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INFORMATIONSDIENST HOLZ - beka-gruppe.de · Als Kreuzungspartner dienen dem Züchter zum einen die...

Date post: 10-Oct-2019
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INFORMATIONSDIENST HOLZ Pappel 14 Handelsname: Pappel Kurzzeichen nach DIN 4076 Teil 1: PA (für alle Pappelarten außer Aspe); AS (für Aspe) Botanische Namen: Aspe (Zit- terpappel, Espe): Populus tre- mula L.; Weißpappel (Silberpap- pel: Populus alba L.; Schwarz- pappel: Populus nigra L.; Grau- pappel: Populus x canescens (Ait.) Smith; Familie: Salicaceae Anmerkungen: Das Pappelholz als Nutzholz stammt überwie- gend von als sogenannte Wirt- schaftspappeln angebauten Kul- tursorten. Botanisch sind die Pappeln bzw. die Gattung Popu- lus in fünf Sektionen unterteilt, von denen drei als Nutzholzer- zeuger von Bedeutung sind. Hiervon sind in Deutschland bzw. Mitteleuropa zwei mit den folgenden drei Pappelarten als ursprüngliche bzw. reine Arten heimisch: die Schwarzpappel aus der Sektion Aigeiros („Schwarzpappeln“), die Weiß- oder Silberpappel und die Aspe oder Zitterpappel aus der Sekti- on Leuce („Weißpappeln“). Die Graupappel als vierte einheimi- Weißpappel 2 Aspe (Zitterpappel) 1 6 5 3 4 sche Art stellt eine natürliche Kreuzung (Hybrid) aus der Aspe und der Weißpappel dar. Die aufgrund ihres säulenförmigen Wuchses von allen Pappeln wohl am besten bekannte Pyra- miden- oder Säulenpappel (Po- pulus nigra var. italica) ist eine Varietät der Schwarzpappel und stammt aus Italien. Die in den Wäldern, Flußauen, in der Feldflur und auf Abraum- halden angebauten „Wirtschafts- pappeln“ stellen in der Regel keine reinen Arten, sondern aus Kreuzungen und durch Auslese gewonnene Kultursorten dar, de- ren Vielfalt nur noch vom Fach- mann übersehen und unter- schieden werden kann. Ziel des Züchters ist es, für die verschie- densten Standorte geeignete Sorten mit raschem Wachstum, guten Holzeigenschaften und großer Widerstandsfähigkeit ge- genüber Schädlingen zu erhalten.
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INFORMATIONSDIENST HOLZPappel 14

Handelsname:Pappel

Kurzzeichen nach DIN 4076Teil 1: PA (für alle Pappelartenaußer Aspe); AS (für Aspe)

Botanische Namen: Aspe (Zit-terpappel, Espe): Populus tre-mula L.; Weißpappel (Silberpap-pel: Populus alba L.; Schwarz-pappel: Populus nigra L.; Grau-pappel: Populus x canescens(Ait.) Smith; Familie: Salicaceae

Anmerkungen: Das Pappelholzals Nutzholz stammt überwie-

gend von als sogenannte Wirt-schaftspappeln angebauten Kul-tursorten. Botanisch sind diePappeln bzw. die Gattung Popu-lus in fünf Sektionen unterteilt,von denen drei als Nutzholzer-zeuger von Bedeutung sind.Hiervon sind in Deutschlandbzw. Mitteleuropa zwei mit denfolgenden drei Pappelarten alsursprüngliche bzw. reine Artenheimisch: die Schwarzpappelaus der Sektion Aigeiros(„Schwarzpappeln“), die Weiß-oder Silberpappel und die Aspeoder Zitterpappel aus der Sekti-on Leuce („Weißpappeln“). DieGraupappel als vierte einheimi-

Weißpappel 2Aspe (Zitterpappel) 1

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sche Art stellt eine natürlicheKreuzung (Hybrid) aus der Aspeund der Weißpappel dar. Dieaufgrund ihres säulenförmigenWuchses von allen Pappelnwohl am besten bekannte Pyra-miden- oder Säulenpappel (Po-pulus nigra var. italica) ist eineVarietät der Schwarzpappel undstammt aus Italien.

Die in den Wäldern, Flußauen,in der Feldflur und auf Abraum-halden angebauten „Wirtschafts-pappeln“ stellen in der Regelkeine reinen Arten, sondern ausKreuzungen und durch Auslesegewonnene Kultursorten dar, de-ren Vielfalt nur noch vom Fach-mann übersehen und unter-schieden werden kann. Ziel desZüchters ist es, für die verschie-densten Standorte geeigneteSorten mit raschem Wachstum,guten Holzeigenschaften undgroßer Widerstandsfähigkeit ge-genüber Schädlingen zu erhalten.

Als Kreuzungspartner dienendem Züchter zum einen dieoben aufgeführten einheimi-schen Pappeln und deren Hybri-den, zum anderen eine Reihenordamerikanischer und asiati-scher Arten der Sektionen Ai -geiros, Leuce und Tacamahaca(„Balsampappeln“). Nachdemlange Zeit die Schwarzpappelhy-briden die mit Abstand größtewirtschaftliche Rolle spielten,werden seit einiger Zeit im zu-nehmenden Maße Balsampap-peln angebaut.

VorkommenVorkommen und wichtigste Er-kennungs- bzw. Unterschei-dungsmerkmale der einheimi-schen Pappelarten sind in Ta -belle 1 dargestellt.

Baum-und StammformAngaben zur Baum- undStammform finden sich ebenfallsin Tabelle 1 unter der Rubrik„Baumbild“.

Die Pappeln sind die raschwüch-sigsten unter den einheimischenBaumarten und weisen entspre-chend große Massenleistungenauf. Während z. B. Buchen 120bis 140 Jahre benötigen, um zuausgereiften Bäumen heranzu-wachsen, benötigen die Pappelnhierzu nur 30 bis 50 Jahre. EinBuchenbestand guter Bonität erzeugt jährlich 6 bis 8 m3

(Festmeter) Holz pro Hektar, einPappelbestand dagegen etwa10 bis 15 m3, auf besten Stand -orten sogar über 20 m3. Gegen-wärtig dürften in Deutschlandschätzungsweise 350.000 bis400.000 m3 Pappelholz einge-schlagen werden, was etwa biszu 1 % des Gesamt holz ein -schlages entspricht. Aufgrund ihrer hohen Wuchs leistung bzw.kurzen Umtriebszeit ist die Pappel eine für den Anbau be-sonders interessante Baumart.

HolzbeschreibungAußer bei Aspe, die zu denSplintholzbäumen bzw. „Bäu-men mit verzögerter Kernholzbil-dung“ gehört, sind bei allen Pap-peln Splint- und Kernholz farb-lich voneinander unterschieden(Kernholzbäume). Das Holz derAspe ist schmutzigweiß bis gelb-lichweiß. Die Weiß- und Grau-pappeln besitzen einen relativdunklen rötlichgelben bis gelb-lichbraunen Kern. Die Schwarz-pappel und deren Hybriden ha-ben in frischem Zustand einenhellbraunen bis hell grünlich-braunen Kern, der aber währendder Trocknung zu einemschwach rotbraunen Ton ver-blaßt und dann kaum vomSplintholz zu unterscheiden ist.Der breite Splint ist jeweils ähn-lich dem Aspenholz von weiß -licher Färbung.Pappelholz ist zerstreutporig.Die zahlreichen feinen Gefäßesind einzeln und in kurzen radia-

len Reihen angeordnet, abererst unter der Lupe erkennbar.Auf den Längsflächen erschei-nen sie als feine Porenrillen. Dadie Gefäße über den Jahrring inZahl und Größe wenig abneh-men, ist das Frühholz vomSpätholz kaum verschieden, dasHolz somit weitgehend gleich-mäßig aufgebaut. Die oft breitenJahrringe sind aber dennochmehr oder weniger deutlich mar-kiert, da zu den Jahrringgrenzenhin zumeist ein schmales Banddichteren Spätholzes ausgebil-det ist. Die Holzstrahlen sind be-sonders schmal und nur als zar-te Spiegel, die aber das Holzbildnicht beeinflussen, erkennbar.Die Längsflächen sind nurschwach gefladert (Tangential-schnitt) bzw. gestreift (Radial-schnitt). Zuweilen treten Mark-flecken auf.

Die verschiedenen Pappelartenlassen sich makroskopisch nurschwer, mikroskopisch über-haupt nicht unterscheiden. Auchgleicht Pappelholz dem Weiden-

holz vielfach so sehr, daß einemakroskopische Unterscheidungzwischen diesen Hölzern nurmöglich ist, wenn erkennbar röt-lich gefärbtes Kernholz der Wei-de vorliegt. Jedoch können Pap-pel und Weide mikroskopischaufgrund ihrer unterschiedlichaufgebauten Holzstrahlen leichtauseinandergehalten werden.

Gesamtcharakter: Helles, weiß -liches, schwach rötlichbraunesbis bräunliches Laubholz mit zerstreut angeordneten feinenPoren und mehr oder wenigerdeutlich markierten, oft breitenJahrringen. Schlicht.

EigenschaftenEinleitend ist festzustellen, daßin der praktischen Holzverwen-dung üblicherweise nicht zwi-schen den verschiedenen Pap-pelarten und -sorten unterschie-den wird, da zwischen ihnenkaum gravierende Unterschiedehinsichtlich der physikalischenund mechanisch-technologischen

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13. Im Münster- und Emslandgehört Pappel im landwirtschaft-lichen Bereich zu einer traditio-nell eingesetzten Holzart fürAußenbekleidungen, Giebelver-schalungen und sonstige Ver-bretterungen.14. Wegen seines nur geringenGewichts ist Pappelholz ein aus-gezeichneter Werkstoff für denSanitärbereich.15. Auch für die Herstellung vonSpanplatten ist Pappelholz her-vorragend geeignet.

9 bis 12. Herstellung von Holz-schuhen aus Pappelholz. (9) Oberteilabtrennung; (10) äußere Formgebung; (11) Ausbohrung;(12) Endbearbeitung.

7 und 8. Verwendung von Pap-pelholz für Spankörbe, Obst-und Gemüsesteigen wegen desgeringen Gewichtes und der hel-len Farbe des Holzes.

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70° C nicht übersteigen sollten.Auch kann die fehlerfreie Trock-nung durch stärkeres Zugholz-vorkommen erschwert werden.

Pappelholz kann mit scharfenWerkzeugen zumeist leicht undsauber bearbeitet werden. Soläßt es sich gut sägen, schälenund messern, wie auch die weitere Be- und Verarbeitungproblemlos ist. Bei höheren Zug-holzanteilen bilden sich aller-dings störende wollige Ober-flächen. Auch breitringige Wareläßt sich weniger glatt aufarbei-ten. Die schneidenden Werkzeu-ge müssen daher genau einge-stellt werden und gut geschärftsein. Bei Sägen ist ein etwasweiterer Schrank als sonst üb-lich zu wählen. Im übrigen läßtsich frisches Holz leichter ver -arbeiten als trockenes. Bei letz-terem führen filzige Sägespänezu starken Reibungen und zurErhitzung der Sägeblätter. Fri-sche Pappelstämme können wegen des erwähnten hohenWassergehaltes ohne vorherigeWasserlagerung und Dämpfunggeschält werden.

Pappelholz läßt sich gut verlei-men wie auch befriedigend na-geln. Ebenso ergeben sich beider Oberflächenbehandlung kei-ne Schwierigkeiten. Das Holz istgut zu beizen, jedoch wenigergut zu polieren.

VerwendungIm Handel ist Pappelholz vor al-lem als Rund- und Schnittholzsowie in kleineren Mengen inForm von Messerfurnieren er-hältlich. Es ist zugleich eine sehrvielseitig verwendbare Holzartund ein gesuchtes Spezialholzfür eine Reihe besonderer Ver-wendungszwecke.

Aus Schälfurnieren werdenZündhölzer, Sperrholz, Schicht-holz für gebogene Formteile imGehäusebau sowie Spankörbefür Obst und Gemüse, Käse-schachteln und Geschenkver-packungen hergestellt. Der mitAbstand wichtigste Verbrauchervon Pappelschälholz ist immernoch die Zündholzindustrie.Früher wurden neben den Zünd-hölzern auch die Schachteln ausdem Schälholz gefertigt. LangeZeit wurden außerdem die imEisenbahn oberbau verwendetenZwischenlagen zwischen Schie-ne und Unterlagsplatte aus Pappelpreßvollholz hergestellt,bevor es von Polyaethylen-Zwi -schen lagen verdrängt wurde.

Etwa ein Viertel des in Deutsch-land verarbeiteten Pappelholzeswird als Schnittholz verwendet.Zu den traditionell Pappelschnitt -holz nutzenden Industriezwei-gen gehören die Schuhindustrieund früher insbesondere auchder Prothesenbau. Ferner findetes Verwendung im Saunabau fürdie Latten der Sitz- und Liege-bänke. In der Verpackungsindu-strie wird es insbesondere fürPaletten, aber auch für Kisten,Verschläge und im Containerbauals leichtes Füllholz verarbeitet.Weiter dient Pappel zur Herstel-lung von Spezialholzkohle (z. B.zum Zeichnen, für die chemi-sche Industrie und Edelmetall-

Eigenschaften bestehen. Hinzukommt, daß die Art- und Sorten-unterschiede in weitem Rahmendurch den Einfluß der Wuchs -bedingungen veränderlich sind.Lediglich die Aspen genießen fürspezielle Verwendungsarten ei-ne höhere Wertschätzung, wasvor allem auf die fehlende Kern-färbung und auch auf die etwashöhere Rohdichte zurückzu-führen ist.

Das Holz der Pappeln ist sehrweich und gehört mit mittlerenRohdichten von ~0,40 bis knapp0,50 g/cm3 bezogen auf 12 bis15 % Holzfeuchte zu den leichte-sten unter den einheimischenLaubholzarten. Es schwindet nurmäßig und besitzt nach derTrocknung ein gutes Stehver -mögen. Den niedrigen Rohdich-tewerten entsprechen geringeabsolute Festigkeitswerte (Tab. 2),die unter den Werten andererHolzarten liegen. Setzt man je-doch die Festigkeitswerte insVerhältnis zur Rohdichte andererHolzarten, kann das Pappelholzdem Vergleich mit diesen durch-aus standhalten. Auffallend hochist der Abnutzungswiderstanddes Holzes, der durch die Faser-verfilzung an der Holzoberflächebzw. den Reibflächen verursachtwird. Pappelholz gilt als splitter-fest. Im Vergleich zu anderenLaubhölzern ist es leicht, im Ver-gleich zu Nadelhölzern wenigerleicht spaltbar.

Der Witterung ausgesetzt wieauch unter Wasser ist Pappel-holz nur von geringer Dauerhaf-tigkeit. Charakteristisch für allePappeln ist ein auffällig hoherFeuchtigkeitsgehalt, der sich be-reits durch das hohe Frischge-wicht (vgl. Tab. 2) verrät. So istim Kernbereich frisch gefällterStämme in Abhängigkeit vonden Sektionen mit einem mittle-ren Wassergehalt zwischen120 % (Weißpappeln), 145 %(Balsampappeln) und 185 %(Schwarzpappeln) zu rechnen.Bei den Schwarz- und Balsam-pappeln ist das Kernholz umrund 60 % feuchter als dasSplintholz, während bei denPappeln der Sektion der Weiß-pappeln Splint- und Kernholz-feuchte kaum voneinander un-terschieden sind, was bei derTrocknung zu berücksichtigenist.

Die Trocknung wirft im allgemei-nen keine Probleme auf, da dasHolz kaum zum Reißen undWerfen neigt. Wegen der hohenAnfangsfeuchtigkeit ist jedochrecht langsam auf die Ge-brauchsfeuchtigkeit herunterzu-trocknen, wobei zu Beginn dertechnischen Trocknung dieTrocknungstemperaturen 60° bis

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16. Pappelholz wurde undwird heute noch u. a. für dieHerstellung von Backbretternund Zeichentische eingesetzt.

17 bis 21. Industrielle Verar-beitung von Pappelholz fürZündhölzer. (17) Lagerplatz;(18) Ablängen der entrindetenStämme; (19) Schälfurniere;(20) Rohzündhölzer zur Wei-terverarbeitung; (21) Zündhöl-zer beim Trocknen.

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22. Mikroquerschnitt im Maß-stab 15 : 1.

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schmiede), Zeichenbrettern, Ak ku-mulatoren-Lamellen, Küchen-und Haushaltsgeräten, Back-und Schlachtermulden, Rühr -stäben, Zahnstochern, Schnee-schaufeln, Hutformen undSchnitzereien. Im Möbelbau wirdPappelholz außer für Absperr -furniere auch als Blindholz ein-gesetzt. Im Türenbau dient esfür leichte Innenlagen.

Pappelholz eignet sich gleicher-maßen gut für die Herstellungvon Spanplatten, Spanholzform-teilen, Faserplatten und für dieErzeugung von Zellstoff und Papier. Fast alles schwachePappelholz (= Schichtnutzholz)wandert daher als Industrieholzin die betreffenden Industrie-zweige. Allein die Spanplattenund Spanholzformteile herstel-lende Industrie der Bundesrepu-blik verarbeitet ca. 40 % des an-fallenden Pappelholzes bzw. ca.80 % des Pappel-Industriehol-zes. Weiter ist Pappel ein gutgeeigneter Rohstoff für die Er-zeugung von Holzwolleplattenund von Holzwolle zur Ver-packung. Ebenso ist sie her -vorragend für die Herstellungvon Formpreßerzeugnissen ge-eignet.

In Frankreich und anderen west-und südeuropäischen Ländernwird Pappelholz auch als Bau-holz für gering beanspruchteKonstruktionen im Hausbau undInnenausbau eingesetzt. InDeutschland findet man im Münster- und Emsland Pappel-holz für Außenbekleidungen,Giebelverschalungen und son-stige Verbretterungen verbaut. Inländlichen Gebieten wurde esfrüher zuweilen sogar zu Stie-genstufen verwendet und inNord amerika gehörte es langeZeit zu den bevorzugten Hölzernfür Stallböden. Geeignet ist Pappelholz auch für Boxen inReit- und Pferdeställen, Silo -bauten, imprägniert für Brücken-beläge und Waggonböden.

Pappel

Tabelle 2:Eigenschaften. Die mittleren Kennwerte für den Elastizitätsmodul und die Bruchfestigkeiten gelten für fehlerfrei gewachseneHolzproben und eine Holzfeuchtigkeit von u = 12 % (Gleichgewichtsfeuchtigkeitsgehalt im Normalklima DIN 50014-20/65-1).

Schwarzpappel Aspe

Rohdichte r0: 0,37…0,41…0,52 g/cm3 r0: 0,36…0,45…0,56 g/cm3

r15: 0,41…0,45…0,56 g/cm3 r15: 0,40…0,49…0,60 g/cm3

rfrisch: 730 …900 …1070 kg/cm3 rfrisch: 610 …810 …990 kg/cm3

(rfrisch = Gewicht des waldfrischen Rundholzes)Mittelwert nach Bonnemann (1980)Sektion Aigeiros (Schwarzpappeln) r0: 0,36 g/cm3

Sektion Tacamahaca (Balsampappeln) r0: 0,39 g/cm3

Sektion Leuce (Weißpappeln) r0: 0,42 g/cm3

Schwarzpappel Pappel (Populus spp.)nach Kollmann (1951) und HRW (1941) nach Bonnemann (1980)

Elastizitätsmodulaus Biegeversuchen N/mm2 8800 8300(EII)

Druckfestigkeit(s dBII)

N/mm2 30…35 36

Zugfestigkeit(s zBII)

N/mm2 77 69

Biegefestigkeit(s bBII)

N/mm2 55…65 76

Scherfestigkeit(tBII)

N/mm2 5 7

Bruchschlagarbeit a kJ/m2 50 39

Schwindmaß b (in %) Längs (bl) 0,3 Längs (bl) 0,4vom frischen bis zum gedarrten Zustand Radial (br) 5,2 Radial (br) 3,3bezogen auf die Abmessungen im Tangential (bt) 8,3 Tangential (bt) 8,2frischen Zustand Volumen (bv) 14,3 Volumen (bv) 11,9

Prozentuales Quellmaßje 1% Holzfeuchtigkeitsänderung Radial 0,12/0,13; tangential 0,25–0,31 (allgemein für Pappel)

(= differentielle Quellung q) t/r 2,1…2,4

WärmeleitfähigkeitWärmeleitzahl quer zur Faserrichtung (λ⊥) l= 0,17…0,19 W/(m ⋅ K)für lufttrockenes Pappelholz (u = 15%)

pH-Wert ;5,8 (schwach sauer)

Tabelle 1:Vorkommen und Erkennungs- bzw. Unterscheidungsmerkmale der einheimischen Pappelarten.

Zitterpappel (Aspe, Espe) Weißpappel (Silberpappel)

VORKOMMEN: Über fast ganz Europaverbreitet (nördl. Grenze 71. Grad n.B.,in den Alpen bis 1300 m hoch), fernerin Nordafrika und Asien (bis China undJapan). Waldbaum in Gesellschaft mitanderen Laubhölzern. In baltischenLändern und Polen mit Birke und Erlegroße Bestände bildend; bei uns zu-meist nur als Vor- und Unterholz, Pio-nierbaumart auf Kahlflächen.BAUMBILD: Erreicht Höhen von 25–30 mund Durchmesser von 50–100 cm beiStammlängen bis 15–20 m im Bestand.Mit geradem, vollholzigem Stamm undrundlicher, lichter Krone. Rinde langeZeit glatt, gelblich-grau, im Alter längs-rissig, schwarzgrau, mit rautenförmi-gen Korkwülsten. Bis etwa 100 Jahre altwerdend.BLÄTTER: Eiförmig bis kreisrund, ge-buchtet und unregelmäßig stumpf ge-zähnt. 3–8 cm breit und lang, oberseitslebhaft grün, unterseits hellgrün. Blätterder Ausschläge bis 15 cm lang, eiför-mig. Stiele lang und zusammenge-drückt; bereits bei geringster Luftbewe-gung flatternd („Zittern wie Espen-laub“).

VORKOMMEN: Mittel-, Süd- und Osteu-ropa (mit Schwerpunkt im Süden undOsten); ferner in Nordafrika und Klein -asien. Baum der Niederungen und derAuen großer Flußtäler (Elbe, Donau,Rhein).BAUMBILD: Erreicht Höhen von 30–35 mund Durchmesser von 50–70 cm, imFreistand bis 150 cm. Stamm gerade,vollholzig und sich in der breiten, ge-wöhnlich rundlichen Krone in einigestarke Äste auflösend. Rinde hell, weiß-grau, lange Zeit glatt, im Alter mitschwärzlich-grauer und längsrissigerBorke. Wird 300–400 Jahre alt.BLÄTTER: Sehr verschieden geformt.An den Kurztrieben eiförmig, buchtiggezähnt, unterseits mehr graufilzig. Anden Langtrieben und Ausschlägengrößer, handförmig gelappt, oberseitsdunkelgrün, glänzend, unterseits dichtweißfilzig (nicht silbrig!). Stiele behaartund zusammengedrückt.

Schwarzpappel

VORKOMMEN: Über fast ganz Europaverbreitet, mit Hauptverbreitung in Mit-tel- und Südeuropa (nördl. Grenze 61.Grad n.B.). Baum der Ebenen und unte-ren Berglagen, in den Alpen bis 1300 mhoch. Typische Baumart in den Auwal-dungen der Flußtäler, dabei Über-schwemmungen ertragend. Von derAusrottung bedroht und auf der rotenListe stehend.BAUMBILD: Erreicht Höhen von 30–35 m und Durchmesser von 100 cm bisüber 200 cm bei Stammlängen bis 15m. Mit deutlich ausgeprägtem Haupt-stamm und starkästiger, breiter, flach-gewölbter Krone. An den Stämmen häu-figer Maserknollen (sog. „Maserpap-peln“, aus denen als „Mapa“ bezeichne-te Furniere hergestellt werden). Rindegrauweiß, bald verborkend; im Alterbräunlich bis schwärzlich und mit tie-fen, breiten Längsrissen. Mehrere hun-dert Jahre alt werdend.BLÄTTER: Rhombisch-eiförmig, anLängstrieben lang zugespitzt, an Kurz-trieben fast dreieckig; Rand feinkerbiggesägt, durchsichtig, nicht gewimpert;kahl, oberseits dunkelgrün, unterseitsetwas heller. Stiele seitlich zusammen-gedrückt.

Graupappel

VORKOMMEN: Etwa das gleiche Gebietwie die Weißpappel einnehmend. InDeutschland vor allem in den Rhein-und Donauauen sowie in Norddeutsch-land als Schutzpflanzungen. In Wäldernmit anderen Laubhölzern in Mischung.BAUMBILD: Erreicht Höhen von 30–40 mund Durchmesser von 60–100 cm. Be-sitzt gerade, walzenförmige und durch-gehende, astfreie Stämme; im Freistandmit starken, weitausladenden Ästen.Rinde der Weißpappel und Zitterpappelähnlich. Bis zu 150 Jahre alt werdend.BLÄTTER: In Form und Größe sehr ver-änderlich, mit allen Übergängen von Zit-terpappel bis Weißpappel. Blätter derLangtriebe dreieckig eiförmig, oberseitsdunkelgrün, unterseits locker graufilzig.An den Kurztrieben eirundlich, unter-seits hellgrün, ziemlich kahl.

Pyramidenpappel (Säulenpappel)

VORKOMMEN: In ganz Europa alsStraßen- und Alleebaum angepflanzt,ebenso als Windschutzstreifen. Wäh -rend der napoleonischen Zeit längs derHeerstraßen gepflanzt. Nicht wild vor-kommend.BAUMBILD: Erreicht Höhen von 30–35 mbei Durchmessern bis 60 cm. Mit auf -fällig säulenförmigem, zypressenarti-gem Wuchs. Äste in sehr spitzem Win-kel steil aufstrebend. Wird mehrerehundert Jahre alt.BLÄTTER: Ähnlich der Schwarzpappel,etwas kleiner, mehr oder weniger zuge-spitzt.

Einheimische Nutzhölzer (Loseblattsammlung). Autoren: D. Grosser und W. Teetz. ©: CMA, Bonn. ISSN-Nr. 0446-2114Herausgeber: – HOLZABSATZFONDS – Absatzförderungsfonds der deutschen Forstwirtschaft, Bonn 1998

BildnachweisAbb. 1 und 2 aus Hempel undWilhelm (1889): Die Bäume undSträucher des Waldes. Wien:Ed. Hölzel

Bergtold, München: 23Bildag. Mauritius, Mittenwald

Bader: 7Redenbacher: 16

Grosser, München: 13, 22

Internationales Bildarchiv,München: 9, 10, 11, 12

Teetz, Eurasburg: 3, 4, 5, 6, 8,14, 15, 17, 18, 19, 20, 21


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