Wenn Resilienz Leben rettet Informations- und Kommunikationstechnologie für den Einsatz im Krisen- und Katastrophenfall Prof. Dr.-Ing. Matthias Hollick
Quelle: http://blog.nicolasdelort.com, Nicolas Delort, mit freundlicher Genehmigung des Künstlers
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Erdbeben, Haiti, 2010, über 3 Mio. Personen direkt betroffen
Großflächiges Ereignis mit extremer Anzahl Betroffener
Totalausfall von 2 der wichtigsten 3 Mobilfunkanbietern
in den Zentren, der dritte Anbieter massiv überlastet
Notrufe haben eine Vielzahl von Leben gerettet
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„Das kann so bei uns nicht
passieren“
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Großflächiges Ereignis mit extremer Anzahl
Betroffener und zusätzlich lokales Ereignis
höchster Komplexität, imminente Katastrophe,
Gefahr für Leib und Leben der Rettungskräfte
Extreme Infrastrukturschäden, Mobilfunknetze
dramatisch überlastet, Daten besser als Sprache
Internetkommunikation hat den Umgang mit
der Krise vereinfacht und beschleunigt
Seebeben und Tsunami, Ost-Japan und speziell Fukushima, 2011, mehrere Millionen Personen direkt betroffen
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„Tsunamis gibt es bei uns nicht“
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Sturm und Hochwasser, Texas, 2017 Rettungsaktionen für Zehntausende Betroffene
Aber: Direkt nach dem Sturm nahezu Totalausfall der
Mobilkommunikation in am stärksten betroffenen Gebieten Notruf 911 primäres Medium um Hilfe zu erlangen
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„Platz für eine szenario-
spezische Ausrede“
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Katastrophen und Krisen
können sich jederzeit ereignen!
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Übertragen auf Deutschland
Rhein-Main-Gebiet mit >2 Mio. bzw. Metropolregion mit >5 Mio. Einwohnern
Unsere aktuellen öffentlichen Netze sind nicht hinreichend resilient für den Krisen-/Katastrophenfall
Cyberangriff?
Anhaltender Stromausfall?
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IKT betrifft sämtliche KRITIS Bild
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Rhein-Main-Gebiet mit >2 Mio. bzw. Metropolregion mit >5 Mio. Einwohnern
Unsere aktuellen öffentlichen Netze sind nicht hinreichend resilient für den Krisen-/Katastrophenfall
Transport, Verkehr, Logistik
Gesundheit
Energie (Elektrizität, Gas, Öl)
Wasser
Ernährung
Finanz- und Versicherungswesen
Staat und Verwaltung
Medien und Rundfunk
Informations- und Kommunikationstechnik, Telekommunikation (IKT)
Informations- und Kommunikationstechnik, Telekommunikation (IKT)
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Funktionierende IKT kann Leben retten
Vorsorge
Zeitablauf
Ereignis und Reaktion Beeinträchtigung/Zerstörung der öffentlichen IKT
Krisenbewältigung (Bestandsaufnahme, Rettung, etc.) durch direkt Betroffene in Selbsthilfe
Nachsorge
Eintritt des Krisenereignisses
Krisenbewältigung durch professionelle Helfer
Normal- betrieb von IKT
Normal- betrieb von IKT
Stunden Tage Wochen
Krisenverlauf vs. Zustand der IKT
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Ersatz IKT für eine Stadt?
Beispiel: Frankfurt am Main ~ 700.000 Einwohner ~ 248 Quadratkilometer ~ 1000 km Straßen
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Ersatz IKT für eine Stadt?
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01.12.2017 | Wenn Resilienz Leben rettet: IKT für den Einsatz im Katastrophenfall | Matthias Hollick Folie 14
Ersatz IKT für eine Stadt?
~500.000
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01.12.2017 | Wenn Resilienz Leben rettet: IKT für den Einsatz im Katastrophenfall | Matthias Hollick Folie 15
Ersatz IKT für eine Stadt?
~350.000
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01.12.2017 | Wenn Resilienz Leben rettet: IKT für den Einsatz im Katastrophenfall | Matthias Hollick Folie 16
Und vieles mehr … denn immer mehr Haushaltsgeräte sind im Prinzip leistungsfähige Kommunikationsknoten
Beispiel Saugroboter § Application-CPU: § Allwinner R16 SoC (=A33) § Quad-Core ARM Cortex-A7 @ 1.5 GHz § RAM: 512MByte § FLASH: 4GByte
§ Sensor-CPU: ARM m3-Cortex § LIDAR-CPU: TI S320F28026DAS § Battery: 14.4V, 5200mAh
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All diese Dinge können helfen, ein Notfallnetz
aufzubauen!
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Aber heutige
Funktechnologie benötigt
Basisstationen?!
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Sehen Sie einen Unterschied?
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Im Krisenfall
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Wir konnten zeigen, dass heutige Funkchips sehr viel mehr können, als die Hersteller/Anbieter dem Kunden verfügbar machen
§ Extrem energie-effizientes Weiterleiten von Datenpaketen, ohne dass der Hauptprozessor aufwachen muss
§ Verteidigen von “wehrlosen” Geräten gegen Angriffe über die Luftschnittstelle
§ Aussenden beliebiger Signale (auch ausserhalb von Standards)
Wie ist das möglich?
01.12.2017 | Wenn Resilienz Leben rettet: IKT für den Einsatz im Katastrophenfall | Matthias Hollick Folie 22
Was kann man damit erreichen?
Gesamtnetz & Dienste Inseln
Brücken
Lösungen für großflächige …
… und extrem komplexe Szenarien
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Klingt gut, aber
ist das außerhalb des Labors praktikabel?
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Wir haben in einen groß angelegten Feldtest die Praktikabilität gezeigt
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Wir haben in einen groß angelegten Feldtest die Praktikabilität gezeigt
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125 Teilnehmer
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3 Übungsdörfer
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Aufgaben
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Notsituationen
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Die smarter APP
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01.12.2017 | Wenn Resilienz Leben rettet: IKT für den Einsatz im Katastrophenfall | Matthias Hollick Folie 30
http://smarter-projekt.de/
und
http://smarter-projekt.de/praxistest/
Informationen zu smarter
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Bedienbarkeit der APP wurde
positiv gesehen
Nutzer wünschen sich die APP für ihr Mobilgerät
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Zusammenfassung
Uns fehlt der
Plan B für die KRITIS IKT
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Dank
Die vorgestellten Ergebnisse wurden in Teamarbeit an meinem Fachgebiet SEEMOO und in Verbundprojekten erarbeitet
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Contact
Heimlich getrunken und öffentlich besoffen | SEEMOO | Prof. Dr.-Ing. Matthias Hollick
KROOLFNB%�$�����MSJ KROOLFNB%�$�����MSJ
Prof. Dr.-Ing. Matthias Hollick
Department of Computer Science
SEEMOO Mornewegstr. 32 64293 Darmstadt/Germany
Phone +49 6151 16-25470
Fax +49 6151 16-25471
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