabendMichael Eckerle (Pforzheim), Orgel
Freitag, 03. August 2007, 18.30 UhrOrgelmusik zum FeierabendLutz Wagner (Münster), CelloAndreas Schnell (Versmold), Orgel
Freitag, 10. August 2007, 18.30 UhrOrgelmusik zum FeierabendRay Cornils (Portland/Maine USA), Orgel
Freitag, 17. August 2007, 18.30 UhrOrgelmusik zum FeierabendIsabelle Desert (Narbonne), Orgel
Freitag, 24. August 2007, 18.30 UhrOrgelmusik zum FeierabendElisabeth Schnippe (Rheda-Wiedenbrück), SopranRainer Schnippe (Rheda-Wiedenbrück), OrgelN.N., Violine
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Geistliche AbendmusikJeweils am ersten Freitag im Monat um 18.30 Uhr in den Monaten September2007 bis Mai 2008
Rhedaer OrgeltageIn der Woche vom 20. bis 28. Oktober 2007
St. Marien, Schwerte
Eine Orgelreise durch den PastoralverbundMittwoch, 15. August 2007, 20.00 Uhr in St. MarienSonntag, 19. August 2007, 17.00 Uhr in St. AntoniusMittwoch, 22. August 2007, 20.00 Uhr in St. ChristophorusSonntag, 26. August 2007, 17.00 Uhr in St. Thomas-MorusMittwoch, 29. August 2007, 20.00 Uhr in St. PetrusSonntag, 2. September 2007, 17.00 Uhr in Heilig GeistAn der Orgel jeweils: Dekanatskirchenmusiker Michael Störmer, St. Marien
Sonntag, 14. Oktober, 17.00 UhrGospelkonzert mit den „Oybele Feschthall Singers“
„Karibuni watoto“ - Musical in St. MarienSamstag, den 24. November 2007 um 20.00 UhrSonntag, den 25. November 2007 um 17.00 Uhr
Dienstag, 4. Dezember 2007, 18.00 Uhr„Adventliches Kirchenkonzert“Es musizieren unterschiedliche Ensembles der Musikschule
Freitag, 28. Dezember 2007, 20.00 UhrWeihnachtliche Orgelmusik, Lieder und Texte in der ZeitOrgel: Michael Störmer
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Witten, St. Marien
www.marien-witten.dewww.christianvorbeck.de
Sonntag, 2. September, 10.00 UhrHochamt zum 22. Sonntag im JahreskreisW.A. Mozart: Motette „Exsultate, Jubilate“Barbara Vorbeck, Sopran & Christian Vorbeck, Orgel
Sonntag, 23. September, 10.00 UhrHochamt zum 25. Sonntag im JahreskreisProprium „Salus populi“, Ordinarium „Missa mundi“Choralschola St. Marien, Leitung: Christian Vorbeck
Sonntag, 7. Oktober, 10.00 UhrHochamt zum Patrozinium „Unsere liebe Frau vom Siege“M. Haydn: Messgesang „Hier liegt vor deiner Majestät“Kirchenchor St. Marien, Leitung: Christian Vorbeck
Sonntag, 7. Oktober, 10.00 UhrKonzert zum Patrozinium „Unsere liebe Frau vom Siege“Barbara Vorbeck, Sopran & Christian Vorbeck, OrgelKammerchor St. Marien, Leitung: Christian Vorbeck
Sonntag, 21. Oktober, 19.30 UhrHochamt zum 29. Sonntag im JahreskreisProprium „Si iniquitates“, Ordinarium „Missa mundi“)Choralschola St. Marien, Leitung: Christian Vorbeck
Donnerstag, 1. November, 10.00 UhrHochamt zu AllerheiligenV. Rathgeber: Missa „Sitivit te in anima mea“Kirchenchor St. Marien, Leitung: Christian Vorbeck
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Sonntag, 25. November, 10.00 UhrHochamt zum ChristkönigsonntagC. Vorbeck: Missa „Christus vincit“Kirchenchor St. Marien, Leitung: Christian Vorbeck
Sonntag, 2. Dezember, 10.00 UhrHochamt zum Ersten AdventssonntagJ. Langlais: „Missa in simplicitate“Barbara Vorbeck, Sopran & Christian Vorbeck, Orgel
Sonntag, 16. Dezember, 10.00 UhrHochamt zum Dritten AdventssonntagProprium „Gaudete“, Ordinarium „Missa adventus“Choralschola St. Marien, Leitung: Christian Vorbeck
Sonntag, 16. Dezember, 19.30 UhrKonzert zum Dritten AdventsonntagBarbara Vorbeck, Sopran & Christian Vorbeck, OrgelKammerchor St. Marien, Leitung: Christian Vorbeck
Montag, 24. Dezember, 18.00 UhrChristmette am Heiligen AbendWeihnachtsarien von J.S. Bach und G.F. HändelBarbara Vorbeck, Sopran & Christian Vorbeck, Orgel
Dienstag, 25. Dezember, 10.00 UhrHochamt zu WeihnachtenJ.E. Eberlin: „Missa brevissima“Kirchenchor St. Marien, Leitung: Christian Vorbeck
Mittwoch, 26. Dezember, 10.00 UhrHochamt zum Gedenktag des Heiligen StephanusProprium „Puer natus est“, Ordinarium „Missa de Angelis“Choralschola St. Marien, Leitung: Christian Vorbeck
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Witten, Kreuzkirchewww.christianvorbeck.de
Sonntag, 16. September, 19.00 UhrOrgelkonzert: J.S. Bach – Brandenburgisches Konzert No. 4Christian Vorbeck, Orgel
Mittwoch, 19. September, 19.00 UhrOrgelkonzert: A. BrucknerChristian Vorbeck, Orgel
Sonntag, 23. September, 19.00 UhrOrgelkonzert: Improvisationen – nach PublikumswünschenChristian Vorbeck, Orgel
Castrop, St. Lambertuswww.christianvorbeck.de
Sonntag, 28. Oktober, 19.00 UhrOrgelkonzert: J.S. Bach – Brandenburgisches Konzert No. 4Christian Vorbeck, Orgel
Donnerstag, 1. November, 19.00 UhrOrgelkonzert: A. Bruckner – 0. SymphonieChristian Vorbeck, Orgel
Sonntag, 4. November, 19.00 UhrOrgelkonzert: Improvisationen – nach PublikumswünschenChristian Vorbeck, Orgel
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St. Nicolai Lippstadt
Freitag, 7. September 2007, 20:00 Uhr“Klassik meets Jazz”Moderne Bearbeitungen klassischer Werke«Quintessence» (Saxophon-Quintett)Harduin Boeven, Orgel
Sonntag, 16. Dezember 2007, 16:30 UhrWeihnachtsoratorium I – III von Johann Sebastian BachKammerchor LippstadtVokalsolistenKonzertcollegium OsnabrückLeitung: Harduin Boeven
St. Joseph Lippstadt
Freitag, 24. August 2007, 20:00 UhrKonzert für Flöte und OrgelWerke von C.P.E. Bach, J.J. Quantz, J. Alain und M. DurufléJean-François Simoine, FlöteMichael Seeligmüller, Orgel
Samstag, 20. Oktober 2007, 19:30 UhrKonzert für Oboe und OrgelWerke von G.F. Händel, J.S. Bach, A. Vivaldi u.a.Stefanie Bloch, OboeUlrike Lausberg, Orgel
Nähere Informationen zu diesen Konzerten und über Gottesdienstgestaltungenfinden Sie unter www.musik-in-st-nicolai-lippstadt.de.
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St. Meinolf, Hagen
Samstag, 25.8.2007, 20.00 UhrOrgelkonzert mit Johannes Krutmann, Hamm
Samstag, 29.9.2007, 20.00 UhrOrgelkonzerte mit Helmut SchröderLiszt : ad nos, ad salutarem undam / Brahms : Präl. und Fugen, Karg-Elert : Tran-skriptionen von Bachwerken
Samstag, 27.10.2007, 20.00 UhrOrgelkonzerte mit Helmut SchröderRheinberger : Suite op.166 , Reubke : Sonate c-moll , Liszt/Reger: 1. Franziskus-legende(+ Doris Hartlmaier, Violine )
Samstag, 24,11.2007, 20.00 UhrOrgelkonzerte mit Helmut SchröderVierne : 5. Symphonie, Duprè : Präl. und Fugen op.7, Transkriptionen
Samstag, 15.12.2007, 20.00 UhrOrgelkonzerte mit Helmut SchröderMiddelschulte : kontrapunktische Symphonie/Bach : musikalisches Opfer(Orgelfassung)
(Eintritt jeweils frei)
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St. Joseph, Siegen-Weidenau
Sonntag, 9. September 2007, 10.45 UhrOrgelmatinéeSonntag, 23. September 2007, 18.00 UhrOrgelkonzert im Rahmen der „Siegener Orgelwochen“
Sonntag, 14. Oktober 2007, 10.45 UhrMatinée für KinderMichael B. Bender, „Josef und seine Brüder“ für Erzähler und OrgelMichael Dommes (Erzähler), Franz-Josef Breuer (Orgel)
Sonntag, 11. November 2007, 10.45 UhrMatinée zum Kirchweihfestmit Chor- und OrgelmusikKammerchor Weidenau, Franz-Josef Breuer, Orgel
Sonntag, 9. Dezember 2007, 18.00 UhrAdventskonzert mit Chor- und OrgelmusikKammerchor Weidenau, Gabriel Isenberg, Orgel
Sonntag, 16. Dezember 2007, 10.45 UhrMatinée mit Orgelmusik zum Advent
St. Patrokli, Soest
Sonntag, 8. Juli 2007, 17.00 UhrOrgelkonzertRoland Krane spielt Werke vonD. Buxtehude, M. Reger und J. Langlais
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Sonntag, 25. November 2007, 11.00 UhrHochamt zum ChristkönigssonntagFranz Schubert: Messe Nr. 4, C-DurGerburg Krapf-Lumpe, SopranCarola Goebel, AltBurkhard Wiggeshoff, TenorDieter Mohme, BassSt.Patrokli-DomchorSoester KammerorchesterLeitung: Roland Krane
Heilig Kreuz, Soest
Sonntag, 23. September 2007, 11.00 UhrOrgelmatineeEs spielen C-Kurs-Teilnehmer aus dem Dekanat Hellweg
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Die Barockorgel in Borgentreich
IV. Teil
In den KMM I/2006 begann unsere Reihe über die Barockorgel in Borgentreich,welche die zur Zeit laufende Restaurierung der Orgel begleitet. Intensiv wurdedie ältere Geschichte des Instrumentes in Kloster Dalheim beleuchtet und dabeigesehen, dass die Orgel bereits in alter Zeit eine bewegte Geschichte mit Um-bauten und Erweiterungen erlebt hat. Wir sind vorgedrungen bis zu ihrer Ver-setzung nach Borgentreich im Jahre 1803 im Zuge der Säkularisierung, habenuns danach mit ihrem Abbau und Wiederaufbau beschäftigt und zuletzt zurKenntnis genommen, dass 1872 der Orgelbauer Randebrock aus Paderborn dieDisposition im Sinne des romantischen Musikgeschmackes verändert hatte.
Gut zwei Jahre nach Beginn der eigentlichen Orgelrestaurierung, wollen wirheute in unseren historischen Betrachtungen zunächst innehalten und den ge-neigten Leser dieser Zeilen über den aktuellen Stand der Dinge informieren.
Die Restaurierung2006 wurde der zweite Bauabschnitt durchgeführt. Er umfasste die Demontagedes Orgelgehäuses, sämtliche Planungs- und Konstruktionsarbeiten sowie dieRekonstruktion der Windanlage. Insbesondere die Forschungs- und Planungsar-beiten bezüglich der künftigen Gehäusegestalt wurden fast vollständig zumAbschluss gebracht. Im Zuge der Innenrenovierung der Kirche wurde mittelseiner abgesenkten Emporenerweiterung in den Turmraum der notwendigePlatz für ein Balghaus geschaffen. Als Vorbild für die zu rekonstruierende Balg-anlage standen erhaltene Vorbilder der Orgelbaufamilie Bader in den Niederlan-den Pate.
2007 wird die Restaurierung mit dem dritten Bauabschnitt fortgesetzt, welcherdie Restaurierung des historischen Orgelgehäuses, die Rekonstruktion des Rück-positivgehäuses, die Restaurierung der Windladen sowie die Restaurierung deshistorischen Schnitzwerkes umfasst.
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Die FinanzierungDas Volumen des zweiten Bauabschnitts 2006 betrug 131.000 EUR. Neben demLand NRW, das bereits den ersten Bauabschnitt gefördert hatte, beteiligte sicherstmals die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an der Restaurierung, die zuvordem Borgentreicher Orgelprojekt eine hohe Förderpriorität eingeräumt hatte.Weitere Geldgeber waren das Erzbischöfliche Generalvikariat sowie der in Bor-gentreich ansässige Förderverein.Der dritte Bauabschnitt 2007 besitzt einen Umfang von 367.000 EUR. Wieder-um beteiligen sich das Land NRW und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ander Finanzierung. Neu hinzugekommen als Förderer ist die Bundesregierung inBerlin mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien(BKM). Voraussetzung für eine Förderung seitens des Bundes war die Anerken-nung der Borgentreicher Barockorgel als „Nationales Denkmal“. Zur Beurteilungdieser Frage wurde ein zusätzliches Gutachten erstellt, welches Prof. FriedrichW. Riedel, der lange Jahre die Forschungsstelle für Orgelkunde am Musikwissen-schaftlichen Institut der Johannes Gutenberg Universität in Mainz geleitet hatsowie für das Landesamt für Denkmalpflege in Rheinland-Pfalz als Orgel-sachverständiger tätig war, im Oktober 2006 vorgelegt hat.
Nationales Denkmal – Barockorgel Borgentreich
In seinem Gutachten benennt Riedel verschiedene Gründe, die für eine Bewer-tung der Borgentreicher Barockorgel als Nationales Denkmal sprechen:
1. Geschichtliche GründeIm Zuge der Aufhebung der Klöster im Rahmen der Säkularisierung wurde dieOrgel von Dalheim nach Borgentreich transferiert. Auf sozialgeschichtlichemHintergrund vollzog sich ein Funktionswandel, nämlich der von einer Festorgelfür feierliche Ein- und Auszüge der Chorherren in einer Klosterkirche zu einemInstrument für Begleitung des Gemeindegesangs in einer Kleinstadtkirche. Dassbei der kompletten Transferierung der Orgel von Dalheim nach Borgentreich(1803) und der späteren Versetzung in die dort neu erbaute größere Kirche(1836) kein wesentlicher Verlust der historischen Substanz geschah und damit
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ein wichtiges Stück der ursprünglichen Einrichtung der ehemaligen Klosterkir-che erhalten blieb, verleiht dem Instrument im Gegensatz zu vielen anderen Fäl-len einen besonderen Rang als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung.
2. Architektonische GründeDer „gewachsene“ Zustand der Orgel wird besonders an seinem architektoni-schen Aufbau sichtbar. Der Kern des Gehäuses stammt noch aus der Renaissan-ce, im frühen 18. Jahrhundert erfolgte eine Erweiterung durch Pedaltürme undein Rückpositiv in der Brüstung, so dass sich durch die architektonische Entfal-tung in der Höhe, Breite und Tiefe die für das Spätbarock typische Gestalt ergab.Die Aufstellung in der erheblich kleineren Kirche in Borgentreich erforderte dieReduzierung des Gehäuses, d. h. in der Breite und Höhe der Pedaltürme. DerAufbau in der neuerbauten neugotischen Pfarrkirche (1836) ermöglichte zwarwieder eine Rückkehr zur ursprünglichen Prospektbreite, doch versetzte mandas Rückpositiv hinter das Hauptwerk (Hinterwerk), da Rückpositive seit der Mit-te des 18. Jahrhunderts im nord- und mitteldeutschen Raum aus der Mode ka-men. Der Zustand der Orgel lässt sich jedoch auch in architektonischer Hinsichtim Rahmen des denkmalwürdigen Gesamtkunstwerks stilgerecht wiederher-stellen.
3. Technische GründeDas Äußere einer Orgel macht allein noch nicht seinen Denkmalcharakter aus.Ein wesentlicher Punkt ist die technische Funktion, durch welche das Instru-ment überhaupt erst zum Klingen kommt und die architektonische Gestalt, dieaufgrund der Windladenpositionen und der Pfeifenaufstellungen bedingt ist.Der Prospekt spiegelt somit die innere Konstruktion des Instrumentes wider.Diese stellt für jede Epoche ein technisches Denkmal dar.Hinsichtlich einer technischen Spezialität nimmt die Orgel zu Borgentreich ei-nen herausragenden Rang ein, nämlich durch die Konstruktion der Windladen.Es handelt sich (ausgenommen beim Brustwerk) um sog. Springladen, eine au-ßerordentlich komplizierte Konstruktion, bei der jedes Segment der Windladeunter den einzelnen Tönen separat herauszuziehen ist und dadurch evtl. Repa-raturen leichter ausführbar sind. Wegen dieser komplizierten und kostspieligen,
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für den Klang aber besonders vorteilhaften Bauweise wurde das System seitdem späten 17. Jahrhundert nicht mehr gebaut. Daher existieren nur noch sehrwenige Orgeln, die dieses System besitzen. Allein wegen dieser Windladen-konstruktion kann die Orgel als technisches Denkmal von nationaler Bedeutungbezeichnet werden.
4. Klangliche GründeEine historische Orgel ist in erster Linie ein Klangdenkmal. Der Klang der Orgelist bedingt durch eine ausgewogene und gut funktionierende Windanlage,durch einen angemessenen Winddruck, durch eine sorgfältige und materialge-rechte Pfeifenkonstruktion und durch die hohe Kunst des Intonateurs. DieseVoraussetzungen waren bei der Orgel in Borgentreich gegeben, so dass auchheute der Einschätzung von Christhard Mahrenholz von 1950 – also vor denMaßnahmen von 1951 bis 1953 – in vollem Umfang zuzustimmen ist: „Es gibt nurwenige Orgeln, die einen so großen Bestand guten alten Pfeifenmaterials ge-wahrt haben. Aber die Wiederherstellung des alten Zustandes wird nicht nuraus Gründen der Denkmalpflege zu fordern sein, sondern ganz entscheidendauch aus gottesdienstlichen und kirchenmusikalischen Gründen“.
5. Zustand des Instrumentes und notwendige RestaurierungsmaßnahmenDer heutige mangelhafte Zustand des Instruments beruht vorwiegend auf dergutgemeinten „Restaurierung“ von 1951/53 durch Verwendung von Material ge-ringer Qualität sowie (zeitbedingt) ungenügenden Kenntnissen auf dem Gebietder Restaurierung historischer Orgeln. Die Maßnahmen bestanden hauptsäch-lich in den Änderungen der Windanlage, des Winddrucks, demgemäß Änderun-gen an Labien (Erniedrigung der Aufschnitte) und damit Änderung der Klang-stärke und Klangfarbe der Register; auf der anderen Seite Erweiterungen im ar-chitektonischen (Gehäuse) und technischen Bereich (Tastaturumfang, Pfeifen-aufstellung, zusätzliche Koppeln) sowie Einfügung stilfremder Elemente. Hinzukommen Schäden durch die Kirchenheizung. Da die Änderungen und Eingriffereversibel sind, wird aufgrund der Konzeption der Firma Eule Orgelbau die ur-sprüngliche, gewachsene Gestalt nach Entfernung aller stilfremden Zutatenwieder zu Tage treten.
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6. ZusammenfassungIm 17. und 18. Jahrhundert verfuhr man beim Bau größerer Orgeln in der Regelauf zweifache Weise:a) man schmolz das gesamte Pfeifenmaterial einer Vorgängerorgel (damals derhöchste Kostenfaktor beim Orgelbau) ein und goss daraus die Bleche für dieMetallpfeifen einer gänzlich neuen Orgel.b) man ergänzte und erweiterte das vorhandene Instrument und schuf aus derSynthese von technischer Konstruktion und musikalischer Intonation ein neuesWerk.
Borgentreich gehört zu diesem zweiten Typ: Es handelt sich um ein in mehrerenStufen „gewachsenes Klangdenkmal“. Da es sich bei einer Orgel nicht um einrein statuarisches Denkmal handelt, sondern sie erst durch den praktischen mu-sikalischen Gebrauch wirken kann, sind Verschleißerscheinungen im techni-schen Bereich wie bei jedem handwerklich betriebenen Gerät eine natürlicheFolge dieses Gebrauchs. Die Auswechslung abgenutzter Teile ist daher unver-meidbar und nicht problematisch, wenn dies in stilgerechter Weise geschieht.Dies wurde bei der „Pseudo-Restaurierung“ von 1951-1953 nicht beachtet, teilsaus Mangel an geeignetem Material in der Nachkriegszeit, teils aus mangelnderKenntnis auf dem Gebiet der Orgelrestaurierung, teils aus der gut gemeintenAbsicht, das Instrument technisch und klanglich „verbessern“ zu können, wassich allerdings als Irrtum erwiesen hat.
Glücklicherweise sind alle damals vorgenommenen Maßnahmen reversibel, sodass angesichts des zum überwiegenden Teil vorhandenen Originalbestandsnach Entfernung aller Änderungen und Zusätze und sorgfältiger Rekonstruktionmancher fehlender Elemente gemäß dem zu Grunde liegenden Restaurierungs-konzept der Fa. Eule die Orgel zur Gänze wieder ein äußerlich und klanglich ganzhervorragendes Instrument sein wird und in hohem Grade als Kulturdenkmalvon nationaler Bedeutung gelten darf.
Fortsetzung folgt!Besuchen Sie uns auch im Internet: www.barockorgel-borgentreich.de
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Die Orgel der Klosterkirche zu Oelinghausen
„In Oelinghausen hat das schönste Werk nicht nur Johann Berenhards, sondernder ganzen Familie Klausing überlebt. […] Nicht nur in der Gehäuse- undProspektgestaltung schuf Klausing ein barockes Prachtwerk, sondern auch imklanglich-musikalischen Bereich. Trotz des großen Altbestandes ist seine Orgelvon 1714/1717 klanglich kein Flickwerk, sondern eine gelungene Synthese von Re-naissance und Barock. Nach der erfolgreichen Restaurierung ist das Werk […]wohl die bedeutendste Denkmalorgel ganz Westfalens.“Der „Freundeskreis Oelinghausen e.V.“ hat in der Reihe seiner Publikationen un-ter dem Titel „Die Oelinghauser Orgel“ ein ebenso attraktives wie bemerkens-wertes Buch heraus gegeben, welches als wissenschaftliche Monographie eineangemessene Würdigung eines hervorragend restaurierten Instruments dar-stellt. Das vorstehende Zitat ist den Seiten 106/107 des Schriftwerks entnom-men. Friedrich Jakob, international anerkannter Orgelbauer, -fachmann und –gutachter hat dieses Werk verfasst. Auf 144 Seiten mit mehr als 100 meist farbi-gen Abbildungen, die teilweise erstmals veröffentlicht werden, stellt er die Ge-schichte der Oelinghauser Orgeln seit 1390 bis zum erfolgreichen Abschluss derRestaurierung im Jahre 2002 dar.Jakobs besonderes Verdienst ist die Aufarbeitung der Erkenntnisse aus vorange-gangenen Restaurierungen und Umbauten der Orgel (zuletzt 1960/1963 durchdie Firma Breil, Dorsten), dokumentiert in dem Buch „Kloster Oelinghausen unddie historischen Orgeln“ von Wilfried Michel und Harald Polenz, und die über-zeugende Rechtfertigung einer neuerlichen und aufwändigen Restaurierung,nunmehr durch die Firma Kuhn im schweizerischen Männedorf. Mit der neue-sten Publikation über die Oelinghauser Orgeln liegt nun auch erstmals eine wis-senschaftliche Gesamtschau über das Instrument und seine bewegte Geschich-te vor.
Jakob gliedert das Werk in drei Hauptteile:I. Die Geschichte der Oelinghauser Orgeln,II. Die Restaurierung von 1999 bis 2002 undIII. Die archivarischen Quellen.
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Teil I befasst sich auf 50 Seiten mit der Frühgeschichte seit 1390, enthält sowohleinen Überblick über die politischen und sozialen Verhältnisse als auch den si-cheren Nachweis der jeweils vorhandenen Instrumente, belegt anhand denkbargründlich recherchierter Urkundenzitate.Jakob verifiziert und falsifiziert hier sachlich überzeugend aber niemals pole-misch manche Behauptung bisheriger Dokumentationen, die teils auf Unwis-senheit, teils auf mangelnder Recherche, teils auf allzu eklektischer Betrachtungder Historie beruhen. Er verzichtet gänzlich auf Spekulationen: was aufgrundder Quellenlage zweifelhaft erscheint, erhebt er niemals zum Dogma, was an-hand von Quellen nachweisbar ist, stellt er stringent in den Dienst der objekti-ven, aktuellen Betrachtung. Sein literarischer Stil macht das Lesen leicht, wecktNeugier gleichermaßen in Bezug auf die Technik der Orgel im Allgemeinen alsauch auf das beschriebene kulturgeschichtliche westfälische Denkmal im Spezi-ellen.So lernt der Leser neben vielen anderen Fakten, dass die Erbauer der seit 1390nachweisbar vorhandenen Orgeln auf Ewig unbekannt bleiben werden, dassdiese Instrumente während der Truchsässischen Wirren brutal zerstört wurden,dass 1599 Dietrich von Fürstenberg, Bischof zu Paderborn, zwei neue Orgeln stif-tete und dass der Organist des Klosters innerhalb der Klosterhierarchie einerecht bedeutende Stellung inne hatte. Teile der Orgeln von 1599 wurden 1714/1717 von Johann Berenhard Klausing wieder verwendet und in der Amtszeit vonPropst Theodor Sauter (1704 und 1732) erlebte mit der gesamten Klosteranlageauch die Ausstattung der frühgotischen Kirche eine beispiellose Blütezeit: derneue Hochaltar im Osten und die neue Orgel im Westen bildeten beeindrucken-de Eckpunkte solch barocker Pracht. Die Orgel bildete in Disposition und Klangnun eine gelungene Balance zwischen Renaissance und Barock und auch dasGehäuse – gearbeitet vom Holzbildhauer Wilhelm Spliethoven und vom„Illuminator“ (Maler) Alexander La Ruell erstrahlte in nie gekanntem Glanz. Inder Folgezeit erlebte die Orgel eine wechselhafte Geschichte, zwischen 1717 und1963 wurde sie mehrfach den teils flüchtigen Moden der Zeit angepasst, inner-lich wie äußerlich verändert und repariert. 1867 wurde sogar der Spieltisch er-neuert und an der südliche Seitenwand des Gehäuses platziert, die Gebläsean-lage wanderte von Kirchengewölbe hinunter in den Raum zwischen Orgel-
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rückwand und Emporenaltar, 1925 erhielt die Orgel ein elektrisches Gebläse.Dass nicht zuletzt aufgrund von Sparmaßnahmen (aber auch durchaus imBewusstsein der außergewöhnlichen Qualität des Vorhandenen) bei allen bauli-chen Aktionen der weitaus größte Teil des alten Materials verwendet wurde,darf heute als großer Glücksfall angesehen werden! Als zwischen 1957 und 1963der Zustand von 1717 wieder hergestellt werden sollte, war freilich die Orgel-denkmalpflege noch wenig entwickelt: das Gehäuse wurde als schöne Umman-telung des Werkes und nicht als dessen Tragkonstruktion behandelt, die Mate-rialien und Arbeitsweisen waren großenteils solche des 20. Jahrhunderts undschon im Verlauf der Renovierungsarbeiten wandelten sich die Doktrinen derOrgeldenkmalpflege entscheidend, so dass am Ende der Arbeiten das Ergebnisden gewandelten Ansprüchen nicht mehr genügte. Auch in den 60er Jahrenaber wurde mit dem Pfeifenmaterial – dem wertvollsten Erbe der Vergangen-heit – recht sorgsam umgegangen!
Teil II beschreibt auf mehr als 60 Seiten detailliert die jüngste Restaurierung,ausgehend von den Gutachten seit 1992 über den „Rahmenplan“ des Orgel-sachverständigen der Erzdiözese Paderborn, Jörg Kraemer, bis hin zur fach-technischen Abnahme im Januar 2003. Einzelne Kapitel sind gewidmet der Dis-position, dem Pfeifenwerk, den Windladen, der Traktur, der Registermechanik,dem Spieltisch, der Windanlage, der Tonhöhe, Stimmung und Intonation, demGehäuse und schließlich der Ornamentik und Fassung. Ein abschließendes Kapi-tel widmet der Autor der Betrachtung der musikgeschichtlichen und der allge-mein kulturgeschichtlichen Bedeutung der Klausing-Orgel. Hierin weist er be-eindruckend den außergewöhnlich hohen künstlerischen Rang des Instrumentsim Gesamtensemble der Klosterkirche und in der westfälischen Orgellandschaftnach. Die Restaurierung der Orgel wäre ohne die überragende Beteiligung desFreundeskreises nicht möglich gewesen, fast 2/3 der immensen Kosten trug derVerein!
Teil III veröffentlicht im Wortlaut und teils als Faksimile Quellen (vielfach erst-malig), die im Zusammenhang mit den obigen Kapiteln unerlässlich sind: vonden Urkunden seit 1390 über die Nachweise der Neubauten im Jahre 1599 bis zu
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den Dokumenten aus dem Archiv der Kirchengemeinde im Jahre 1925. NeuereQuellen sind nicht abgedruckt, sie sind für jedermann in den bekannten Archi-ven leicht zu aufzufinden. Das Bemühen des Verfassers nach Möglichkeit zu denOriginalquellen vorzustoßen lohnte durchaus: auf diese Weise konnten nichtwenige Lesefehler und offensichtliche Fehlinterpretationen bisheriger Autorenentdeckt und richtig gestellt werden.
Friedrich Jakob, Orgelbauer, Organist und promovierter Musikwissenschaftler,war von 1967 bis 1999 Chef der traditionsreichen Schweizer OrgelbaufirmaKuhn. Kleine Hausorgeln wie auch symphonische Konzert- und Kathedralorgelnin Tokio, München und New York (Lincoln Center) stammen aus seiner Werk-statt in Männedorf am Zürichsee. Und nicht zuletzt hat Jakob sich als Restaura-tor berühmter Instrumente wie der Gabler-Orgel in der Klosterkirche Weingar-ten einen Namen gemacht.
Den Themen „Orgel“ und „Orgelbau“ hat er mehrere Dutzend Veröffentlichun-gen gewidmet, in einem vom SWF aufgezeichneten und gesendeten Gesprächmit Meinrad Walter beleuchtete er 2005 die geheimnisvolle Welt der Orgel. ImSchott Verlag erschien 2002 sein viel beachtetes Buch „Die Orgel“.
Fazit: die lebendige und klare Diktion der Textkapitel ist bereichernd und lesens-wert, die spezielle Art der Recherche eine aufschlussreiche und gewinnbringen-de Zeitreise in die westfälische Geschichte seit dem späten Mittelalter, dieGesamtgestaltung in Aufbau, Wort und Bild ein ästhetischer Genuss. Wer dasBuch gelesen hat, wird die Orgel mit anderen Ohren hören und mit neuer Sensi-bilität begreifen!
Das Buch ist gedruckt bei Becker in Arnsberg, herausgegeben vom Freundes-kreis Oelinghausen e.V., erhältlich unter ISBN 987-3930264-59-9 zum Preis von€ 29,80 im Buchhandel und im Kloster Oelinghausen.
Hartwig Diehl
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Erzbischöfliches GeneralvikariatReferat KirchenmusikDomplatz 3, 33098 PaderbornLeiter: Dr. Paul ThissenTelefon: 0 52 51/125-13 55Sekretariat: Rita KramerTelefon: 0 52 51/125-14 55Web: www.kirchenmusik-erzbistum-paderborn.depaul.thissen@[email protected]
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