+ All Categories
Home > Documents > INFORMATION Juli 2012

INFORMATION Juli 2012

Date post: 06-Mar-2016
Category:
Upload: rvk
View: 221 times
Download: 1 times
Share this document with a friend
Description:
Fakten, Zahlen und Tipps rund um die Krankenversicherung
24
2/2012 Fakten, Zahlen und Tipps rund um die Krankenversicherung Gesundheits- und Krankenversicherungspolitik Managed-Care-Vorlage deutlich abgelehnt Informationen für die Mitglieder des Verbandes RVK-Forum erfolgreich in Luzern durchgeführt Informationen von unseren Mitgliedern und Partnern Wechsel bei RVK-Mitgliedern
Transcript
Page 1: INFORMATION Juli 2012

Seite 1

2/2012 Fakten, Zahlen und Tipps rund um die Krankenversicherung

Gesundheits- und KrankenversicherungspolitikManaged-Care-Vorlage deutlich abgelehnt

Informationen für die Mitglieder des Verbandes

RVK-Forum erfolgreich in Luzern durchgeführt

Informationen von unseren Mitgliedern und PartnernWechsel bei RVK-Mitgliedern

Page 2: INFORMATION Juli 2012

Seite 2

Inhalt

4 Gesundheits- und Krankenversicherungspolitik5 Bericht aus dem Parlament, Bundesrat, EDI, BAG

8 Informationen für die Mitglieder des Verbandes9 RVK-ImPuls: Erfolgreiche Verbandstagung10 Verband: Jahresversammlungen durchgeführt10 Jahresabschluss 201111 RVK Rück AG: Vermögensübertragung12 Rückversicherungen: Ergebnis GRV 201114 Vermittelte Versicherungen: Medgate betreut chronisch Kranke15 MedCasePool: Eine Software für drei Bereiche16 DRG-Prüfstelle: Prüfbedarf vorhanden17 RVK-Forum: Stösst die Solidarität an ihre Grenzen?18 RVK-Bildungsangebote: Erfreuliche Halbjahresbilanz19 Kundenzeitschrift SICHER: Sommerausgabe erschienen19 RVK: Renovierung Liegenschaft20 RVK-intern: Neues von der RVK-Crew21 Unternehmenskommunikation: Neuer Internetauftritt

22 Informationen von unseren Mitgliedern und Partnern23 Verband: Wechsel bei RVK-Mitgliedern

24 Agenda

ImpressumDie INFORMATION ist das Mitteilungsblatt des RVK und erscheint viermal jährlich.

Herausgeber und RedaktionRVK – Verband der kleinen und mittleren Krankenversicherer

Haldenstrasse 25, 6006 LuzernTelefon 041 417 05 00Telefax 041 417 05 01E-Mail: [email protected] www.rvk.ch

Page 3: INFORMATION Juli 2012

Seite 3

Editorial

Liebe Mitglieder Sehr geehrte Damen und Herren

Am 17. Juni 2012 hat das Schweizer Stimmvolk der Managed-Care-Vorlage eine klare Absage erteilt. Für die integrierte Versorgung be-deutet dieses Resultat einen Rückschlag. Trotzdem müs-sen integrierte Versorgungs-modelle entwickelt werden, damit weiterhin eine quali-tativ hochstehende medizi-nische Grundversorgung zu günstigen Kosten angeboten werden kann. Zudem stellen solche Modelle den Nutzen der Patienten in den Mittelpunkt. Die Rahmenbedingungen für die besonderen Versicherungsformen im KVG haben sich mit der Ablehnung der Managed-Care-Vorlage nicht verändert, so dass eine Weiterentwicklung dieser Versorgungsformen nach wie vor möglich ist. Der Risikoausgleich als weiterer Teil der Vorlage wird hingegen vorderhand nicht verfeinert.

Der RVK bleibt weiterhin aktiv im Thema Mana-ged Care: Er entwickelt seine Angebote in diesem Bereich weiter, um seinen Mitglieder vielfältige und attraktive Lösungen anzubieten und dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit optimal zu unterstützen.

Am 25. April 2012 hat der RVK das RVK-Forum erstmals im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern durchgeführt. «Das Gesundheitswesen im Dilemma – Wenn Ethik und Wirtschaftlichkeit auseinander-driften. Kommt die Solidarität an ihre Grenzen?» Diese Frage beleuchteten hochkarätige Referenten

aus verschiedenen Perspektiven. Blickwinkel und Lösungsansätze der Referenten waren kontrovers und lösten eine spannende Debatte aus. Rund 230 Fachleute aus dem Gesundheitswesen und der Poli-tik besuchten die Veranstaltung.

Die jährlich stattfindende Herbsttagung wurde die-ses Jahr – unter dem neuen Namen RVK-ImPuls – bereits im Juni durchgeführt. Rund 60 Teilneh-merinnen und Teilnehmer haben an der zweitägigen Verbandstagung in Luzern teilgenommen. Anschlies-send an die Verbandstagung haben die 80. Delegier-tenversammlung des RVK und die erste Generalver-sammlung der RVK Rück AG stattgefunden.

Ich wünsche Ihnen einen erholsamen und hoffentlich sonnigen Sommer.

Herzlich

Daniel HerzogDirektor RVK

Page 4: INFORMATION Juli 2012

Seite 4

Gesundheits- und Krankenversicherungspolitik

EXPRESS

Volk lehnt Managed Care abDas Volk hat der Managed-Care-Vorlage eine deut-liche Abfuhr erteilt. Der RVK wird seine integrierten Versorgungsmodelle trotzdem weiterentwickeln.

Hausarzt-Initiative: Fristverlängerung Der Ständerat lehnt die Volksinitiative «Ja zur Haus-arztmedizin» ab. Er unterstützt den Antrag seiner vorberatenden Kommission, der Initiative einen direk-ten Gegenvorschlag gegenüber zu stellen. Dadurch verlängert sich auch die Frist für die abschliessende Beratung der Volksinitiative durch das Parlament. Die Vorlage geht nun an den Nationalrat.

Medikamentenpreise im VisierMit einer Verordnungsänderung will Bundesrat Berset jährlich rund 240 Millionen Franken sparen. Den Krankenversicherern geht diese Revision zu wenig weit.

Page 5: INFORMATION Juli 2012

Seite 5

Die wichtigsten politischen Entwicklungen seit dem 16. März 2012 von Moritz Helfenstein zu-sammengefasst und kommentiert:

Managed CareWas sich in den letzten Wochen abzeichnete, hat sich am Wochenende vom 17. Juni 2012 überaus deutlich bestätigt. Das Volk hat der Managed-Care-Vorlage des eidgenössischen Parlamentes mit 76 Prozent Nein-Stimmen eine deutliche Abfuhr erteilt. An der Vorlage wurde während acht Jahren gearbeitet. Die Gegner dieser Vorlage argumentierten vor allem, dass die Versicherten ihren Arzt nicht mehr frei wählen könnten und die Versicherer damit zu viel Macht er-hielten. Die befürwortende Seite – dazu zählte die Krankenversicherungsbranche – führte einen zah-men Abstimmungskampf. Von einem engagierten und überzeugten Einsatz für die Managed-Care-Vorlage seitens der Krankenversicherer kann kaum die Rede sein. Liegt der Grund dafür im eigentlichen Managed-Care-Modell oder doch eher im eingebauten weiteren Ausbau des Risikoausgleiches?

Der RVK wird – trotz der abgelehnten Managed-Care-Vorlage – die integrierten Versorgungsmodelle mit vollem Einsatz weiterentwickeln. Er ist überzeugt, dass solche Versicherungsformen qualitativ gute Be-handlungen zu tieferen Kosten ermöglichen und damit im Interesse der Versicherten liegen.

Nach der Managed-Care-Abstimmung übertrump-fen sich politische Kreise umgehend mit Revisions-vorschlägen, die unser Krankenversicherungswesen retten sollen. So ist zum Beispiel die Rede von:

• Aufhebung des Krankenversicherungs- obligatoriums,• höhere Prämien für ältere Versicherte,• Ausbau des Risikoausgleichs,• Aufhebung des Vertragszwangs,• Abbau der versicherten Leistungen und• Wiedereinführung des Ärztestopps.

Inwiefern solche Vorschläge sowohl im Parlament als auch beim Volk mehrheitsfähig sind, steht auf einem anderen Blatt.

Ärzte-StoppDie eidgenössischen Räte hatten im letzten Jahr eine weitere Verlängerung des Stopps für spezialärztliche Praxen abgelehnt. Sie begründeten ihre Ablehnung da-mit, dass sich das Problem mit den neuen gesetzlichen Managed-Care-Bestimmungen von selbst löse. Nun stellt sich die Frage einer neuen Ärzte-Stopp-Vorlage. Der Umstand, dass in diesem Jahr bereits rund 1`000 neue Praxen eröffnet worden sein sollen (vor allem durch Spezialärzte), lässt aufhorchen. Sollten alle Ärzte, die bisher eine Bewilligung beantragt haben, tatsächlich eine eigene Praxis eröffnen, würden die dadurch entstehenden Mehrkosten gemäss Santésu-isse zu einer Prämienerhöhung von über 1,5 Prozent führen (rund 300`000 bis 500`000 Franken pro Arzt).

Staatliche EinheitskasseAm 23. Mai 2012 wurde die Initiative für eine öffent-liche Krankenkasse mit rund 115`000 Unterschriften eingereicht. Die eidgenössischen Räte müssen nun innert zweieinhalb Jahren dazu Stellung nehmen. An der Initiative selber kann das Parlament nichts ändern. Es kann dem Volk die Initiative zur Annah-me oder zur Ablehnung empfehlen oder der Initia-tive einen Gegenvorschlag gegenüberstellen. Für die Krankenversicherungsbranche, die sich für eine ge-gliederte soziale Krankenversicherung einsetzt, wird es bedeutend schwieriger werden die Initiative zu bekämpfen, als dies vor fünf Jahren der Fall war. Soll der Abstimmungskampf für die Krankenversicherer erfolgreich sein, muss die Branche rechtzeitig mit vereinten Kräften und mit guten Argumenten, die durchaus vorhanden sind, für den Erhalt des heutigen Systems kämpfen. Ein flaues Engagement, wie es bei der Managed-Care-Vorlage der Fall war, würde zu einem Fiasko führen.

Page 6: INFORMATION Juli 2012

Seite 6

PARLAMENT

Ständerat

PräventionsgesetzDer Ständerat tut sich mit dem Präventionsgesetz schwer. In der Frühjahrssession lehnte er es – im Gegensatz zum Nationalrat – ab, auf dieses Gesetz einzutreten. Dies mit der Begründung, es brauche für die Prävention kein neues Gesetz. Nachdem der Nationalrat aber mit deutlichem Mehr entschieden hatte, an diesem Gesetz grundsätzlich festzuhalten, musste sich der Ständerat nochmals mit der Vorlage befassen. Mit Stichentscheid des Präsidenten bean-tragte die vorberatende Kommission dem Gesamtrat, auf das Gesetz einzutreten.

In der Detailberatung hat der Rat verschiedene Dif-ferenzen zum Nationalrat geschaffen. Ein wesent-licher Punkt betrifft den Präventionszuschlag auf den Krankenkassenprämien. Gemäss Ständerat soll dieser 0.075 Prozent der durchschnittlichen Prämie betragen. Der Nationalrat beschloss im April 2011 einen Satz von 0,10 Prozent. Wie der Nationalrat hat es auch der Ständerat abgelehnt, ein zusätzliches Schweizerisches Institut für Prävention und Gesund-heitsförderung zu schaffen. In einer weiteren Runde geht das Gesetz für die Differenzbereinigung wieder an den Nationalrat.

Volksinitiative «Ja zur Hausarztmedizin»Wie der Bundesrat lehnt auch der Ständerat die Initiative ab. Dies insbesondere mit der Begründung, in der Verfassung könne man nicht einem einzelnen Berufsstand eine solch privilegierte Stellung zukom-men lassen. Der Rat anerkennt jedoch die Anliegen der Hausärzte. Die vorberatende Kommission hat dem Gesamtrat beantragt, der Initiative einen direk-ten Gegenvorschlag gegenüber zu stellen, mit der die Grundversorgung von hoher Qualität viel umfassen-der geregelt wird. Dieser Schritt würde es ermög-lichen, die Frist für die abschliessende Behandlung der Initiative um ein Jahr, also bis Oktober 2013, zu verlängern. Der Rat stimmt diesen Anträgen seiner Kommission ohne Gegenstimme zu. Die Vorlage geht nun an den Nationalrat.

Standesinitiative Genf: Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Maximalbetrag für die ReservenDie Initiative verlangt, in der obligatorischen Grund-versicherung einen Höchstanteil für die Sicherheits-reserven einzuführen. Die vorberatende Kommission

hat dem Rat beantragt, die Frist für die Behandlung der Initiative bis Sommer 2014 zu verlängern. Zuvor hatte die Kommission beschlossen, die Beratung der Vorlage zur Korrektur der zwischen 1996 und 2011 bezahlten Prämien mit derjenigen des Entwurfes zum Krankenversicherungsaufsichtsgesetze zu koordinie-ren. Weil beide Vorlagen thematisch in einem engen Zusammenhang mit der Standesinitiative des Kantons Genf stehen, erscheint es sinnvoll, dessen Anliegen im gleichen Kontext zu behandeln. Der Gesamtrat stimmt dem Verlängerungsantrag zu. Das Geschäft geht nun an den Nationalrat.

Motion CVP/EVP/glp: Genügend Ärzte aus-bilden / Motion Robert Cramer. Genügend Praktikumsplätze für angehende Ärztinnen und ÄrzteDie beiden Vorstösse verlangen, dass einerseits die Anzahl der Studienplätze erhöht und anderseits die notwendigen Praktikumsplätze bereitgestellt werden. Ziel soll es sein, genügend Plätze zur Verfügung zu stellen, um den inländischen Bedarf an Ärzten zu de-cken. Auf Antrag der vorberatenden Kommission hat der Rat die Motionen angenommen. Beide Vorlagen gehen nun an den Nationalrat.

Motion NR Bea Heim: Vita sicura. Risikofor-schung für Patientensicherheit / Motion NR Bea Heim: Vita sicura. Nationales Programm für Patientensicherheit Mit den beiden Motionen wird der Bundesrat beauf-tragt, ein Forschungsprogramm für die Sicherheit und Qualität der stationären und ambulanten medizini-schen Behandlung zu initiieren, beziehungsweise zu-sammen mit den Kantonen strategische und konkrete Massnahmen für die Erhöhung der Patientensicher-heit zu veranlassen. Der Bundesrat hat beantragt, die Motionen anzunehmen. Der Nationalrat hat diesen bereits zugestimmt. Der Rat nimmt beide Motionen ohne Diskussion an.

Motion SGK-NR. Neue Spitalfinanzierung. Wirkungsanalyse erweiternDie Motion verlangt, dass die Wirkungsanalyse, die der Bundesrat bereits in Auftrag gegeben hat, er-weitert wird. Bei der Wirkungsanalyse geht es um spezifische Fragestellungen betreffend Versorgungs-qualität für chronisch kranke, multimorbide und ger-iatrische Patienten. Bundesrat und Nationalrat haben die Motion bereits angenommen. Die vorberatende Kommission hat beantragt, diese abzulehnen. Der Rat lehnt die Motion mit 17:15 Stimmen ab. Damit ist das Geschäft erledigt.

Page 7: INFORMATION Juli 2012

Seite 7

Nationalrat

Motion SR Urs Schwaller. Genügend Ärzte ausbildenDie Motion verlangt – wie die im Ständerat behan-delten Motionen CVP / EVP / glp und Robert Cra-mer – Massnahmen, um zusätzliche Studienplätze zu schaffen, damit genügend Ärzte ausgebildet werden können. Nachdem der Bundesrat beantragt hat, die Motion anzunehmen und der Ständerat diese bereits angenommen hat, beschliesst der Rat mit 138:29 Stim-men ebenfalls, die Motion anzunehmen.

Petition NR Eugen Fischer. Gesundheitskos-tenbeteiligung für FettleibigeDie Petition verlangt, dass Übergewichtige einen Teil der Gesundheitskosten, die sie verursachen, selbst tragen. Voraussetzung ist, dass nicht nachgewiesen werden kann, dass ihr Gewicht auf eine Krankheit oder auf Medikamente zurückzuführen ist. Die vorbe-ratende Kommission beantragt hat mit 18:0 Stimmen beantragt, der Petition keine Folge zu geben. Der Rat folgt diesem Antrag ohne Diskussion.

BUNDESRAT / EDI / BAG

Neue Tarifversion für ambulante LeistungenDer Bundesrat hat per 1. Juni 2012 die von den Ver-sicherern, Spitälern und Ärzten vereinbarte neue Ta-rifversion 1.08 genehmigt. Die wichtigste Änderung betrifft die Aufnahme der früheren Besuchsinkonve-nienz-Pauschale in die Tarifstruktur. Diese Anpassung kommt in erster Linie den Hausärzten zugute. Die frühere Abgeltungspauschale war nur bis 31. März befristet. Der Bundesrat hat nun deren Verlängerung bis 31. Mai 2013 genehmigt.

Elektronisches PatientendossierDer Bundesrat hat das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) beauftragt, bis Ende 2012 eine Botschaft und einen Entwurf zu einem Gesetz zur Einführung des elektronischen Patientendossiers aus-zuarbeiten. In der vorausgegangen Vernehmlassung haben lediglich die Hausärzte und die EVP grundsätzli-che Opposition angemeldet. Die SVP, die Grünen und die FMH haben Vorbehalte zum Vorschlag geäussert, für das Patientendossier die Sozialversicherungsnum-mer zu verwenden.

MedikamentenpreisePer 1. Mai 2012 hat Bundesrat Alain Berset eine Än-derung der Verordnung über die Medikamentenpreise in Kraft gesetzt. Dadurch sollen die Medikamenten-preise gesenkt und im ersten Jahr rund 240 Millionen Franken eingespart werden. Für die Krankenversiche-rungsbranche ist die Verordnungsänderung ungenü-gend. Dies vor allem darum, weil mit der Verordnung die Unterschiede zu vergleichbaren Ländern grösser werden als bisher. Dass die Medikamente trotzdem billiger werden, sei lediglich dem starken Franken zu verdanken.

Neues Ungemach in Sachen Medikamentenpreise droht zudem aus dem Bereich der Politik: Die vor-beratende Kommission des Nationalrates hat be-schlossen eine Motion zu lancieren, die den Bundesrat beauftragt, die Medikamentenpreise neu auszuhan-deln. Zudem sollen die aktuellen Schwierigkeiten des Pharmastandortes Schweiz besser berücksichtigt werden zugunsten der Pharmaindustrie. Das Lobbying der Pharmaindustrie scheint zu funktionieren.

WEITERE ENTWICKLUNG IM UMFELD

Neuer Direktor bei SantésuisseNach intensiver Suche hat Santésuisse in der Person von Christoph Meier einen neuen Direktor gefun-den. Der RVK wünscht Christoph Meier alles Gute im neuen Amt und freut sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit.

Wechsel im FMH-Präsidium Überraschend ist der bisherige FMH-Präsident, Dr. med. Jacques De Haller, bei den Erneuerungswah-len nicht als Vorstandsmitglied wiedergewählt wor-den. Damit stand er als Kandidat für die Wiederwahl als Präsident nicht mehr zur Verfügung. Als weitere Überraschung wurde nicht der offizielle Kandidat, Dr. med. Urs Stoffel, der sich kurzfristig zurückzog, zum Präsidenten gewählt, sondern der Berner Haus-arzt Dr. med. Jürg Schlup.

Fusionen / ÜbernahmenIm Moment scheint es an dieser Front relativ ruhig zu sein. Oder trügt der Schein? Immerhin hat der neue KPT-Präsident René Jenny für den Herbst eine Überprüfung der Strategie in Aussicht gestellt. Dabei sollen auch Partnerschaften ein Thema sein.

Page 8: INFORMATION Juli 2012

Seite 8

Informationen für die Mitglieder des Verbandes

EXPRESS

Vermögensübertragung an RVK Rück AG Im Mai 2012 wurde die Vermögensübertragung und die Aktienkapitalerhöhung der RVK Rück AG ins Handelsregister des Kantons Luzern eingetragen. Das Projekt RUS12 wurde damit termingerecht ab-geschlossen.

Neue Software für MedCasePoolDer RVK-MedCasePool führt für alle drei Geschäfts-bereiche die Software CaseNet ein. Bisher arbeite-ten die Bereiche mit zwei verschiedenen Systemen. CaseNet erhöht den Kundennutzen und senkt die Betriebskosten.

RVK-Forum erfolgreich durchgeführtAm 25. April 2012 fand das RVK-Forum erstmals im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern statt. Hochka-rätige Redner diskutierten komplexe Fragen aus un-terschiedlichen Blickwinkeln. Die Teilnehmer waren grösstenteils sehr zufrieden.

Page 9: INFORMATION Juli 2012

Seite 9

RVK-ImPulsErfolgreiche Verbandstagung

Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben an der diesjährigen Verbandstagung RVK-ImPuls am 14. und 15. Juni 2012 in Luzern teilgenommen.

Bei schönstem Wetter, einer kühlen Brise während der Schifffahrt und kulinarischen Genüssen beim Nachtessen nutzten die Führungsorgane der Mit-gliedskassen und des RVK die Gelegenheit für einen wertvollen Gedankenaustausch.

Am Freitag stand neben der neuen Spitalfinanzierung das Krankenversicherungsaufsichtsgesetz, welches das Parlament zurzeit als Entwurf diskutiert, im Zen-trum. Die Vertreterinnen und Vertreter der RVK-Mitglieder nahmen die Gelegenheit wahr, den beiden

Referenten, Dr. Hansjörg Schmid vom Luzerner Kan-tonsspital und Helga Portmann vom BAG, Fragen zu stellen. Einmal mehr zeigte sich, dass die Anwe-senden den direkten Austausch mit Vertretern der Versicherungsaufsicht und der Leistungserbringer sehr schätzen.

Marco FähLeiter Bildung + EventsTelefon 041 417 05 62E-Mail [email protected]

Für die AgendaDer nächste RVK-ImPuls findet am 13. und 14. Juni 2013 statt.

Page 10: INFORMATION Juli 2012

Seite 10

VerbandJahresversammlungen durchgeführt

Anschliessend an die Verbandstagung RVK-ImPuls haben die 80. Delegiertenversammlung des RVK und die erste Generalversammlung der RVK Rück AG stattgefunden.

Die Delegierten der RVK-Mitglieder genehmigten einstimmig den Geschäftsabschluss 2011 des RVK. Die Generalversammlung genehmigte ebenfalls dis-kussionslos den ersten Geschäftsabschluss der RVK Rück AG.

Stephan BernetBereichsleiter Ressourcen / Stv. DirektorTelefon 041 417 05 71E-Mail [email protected]

VerbandJahresabschluss 2011

Die Rechnung 2011 schliesst mit einem nega-tiven Betriebsergebnis von 0.7 Millionen Fran-ken ab.

Die Gründe sind:

• Negatives Ergebnis im Rückversicherungsbe- reich OKP von 0.8 Millionen Franken (höhere Leistungen als Prämien in der GRV-Grund- pflege).• Positives Ergebnis im Rückversicherungs- bereich VVG von 0.2 Millionen Franken.• Negatives Ergebnis im Dienstleistungs- und Verbandsbereich von 0.2 Millionen Franken (Belastung durch Dienstleistungen im Projektstatus).

Einige Positionen der Bilanz mit einer Gesamtsumme von 56.8 Millionen Franken werden beeinflusst durch bereits durchgeführte oder für 2012 geplante Trans-aktionen im Zusammenhang mit der RVK Rück AG. So wird erstmals die 100 Prozent-Beteiligung an der RVK Rück AG von 3.0 Millionen Franken ausgewiesen. Die Rückstellungen für Schadenfälle und die Reser-ven KVG entsprechen den Kapitalien, die notwendig sind, um die Rückversicherung bei der RVK Rück AG durchzuführen.

Detaillierte Zahlen zum Rechnungsabschluss können dem Geschäftsbericht 2011 und der Bilanz / Erfolgs-rechnung 2011 entnommen werden, welche die Mit-glieder an der Delegiertenversammlung vom 15. Juni 2012 genehmigt haben.

Stephan BernetBereichsleiter Ressourcen / Stv. DirektorTelefon 041 417 05 71E-Mail [email protected]

Page 11: INFORMATION Juli 2012

Seite 11

RVK Rück AGVermögensübertragung

Die RVK Rück AG hat – wie in den vorherigen Ausgaben bereits berichtet – die Bewilligung der Finma zum Geschäftsbetrieb der Rückver-sicherung per 1. Januar 2012 erhalten.

Als letzter Schritt, um den Rückversicherungsbereich durch die RVK Rück AG zu führen, wurde die Vermö-gensübertragung vorbereitet. In Zusammenarbeit mit der Ferax Treuhand AG wurden der Vermögens- und Sacheinlagenvertrag und die anderen notwendigen Dokumente für die Kapitalerhöhung erstellt. Die Vermögensübertragung und die Aktienkapitalerhö-hung von sieben Millionen Franken auf zehn Millionen Franken wurden am 25. Mai 2012 ins Handelsregister des Kantons Luzern eingetragen.

Mit dem Vermögens- und Sacheinlagenvertrag hat der RVK (Verein) 19.8 Millionen Franken an die RVK Rück AG übertragen. Diese Mittel müssen bei der RVK Rück AG wie folgt zweckgebunden verwendet werden:

Mit dieser Aktienkapitalerhöhung beträgt die Be-teiligung des RVK an der RVK Rück AG zehn Mil-lionen Franken (100 Prozent-Beteiligung). Mit dem Vermögensübertragungsvertrag hat der RVK die Rückversicherungsverträge im OKP-Bereich (Gross-Risiko-Versicherung) an die RVK Rück AG übertra-gen. Die VVG-Rückversicherungsverträge wurden bereits im Herbst 2011 per 1. Januar 2012 mit der RVK Rück AG abgeschlossen.

Mit dem Eintrag ins Handelsregister konnte das Pro-jekt RUS12 termingerecht und gemäss den Vorgaben der Aufsichtsbehörden (BAG und Finma) abgeschlos-sen werden.

Stephan BernetBereichsleiter Ressourcen / Stv. DirektorTelefon 041 417 05 71E-Mail [email protected]

Erhöhung Aktienkapital 7.0 Mio. Franken

Rückstellungen Schadenfälle OKP 9.6 Mio. Franken

Rückstellungen Schadenfälle VVG 2.2 Mio. Franken

Organisationsfonds 0.6 Mio. Franken

Wertberichtigung Wertschriften 0.4 Mio. Franken

Page 12: INFORMATION Juli 2012

Seite 12

RückversicherungenErgebnis GRV 2011

Die GRV-Grundpflege verzeichnete 2011 ein negatives versicherungstechnisches Ergebnis. Die Leistungen überstiegen mit 6.1 Millionen Franken die Prämien von 6.0 Millionen Fran-ken. Das Ergebnis lag damit im Bereich des Vorjahres.

Für 2012 wird ein besseres Resultat erwartet, da per 2012 die beiden Eigenrisikostufen 70‘000 Franken und 120‘000 Franken um 10‘000 Franken erhöht wurden. Zudem wurden deren Minimalprämien um 1.10 Pro-zent (80‘000 Franken), respektive um 0.29 Prozent (130‘000 Franken) angepasst.

Die durchschnittliche Anzahl Fälle pro Kasse ist gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Fälle

2007 2008 2009 2010 2011

ER 33`000 48 42 43 47 39

ER 70`000 102 93 115 69 60

ER 120`000 152 69 77 79 60

Total Fälle 302 204 235 195 159

Total Kassen 45 43 34 34 27

* ER = Eigenrisikostufe

Die Durchschnittskosten pro Fall sind in der höchsten Eigenrisikostufe angestiegen.

Durchschnittskosten pro Fall (in Franken)

2007 2008 2009 2010 2011

ER 33`000 19'153 17'008 16'194 20'181 14'910

ER 70`000 30'262 31'392 26'410 32'814 31'317

ER 120`000 44'129 49'575 40'836 49'622 60'503

40 Prozent der rund 6,1 Millionen Franken, die 2011 ausbezahlt worden sind, gehen an acht Fälle mit sehr hohen Kosten für kassenpflichtige Medikamente. Eine mögliche Ursache ist, dass immer mehr genetisch bedingte Krankheitsbilder diagnostiziert werden. Ge-netische Krankheiten gehören zu den sogenannten seltenen Erkrankungen. Seit 2000 hat die EU Anreize für mehr Forschung in diesem Bereich geschaffen und im EU-Rahmenprogramm Forschung und Entwicklung für seltene Erkrankungen priorisiert. Diese Massnah-men haben dazu beigetragen, dass die Anzahl zuge-lassener Medikamente gegen seltene Erkrankungen gestiegen ist.

Page 13: INFORMATION Juli 2012

Seite 13

GRV-SpitalzusatzDas Prämienvolumen 2011 ist infolge der Austritte von Versicherern gegenüber dem Vorjahr um rund 1.4 Millionen Franken auf 1.0 Million Franken zurück-gegangen. Die Schadenbelastung betrug rund 450‘000 Franken und ist deutlich geringer als in den Vorjahren. Dies führte 2011 zu einem sehr guten Ergebnis. Aus diesem Grund werden 300‘000 Franken den Rück-stellungen für Rückerstattungen zugewiesen.

Fälle

2007 2008 2009 2010 2011

ER 25`000 0 0 0 0 1

ER 50`000 3 6 7 6 2

ER 75`000 18 16 18 24 11

Total Fälle 21 22 25 30 14

Durchschnittskosten pro Fall (in Franken)

2007 2008 2009 2010 2011

ER 25`000 0 0 0 0 5'435

ER 50`000 8'540 33'661 39'392 79'057 15'447

ER 75`000 50'939 21'722 32'913 61'015 37'651

Der RVK dankt allen Beteiligten für die gute Zusam-menarbeit und die jeweils hilfreichen Zusatzinfor-mationen.

Elisabeth Janssen Krankenversicherungs-ExpertinTel. 041 417 05 54E-Mail [email protected]

Page 14: INFORMATION Juli 2012

Seite 14

Vermittelte VersicherungenMedgate betreut chronisch Kranke

Medgate, das Schweizer Zentrum für Teleme-dizin in Basel, wurde 1999 von drei Freunden gegründet. Innerhalb von 13 Jahren hat sich das Unternehmen zum führenden Anbieter telemedizinischer Dienstleistungen in der Schweiz etabliert. Heute beschäftigt Medgate rund 220 Personen.

Chronische Krankheiten sind weit verbreitet und nehmen in unserer Gesellschaft zu. Dazu zählen Krankheitsbilder wie Diabetes, Herzinsuffizienz und Hypertonie. Medgate bietet seit einigen Jahren Be-treuungsprogramme für Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen an (Chronic Care Management). Diese profitieren von strukturierten krankheitsspezifischen, aber auch krankheitsüber-greifenden Schulungen, einer Optimierung der The-rapie sowie einer kontinuierlichen telemedizinischen Überwachung der verlaufsrelevanten Körperfunkti-onen mittels dem Medgate-Telelabor. Chronic Care Management hat zum Ziel, die Selbstständigkeit des Patienten zu fördern und seine Lebensqualität zu ver-bessern. Darüber hinaus lassen sich akutstationäre Behandlungen reduzieren und Kosten vermeiden.

Der RVK wird mit Medgate einen attraktiven Rah-menvertrag abschliessen. Interessierte erhalten vom RVK gerne nähere Angaben über das Chronic Care Management und die innovative Vertragslösung.

Ivo GasserProduktmanager VersicherungenTelefon 041 417 05 57E-Mail [email protected]

Page 15: INFORMATION Juli 2012

Seite 15

MedCasePoolEine Software für drei Bereiche

Die Dienstleistungen des RVK-MedCasePool basierten in der elektronischen Bearbeitung bisher auf zwei verschiedenen Systemen. Mit der neuen Software CaseNet arbeiten zukünf-tig alle drei Bereiche des MedCasePool mit einem einzigen System.

Die zwei Systeme, mit denen der vertrauensärztliche Dienst, das Case Management und die DRG-Prüfstelle bisher arbeiteten, verfügten über getrennte Daten-banken und eigene Infrastrukturen. Eine bereichs-übergreifende Zusammenarbeit war nicht möglich, obwohl sie in vielen Fragen zweckmässig gewesen wäre und dem Wunsch vieler Kunden entsprochen hätte. Es zeigten sich zunehmend funktionelle Lü-cken bei unterschiedlichen Prozessanforderungen. Die Bewirtschaftung war zudem aufwändig und die Wartungskosten entsprechend hoch.

Neue Software bringt VorteileAus diesen Gründen hat sich der RVK entschieden, die Software CaseNet einzuführen. Mit CaseNet er-möglicht der MedCasePool eine webbasierte Fallfüh-rung ohne Installationsaufwand. Die Software steht diversen Usern offen und erlaubt, gesteuert durch unterschiedliche Berechtigungen, eine breitflächige Vernetzung. Zwischenbeurteilungen und Wiederer-

wägungen im gleichen Fall sind möglich. Der Kunde kann seine Organisation selber administrieren und die Berechtigungen zuordnen. Unterhalt, Support und Service aus einer Hand garantieren tiefere Betriebs-kosten und eine höhere Systemsicherheit.

In der bisherigen Projektphase hat sich gezeigt, dass es komplex und aufwändig ist die verschiedenen Abläufe im vertrauensärztlichen Dienst, bei der DRG-Prüf-stelle und dem Case Management abzubilden. Die Ein-führung beim Kunden wird daher gestaffelt stattfinden: Der vertrauensärztliche Dienst und die DRG-Prüf-stelle im 4. Quartal 2012, das Case Management folgt später. Der MedCasePool informiert seine Kunden laufend über den aktuellen Projektstand.

Dr. med. Rudolf HäuptleBereichsleiter MedCasePool / VertrauensarztTelefon 041 417 05 27E-Mail [email protected]

Page 16: INFORMATION Juli 2012

Seite 16

DRG-PrüfstellePrüfbedarf vorhanden

Seit mehr als zwei Jahren erbringt die DRG-Prüfstelle des RVK ihre Leistung bei der Rech-nungsprüfung. Unter APDRG, dem System, das bis Ende 2011 in Tarifverträgen vielerorts als Basis diente, war der Bedarf an Korrektu-ren nachweisbar und unbestritten.

Der RVK war gespannt, ob sich dies unter Swiss-DRG bestätigen würde. Nachdem einige hundert SwissDRG-Fälle geprüft worden sind, hat die DRG-Prüfstelle festgestellt, dass auch das SwissDRG-Ta-rifsystem demselben Prüfungsbedarf unterliegt. Die RVK-Codierer finden in ungefähr zehn bis zwanzig Prozent der Fälle (Prüfstufe 3) eine zu hohe Rech-nung, die sie zur Beanstandung empfehlen. Da die Leistungserbringer die erforderlichen Daten zum Teil sehr zögerlich edieren, ist es nicht immer möglich, die Rechnung auf Anhieb zu prüfen. Weil die Versicherer nun immer mehr insistieren, ist dies jedoch je länger je weniger eine Hürde im Prüfprozess. Somit hat sich die manuelle Prüfung der zugestellten SwissDRG-Rechnungen mittlerweile gut eingespielt.

Verspätete Umstellung wegen fehlender KVV Die Übermittlung der elektronischen MCD (minimal clinical dataset), die nötig sind um die Prüfung der Fälle speditiver, softwaregestützt und automatisiert durchzuführen, ist hingegen noch in der Ferne. Die Übermittlung kann erst dann erfolgen, wenn die Leis-tungserbringer in der Lage sind, den MCD ebenfalls elektronisch übermitteln zu können. Zurzeit scheint das die «Pièce de Résistance» zu sein – es ist absehbar, dass die Leistungserbringer zur Umstellung länger brauchen als erhofft. Die zögerlich in die Wege ge-leitete neue Krankenversicherungsverordnung (KVV) trägt einen wesentlichen Teil dazu bei.

Was bleibt, ist die tägliche Erfahrung, dass die Rech-nungsprüfung im SwissDRG-System viele Facetten hat, von denen die RVK-Codierer immer wieder neue kennenlernen – und so ihren Anteil zu diesem lernen-den System beitragen.

Dr. med. Benno SauterLeiter DRG-Prüfstelle / VertrauensarztTelefon 041 417 05 42E-Mail [email protected]

Page 17: INFORMATION Juli 2012

Seite 17

RVK-ForumStösst die Solidarität an ihre Grenzen?

Das Gesundheitswesen steht zwischen zwei Fronten. Täglich wird von den Leistungserbrin-gern und Versicherern der Spagat zwischen Ethik und Wirtschaftlichkeit gefordert. Wie weiter? Am RVK-Forum vom 25. April 2012 in Luzern haben hochkarätige Redner kom-plexe Fragen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. So kontrovers wie die Blickwinkel, so unterschiedlich waren die Lösungsansätze.

Die Grundidee des KVG, alle Bevölkerungsschichten im Krankheitsfall finanziell abzusichern, bringt die so-ziale Krankenversicherung immer mehr in Bedrängnis. Durch die stetig älter werdende Bevölkerung, die steigenden Ansprüche der Versicherten, die rasche Angebotsentwicklung der medizinischen Behand-lungsmöglichkeiten, aber auch durch das wirtschaft-liche Streben nach Wachstum und Gewinn ist das Gesundheitswesen aus dem Gleichgewicht geraten. Das RVK-Forum hat sich diesem Thema angenom-men. Rund 230 Fachleute aus dem Gesundheitswesen und der Politik haben die spannende Debatte mit verfolgt.

Patientenbedürfnisse in den Mittelpunkt Gerechtigkeit habe zwei Aspekte, erläuterte Dr. Christoph Rehmann-Sutter, Professor für Theorie und Ethik an der Universität Lübeck. Die gerechte Behandlung der einzelnen Person einerseits, die faire Verteilung der vorhandenen Ressourcen andererseits. Diese beiden Aspekte auf einen Nenner zu bringen, fordere heraus. Es sei aber zentral, bei Gerechtig-keitsüberlegungen von den Patientinnen und Patienten auszugehen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen – anstelle der Berechnungen von Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Es müsse sich ein multipers-pektivisches und mythenfreies Bild entwickeln, wenn die Diskussion weiterkommen wolle.

Es sei illusorisch, die Gesundheitskosten senken zu wollen, argumentierte Dr. Carlo Conti, Präsident der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesund-heitsdirektoren (GDK). Schon die demografische Entwicklung bis 2020 – der Anteil der über 65-Jähri-gen wird um 25 Prozent zunehmen – verunmögliche dies. Ausserdem wolle die grosse Mehrheit der Be-völkerung freien Zugang zu medizinischen Leistun-gen. Leistungseinschränkungen, verbunden mit der Entwicklung zur Zweiklassengesellschaft, hätten bei einer Abstimmung keine Chance.

Bevölkerung zufriedenDer Ökonom Dr. Harry Telser zeigte auf, dass im-mer und überall rationiert werde. Die Frage sei nur, nach welchem Bewertungssystem. Es gebe Indizien, dass die Schweizerinnen und Schweizer mit ihrem Gesundheitswesen zufrieden seien. Die immer teurer werdenden Prämien seien vor allem ein Thema der Medien und Politiker.

Am Schluss war man sich trotz der Meinungsvielfalt vor allem in einem Punkt einig: Das Gesundheits-system funktioniere auf hohem Niveau – das zeigen auch Vergleiche mit dem Ausland. Ob die Ansprüche von Versicherern, Leistungserbringern und Medizin je zum grossen Schulterschluss zwischen Ethik und Wirtschaftlichkeit führen können, bleibe offen. Auch wenn es schwierig sei, die vielen Blickwinkel zu einem Gesamtwerk zusammenzufügen, so sei jeder Aus-tausch ein Schritt, das Gesundheitswesen im Sinne der Versicherten zu stärken und zu optimieren, führte RVK-Präsident Charles Giroud zum Schluss aus.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer zufriedenDie zahlreichen positiven Rückmeldungen der Teil-nehmenden bestätigen, dass das RVK-Forum einen hohen Stellenwert geniesst. Als eine der wichtigsten Plattformen im schweizerischen Gesundheitswesen hat die Tagung bei vielen Anwesenden einen fixen Platz in der Agenda. Das Thema sowie die fachlich kompetente Zusammensetzung der Referenten wurden ebenso geschätzt wie der neue Standort im Verkehrshaus in Luzern. Dank einem professionellen Umfeld war das Forum auch für den RVK ein voller Erfolg.

Marco FähLeiter Bildung + EventsTelefon 041 417 05 62E-Mail [email protected]

Für die AgendaDas nächste RVK-Forum findet am Donnerstag, 25. April 2013, im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern statt.

Page 18: INFORMATION Juli 2012

Seite 18

RVK-BildungsangeboteErfreuliche Halbjahresbilanz

Die RVK-Bildungsangebote bewähren sich und sind weiterhin sehr gefragt. Dies beweisen vor allem die hohen Teilnehmerzahlen sowie die guten Kursbeurteilungen. Die Bedürfnisse der Kassen stehen dabei im Vordergrund.

Ein fester Bestandteil der Angebotspalette ist der Vorbereitungskurs auf die eidgenössische Berufsprü-fung «Krankenversicherungsfachfrau/-mann». Beide Kurse sind frühzeitig ausgebucht gewesen – für das nächste Jahr sind bereits erste Anfragen eingegangen.

In Zusammenarbeit mit dem BAG fand im ersten Quartal eine Tagung zum KVG-Solvenztest statt. Ziel dieser Tagung war es, den Krankenversicherern die Grundlagen zur Umsetzung des neuen Solvenztests zu vermitteln. Durch den Einbezug der zuständigen Aufsichtsbehörde erhielten rund 50 Vertreterinnen und Vertreter der Krankenversicherer einen wert-vollen Einblick in die Eigenheiten des neuen Berech-nungsmodells.

Der Fachkurs «Medizinische Kenntnisse» erfreut sich nach wie vor einer grossen Nachfrage. Die vorgenom-menen Anpassungen im Konzept haben sich bewährt. Dies bestätigen die zahlreichen positiven Rückmel-dungen der Teilnehmenden.

Das gleiche gilt für den Kurs «Psychiatrie/Psychothe-rapie», der gleich zweimal durchgeführt wurde. Der Kurs «Zahnmedizin», den neu Dr. med. dent. Jürg Li-enhard leitet, hat nahtlos an die bisherigen Austragun-gen angeknüpft und erfreut sich grosser Beliebtheit.

Eine grosse Herausforderung stellt das Krankentag-geld nach VVG und KVG dar. Die Fragestellungen in der Praxis sind komplex und zahlreich. Insbesondere die Koordination mit anderen Sozialversicherungs-zweigen erfordern vertiefte Kenntnisse. Der RVK leistet mit dem Fachkurs zur Leistungsabwicklung und -koordination einen wichtigen Beitrag zur effizienten Bearbeitung von Taggeldfällen.

Nachdem die beliebte Frühlingstagung in diesem Jahr nicht auf dem Programm stand, ist der RVK an deren Planung für das nächste Jahr. Weitere Informationen folgen.

Marco FähLeiter Bildung + EventsTelefon 041 417 05 62E-Mail [email protected]

Page 19: INFORMATION Juli 2012

Seite 19

Kundenzeitschrift SICHERSommerausgabe erschienen

Ende Juni ist die neuste Ausgabe der Kunden-zeitschrift SICHER erschienen. Fünf Kranken-versicherer haben das SICHER an rund 27`200 Kundinnen und Kunden verschickt.

Unter anderem erfah-ren die Leserinnen und Leser in der aktuellen Ausgabe Wissenswertes über Notfälle. Denn: In eine Notlage kann jeder schnell und ohne eigenes Verschulden geraten. Doch wie verhält man sich in Notfällen richtig? Was muss man wissen? Der SICHER-Artikel vermittelt einen Über-blick.

Ein weiteres Thema ist der TV-Konsum von Kindern und Jugendlichen: Sie könnten Stunden vor dem Fern-seher verbringen. Dr. Lukas Zahner gibt Tipps für das richtige Verhalten vor der «Glotze» und sagt, welche Programme pädagogisch wertvoll sind.

Weitere Themen sind:

• Interview mit Beachvolleyball-Spieler Sascha Heyer• Artikel über Generika• Informationen über Prämienregionen • Wissenswertes zum Thema Dehnen• Beitrag über Tinnitus

Interessierte können bei der Marketingabteilung des RVK eine Printausgabe bestellen – oder die elektro-nische Version im Internet durchblättern auf www.krankenversicherer.ch.

Michelle FurrerProjektleiterin Marketing Telefon 041 417 05 41E-Mail [email protected]

RVKRenovierung Liegenschaft

Schon seit einigen Jahren haben Feuchtigkeit und Wasserflecken in den Wänden der RVK-Büros darauf hingewiesen, dass das über drei-ssig Jahre alte Flachdach der Liegenschaft an der Haldenstrasse 25 in Luzern nicht mehr dicht ist. Umfangreiche Abklärungen durch Spezialisten haben gezeigt, dass eine Kom-plettsanierung des Flachdachs die beste Lö-sung ist.

Die Renovierungsarbeiten, die Mitte März 2012 be-gonnen haben, sind Mitte Juni 2012 abgeschlossen worden. Für die Sanierung des Flachdachs musste das gesamte Gebäude eingerüstet werden. Deshalb wurde der fast 20-jährige Fassadenanstrich erneuert und weitere Unterhaltsarbeiten an der Aussenhülle der Liegenschaft durchgeführt.

Schon bei den ersten Planungsschritten der Flach-dachsanierung wurde die Installation einer Fotovol-taik-Anlage geprüft. Im November 2011 erhielt der RVK die Zusage des Energiefonds der Stadt Luzern, dass er einen Förderbeitrag an die Fotovoltaik-Anlage erhält. Die Baubewilligung wurde im März 2012 erteilt und seit dem 2. Mai 2012 produziert die Anlage Strom und speist diesen in den Stromkreis des RVK ein.

Einige Daten zur Anlage:

Mit dieser Anlagenleistung kann rund ein Drittel des Stromverbrauches des RVK durch Solarstrom ge-deckt werden. Die ersten Auswertungen zeigen, dass dieser Wert erreicht wird.

Die Installation dieser Fotovoltaik-Anlage ist ein Bei-trag des RVK, erneuerbare Energien zu nutzen. Es werden nun zusätzlich Massnahmen geprüft, um den Stromverbrauch beim RVK zu senken.

Stephan BernetBereichsleiter Ressourcen / Stv. DirektorTelefon 041 417 05 71E-Mail [email protected]

S O M M E R 2 0 1 2

SICHER m i t m e i n e r K r a n k e n k a s s e

Liebe LeserinLieber Leser

Im Herbst 2011 haben wir in der Kunden-zeitschrift «SICHER» eine Leserumfrage durchgeführt, um zu erfahren, was Ihnen am «SICHER» gefällt und was wir verbes-sern können. Mit den Ergebnissen sind wir sehr zufrieden. Wie die Auswertung zeigt, sind unsere Leserinnen und Leser mehrheit-lich im erwerbstätigen Alter. Die Textbe-urteilung sowie der Gesamteindruck fallen grösstenteils positiv aus. Gelesen werden vor allem Informationen über die Kranken-kasse sowie die Texte der Bereiche Medizin und Prävention. Unsere Leserinnen und Le-ser wünschen künftig mehr Informationen zum Thema Prävention – diesem Wunsch kommen wir gerne nach. An dieser Stelle herzlichen Dank an alle, die an der Umfrage teilgenommen und uns wertvolle und kons-truktive Hinweise geliefert haben, um uns stetig zu verbessern.

Auf Seite 3 stehen Generika im Mittel-punkt. Generika helfen, die Kosten im Ge-sundheitswesen einzudämmen. Wir erklären Ihnen, was Generika überhaupt sind, wann sie wie eingesetzt werden und was Sie al-lenfalls bei der Einnahme von Generika be-achten müssen.

Notfälle treffen uns unverhofft und for-dern uns heraus. Nur jeder Fünfte von uns weiss, wie er in Notfällen reagieren muss. Dies zeigt eine Studie des Schweizerischen Samariterbundes. Wir leisten Abhilfe und geben Ihnen auf Seite 4 Tipps, wie Sie sich in Notsituationen richtig verhalten.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer.

Herzlich,

Daniel HerzogDirektor RVK

Interview mit Sascha Heyer, Beachvolleyball-Spieler

«Harte Arbeit zahlt sich aus!»

Foto

: Ge

orgi

os K

efal

as

Projektierung und Ausführung: BE Netz AG, EbikonGesamtfläche 67.7 qmAnlagen-Nennleistung 10.25 kWpJahresertrag 8660 kWp

Page 20: INFORMATION Juli 2012

Seite 20

RVK-internNeues von der RVK-Crew

Seit Februar 2012 arbeitet Alexandra Wirta als Case Ma-nagerin beim RVK. Sie ist diplomierte Pflegefachfrau mit mehrjähriger Berufs-erfahrung in der stationären Chirurgie. Sie hat die höhere Fachausbil-dung für Gesundheitsberufe mit Schwerpunkt Ma-nagement abgeschlossen und berufsbegleitend den eidgenössischen Fachausweis als Sozialversicherungs-fachfrau erworben. Zuletzt war Alexandra Wirta als Risikoexpertin beim medizinischen Dienst der CSS und im Leistungsdienst der Stiftung Auffangeinrich-tung BVG tätig.

Als Produktmana-ger Versicherungen hat Ivo Gasser im März 2012 seine Tätigkeit beim RVK aufgenommen. Als diplomierter Versi-cherungsfachmann und dank seiner langjährigen Berufserfahrung bei der Swiss Re und der GWP Insurance Brokers AG verfügt er über ein umfangreiches Know-how im Versiche-rungsgeschäft.

Wir heissen unsere beiden neuen Mitarbeitenden ganz herzlich im RVK-Team willkommen.

Dienstjubiläum

Langjährige Firmentreue ist keine Selbstverständ-lichkeit. Umso glücklicher schätzen wir uns, Elisabeth Janssen zu ihrem 25. Dienstjubi-läum gratulieren zu dürfen. Im Juni 1987 als Sach-bearbeiterin Zahnpflegeversicherung beim RVK eingetreten, hat sich Elisabeth Janssen im Lauf der Jahre als Krankenversicherungs-Expertin, speziell im Bereich der Gross-Risiko-Versicherungen, ei-nen Namen gemacht. Ihr grosses Fachwissen wird von unseren Kunden häufig und gerne in Anspruch genommen.

Wir danken Elisabeth Janssen für ihr langjähriges und engagiertes Wirken und freuen uns auf die weitere Zu-sammenarbeit.

Judith MayLeiterin Personal- und FinanzadministrationTelefon 041 417 05 72E-Mail [email protected]

Page 21: INFORMATION Juli 2012

Seite 21

UnternehmenskommunikationNeuer Internetauftritt

Der RVK hat einen neuen Internetauftritt: Mitte April wurde die Website aufgeschaltet. Sie ist übersichtlich, userfreundlich und zeit-gemäss.

Das Content Management System des bisherigen Auftritts war veraltet und aufwändig in der Pflege. Deshalb musste der RVK den gesamten Auftritt neu programmieren – und entschloss sich, gleichzeitig Struktur und Frontend des Auftritts zu erneuern. Mit dem Ziel, dass der Besucher mit möglichst wenigen Klicks bei den gewünschten Informationen und dem entsprechenden Ansprechpartner landet, werden die verschiedenen Zielgruppen des RVK neu gleich auf der Startseite individuell angesprochen und abgeholt. Die Pflege des Inhaltes erfolgt durch verschiedene Personen selbständig, was zu einem effizienterem Arbeitsablauf führt.

Fragen oder Rückmeldungen zum neuen Auftritt (www.rvk.ch) sind jederzeit erwünscht.

Martina RuossLeiterin UnternehmenskommunikationTelefon 041 417 05 73E-Mail [email protected]

Page 22: INFORMATION Juli 2012

Seite 22

Informationen von unseren Mitgliedern und Partnern

Page 23: INFORMATION Juli 2012

Seite 23

VerbandWechsel bei RVK-Mitgliedern

Neuer Geschäftsführer bei der Krankenkasse des Instituts IngenbohlDie langjährige Geschäftsführerin der Krankenkasse des Institutes Ingenbohl, Monika Schiermann, ist in diesem Frühjahr in Pension gegangen. Die Geschäfts-führung der Krankenkasse hat Kurt Zwahlen, Experte in Rechnungslegung und Controlling, übernommen. Kurt Zwahlen arbeitet in einem Teilzeitmandat für das Institut Ingenbohl.

Kranken- und Unfallkasse EinsiedelnAuf die 141. Generalver-sammlung vom 27. April 2012 ist Adelrich Kälin als Präsident der Kranken- und Unfallkasse Einsiedeln zurückgetreten. Er war seit 1988 im Vorstand und seit 2004 als Präsi-dent tätig. Als Nachfolger wählten die Mitglieder Da-niel Reichmuth in den Vor-stand und als Präsidenten der Kranken- und Unfall-kasse Einsiedeln.

Page 24: INFORMATION Juli 2012

Seite 24

10. bis 28. September Herbstsession

26. November bis 14. Dezember Wintersession

Agenda 2012

22. August Grundlagen SwissDRG und Grundsätze der Rechnungsprüfung Zürich

31. August Grundlagen SwissDRG und Grundsätze der Rechnungsprüfung Bern

5./6. September Grundkurs 1 Luzern

26./27. September Grundkurs 2 Luzern

20./21. November Grundkurs 1 Luzern

4./5. Dezember Grundkurs 2 Luzern

Sessionsdaten 2012

Die RVK-Crew wünscht Ihnen einenunvergesslichen Sommer 2012!


Recommended