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INFORMATIONSDIENST HOLZ - beka-gruppe.de · nen die Grüne Küstendouglasie (Küstenrasse) sowohl...

Date post: 20-Jun-2019
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INFORMATIONSDIENST HOLZ Douglasie 5 Handelsname: Douglasie Kurzzeichen nach DIN 4076 Teil 1: DG Botanischer Name: Pseudotsu- ga menziesii (Mirb.) Franco (P. taxifolia [Poir.] Britt.); Familie: Pinaceae Anmerkungen: Das aus Nord- amerika eingeführte Douglasien- holz wird als Oregon pine und Douglas fir bezeichnet (Kurzzei- chen: DAG). Vorkommen Die Douglasie kann ohne Zweifel als die mit Abstand wich- tigste eingebürgerte Baumart in Deutschland und Mitteleuropa bezeichnet werden. Eine Schwe- sterart aus derselben Gattung Pseudotsuga gab es bis zu den Eiszeiten auch bei uns. Die Gattung überlebte die Eiszeiten wegen der Nord-Süd-Streich- richtung der großen Gebirge in Nordamerika und blieb dort be- heimatet. Dort stellt sie nicht nur eines der meist verwendeten Nutzhölzer, sondern zugleich auch das wichtigste Konstruk- 1 5 2 3 4 tionsholz dar. Sie nimmt ein sehr weites Verbreitungsgebiet ein, das sich entlang der Pazifikküste von Britisch-Kolumbien bis nach Kalifornien und im Landesinne- ren von Alberta über die Rocky Mountains bis nach Nordmexiko erstreckt. Es werden verschiede- ne geographische Formen oder Rassen unterschieden, von de-
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INFORMATIONSDIENST HOLZDouglasie 5

Handelsname:Douglasie

Kurzzeichen nach DIN 4076Teil 1: DG

Botanischer Name: Pseudotsu-ga menziesii (Mirb.) Franco (P.taxifolia [Poir.] Britt.); Familie:Pinaceae

Anmerkungen: Das aus Nord -amerika eingeführte Douglasien-holz wird als Oregon pine undDouglas fir bezeichnet (Kurzzei-chen: DAG).

VorkommenDie Douglasie kann ohne Zweifel als die mit Abstand wich-tigste eingebürgerte Baumart inDeutschland und Mitteleuropabezeichnet werden. Eine Schwe-sterart aus derselben GattungPseudotsuga gab es bis zu denEiszeiten auch bei uns. Die Gattung überlebte die Eiszeitenwegen der Nord-Süd-Streich-richtung der großen Gebirge inNordamerika und blieb dort be-heimatet. Dort stellt sie nicht nureines der meist verwendetenNutzhölzer, sondern zugleichauch das wichtigste Konstruk -

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4tionsholz dar. Sie nimmt ein sehrweites Verbreitungsgebiet ein,das sich entlang der Pazifikküstevon Britisch-Kolumbien bis nachKalifornien und im Landesinne-ren von Alberta über die RockyMountains bis nach Nordmexikoerstreckt. Es werden verschiede-ne geographische Formen oderRassen unterschieden, von de-

nen die Grüne Küstendouglasie(Küstenrasse) sowohl für dieamerikanische Forst- und Holz -wirtschaft als auch für den An-bau in Mittel europa die wich -tigste Rasse ist. Als weitere be-deutende Rassen sind die BlaueGebirgsdouglasie (kontinentaleGebirgsrasse) und die GraueGebirgsdouglasie (eine Über-gangsform der beiden ersteren)zu nennen.

Die bemerkenswert gutenWuchseigenschaften sowie dieguten Erfahrungen, die in Nord -amerika mit dem Holz derDouglasie gemacht wurden, ha-ben bereits im frühen 19. Jahr-hundert zu ersten Anpflanzun-gen dieser Baumart in Europageführt. Benannt ist der Baumnach dem schottischen Natur -forscher D. Douglas, der 1828die ersten Samen nach Schott-land und England schickte. InDeutschland dürften die 1868 imForstamt Bad Herrengrub (Ba-den-Württemberg) gepflanztenund nunmehr fast 120jährigenDouglasien zu den ältestengehören. Ein besonderer Förde-rer des Douglasienanbaus warBismarck, der sie ab 1880 aufseinem Besitztum im Sachsen-wald bei Hamburg anpflanzenließ.

Der Anteil der Douglasie an derGesamtwaldfläche in Deutsch-land beträgt 1,3 % (alte Bundes-länder: 1,6 %, neue Bundeslän-der: 0,5 %), was einer Flächevon insgesamt 135 000 ha ent-spricht. Das douglasienreichsteBundesland mit der absoluthöchsten Douglasienfläche unddem zugleich größten Dougla -sienanteil von 5,1 % an derWaldfläche ist Rheinland-Pfalz,gefolgt von Baden-Württembergmit 2,3 %. Allein in diesen bei-den Bundesländern befindet sichüber die Hälfte der Douglasien-flächen. In den neuen Bundes-ländern liegt der Schwerpunktdes Vorkommens in Mecklen-burg-Vorpommern mit 1,2 % derWaldfläche. Ausgehend von derzur Zeit bestehenden Altersklas-senverteilung, die über 80 % derDouglasienbestände jünger als40 Jahre ausweist, kann für dieZukunft mit einem Wald-flächenanteil der Douglasie vonmehr als 5 % gerechnet werden.Mit Ausgleich der überproportio-nal vertretenen I. und II. Alters -klasse (bis 40jährige Bestände)bzw. mit allmählichem Erreicheneiner normalen Altersklassen-verteilung wird die Einschlags-menge kontinuierlich zunehmenund dann bei mindestens500 000 m3 pro Jahr liegen. Gebietsweise wird sie die Kieferals zweitwichtigste Nutzholzartablösen.

Baum-und StammformDie Douglasie zeichnet sichdurch eine geradschaftig-zylin-drische Stammform aus. DieStämme sind jedoch abholzigerals bei Fichte sowie infolgeschlechter natürlicher Astreini-gung häufig stark astig. Zu denhöchsten Bäumen der Erdegehörend, erreicht die Douglasiein ihrer Heimat bei Durchmes-

sern zwischen 80 und 200 cmund astfreien Stammlängen vonmeist 20 bis 25 m Höhen zwi-schen 55 und 75 m. EinzelneBäume werden auch bis 90 oder100 m hoch (als größte Höhewurden 115 m gemessen) undüber 4 m stark. Bei uns betragendie Höhen hiebsreifer Bäume all-gemein 30 bis 40 m und dieDurchmesser bis ca. 60 cm.

Die Rinde ist in der Jugend dunkelgrau, glatt und mit blasen-förmigen Harzbeulen übersät.Im Alter bildet sich eine tieflängsrissige Borke von braunröt-licher bis dunkelbrauner Farbeaus.

Die Douglasie ist ausgespro-chen schnellwüchsig undschließt bei uns ihr Höhen -wachstum mit 70 bis 80 (90)Jahren weitgehend ab. NebenPappel weist sie die höchstenWachstumsraten auf. Auf glei-chen Standorten kann die Mas-senleistung der Fichte bis zu100 % übertroffen werden. So

beträgt z. B. der durchschnitt -liche Gesamtzuwachs 65 bis 70Jahre alter Bestände auf BödenI. Ertragsklasse 18,2 m3/Jahrund ha im Vergleich zu 12,2 m3

80 bis 100jähriger Fichtenwälder.

Als Bauholz werden Douglasienbereits im Alter von 60 bis 80Jahren hiebsreif, während zurErzeugung hochwertigen Fur-nierholzes ein Alter von 100 bis120 Jahren erforderlich ist. Inseiner Heimat erreicht der Baumein Alter von 500 bis 700 Jahren,vereinzelt auch von etwa 1000Jahren.

HolzbeschreibungWie bei Kiefer und Lärche be-steht zwischen dem äußerenSplintholz und dem innerenKernholz ein ausgeprägter Farb -unterschied (Kernholzbaum).Der in Abhängigkeit vom Baum -alter schmale bis breite Splint istvon gelblicher bis rötlichweißerFärbung. Das Kernholz ist frisch

gelblichbraun bis rötlichgelb ge-färbt, dunkelt aber im Licht raschzu einem braun- bis dunkelrotenFarbton nach. Bei dunklerer Färbung besteht eine großeÄhnlichkeit mit dem Holz derLärche.

Im Gegensatz zu den oft beson-ders feinringigen Qualitäten mitJahrringbreiten von 1 bis 3 mmdes aus alten Bäumen stam-menden amerikanischen Import-holzes besitzt das Holz der hei-mischen, vergleichsweise jun-gen Douglasien relativ breite,häufig zwischen 5 und 10 mmmessende Jahrringe mit teilwei-se sehr ausgeprägten Spätholz-bereichen. Ab einem Baumaltervon etwa 60 Jahren werden je-doch zumeist der Fichte ver-gleichbare Jahrringbreiten er-zeugt. Zwischen dem hellenFrühholz und dem oft beidseitig– d. h. sowohl an den Jahrring-grenzen als auch innerhalb derJahrringe – deutlich abgesetztenrotbraunen Spätholz besteht eindeutlicher Farbkontrast. Ent-

sprechend sind auf dem Quer-schnitt die Jahrringe ebenfallsauffällig voneinander abgesetztund die Längsflächen insbeson-dere bei grobjährigem Holz mar-kant gefladert (Tangentialschnitt)bzw. gestreift (Radialschnitt). DieHolzstrahlen sind wie bei allenNadelhölzern sehr fein und nurals Spiegel noch erkennbar, ohne aber das Holzbild zu be-einflussen. Die feinen, vertikalenHarzkanäle sind selbst auf ge-glätteten Querschnitten mitbloßem Auge kaum erkennbarund treten erst bei Lupen -vergrößerung als kleine hellePunkte in Erscheinung. Sie sindhäufiger zu kurzen tangentialenGruppen angeordnet. Das Harz-kanalsystem enthält einen leichtflüchtigen Balsam, der vor allemdem frischen Holz seinen ei-gentümlichen aromatischen Ge-ruch verleiht.

Gesamtcharakter: Geradfaseri-ges, schmal- bis breitsplintigesNadelholz mit braun- bis dunkel-rot nachdunkelndem Farbkern

und markantem Frühholz-Spät -holz-Kontrast. Dekorativ.

EigenschaftenDie Qualität des in Deutschlandgewachsenen Douglasienholzesschwankt erheblich in Abhängig-keit von der Jahrringbreite, derAstigkeit und dem Harzgehalt.Entsprechend wird es von derPraxis in seinen Eigenschaftensehr unterschiedlich beurteilt.Dazu ist anzumerken, daß engringiges, feinastiges Holzdurchweg gute Eigenschaftenaufweist, wäh rend Weitringig-keit, Grob- und Schwarzastigkeitoder hoher Harzgehalt teilweiseProbleme bei der Be- und Verar-beitung aufwerfen. Daher sindQualitätsabgrenzungen unum-gänglich, um dem Holz in seinerBeurteilung gerecht zu werden.

Douglasienholz ist mit einer mitt-leren Rohdichte von 0,51 g/cm3

bezogen auf 12 bis 15 % Holz-feuchte mittelschwer und im Ver-gleich zu anderen Nadelhölzernziemlich hart. Da es nur mäßigschwindet, ist sein Schwindver-halten als gut zu bezeichnen.Ebenso zeichnet es sich nachder Trocknung infolge eines gün-stigen Verhältnisses von tangen-tialer zu radialer Schwindungbzw. Quellung (Tab. 1) durch einausgesprochen gutes Stehver-mögen aus.

Ferner besitzt Douglasie guteFestigkeits- und Elastizitätsei-genschaften (Tab. 1), die denender Kiefer vergleichbar sind,wenn die aus der Literatur be-kannten, an genormten fehler-freien Kleinproben ermitteltenWerte einander gegenüberge-stellt werden. Für die Beurtei-lung von Bauholz sind dieseWerte allerdings nur bedingtaussagefähig, da Astigkeit, un-gleichmäßiger Jahrringaufbauund andere, die Festigkeit mehroder weniger stark kompensie-rende Fehler unberücksichtigtbleiben. Untersuchungen anDouglasienhölzern in Bauholzdi-mensionen (= Großproben) er-gaben jedoch bezüglich der Bie-ge-, Druck- und Scherfestigkeitsowie des Elastizitätsmoduls ei-ne weitgehende Gleichwertigkeitmit Fichte.

Außer guten statischen Festig-keitswerten besitzt Douglasien-holz eine hohe Bruchschlag -festigkeit und damit auch gutedynamische Festigkeitseigen-schaften. Hervorzuheben ist ferner die beachtliche Warn-fähigkeit. Bereits bei 50 % derBruchlast beginnt das Holz hör-bar zu knistern.

Gegen holzzerstörende Pilzeund Insekten ist das Kernholzder Douglasie ziemlich wider-standsfähig, und der Witterungausgesetzt ist es von guternatürlicher Dauerhaftigkeit. Da-her ist im Außenbereich bei zu-sätzlichem Schutz durch ein ge-

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8. und 9. Auch für Möbel undDrechslerarbeiten bietet sich dasfarblich und strukturell attraktiveDouglasienholz an. Die Bilderzeigen zwei besonders schöngestaltete Objekte handwerkli-cher Tätigkeit.

10. Jagdzimmer. Douglasien-holz ist das Holz für Individuali-sten im Innenausbau. Infolge derdeutlichen Struktur eignet essich ferner für den rustikalen Bereich wie z. B. Bank- undTischgruppen.

11. Douglasie läßt sich vielfältigals Bautischlerholz für Wand-und Deckenbekleidungen, Fen-ster, Türen etc. einsetzen.

7. Blick unter eine in einemWohnraum befindliche Galerieaus naturbelassenem Dougla -sienholz und darüber befind -lichem Gehbelag aus Dougla -sienbohlen. Ein Vergleich zuKiefernholz ist naheliegend, dieEigenheit der Douglasie jedocherkennbar.

6. Douglasie ist gleichwertigesBauholz neben Fichte, Tanne,Kiefer und Lärche. Das Bild zeigteinen Skelettbau aus dunkel ge-haltenem Douglasienholz.

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eignetes Anstrichmittel eine lan-ge Gebrauchsdauer gegeben.Bewährt haben sich insbesonde-re pigmentierte Imprägnierlasu-ren, die zugleich ein Vergrauendes Holzes verhindern.

Nur wenig dauerhaft ist Doug -lasienholz dagegen im Kontaktmit der Erde oder bei lang anhal-tend hoher Holzfeuchtigkeit, sodaß bei entsprechender Verwen-dung eine Druckimprägnierungerforderlich ist. Allerdings istnach neueren UntersuchungenDoug lasienholz nicht nur imKern-, sondern auch im Splint-holz sehr schwer tränkbar, wobeidie schwierige Tränkbarkeit desSplintholzes derjenigen desFichtenholzes vergleichbar ist.Ein zufriedenstellender Schutzerfordert daher einen der Fichtevergleichbaren Aufwand und istnur durch mechanische Vorbe-handlung und anschließendeKesseldrucktränkung möglich.

Douglasie läßt sich sowohl na -türlich als auch technisch ohne

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Schwierigkeiten trocknen, da sieweder nennenswert zum Werfennoch ernsthaft zum Reißenneigt. Allerdings reißen die Ästestärker als bei anderen Nadel-hölzern, wie auch die nicht festverwachsenen Schwarzäste sichleicht lösen und damit zu Durch-fallästen führen. Zu empfehlenist eine milde Trocknung, da beizu scharfen Bedingungen mitHarzaustritt gerechnet werdenmuß, der sich sodann bei derVerarbeitung störend bemerkbarmachen kann.

Die Bearbeitungseigenschaftenvariieren mit der Qualität desHolzes. So läßt sich engringiges,weiches Holz allgemein gut undsauber, grobjähriges, hartesHolz dagegen schwieriger bear-beiten. Ursache hierfür ist ein re-lativ hoher Bearbeitungswider-stand, der um so größer ist, jeweitringiger und astiger und jestärker ausgetrocknet das Holzist. Die Folge sind ein im Ver-gleich zu Fichte und Kieferhöherer Energiebedarf und ge-

ringerer Vorschub beim Ein-schnitt auf Gatter- und Kreissä-gen. Auch ist die Standzeit derWerkzeuge vergleichsweise ge-ring. Es empfiehlt sich, hartme-tallbestückte und gut geschärfteWerkzeuge zu benutzen. Diebeim Hobeln auftretenden welli-gen Oberflächen sind auf dieVerwendung nicht genügendscharfer Messer zurückzu-führen. Mit modernen Hobelma-schinen und guten Hobelmes-sern lassen sich auch aus breit -ringiger Ware Bretter mit glattenOberflächen herstellen. Ebensoläßt sich das des öfteren bemän-gelte Ausreißen von Faserbün-deln bei der Profilierung vonBrettern und Kanteln weitgehenddurch niedrige Vorschubstufenund scharfe Profilmesser ver-meiden. Für feinere Bautischler-arbeiten sollte aber nicht zuweit ringiges Holz verwendetwerden, da hier die Frühholz -zonen an scharfen Profilkantenleicht wegbrechen.

Ein gewisses Problem stellt dieschwere Nagelbarkeit grobringi-gen Holzes dar, die vor allemdort zu Schwierigkeiten führenkann, wo von Hand genageltwerden muß. Das Nageln mitNagelgeräten ist dagegen zu-meist weniger problematisch,sofern das Holz ausreichendstark dimensioniert ist. Verur-sacht ist die schwere Nagelbar-keit dadurch, daß einerseits dieNägel die sehr harten Spätholz-zonen und Äste nur schwerdurchdringen und krumm wer-den, andererseits die in das wei-che Frühholz ausweichendenNägel dünnes Holz leicht auf-reißen bzw. aufplatzen lassen.Nagellöcher sollten daher vorge-bohrt werden, was sich auchbeim Schrauben empfiehlt, dahier ähnliche Probleme auftretenkönnen. Das Verleimen bereitet

12. Eingeschnittener Stammzum Block gestapelt. Deutlicherkennbar ist der braunrot abge-setzte Kernbereich.

13. und 14. AussichtsturmSchauinsland im FreiburgerStadtwald. Aufgrund der gutenErfahrungen mit Turmbautenaus amerikanischer Oregon pi-ne, wie z. B. mit dem mittlerwei-le gesprengten Sendemast inder Nähe Münchens, wurde derAussichtsturm aus Douglasien-holz deutscher Herkunft gebaut.Die vier tragenden Stämme ha-ben je eine Länge von 23 m beieinem Fußdurchmesser von 65cm und einem Zopfdurchmesservon 40 cm.

15. Bei der Erneuerung einesSchwarzwaldhauses wurde einBalkon aus Douglasienholz we-gen der dekorativen Textur undder hohen Witterungsbeständig-keit des Holzes bevorzugt.

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16. Mikroquerschnitt im Maß-stab 15 : 1.

dagegen im allgemeinen keinebesonderen Schwierigkeiten.Eventuelle Störungen sind aufbreite Spätholzzonen zurückzu-führen, die zu wenig Leim absor-biert haben. In Nordamerikagehört die Douglasie zu denwichtigsten Holzarten im Leim-bau.

Den vorhergehenden Ausführun-gen zufolge erfordert die Be-und Verarbeitung des Dougla -sienholzes zweifellos vielfach ei-nen gewissen Mehraufwanddurch Anpassung von Bearbei-tungsmethoden und -werkzeu-gen, doch ist dieser wirtschaft-lich nicht nur vertretbar, sonderndurch die Vorzüge dieser Holzartmehr als aufgehoben.

Für die Oberflächenbehandlungeignen sich insbesondere pig-mentierte Imprägnierlasuren,aber ebenso Mattierungen, Klar-und Farbwachse sowie Lacke.Bei harzreichen Hölzern kann al-lerdings infolge stärkerer Erwär-mung auf der Oberfläche leicht-flüssiges Harz austreten undStörungen hervorrufen. Gegebe-nenfalls ist solches Holz auszu-sortieren, um Anstrichschädenzu vermeiden. Auch empfiehltsich fallweise ein Entharzen.

Bei einem mittleren Extrakt -gehalt von 6 % besteht eine aus-geprägte korrodierende Wirkunggegenüber Eisenmetallen. ImKontakt mit Eisen treten leichtunansehnliche, blaugraue Reak-tionsverfärbungen auf. In Feucht- räumen und bei der Außenver-wendung ist daher möglichst aufNichteisenmetalle zurückzugrei-fen. Im übrigen ist Douglasien-holz ziemlich beständig gegenschwache Säuren (außer Essig -säure) und Alkalien.

VerwendungIm Handel ist einheimischesDouglasienholz als Rundholzund Schnittholz erhältlich.

Aufgrund seiner guten tech -nologisch-mechanischen Eigen-schaften und hohen natürlichenDauerhaftigkeit einerseits sowieseines dekorativen, lärchenähn-lichen Aussehens andererseitskann Douglasienholz gleicher-maßen tragende und dekorativeFunktionen übernehmen. An er-ster Stelle steht zweifellos seinEinsatz als Bau- und Konstruk -tionsholz, insbesondere für

Fach werkbauten, Balkone undandere Vorbauten, Pergolen undsonstige Gartenkonstruktionen,Stallbauten, Gewächshäuser, Kin -derspielplätze und Erholungs-einrichtungen im Wald. Darüberhinaus gewinnt es im Außenbe-reich wegen seiner markantenStruktur zunehmend an Bedeu-tung in der flächenbildendenVerwendung für Wandbekleidun-gen, Dachüberstände, Balkon-bretter und Brüstungen, wieauch in der Verwendung für Fas-sadenelemente, Haustüren und

Garagentore. Herauszustellenist ferner die gute Eignung alsFensterholz. Zu berücksichtigenist allerdings, daß für den Fen-sterbau wie auch für einige andere der zuvor genanntenVerwendungsbereiche nur fein -astiges Holz verwendet werdensollte.

Gleichermaßen gut läßt sichDouglasie wegen der häufigstark ausgeprägten Flader- undStreifenzeichnung für Innenaus-stattungen – wie z. B. Wand-

Douglasie

Tabelle 1:Eigenschaften. Die mittleren Kennwerte für den Elastizitäts-modul und die Bruchfestigkeiten gelten für fehlerfrei gewach-sene Holzproben und eine Holzfeuchtigkeit von u = 12 %(Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt im Normalklima DIN50014-20/65-1).

Tabelle 2:Zulässige Spannungen und für die Berechnung elastischerFormänderungen zugrunde zu legende Elastizitäts- undSchubmodulwerte bei Verwendung von Douglasie als Bau-holz nach DIN 1052-1/A1 (Ausgabe Oktober 1996).

Rohdichte r0: 0,32…0,47…0,73 g/cm3

r15: 0,35…0,51…0,77 g/cm3

rfrisch: ∼ 800 kg/cm3

(rfrisch = Gewicht des waldfrischen Rundholzes)

nach nachnach Göhre Knigge

DIN 68364 (1958) (1958)

Elastizitätsmodul1)

aus Biegeversuchen N/mm2 12 000 12 400 12 600(EII)

Druckfestigkeit1)

(s dBII)N/mm2 50 53 46

Zugfestigkeit1)

(s zBII)N/mm2 100 105 82

Biegefestigkeit1)

(s bBII)N/mm2 80 99 90

Scherfestigkeit1)

(tBII)N/mm2 7 8–8,5 –

Bruchschlagarbeit a kJ/m2 – 62 53

r0 = 0,52g/cm3 r0 = 0,52g/cm3

Schwindmaß b (in %) Längs (bl) 0,3vom frischen bis zum gedarrten Zustand Radial (br) 4,2bezogen auf die Abmessungen im Tangential (bt) 7,4frischen Zustand Volumen (bv) 11,9

Prozentuales Quellmaßje 1% Holzfeuchtigkeitsänderung qradial 0,15

(= differentielle Quellung q) qtangential 0,27

Quellungsanisotropie Aq (= qt/qr) Aq 1,8

Wärmeleitfähigkeit – Wärmeleitzahlquer zur Faserrichtung (l I ) l= 0,11…0,12 W/(m · K)für lufttrockenes Douglasienholz (u = 15%)

pH-WertKernholz 3,3…4,2 (sauer)

Splintholz 5,8 (schwach sauer)1) Die Elastizitäts- und Festigkeitswerte nach DIN 68364 (wie auch die übrigenEigenschaftswerte) beziehen sich auf amerikanisches Importholz (Oregon Pine), während die Werte von GÖHRE (1958) und KNIGGE (1958) an inDeutschland gewachsenem Holz ermittelt wurden.

Die zulässigen Spannungen für Bauholz sind in DIN 1052-1/A1 (Holzbauwerke.Berechnung und Ausführung) festgelegt (Tabelle 2). Die mittleren Bruchfestig-keiten für Bauholz betragen etwa das 3- bis 3,5fache der zulässigenSpannungen bei statischer Beanspruchung.

Zulässige Spannungen in N/mm2 (= MN/m2)

Vollholz Brett-Art der Beanspruchungschichtholz

Sortierklasse1) Sortierklasse1)

S 7 S 10 S 13 S 10 S 13

Biegung zul sB 7 10 13 11 14

Zug zul s ZII 0 7 9 8,5 10,5

Druck zul sDII 6 8,5 11 8,5 11

Druck2 2 2 2,5 2,5

zul sD I 2,52) 2,52) 2,52) 32) 32)

Abscheren zul ı̃a 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9

Schub ausQuerkraft

zul ı̃Q 0,9 0,9 0,9 1,2 1,2

Rechenwerte für Elastizitäts- und Schubmoduln in N/mm2 (= MN/m2) für Voll-holz und Brettschichtholz (Holzfeuchte ¶ 20%)

Vollholz Brett-schichtholz

ElastizitätsmodulS 7 8 000

S 10 11 000parallel der Faserrichtung

E II S 10 10 000S 13 12 000S 13 10 500

ElastizitätsmodulS 7 250

S 10 350rechtwinklig zur Faserrichtung

E I S 10 300S 13 400S 13 350

S 7S 10 550Schubmodul G S 10 500S13 600S 13

1) Sortierklasse nach DIN 4074-1 (Sortierung von Nadelholz nach der Trag-fähigkeit. Nadelschnittholz – Ausgabe September 1989). S 7, S 10, S 13 ent-sprechen den früheren Güteklassen III, II bzw. I für Schnittholz wie auch denGüteklassen III, II und I von DIN 4074-2 (Ausgabe Dez. 1958) für Baurund-holz. Weitere Werte sind für maschinell sortiertes Holz der Sortierklassen MS13 und M 17 festgelegt.

2) Bei Anwendung dieser Werte ist mit größeren Eindrückungen zu rechnen, dieerforderlichenfalls konstruktiv zu berücksichtigen sind. Bei Anschlüssen mitverschiedenen Verbindungsmitteln dürfen diese Werte nicht angewendetwerden.

und Deckenbekleidungen, Sicht-balken, Treppenstufen und Trep-penwangen – und bei ausreichen-der Feinjährigkeit im Möbelbaueinsetzen. Zudem kann es für dieHerstellung von Fußböden undHolzpflaster herangezogen wer-den. Weiter findet Douglasie Ver-wendung in Form von Masten,Gerüststangen, Hopfenstangen,Rebpfählen sowie Zaun- und Wei-depfählen. Im landwirtschaftlichenBereich werden auch gerne Bret-ter und Bohlen für Schweineställeund Gülletanks aus dieser Holzartgenommen. Douglasie liefert einausgezeichnetes Holz für Ramm -pfähle und den Wasserbau, wo esim Hafen-, Strom- und Küstenbauu. a. für Schwimmfenderanlagensowie im Deich-, Lahnungs- undBuhnenbau verwendet wird.

Das anfallende Industrieholz wirdfast ausschließlich von der Span-plattenindustrie aufgenommen

und in Mischung mit anderenNadelhölzern für die Mittellagender Platten eingesetzt. Ebensoeignet sich Douglasie zur Her-stellung von Faserplatten. In derPapier- und Zellstofferzeugungwird sie dagegen in Deutschlandbislang aus den bei Kiefer (Blatt2) genannten Gründen nicht ver-wendet.

BildnachweisAbb. 1 aus Hempel und Wilhelm(1889): Die Bäume und Sträu-cher des Waldes.Wien: Ed. Hölzel

Bergtold, München: 17Grosser, München: 16Rosin, München: 2, 9Teetz, Eurasburg: 5, 10Wendl, München: 3, 4, 6, 7, 11,

12, 13, 14, 15Zimmer, München: 8

Einheimische Nutzhölzer (Loseblattsammlung). Autoren: D. Grosser und W. Teetz. ©: CMA, Bonn. ISSN-Nr. 0446-2114Herausgeber: – HOLZABSATZFONDS – Absatzförderungsfonds der deutschen Forstwirtschaft, Bonn 1998


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