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Ingemar_Svantesson - Mind Mapping Und Gedächtnist

Date post: 14-Sep-2015
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Ingemar Svantesson - Mind Mapping Und Gedächtnist
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  • Ingemar Svantesson

    Mind Mapping undGedchtnistraining

    ~t~Verlag

  • Ingemar Svantesson

    Mind Mappingund

    Gedchtnistraining

    ~t~Verlag

  • Titel der Originalausgabe:Mind Mapping and MemoryFirst published by:Swan Communications, New Zealand

    Herausgeber: Dr. Gerhard Huhn

    Aus dem Englischen bersetzt vonUlrike Abel, Juliane Lindner und Heike MarschnerUmschlaggestaltung: Matthias Hinkelmann und Susanne MeyerGrafik: Susanne MeyerLayout und DTP: Ulrike Abel und Juliane Lindner

    Copyright 1989 by Ingemar SvantessonCopyright der deutschen Ausgabe 1992 byPLS Verlagsgesellschaft mbH, Bremen1. Auflage 1992Printed in Germany

    Alle Rechte der deutschen Ausgabe bei der PLS Verlagsgesellschaft mbH.Nachdruck, auch auszugsweise, jede Art der Vervielfltigung und die Verwendung des Inhaltsfr kommerzielle Seminar- oder Trainingszwecke nur mit schriftlicher Genehmigung des Ver-lages.

    CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek

    Svantesson,Ingemar:Mind mapping und Gedchtnistraining / Ingemar Svantesson.[Hrsg.: Gerhard Huhn. Aus dem Engl. bers. von Ulrike Abel... ]. - 1. Aufl. - Bremen: PLS-Verl., 1993(Reihe Mind)Einheitssacht.: Mind mapping and memory< dt.>ISBN 3-89444-087-2

    Nhere Informationen zur Reihe MIND:PLS Verlagsgesellschaft mbHAn der Weide 27-282800 Bremen 1Tel.: 0421 / 360820Fax.: 0421 / 360 82 35

  • Dieses Buch ist meiner Frau Gunilla undmeinen drei Kindern Torbjrn, Anna undCecilia gewidmet, die mir all ihre Unter-sttzung und Zeit schenkten.

    Danksagung

    Viele Freunde und Kollegen leisteten ihrenBeitrag zu diesem Buch. Besonderer Dank giltMalcolm Dennis, Sarah Dinsdale, Niels Gott-lieb, Asa Lundqvist, Rosemary Palmer, IrenePearson, Dougal und Louise Thompson,Dr. Ashley Wilson.

  • ber den AutorIngemar Svantesson wurde 1947 in Schwedengeboren. Er erwarb das Masters Degree derUniversitt Lund, wo er nordische Sprachenund Englisch studierte. Er arbeitete als Lehrerin allen Bereichen des Schulsystems.

    Seit 1983 leitete er mehr als 700 Seminare berdie Theorie und die praktische Anwendungder Mind Map Methode. Sein erstes Buch aufdiesem Gebiet wurde 1984 in Schweden verf-fentlicht.

    Er lebt mit seiner Familie in Jnkping inSchweden und arbeitet international als Trai-ner und Berater.

  • Inhalt

    HintergrundArbeitsanleitung fr dieses BuchWas ist Mind Mapping?Der AnfangGewhnliches Notieren - Zu viel und ohne System

    1. Kapitel: Schlsselwrter

    bungIn einer NuschaleDas richtige WortDie unterschiedlichen Ebenen in der Sprache

    2. Kapitel: Das menschliche Gehirn

    Das unbekannte GehirnWie entstehen Ideen?Brainstorming

    3. Kapitel: Mind Maps

    Die Verwendung von SchlsselwrternAuf der Jagd nach dem GedchtnisbungDer natrliche WegIhre eigenen schriftlichen und mndlichen TextebungStilRegeln

    4. Kapitel: Lernen mit Mind Maps

    Text 1: FastenAnmerkungen zu den beiden TextenText 2: McDonald's

    5. Kapitel: Was ist das Gedchtnis?

    Das Gehirn als Hologramm

    910111415

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    19202021

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  • Erinnerungsmuster 70Am Anfang war das Bild 70Degeneriert das Gedchtnis mit zunehmendem Alter? 71

    ~~ ~Der von Restorff Effekt 75Ein Tag ist wie eine Perle ... 76Mit Motivation lernen 76Verschiedene Gedchtnisarten 77Das Netz des Gedchtnisses 78In einer Nuschale 79

    6. Kapitel: Mnemotechnik 81

    Die Geschichte von Simonides 83Assoziationen 851. ~ung 852. ~ung 86

    7. Kapitel: Praktischer Einsatz von Mind Maps 87

    Lesen mit Mind Maps: Die Schweizer Kse Methode 891. Schritt: ~erblick 892. Schritt: Fragen 913. Schritt: Texttypen 914. Schritt: Ein Mind Map anfertigen 945. Schritt: Lesen und das Mind Map ergnzen 946. Schritt: Schreiben Sie Ihr Mind Map noch einmal neu 94Planen 96Persnliche Planung 97

    ~ung 98Fr rzte: Zeitgewinn durch Mind Maps 99Sitzungen 102Budgets 103Mind Maps in Geschfts- und finanziellen Analysen 104

    Bibliographie 106~ung Komplementrbild (~ungS. 27) 108Gedchtnisbung (s.s. 78/79) 109Mind Map - Zusammenfassung des Buches 110

  • HintergrundSeit die ersten Einfhrungen in die MindMap Methode verffentlicht wurden, habeneine Vielzahl von Menschen Kurse und Se-minare besucht, um diese faszinierendeTechnik zu erlernen.

    Tony Buzan, der die Mind Map Methodeentwickelte, verffentlichte 1974 das BuchUse Your Head.

    In den Vereinigten Staaten entwickelte sichparallel eine hnliche Technik, die cLusteringgenaJmt wird. Wir werden spter auf dieverschiedenen Modelle eingehen.

    Das Ziel dieses Buches ist es, Sie schrittweisemit der Mind Map Methode vertraut zu ma-chen und dabei intensiv Ihr Gedchtnis ZlIverbessern. Das Buch ist das Ergebnis vonber 700 Kursen und Seminaren, die ich inSchweden, Norwegen, Finnland, denNiederlanden und Neuseeland leitete. Es ba-siert auch auf vier frheren Bchern, die ichber dieses Thema in Schweden verffent-lichte.

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    Stndig kommen neue Aspekte hinzu, undviele Menschen bringen brillante Ideen indie Seminare ein. Welm solche neuen Ideensich in der Praxis bewhrt haben, habe ichsie nach grndlichen Tests in dieses Buchmit aufgenommen.

    Bei weiteren Fragen zu praktischen Anwen-dungen oder zu entsprechenden Seminarenin den deutschsprachigen Lndern wendenSie sich bitte an den Herausgeber der ReiheMIND:

    Dr. Gerhard HuhnAnsbacher Stra e 601000 Berlin 30o30 - 211 11 30030 - 6141726 (Fax)

  • Arbeitsanleitungfr dieses BuchDies ist ein Arbeitsbuch mit vielen prakti-schen bungen. Nehmen Sie sich Zeit frdie Aufgaben! Sie knnen keine neue Tech-nik lernen, indem Sie nur ber sie lesen, Siemssen sie auch praktisch einsetzen.

    Beginnen Sie, indem Sie es jetzt sofort ersteinmal vollstndig durchblttern. 50 ver-schaffen Sie sich schnell einen vollstndigenberblick und gewinnen einen Eindruckber den Inhalt des Buches und seine Struk-tur.

    Fr die bungen brauchen Sie einen unli-nierten A4- oder A3-5chreibblock sowie 5bis 6 verschiedenfarbige Stifte und zwei bisdrei Marker.

    Um Ihre fertigen Mind Maps abzuheften,knnen Sie einen einfachen Schnellhefter be-nutzen. Natrlich passen sie auch in jedenAktenordner, Ihre Hngehefter oder MappeiMappen.

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  • Was istMind Mapping?Mind Mapping ist kurz gesagt eine neHe Me-thode, um sich Notizen zu machen. Sie knnendiese Technik in verschiedenen Situationenanwenden:

    zur Planung: persnliche Planung, Projek-te, im Verkauf ... oder jede andere Form vonPlanung, bei der es wichtig ist, den ber-blick zu behalten

    zur Problemlsung

    wenn Sie Zusammenfassungen brauchen,z.B. von einenl Buch, einenl Senlinar, einerRadio- oder TV-Sendung

    wenn Sie eine Gliederung brauchen

    zur Kreativitt und Ideenfindung

    zum Notieren: Besprechungen, Lehrver-anstaltungen, Diskussionen, Interviews undvieles mehr! Sie finden eine Menge Ideenund Beispiele in diesem Buch

    ... und warum Sie dieseMethode benutzen sollen?Sobald Sie begonnen haben, die Mind MapTechnik anzuwenden, werden Sie sofort ver-schiedene positive Effekte bemerken:

    - Werm Sie es schwierig finden, das zu be-halten, was Sie aufgescluieben haben, z.B.whrend einer Besprechung oder Lehrveran-staltung, werden Sie sehr bald herausfinden,

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    da die Mind Map Methode Ihr Gedchtnisverbessert.

    - Sich in der traditionellen, linearen WeiseNotizen zu machen, braucht viel zu vielZeit, da die meisten Menschen viel zu vieleWrter aufschreiben. Sie werden sofort mer-ken, da der Gebrauch von Mind Maps Zeiteinspart. Sie brauchen sich nicht viele Wr-ter zu merken. Sie werden herausfinden, daSie durch den Gebrauch von weniger Wr-tern mehr Zeit zum Zuhren, zum Teilneh-men an Diskussionen etc. haben werden. Dadiese Methode Zeit spart, werden Sie mehrerledigen knnen!

    - Viele Menschen haben Schwierigkeiten da-mit, Dinge an den richtigen Platz zu legen,um sie spter wiederzufinden, wenn Sie siebrauchen. Dies gilt auch fr Notizen. Da dieMind Map Methode Zeit und Platz einspart,knnen Sie das, was Sie suchen, leicht wie-derfinden.

    Mind Mapping ist eine effektive Methode,um sich zu organisieren!

    - Auf den ersten Blick erscheint ein MindMap unorganisiert oder sogar total unver-stndlich (siehe Abbildung). Wenn Sie jedochselbst Mind Maps gemacht haben, werdenSie bemerken, da ein Mind Map gewhn-lich strukturierter und logischer aufgebautist als lineare Notizen. Auch dies hilft Ihnen,das \vlederzufinden, "vas Sie suchen.

    - Sie werden von Ihrer Kreativitt und Vor-stellungskraft in vielerlei Hinsicht Gebrauchnluchen knnen.

  • - Mind Mapping macht Spa! Notierenwird als eine ermdende Beschftigung be-trachtet - Mind Mapping nicht!

    Dies sind nur einige der Vorteile und Er-leichterungen beim Gebrauch der Mind MapMethode. Sie werden beim ben noch mehrVorteile entdecken.

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  • Der AnfangDie Mind Map Methode unterscheidet sichsehr von der gewhnlichen Notiztechnik.Die meisten Menschen machen sich Notizenin ganzen Stzen oder Satzteilen. Nur einkleiner Anteil gebraucht Stichworte. Schau-en Sie sich noch einmal den Umschlag desBuches an. In welcher Art und Weise unter-scheidet sich dies von Ihren gewhnlichenNotizen? Sieht es unordentlich aus? Auf ge-wissen Weise tut es das, da Sie wahrschein-lich die Wrter, die Bilder und die Farben inihrer Bedeutung nicht verstehen - und wofangen Sie an zu lesen? Sie mgen sogardenken, da es sich nicht lohnt, Mind Map-ping verstehen zu lernen! Es wird jedoch al-les ganz klar werden, wenn Sie erst einmalangefangen haben.

    In diesem Kapitel werden Sie die ersten ele-mentaren Regeln der Mind Map MethodeSchritt fr Schritt lernen. Sie werden keiner-lei Schwierigkeiten haben, wenn Sie diesemBuch folgen und alle Aufgaben ausfhrenund mit der Methode ben, wann immer SieGelegenheit dazu haben. Wenn Sie das tun,werden Sie sich schnell an die Teclmikgewhnen und ihre Mglichkeiten erken-nen. Was Ihnen zuerst unordentlich ineinem Mind Map erscheint, wird sich baldals sehr logisch herausstellen und Sie wer-den sich leicht darin zurechtfinden. SolltenSie jedoch berhaupt keine Erfahrung imNotieren haben, mssen Sie zunchst ben,welche Stichworte Sie auswhlen sollten. Siemssen Ihre Fhigkeit des Zu hre,lS trainie-ren und Ihre Fhigkeit, einen Zusammen-hang oder einen Kerngedanken im Gesagtenoder Geschriebenen zu erkennen. Dies ler-nen Sie in den ersten bungen.

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    Erwarten Sie keine Wunder. Einige Men-schen klmen vom ersten Moment an Fahr-rad fahren, whrend andere ben und ben.Es ist wie mit vielen anderen Techniken; derFortschritt kommt allmhlich oder in Sch-ben.

    Wenn Schulkinder lesen lernen, konzentrie-ren sich manche so sehr auf das Erlernen derTechnik, da sie keinen inhaltlichen Zusam-menhang der gelesenen Wrter erkennenknnen. Aber nach einiger Zeit, wenn sie dieFhigkeit des Lesens gebt haben, werdensie auch den Inhalt verstehen und dabeiSpa haben.

    Wem1 Sie eine Technik begriffen haben unddann von Ihnen verlangt wird, eine weiterezu lernen oder die alte durch eine neue zuersetzen, werden Sie sich in einem Konfliktwiederfinden. Das erste, "vas nonnalerweiseauftritt, ist, da Sie sich verwirrt fhlen undversuchen, die alten Regeln auf die neuen zubertragen. Sie erhalten eine Mischung ausbeiden. Fr einige Menschen ist es dasuerste, was sie erreichen knnen. Sie wer-den niemals die neue Technik oder Methodewirklich erlernen, weil sie keinen Weg derVerbesserung finden.

    Fr andere wiederum ist eine neue Sicht-weise eine aufregende Herausforderung. Siebrauchen Geduld und Sie werden sehr zu-frieden sein, wenn Ihnen alles klar gewor-den ist.

  • GewhnlichesNotierenZu viel und ohne System

    Viele Menschen sind wlZufrieden mit ihrerArt und Weise, sich Notizen zu machen. Sieerkennen, da sie viel zu viele Wrter auf-schreiben, was ihnen wiederum Schwierig-keiten bereitet, den berblick zu behalten.Sie finden es schwierig, die grundlegendenFakten einer Lehrveranstaltung, einer Be-sprechung oder eines Buches herauszufilternund das Wesentliche vom Unwesentlichenzu unterscheiden. Sehr wenige haben einezufriedenstellende Anleitung erhalten, wieman effektiv lernt lmd sich Notizen macht.

    Lassen Sie uns einem Studenten folgen, dersich gerade im ersten Semester an der Uni-versit teingeschrieben ha t:

    Der Professor nahm seine Brille ab und erhobseine Hand mit einer reservierten Bewegung. Eswar wie die Geste eines Dirigenten, der seinOrchester versammelt. Zweiundvierzig Kugel-schreiber erhoben sielt ber zweiundvierzig No-tizblcke. Er begann zu sprechen und alle beug-ten sich Uber ihre Notizblcke und schrieben sosclmell sie kon nten.

    Niemand konnte Steno, aber alle gaben ihrBestes. Einundvierzig Studenten und eine Stu-dentin versuchten, so viel wie mglich von demaufzuschreiben, was ihnen der Referent sagte.

    Sie schrieben so viele Worte wie sie konnten,aber es war nicht anniihernd genug. Die Wrterverfolgten sich gegenseitig, die Studenten blie-

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    ben zurUck und muten hin und wieder etwasiiberspringen, um aufzuholen. Es war einfachunmglich, gleichzeitig mitzuschreiben und dasGesagte zu verstehen. Nichts blieb im Gediicht-nis, es war wie gehrt so vergessen. Sie wutennicht, was sie schrieben, und als sie ihre Auf-zeichnungen {asen, zgerten sie und versuchtenes auf eine andere Weise. Sie fingen an, genauerhinzuhren und schrieben kurze Zusanllnenfas-sungen auf. Aber wa'hrend sie schrieben, gingdie Lehrveranstaltung weiter, und als sie Initdem Schreiben fertig waren und wieder zuhrenkonnten, war der Faden gerissen und die folgen-de Zusammenfassul'Ig hing in der Luft. Wieauch immer sie es versuchten, es blieb ein flick-werk.

    Ein Autor, der gerade gelernt hatte, mit derMind Map Methode zu arbeiten, stellte in sei-nem Arbeitszinm1er ein Flipchart auf. Wenner ein neues Buch konzipierte, begann er miteiner Skizze des ganzen Buches. Dann nahmer dieses Blatt ab und hngte es irgendwoanders im Raum wieder auf. Danach machteer fr jedes Kapitel eine neue Skizze.

    Bevor er die Mind Map Methode anwandte,hatte er all diese Gedanken und Ideen in sei-nem Kopf, unstrukturiert und W1ausgereift.Der Schreibproze war mit einer MengeSchmerz und negativen Gefhlen verbun-den, sowohl fr ihn selbst als auch fr dieMenschen in seiner nheren Umgebung.

    Durch den Gebrauch von Mind Maps kOlm-te er nW1 Ideen lmd pltzliche Einflle auf-schreiben, ohne darber nachdenken zu ms-sen, in welches Kapitel sie gehrten. Es wa-ren zu jedem Zeitpunkt des Schreibprozes-ses Vernderungen und Hestrukturierungenmglich. Von Anfang an konnte er ohne dasGefhl von Druck und Stre schreiben. Er

  • bemerkte, da er eine Menge Zeit gewann,da alles so gut strukturiert und gut durch-dacht war, als er begann.Ein anderer Mann, ein Naturwissenschaftler,der hin und wieder ffentliche Vorlesungenvor ganz unterschiedlichen Gruppen hielt,fertigte sich normalerweise ein vollstndigesManuskript an - jeden einzelnen Satz! Er lasdas Manuskript Wort fr Wort ab. Er warnicht zufrieden mit dieser Vorgehensweise,weil er sich dachte, da seine Vorlesungenetwas trocken und unpersnlich seien(was seine Zuhrer besttigt htten!)

    Als er die Mind Map Technik erlernt hatte,begann er mit einer groben Skizze in derForm eines Mind Maps. Er versuchte, sich inseine Hrer hineinzudenken: Was mchteich ber dieses Thema wissen? Indem ersich eine Anzahl solcher Fragen stellte, fander mehr und mehr Aspekte ber sein Themaheraus.

    Einer der Vorteile der Mind Maps ist dieMglichkeit, von einem Teil in einen ande-ren zu springen, was den Gedanken freienLauf lt.

    Als er die neue Methode das erste Mal an-wandte, schrieb er sicherheitshalber ein voll-stndiges Manuskript in linearer Form, aberbald fand er diesen Schritt unntig. Alsobegann er, stattdessen immer wieder vonneuern, ein Mind Map anzufertigen, bis esklarer, grer und besser strukturiert war,wobei er auch Farben, Symbole, Bilder unddreidimensionale Illustrationen verwendete.Wenn er zustzliche Informationen in Formvon Diagrammen oder Tabellen einbeziehenwollte, dann heftete er sie an den Rand oderschrieb sie zitierbereit auf ein anderes BlattPapier.

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    Beide, er und seine Zuhrer, bemerkten denUnterschied. Seine Vorlesungen wurdenlebendiger und interessanter, und er konnteBlickkontakt mit seinen Studenten aufneh-men. Alles, was er nun noch zu tun hatte,war, ab und zu einen Blick auf das MindMap zu werfen, um sich zu vergewissern,da er nichts vergessen hatte oder um zuberprfen, was als nchstes auf der Listestand.

    Genug dieser Beispiele. Welche Motivatio-nen haben Sie, warum Sie die Mind MapMethode lernen wollen, oder eher - welcheMotive, warum Sie sie nicht lernen wollen?

    Behalten Sie diese Frage vorerst unbeant-wortet in Ihrem Kopf, whrend Sie sich mitder Technik vertraut machen. Whrend Siedie Mind Map Methode erlernen und ben,werden Sie ihre Vorteile entdecken und dieGebiete ihrer Anwendung.

    Die Mind Map Methode hilft Ihnen, Ihrekreativen sowie Ihre analytischen und logi-schen Fhigkeiten zu entdecken. Sie werdenlernen, wie eine Struktur zu finden ist undwie Verbindungen zwischen den verschie-denen Teilen hergestellt werden knnen. Esist wichtig, da Sie Ihren eigenen Stil finden.Kein Mind Map hnelt einem anderen,selbst wenn zwei Leute ber die gleiche Be-sprechung oder den gleichen Text ein MindMap erstellen. Das Wichtigste ist, da IhrMind Map fr den Zweck, den Sie ihm zu-gedacht hatten, verwendet werden kann. Esist immer das Ergebnis, das zhlt.

  • 1. Kapitel

    Schlsselwrter

  • Platz fr Ihr eigenes Mind Map(Jeweils zu Beginn eines Kapitels finden Sie Platz fr ein eigenes Mind Map. Sie knnen hiereine Zusammenfassung des Kapitels fr sich selbst anfertigen, sobald Sie mit der Methode einwenig vertraut sind.)

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  • Alle Elemente der Sprache haben ihre spezi-fische Rolle innerhalb der Sprache. Schls-selwrter sind Wrter, die Sie aus einemText herausfiltern und in Ihrem Gedchtnisverstauen. Sie helfen Ihnen, den Text wiederabzurufen, wenn Sie ihn brauchen.

    Lassen Sie uns eine bung versuchen:

    bungIm folgenden Text haben wir alle Wrter ge-strichen, bis auf die, die etwas beschreiben -wie etwas aussieht usw. Was ist die Infor-mation, die Sie bekommen, wenn Sie dieseWrter lesen? Jeder Strich steht fr ein weg-gefallenes Wort. Schreiben Sie Ihre Assozia-tionen auf, die ihnen beim Lesen der Wrtereinfallen.

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

    -. - - - - - - - - - - - -, - - gelegentli-chen - - -, - - -.- - - - - - verzierten - ,gelb und frhlich bunt - -, - zwei - - -,--, - neben -, - schiefe - -. - - - - - - - -- - - - - - - - - -, jung und attraktiv. -- - - - - - - - - , - - - - vor - - -

    - - - -.

    Natrlich ist es unmglich, beim Lesen die-ser Wrter genau zu wissen, wovon dieserText handelt. Aber sie geben Ihnen einigeInformationen - sie scheinen eine Personoder ein Objekt zu beschreiben.

    Lassen Sie uns nun all die anderen Wrter,auer der Verben und Substantive, einsetzenund wir werden sehen, was passiert:

    Das - auf dem er sich an diesem - - - sichzu einer - hin, die - - -. Durch einen - die-

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    ses - - die - zwischen - und -. Bei einemgelegentlichen - ber die -, - - auf dem -vor ihm einen verzierten - -, der gelb undfrhlich bunt - -, von zwei - - -, eine -,der neben -, eine schiefe - -. Der - - mit -und - - und an der - des Ganzen - eine -,jung und attraktiv. - - die - fr mehr alseine - -, als der - direkt vor seinen - zum -- -.

    Ist es nicht seltsam, wie wenig Worte be-deuten? Lassen sie uns nun auch alle Verbenhinzufgen und sehen was dann passiert:

    Das - auf dem er sich an diesem - befandsenkt sich zu einer - hin, die - - heit.Durch einen - dieses - verluft die - zwi-schen - und -. Bei einem gelegentlichenBlick ber die -, sah - auf dem - vor ihmeinen verzierten - herunterkommen, dergelb und frhlich bunt bemalt war, von zwei- gezogen wurde, eine -, der nebenherlief,eine schiefe - tragend. Der - war mit - und -beladen und an der - des Ganzen sa eine -,jung und attraktiv. - hatte die - fr mehr alseine - verloren, als der - direkt vor seinen -zum - gebracht wurde.

    Es gibt 31 Substantive in diesem Text voninsgesamt 109 Worten. Dennoch ist es im-mer noch nicht klar, von was dieser Texthandelt. Vielleicht geben Ihnen einige derVerben, wie bemalt, gezogen, hergehend, tra-gend, beladen und sa einen Hinweis?

    Hier sind die fehlenden Wrter!

    Das Feld, auf dem er sich an diesem Mor-gen befand, senkt sich zu einer Hgelkettehin, die Norcombe Hill heit. Durch einenVorsprung dieses Berges verluft die Straezwischen Emminster und Chalk-Newton.

  • Bei einem gelegentlichen Blick ber dieHecke sah Oak auf dem Hang vor ihmeinen verzierten Wagen herunterkommen,der gelb und frhlich bunt bemalt war, vonzwei Pferden gezogen wurde und einen Kut-scher, der nebenherlief, eine schiefe Peitschetragend. Der Wagen war mit Haushalts-waren und Pflanzen beladen und an derSpitze des Ganzen sa eine Frau, jung undattraktiv. Gabriel hatte die Sicht fr mehrals eine Minute verloren, als der Wagendirekt vor seinen Augen zum Stillstandgebracht wurde.(aus Far From the Madding Crowd vonThomas Hardy)

    Nun, war es Ihnen mglich, den Inhalt desTextes zu erraten? Htten vielleicht einigewenige Informationen von Anfang an Ihnenzur richtigen Richtung verhelfen knnen?Lassen Sie es uns nun in umgekehrter Rich-tung versuchen. Sie bekommen alle Substan-tive eines anderen Textes. Finden Sie jetztheraus, um was es in diesem Text geht:- - - Menschen - - Ozean, Kontinente -Flsse - - - Vereinigte Staaten. - - - -Sprache - - - Rasse, Religion - Nation - -Welt.- - - Neulinge - Armut - Suche -Mglichkeiten. - - - - - Verfolgung -Suche - - Freiheit.- Vereinigte Staaten - - - Symbol- Demo-kratie - Freiheit. - - - - - - - - Gesell-schaft - - - Topf, - - - - - - Langzeit-Amerikaner - - - - - - - - - Gesellschaft- - - Gemeinschaften, - - - - - - - - -

    - Tatsache, - Vereinigte Staaten - - - - - -Gemeinschaften - - - - - - Reichtum. -Realitt - Trume - Erfolg - - - - -Faktoren.

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    (aus Americans and the US von FredericFleisher, Symposium 1987)

    Nun, brauchen Sie die fehlende Wrter?Wahrscheinlich nicht. Sie bekommen genugInformationen ber die Substantive, um denInhalt des Textes zu erfasssen!

    In einer Nuschale

    Substantive benennen Dinge und sietragen die Information im Text.

    Verben benennen Aktivitten, Dinge,die passieren oder das, was jemandtut.

    Adjektive beschreiben Dinge. Sie sindan Substantive gebunden und modi-fizieren ihre Bedeutung, indem sie siebeschreiben und begrenzen.

    Wir benutzen hauptschlich diese drei Wort-arten, wenn wir Schlsselwrter suchen,egal, welche Notier-Technik wir anwenden,da diese uns alle Informationen liefern, diewir bentigen. Die Substantive sind diewichtigsten. Das bedeutet aber nicht, da Siedie anderen Wortarten ausschlieen sollen.Schlsselwrter sind einfach nur dieWrter, die Ihnen das beste Ergebnis lie-fern.

    Das richtige Wort

    Die Fhigkeit, das richtige Wort oderSchlsselwort zu finden, ist entscheidend,wenn Sie die wichtigsten Informationeneines Textes im Gedchtnis behalten wollen.Viele Studenten beklagen sich darber, da

  • sie so viel Zeit zum Lernen bentigen unddann, wenn sie am nchsten Tag zur Lehr-veranstaltung kommen, alles vergessen ha-ben. Den meisten fehlt es an der Fhigkeit,die richtigen Worte als Schlsselwrter zufinden, um sie dann als Brcken fr denRest der Information zu benutzen.

    Allgemein knnte man sagen, da sich diemeisten Menschen in ihren Bchern zu vielnotieren und unterstreichen, wenn sie ler-nen. Etwa 60-90% des Notierten ist ber-flssig. Mit so vielen Notizen bentigt manfr die Wiederholung des Materials viel Zeit- und es ist noch nicht einmal garantiert,da Sie Ihr Geschriebenes verstehen werden!Wenn Sie wiederholen, was Sie schon ein-mal gelernt haben, brauchen Sie nur einesehr begrenzte Anzahl von Wrtern, voraus-gesetzt es sind die richtigen Wrter!

    Wie viele Fakten Sie parat haben, wie hartSie auch studieren, wie viele schne undunterweisende Bilder Sie auch haben - waszhlt ist, wie viel Sie gelernt haben und imGedchtnis behalten knnen.

    In der nchsten bung sollen Sie einen lan-gen Text lesen.

    Lesen Sie im Kapitel Das menschliche Ge-hirn den ersten Abschnitt auf den Seiten 25und 26. Unterstreichen Sie oder schreibenSie in Ihrem Notizblock die Wrter auf, dieSie fr Schlsselwrter halten.

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    Die unterschiedlichenEbenen in der Sprache

    Durch das Einordnen der Schlsselwrter inSprachniveaus wird Ihnen bewut, auf wel-che Wortarten Sie sich konzentrieren ms-sen. Wir knnen eine Sprachleiter kon-struieren, von der aus wir mit sprachlichenBegriffen anfangen, um dann zu allgemeine-ren und berlappenden Begriffen zu kom-men. Es hat auch damit zu tun, von einemkonkreten Niveau zu einem abstrakten zugelangen. Schauen Sie sich bitte das nachfol-gende Beispiel an:

    I SugetierI Haustier

    I Hund" Waldi"

    Am unteren Ende der verallgemeinerten Lei-ter finden Sie alle Begriffe im Text, in diesemFall durch den Namen eines Hundes symbo-lisiert. Wenn man sich nun ber alle Wal-di, Rex, Schnurzei und wie immer sieauch heien mgen unterhlt, ist es besservon Hunden zu sprechen. Der nchsteSchritt ordnet die Hunde in dieselbe Kate-gorie einer Gruppe anderer Tiere mit einund die hchste Sprosse umfat alle Suge-tiere. Auf diesem Niveau ist der Hundnicht lnger sichtbar, er wurde zu einem Be-griff in einem sehr viel greren Kontext.

  • Um Mind Maps zu erstellen, ist es unbe-dingt notwendig, da Sie diese Klassifika-tion im Gedchtnis behalten. In erster Liniesollen diese Schlsselwrter als Schlsselfungieren, genauso wie das Wort es schonsagt. Sie sollten einen ganzen Kontext ent-schlsseln, sogar noch Jahre spter. Sie soll-ten Ihnen direkt die richtige Assoziation ver-mitteln, wenn Sie die richtigen Schlssel-wrter gewhlt haben!

    Stellen Sie sich ein Feld von Blumenknospenvor. Mit Ihrer Videokamera machen Sie Auf-nahmen dieser Knospen - alle zehn Minutenein Bild, bis sie sich zu Blten geffnethaben. Wenn Sie diesen Film abspielen, zeigtsich dieser Proze schneller als in Wirklich-keit. Die Vorstellung dieser aufblhendenBlumenknospen zeigt Ihnen symbolisch, wiedie Schlsselwrter in Ihrem Gehirn arbei-ten. Ein Wort, welches zu einer Blumewird, ist ein Wort, das viele Assoziationenmiteinander verbindet. Einige dieser Wrterknnen den Inhalt eines ganzen Textes wie-dergeben, whrend andere sich nur aufeinen kleinen Ausschnitt beziehen.

    Genauso wie eine Blume ihre Bltenbltterwieder zu einer Knospe zusammenzieht,kann ein Wort seine Assoziationen zurck-nehmen wie zu einer Knospe und es bleibtso lange in Ihrem Gedchtnis, bis Sie es wie-der abrufen. Wenn es eine gutes Schlssel-wort ist, wird es wieder alle seine Blten-bltter zeigen. Neue Fakten werden aufallen Ebenen an die bestehenden Assozia-tionen angehngt. Wenn sie im Gedchtnisbleiben und wieder aktiviert werden kn-nen, nennen wir dies lernen.

    Sie werden feststellen, da Sie, whrend Sieben, Schlsselwrter zu finden, mehr Wr-

    22

    ter aufschreiben als notwendig ist, fr alleFlle. ben Sie fleiig, die Anzahl derSchlsselwrter zu reduzieren! Es ist sehrviel sinnvoller, sich auf das Finden vonSchlsselwrter zu konzentrieren, die wieeine Blumenknospe funktionieren.

    Dies bedeutet nicht, da Sie nur Wrter ausder obersten Sprosse, mit den abstraktenund bergeordneten Begriffen, verwendensollen. Vielleicht sind es gerade die konkre-ten Begriffe, die Ihnen zu den besten Asso-ziationen verhelfen. Manchmal ist es ein Bei-spiel oder eine Geschichte, die Ihnen dierichtige Assoziation vermittelt. In einemMind Map arbeiten Sie auf jedem Sprach-niveau und auch nicht-sprachlichen Infor-mationen wie Bilder, Farben, Symbolen usw.

  • 2. Kapitel

    Dasmenschliche Gehirn

  • Platz fr Ihr eigenes Mind Map

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  • Bevor wir weitermachen, sollten wir zunchsteinige Grundbegriffe ber die Funktiondes menschlichen Gehirns kennenlernen.

    Ihr Gehirn besteht aus etwa 14 MilliardenNeuronen oder Nervenzellen. (Es gibt auchSchtzungen, die in Grenordnungen biszu 100 Milliarden reichen.) Die meisten die-ser Zellen entwickeln sich zu einem frhenZeitpunkt in unserem Leben.

    Jede dieser Zellen kann eine Vielzahl vonSynapsen entwIckeln, welche die Verbindun-gen zu anderen Zellen herstellen. Je mehrSynapsen existieren, desto mehr Verbindun-gen knnen hergestellt werden. Die frhe-sten Erfahrungen in Ihrem Leben entschei-den darber, wie gut diese Verbindungenfunktionieren und wie viele Sie produzierenknnen.Der Organismus mit der hchsten Anzahlsolcher Verbindungen zeigt das intelligen-teste Verhalten. Eine geringe Anzahl sol-cher Verbindungen lt auch nur eine gerin-ge Anzahl von Reaktionen zu.

    Krperteile eines menschlichen Krpers mitkomplexen Bewegungsmglichkeiten verlan-gen eine hohe Anzahl von Neuronen im Ge-hirn. So wird z.B. eine Hand mit einer gre-ren Anzahl von Neuronen bedient als ein Fu.

    Die Fhigkeit des Sprechens beim Menschenist angeboren. Dies wird daraus geschlossen,da bei einem Vergleich der Anzahl derNeuronen, die fr die Steuerung der Mund-bewegungen, der Zunge und des Kehlkop-fes zustndig sind, beim Menschen eine er-heblich grere Anzahl festgestellt werdenkann als bei anderen Primaten. Das Gehirnkoordiniert Reize unserer Sinnesorgane undwandelt sie in angemessenes Verhalten um.

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    Die Tatsache, da das Grohirn aus zweiverschiedenen Hlften besteht, ist nicht neu,aber die Forschung, hauptschlich whrendder 60er Jahre, brachte interessante Ent-deckungen hervor.

    Der Amerikaner Roger Sperry, dem spterder Nobelpreis fr Medizin verliehen wur-de, leitete diese Forschungen. Er fhrte eineAnzahl von Experimenten an Affen durch,bei denen das Corpus Callosum (der Bal-ken, bestehend aus Millionen Nervenzellen-fasern, die die beiden Hemisphren verbin-den) durchtrennt war. Er fand heraus, dadie Affen anscheinend weiterhin normal han-deln und Neues lernen konnten. Was er aberentdeckte war, da die zwei Hemispren derAffengehirne ein voneinander unabhngigesLeben fhrten, ohne zu wissen, was die an-dere Hlfte tat, sobald der Balken durch-schnitten war.Sperry erfuhr von hnlichen Operationen anMenschen, die an schwerer Epilepsie litten.Auch sie verhielten sich nach der Operationvllig normal, ohne Konsequenzen fr ihrGedchtnis oder ihre Lernfhigkeiten. In Zu-sammenarbeit mit diesen Split-Brain Patien-ten fhrte er einige interessante Experimen-te durch.

    Es war bereits bekannt, da die Fhigkeitdes Sprechens eine Aufgabe der linken He-misphre ist. Konnten diese Patienten beretwas sprechen, was nur die rechte Hemi-sphre gesehen hatte? Da die linke Hemi-sphre die Aktivitten der rechten Krper-hlfte koordiniert und die rechte Hemisph-re die der linken Krperhlfte, waren dieVersuche so arrangiert, da immer nur einAuge ein bestimmtes Bild sehen konnte. Alsder Patient darum gebeten wurden, zu er-zhlen, was er gesehen hatte, konnte er

  • lediglich die Bilder benennen, die er mit sei-nem rechten Auge gesehen hatte. Anderer-seits war er aber durchaus in der Lage, mitseiner linken Hand Gegenstnde zu ergrei-fen, die er mit seinem linken Auge gesehenhatte.

    Die rechte Hemisphre ist stumm, aber inhohem Mae befhigt, Farben und Formenzu unterscheiden. Es scheint, als ob die rech-te Hemisphre auch Dimensionen, Musterund Gesamteindrcke besser unterscheidenkann, whrend die linke Hemisphre ehersprachlich dominiert ist und Informationenin einer sequentiellen, logischen Art undWeise verarbeitet.Einfacher ausgedrckt knnte man sagen,da die linke Hemisphre den Wald vor lau-ter Bume nicht sehen kann, und die rechteGehirnhlte zwar den Wald erkennen kann,aber nicht die Bume. Das bedeutet, da je-de Hemisphre fr verschiedenartige Reizeempfnglich ist. Logisch strukturierte Spra-che ist das Gebiet der linken Hemisphre,whrend Assoziationen, Bilder und Analo-gien, Poesie und Mythen von der rechtenGehirnhlfte verarbeitet und verstanden wer-den. Diese zwei verschiedenen Typen vonSprache sind unterschiedliche Beschreibun-gen von Realitten, wobei dem Intellekt In-tuition und Gefhle gegenberstehen.

    In westlichen Gesellschaften werden dieFhigkeiten der linken Gehirnhlfte hocheingeschtzt. In den letzten Jahren wurdenuns das Ungleichgewicht und seine Folgenbewut. Wir haben begonnen, die Kreativi-tt der Menschen hher zu bewerten unddie Fhigkeiten der rechten Hemisphre zutrainieren. Wir wissen von besonderen Schu-len, die sehr viel Wert auf die praktische Be-schftigung mit der Kunst, der Musik und

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    der Literatur sowie anderen kreativen Fhig-keiten legen, da Schler dort auch in Mathe-matik, Sprachen und anderen linkshemi-sphrischen Fchern bessere Leistungenbringen.

    Das unbekannte GehirnDas menschliche Gehirn hat mit allem zutun, was menschliche Wesen auf der Erdebetrifft und deshalb auch mit einer Mengesehr unmenschlicher Angelegenheiten. Wirwissen tatschlich sehr wenig ber die Funk-tionsweise des Gehirns. Das meiste, was wirwissen, entdeckte die Gehirnforschung inden letzten zehn bis fnfzehn Jahren. Den-noch wissen wir weniger ber unseren inne-ren Raum als ber die ueren Rume!

    Die Informationen, die durch unsere Sinnes-organe eindringen, werden gefiltert und ver-glichen mit frheren Erfahrungen. Die Ein-drcke werden auf mysterise Weise mitein-ander vermengt, berlappt und ausgemalt.Die meisten dieser Eindrcke sind uns in dereinen oder anderen Form gut bekannt. DasGedchtnis bietet eine fein strukturierteLandkarte, auf der fast jedes Stckchen In-formation seinen Platz findet - bewut oderunbewut.

    Wenn uns etwas absolut Neues begegnet,wie das Bild auf der nchsten Seite, verur-sacht es eine Unterbrechng des gleichmi-gen Informationsflusses in unserem Gehirn.Was bedeutet dieses chaotische, anscheinendwahllose Muster aus schwarzen und weienFlecken?Ihr Gehirn versucht verzweifelt, die Bedeu-tung des Musters zu erfassen. Die meistenMenschen sind nicht fhig, das Bild zu inter-

  • pretieren. Hier einige Hinweise: was in die-sem Bild dargestellt wird, ist ein Teil vonetwas Realem, ein lebendiges Wesen, Ihnensehr bekannt. Versuchen Sie es jetzt nocheinmal! Knnte es ein Gesicht sein? EineFrau? Ein Hund? Ein Pferd? usw.... WennSie denken, da Sie etwas Sinnvolles in die-sem Bild erkannt haben, dann schlagen Siebitte Seite 108 auf, wo Sie die Auflsung fin-den.

    Wenn Sie sich das Original angeschaut ha-ben, vergleichen Sie bitte die zwei Bilder.Knnen Sie nun etwas erkennen? Wie habenSie den Vergleich realisiert?

    Die meisten Menschen suchen hervorstechen-de Eigenschaften heraus, Dinge, die unge-whnlich oder typisch fr etwas sind. Esgibt dafr natrlich einen Grund.

    Wenn Sie sich in einer komplexen Situationbefinden, z.B. auf einer Kreuzung whrendder Hauptverkehrszeit, dann sind Sie ge-zwungen, die Dinge richtig zu interpretie-ren, um zu berleben.

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    Wie entstehen Ideen?

    Eine sehr aufregende, neue Art und Weise,Gehirnfunktionen zu betrachten, wurde vondem finnischen Gehirnforscher Matti Berg-strm, Professor der Neurophysiologie ander Universitt Helsinki, Finnland, vorge-stellt.

    Er rtselte an dem Problem, wie unser Ge-hirn Ideen erschafft. Warum ist der Out-put nicht mit dem Input identisch, odermit anderen Worten - wie ist es mglich,da wir vllig neue und sogar unerwarteteGedankenstrukturen bilden knnen?

    Durch seine Forschung fand Matti Berg-strm heraus, da das Gehirn als ein bipo-lares System beschrieben werden knnte.

    Der Gehirnstamm ist der lteste Teil desGehirns. Es reguliert mit seinen Reizen dasGleichgewicht des Bewutseins. Der Gehirn-stamm ist einer der beiden Pole.

    Der andere Pol ist der Kortex, der drei Milli-meter dick ist und eine gefaltete Schicht vonNervenzellen bildet, die die beiden Gehirn-hHten berdeckt. Der Kortex ist in vier Lap-pen unterteilt, an die Funktionen wie Pla-nung, Empfang von Sinnesreizen des Kr-pers, Regulierung des Verhaltens, Entschei-dungsfreudigkeit, Erinnerungs- und Wahr-nehmungsvermgen geknpft sind.

    Diese beiden Pole verursachen Erregungen,die die Gehirnfunktionen in zwei verschiede-nen Weisen beeinflussen. Der Gehirnstamrnproduziert vllig wahllos elektrischen Strom- Unordnung, Chaos. Matti Bergstrm nenntdiesen Teil Zufallsgenerator.

  • Der Kortex ist der Wissensgenerator. Erbringt Informationen hervor - Ordnung.

    Er schreibt:

    Wenn die wahllosen Signale des Gehirn-stamms und die organisierten Signale des Kor-tex aufeinander treffen, beginnt eine Interak-tion, ein Kampf zwischen Chaos und Ordnung.

    Auf diesem Schlachtfeld, des unaufhrlichenKampfes zwischen den beiden Polen in Ihrem

    SCHLACHTFELDDER IDEEN

    Gehirn, gibt es eine Menge Opfer. KomplexeInformationsstrukturen ( Wissen) werden vonden chaotischen Reizen des Gehirnstamms bom-bardiert und zerschmettert. Es werden Um-wandlungen in den Gedankenstrukturen auf-treten, z.8. total neue Strukturen, unerwartete,unvorhersehbare Ideen werden geformt. In un-serer Alltagssprache nennen wir sie Geistes-blitze.

    Lassen Sie es mich in einem Bild verdeut-lichen:

    ..."'",n-, ~l."

    NEUE IDEEN

    Der Wissensverband, reprsentiert von einer Anzahl Tl, wird von Kaskaden Stromimpulsen des Gehirn-stamms getroffen: Ll. Der Kampf dieser beiden verschiedenen Impulsmengen bringt neue Formen hervor: Q.

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  • Matti Bergstrm schreibt: Hier auf demSchlachtfeld der Ideen beobachten wir dieEntstehung neuer Formen, ein Phnomen,das wir Kreativitt nennen.

    Menschen, die an psychischen Krankheitenleiden, knnen mit all diesen neuen Ideennicht umgehen. Sie leiden an Halluzinatio-nen und Agonie, weil sie nicht fhig sind,diese Ideen mit ihrem Wissen zu verbinden.Natrlich gibt es auch Menschen mit dementgegengesetzten Ungleichgewicht - Men-schen mit einem zu krftigen Wissensgene-rator -, die keinerlei neue Ideen zulassen.In dieser Art Gesellschaft, in der wir leben,in der Wissen und Tatsachen hher be-wertet werden als Vorstellungskraft undKreativitt, betrachten wir diese Art derUngleichheit nicht als psychische Krankheit.Im Gegenteil: oft werden diese Menschenausgewhlt oder gewhlt, um den Rest zufhren!

    Kreativitt wird angeregt, wenn wir dasGleichgewicht etwas in Richtung Chaos undUnordnung bewegen. Dies ist die Erklrungdafr, da viele Menschen kreativ sind,wenn sie Spa haben oder entspannt sind.Der Proze luft immer weiter im Gehirn ab,selbst dann, wenn wir schlafen, aber dasGleichgewicht ist dann den Reizen des Ge-hirnstamms besonders nahe. Dies knnte er-klren, warum unsere Trume so oft bruch-stckhaft oder unheimlich sind. Wir habenkeinen Zugang zu der strukturierten Infor-mation des Kortex, auer in Bruchstcken,die wir vom Unterbewutsein erhalten.

    Obwohl viele Menschen behaupten, da siewhrend des Schlafes auf viele hervorragen-de Ideen kommen, werden sie feststellenmssen, da selten eine dieser Ideen im

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    Tageslicht berleben kann! Was whrenddes Schlafes logisch erscheint, stellt sich alsvlliger Schwachsinn heraus, wenn Sie esdann mit klarem Verstand bewerten.

    Wie bewerten wir neue Idee? Es gibt gutewie schlechte Ideen.

    Matti Bergstrm schreibt:

    Jede neue Idee mu um ihre Existenz kmpfenund darum, Platz zwischen den synaptischenVerbindungen zu [inden, um zu berleben. Esist tatschlich dieselbe der Strkere setzt sichdurch - Bedingung wie in der physischen Welt,die auf die Welt der Ideen bertragen wurde. Ichnenne es Neurodarwinismus. Der Wettbe-werb zwischen dem inneren Reich der Synapsenund den Gedchtnisstrukturen ist enorm, dahersind die Chancen des berlebens sehr klein. Derbeste Weg, diese Ideen oder Wrter erinnern zuknnen, ist, sie irgendwie einzigartig zu machen.Das macht dann buchstblich Eindruck auf Sie!

    Eine Mglichkeit, Matti Bergstrns Ergebnis-se selbst zu entdecken, ist der Gebrauch einerMethode, die Ihnen den Flu von Gedankenund Ideen in Ihrem Gehirn bewut macht.Davon handelt der Rest des Buches.

    BrainstormingBrainstorming ist eine bekannte Technik, diein vielen Situationen angewandt wird, umneue Ideen hervorzubringen: Produktent-wicklung, Marketing, Werbung, Geschfts-entwicklung und viele mehr.

    Wir haben gerade von Matti Bergstrms Er-gebnissen seiner Gehirnforschung in Bezugzur Kreativitt gehrt. Das Gehirn scheint

  • unablssig als Ideen-Generator zu arbeiten,obwohl wir uns dessen nicht bewut sind.Stndig werden neue Formen kreiert und eskommt auf eine ganz bestimmte Verfassungunseres Geistes an, um einige davon wahr-zunehmen und festzuhalten.Der ntzliche Effekt des Brainstorming istein Flu wahlloser Ideen, die eine Gruppevon Menschen ersinnen, die sich gegenseitigstimulieren. Sollten Sie versuchen, diesenFlu irgendwie zu regeln, laufen Sie Gefahr,eine Idee zu bersehen, die mglicherweisedie beste htte sein knnen. Sie wissen nie,was Sie letztendlich gebrauchen knnen,deshalb sollten Sie nichts dulden, was denIdeenflu hemmen knnte.

    Wann haben Sie Ihre besten Ideen? Sie habenzu jeder Zeit Ideen, nur sind manche Situa-tionen geeigneter als andere. Die meistenMenschen behaupten, da sie im entspann-ten Zustand die besten Ideen haben - kurzbevor ich einschlafe, wenn ich in meinemLieblingsstuhl sitze und nichts tue, wennich in der Sauna bin - wenn sie etwas tun,bei dem sie automatisch funktionieren -joggen, waschen, kochen, abwaschen, sauber-machen, stricken, fahrradfahren, mein Au-to zur Arbeit fahren oder in der Interaktionmit anderen Menschen - Kaffee- /Tee-Pau-sen, Abendschulen, Gruppenarbeit.

    Selten werden Situationen wie Sitzungen,in der Schule oder bei der Arbeit er-whnt. In solchen Situationen sind die Men-schen vllig von ihrer Routinearbeit bean-sprucht oder aber es gibt einen festgefgtenRahmen, der regelt, wie Dinge gehandhabtwerden sollen, wie zum Beispiel in Sitzun-gen mit Tagesordnung, in denen es nichtvon ihnen erwartet wird, neue Ideen einzu-bringen!

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  • 3. Kapitel

    Mind Maps

  • Platz fr Ihr eigenes Mind Map

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  • 33

    Der Denkproze ist ein sehr chaotischer undverwirrender Vorgang. Gedanken folgen kei-nem geradlinigen, logischen Weg. Sie sinddas Resultat von einigen Millionen chemi-scher Reaktionen, die in jeder Sekunde inden Gehirnzellen ablaufen. Gedanken folgenvielen Wegen gleichzeitig, sie springen, fol-gen einem Seitenweg und kehren wiederzum Hauptweg zurck.

    Wenn Sie nun in linearer Weise Ihre Notizenmachen, zwingen Sie Ihre Gedanken in einenlogischen Weg, was unnatrlich ist und dieProduktion von Ideen behindert. Anderer-seits folgen Sie dem natrlichen Denkpro-ze, wenn Sie Ihre Notizen in Form vonMind Maps machen und mit Ihren Gedan-ken springen. Es ist sehr einfach, irgendwoin Ihr Map neue Ideen einzufgen.

    Hier ein Beispiel:

    Fangen Sie an, indem Sie Ihr Thema definie-ren. Dann schreiben Sie das Wort auf oderzeichnen ein Symbol dafr in die Mitte desBlattes. Lassen Sie uns das Wort Apfel alsAusgangspunkt nehmen.

  • Rund um diesen Ausgangspunkt ziehen Sienun Linien und schreiben auf jede ein Wort.Lassen Sie dem Informationsflu fr etwafnf bis sechs Minuten freien Lauf und fol-gen Sie Ihren Gedanken in jede Richtung,welche es auch sein mag. Schreiben Sie soviele Wrter auf wie mglich.

    Am Ende werden Sie eine Menge Wrter umIhren Ausgangspunkt gereiht haben. Da-durch, da Sie Ihren Gedankenflu nicht be-grenzt oder strukturiert haben, war es Ihnenmglich, eine Menge Wrter aufzuschreiben,

    34

    -

    KUCHEN~-BAUMdie ansonsten zensiert worden wren, ehesie die Bewutseinsebene des Gehirns errei-cht htte. Wenn Sie einmal Ihre Gedankenzugelassen haben, leisten sie ihren Beitrag zudem Ideenfindungsproze. Sie schaffen neueKombinationen von Wrtern, neue Assozia-tionen zu dem, was schon aufgeschriebenwurde. Sie haben nun ein Mind Map derMglichkeiten (noch ohne Logik und Struk-tur) erstellt.

    So knnte Ihr Mind Map nach etwa vier bisfnf Minuten freier Assoziation aussehen:

  • :LUT~

    GETROCkNE2"!.

    A 5 ru R. Z ~N .... "::::"=-'-'_--...

    A6WESEND

    35

    t;;;o'-OIi':N DE:L ICI aUS

    k l

  • Lassen Sie uns einen Schritt weitergehenund mit diesem Ur-Mind Map Apfelweiterarbeiten.

    Die nchste Phase des Prozesses ist, logischzu denken, um eine Struktur zu finden, eineWortauswahl zu treffen und passende Ver-bindungen herzustellen.

    Whlen Sie ein Wort aus, ein Wort, wel-ches Ihnen als wichtiger Oberbegriff amgeeignetsten erscheint, um anzufangenund markieren Sie es mit einem Marker.

    Dann whlen Sie weitere vier-fnf-sechsWrter aus, die Sie als Oberbegriffe frIhre Struktur gebrauchen knnen. DieseWrter sollten von allgemeiner, verstnd-licher Natur sein. Sollten Sie keine sol-chen Wrter in Ihrem Mind Map findenknnen, dann denken Sie sich neue aus,die dann die Struktur ergeben.

    Schreiben Sie sie auf Linien, wie im Bildunten. Auf jede Linie schreiben Sie nurein Wort. Versuchen Sie die Anzahl die-ser grundlegenden Hauptste auf vierbis sechs zu begrenzen.

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    Fgen Sie den bestehenden sten nunneue Wrter hinzu, indem Sie dnneZweige fr die Unterbegriffe zeichnen.Schreiben Sie so viele Wrter auf, wie Siefr ntig halten, um den Inhalt abzuru-fen. Es kommt nur darauf an, das rich-tige Wort zu whlen. Durch den Ge-brauch einer begrenzten Anzahl vonWrtern werden Sie fhig sein, mehr imGedchtnis zu behalten. Jedes Wort soll-te eine Menge Assoziationen und Faktenzum Thema pfel beinhalten.

    Die Wrter werden sich wie Blumen-knospen ffnen und Ihnen all die Infor-mationen geben, die Sie brauchen, wennSie das Mind Map durch immer weitereWrter und Linien verfeinern.

    Ein vollstndiges Mind Map ber pfelknnte wie das Bild auf der nchsten Seiteaussehen:

  • 37

    USVJ.

  • Die Verwendung vonSchlsselwrtern

    Das Verblffende an diesen Mind Maps ist,da kein Mind Map dem anderen hnelt; so-gar wenn sie denselben Anfangspunkt haben,denselben Text, den selben Vortrag beschrei-ben, sind die Mind Maps von einer Personzu einer anderen vllig verschieden. Das istwirklich vllig natrlich, weil wir Menschenalle unterschiedlich sind. Wir denken ver-schieden, haben unterschiedliche Erfahrun-gen und einen unterschiedlichen Wissens-stand, wir haben einen unterschiedlichenHintergrund etc.

    Deshalb werden Sie, wenn Sie Ihren per-snlichen Stil entwickeln, bemerken, da Siedie Informationen leicht abrufen knnen, dieSie mit den Bildern und den Wrtern IhresMind Maps verknpft haben.

    Die meisten Menschen schreiben zu vieleWrter, wenn sie ihre linearen, normalenAufzeichungen anfertigen, was unweiger-lich zu Problemen fhrt. Es braucht vielmehr Zeit, die Notizen zu berarbeiten undzu strukturieren. Lineare Notizen sind andie Zeit gebunden, d.h. es kommt darauf an,wann man die Information gelesen oder ge-hrt hat. Es gibt keine einfache Mglichkeit,Informationen von einem Teil in einen Zu-sammenhang mit Informationen eines ande-ren Teils zu bringen.

    Wenn Sie Mind Maps benutzen, werden Siefeststellen, da Sie nur wenige Wrter brau-chen, um sich zu erinnern. Konzentrieren Siesich auf die richtigen Wrter, nmlich die,die Sie zu einem besseren Erinnern fhren.

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    Diese richtigen Wrter oder Schlssel-wrter zu finden, ist eine Fhigkeit, die Sieentwickeln, wenn Sie Mind Maps dazu be-nutzen, Ihre Notizen zu machen.

    Die Fhigkeit, die richtigen Schlsselwrterherauszupicken, bestimmt, wie gut Sie denInhalt eines Buches, einer Vorlesung, einesZeitschriftenartikels etc. aufnehmen knnen.Wenn Ihnen diese Fhigkeit fehlt, sind Sienicht so gut in der Lage, die Hauptaspekteherauszufinden; Sie mssen mehr Zeit dafraufwenden, die wichtigen Fakten in IhrenAufzeichungen zu berarbeiten und zu fin-den. Es gibt viele Grnde, die Fhigkeit, dierichtigen Schlsselwrter zu finden, zu benund die Anzahl der Wrter, die Sie nieder-schreiben, zu begrenzen.

    Lassen Sie uns die Aufzeichungen von zweiPersonen vergleichen, die beide an einer Vor-lesung ber das Gehirn teilnahmen. Die Per-son, die ihre Aufzeichnung nach der her-kmmlichen linearen Methode anfertigte,hatte am Ende 13 beschriebene Seiten, die soaussahen:

  • Die andere Person, die die Mind MappingMethode anwandte, hatte am Ende nur eineSeite und deutlich weniger Notizen. Das Vor-lesungsprotokoll dieser Person sah so aus:

    f.NE KNOSPEN"'9 ~fU-s.

    ZIATION------, -Sc 11 4 -""L{J5S~ L WO RTI::.

    "FARBEN

    ,-,PARE

    SIM uL"TAN~'LDERMUSik ~

    ~( r I)

    l I ~_\. \ p...~vJ; \

    _ c;s-0 ) \/ ) J

    SE..QUE.NI/Et....(

    VER A.L.

    ZAHL

    ~)(~ LOq/k

    39

  • Aber es gibt noch mehr Vorteile als nur dieAnzahl der Wrter oder der beschriebenenBltter. Ich habe schon einmal den Aspektder Zeit erwhnt. Bei linearen Aufzeichnun-gen ist Zeit primr wichtig, was auch be-deutet, da ich mein Gehirn dazu zwingenmu, mich am zeitlichen Ablauf dessen, wasich hre oder lese, zu orientieren und nichtan der Bedeutung. Wenn ich bestimmte De-tails in meinen linearen Aufzeichnungenwiederfinden mchte, mu ich mich auchauf lineare oder sequentielle Weise an das,was ich gehrt habe, erinnern.

    Wenn ich aber meine Notizen in Form einesMind Maps mache, ist der Zeitfaktor irre-levant. In einem Mind Map sind der Inhaltund die Bedeutung wichtig. Meine Notizengabeln sich, ausgehend von einem wichtigenHauptpunkt, auf Linien wie die ste undZweige eines von oben betrachteten Bau-mes.

    Ich kann jederzeit und berall neue Wrterhinzuschreiben. Ich kann von einer Stellezur anderen springen, Vergleiche anstellen,chronologischen Ketten folgen, einen Teilmit einem anderen verbinden. Am Endekommt dabei ein gut strukturiertes MindMap heraus, aus dem die Assoziationslinienund die Bedeutung der Wrter klar hervor-gehen.

    Die Form eines Mind Maps spricht sowohldie Vorstellungskraft als auch das logischeDenken an. Ein Mind Map ist tatschlicheine Art der Problemlsung und eine Kon-struktionsarbeit. Sie beginnen mit einer Idee,die den gesamten Inhalt beschreibt und fer-tigen dann einen groben Aufbau als Haupt-entwurf des Mind Maps an, das dabei zumVorschein kommt. Wenn Sie sich diesesMind Map nach einiger Zeit wieder anse-hen, werden Sie den Inhalt des Mind Mapsanhand dieses Entwurfs erfassen, sogar,

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  • wenn inzwischen mehrere Jahre vergangensind.

    Wenn Sie Ihre Aufzeichnungen in linearerWeise machen, bedeutet das normalerweise,da Sie Ihre Notizen in der selben zeitlichenReihenfolge aufschreiben, in der Sie die In-formationen hren oder lesen. Wie demauch sei, wenn Sie die Mind Map Methodeanwenden, mssen Sie manchmal warten, bisder Sprecher oder Schreiber seine Grund-idee, d.h. die Struktur, die Sie fr Ihr MindMap bentigen, offenbart. Wenn Sie nichtden Mut oder die Geduld haben, auf dieseGrundidee zu warten, dann machen Sie einskizziertes Mind Map; wenn Sie dann dierichtige Struktur gefunden haben, knnenSie ganz einfach und schnell ein neues MindMap beginnen, indem Sie die Wrter, die Siebentigen, einfach vom ersten Mind Mapabschreiben.

    Die Alternative dazu sind lineare Aufzeich-nungen, und das Resultat dieser Art derAufzeichnung sind Notizen, die genau sounordentlich sind wie die Struktur der Rede,der Sie zuhren.Mit einem berblick ber das Ganze zu be-ginnen ist sehr wichtig, wenn Sie auf Struk-tur und Klarheit Wert legen. Anderenfallsbekommen Sie nur eine unzusammenhn-gende Mischung aus wichtigen und unwich-tigen Fakten.

    Auf der Jagd nachdem GedchtnisEin gutes Beispiel dafr, wie Sie die MindMap Methode anwenden, ist, persnlicheErinnerungen aus Ihren Gehirnwindungen

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    herauszuziehen. Beginnen Sie auf die bereitsbeschriebene Weise, indem Sie einen Schls-selbegriff auf ein Blatt Papier in die Mitteschreiben und lassen Sie dann Ihren Ge-danken freien Lauf - aber vergessen Sie da-bei nicht, die ganze Zeit alles aufzuschrei-ben! Mit Hilfe von Assoziationen knnen Sietiefer und tiefer nach in der Vergangenheitliegenden Ereignissen und verschttetenErinnerungen graben. Alle Dinge, die Sievergessen haben, werden wieder an dieOberflche gelangen. Es ist so, als ob Sie einelange Leine einholen, an der Tausende vonHaken hngen; an jedem Haken hngt einFisch und Sie nehmen die Fische von denHaken, wenn sie an die Oberflche gelangtsind. Aber dabei ist es wieder sehr wichtig,da Sie die ganze Zeit weiterschreiben.Denn sonst wrden die Worte wieder ver-schwinden wie Seifenblasen in der Luft.

    bungGehen Sie in Gedanken zurck bis zu einemwichtigen Ereignis in Ihrem Leben, Z.B.

    Ihre Kindheit Ihre erste Liebe Ihr bester Freund, als Sie ... Jahre alt waren eine wichtige Person in Ihrem Leben das erste Mal, als Sie eine groe Reise un-

    ternahmen

    Und so wird es gemacht:

    Schreiben oder zeichnen Sie das zentraleWort/die zentrale Idee in die Mitte einesBlattes, z.B. Mein fnfter Geburtstag.

  • Beginnen Sie mit freien Assoziationen zudiesem zentralen Wort/der Idee. Lassen Sieste und Zweige aus diesem Zentrum her-auswachsen und schreiben Sie ein Wort aufjede Linie. Folgen Sie Ihren Assoziations-linien, soweit Sie diese fhren.

    Wenn Ihnen zuviele Wrter zu dem zen-tralen Begriff einfallen oder wenn Sie mitIhren Assoziationen pltzlich am Ende sind,dann ffnen Sie einfach neue Gabeln aneinem der schon vorhandenen Wrter.

    Es ist ganz besonders wichtig, da Sie so-viele Wrter, wie Sie knnen, aufschreiben,um einen berflu an Worten zu schaffen.

    Wenn Sie das 5 bis 10 Minuten praktizierthaben, ist es Zeit aufzuhren. Schauen Siesich alle Wrter an und whlen Sie davoneinige aus, die Sie fr ein anderes Mind Mapbenutzen mchten. Sie knnen diese Wrterentweder als Mittelpunkt fr ein neuesMind Map verwenden oder Sie knnen da-mit fortfahren, da Sie einfach die neuenAssoziationen an den entsprechenden Stel-len des ersten Mind Maps dazuschreiben.

    Jetzt ist es an der Zeit, da Sie in IhrenAssoziationen mehr und mehr ins Detailgehen. Es ist sehr wichtig, da Sie jedesWort aufschreiben, das Ihnen in den Sinnkommt.

    Wenn Sie bis zu diesem Stadium ge-kommen sind, lassen Sie Ihr Mind Map eineWeile ruhen. Der Denkproze und derIdeenflu werden in Ihrem Gehirn weiter-laufen, auch wenn Sie mit dem Schreibenaufgehrt haben. Wenn Sie das Mind Mapwieder anschauen, werden Ihnen eine Men-ge neuer Wrter einfallen, die Sie dazu-

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    schreiben knnen. Lassen Sie das Mind Mapso unstrukturiert, wie es ist, bis Sie dasGefhl haben, da es reif ist.

    Wie knnen Sie dieses Mind Map nun wei-ter benutzen? Sie knnen es natrlich so las-sen, wie es ist, Sie knnen es aber auch alsVorlage nehmen, um Ihre Erinnerungenoder eine Geschichte in linearer Form auf-zuschreiben.

    Der natrliche WegEine sehr lange Zeit hat man angenommen,da unser Gehirn in linearer Form arbeitet,was natrlich nur eine Schlufolgerung ausunserer Art zu sprechen und zu schreibenwar. Wenn wir sprechen, dann erscheinendie Wrter meist in der richtigen grammati-kalischen Reihenfolge. Das trifft umso mehrauf das Schreiben zu.

    Ansonsten arbeitet das Gehirn normalerweisenicht linear. Zum Beispiel erinnern Sie sichnur uerst selten an ganze Stze dessen,was Sie gehrt oder gelesen haben, vielmehrerinnern Sie sich an einzelne Wrter.

    Wenn Sie sprechen, benutzen Sie den gr-ten Teil Ihrer geistigen Energie dafr, dierichtigen Wrter zu finden, sie in die richtigegrammatikalische Form zu bringen und zwi-schen einer groen Anzahl von Alternativenzu whlen. Es ist wichtig, nicht dadurchmiverstanden zu werden, da man die fal-schen Wrter oder Gesten benutzt.

    Whrend Sie sprechen und dem Haupt-strom Ihrer Gedanken folgen, findet gleich-zeitig ein fortdauernder Denkproze inIhrem Gehirn statt, der nicht nur diesem

  • Hauptstrom folgt, sondern auch auf vielenSeitenwegen umherwandert, wie z.B. Habeich das Licht ausgemacht, bevor ich aus demHaus ging? oder Diese Schuhe sind wirk-lich hlich!.

    Sie knnen auerdem leicht feststellen, dadas Gehirn Ihres Zuhrers Ihre Aussageauch nicht in linearer Art empfngt. Oftmalsbringen ihn seine eigenen Assoziationen zuvllig anderen Schlufolgerungen als zu de-nen, die Sie erwartet haben. Er hat zu den-selben Wrtern andere Assoziationen, weiler auch andere Erfahrungen mit den Wr-tern verbindet.

    Whrend Sie Ihre Mind Map Technik all-mhlich entwickeln, werden Sie bemerken,da sich auch Ihre Fhigkeit des Erinnernsund Lernens verbessert. Mind Mapping undTechniken, die das Gedchtnis trainieren,basieren auf der gleichen Art zu denken,nmlich bestimmte Bilder oder Wrter dazuzu benutzen, die Vorstellungskraft und daskreative Denken zu stimulieren. Sie sparenZeit und werden effizienter in Ihrer Art desZuhrens und Lesens. Sie sparen auch Zeit,wenn Sie Ihre Notizen berarbeiten, weildiese nicht aus einer groen Menge von un-ntigen Wrtern bestehen.

    Wenn Sie die Schlsselwrter in langen Rei-hen niederschreiben, wie es in den meistenBchern zur Verbesserung der Arbeitseffi-zienz empfohlen wird, dann entgeht Ihnendie Mglichkeit, Verbindungen zwischenden Wrtern herzustellen und neue Ideen zubekommen.

    Jedem Text liegt eine Struktur, ein Skelett,zugrunde. Der Verfasser hatte irgendeineAbsicht, als er seinen Text schrieb und er hat

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    fr seine Aussage eine passende Form ge-whlt. Manche Verfasser sind sehr klar undhilfreich fr den Leser, wenn es darum geht,die Aussage zu verstehen. Andere sind un-geordnet und schwer zu begreifen. Aber wieder Stil des Verfassers auch immer sei, MindMapping ist in jedem Fall eine hervorragen-de Technik, um die Kernaussage zu erken-nen. (Siehe auch den Abschnitt Lesen mitMind Maps, S. 89 ff.)

    Ihre eigenen schriftlichenund mndlichen Texte

    Wenn man Menschen, die schreiben, nachihren persnlichen Methoden fragt, sagendiese oft, da sich der Proze des Schreibensin mindestens zwei verschiedenen Schrittenvollzieht, die manchmal miteinander in Kon-flikt geraten: eine produktive und kreativePhase, die sich oft im Unbewuten abspielt,und eine andere Phase, in der berwacht,berarbeitet und bewertet wird und diesehr bewut abluft.

    Die meisten von uns sind in ihrer Schulzeitsehr gut im Umgang mit der zweiten, ber-haupt nicht im Umgang mit der ersten Phasetrainiert worden. Sobald Sie sich der dualenNatur Ihrer Denkvorgnge bewut sind, kn-nen Sie damit beginnen, Ihre kreative Seitesehr viel besser zu nutzen. Dies wird auchIhre Fhigkeit erhhen, auf Ihre eigene ur-sprngliche und persnliche Art zu schrei-ben und zu sprechen.

    Das Sprachzentrum befindet sich in der lin-ken Hemisphre (bei Rechtshndern), dieseGehirnhlfte ist auch gleichzeitig diejenige,die sich auf logische Abfolgen und Details

  • konzentriert. Wenn wir uns nur auf dasSprachzentrum in der linken Hemisphreverlassen wrden, wre unser Schreibstilvoll von Jargonausdrcken und Stereotypenund ziemlich farblos; weit entfernt von dentatschlichen Mglichkeiten unseres Geistes.

    Mind Mapping verknpft Vorstellungskraftmit Struktur und Bilder mit Logik. In derbung auf Seite 50 werden Sie eine Methodezur Entwicklung Ihres eigenen Schreibstilserlernen.Das Gehirn hat, ebenso wie viele andere Or-gane des menschlichen Krpers, ein gewalti-ges Potential, das nicht genutzt wird, eine

    berkapazitt. berall in der Natur gibt esberflu. Denken Sie an die groe Anzahlvon Samen, die von einem Baum oder eineranderen Pflanze produziert werden, unddaran, wie wenige davon eine Mglichkeiterhalten, sich zu einer Pflanze entwickeln.

    Das Prinzip ist: Erst berflu - dann dieAuswahl.Mit der Kreativitt ist es das gleiche. IndemSie sich viele Mglichkeiten schaffen, kn-nen Sie spter daraus eine Auswahl treffenund sich das Passendste heraussuchen, umein bestimmtes Problem zu lsen oder eineneue Idee zu erschaffen.

    AnalytischesDenken-Ausgrenzen alternativerLsungen

    WENIGE

    L5UNGEN

    Wenn Sie strikt analytisch denken, neigenSie dazu, alle Vorschlge, die nicht ganz

    44

    offensichtlich zur Problemlsung beitragen,auer acht zu lassen.

  • KreativesDenken

    -Viele Ideenerarbeiten

    In Wirklichkeit kann man die Menschennicht in zwei Kategorien aufteilen - die ei-nen, die analytisch denken, und die anderen,die kreativ sind. Sie sind an sich beides ...allerdings entwickelt sich nur allzu hufigeine Dominanz des einen oder des anderenDenkstils. Die meisten Menschen haben ge-lernt, mehr analytisch zu sein. Kreative

    45

    -

    E~NE G~OSSEANlAHLVE~SCH~EDENE~LSUNGEN

    Vorschlge werden hufig im Verlauf desProzesses der Entscheidungsfindung fallen-gelassen.Es ist notwendig, diese beiden Arten desDenkens zu trennen. Das Modell, das wirbenutzen werden, beginnt mit einer kreati-ven Phase, danach folgt eine analytischePhase:

  • So beginnen Sie:

    Beginnen Sie mit einem zentralen Wort,einem Problem, einer berschrift ...

    Schreiben Sie das Wort oder ein Bild in dieMitte eines unlinierten Blattes. VerwendenSie Farben, um es hervorzuheben und esklarzumachen.

    Assoziieren Sie 5-10 Minuten frei.Versuchen Sie an dieser Stelle noch nicht,Ihre Gedanken zu strukturieren oder dieWorte, die Ihnen einfallen, zu zensieren.Schreiben Sie jedes Wort auf, das Ihnen inden Sinn kommt.

    Wenn Sie nicht weiterkommen, ffnen Sieirgendwo eine neue Gabelung, indem Sievon den schon existierenden Wrtern neueLinien ausgehen lassen. Es ist sehr wichtig,

    46

    da Sie Ihre Assoziationen die ganze Zeitflieen lassen. Wenn Sie das nicht tun, ge-raten Sie leicht in eine strukturierte Art desDenkens und damit gehen Ihnen viele Wr-ter verloren, die vielleicht spter zu brillian-ten Ideen htten fhren knnen.

    Hren Sie auf, wenn Sie das Gefhl haben,da es genug ist, oder wenn eine vorher fest-gelegte Zeit abgelaufen ist.

    Die meisten Menschen erlauben sich keineneuen Ideen whrend des Schreibprozesses,weil es keinen natrlichen Weg gibt, dieseIdeen mit einzubeziehen, besonders dannnicht, wenn sie zum falschen Zeitpunkt auf-tauchen. Wenn Sie aber die Mind Map Me-thode benutzen, knnen Sie jederzeit neueWrter in Ihr Mind Map aufnehmen. WennSie zu frh eine Struktur erstellen, fallenIhnen zuwenig Wrter ein und Sie neigen

  • dann dazu, nur alte Wrter zuzulassen,d.h. Wrter, die blicherweise mit dem Ge-genstand in Verbindung stehen. Es ist bes-ser, mit Unbestimmtheit und Chaos in IhrenGedanken zu beginnen, und erst zu einemspteren Zeitpunkt des Prozesses eine Struk-tur entstehen zu lassen.

    Wenn Sie Ihren Gedanken erlauben umher-zuschweifen, passieren berraschende Din-ge, und es ist immer wieder interessant, sichdas Ergebnis anzusehen.

    Lassen Sie mich dies an einem Beispiel zei-gen. Nachdem ich eine lngere Zeit in Islandgelebt hatte, wurde ich eines Tages zu einemTreffen eingeladen, um einen Vortrag ber

    ~

    MYRATU

    -JULE$

    47

    dieses Land zu halten. Wenn ich den Vor-trag auf normale Weise vorbereitet htte,htte ich mehrere Stunden gebraucht, umdamit fertig zu werden.Weil ich mich mit der Mind MappingMethode vorbereitete, bentigte ich dafrweniger als 20 Minuten.

    Und so habe ich es gemacht:

    1) Ich zeichnete eine Karte von Island in dieMitte eines Blattes

    2) 5 Minuten freie Assoziation

    Und so sah das Mind Map nach diesen 5Minuten aus:

  • 3) Dann unterstrich ich ein Wort, das sich alsAusgangspunkt eignete.

    4) Dann sprach ich 5 Minuten lang mit je-manden ber das Thema.

    Der Grund? Man denkt ein Wort, manschreibt ein anderes auf und man sagt eindrittes! Die Person, mit der ich sprach, fgteInformationen hinzu, stellte mir Fragen, umdas Ganze in Bewegung zu bringen und umDinge zu klren, die nicht eindeutig warenusw. Kurz gesagt, das Gesprch gab mir dieGelegenheit, noch mehr Ideen zum Themazu bekommen und dem Mind Map weitereWrter hinzuzufgen.

    Dieses 5-Minuten-Gesprch hatte noch einenweiteren Effekt: Ich bekam eine gute Idee,wie man das Ganze strukturieren knnte.

    5) Ich schaute mir das Mind Map noch ein-mal grndlicher an und whlte die Wrteraus, die man zu einer Gruppe zusammen-fassen konnte und dann versuchte ich, frdiese Gruppen einen Oberbegriff zu finden.

    Ich erfand Wrter, die nicht im Mind Mapvorkamen. In diesem Proze benutzte ichfarbige Stifte, um die verschiedenen Grup-pen zu unterscheiden.

    Und so sah mein Mind Map dann aus:

    - -

    ~/S & =fe.UE.R.48

  • 6) Ich entschied, welche Wrter ich als Ru-brikbezeichnung fr die dicken ste meinesMind Maps benutzen sollte.

    7) Ich nahm ein neues Blatt Papier und zeich-nete eine neue Karte von Island in die Mitte.Von diesem Zentrum ausgehend zeichneteich 6 Linien als dicke ste und fgte alleWrter hinzu, von denen ich dachte, da ichsie zu meinem Vortrag brauchen wrde -keins mehr und keins weniger! Dann zeichneteich noch einige Bilder anstelle von Wrtern.

    HE.kL.A.~~-----:~

    49

    8) Ich benutze meine Farbstifte, um dieRubriken hervorzuheben, auszuschmckenoder zu definieren.

    Dies ist das fertige Mind Map und das Ma-nuskript meines Vortrages! Es anzufertigen,dauerte keine 20 Minuten. Wenn Sie diesenProze von der ersten Idee bis zu einern fer-tigen Manuskript das erste Mal durchlaufen,werden Sie mglicherweise viel mehr Zeitdafr brauchen, aber mit der Zeit werdenSie immer besser werden.

    \..-ANOWI RTSCHAFT

    ~'SCHFANG)

    &.'1\""5:WOL-LE

    ,ALUMINIUM

    VJASSi:.R '-

  • Ich kann dem Mind Map immer noch etwashinzufgen oder es ndern, ich kann sogareine vllig neue Struktur hineinbringen, in-dem ich das Mind Map noch einmal schrei-be. Wenn ich dann schlielich meinen Vor-trag halte, kann ich Wrter hinzufgen oderwegstreichen, die Reihenfolge der Kapitelumstellen oder irgendetwas anderes ndern,und das sogar noch in allerletzter Minute,bevor ich anfange zu sprechen.

    50

    bungStellen Sie sich vor, Sie mten einen Vor-trag vor einer Gruppe von Menschen haltenund Sie htten die Mglichkeit, sich dasThema selbst auszusuchen. Das knnte allesvon konomische Planung in Indonesienbis zu Mein nchster Sommerurlaub sein.

    Folgen Sie dabei den gleichen Schritten, wiesie oben und im folgenden Mind Map be-schrieben sind.

    Sie sollten diesem Schema immer folgen,wenn Sie Ihre Gedanken und Ideen zur Vor-bereitung von Reden, Manuskripten, persn-licher Planung, von Projekten oder Problem-lsungen ordnen wollen, - fr alles, was IhrWissen oder Ihre Gefhle betrifft.

    Es ist auch sinnvoll, dieses Modell bei derGruppenarbeit anzuwenden. Es funktioniertauf die gleiche Weise, aber es dauert einwenig lnger, vor allem in Brainstorming-Sitzungen.

  • U1

    ......

    LIN

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    1.

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  • Stil

    Wenn Sie eine neue Art lernen, Dinge anzu-gehen, ist es normal, da Sie alte Ange-wohnheiten beibehalten, die den neuen indie Quere kommen. Bei der Mind Map Me-thode wird sich das bei der Anzahl der Wr-ter zeigen, die Sie niederschreiben, und inder Art, wie Sie die Worte niederschreibenoder das Mind Map ausfhren.

    Mit ein wenig bung werden Sie die Wegefinden, die Ihrem Denken und Ihrer persn-lichen Art des Erinnerns entsprechen. Ent-wickeln Sie Ihren eigenen individuellen Stil!Wenn Sie gerne malen und farbige Stiftebenutzen - nur zu! Wenn Sie sich durch dieBenutzung von Wrtern und nur wenigenFarben besser erinnern - arbeiten Sie in die-ser Weise! Es ist das Ergebnis, das zhlt!

    In diesem Kapitel des Buches werde ich Ih-nen einige Ratschlge, praktische Hinweiseund eine Zusammenfassung der Regeln ge-ben. Im Mind Map auf den Seiten 110 und111 finden Sie eine Zusammenfassung desganzen Buches und aller Regeln.

    Der Stil, den ich persnlich anwende undden Sie an den Mind Maps in diesem Buchsehen knnen, ist das Heugabel-Modell.Ich zeichne Linien von einem zentralenPunkt aus, und wenn ich mehr Wrter hin-zufgen mchte, zeichne ich neue Linienund schreibe die neuen Wrter darauf.

    SUJE.KT

    52

  • Natrlich gibt es noch andere Mglichkeiten!Ich zeige Ihnen im folgenden ein paar Bei-spiele. Probieren Sie die einzelnen Methodenaus und finden Sie heraus, welche Ihnen ammeisten zusagt.

    ACDE

    Die zweite sieht aus wie Molekle oder Bla-sen und deshalb nennen wir sie Moblas (=molekulare Blasen). Gelufig ist auch die

    Die erste Art sieht folgendermaen aus. Sieheit das Fischgrten-Modell.

    englische Bezeichnung cluster fr einederartige Verknpfung.

    (Warnung: Schreiben Sie nicht jede Menge Wrter in die Blasen, nicht mehr als ein Wort pro Blase!)

    53

  • Die dritte Alternative ist eine, die ich nichtunbedingt empfehlen kann, die ich aber oftin Mind Maps von Anfngern sehe. Sie hat

    keinen Namen und sieht folgendermaenaus:

    Bei dieser Methode gehen Sie das Risiko ein,da Sie verwirrt werden, wenn Sie zuvieleWrter in Ihrem Mind Map haben. Wenn Siedie einzelnen Wrter zu nahe aneinanderschreiben, ist es manchmal schwierig nach-zuvollziehen, an welche Position die Wrtergehren. Vor allem dann, wenn Sie die MindMap Methode dazu benutzen, Reden vor-zubereiten oder wenn Sie zu viele Informa-tionen in einem Mind Map unterbringen,rate ich Ihnen dazu, diese Form zu vermei-den. Es ist am einfachsten, das Heugabel-Modell zu benutzen, bei dem Sie Linienzeichnen und Ihre Begriffe auf diese Linienschreiben.

    54

  • Regeln

    Es folgen einige wichtige Regeln fr dasZeichnen von Mind Maps:

    Beginnen Sie in der Mitte des Blattes.Wenn Sie normale blanko Din A 4-Bltter be-nutzen, dann benutzen Sie das Blatt im

    Querformat (siehe Abbildung).Es ist dann einfacher, die Linien vom Mittel-punkt ausgehen zu lassen und zu lesen, wasSie geschrieben haben. Es ist ein hufigerAnfnger-Fehler, das Blatt beim Schreibenzu drehen. Tun Sie das nicht! Sonst benti-gen Sie spter, wenn Sie das Mind Map be-nutzen wollen, viel zu viel Zeit, um die Wr-ter zu lesen.

    o OO~ c:> 00 o

    Schreiben Sie in Druckbuchstaben - dasmacht das Lesen einfacher!Benutzen Sie auf den Hauptsten GROSS-BUCHSTABEN, um wichtige Begriffe oderSchlsselwrter hervorzuheben, ansonstenKleinbuchstaben. Es ist einfacher, Klein-buchstaben zu lesen, weil die Wrter sichdann leichter voneinander unterscheiden las-sen, andererseits knnen von vielen Men-schen Grobuchstaben in beiden Gehirn-hlften verarbeitet werden.

    Ein Wort auf jede Linie. Wenn Sie mehrWrter bentigen, zeichnen Sie neue Linien.Versuchen Sie, die Anzahl der geschriebenenWrter zu begrenzen. Sie brauchen nur weni-ge Begriffe, wenn Sie die richtigen auswhlen.

    55

    Benutzen Sie Farben, um die verschiede-nen Wortgruppen hervorzuheben, auszu-schmcken und voneinander zu unterschei-den und fr die Bilder.

    Zeichnen Sie Bilder. Bilder enthalten vielmehr Informationen als Wrter. VersuchenSie, Bilder zu finden, die die Informationeneiner ganzen Gruppe von Wrtern zusam-menfassen. Beispiele dafr finden Sie imMind Map am Ende dieses Buches.

    Gebrauchen Sie Symbole, Zeichen undPfeile, um aufzuzeigen, wo Verbindungenzwischen den einzelnen Teilen Ihres MindMaps bestehen oder wenn Sie auf andereMaterialien, zum Beispiel Zitate, Grafiken,

  • Charts u. a., hinweisen wollen, die Sie abernicht im Mind Map haben mchten.

    Machen Sie Einzelheiten in Ihrem MindMap einzigartig. Jedes Mind Map an sich istschon einzigartig, aber Sie knnen zum Bei-spiel einige der Wrter, Bilder oder Symbolenoch besonders unverwechselbar hervorhe-ben, indem Sie sie dreidimensional darstel-len.

    Der Grund fr diese Regel ist natrlich der,da Einzigartigkeit eine Mglichkeit ist, dieKraft Ihres Erinnerungsvermgens zu str-ken.

    Gebrauchen Sie Ihre Vorstellungskraft!Es gibt nichts, was bei der Darstellung Ihreseigenen Mind Maps wirklich verboten ist.Mind Mapping ist vor allem eine sehr per-snliche Technik, sich Notizen zu machen,und alles, was dazu dient, Ihren Umgangmit der Methode zu verbessern, ist auch er-laubt. So einfach ist das!

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  • 4. Kapitel

    Lernen mitMind Maps

  • Platz fr Ihr eigenes Mind Map

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  • Ein Aspekt bei der Anwendung der MindMap Methode ist die Mglichkeit, da Siemit Ihren eigenen Ideen und Ihrem persnli-chen Wissenshintergrund beginnen. LassenSie uns diesen Vorgang Notizen erstellennennen. Der andere Aspekt ist der desNotizen aufnehmens, d.h. wenn Sie versu-chen, Notizen zu Texten, Reden etc. vonanderen zu machen. Wenn Sie Mind Map-ping in Zusammenhang mit Lernen, demZusammenfassen von Informationen, demErstellen von Analysen oder Notizen nut-zen, dann werden Sie die Fhigkeiten an-wenden, die Sie durch dieses Buch bereitserlernt haben, obwohl Mind Mapping ineinigen Punkten von herkmmlichen Me-thoden abweicht.

    Schlsselwrter finden, sich berblick ver-schaffen und komplexe Inhalte aufnehmen,die Art, das Mind Map grafisch zu gestalten,sowohl Vorstellungskraft und Phantasie alsauch Verstand einzusetzen sind auch dannsehr wichtige Fhigkeiten, wenn es darumgeht, Mind Mapping fr das Aufnehmenvon Notizen zu nutzen. Im folgenden wer-den Sie die Methode an zwei Kurztextenben; einer handelt vom Fasten, der anderevon McDonald's.

    Wenn Sie einen Text lesen, egal, ob es sichum ein Buch oder einen kurzen Zeitungsar-tikel handelt, knnen Sie diese Methode an-wenden:

    Als erstes berfliegen Sie den Text sehrschnell, um zu erfahren, wovon er handelt.Markieren Sie dann beim zweiten berflie-gen mit einem farbigen Stift die Wrter, dieIhnen wichtig erscheinen. Es ist nicht wich-tig, ob Sie diese Wrter spter fr Ihr MindMap benutzen oder nicht.

    59

    Machen Sie ein Mind Map, indem Sie dasThema der Textes in die Mitte des Blatteszeichnen oder schreiben und ein paar Haupt-ste einzeichnen. Schreiben Sie nur wenigeWrter, jeweils eins pro Hauptast.

    berlegen Sie sich, weshalb Sie diesenText lesen. Diese Vorberlegung ist deshalbwichtig, weil die Intention des Lesers be-stimmt, wieviele und welche Wrter demText als Schlsselwrter entnommen werden.Lesen Sie den Text zu Ihrem eigenen Ver-gngen, um neue Dinge zu lernen oder umeine Zusammenfassung oder einen Berichtfr jemand anderen zu liefern - oder wassonst ist der Zweck?

    Lesen Sie den ganzen Text aufmerksamdurch und fgen Sie Schlsselwrter zu Ih-rem Mind Map hinzu. Sie werden feststel-len, da Sie beim ersten schnellen berflie-gen des Textes schon die meisten wichtigenWrter gefunden haben. Es ist erstaunlich,wieviel man beim ersten Lesen aufnimmtund wie schnell man die richtigen Begriffefindet.

    Erstellen Sie Ihr Mind Map neu und ent-scheiden Sie dabei, welche Begriffe Sie be-halten und welche Sie loswerden mchten.bernehmen Sie nur die Wrter, die Sie zumspteren Erinnern der Zusammenhnge be-ntigen!

    Sehr oft ist der Aufbau eines Textes nochnicht erkennbar, bevor man das erste MindMap anfertigt. Das ist einer der Grnde,weshalb ich Ihnen rate, das Mind Map neuzu schreiben. Der andere wichtige Grund istder, da Sie jedes Mal, wenn Sie das MindMap neu schreiben, etwas dazulernen undbei jeder Wiederholung mehr und mehr

  • Wrter weglassen knnen, je mehr sich Ihnender Sinn des Textes erschliet. Das Ziel einesjeden Lernprozesses ist es natrlich, die wich-tigen Informationen in den Kopf zu bekom-men und dauerhaft im Gedchtnis zu ver-ankern!

    Bevor Sie an die beiden Texte herangehen,betrachten Sie zunchst ein Mind Map, daszeigt, was ich Ihnen gerade zum ThemaLernen mit Mind Maps erklrt habe.

    60

  • 61

  • Text 1:Fasten

    Warum fastest du, wenn du doch gar nichtabnehmen mut?, werde ich immer wiederwhrend des Fastens gefragt. Fr die mei-sten Menschen ist bergewicht der einzigeGrund, warum man eine Fastenkur macht.Natrlich ist das Fasten auch ein hervorra-gender Weg, um sein Gewicht zu reduzie-ren, aber das Abnehmen ist nicht der Haupt-grund frs Fasten.

    Wenn Sie fasten, dann verndert sich derStoffwechsel Ihres Krpers. Ihr Krper be-freit sich von Ballaststoffen, die sich im Laufeder Jahre angesammelt haben. Sie erlangeneine natrliche Balance wieder. Normaler-weise verlieren Sie dabei auch an Gewicht,aber die grte Gewichtsreduzierung ent-steht durch den Abbau von Wasser im Kr-per, das sich aber erneut ansammelt, wennSie wieder anfangen, normal zu essen.

    Wenn Sie sich nicht wohl fhlen oder sogarFieber haben, dann fasten Sie ganz von selbstund spontan. Die meisten Tiere haben Perio-den, in denen sie fasten, und genauso haltenes die Menschen in den meisten Kulturen.

    Der sicherste Weg des Fastens ist es, nur fls-sige Nahrung in Form von Krutertees undSften aus rohem Obst oder Gemse zu sichzu nehmen. Es ist sehr einfach, diese Obst-und Gemsesfte zuhause herzustellen. Vie-le Menschen ziehen es vor, nicht allein, son-dern zu mehreren zu fasten, weil sich in sol-chen Gruppen die Fastenden gegenseitiguntersttzen knnen. Wenn Sie an irgend-welchen ernsthaften Krankheiten leiden,sollten Sie nur mit Zustimmung und nach

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    den Empfehlungen Ihres Arztes fasten.Die meisten Sfte und Krutertees schmek-ken recht gut, aber wenn Sie bestimmte Sor-ten nicht mgen, versuchen Sie einfach an-dere.

    Es ist sehr wichtig, da Sie sich auf diePeriode des Fastens auch mental vorbereitenund da Sie sich wirklich aus Ihrem eigenenfreien Willen heraus dazu entschlossen ha-ben. Sie knnen sich zum Beispiel dadurchvorbereiten, da Sie in der Woche vor demBeginn des Fastens weniger schwere Sa-chen zu sich nehmen. Am Tag davor solltenSie nur rohes Obst und Gemse essen.

    Whrend der Fastenzeit trinken Sie aus-schlielich Krutertees und Sfte, die Sie ausfrischem Obst, Beeren oder Gemse herstel-len. Sie knnen auch Mineralwasser (ohneKohlensure) trinken. Sie sollten tglich 2-3Liter lauwarmes Wasser, Saft oder Tee trin-ken. Das ist eine ziemliche Menge Flssig-keit fr einen Tag und Sie werden vielleichtdas Gefhl haben, da sie ununterbrochentrinken. Andererseits hat das aber den Vor-teil, da Sie nicht so viel Hunger verspren.Am meisten werden Sie die Gewohnheit desEssens und seine soziale Komponente ver-missen.

    Natrlich sollten Sie Gifte wie Kaffee,schwarzen Tee, Zigaretten und Alkohol mei-den. Je sauberer Ihr Krper wird, desto em-pfindlicher wird er auch. Auerdem wre esdoch auch ziemlich sinnlos, die guten Aus-wirkungen des Fastens auf Ihren Krperdadurch zunichte zu machen, da Sie neueGifte in Ihren Krper hineinbringen, nach-dem Sie die alten losgeworden sind!Es ist sehr wichtig, da Ihr Magen weiterhinrichtig arbeitet. Sie mssen sich von aller

  • Schlacke im Krper befreien. Wenn dieseSchlackestoffe in Ihrem Magen oder in Ih-rem Darm verbleiben, dann fhlen Sie sichmglicherweise schlecht. Sie knnen ver-schiedene Kruter benutzen, die dabei hel-fen, da Ihr Magen weiterhin funktioniert.

    Wenn ich faste, dann arbeite ich ganz nor-mal weiter. Aber in der Regel beginne ichmit dem Fasten an einem Wochenende. Ichfhle mich die ganze Zeit wohl. Ein Grunddafr, sich nicht zu viel unter Menschen zubegeben, ist, da Ihr Krper whrend desFastens nicht besonders gut riecht. Daskommt von der Schlacke! Sie sollten sichwhrend des Fastens auch sportlich bet-tigen. Wenn Sie sich nicht wohl fhlen, ist esbesonders wichtig, da Sie sich bewegenanstatt sich ins Bett zu legen.

    Wenn Sie das Fasten beenden, mssen Siesehr vorsichtig sein mit dem, was Sie essen.Zum ersten Frckstck knnten Sie einenhalben Apfel essen. Sie werden erstauntsein, wie wenig Sie nach dem Fasten zu sichnehmen mssen, um sich satt zu fhlen! ZuMittag knnten Sie am ersten Aufbautag et-was Gemsesuppe und zu Abend ein wenigrohes Gemse essen. Und Sie sollten diegleichen Obst- und Gemsesfte trinken wiewhrend des Fastens. Am nchsten Tag kn-nen Sie schon ein wenig Httenkse undJoghurt zu sich nehmen, und so knnen Sievon Tag zu Tag etwas mehr dazu essen.Wenn Sie zuviel essen, dann knnen Siefrchterliche Magenschmerzen bekommen.

    Die Zeit nach dem Fasten bietet eine sehrgute Gelegenheit, Ihre Ernhrungsgewohn-heiten umzustellen. Ihr Krper ist jetzt sogereinigt wie nie zuvor. Fasten ist eineumwlzende Erfahrung und Sie knnen jetzt

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    fhlen, wie wichtig es ist, die richtigenDinge zu essen.Nach dem Fasten fhlen Sie sich stark undglcklich, da Sie es geschafft haben.

  • Anmerkungen zu den beiden Texten

    Nachdem Sie nun den 1. Text gelesen undeinige Schlsselwrter markiert haben, ist esan der Zeit, sich zu entscheiden, wie dasMind Map denn nun aussehen soll. Begin-nen Sie damit, da Sie ein Bild in die Mitteeines Blattes malen, das den Begriff Fastensymbolisiert. Zeichnen Sie um dieses Bildeinen Kreis oder einen Kasten.

    Wenn Sie versuchen mchten, das vollstn-dige Mind Map zu diesem Text ohne Hilfeanzufertigen, dann lesen Sie jetzt nicht wei-ter. Nehmen Sie das Buch erst wieder zurHand, wenn Sie Ihr Mind Map fertig haben.

    - STOP - Erst weiterlesen, wenn Sie IhrMind Map gemacht haben! -

    Am Anfang des Textes werden zwei Motivefr das Fasten erwhnt: Gewichtsreduzie-rung und Entschlackung des Krpers. Schrei-ben Sie das Wort Motive auf einen Haupt-ast und die anderen beiden Begriffe aufeinen anderen Ast, der von diesem Hauptastausgeht. Schreiben Sie noch andere Wrternach diesen beiden auf neue Linien.

    Andere Wrter, die Sie als Begriffe fr IhreHaupste benutzen knnen, sind zum Bei-spiel: Vorbereitungen, Methode, wie mandas Fasten beendet.

    Malen Sie Bilder, wo immer es sich anbietet,benutzen Sie Farben, Pfeile und andereZeichen, heben Sie wichtige Wrter hervor.

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    Der zweite Text ist ganz anders als der erste.Die Geschichte der Restaurantkette McDo-nald's ist ein chronologischer Abri darber,wie alles anfing und sich weiter entwickelte.In diesem Text gibt es auch einige Bemerkun-gen ber die Geschftsidee von McDonald's,die Sie in irgendeiner Form auch in IhremMind Map unterbringen mssen. Suchen Siebeim ersten Lesen nach den wichtigstenSchlsselwrtern und bauen Sie Ihr MindMap im Uhrzeigersinn auf, indem Sie dieEreignisse und Jahreszahlen als Gerst be-nutzen.

  • Text 2:McDonald's

    Die Geschftsidee, die von McDonald's er-dacht und perfektioniert wurde, hat die Le-bensmittel-Dienstleistungs-Industrie revolu-tioniert und die Egewohnheiten auf derganzen Welt verndert. Ca. 96 Prozent deramerikanischen Konsumenten hat im Ver-lauf des letzten Jahres in einem der McDo-nald's-Restaurants gegessen. ber die Hlfteder amerikanischen Bevlkerung lebt nurdrei Autominuten von einem McDonald's-Restaurant entfernt. Es gibt mehr als 9300McDonald's, und in den Vereinigten Staatenfhrten 17 % aller Restaurant-Besuche denKunden in einen McDonald's. McDonald'sverkauft 32 % aller Hamburger, die in kom-merziellen Restaurants verkauft werden und26 % aller Pommes frites in den U.5.A.

    McDonald's gilt als die grte ausbildendeOrganisation Amerikas und jede 15. ameri-kanische Arbeitskraft hatte seinen oder ihrenersten Job bei McDonald's. Darber hinausgibt es McDonald's auch in vielen anderenLndern der Welt. Heutzutage ist McDo-nald's eines der bekanntesten - vielleichtsogar das bekannteste - Wahrzeichen ameri-kanischer Kultur.

    Dabei ist die Geschichte der McDonald's-Restaurants noch nicht einmal besonders alt.Es begann alles im Jahr 1954, als Ray Kroc,ein einundfnfzigjhriger Unternehmer, inSan Bernardino, etwa 60 Meilen stlich vonLos Angeles am Rande der Wste, Maurice(Mac) und Richard (Dick) McDonald ken-nenlernte. Ray Kroc, der in der 10. Klasse dieSchule aus purer Langeweile geschmissenhatte, war ein sehr unternehmungslustiger,

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    aus sich herausgehender und offener Mensch.Whrend des 2. Weltkrieges, er war gerade15 Jahre alt, meldete er sich unter Angabeeines falschen Alters als Freiwilliger undwurde Kraftfahrer beim Roten Kreuz, beiderselben Organisation wie ein anderer min-derjhriger Fahrer mit Namen Walt Disney.

    Kroc, der in Chicago beheimatet war, handel-te mit Ausstattungsgegenstnden frs Gast-stttengewerbe. Mehrere Jahre lang verkauf-te er Pappbecher, spter war er Inhaber dernationalen Vertriebsrechte fr Mixgerte zurHerstellung von Milchshakes. Viele Hotel-bars und Hotelhallen, deren Umsatz wh-rend der Prohibitionszeit stark zurckge-gangen war, hatten sich auf den Ausschankvon verschiedenen Eiskremsorten und Soft-drinks umgestellt.

    Die Brder McDonald lebten in Neu-Eng-land und zogen whrend der Rezessionszeitnach Kalifornien. In der Mitte der 30er Jahrewurden Autos ein wichtiger Teil des neuenLebensgefhls. Weil in Kalifornien das Wet-ter meist warm war, wurden die Drive-inseingefhrt, und im Jahre 1937 erffneten dieMcDonald-Brder ihr erstes kleines Drive-in-Restaurant. Drei Jahre spter erffnetensie einen greren Drive-in in San Bernar-dino, das zu dieser Zeit als Arbeiter-Sied-lung einen Boom erlebte.

    Mitte der 40er Jahre war der Drive-in derMcDonald-Brder zum populrsten Treff-punkt fr Jugendliche in San Bernardino ge-worden. Obwohl sie sehr guten Umsatzmachten, sahen die McDonald-Brder dochdie Vernderungen, die sich um sie herumabspielten. Der Trend ging dahin, die An-zahl der Mitarbeiter zu reduzieren und dieProduktpalette zu begrenzen. Im Herbst

  • 1948 schlossen sie ihren Drive-in fr 3Monate und bauten das Geschft zu einemSchnellimbi um. Sie reduzierten die Speise-karte von 25 auf neun Gerichte und speziali-sierten ihr Kchenpersonal; zwei Angestelltebereiteten den ganzen Tag ausschlielichMilchshakes zu.

    Der Drive-in der McDonald-Brder fandauch groe Beachtung unter Geschftsleu-ten. Tatschlich hatten die Brder vor demhistorischen Treffen mit Ray Kroc bereitsfnfzehn Konzessionen verkauft. Die McDo-nald-Brder hatten ein blhendes Unterneh-men geschaffen, aber sie wollten gern ihr Le-ben etwas entspannter angehen. Eine Wochenach ihrem ersten Treffen rief Kroc von Chi-cago aus bei ihnen an, um ihnen anzubieten,in Vertragsverhandlungen fr die Exklusiv-rechte zur nationalen Vermarktung des Mc-Donald-Systems einzutreten.

    1955 plante Kroc, einen eigenen McDonald'sam Stadtrand von Chicago, nicht weit vonseinem eigenen Wohnsitz, zu erffnen. Ermute jedoch bald feststellen, da es eineMenge Probleme mit sich brachte, einen Mc-Donald's von Sdkalifornien in den mittle-ren Westen zu transferieren. Das Haus inChicago hatte kein Kellergescho, Kroc be-ntigte aber gengend Platz fr eine Hei-zungsanlage, mit der das Restaurant in denkalten Wintern von Chicago warm gehaltenwerden knnte. Er brauchte auch einen Ort,um die Kartoffeln zu verstauen; er konntesie nicht im Freien lagern, wie McDonald'sdas in Kalifornien getan hatte. Ein weiteresProblem war die Lftung.

    1961 bat Kroc darum, die McDonald's-Br-der auszubezahlen. Sie antworteten ihm,da sie fr ihren Anteil 2,7 Millionen Dollar

    66

    haben wollten - in bar und in einer Summe.Davon wrden die Brder je eine MillionDollar erhalten und von den verbleibenden700,000 Dollar wrden die Steuern bezahltwerden. Das war ein sehr hoher Preis, aberKroc wurde immer verzweifelter. Er wolltedie Brder gern loswerden.

    Kurz nachdem Kroc seine Zustimmung zudem Kaufpreis gegeben hatte, mute er vonden McDonald-Brdern erfahren, da derHandel den Laden in San Bernardino nichteinschlo. Kroc wurde wtend. Er zog da-raus die Konsequenz, da er, als der Vertragabgeschlossen war, nach Los Angeles flogund ein Grundstck kaufte, das nur einenBlock vom Besitz der McDonald-Brdernentfernt lag. Kroc hatte die Absicht, die Br-der durch einen harten Konkurrenzkampfaus dem Geschft zu werfen.

    Als Krocs neuer McDonald's erffnet wurde,zwang Kroc die Brder dazu, ihr Firmen-schild von ihrem Laden zu entfernen undviele alte Kunden gingen von da an zu KrocsLaden, weil sie dachten, dieser htte das alteMcDonald's-Restaurant ersetzt.

    Kroc wollte ein Schnell-Imbi-Unternehmenetablieren, das sich durch ein einheitlichesAussehen, guten Service und qualitatiy hoch-wertige Produkte auszeichnet. Sein Geniebaute ein System auf, das von allen seinenMitarbeitern verlangte, die gleichen hohenQualittsstandards aufrecht zu erhalten. EinMcDonald's war immer und berall ein Mc-Donald's, ganz gleich wo immer er gekauftwurde.

    (Auszug aus Americans and the V.S. vonFrederic Fleisher, Seminarium 1987)

  • 5. Kapitel

    Was ist dasGedchtnis?

  • Platz fr Ihr eigenes Mind Map

    68

  • - Was fr eine Hilfe ist mein Gedchtnis frmich, wenn ich mir noch nicht einmal meineneigenen Namen merken kann, meine eigeneUnterschrift nicht wiedererkenne, sogar, wennman sie mir direkt unter die Nase hlt. Ich habealles vergessen!

    - Das ist der Punkt! Um Ihnen eine neue phan-tastische Zukunft zu schenken, mssen wir erstIhre Vergangenheit auslschen. Wir mssen IhrGehirn von alten Erinnerungen befreien, wennSie neue Fhigkeiten erlangen sollen.

    Diese Stze stammen aus dem Buch ALiving Soul des schwedischen Autors P. C.Jersild und wir nutzen sie als Anknpfungs-punkt fr eine kurze Errterung ber dasWesen des Gedchtnisses.

    Der Hauptcharakter in Jersilds Buch ist einGehirn, das in ein Aquarium gesetzt wurde.An diesem Gehirn sind noch die Ohren, mitdenen es durchs Becken paddeln kann unddie Augen. Wissenschaftler machen Experi-mente mit ihm. Von Zeit zu Zeit bekommt esElektroschocks, um alle Spuren von frherenErinnerungen auszulschen. Aber so sehr siees auch versuchen, es bleiben immer nochkleine Teile brig.

    Also, wo ist der Sitz des Gedchtnisses undwie funktioniert es? Antwort: Keiner weies! Das Gedchtnis scheint berall und nir-gends zu sitzen.

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    Das Gehirn als Hologramm

    Eine Theorie, die von dem Amerikaner KarlPribram (und anderen) aufgestellt wurde, istdie sogenannte Hologramm-Theorie. EinHologramm ist eine Art dreidimensionalesBild. Eine normale Fotografie bildet einenGegenstand in einer Art ab, die das Gehirninterpretieren kann. Wenn eine Fotografieein Pferd abbildet, dann sehen wir auf demPapier auch ein Pferd. Bei einer holografi-schen Abbildung auf einer Platte dagegenkann unser Gehirn kein Bild erkennen. Alles,was wir sehen knnen, ist ein wildes Durch-einander v


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