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Informatik an Schweizer Maturitätsschulen (inkl. Lehrerausbildung) Paul Miotti IGB Zürich / KS...

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Informatik an Schweizer Maturitätsschulen (inkl. Lehrerausbildung) Paul Miotti IGB Zürich / KS Alpenquai Luzern 1
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Page 1: Informatik an Schweizer Maturitätsschulen (inkl. Lehrerausbildung) Paul Miotti IGB Zürich / KS Alpenquai Luzern 1.

Informatik an Schweizer Maturitätsschulen

(inkl. Lehrerausbildung)

Paul Miotti

IGB Zürich /

KS Alpenquai Luzern

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Uebersicht

1. Ueber mich / Einleitung

2. Schulen und Informatik - Maturitätsschulen

3. (Fehl-)entwicklungen Informatik

4. Ausbildung Lehrpersonen

5. Ergänzungsfach Informatik / MAR-Reform

6. Zukunft2

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• * 1960 in Luzern ("secondo")

• Lehrer Gymnasium Alpenquai (IN / PH)

• Fachdidaktiker Universität Zürich

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Distanz = f(Position)

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Wo steht die Schweiz?

"Die Schweizer Maturitätsschulen sind im internationalen Vergleich in der Informatik eher auf der Ebene von Entwick-lungsländern." (J. Hromkovic, Inf.did. ETHZ www.inside-it.ch 31.8.2010)

Konrad Zuse erklärt die Z4,

1. betriebsfähiger Digital-

rechner auf Kontinent

(ETH 1948). 5

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Mein persönliches Fazit im Voraus

Informatik an CH-Maturitätsschulen 2011

• … zu viel zum Sterben • … zu wenig zum Leben

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CH-Schulen und Informatik

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Schulsystem Schweiz(duales System)

• Gym: Dauer 6 J.• Sek I • Berufsmatura• FH• PH• Bisher keine

“Reife”: mittlere, FH etc.

• Kein Numerus Clausus \ Medizin

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CH-Maturitätsschulen

• Trennung – Berufslehre und Berufsmatura

• Informatik ist stark, Gymnasiasten wechseln in Lehre -> FH

– traditionelles Gymnasium (Matura mit allg. Hochschulzugang)

• Fachmittelschulen erst relativ neu (ohne direkte Matura)

• Unterschiede – Curricula– Schulhäuser– Lehrpersonen…

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Heterogenität?

Bundesverfassung von 1999 • Art. 621: Für das Schulwesen sind die Kantone

zuständig.

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Koordination

Bundesverfassung von 1999 • …• Art. 631: Der Bund erlässt Vorschriften

über die Berufsbildung. • Art. 63a1: Der Bund betreibt die Eidgenössischen

Technischen Hochschulen (ETH). • Art. 63a2: Er unterstützt die kantonalen Hochschulen

und kann … Beiträge entrichten. • Art. 63a3: Bund und Kantone sorgen gemeinsam für die

Koordination und für die Gewährleistung der Qualitätssicherung im schweizerischen Hochschulwesen.

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Wichtige Neuerungen im Schulsystem

• Volksschule: HarmoS– interkantonaler Lehrplan– zT. abgelehnt

• Lehrerausbildung– Volksschule: – Seminare -> PH

• Technika -> FH

• Berufsmatura

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1995: MAV(erordnung) ->

MAR(eglement)

• Vertrag zwischen den Kantonen (EDK)• Gegenseitige Anerkennung der Matura

– minus 1 Schuljahr– Ende: Typen (altsprachlich, math.-natw., etc.)– Neu:

• GF (Grundlagenfach): obligatorisch • SPF (Schwerpunktfach): Wahlpflicht aus 9

Angeboten• EF (Ergänzungsfach): " (Zusatz) aus ~ 14

Angeboten • Quorum 10 Anmeldungen

– neu: musische Matura, Sport– neu: Matura-Arbeit

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MAR -> Informatik / Gymnasium

• MAR §5: Bildungsziele: Hochschulzugang, persoenliche Reife, breite Bildung, lebenslanges Lernen,…

• später: –Was heisst das…? (Franz Eberle, UniZ)–… für Informatik? –… für Gymnasium insgesamt?

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Fehlentwicklung 1(Quelle: CAZ)

Die Stellung der "Informatik" im heutigen Gymnasium ist schlechter als vor 20 Jahren

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Terziärbereich

Sek. II

Sek I

Primar

In der Familie

1980 2000 20101990

Wahlfach Obl.F. ICT EF Infk

CH Hauptfachstudium

Mini-C WWWPC

1970

???

Infk-Anw.

Infk.

Infk-Anw.

Infk-Anw.

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Anwendung nimmt überhand(Quelle: CAZ)

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Fehlentwicklung 2

• Um 1980 werden in über 90 % der Schweizer Gymnasien Informatik-

Wahlfachkurse angeboten.

• 1986-89: Einführung eines obligatorischen Fachs Informatik in der damaligen

MAV (mit 1 – 2 Jahres-Wochenstd.), ist aber nicht Maturfach.

• 1995: neues MAR: Informatik wird nicht mehr erwähnt, Praxis entwickelt sich

zu reiner Informatik-Anwendung (Word, Excel, WWW), wird häufig "ICT"

genannt.

• 2007: MAR-Änderung: Ergänzungsfach Informatik als Matur-Wahlfach; ein

neuer Aufbau beginnt.

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„Kleine“ MAR-Reform 2007

• Aufwertung Naturwissenschaften• Maturaarbeit obligatorisch • Neu: Ergänzungsfach Informatik

– Wiedereinführung Informatik auf Stufe Matura

– Lehrpläne: (Rahmen-, kt. -, Schul-Lehrpläne EF IN)

– Woher kommen qualifizierte Informatik-Lehrpersonen (MAR § 7 = universitärer Master)?

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Unterrichts-Gefässe Luzern Langzeitgymnasium

Schuljahr Informatik als Thema Informatik als Mittel ("integrierte Informatik")

1 TA Tastaturschreiben (1 Jahreslektion)

+ Einführung in Betriebssystem und Textverarbeitung

Diverse Fächer

2 IN Informatik

Stoff Link 2. Klasse (1 Jahreslektion)Diverse Fächer

3  FIN Freifach Informatik (1 Jahreslektion; freiwillig) Diverse Fächer

4 INT (Informatik integriert im Fach Mathematik)

Einführung ins Programmieren (0.5 Jahreslektionen)

Diverse Fächer

5EF IN Ergänzungsfach Informatik (2

Jahreslektionen aus einem Angebot an EF)Diverse Fächer

6EF IN Ergänzungsfach Informatik (2

Jahreslektionen aus einem Angebot an EF) Diverse Fächer

Total2.5 / 200

Jahreslektionen …? 18

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Zwischenfazit(Quelle: Stapferhaus)

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Zwischenfazit (Bsp. Luzern)

• Fächer: TA, ICT, EF IN

• 1. Maturaprüfungen (schriftlich / mündlich)

• Wettbewerbe: – Biber, Informatik-Olympiade– positive Echos

• bessere ICT-Kenntnisse sind erwünscht

• EF IN: Ernüchterung Anmeldezahlen

• schlechtes Gewissen zu Informatik im Kollegium 20

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Zum Rahmenthema: Programmieren vs. Modellieren

• unentscheidbares Dilemma• Vgl. Welches ist „richtige“ Programmiersprache? • keine exklusive Alternative / beides und mit Mass • Wieso?

– Heterogenität der SchülerInnen – Zeitgefässe: typisch 2 Jahre à 2 Wochenlektionen (=ca.

120 Lektionen)– ernüchternde Leistungen als Matura-Experte bei 1.

Schule • negativ gesagt: Nicht nur Algorithmen knobeln

aber auch nicht nur „UML-fever“

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Zum Rahmenthema: meine Philosophie

• Mehr Konzept- weniger Produktwissen • exemplarisch!• Eklektizismus z.T. unumgänglich• kein vorgeholtes Grundstudium • eigenes Projekt und eigene Grenzen sind

wichtig, nicht nur snipplets • Buch / PDFs oft besser als eigenes Skript

• Ganz neues Beispiel: ./.

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Spiel -> Profi: JavaKara in Greenfoot

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Ausbildung der Lehrpersonen

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reguläre Ausbildung von Informatik-Lehrpersonen (D-CH, SekII)

• Wo? BS, BE, ZH (Uni, ETH), TG

• üblich: – kein spezielles Studium, sondern "normaler"

Abschluss in Informatik– kein Referendariat– keine Studienseminare – kein(e) Staatsexamen

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Vergleich D – CHPhasen der Lehrerausbildung

CH BRD

Informatikstudium Lehramtsstudium

Studium „höheres Lehramt“Berufseinstieg / Mentorat unbefristete Anstellung

Referendariat / Studienseminar

Befristete / unbefristete Anstellung freiwillige Fortbildungen

AnstellungFortbildung

- Berufslaufbahn

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Bsp.: Inst. für Gymnasial- und Berufspädagogik IGB/UZH

• 3 Säulen: Wissenschaft, Fachdidaktik, Praktika

• je eigene Abschlussprüfungen • Nachwuchsprobleme in Informatik!• (einmalig: Nachqualifikation EFI-CH)

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IGB / UZH: HLM Informatik

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Page 28: Informatik an Schweizer Maturitätsschulen (inkl. Lehrerausbildung) Paul Miotti IGB Zürich / KS Alpenquai Luzern 1.

Reform der Reform

• Grosse MAR-Reform kommt gewiss, aber… • Wann?

– Vermutlich ca. 2020

• Unter welchen Vorzeichen? – ausserhalb CH (politische/wirtschaftliche Gross-

wetterlage) – innerhalb CH (lat. Schweiz bremste, da weniger

restriktiv Maturaquote) – technologisch: cloud, tablet etc.

• bisheriger Erfolg EF IN wäre wichtig

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Page 29: Informatik an Schweizer Maturitätsschulen (inkl. Lehrerausbildung) Paul Miotti IGB Zürich / KS Alpenquai Luzern 1.

Ungeklärte Fragen

• Welche Informatik? – Verdünntes Grundstudium Uni? – Spezielle Mathematik? – ICT – ECDL – Informationswissenschaften? – Medienbildung? – Eigenständig?

• Welche Gefässe? • Welche Lehrpersonen? • Welche Ziele / Kompetenzen?

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Fragen und Akteure

• Alte: Frey, Hartmann, Zehnder, …

• Neue: Stern, Hromkovic, Gruppe "Weissbuch"

• Pädagogik-Experten (z.B. Oelkers: Bildungs-systeme, Eberle Zukunft Gymnasium)

• Miliz und Geld – Wichtige private Finanzierungs-Institution von Projekten = Hasler-

Stiftung

• Was geschieht in Deutschland?

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Page 31: Informatik an Schweizer Maturitätsschulen (inkl. Lehrerausbildung) Paul Miotti IGB Zürich / KS Alpenquai Luzern 1.

Spektrum an möglichen Forderungen

• "do nothing"… (we're all digital immigrants)• Grundlagenfach Informatik • ICT an Primarschule delegiert • ICT-Fach vor Matura • SPF Informatik • neue integrierte Informatik • Zusammenarbeit tertiär / sekundäre Stufe • …• Achtung: Gefahr "divide and conquer"

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Wie weiter?

• Pädagogik-Experten mit Gesamt-Ansätzen – Vgl. Oelkers: allg. Hochschulzugang noch zeitgemäss

– Vgl. Eberle: Was heisst MAR §5 ?

• Vorsicht vor simplen Lösungen! – Beispiel: Informatik wird an die Primarschule / Sek I

delegiert – Primarschule hat schon… Frühenglisch, neue

Mathematik, Frühfranzösisch, Mensch und Umwelt, neue Rechtschreibung

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Page 33: Informatik an Schweizer Maturitätsschulen (inkl. Lehrerausbildung) Paul Miotti IGB Zürich / KS Alpenquai Luzern 1.

Meine Sicht: Dauerbrenner• Buch Hartmann et.al. :

– „Informatikunterricht planen…“– entscheidend für Gymn.:

• Identitätssuche der SuS• Frey: Repräsentationstrias • bewährte Lehrmittel (vgl. BRD) • stufenübergreifende Zusammenarbeit

• Sprache: z.B. Java, aber Konzept wichtiger • Dilemma „Programmieren – Modellieren“ stellt

sich m.E. nicht • Wir bleiben beim Handwerk stehen

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Page 34: Informatik an Schweizer Maturitätsschulen (inkl. Lehrerausbildung) Paul Miotti IGB Zürich / KS Alpenquai Luzern 1.

Meine Sicht (2)konkrete Schritte

• Start beim Minimum: – bessere ICT-Kenntnisse sind allg. erwünscht– schlechtes Gewissen im Kollegium – Abhilfe anbieten!

• Stopp erst beim Maximum:– Konkretisierung Konzeptwissen – EF IN weiterentwickeln

• explizite Auseinandersetzung mit Gegnern: Humanismus / Produktwi$$en

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Meine Sicht (3)• Wer gewisse Freunde hat, braucht keine

Feinde mehr. • Strategie-Diskussion:

– blosses Warten auf die grosse MAR-Reform = gefährlich

– realitätsnahes Weissbuch gefordert – IN-LP müssen bei Technik/Organisation an

Schulen mitentscheiden dürfen

• An der Informatik zeigt sich die Zukunfts-fähigkeit der CH-Maturitätsschulen

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