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Infektionsschutz durch Hygiene - bzga.de · Referat 1-11 Autoren: Dr. Andrea Rückle, Dr. Linda...

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INFEKTIONSSCHUTZ DURCH HYGIENE Einstellungen, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung – Ergebnisse der Repräsentativbefragung 2017 BZgA-Forschungsbericht / Oktober 2018
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INFEKTIONSSCHUTZ DURCH

HYGIENE

Einstellungen, Wissen und Verhalten der

Allgemeinbevölkerung –

Ergebnisse der Repräsentativbefragung 2017

BZgA-Forschungsbericht / Oktober 2018

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ZITIERWEISE

Andrea Rückle, Linda Seefeld, Ute Müller, Oliver Ommen, Anna Platte, Volker Stander, Peter Lang,

Heidrun M. Thaiss (2018). Infektionsschutz durch Hygiene. Einstellungen, Wissen und Verhalten der

Allgemeinbevölkerung. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Dieser Bericht wird von der BZgA kostenlos abgegeben. Er ist nicht zum Weiterverkauf durch die

Empfängerin/den Empfänger oder Dritte bestimmt.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist eine Fachbehörde im Geschäftsbereich

des Bundesministeriums für Gesundheit.

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Referat 1-11

Dr. Linda Seefeld

Maarweg 149-161

50825 Köln

Tel.: 0221 8992 268

Fax: 0221 8992 300

E-Mail: [email protected]

http://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/

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Infektionsschutz durch Hygiene

1

INHALT

ABBILDUNGSVERZEICHNIS 3

STECKBRIEF ZUR UNTERSUCHUNG 2017 8

ZUSAMMENFASSUNG 9

1 EINLEITUNG 12

2 METHODIK 14

2.1 Grundgesamtheit und Auswahlverfahren 14

2.1.1 Grundgesamtheit 14

2.1.2 Auswahlverfahren 14

2.1.3 Aufstockung der Stichprobe 16

2.2 Gewichtung 17

2.3 Durchführung der Interviews 18

2.3.1 Befragungszeitraum und Anzahl der durchgeführten Interviews 18

2.3.2 Befragungsmethode 18

2.3.3 Untersuchungsinstrument 19

2.3.4 Interviewerschulung 20

2.4 Erhebungsstatistik und Stichprobenausschöpfung 22

2.4.1 Erhebungsstatistik 22

2.4.2 Ausschöpfung der Stichprobe 23

2.4.3 Zusammensetzung der Stichprobe 25

3 HÄNDEHYGIENE IM ALLTAG 26

3.1 Häufigkeit des Händewaschens 27

3.2 Anlässe zum Händewaschen 31

3.3 Hindernisse für das Händewaschen 40

3.4 Dauer des Händewaschens 42

3.5 Nutzung von Waschsubstanzen 46

3.6 Bevorzugte Wassertemperatur beim Händewaschen 47

3.7 Bevorzugte Methode zur Händetrocknung 48

3.8 Nutzung von Händedesinfektionsmitteln 50

3.9 Gründe für die Nutzung von Desinfektionsmitteln 54

3.10 Einstellungen zur Begünstigung von Allergien durch

Händewaschen 59

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Infektionsschutz durch Hygiene

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4 HYGIENE IM KRANKHEITSFALL UND KENNTNISSE ZUM

THEMA ANTIBIOTIKA 62

4.1 Kenntnis von und Einstellungen zu Ansteckungsrisiken 63

4.1.1 Kenntnis der Übertragung verschiedener Infektionskrankheiten

über die Hände 63

4.1.2 Einstellungen zu Ansteckungsrisiken durch Eigenberührung 67

4.1.3 Einstellungen zu Ansteckungsrisiken durch Begrüßungsformen 70

4.1.4 Einstellungen zu Erregerkontakten an bestimmten Orten 72

4.1.5 Einstellungen zum Nutzen des Händewaschens 75

4.2 Hygiene beim Husten und Niesen 77

4.2.1 Beurteilung verschiedener Strategien beim Husten und Niesen 78

4.2.2 Verhalten beim Husten und Niesen 81

4.3 Begrüßungsformen im Krankheitsfall 91

4.4 Umsetzung von Hygienemaßnahmen im Haushalt bei

Erkrankung einer Person 94

4.5 Beurteilung des Nutzens von regelmäßigem Lüften 101

4.6 Kenntnisse zum Thema Antibiotika 104

4.6.1 Kenntnisse zur Wirksamkeit von Antibiotika 105

4.6.2 Kenntnisse zu Antibiotika-Resistenzen und Einschätzung der

Ursachen 108

4.6.3 Umgang mit verschriebenen Antibiotika 113

5 INFORMATIONSBEDARF ZUM THEMA HYGIENE 118

5.1 Informationsbedarf und bevorzugte Informationsquellen zu

Hygienemaßnahmen 119

5.2 Kenntnis der BZgA-Hygienemedien im öffentlichen Raum 129

5.3 Kenntnis der BZgA-Angebote im Internet 133

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Infektionsschutz durch Hygiene

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1Abbildung 1Abbildung 1Abbildung 1: Häufigkeit Händewaschen: Zeitvergleich 27

Abbildung 2Abbildung 2Abbildung 2Abbildung 2: Händewaschen - Häufigkeit (1) 28

Abbildung 3Abbildung 3Abbildung 3Abbildung 3: Händewaschen - Häufigkeit (2) 29

Abbildung 4:Abbildung 4:Abbildung 4:Abbildung 4: Händewaschen - Häufigkeit (3) 30

Abbildung 5Abbildung 5Abbildung 5Abbildung 5: Händewaschen in verschiedenen Situationen 31

Abbildung 6Abbildung 6Abbildung 6Abbildung 6: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Zeitvergleich 32

Abbildung 7Abbildung 7Abbildung 7Abbildung 7: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Geschlecht 33

Abbildung 8Abbildung 8Abbildung 8Abbildung 8: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Alter 34

Abbildung 9Abbildung 9Abbildung 9Abbildung 9: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Eltern 35

Abbildung 10Abbildung 10Abbildung 10Abbildung 10: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Bildung 36

Abbildung 11Abbildung 11Abbildung 11Abbildung 11: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Migrationshintergrund 37

Abbildung 12Abbildung 12Abbildung 12Abbildung 12: Händewaschen in verschiedenen Situationen: medizinisches Personal 38

Abbildung 13Abbildung 13Abbildung 13Abbildung 13: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Haushaltsgröße 39

Abbildung 14Abbildung 14Abbildung 14Abbildung 14: Hindernisse für das Händewaschen 41

Abbildung 15Abbildung 15Abbildung 15Abbildung 15: Händewaschen – Dauer: Zeitvergleich 42

Abbildung 16Abbildung 16Abbildung 16Abbildung 16: Händewaschen – Dauer (1) 43

Abbildung 17Abbildung 17Abbildung 17Abbildung 17: Händewaschen – Dauer (2) 44

Abbildung 18Abbildung 18Abbildung 18Abbildung 18: Händewaschen – Dauer (3) 45

Abbildung 19Abbildung 19Abbildung 19Abbildung 19: Nutzung von Seife 46

Abbildung 20Abbildung 20Abbildung 20Abbildung 20: Bevorzugte Wassertemperatur 47

Abbildung 21Abbildung 21Abbildung 21Abbildung 21: Methoden der Händetrocknung 49

Abbildung 22Abbildung 22Abbildung 22Abbildung 22: Händedesinfektion: Zeitvergleich 50

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Infektionsschutz durch Hygiene

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Abbildung 23Abbildung 23Abbildung 23Abbildung 23: Händedesinfektion (1) 51

Abbildung 24Abbildung 24Abbildung 24Abbildung 24: Händedesinfektion (2) 52

Abbildung 25Abbildung 25Abbildung 25Abbildung 25: Händedesinfektion (3) 53

Abbildung 26Abbildung 26Abbildung 26Abbildung 26: Gründe für die Händedesinfektion: Zeitvergleich 54

Abbildung 27Abbildung 27Abbildung 27Abbildung 27: Gründe für die Händedesinfektion: Geschlecht 55

Abbildung 28Abbildung 28Abbildung 28Abbildung 28: Gründe für die Händedesinfektion: Eltern 56

Abbildung 29Abbildung 29Abbildung 29Abbildung 29: Gründe für die Händedesinfektion: Migrationshintergrund 57

Abbildung 30Abbildung 30Abbildung 30Abbildung 30: Gründe für die Händedesinfektion: Erwerbstätigkeit 58

Abbildung 31Abbildung 31Abbildung 31Abbildung 31: Begünstigung von Allergien durch Händewaschen: Zeitvergleich 59

Abbildung 32Abbildung 32Abbildung 32Abbildung 32: Begünstigung von Allergien durch Händewaschen (1) 60

Abbildung 33Abbildung 33Abbildung 33Abbildung 33: Begünstigung von Allergien durch Händewaschen (2) 61

Abbildung 34Abbildung 34Abbildung 34Abbildung 34: Bekanntheit von Infektionskrankheiten, die über die Hände

übertragen werden können: Zeitvergleich 64

Abbildung 35Abbildung 35Abbildung 35Abbildung 35: Bekanntheit von Infektionskrankheiten, die über die Hände

übertragen werden können (1) 65

Abbildung 36Abbildung 36Abbildung 36Abbildung 36: Bekanntheit von Infektionskrankheiten, die über die Hände

übertragen werden können (2) 66

Abbildung 37Abbildung 37Abbildung 37Abbildung 37: Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung: Zeitvergleich 67

Abbildung 38Abbildung 38Abbildung 38Abbildung 38: Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung (1) 68

Abbildung 39Abbildung 39Abbildung 39Abbildung 39: Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung (2) 69

Abbildung 40Abbildung 40Abbildung 40Abbildung 40: Verzicht auf Begrüßungsformen mit Berührung - Einschätzung der

Wirksamkeit: Zeitvergleich 70

Abbildung 41Abbildung 41Abbildung 41Abbildung 41: Erregerkontakt an verschiedenen Orten 72

Abbildung 42Abbildung 42Abbildung 42Abbildung 42: Erregerkontakt in der Öffentlichkeit 74

Abbildung 43Abbildung 43Abbildung 43Abbildung 43: Einstellungen zum Nutzen des Händewaschens (1) 75

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Infektionsschutz durch Hygiene

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Abbildung 44Abbildung 44Abbildung 44Abbildung 44: Einstellungen zum Nutzen des Händewaschens (2) 76

Abbildung 45Abbildung 45Abbildung 45Abbildung 45: Einschätzung der Wirksamkeit verschiedener Strategien beim Husten

oder Niesen: Zeitvergleich 78

Abbildung 46Abbildung 46Abbildung 46Abbildung 46: Einschätzung der Wirksamkeit verschiedener Strategien beim Husten

oder Niesen (1) 79

Abbildung 47Abbildung 47Abbildung 47Abbildung 47: Einschätzung der Wirksamkeit verschiedener Strategien beim Husten

oder Niesen (2) 80

Abbildung 48Abbildung 48Abbildung 48Abbildung 48: Verhalten beim Husten oder Niesen: Zeitvergleich „immer“ 81

Abbildung 49Abbildung 49Abbildung 49Abbildung 49: Verhalten beim Husten oder Niesen: Geschlecht „immer“ 82

Abbildung 50Abbildung 50Abbildung 50Abbildung 50: Verhalten beim Husten oder Niesen: Alter „immer“ 83

Abbildung 51Abbildung 51Abbildung 51Abbildung 51: Verhalten beim Husten oder Niesen: Eltern „immer“ 84

Abbildung 52Abbildung 52Abbildung 52Abbildung 52: Verhalten beim Husten oder Niesen: Bildung „immer“ 85

Abbildung 53Abbildung 53Abbildung 53Abbildung 53: Verhalten beim Husten oder Niesen: Migrationshintergrund „immer“ 86

Abbildung 54Abbildung 54Abbildung 54Abbildung 54: Verhalten beim Husten oder Niesen: medizinisches Personal „immer“ 87

Abbildung 55Abbildung 55Abbildung 55Abbildung 55: Häufigkeit der Benutzung desselben Papiertaschentuchs: Zeitvergleich 88

Abbildung 56Abbildung 56Abbildung 56Abbildung 56: Häufigkeit der Benutzung desselben Papiertaschentuchs (1) 89

Abbildung 57Abbildung 57Abbildung 57Abbildung 57: Häufigkeit der Benutzung desselben Papiertaschentuchs (2) 90

Abbildung 58Abbildung 58Abbildung 58Abbildung 58: Verzicht auf Begrüßungsformen im Krankheitsfall (1) 91

Abbildung 59Abbildung 59Abbildung 59Abbildung 59: Verzicht auf Begrüßungsformen im Krankheitsfall (2) 92

Abbildung 60Abbildung 60Abbildung 60Abbildung 60: Verzicht auf Begrüßungsformen im Krankheitsfall (3) 93

Abbildung 61Abbildung 61Abbildung 61Abbildung 61: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person 95

Abbildung 62Abbildung 62Abbildung 62Abbildung 62: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person:

Zeitvergleich „immer“ 96

Abbildung 63Abbildung 63Abbildung 63Abbildung 63: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person:

Geschlecht „immer“ 97

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Abbildung 64Abbildung 64Abbildung 64Abbildung 64: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person: Eltern

„immer“ 98

Abbildung 65Abbildung 65Abbildung 65Abbildung 65: Reinigung von Oberflächen: Zeitvergleich 99

Abbildung 66Abbildung 66Abbildung 66Abbildung 66: Reinigung von Oberflächen bei Erkrankung einer Person im Haushalt

(1) 100

Abbildung 67Abbildung 67Abbildung 67Abbildung 67: Einschätzung der Wirksamkeit von regelmäßigem Lüften: Zeitvergleich 101

Abbildung 68Abbildung 68Abbildung 68Abbildung 68: Einschätzung der Wirksamkeit von regelmäßigem Lüften (1) 102

Abbildung 69Abbildung 69Abbildung 69Abbildung 69: Einschätzung der Wirksamkeit von regelmäßigem Lüften (2) 103

Abbildung 70Abbildung 70Abbildung 70Abbildung 70: Wirksamkeit von Antibiotika: Zeitvergleich 105

Abbildung 71Abbildung 71Abbildung 71Abbildung 71: Wirksamkeit von Antibiotika (1) 106

Abbildung 72Abbildung 72Abbildung 72Abbildung 72: Wirksamkeit von Antibiotika (2) 107

Abbildung 73Abbildung 73Abbildung 73Abbildung 73: Kenntnis von Antibiotika-Resistenzen (1) 108

Abbildung 74Abbildung 74Abbildung 74Abbildung 74: Kenntnis von Antibiotika-Resistenzen (2) 109

Abbildung 75Abbildung 75Abbildung 75Abbildung 75: Mögliche Ursachen von Antibiotika-Resistenzen 110

Abbildung 76Abbildung 76Abbildung 76Abbildung 76: Mögliche Ursachen von Antibiotika-Resistenzen: Eltern „ja,

wesentliche Ursache“ 111

Abbildung 77Abbildung 77Abbildung 77Abbildung 77: Mögliche Ursachen von Antibiotika-Resistenzen: Bildung „ja,

wesentliche Ursache“ 112

Abbildung 78Abbildung 78Abbildung 78Abbildung 78: Umgang mit verschriebenen Antibiotika 114

Abbildung 79Abbildung 79Abbildung 79Abbildung 79: Umgang mit verschriebenen Antibiotika: Geschlecht „immer“ 115

Abbildung 80Abbildung 80Abbildung 80Abbildung 80: Umgang mit verschriebenen Antibiotika: Alter „immer“ 116

Abbildung 81Abbildung 81Abbildung 81Abbildung 81: Umgang mit verschriebenen Antibiotika: Eltern „immer“ 117

Abbildung 82Abbildung 82Abbildung 82Abbildung 82: Informationsbedarf zum Thema Hygiene: Zeitvergleich 119

Abbildung 83Abbildung 83Abbildung 83Abbildung 83: Informationsbedarf zum Thema Hygiene (1) 120

Abbildung 84Abbildung 84Abbildung 84Abbildung 84: Informationsbedarf zum Thema Hygiene (2) 121

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Abbildung 85Abbildung 85Abbildung 85Abbildung 85: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:

Zeitvergleich „ja, geeignet“ 122

Abbildung 86Abbildung 86Abbildung 86Abbildung 86: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:

Geschlecht „ja, geeignet“ 123

Abbildung 87Abbildung 87Abbildung 87Abbildung 87: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:

Alter „ja, geeignet“ 124

Abbildung 88Abbildung 88Abbildung 88Abbildung 88: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:

Eltern „ja, geeignet“ 125

Abbildung 89Abbildung 89Abbildung 89Abbildung 89: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:

Migrationshintergrund „ja, geeignet“ 126

Abbildung 90Abbildung 90Abbildung 90Abbildung 90: Wahrnehmung des Informationsauftrags Hygiene: Zeitvergleich 127

Abbildung 91Abbildung 91Abbildung 91Abbildung 91: Wahrnehmung des Informationsauftrags Hygiene: Alter 128

Abbildung Abbildung Abbildung Abbildung 92929292: Bekanntheit der Spiegelaufkleber: Zeitvergleich 129

Abbildung 93Abbildung 93Abbildung 93Abbildung 93: Bekanntheit der Spiegelaufkleber 130

Abbildung 94Abbildung 94Abbildung 94Abbildung 94: Bekanntheit der Hygieneplakate: Zeitvergleich 131

Abbildung 95Abbildung 95Abbildung 95Abbildung 95: Bekanntheit der Hygieneplakate 132

Abbildung 96Abbildung 96Abbildung 96Abbildung 96: Bekanntheit der Erregersteckbriefe: Zeitvergleich 133

Abbildung 97Abbildung 97Abbildung 97Abbildung 97: Bekanntheit der Erregersteckbriefe 134

Abbildung 98Abbildung 98Abbildung 98Abbildung 98: Bekanntheit Infektionsschutz.de: Zeitvergleich 135

Abbildung 99Abbildung 99Abbildung 99Abbildung 99: Bekanntheit Infektionsschutz.de 136

Abbildung 100Abbildung 100Abbildung 100Abbildung 100: Genutzte Angebote auf Infektionsschutz.de 137

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Infektionsschutz durch Hygiene

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STECKBRIEF ZUR STUDIE 2017

Ziele und Methoden

Projekttitel Infektionsschutz durch Hygiene – Einstellungen,

Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung

Ziele • Ermittlung von Daten als Grundlage für

eine zielgerichtete Weiterentwicklung

und Planung künftiger Maßnahmen der

BZgA zur Verbesserung des

Hygieneverhaltens in der Bevölkerung

• Evaluierung bestehender Maßnahmen

und Aktivitäten

Untersuchungsmethodik In mehrjährigen Abständen wiederholte

deutschlandweite Repräsentativbefragung der

16- bis einschließlich 85-jährigen Bevölkerung

Verfahren der Datenerhebung Auswahl der Zielpersonen über

Computergestützte Telefoninterviews (CATI)

Auswahlverfahren Auswahl der Zielpersonen über eine

Kombination von Festnetz- und

Mobilfunkstichprobe (Dual-Frame-Design)

Aufstockung der Stichprobe auf insgesamt 1.006

Erziehungsberechtigte von Kindern unter 16

Jahren

Ausschöpfung 49,0 % (Festnetzstichprobe) und 38,2 %

(Mobiltelefonstichprobe)

Stichprobengröße 4.018 Befragte

Befragungszeitraum 26. Juli bis 11. September 2017

Interviewprogrammierung,

Stichprobenziehung, Datenerhebung,

Gewichtung:

forsa. Gesellschaft für Sozialforschung und

statistische Analysen mbH

Studienplanung, Datenanalyse und

Berichterstattung:

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung,

Köln

Referat 1-11

Autoren: Dr. Andrea Rückle, Dr. Linda Seefeld,

Ute Müller, PD Dr. Oliver Ommen, Anna Platte,

Volker Stander, Peter Lang, Dr. Heidrun M.

Thaiss

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Infektionsschutz durch Hygiene

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ZUSAMMENFASSUNG

Ziel der vorliegenden, bundesweiten Repräsentativbefragung war es, das Wissen, die

Einstellungen und das Verhalten der Bevölkerung im Alter von 16 bis 85 Jahren zum Thema

Infektionsschutz durch Hygiene zu ermitteln.

Einen Fokus der Befragung bildete die Händehygiene im Alltag als eine zentrale Maßnahme für

den Infektionsschutz. Hygienemaßnahmen im Krankheitsfall waren ein weiterer Schwerpunkt

der Untersuchung.

Darüber hinaus wurden in der aktuellen Studie erstmals nicht nur Kenntnisse zur Wirksamkeit

von Antibiotika, sondern auch Wissen und Meinungen zu Antibiotika-Resistenzen sowie

insbesondere der Umgang mit verschriebenen Antibiotika beleuchtet.

HändehygienHändehygienHändehygienHändehygieneeee

Nahezu alle Befragten sind der Meinung, dass Händewaschen wahrscheinlich oder auf jeden Fall

hilft, die Übertragung von Infektionskrankheiten zu verhindern. Dabei berücksichtigt die Hälfte

die empfohlene Dauer für das Händewaschen von mindestens 20 Sekunden. Bezüglich der

Häufigkeit des Händewaschens gibt rund ein Fünftel an, dies maximal fünfmal am Tag zu tun.

Die Nutzung von Waschsubstanzen oder Seife ist nahezu durchgängig verbreitet. Zur

Händetrocknung in öffentlichen Toilettenanlagen bevorzugen rund zwei Drittel der Befragten

die aus Infektionsschutzsicht sinnvollen Papiertücher.

Nach bestimmten Tätigkeiten wird Händewaschen angeraten, um Schmierinfektionen zu

vermeiden. Die Befragung zeigt, dass sich insbesondere nach dem Toilettenbesuch sowie vor

der Zubereitung von Lebensmitteln eine große Mehrheit der Bevölkerung konsequent die

Hände wäscht. Nach dem Naseputzen bzw. Husten ist das Händewaschen jedoch nur unter

einem Drittel der Befragten verbreitet.

Als Hindernis für das Händewaschen wird oft Vergessen genannt. Auch das Gefühl, dass dies

nicht notwendig sei, ist in bestimmten Situationen ein durchaus häufig genannter Grund für die

Befragten, sich nicht die Hände zu waschen.

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Infektionsschutz durch Hygiene

10

Hygiene im KrankheitsfallHygiene im KrankheitsfallHygiene im KrankheitsfallHygiene im Krankheitsfall

Das Übertragungsrisiko von Erregern kann verringert werden, wenn in die Ellenbeuge bzw. den

Ärmel oder in ein Taschentuch anstatt in die vorgehaltene Hand gehustet oder geniest wird.

Diese beiden Maßnahmen werden zwar von zwei Dritteln der Befragten als wirksam

eingeschätzt, umgesetzt werden sie jedoch nach wie vor nur von einer Minderheit. Allerdings ist

im Sinne der Infektionsprävention im Vergleich zur Befragung von 2014 eine positive Änderung

zu verzeichnen: So wird das Husten oder Niesen in die Ellenbeuge bzw. den Ärmel oder ein

Taschentuch von einem höheren Anteil, das Husten oder Niesen in die vorgehaltene Hand

hingegen von einem geringeren Anteil der Befragten praktiziert. Auch die Sensibilität für das

Ansteckungsrisiko durch Eigenberührung ist erneut angestiegen.

Bei einem Krankheitsfall im Haushalt wird jeweils von einer Mehrheit der Befragten auf Hygiene

in Bezug auf Geschirr und Besteck sowie Wäsche geachtet. Andere Empfehlungen zur

häuslichen Hygiene, wie die konsequente Reinigung von Haushaltsgegenständen oder

Oberflächen, die von der erkrankten Person berührt wurden oder die räumliche Trennung des

Erkrankten, werden von maximal einem Viertel befolgt.

Kenntnisse zu und Umgang mit AntibiotikaKenntnisse zu und Umgang mit AntibiotikaKenntnisse zu und Umgang mit AntibiotikaKenntnisse zu und Umgang mit Antibiotika

In Bezug auf die Wirksamkeit von Antibiotika bestehen nach wie vor Wissensdefizite in der

Bevölkerung. Auch wenn der Anteil der Befragten, die „richtig“ informiert sind, im Vergleich zu

der Untersuchung aus dem Jahr 2014 deutlich angestiegen ist, weiß nach wie vor lediglich die

Hälfte der Befragten, dass Antibiotika ausschließlich gegen Bakterien wirken. Von Antibiotika-

Resistenzen hat nach eigener Angabe eine deutliche Mehrheit der Befragten schon einmal

etwas gehört. Ursächlich dafür sind nach Einschätzung der Befragten vor allem die Verwendung

von Antibiotika in der Tierhaltung sowie der Einsatz beim Menschen.

Der Umgang mit verschriebenen Antibiotika ist überwiegend ordnungsgemäß. So halten sich

mindestens rund drei Viertel der Bevölkerung an die verschiedenen Hinweise zur Einnahme des

Medikaments. Auch die Aufbewahrungshinweise werden mehrheitlich beachtet. Jedoch

bewahrt ein Viertel der Befragten übrig gebliebene Antibiotika für sich oder andere

Haushaltsmitglieder auf.

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Infektionsschutz durch Hygiene

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Informationen zum InfektionsschutzInformationen zum InfektionsschutzInformationen zum InfektionsschutzInformationen zum Infektionsschutz

Persönlich sieht nur gut jeder Zehnte einen Bedarf an Informationen zum Infektionsschutz und

bekundet Interesse an weiteren Angeboten zu Infektionskrankheiten und persönlichen

Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Grippe und ähnlichen ansteckenden Krankheiten. Eine

Schlüsselrolle kommt dabei aus Sicht der Befragten der Ärzteschaft zu.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass der Kenntnisstand in der Bevölkerung zum

Infektionsschutz durch Hygiene zwar generell gewachsen ist, jedoch zu einzelnen Themen nach

wie vor deutliche Wissenslücken bestehen. Hierzu zählen u.a. die Kenntnis über die empfohlene

Dauer des Händewaschens, die Kenntnis der entsprechenden Anlässe für das Händewaschen,

das Wissen über das „richtige“ Niesen und Husten, sowie die Wirksamkeit von Antibiotika.

Ziel der Aufklärungs- und Informationsarbeit der BZgA ist daher, das Wissen und Handeln der

Allgemeinbevölkerung hinsichtlich des Infektionsschutzes durch Hygiene weiter zu verbessern.

Um dieses Ziel zu erreichen, werden bestehende Maßnahmen angepasst und erweitert, sowie

zusätzlich neue Konzepte entwickelt. Im Fokus dieser Aufklärungsarbeiten steht die

niedrigschwellige Ansprache im Alltag - z.B. in Form von Merkblättern, Plakaten und Aufklebern,

die die empfohlene Praxis verdeutlichen bzw. daran erinnern.

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Infektionsschutz durch Hygiene

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1 EINLEITUNG

Um ihre Präventionsmaßnahmen im Bereich Infektionsschutz optimieren zu können, führt

die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in regelmäßigen Abständen

Repräsentativbefragungen unter der Allgemeinbevölkerung in Deutschland im Alter von 16

bis 85 Jahren durch. Der vorliegende Bericht stellt die Ergebnisse der Infektionsschutzstudie

2017 vor. Er beschreibt die vorhandenen Meinungen, Einstellungen und Verhaltensweisen

bezüglich Hygiene und etwaige Veränderungen zu den Untersuchungen aus den Jahren 2014

und 2012.

Gesundheitliche Aufklärung liegt im Interesse staatlicher Gesundheitspolitik und wird in

Deutschland als eine übergreifende Aufgabe von allen staatlichen Ebenen unter Einbindung der

Betroffenen durchgeführt. Die BZgA nimmt diese Aufgabe auf Bundesebene als Fachbehörde im

Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) wahr.

Die BZgA leistet einen Beitrag dazu, Wissen, Einstellungen und Fähigkeiten der Menschen zu

stärken, sich gesund zu verhalten, Risiken zu erkennen und zu vermeiden und so für die eigene

und die Gesundheit anderer Verantwortung zu übernehmen.

Einer der Aufklärungsschwerpunkte ist der Infektionsschutz. Zu den Aufgaben der BZgA gehört

es, die Bevölkerung über Infektionskrankheiten und die Möglichkeiten zu deren Verhütung

(Prävention) zu informieren. Vor vielen Infektionskrankheiten bieten Impfungen einen

wirksamen Schutz: bei einigen dieser Erkrankungen tragen Hygienemaßnahmen ergänzend dazu

bei, deren Ausbreitung einzudämmen. Bei zahlreichen anderen ansteckenden

Infektionskrankheiten stehen ausschließlich Hygienemaßnahmen für den Infektionsschutz zur

Verfügung.

Anliegen der BZgA in diesem Bereich ist es, die Bevölkerung auf der Basis gesicherter

Informationen zu befähigen und zu motivieren, informierte Entscheidungen zum eigenen

Schutzverhalten zu treffen und zu verfolgen. Die Umsetzung der Grundregeln eines

gesundheitsbewussten Hygieneverhaltens und die Erhöhung der Durchimpfungsraten in der

Bevölkerung sind dabei die wichtigsten Ziele.

Um ihre Aufklärungsarbeit optimieren zu können, führt die BZgA in regelmäßigen Abständen

Repräsentativbefragungen zum Infektionsschutz unter der Allgemeinbevölkerung in

Deutschland im Alter von 16 bis 85 Jahren durch. Die erhobenen Daten dienen einer

zielgerichteten Weiterentwicklung und Planung künftiger Maßnahmen zur Verbesserung des

Schutzverhaltens.

In den Jahren 2012 und 2014 waren sowohl die Themen Impfen als auch Hygiene Gegenstand

der Befragungen; im Jahr 2016 lag der Fokus auf dem Thema Impfen. Thema der vorliegenden

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Infektionsschutz durch Hygiene

13

Studie 2017 sind Einstellungen und Kenntnisse zum Infektionsschutz durch Hygiene sowie die

Umsetzung von Hygieneregeln. Dabei wurde die Befragungsmethodik weitestgehend

beibehalten und der Fragenpool gegenüber den früheren Befragungen präzisiert und erweitert.

Einer der Schwerpunkte der Infektionsstudie 2017 zum Thema Hygiene war es, signifikante

Änderungen im Kenntnisstand, den Einstellungen und dem Verhalten der Allgemeinbevölkerung

im Vergleich zu den früheren Befragungswellen zu erfassen. Sofern identische Fragestellungen

vorlagen, wurden die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung mittels inferentieller statistischer

Methoden mit den Ergebnissen aus den Studien 2014 und 2012 verglichen. Hierzu wurde ein

Test auf Gleichheit der Ergebnisse 2017 gegenüber 2014 durchgeführt (Gauß-Test bzw. Z-Test

für unabhängige Stichproben mit p<0,05).

Unterschiede zwischen den Analysegruppen wurden unter Verwendung multipler paarweiser

Vergleiche (ebenfalls Gauß-Tests mit p<0,05) auf Signifikanz geprüft. Diese werden nur dann im

Text hervorgehoben, wenn sie signifikant sind.

Ein weiterer Schwerpunkt war, mögliche Besonderheiten in Haushalten mit Kindern unter 16

Jahren und insbesondere in Familien mit Kindern bis zum Alter von 5 Jahren zu erfassen, um bei

Bedarf das Aufklärungsangebot anpassen bzw. erweitern zu können.

Der vorliegende deskriptive Forschungsbericht beschreibt die Durchführung der

Repräsentativbefragung 2017 unter 4.018 Personen im Alter zwischen 16 und 85 Jahren und

stellt die zentralen Ergebnisse der Studie vor.

Im Mittelpunkt standen das Händewaschen als zentrale Hygienemaßnahme für den

Infektionsschutz im Alltag (Kapitel 3) sowie die Hygiene im Krankheitsfall (Kapitel 4).

Dargestellt werden zunächst die Ergebnisse zur Häufigkeit des Händewaschens in der

Bevölkerung (3.1), zu den Anlässen (3.2) und möglichen Hinderungsgründen (3.3) sowie zur

Umsetzung der wichtigsten Grundregeln beim Händewaschen (3.4 bis 3.7). Darüber hinaus

werden die Nutzung von Händedesinfektionsmitteln (3.8 bis 3.9) und die Einstellung zur

Begünstigung von Allergien durch Händewaschen (3.10) beleuchtet.

Im Anschluss daran folgen die Ergebnisse zu den Kenntnissen und Einstellungen bezüglich

möglicher Ansteckungsrisiken und zum Nutzen des Händewaschens (4.1). Weiterer

Schwerpunkt ist die Beurteilung und Umsetzung von Hygienemaßnahmen im Krankheitsfall.

Dazu zählen das Husten und Niesen (4.2), Begrüßungsformen mit Körperkontakt (4.3),

Hygienemaßnahmen im Haushalt (4.4) und das regelmäßige Lüften (4.5). Ergänzend werden die

Kenntnisse zum Thema Antibiotika dargestellt (4.6).

Abschließend werden Informationsbedarf und bevorzugte Informationsquellen zum Thema

Hygiene (5.1) sowie die Bekanntheit der BZgA-Angebote in der Bevölkerung (5.2 und 5.3)

beschrieben.

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2 METHODIK

Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse der einzelnen Befragungswellen (2012, 2014 und 2017)

zu gewährleisten, wurden das Erhebungsverfahren, das Auswahlverfahren, das

Erhebungsinstrument sowie die Interviewerschulung und der Interviewereinsatz weitestgehend

konstant gehalten.

Im folgenden Abschnitt wird das methodische Vorgehen der Befragung beschrieben. Dies

umfasst die Grundgesamtheit und das Auswahlverfahren, die Gewichtung der

Stichprobenergebnisse, die Durchführung der Interviews sowie die Erhebungsstatistik und

Stichprobenausschöpfung.

2.1 Grundgesamtheit und Auswahlverfahren

Im Folgenden werden neben der Grundgesamtheit und dem Auswahlverfahren auch die

Aufstockung der Stichprobe für diese Befragung beschrieben.

2.1.1 Grundgesamtheit

Die Grundgesamtheit der Untersuchung umfasst alle in der Bundesrepublik Deutschland in

Privathaushalten lebenden, deutschsprachigen Personen im Alter von 16 bis 85 Jahren (mit

ausreichend deutschen Sprachkenntnissen). 1

2.1.2 Auswahlverfahren

Das Auswahlverfahren wurde so gewählt, dass von den Stichprobenergebnissen auf die

Zielpopulation verallgemeinert werden kann.

1 Die Gruppe der Befragten mit Migrationshintergrund setzt sich in der vorliegenden Studie nur aus Personen

zusammen, die über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, um an einer telefonischen Befragung teilnehmen

zu können. Migranten, die nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, bleiben somit unberücksichtigt.

Daher kann die Gesamtheit der Migranten in Deutschland in dieser Studie nicht abgebildet werden.

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Infektionsschutz durch Hygiene

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Um auch Personen in die Untersuchung einzubeziehen, die ausschließlich über Mobiltelefone

erreichbar sind, wurde für die vorliegende Studie die Auswahl der Zielpersonen über eine

Kombination von Festnetz- und Mobilfunkstichprobe realisiert, d. h. im so genannten Dual-

Frame-Design. Die Interviews wurden in dem Modus durchgeführt, in dem der Kontakt

hergestellt wurde.

Die Auswahl der Befragungspersonen in der Festnetzstichprobe erfolgte durch eine mehrstufige

Zufallsstichprobe auf Basis des Telefonstichproben-Systems des Arbeitskreises Deutscher Markt-

und Sozialforschungsinstitute (ADM). Zur Auswahlgesamtheit zählen alle Personen der

Grundgesamtheit mit Telefon im Haushalt. Die Auswahlgrundlage des ADM-Telefonstichproben-

Systems ist das sogenannte ADM Telefon-Mastersample.

Kernstück des ADM-Telefon-Mastersamples ist eine künstlich erzeugte Obermenge von

Ziffernfolgen, die alle relevanten, also eingetragenen und nicht eingetragenen Telefonnummern

enthält und aus der uneingeschränkt zufällig ausgewählt wird. Im Unterschied zu dem in den

USA praktizierten „random digit dialing“ berücksichtigt dieses Design die uneinheitliche Struktur

von Telefonnummern in Deutschland, indem deren Blockstrukturen in allen Gemeinden

berücksichtigt werden. Hierdurch ist es möglich, bei der Generierung der Ziffernfolgen die

Anzahl nicht-existenter Telefonanschlüsse überschaubar zu halten. Das ADM Telefon-

Mastersample2 umfasst derzeit 127,8 Mio. Telefonnummern (davon 16,76 Mio. in einem

öffentlichen Telefonnummernverzeichnis eingetragene Nummern), die – bei gleicher

Auswahlwahrscheinlichkeit – das Universum aller möglichen Festnetznummern bilden.

Im Rahmen der letzten Auswahlstufe ermittelten die Interviewer in den ausgewählten

Haushalten die zu befragende Person. Dies erfolgte mit Hilfe der sogenannten

Geburtstagsmethode: Hier fragt der Interviewer diejenige Person, die nach der Haushaltsanwahl

als erste ans Telefon geht, wer – bezogen auf die Grundgesamtheit – im Haushalt als letzter

Geburtstag hatte. Kann die so ausgewählte Zielperson nicht sofort interviewt werden, wird ein

Termin vereinbart. Eine Befragung von Ersatzpersonen des ausgewählten Haushaltes ist nicht

zulässig, da dies gegen das Prinzip einer reinen Zufallsauswahl verstoßen würde. Kann die

Zielperson nicht befragt werden, fällt der Haushalt als Erhebungseinheit ganz aus. Diese

Methode ermöglicht eine reine Zufallsauswahl, bei der alle zum Haushalt gehörenden Personen

der Grundgesamtheit die gleiche Chance haben, in die Stichprobe zu gelangen.

Die Auswahl der Befragungspersonen in der Mobilfunkstichprobe der vorliegenden Studie

erfolgte durch eine mehrstufige Zufallsstichprobe auf Basis des 2005 von der

Arbeitsgemeinschaft Stichproben des ADM aufgebauten und jährlich aktualisierten

Auswahlrahmens für Mobiltelefonie. Zur Auswahlgesamtheit zählen alle Personen der

Grundgesamtheit, die über ein Mobiltelefon erreichbar sind.

2 ADM-Auswahlgrundlage Festnetz; Aktualisierung CATI 2017 (www.adm-ev.de/telefonbefragungen)

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Infektionsschutz durch Hygiene

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Der ADM-Auswahlrahmen für Mobiltelefonie umfasst künstlich, auf Basis der Angaben der

Bundesnetzagentur zu vergebenen Nummernblöcken, generierte Nummernfolgen, die alle

relevanten, also eingetragenen und nicht eingetragenen Mobilfunknummern enthalten und aus

der uneingeschränkt zufällig ausgewählt wird. Im Unterschied zur Festnetzstichprobe ist für

diese Nummern keine Regionalisierung verfügbar. Lediglich die Angabe zum Provider erlaubt

eine Schichtung, da die Provider regionale Schwerpunkte aufweisen. Der ADM-Auswahlrahmen

für Mobiltelefonie3 umfasst derzeit 340,2 Mio. Mobilfunknummern (davon 1,9 Mio. in einem

öffentlichen Telefonnummernverzeichnis eingetragene Nummern).

Da es sich bei der Mobilfunkstichprobe – anders als bei der Festnetzstichprobe – um eine

Personenstichprobe handelt, wird die den Anruf annehmende Person interviewt, sofern sie zur

Grundgesamtheit gehört. Kann diese Person das Interview zu dem Zeitpunkt nicht durchführen,

wird ein Termin vereinbart. Es erfolgt keine Befragung von Ersatzpersonen.

2.1.3 Aufstockung der Stichprobe

Die Studie soll auch belastbare Aussagen über Erziehungsberechtigte von Kindern zwischen 0

und 15 Jahren ermöglichen. Die Teilgruppe der Mütter und Väter von unter 16-jährigen Kindern

wurde um 456 Fälle auf insgesamt 1.006 Fälle aufgestockt, um auch mögliche Unterschiede

innerhalb dieser Subgruppe analysieren zu können. Die Ermittlung der Gruppe der

Erziehungsberechtigten von Kindern zwischen 0 und 15 Jahren4 erfolgte über ein Screening im

Rahmen der täglichen bevölkerungsrepräsentativen telefonischen Mehrthemenumfrage

forsa.omniTel®.5

3 ADM-Auswahlgrundlage Mobilfunk; Aktualisierung CATI 2016 (www.adm-ev.de/telefonbefragungen)

4 im Folgenden auch kurz „Eltern“ genannt

5 Das Dual-Frame-Design wird auch bei der Auswahl der Befragten für die Mehrthemenumfrage forsa.omniTel®

umgesetzt, bei der werktäglich repräsentativ ausgewählte deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in der

Bundesrepublik Deutschland anhand von computergestützten Telefoninterviews befragt werden.

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2.2 Gewichtung

Die Gewichtung der Stichprobenergebnisse der vorliegenden Studie erfolgte auf Grundlage der

amtlichen Bevölkerungsfortschreibung und des Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes.

Die in Folge der Aufstockung der Stichprobe höheren Auswahlwahrscheinlichkeiten für Eltern 0-

bis 15-jähriger Kinder wurden im Rahmen der Datenanalyse durch eine Gewichtung wieder

ausgeglichen.

Darüber hinaus kam nicht in allen von den Interviewern angerufenen Haushalten und mit allen

ausgewählten Zielpersonen ein Interview zustande. Solche ausfallbedingten

Strukturverzerrungen der Stichprobe wurden durch nachträgliche Gewichtung ausgeglichen.

Die Zusammensetzung der Gesamtstichprobe aus Festnetz- und Mobilfunkstichprobe im Dual-

Frame-Ansatz erforderte zudem eine Design-Gewichtung, die unterschiedliche

Auswahlwahrscheinlichkeiten korrigiert und die beiden Stichproben miteinander kombiniert.

Unter der Annahme, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person in beiden Teilstichproben

ausgewählt wird, vernachlässigbar ist - bzw. die Person in keinem Fall doppelt befragt wird - setzt

sich die Gesamtauswahlwahrscheinlichkeit zusammen aus der Wahrscheinlichkeit, für ein

Festnetzinterview und der Wahrscheinlichkeit, für ein Mobilfunkinterview ausgewählt zu

werden. Die Personen haben in Abhängigkeit von der Zahl der Rufnummern, unter denen sie im

jeweiligen Modus erreichbar sind, eine unterschiedliche Auswahlchance.

Diese unterschiedlichen Auswahlwahrscheinlichkeiten wurden durch die Design-Gewichtung

ausgeglichen. Zudem wurde durch die Design-Gewichtung das Mischverhältnis der beiden

Stichprobenarten über ihren jeweiligen Auswahlsatz einbezogen. Bei einer reinen

Festnetzstichprobe muss der Auswahlsatz (Zahl der realisierten Interviews/Gesamtzahl der

Festnetzrufnummern im Auswahlrahmen) für eine Gewichtung nicht berücksichtigt werden, da

dieser für alle Befragten gleich ist. Im Dual-Frame-Design hängt die Auswahlwahrscheinlichkeit

einer Person auch vom Mischverhältnis der Stichprobenarten im Zusammenwirken mit der

persönlichen Erreichbarkeit in dem jeweiligen Modus ab. Für die Berechnung der Auswahlsätze

legt forsa ein Verhältnis der Gesamtzahl von Festnetz- zu Mobilfunknummern, über die die

Personen der Grundgesamtheit der Studie erreichbar sind, von 1:1,5 zugrunde.

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2.3 Durchführung der Interviews

Dieses Kapitel liefert Informationen über den Befragungszeitraum und die Anzahl der

durchgeführten Interviews, die Befragungsmethodik, das genutzte Untersuchungsinstrument

sowie die Interviewerschulung.

2.3.1 Befragungszeitraum und Anzahl der durchgeführten Interviews

Die Erhebung fand in der Zeit zwischen dem 26. Juli und 11. September 2017 statt. Insgesamt

wurden 4.018 Interviews realisiert.

2.3.2 Befragungsmethode

Die Befragung wurde mit Hilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt (CATI =

Computer Assisted Telephone Interviewing). Sowohl das Auswahl- und Erhebungsverfahren, als

auch die Interviewer unterliegen bei Telefoninterviews einer permanenten Qualitätskontrolle.

Diese Kontrolle trägt maßgeblich dazu bei, eine hohe Messgenauigkeit zu erzielen. Mögliche

Fehlerquellen einer Umfrage, wie die Befragtenauswahl oder mögliche Interviewereinflüsse,

können aufgrund der Organisation des Interviewprozesses in einer zentralen Einrichtung

effektiver kontrolliert werden. Durch die unmittelbare Beaufsichtigung im Rahmen der

kontinuierlichen Supervision können beispielsweise Fehler in der Intervieweinleitung oder der

Art und Weise, wie eine Frage gestellt wird, sofort behoben werden.

Die Telefoninterviews werden bei forsa computergestützt mit Hilfe eines CATI-Systems

durchgeführt. Der Interviewer gibt dabei die Antworten über einen Bildschirm direkt in den

Computer ein. Der Frageablauf ist vorprogrammiert, der Interviewprozess wird unmittelbar vom

Computer gesteuert. Plausibilitätskontrollen werden automatisch bereits während des

Interviews durchgeführt. Dadurch ist gewährleistet, dass die Antworten gültig und konsistent mit

den Antworten auf vorangegangene Fragen sind.

Fragefolge, Antwortüberprüfung und Filteranordnung werden durch den Computer

übernommen. Durch die Anwendung des CATI-Systems können somit Interviewerfehler, die mit

dem Überlesen oder Überschlagen oder mit falschem Protokollieren von Antworten verbunden

wären, ausgeschlossen werden. D. h. das CATI-System entlastet den Interviewer in der

Befragungssituation, wodurch sich der Interviewer voll und ganz auf das Interview selbst

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Infektionsschutz durch Hygiene

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konzentrieren kann. Die Verwaltung von Terminen, die mit den zu befragenden Personen in den

Haushalten vereinbart werden müssen, wird automatisch vom Computer übernommen. Zur

vorgeschriebenen Zeit werden diese Termine vom Computer einem frei verfügbaren Interviewer

zugewiesen. Die Steuerung erneut anzurufender Haushalte erfolgt ebenfalls mit Hilfe des

Computers. Insgesamt werden über 10 Kontaktversuche unternommen, um den ausgewählten

Haushalt bzw. die ausgewählte Befragungsperson zu erreichen. In Kombination mit einer

Variation der Anrufzeiten lassen sich auf diese Weise insbesondere Personen, die seltener zu

Hause sind oder längere Zeit (beispielsweise wegen einer Reise oder Krankheit) abwesend sind,

besser erreichen. Dies wirkt sich günstig auf die Ausschöpfungsquote und die damit

einhergehende Datenqualität der Studie aus.

2.3.3 Untersuchungsinstrument

Forsa erhielt von der BZgA eine schriftliche Version des Fragebogens. Die endgültige Version

wurde gemeinsam mit forsa erarbeitet und abgestimmt. Auf der Basis dieses Fragebogens

wurde der Computerfragebogen programmiert und an das CATI-System angepasst.

Für die aktuelle Befragung wurde das Erhebungsinstrument von 2014 verändert übernommen.

So wurde der Fragenblock zum Impfen 2017 nicht gestellt. Im Fragenblock zum Thema Hygiene

wurden mehrere Fragen neu hinzugefügt (34 Fragen) sowie eine Frage aus der Erhebung 2012,

die im Jahr 2014 nicht gestellt wurde, in modifizierter Form wieder aufgenommen. Die

Formulierungen einiger weniger Fragen wurden leicht abgeändert oder ergänzt.

Im Rahmen eines Pretests mit 50 Befragungspersonen wurde zum einen die Gesamtdauer des

Interviews (Nettozeit) gemessen. Zum anderen wurde überprüft, ob die neuen Fragen von den

Befragten verstanden werden und wie sich die Änderungen bestimmter Fragen oder

Antwortvorgaben auf die Ergebnisse auswirken.

Im Zusammenhang mit der Bewertung der Tauglichkeit eines Erhebungsinstrumentes ist auch

die Betrachtung der Item-Nonresponse-Raten (d. h. der Anteil der Personen, die eine Frage nicht

beantwortet haben) wichtig. Die Nichtbeantwortung einzelner Fragen tritt etwa auf, wenn eine

Frage als zu persönlich empfunden wird, wenn eine Frage nicht verstanden wird, wenn die

Absicht der Frage nicht nachvollzogen werden kann, wenn eine Frage aufgrund fehlender

Informationen nicht beantwortet werden kann oder wenn die Motivation fehlt, bestimmte,

möglicherweise anspruchsvolle oder kritische Fragen zu beantworten. Die Item-Nonresponse-

Raten sind bei der durchgeführten Befragung insgesamt sehr gering. Dennoch wurden, wie bei

jeder Umfrage, die auf Freiwilligkeit der Teilnahme basiert, auch bei der vorliegenden

Untersuchung nicht alle Fragen von jedem Befragten beantwortet.

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2.3.4 Interviewerschulung

Neben der Überwachung und Kontrolle des Interviewprozesses spielt die Schulung der

Interviewer eine zentrale Rolle für die Datenqualität.

Die Interviewerschulung ist grundsätzlich in drei Phasen eingeteilt:

1) Allgemeine bzw. einführende Schulung

2) Technische Schulung

3) Studienspezifische Schulung

Im Rahmen der durchgeführten Untersuchung wurden besonders erfahrene Interviewer

eingesetzt. Zu großen Teilen wurden ferner Interviewer eingesetzt, die schon bei

vorhergehenden Untersuchungen für die BZgA zum Interviewerstab gehörten. Um

Interviewerfehler zu vermeiden und eine hohe Datenqualität zu garantieren, wurden die

eingesetzten Interviewer vorab intensiv geschult.

Neben der allgemeinen Erläuterung des Forschungskontexts wurden bei der studienspezifischen

Schulung die Besonderheiten der Einleitungsphase des Interviews eingehend behandelt. Die

Einleitungsphase des Interviews ist besonders wichtig, um die potenziellen Befragungspersonen

von der Glaubwürdigkeit und Seriosität des Anrufes zu überzeugen6. Es wurde daher trainiert,

wie die Interviewer im Falle von Rückfragen reagieren können und sollten. Da bestimmte

Nachfragen in der Einleitung typisch sind, wurden dafür Beantwortungsvorschläge bereitgestellt.

Die Interviewer durften den Auftraggeber, also die Bundeszentrale für gesundheitliche

Aufklärung (BZgA), Köln, nennen. Somit hatten die Interviewer auch die Möglichkeit, im Rahmen

ihrer Einleitung darauf hinzuweisen, dass die Ergebnisse der Befragung helfen, die

Aufklärungsarbeit der BZgA zu unterstützen, und dass die Ergebnisse unter anderem dazu

dienen, die Arbeit der Bundeszentrale bevölkerungsnah zu gestalten und entsprechend zu

optimieren.

Im Rahmen der Schulung für die durchgeführte Studie wurde auf die Zusicherung der

Vertraulichkeit der erhobenen Daten sowie auf die Relevanz der Geburtstagsmethode nochmals

intensiv eingegangen.

6 Die praktische Umfrageforschung beruht auf der langjährigen Erfahrung der Umfrageinstitute, aber auch auf einer

Vielzahl von systematischen und experimentellen Studien, so auch zur Formulierung von Einstiegstexten bei

Umfrage-Interviews. Einige dieser Studien versuchen, die Ergebnisse der Forschung zusammenfassend oder

verallgemeinernd darzustellen, beispielsweise: Couper, M. P. (1994). Survey introductions and data quality. Public

Opinion Quarterly, 61, 317-338 oder De Leeuw, E. D. und Hox, J. J.(2004). I am not selling anything: 29 Experiments

in telephone introductions. International Journal of Public Opinion Research, 16, 464-473.

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Im Anschluss an diese Schulung wurde der gesamte Fragebogen sukzessive im Rahmen einer

Testversion am Bildschirm durchgegangen. Verständnisschwierigkeiten und speziell bei einzelnen

Fragen zu beachtende Punkte wurden intensiv besprochen.

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2.4 Erhebungsstatistik und Stichprobenausschöpfung

Dieser Absatz beschreibt die Erhebungsstatistik der vorliegenden Studie sowie die Ausschöpfung

und die Zusammensetzung der zugrundeliegenden Stichprobe.

2.4.1 Erhebungsstatistik

Die Realisierung der 4.018 Interviews erfolgte an 35 Befragungstagen. Im Durchschnitt wurden

somit pro Tag 115 Interviews durchgeführt. Insgesamt wurden 182 Interviewer für die Befragung

eingesetzt.

Die durchschnittliche Interviewzeit lag bei 24,4 Minuten (Nettointerviewzeit).

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2.4.2 Ausschöpfung der Stichprobe

Das folgende Protokoll weist entsprechend den Richtlinien des ADM-Telefonstichprobensystems

die Ausschöpfung der Stichprobe aus:

TABELLE 1: Ausschöpfung der Stichprobe 2017 (ohne Aufstockung7 der Eltern)

Festnetz Mobil

% Anzahl % Anzahl

Bruttoansatz 100 11.536 3.266

Qualitätsneutrale kein Anschluss/ Fax, Modem 41,5 4.789 38,2 1.246

Ausfälle kein Privathaushalt 2,8 323 0,0 0

Zielperson spricht kein Deutsch 1,3 150 2,1 70

Zielperson ist nicht in der Lage 1,2 138 0,8 26

keine Zielperson (im Haushalt) 2,8 322 1,8 58

Gesamt 49,6 5.722 42,9 1.400

Nettostichprobe 100 5.814 100 1.866

Systematische Verweigerung 31,3 1.822 17,5 327

Ausfälle Anrufbeantworter 5,1 295 32,0 597

Zielperson nicht erreicht 8,9 517 8,3 154

Zielperson verreist 3,8 222 2,0 38

Abbruch 1,9 109 2,0 37

Gesamt 51,0 2.965 61,8 1.153

Ausschöpfung der

Nettostichprobe

49,0 2.849 38,2 713

Zur Bruttostichprobe gehören alle Haushalte bzw. Telefonnummern, die aufgrund des

Auswahlverfahrens ausgewählt wurden. Insgesamt waren dies 11.536 (Festnetz) bzw. 3.266

(Mobil) Nummern.

Zu den qualitäts- bzw. wertneutralen Stichprobenausfällen gehören u. a. alle Fälle, in denen ein

Interview nicht durchgeführt werden kann, weil die Telefonnummer bzw. der Telefonanschluss

nicht existierte, weil die erreichten Personen nicht zur Grundgesamtheit zählten oder weil die

Zielperson aufgrund von Krankheit oder Alter zum Interview nicht in der Lage war.

Zu den systematischen Ausfällen gehören u. a. die Fälle, in denen die Zielperson das Interview

verweigerte oder abgebrochen hat. Angesichts der Länge der Interviews und der Komplexität

7 Nicht berücksichtigt sind hier die 456 Befragten aus der Aufstockungsstichprobe (Eltern 0- bis 15-jähriger Kinder,

vgl. 2.1.3).

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des Fragebogens konnte mit 1,9 bzw. 2,0 Prozent in beiden Stichproben eine geringe

Abbruchquote erzielt werden.

Die Verweigerungsrate beträgt bei der Festnetzstichprobe 31,3 Prozent und bei der

Mobilstichprobe 17,5 Prozent. Die geringere Verweigerungsrate bei der Mobilfunkstichprobe ist

u. a. dadurch bedingt, dass es sich bei der Mobilstichprobe um eine Personenstichprobe

handelt. Verluste durch einen möglichen „Umweg“ über eine Kontaktperson treten nicht auf, da

die erreichte Person der zu befragenden Person entspricht.

Die Ausschöpfungsrate gibt das Verhältnis von ausgewerteten Interviews zur bereinigten, d. h.

um die neutralen Ausfälle verminderten, Ausgangsstichprobe an und liegt bei der

Festnetzstichprobe bei 49,0 Prozent. Die Ausschöpfung bei der Mobilstichprobe wird durch den

hohen Anteil an Anrufbeantwortern deutlich verringert. Insgesamt konnte hier eine

Ausschöpfung von 38,2 Prozent erzielt werden.

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2.4.3 Zusammensetzung der Stichprobe

Die Stichprobe setzt sich wie folgt aus den Dimensionen Ost/West8, Geschlecht, Alter,

Migrationshintergrund, Bildung und Kinder im Haushalt zusammen:

TABELLE 2: Zusammensetzung der Stichprobe (ohne Aufstockung)

%%%%

Wohnort West inklusive Berlin 84

Ost 16

Geschlecht männlich 50

weiblich 50

Alter 16-29 Jahre 21

30-44 Jahre 18

45-59 Jahre 27

60-85 Jahre 33

Migrationshintergrund ja 24

nein 76

Bildung Hauptschule 30

mittlerer Abschluss 34

Abitur, Studium 36

Kinder im Haushalt Kinder unter 16 im Haushalt 17

Kinder bis 2 im Haushalt 3

Kinder 3 bis 6 Jahre im Haushalt 5

Kinder 7 bis 12 Jahre im Haushalt 9

Kinder 13 bis 15 Jahre im Haushalt 7

8 Wohnsitz

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3 HÄNDEHYGIENE IM ALLTAG

Die Hände sind die häufigsten Überträger von ansteckenden Infektionskrankheiten.

Regelmäßiges und gründliches Händewaschen ist eine einfache und effektive Maßnahme, die

Weiterverbreitung von Krankheitserregern zu unterbinden und dabei gleichzeitig sich und

andere vor Ansteckung zu schützen.

Vor diesem Hintergrund wird regelmäßiges und gründliches Händewaschen, unabhängig von

einer sichtbaren Verschmutzung der Hände, in verschiedenen Alltagssituationen empfohlen,

insbesondere, nachdem man nach Hause kommt, vor der Zubereitung von Speisen und vor dem

Essen, nach dem Besuch der Toilette, nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen, nach dem

Kontakt mit Tieren sowie bei Kontakt mit Kranken.

Eine effektive Händehygiene setzt außerdem die Einhaltung einiger Grundregeln beim

Händewaschen voraus. Dazu zählt die Mindestdauer von 20 Sekunden. Die Hände sollten

befeuchtet, komplett eingeseift, unter fließendem Wasser abgespült und anschließend

sorgfältig abgetrocknet werden. In besonderen Situationen kann zudem der Einsatz von

Händedesinfektionsmitteln sinnvoll sein.

Die BZgA klärt über die richtige Händehygiene auf und stellt vielfältige Informationsangebote

rund um das Händewaschen für verschiedene Anlässe zur Verfügung. Um das Angebot dem

Bedarf anpassen zu können, sind Daten zum Verhalten der Bevölkerung in Bezug auf die

Händehygiene und zu Lücken in der Umsetzung der Empfehlungen eine wichtige Grundlage.

Im Folgenden werden die Ergebnisse zur Häufigkeit des Händewaschens im Alltag (3.1) und bei

verschiedenen Anlässen (3.2) sowie mögliche Hinderungsgründe für das Händewaschen (3.3)

dargestellt. Wichtiger Schwerpunkt ist die Umsetzung der Grundregeln des richtigen

Händewaschens (3.4 bis 3.7). Darüber hinaus werden die Nutzung von

Händedesinfektionsmitteln (3.8) und die Einstellung zur Begünstigung von Allergien durch

Händewaschen (3.9) beleuchtet.

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3.1 Häufigkeit des Händewaschens

Um zu vermeiden, dass Krankheitserreger über verunreinigte Hände übertragen werden, ist es

wichtig, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Regelmäßige Händehygiene ist jedoch nicht für

alle Befragten selbstverständlich. Fast jeder Fünfte (18 %) gibt an, sich die Hände an einem

normalen Tag höchstens fünfmal zu waschen.

Der Anteil derjenigen, die angeben, ihre Hände über zwanzigmal am Tag zu waschen, ist im

Vergleich zur Befragung aus dem Jahr 2014 geringfügig angestiegen. Ansonsten zeigen sich

keine signifikanten Unterschiede zwischen den Ergebnissen der beiden Messungen.

Abbildung 1: Häufigkeit Händewaschen: Zeitvergleich

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte Angaben in Prozent

Was schätzen Sie, wie oft waschen Sie sich an einem ganz normalen Tag die Hände?

18

19

16

41

41

44

28

30

28

12

9

11

1

1

1

bis zu 5-mal 6- bis 10-mal 11- bis 20-mal über 20-mal

weiß nicht

MittelMittelMittelMittel----wertwertwertwert

2017201720172017

2014201420142014

2012201220122012

14

13

14

*)

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Infektionsschutz durch Hygiene

28

Überdurchschnittlich häufig waschen Männer sowie Befragte beider Geschlechter im Alter von

16 bis 20 Jahren sich höchstens fünfmal am Tag die Hände.

Zwischen Eltern von jüngeren Kindern bis 5 Jahre und Müttern bzw. Vätern von 6-bis 15-

jährigen Kindern zeigen sich keine signifikanten Unterschiede. Dies gilt auch für den Vergleich

von Eltern jüngerer Kinder bis 5 Jahre und Personen, die nicht für Kinder in diesem Alter

erziehungsberechtigt sind.

Abbildung 2: Händewaschen - Häufigkeit (1)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Was schätzen Sie, wie oft waschen Sie sich an einem ganz normalen Tag die Hände?

18

24

11

37

14

19

14

18

13

18

14

41

45

38

45

39

39

40

44

42

41

43

28

22

34

14

35

28

29

28

35

28

29

12

8

16

3

11

14

17

8

8

12

14

1

1

1

1

1

2

2

1

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 5 Jahre

keine Kinder bis 5 Jahre

Eltern von Kindern von 6 bis 15 Jahren

bis zu 5-mal 6- bis 10-mal 11- bis 20-mal über 20-mal

14141414

12

16

9

14

15

16

13

13

14

14

MittelMittelMittelMittel----wertwertwertwert

weiß nicht

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Infektionsschutz durch Hygiene

29

Berufsbedingt liegt die Häufigkeit des Händewaschens bei Befragten, die im medizinischen

Bereich tätig sind und Patientenkontakt haben, deutlich höher als im Durchschnitt.

Abbildung 3: Händewaschen - Häufigkeit (2)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Was schätzen Sie, wie oft waschen Sie sich an einem ganz normalen Tag die Hände?

18

20

14

20

19

18

16

20

13

41

42

38

44

39

42

38

45

28

28

22

32

28

27

28

29

27

30

12

16

14

8

14

12

17

6

28

1

2

1

2

1

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Hauptschule

mittlerer Abschluss

Abitur/Studium

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

erwerbstätig

nicht erwerbstätig

medizinisches Personal

weiß nicht

14141414

15

15

12

15

14

16

12

21

MittelMittelMittelMittel----wertwertwertwertbis zu 5-mal 6- bis 10-mal 11- bis 20-mal über 20-mal

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Infektionsschutz durch Hygiene

30

Haustierbesitzer geben häufiger als Befragte ohne Haustiere an, dass sie sich ihre Hände

mindestens elfmal am Tag waschen.

Abbildung 4: Händewaschen - Häufigkeit (3)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Was schätzen Sie, wie oft waschen Sie sich an einem ganz normalen Tag die Hände?

18

17

18

17

16

19

41

41

41

43

38

43

28

29

27

29

34

25

12

12

12

10

12

12

1

1

2

1

1

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Mehrpersonenhaushalt

Einpersonenhaushalt

chronisch Kranke

Haustierbesitzer

kein Haustierbesitzer

weiß nicht

14141414

14

14

14

15

13

MittelMittelMittelMittel----wertwertwertwertbis zu 5-mal 6- bis 10-mal 11- bis 20-mal über 20-mal

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Infektionsschutz durch Hygiene

31

3.2 Anlässe zum Händewaschen

Vor und nach bestimmten Tätigkeiten ist das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern

besonders hoch. In diesen Situationen, wie auch im Krankheitsfall, ist das Händewaschen

deshalb besonders wichtig, um Schmierinfektionen zu vermeiden.

Die Empfehlung, sich in bestimmten Situationen die Hände zu waschen, wird von verschiedenen

Bevölkerungsgruppen unterschiedlich konsequent umgesetzt.

96 Prozent geben an, sich nach dem Toilettengang (fast) immer die Hände zu waschen. Vor der

Zubereitung von Speisen machen dies 81 Prozent. Drei Viertel der Befragten (74 %) sagen, dass

sie sich nach dem Kontakt mit Erkrankten (fast) immer die Hände waschen. Mehr als die Hälfte

gibt an, sich vor dem Essen (61 %) oder vor dem Besuch gesundheitlich geschwächter Personen

(56 %) (fast) immer die Hände zu waschen. Bei der Hälfte ist dies beim Nachhausekommen der

Fall (50 %). Nach dem Berühren von Tieren (48 %) oder nachdem sie öffentliche Plätze besucht

bzw. öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben (46 %), macht dies jeweils knapp die Hälfte. Nach

dem Husten in die Hand oder dem Naseputzen wäscht sich etwa ein Drittel (31 %) (fast) immer

die Hände. Dass man sich die Hände (fast) immer wäscht, nachdem man jemanden die Hand

gegeben hat, trifft hingegen nur auf wenige zu (8 %).

Abbildung 5: Händewaschen in verschiedenen Situationen

Angaben in Prozent

Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.

96

81

74

61

56

50

48

46

31

8

3

15

16

25

20

25

26

26

34

19

2

5

11

13

18

17

19

25

42

1

2

3

3

8

7

7

8

10

30

2

3

2

1

1

immer oder fast immer

meistensselten

nie oderfast nie

weiß nicht

nachdem Sie eine Toilette benutzt haben

vor der Zubereitung von Lebensmitteln

wenn Sie mit jemandem zusammen waren,von dem Sie wissen, dass er eine Grippe,eine Magen-Darm-Erkrankung oder eineähnlich ansteckende Krankheit hat

vor dem Essen

bevor Sie jemanden besuchen, der wegeneiner Erkrankung gesundheitlichgeschwächt ist

wenn Sie von draußen nach Hause kommen

nach dem Berühren von Tieren

nachdem Sie öffentliche Plätze besucht habenoder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben

wenn Sie sich die Nase geputzt/in die Hand gehustet haben

nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben

Basis: 4.018 Befragte

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Infektionsschutz durch Hygiene

32

Der Anteil derjenigen, die sich nach dem Kontakt mit einem ansteckend Erkrankten, vor dem

Besuch eines gesundheitlich Geschwächten, nach dem Nachhausekommen, nach dem Husten in

die Hand bzw. Naseputzen oder nach dem Händeschütteln (fast) immer die Hände waschen, ist

im Vergleich zur Vorgängerstudie aus dem Jahr 2014 signifikant gestiegen.

Abbildung 6: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Zeitvergleich

Angaben in Prozent

Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in

der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte

96

81

74

61

56

50

48

46

31

8

2017

94

80

69

59

47

46

47

27

5

2014

96

83

68

65

47

49

49

30

8

2012

+2

+1

+5

+2

+9

+4

+1

+4

+3

Differenz zu 2014

nachdem Sie eine Toilette benutzt haben

vor der Zubereitung von Lebensmitteln

wenn Sie mit jemandem zusammen waren,von dem Sie wissen, dass er eine Grippe,eine Magen-Darm-Erkrankung oder eineähnlich ansteckende Krankheit hat *)

vor dem Essen

bevor Sie jemanden besuchen, der wegeneiner Erkrankung gesundheitlichgeschwächt ist *)

wenn Sie von draußen nach Hause kommen *)

nach dem Berühren von Tieren

nachdem Sie öffentliche Plätze besucht habenoder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben

wenn Sie sich die Nase geputzt/in die Hand gehustet haben *)

nachdem Sie jemandem die Hand gegeben haben *)

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Infektionsschutz durch Hygiene

33

Unterschiede in verschiedenen BevölkerungsgruppenUnterschiede in verschiedenen BevölkerungsgruppenUnterschiede in verschiedenen BevölkerungsgruppenUnterschiede in verschiedenen Bevölkerungsgruppen

Frauen waschen sich in allen genannten Situationen häufiger als Männer (fast) immer die

Hände. Keine Unterschiede zeigen sich lediglich beim Händewaschen vor dem Essen, nach dem

Berühren von Tieren sowie nach dem Händeschütteln.

Abbildung 7: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Geschlecht

*) signifikanter Unterschied (Männer/Frauen)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.

96

81

74

61

56

50

48

46

31

8

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

95

77

70

60

50

45

46

38

26

8

Männer

97

86

78

63

62

55

50

55

35

9

Frauen

nachdem Sie eine Toilette benutzt haben *)

vor der Zubereitung von Lebensmitteln *)

wenn Sie mit jemandem zusammen waren, von dem Sie wissen, dass er eine Grippe, eine Magen-Darm-Erkrankung oder eine ähnlich ansteckende Krankheit hat *)

vor dem Essen

bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist *)

wenn Sie von draußen nach Hause kommen *)

nach dem Berühren von Tieren

nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben *)

wenn Sie sich die Nase geputzt/ in die Hand gehustet haben *)

nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben

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Infektionsschutz durch Hygiene

34

16- bis 20-Jährige praktizieren das konsequente Händewaschen nach dem Nachhausekommen

und nach dem Berühren von Tieren zwar seltener als ältere Befragte. Jedoch ist der Anteil

derjenigen, die nach dem Husten in die Hand oder Naseputzen (fast) immer die Hände waschen,

unter den 16- bis 20-Jährigen höher als in allen anderen Altersgruppen.

Abbildung 8: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Alter

96

81

78

65

58

53

57

53

31

11

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in

der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.

96

81

74

61

56

50

48

46

31

8

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

92

87

73

58

50

34

32

51

43

8

16- bis 20-Jährige

98

80

66

60

52

47

37

42

29

3

21- bis 29-Jährige

96

82

79

57

56

49

43

40

26

6

30- bis 44-Jährige

96

81

71

62

59

52

50

45

31

10

45- bis 59-Jährige 60- bis 85-Jährige

nachdem Sie eine Toilette benutzt haben

vor der Zubereitung von Lebensmittelnwenn Sie mit jemandem zusammen waren, von dem Sie wissen, dass er eine Grippe, eine Magen-Darm-Erkrankung o.ä. ansteckende Krankheiten hat

vor dem Essen

bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist

wenn Sie von draußen nach Hause kommen

nach dem Berühren von Tieren

nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben

wenn Sie sich die Nase geputzt/ in die Hand gehustet haben

nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben

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Infektionsschutz durch Hygiene

35

Zwischen Eltern mit Kindern bis 15 Jahre und Befragten, die nicht für Kinder in diesem Alter

erziehungsberechtigt sind, zeigen sich hinsichtlich dieser Fragestellung keine signifikanten

Unterschiede.

Abbildung 9: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Eltern

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in

der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.

96

81

74

61

56

50

48

46

31

8

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

97

83

77

63

58

49

47

43

29

7

Eltern von Kindernbis 15 Jahre

96

81

74

61

56

50

48

47

31

9

keine Kinderbis 15 Jahre

nachdem Sie eine Toilette benutzt haben

vor der Zubereitung von Lebensmittelnwenn Sie mit jemandem zusammen waren, von dem Sie wissen, dass er eine Grippe, eine Magen-Darm-Erkrankung o.ä. ansteckende Krankheiten hat

vor dem Essen

bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist

wenn Sie von draußen nach Hause kommen

nach dem Berühren von Tieren

nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben

wenn Sie sich die Nase geputzt/ in die Hand gehustet haben

nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben

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Infektionsschutz durch Hygiene

36

Die konsequente Reinigung der Hände vor dem Essen, wenn sie von draußen nach Hause

kommen, nach dem Berühren von Tieren und nachdem sie jemanden die Hand gegeben haben,

scheint für formal höher Gebildete seltener selbstverständlich zu sein als für Befragte mit

niedrigerem Schulabschluss.

Abbildung 10: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Bildung

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.

96

81

74

61

56

50

48

46

31

8

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

94

83

75

70

59

57

57

50

35

13

Hauptschule

96

83

75

61

58

49

46

46

32

9

mittlerer Abschluss

97

79

73

54

53

45

41

45

26

5

Abitur/Studium

nachdem Sie eine Toilette benutzt haben

vor der Zubereitung von Lebensmittelnwenn Sie mit jemandem zusammen waren, von dem Sie wissen, dass er eine Grippe, eine Magen-Darm-Erkrankung o.ä. ansteckende Krankheiten hat

vor dem Essen

bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist

wenn Sie von draußen nach Hause kommen

nach dem Berühren von Tieren

nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben

wenn Sie sich die Nase geputzt/ in die Hand gehustet haben

nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben

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Infektionsschutz durch Hygiene

37

Dass sie sich vor dem Essen oder wenn sie von draußen nach Hause kommen (fast) immer die

Hände waschen, geben Befragte mit Migrationshintergrund häufiger als Personen ohne

Migrationshintergrund an.

Abbildung 11: Händewaschen in verschiedenen Situationen:

Migrationshintergrund

Angaben in Prozent

Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.

96

81

74

61

56

50

48

46

31

8

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

94

81

71

69

59

57

50

51

35

9

mit Migrationshintergrund

96

81

75

59

56

48

47

45

29

8

ohne Migrationshintergrund

nachdem Sie eine Toilette benutzt haben

vor der Zubereitung von Lebensmittelnwenn Sie mit jemandem zusammen waren, von dem Sie wissen, dass er eine Grippe, eine Magen-Darm-Erkrankung o.ä. ansteckende Krankheiten hat

vor dem Essen *)

bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist

wenn Sie von draußen nach Hause kommen *)

nach dem Berühren von Tieren

nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben

wenn Sie sich die Nase geputzt/ in die Hand gehustet haben

nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben

*) signifikanter Unterschied (Migrationshintergrund: ja/nein)

Basis: 4.018 Befragte

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Infektionsschutz durch Hygiene

38

Angehörige des medizinischen Personals geben öfter als der Durchschnitt der Befragten an,

dass sie sich (fast) immer die Hände waschen, bevor sie jemanden besuchen, der wegen einer

Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist oder wenn sie sich die Nase geputzt oder in die Hand

gehustet haben.

Abbildung 12: Händewaschen in verschiedenen Situationen: medizinisches

Personal

*) signifikanter Unterschied (insgesamt/medizinisches Personal)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.

96

81

74

61

56

50

48

46

31

8

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

97

82

81

64

65

56

38

48

41

6

medizinisches Personal

nachdem Sie eine Toilette benutzt haben

vor der Zubereitung von Lebensmittelnwenn Sie mit jemandem zusammen waren, von dem Sie wissen, dass er eine Grippe, eine Magen-Darm-Erkrankung o.ä. ansteckende Krankheiten hat

vor dem Essen

bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist *)

wenn Sie von draußen nach Hause kommen

nach dem Berühren von Tieren *)

nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben

wenn Sie sich die Nase geputzt/ in die Hand gehustet haben *)

nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben

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Infektionsschutz durch Hygiene

39

Personen, die in Mehrpersonenhaushalten leben, geben häufiger als Alleinlebende an, dass sie

sich vor der Zubereitung von Lebensmitteln (fast) immer die Hände waschen. Hingegen ist der

Anteil derjenigen, die sich konsequent die Hände reinigen, wenn sie von draußen nach Hause

kommen, bei Alleinlebenden höher als bei Befragten, die in einem Mehrpersonenhaushalt

wohnen.

Abbildung 13: Händewaschen in verschiedenen Situationen: Haushaltsgröße

Befragte ohne Haustier waschen sich deutlich häufiger als Haustierbesitzer (fast) immer nach

einem Tierkontakt die Hände (54 % vs. 36 %).

Angaben in Prozent

Ich nenne Ihnen jetzt verschiedene Situationen. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob Sie sich in der Situation fast nie, selten, meistens oder fast immer die Hände waschen.

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

96

83

75

61

58

48

48

46

30

8

Mehrpersonenhaushalt

95

77

72

62

52

55

46

47

33

9

Einpersonenhaushalt

*) signifikanter Unterschied (Mehrpersonenhaushalt/Einpersonenhaushalt)

Basis: 4.018 Befragte

nachdem Sie eine Toilette benutzt haben

vor der Zubereitung von Lebensmitteln *)

wenn Sie mit jemandem zusammen waren, von dem Sie wissen, dass er eine Grippe, eine Magen-Darm-Erkrankung o.ä. ansteckende Krankheiten hat

vor dem Essen

bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist

wenn Sie von draußen nach Hause kommen *)

nach dem Berühren von Tieren

nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben

wenn Sie sich die Nase geputzt/ in die Hand gehustet haben

nachdem Sie jemandem die Handgegeben haben

96

81

74

61

56

50

48

46

31

8

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Infektionsschutz durch Hygiene

40

3.3 Hindernisse für das Händewaschen

Händewaschen sollte eine selbstverständliche Alltagsroutine sein. Es kann jedoch Gründe

geben, die jemanden in bestimmten Situationen davon abhalten, sich wie empfohlen die Hände

zu waschen. In der Infektionsschutzstudie 2017 wurden die Teilnehmenden, die angaben, dass

sie sich in einer bestimmten Situation selten oder (fast) nie die Hände reinigen, nach möglichen

Hindernissen gefragt.

Das Gefühl, Händewaschen sei nicht notwendig, wird für nahezu alle Situationen von bis zu drei

Viertel der Befragten als Grund dafür angegeben, weshalb man sich in der betreffenden

Situation höchstens selten die Hände wäscht. Am häufigsten wird der Verzicht auf das

Händewaschen nach dem Berühren von Tieren (72 %) oder nach dem Nachhausekommen (75

%) mit der fehlenden Notwendigkeit begründet. So gut wie nie wird dies als Hindernis für den

Verzicht auf das Händewaschen nach dem Toilettengang genannt (5 %).

Das Fehlen einer geeigneten Waschmöglichkeit wird vergleichsweise häufig als Grund dafür

genannt, weshalb man sich nach dem Händeschütteln (72 %), nach dem Naseputzen oder

Husten in die Hand (70 %) oder nach dem Besuch öffentlicher Plätze oder der Nutzung

öffentlicher Verkehrsmittel (73 %) in der Regel nicht die Hände wäscht. Auch nach dem

Berühren von Tieren (56 %), vor dem Besuch gesundheitlich Geschwächter (54 %), nach dem

Kontakt mit ansteckend Erkrankten (51 %) oder dem Toilettengang (56 %) wird das

Nichtvorhandensein geeigneter Waschmöglichkeiten von jeweils mehr als jedem Zweiten als

Grund für den Verzicht auf das regelmäßige Händewaschen angegeben.

Dass man nicht daran denkt oder es vergisst, wird ebenfalls für nahezu alle Situationen von

etwa der Hälfte bis drei Viertel der Befragten als Begründung für das fehlende Händewaschen

genannt. Allerdings begründen nur wenige (27 %) damit den Verzicht auf das Händewaschen

nach dem Toilettengang.

Die benötigte Zeit für das Händewaschen wird vergleichsweise selten als Grund dafür

angegeben, weshalb man sich in verschiedenen Situationen nur selten oder (fast) nie die Hände

wäscht. Dies gilt auch für die Begründung, dass andere das Händewaschen als unpassend

empfinden könnten. Allerdings scheint die vermutete fehlende soziale Akzeptanz ein relativ

häufiger Hinderungsgrund für die nicht praktizierte Händehygiene nach dem Händeschütteln zu

sein: 46 Prozent derjenigen, die sich höchstens selten die Hände waschen, nachdem sie

jemanden die Hand gegeben haben, begründen dies damit, dass andere dies unpassend finden

könnten.

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Infektionsschutz durch Hygiene

41

Abbildung 14: Hindernisse für das Händewaschen

Basis: jeweils Befragte, die sich in der jeweiligen Situation selten bzw. nie oder fast nie die Hände waschen Angaben in Prozent

Es kann unterschiedliche Gründe geben, weshalb man sich in bestimmten Situationen nicht die Hände wäscht. Was können Gründe dafür sein, dass Sie sich nicht die Hände waschen?

Ich habe das Gefühl, dass es nicht notwendig ist.

67

49

58

72

75

53

63

53

52

5

nachdem Sie jemandem die Hand gegeben haben

Ich habe keine geeigneteWaschmöglichkeit.

Ich denke nicht daranoder vergesse es.

Es dauertmir zu lange.

Andere könnten es unpassend finden, wenn ich mir in dieser Situation die Hände waschen würde.

wenn Sie sich die Nase geputzt oder in die Hand gehustet haben

nachdem Sie öffentliche Plätze besucht haben oder öffentliche Verkehrsmittel benutzt haben

nach dem Berühren von Tieren

wenn Sie von draußen nach Hause kommen

bevor Sie jemanden besuchen, der wegen einer Erkrankung gesundheitlich geschwächt ist

vor dem Essen

wenn Sie mit jemandem zusammen waren, der eine ansteckende Krankheit hat

vor der Zubereitung von Lebensmitteln

nachdem Sie eine Toilette benutzt haben

72

70

73

56

18

54

28

51

10

56

53

61

61

56

70

71

65

64

67

27

15

18

18

16

15

9

12

10

19

2

46

15

10

14

7

18

7

19

5

1

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Infektionsschutz durch Hygiene

42

3.4 Dauer des Händewaschens

Mit gründlichem Händewaschen von mindestens 20 Sekunden Dauer lassen sich die Keime an

den Händen reduzieren. Gut die Hälfte der Befragten (51 %) hält sich, den eigenen Angaben

zufolge, an die empfohlene Mindestdauer. Bei knapp der Hälfte (49 %) liegt die geschätzte

Dauer für das Händewaschen unter 20 Sekunden.

Der Anteil derjenigen, die 2017 angeben, sich für das Händewaschen normalerweise

mindestens 20 Sekunden Zeit zu nehmen, ist signifikant höher als 2014.

Abbildung 15: Händewaschen – Dauer: Zeitvergleich

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte Angaben in Prozent

9

11

12

40

50

52

51

38

36

1

weniger als 10 Sekunden

10 Sekunden bis unter 20 Sekunden

weiß nicht

2017201720172017

2014201420142014

2012201220122012

Wie lange dauert das Händewaschen bei Ihnen normalerweise? Was schätzen Sie?

20 Sekunden oder länger*) *)

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Infektionsschutz durch Hygiene

43

Befragte ab 45 Jahren halten sich signifikant häufiger an die empfohlene Mindestdauer für das

Händewaschen als jüngere Personen.

Eltern unter 16-jähriger Kinder befolgen diese Empfehlung in etwa genauso häufig wie

Personen, die nicht für Kinder in diesem Alter erziehungsberechtigt sind.

Abbildung 16: Händewaschen – Dauer (1)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Wie lange dauert das Händewaschen bei Ihnen normalerweise? Was schätzen Sie?

9

9

9

11

9

12

10

6

11

9

40

40

40

49

45

41

35

39

38

40

51

51

51

40

45

47

54

55

51

51

1

1

weniger als 10 Sekunden

10 Sekunden bis unter 20 Sekunden 20 Sekunden oder länger

weiß nicht

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

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Infektionsschutz durch Hygiene

44

Befragte mit mittlerem oder niedrigerem Schulabschluss geben häufiger als formal höher

Gebildete an, sich für das Händewaschen mindestens 20 Sekunden Zeit zu nehmen.

Der Anteil derer, die sich an die empfohlene Mindestdauer von 20 Sekunden für das

Händewaschen halten, ist unter den Angehörigen des medizinischen Personals nicht signifikant

höher als beim Durchschnitt der Befragten insgesamt.

Dass Nichterwerbstätige diese Empfehlung signifikant häufiger als Erwerbstätige befolgen,

dürfte auch mit der unterschiedlichen Altersstruktur dieser beiden Gruppen zusammenhängen.

Abbildung 17: Händewaschen – Dauer (2)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Wie lange dauert das Händewaschen bei Ihnen normalerweise? Was schätzen Sie?

9

7

7

13

10

9

10

8

5

40

39

38

42

39

40

42

37

37

51

54

54

45

51

51

48

54

58

1

1

weniger als 10 Sekunden

10 Sekunden bis unter 20 Sekunden

weiß nicht

20 Sekunden oder länger

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Hauptschule

mittlerer Abschluss

Abitur/Studium

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

erwerbstätig

nicht erwerbstätig

medizinisches Personal

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Infektionsschutz durch Hygiene

45

Chronisch Kranke geben häufiger als der Durchschnitt der Befragten an, dass bei ihnen das

Händewaschen normalerweise mindestens 20 Sekunden dauert.

In Abhängigkeit von der Haushaltsgröße oder dem Besitz eines Haustiers zeigen sich in Bezug

auf die Dauer des Händewaschens keine signifikanten Unterschiede.

AAAAbbildung 18: Händewaschen – Dauer (3)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Wie lange dauert das Händewaschen bei Ihnen normalerweise? Was schätzen Sie?

9

9

9

9

9

9

40

40

40

32

38

41

51

51

51

58

53

50

1

weniger als 10 Sekunden

10 Sekunden bis unter 20 Sekunden

weiß nicht

20 Sekunden oder länger

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Mehrpersonenhaushalt

Einpersonenhaushalt

chronisch Kranke

Haustierbesitzer

kein Haustierbesitzer

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Infektionsschutz durch Hygiene

46

3.5 Nutzung von Waschsubstanzen

Mit Seife die Hände zu waschen, ist deutlich wirksamer als mit Wasser allein, denn

Waschsubstanzen lösen Schmutz und Mikroben von der Haut ab. Auch befinden sich bestimmte

Keime im natürlichen Fettfilm der Haut und lassen sich mit Wasser alleine weniger gut

entfernen. Effektives Händewaschen erfordert daher ein gründliches Einseifen der Hände.

Ein Großteil der Befragten (90 %) benutzt für das Händewaschen nach Möglichkeit immer Seife

oder Waschlotion.

Im Vergleich zur Infektionsschutzstudie 2014 ist der Anteil derjenigen, die beim Händewaschen

möglichst immer Seife nutzen, signifikant gestiegen: Von 87 Prozent im Jahr 2014 auf 90

Prozent in der aktuellen Studie.

Die Empfehlung, nach Möglichkeit Seife zu nutzen, wird von Männern etwas seltener umgesetzt

als von Frauen.

Unterschiede zwischen Eltern 0- bis 15-jähriger Kinder und Befragten, die nicht für Kinder in

diesem Alter erziehungsberechtigt sind, zeigen sich hier nicht.

Abbildung 19: Nutzung von Seife

Angaben in Prozent

Benutzen Sie zum Händewaschen wenn möglich Seife oder eine Waschlotion oder waschen Sie

die Hände meist nur mit klarem Wasser?

Basis: 4.018 Befragte

90

88

92

94

90

89

89

91

90

90

4

4

3

3

5

3

4

4

3

4

6

7

5

3

5

8

6

5

7

6

1

1

wenn möglich Seife/Waschlotion

weiß nicht

ganzunterschiedlich

meist nurklares Wasser

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

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Infektionsschutz durch Hygiene

47

3.6 Bevorzugte Wassertemperatur beim Händewaschen

Da die Wassertemperatur beim Händewaschen keinen wesentlichen Einfluss auf die Reduktion

der Mikroorganismen an den Händen hat, kann diese so gewählt werden, wie sie angenehm ist.

Gut die Hälfte der Befragten (53 %) wäscht sich die Hände in der Regel mit warmem Wasser. Ein

Viertel (27 %) reinigt sich die Hände normalerweise mit kaltem Wasser. Bei einem Fünftel (20 %)

ist dies ganz unterschiedlich.

16- bis 20-Jährige geben häufiger als 60- bis 85-Jährige an, dass sie sich die Hände in der Regel

mit kaltem Wasser waschen.

Dass sie in der Regel warmes Wasser verwenden, sagen Eltern 0- bis 15-Jähriger häufiger als

Personen, die selbst nicht für Kinder in diesem Alter erziehungsberechtigt sind.

Abbildung 20: Bevorzugte Wassertemperatur

Angaben in Prozent

Waschen Sie Ihre Hände in der Regel mit warmen oder mit kaltem Wasser?

Basis: 4.018 Befragte

53

51

56

46

48

56

56

53

59

52

27

27

26

37

31

27

27

23

27

27

20

22

18

17

21

17

17

24

14

21

mit warmem Wasserganz

unterschiedlichmit kaltem Wasser

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

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Infektionsschutz durch Hygiene

48

3.7 Bevorzugte Methode zur Händetrocknung

In einer feuchten Umgebung können sich Mikroorganismen besser vermehren. Daher sollten

die Hände nach dem Waschen zügig getrocknet werden. Außerdem entfernt das Abtrocknen

der Hände mit einem Handtuch durch Reibung zusätzlich die Keime, die noch an den Händen

oder im Wasser an den Händen haften. In öffentlichen Sanitärräumen sollten bevorzugt

Einmalhandtücher verwendet werden, um sicherzustellen, dass das Handtuch nicht selbst schon

mit Keimen belastet ist. Auch mit Händetrocknern lässt sich die Feuchtigkeit entfernen. Beim

Vergleich der verschiedenen Methoden, die Hände zu trocknen, sprechen die meisten

Untersuchungsergebnisse dafür, dass sich mit Einmalhandtüchern die Hände effektiv trocknen

und Bakterien wirksam entfernen lassen. Darüber hinaus wird auf diese Weise der Waschraum

am wenigsten mit Keimen belastet.

Wenn sie die Wahl haben, nutzen rund zwei Drittel der Befragten (67 %) für die

Händetrocknung in öffentlichen Toilettenanlagen Papiertücher. 12 Prozent trocknen sich die

Hände am liebsten mit einem Handfön und sieben Prozent mit Stofftüchern.

Gut jeder Zehnte (12 %) bevorzugt es, die Hände nach dem Waschen in öffentlichen

Toilettenanlagen ausschließlich an der Luft trocknen zu lassen.

Im Vergleich zu 2014 ist der Anteil derer, die Papiertücher bevorzugen, etwas gestiegen (von

62 % auf 67 %) und der Anteil derjenigen, die am liebsten einen Handfön nutzen, leicht

gesunken (von 16 % auf 12 %).

Dass sie zum Händetrocknen Papiertücher präferieren, geben Frauen noch etwas häufiger als

Männer an. Bei den Männern ist hingegen der Anteil derjenigen etwas höher als bei Frauen, die

ihre Hände am liebsten mit einem Handfön oder mit Stofftüchern trocknen.

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Infektionsschutz durch Hygiene

49

Abbildung 21: Methoden der Händetrocknung

Angaben in Prozent

Angenommen Sie hätten die Wahl, wie trocknen Sie sich dann in öffentlichen Toilettenanlagen

am liebsten die Hände: gar nicht, also lassen Sie die Hände am liebsten einfach an der Luft

trocknen, mit einem Handfön, mit Papiertüchern oder mit Stofftüchern?

Basis: 4.018 Befragte

67

64

71

64

73

68

66

67

66

68

12

11

13

17

10

13

12

11

12

12

12

15

9

14

5

10

14

14

14

11

7

9

5

4

12

8

7

4

8

7

1

1

2

1

1

3

2

1

1

1

gar nicht, an der Luft trocknen

mit einemHandfön

weiß nicht

mit Papiertüchernanderes

mitStofftüchern

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

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Infektionsschutz durch Hygiene

50

3.8 Nutzung von Händedesinfektionsmitteln

Im privaten Bereich ist eine Händedesinfektion allgemein nicht erforderlich. Für sichtbar

schmutzige Hände sind Desinfektionsmittel nicht geeignet. In bestimmten Situationen –

insbesondere bei hochansteckenden Infektionskrankheiten im Umfeld oder um

abwehrgeschwächte Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko zu schützen sowie in der

Versorgung pflegebedürftiger Angehöriger – kann eine Händedesinfektion jedoch sinnvoll sein.

Auch bei einem Besuch im Krankenhaus sollten beim Betreten und Verlassen der

Krankenstation die Hände desinfiziert werden.

15 Prozent aller Befragten geben an, im Alltag regelmäßig Mittel zur Händedesinfektion zu

nutzen, 48 Prozent greifen nur in bestimmten Situationen darauf zurück. 37 Prozent verwenden

derartige Mittel nie.

Im Vergleich zu 2014 ist ein Anstieg der Nutzung von Desinfektionsmitteln zur

Händedesinfektion zu beobachten: die Anteile derer, die diese regelmäßig verwenden sowie

derjenigen, die in bestimmten Situationen auf Mittel zur Händedesinfektion zurückgreifen, sind

beide signifikant angestiegen.

Abbildung 22: Händedesinfektion: Zeitvergleich

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte Angaben in Prozent

15

12

10

48

43

32

37

45

58

regelmäßig nur in bestimmten Situationen nie

2017201720172017

2014201420142014

2012201220122012

Benutzen Sie im Alltag Desinfektionsmittel zur Händedesinfektion? Benutzen Sie solche Mittel regelmäßig, nur in bestimmten Situationen oder nie?

*) *) *)

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Infektionsschutz durch Hygiene

51

Dass sie im Alltag nie Händedesinfektionsmittel nutzen, geben Männer häufiger als Frauen und

Befragte ab 60 Jahren öfter als jüngere Befragte an.

Befragte, die nicht für Kinder bis 5 Jahre erziehungsberechtigt sind, geben häufiger als Eltern

von Kindern dieser Altersgruppe an, dass sie nie Händedesinfektionsmittel nutzen.

Mütter bzw. Väter von Kindern im Alter von 0 bis 5 Jahren nutzen entsprechende Mittel in

bestimmten Situationen vergleichsweise häufig.

Abbildung 23: Händedesinfektion (1)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Benutzen Sie im Alltag Desinfektionsmittel zur Händedesinfektion? Benutzen Sie solche Mittel regelmäßig, nur in bestimmten Situationen oder nie?

15

14

16

17

16

19

17

9

15

15

18

48

45

50

45

56

47

49

45

60

47

50

37

41

33

38

28

34

34

46

25

38

32

1

regelmäßig nur in bestimmten Situationen nie

weiß nicht

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 5 Jahre

keine Kinder bis 5 Jahre

Eltern von Kindern von 6 bis 15 Jahren

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Infektionsschutz durch Hygiene

52

Befragte mit mittlerem Schulabschluss geben häufiger als formal höher oder niedriger Gebildete

und Erwerbstätige öfter als Nichterwerbstätige an, dass sie im Alltag regelmäßig auf Mittel zur

Händedesinfektion zurückgreifen.

Für Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal ist die hygienische Händedesinfektion eine

zentrale Maßnahme zur Vermeidung von Infektionen im Beruf. Entsprechend gibt diese Gruppe

mit 40 Prozent der Befragten überdurchschnittlich häufig an, sich im Alltag regelmäßig die

Hände zu desinfizieren.

Abbildung 24: Händedesinfektion (2)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Benutzen Sie im Alltag Desinfektionsmittel zur Händedesinfektion? Benutzen Sie solche Mittel regelmäßig, nur in bestimmten Situationen oder nie?

15

12

20

13

16

15

19

10

40

48

45

46

52

47

48

49

46

44

37

43

34

35

37

37

32

44

16

weiß nicht

regelmäßig nur in bestimmten Situationen nie

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Hauptschule

mittlerer Abschluss

Abitur/Studium

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

erwerbstätig

nicht erwerbstätig

medizinisches Personal

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Infektionsschutz durch Hygiene

53

Dass sie nie Mittel zur Händedesinfektion nutzen, geben Befragte aus Einpersonenhaushalten

häufiger an als Befragte aus Mehrpersonenhaushalten. Dieser Unterschied könnte durch die

unterschiedliche Altersstruktur von Ein- und Mehrpersonenhaushalten beeinflusst sein.

Chronisch Kranke unterscheiden sich in ihrer Nutzung von Mitteln zur Händedesinfektion nicht

vom Durchschnitt der Befragten.

Abbildung 25: Händedesinfektion (3)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Benutzen Sie im Alltag Desinfektionsmittel zur Händedesinfektion? Benutzen Sie solche Mittel regelmäßig, nur in bestimmten Situationen oder nie?

15

16

13

13

48

51

40

52

37

33

47

35

weiß nicht

regelmäßig nur in bestimmten Situationen nie

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Mehrpersonenhaushalt

Einpersonenhaushalt

chronisch Kranke

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Infektionsschutz durch Hygiene

54

3.9 Gründe für den Einsatz von Desinfektionsmitteln

Personen, die angaben, regelmäßig oder in bestimmten Situationen des Alltags

Händedesinfektionsmittel zu benutzen, wurden nach den Gründen dafür gefragt. Zum Einsatz

kommen Mittel zur Händedesinfektion primär zum Schutz vor Infektionen – sowohl zum

Eigenschutz (85 %) als auch zum Schutz anderer (82 %).

Drei Viertel derjenigen, die im Alltag Mittel zur Händedesinfektion benutzen, tun dies nach dem

Besuch von Orten mit schlechter Hygiene (75 %), z.B. nach dem Besuch einer öffentlichen

Toilette oder nach der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Zur allgemeinen Hygiene, weil

es ihnen ein Gefühl von Sauberkeit und Sicherheit gibt sowie berufsbedingt verwenden jeweils

55 Prozent Desinfektionsmittel. 45 Prozent nutzen die Händedesinfektion als Ersatz für Wasser

und Seife und mit 28 Prozent vergleichsweise wenige vor der Zubereitung von Lebensmitteln.

Signifikant häufiger als in der letzten Untersuchung 2014 werden der Schutz anderer vor

Infektionen, der Besuch von Orten mit schlechter Hygiene sowie der Ersatz für Wasser und Seife

als Gründe für die Händedesinfektion genannt.

Abbildung 26: Gründe für die Händedesinfektion: Zeitvergleich

Angaben in Prozent

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 2.561 Befragte, 2014: 2.568 Befragte, die regelmäßig oder in bestimmten Situationen Mittel zur Händedesinfektion nutzen

85

82

75

55

55

45

28

2017

83

75

67

53

56

38

27

2014Differenz zu 2014

Gründe für die Händedesinfektion: Zeitvergleich

Warum oder in welchen Situationen benutzen Sie im Alltag zumindest hin und wieder Mittel zur Händedesinfektion?

zum eigenen Schutzvor Infektionen

zum Schutz anderervor Infektionen *)

nach dem Besuch von Ortenmit schlechter Hygiene *)

zur allgemeinen Hygiene, weiles ein Gefühl von Sauberkeitund Sicherheit gibt

berufsbedingt (bei/nach speziellenTätigkeiten bei der Arbeit)

als Ersatz für Wasser und Seife *)

vor der Zubereitung vonLebensmitteln

+2

+7

+8

+2

-1

+7

+1

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Infektionsschutz durch Hygiene

55

Bei denjenigen Befragten, die im Alltag Mittel zur Händedesinfektion nutzen, zeigen sich

bezüglich der Anlässe oder Gründe für die Nutzung solcher Mittel lediglich in Bezug auf die

Händedesinfektion vor der Zubereitung von Lebensmitteln leichte geschlechtsspezifische

Unterschiede.

Abbildung 27: Gründe für die Händedesinfektion: Geschlecht

85

82

75

55

55

45

28

84

81

73

58

56

45

32

86

84

78

53

54

44

25

Angaben in Prozent

Warum oder in welchen Situationen benutzen Sie im Alltag zumindest hin und wieder Mittel

zur Händedesinfektion?

zum eigenen Schutzvor Infektionen

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt Männer Frauen

zum Schutz anderervor Infektionen

nach dem Besuch von Ortenmit schlechter Hygiene

zur allgemeinen Hygiene, weiles ein Gefühl von Sauberkeitund Sicherheit gibt

berufsbedingt (bei/nach speziellenTätigkeiten bei der Arbeit)

als Ersatz für Wasser und Seife

vor der Zubereitung vonLebensmitteln *)

*) signifikanter Unterschied (Männer/Frauen)

Basis: 2.561 Befragte, die regelmäßig oder in bestimmten Situationen Mittel zur Händedesinfektion nutzen

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Infektionsschutz durch Hygiene

56

Eltern von Kindern bis 15 Jahre geben häufiger als Befragte ohne Kinder in diesem Alter an, dass

sie Mittel zur Händedesinfektion zum Schutz anderer vor Infektionen und berufsbedingt

verwenden. Hingegen nutzen Personen ohne Kinder bis 15 Jahre diese häufiger zur allgemeinen

Hygiene sowie vor der Zubereitung von Lebensmitteln.

Abbildung 28: Gründe für die Händedesinfektion: Eltern

85

82

75

55

55

45

28

85

87

72

44

62

43

18

Angaben in Prozent

Warum oder in welchen Situationen benutzen Sie im Alltag zumindest hin und wieder Mittel

zur Händedesinfektion?

zum eigenen Schutzvor Infektionen

zum Schutz anderervor Infektionen *)

nach dem Besuch von Ortenmit schlechter Hygiene

zur allgemeinen Hygiene, weiles ein Gefühl von Sauberkeitund Sicherheit gibt *)

berufsbedingt (bei/nach speziellenTätigkeiten bei der Arbeit) *)

als Ersatz für Wasser und Seife

vor der Zubereitung vonLebensmitteln *)

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

85

81

76

58

53

45

31

Eltern von Kindernbis 15 Jahre

keine Kinderbis 15 Jahre

*) signifikanter Unterschied (Eltern von Kindern bis 15 Jahre/keine Kinder bis 15 Jahre)

Basis: 2.561 Befragte, die regelmäßig oder in bestimmten Situationen Mittel zur Händedesinfektion nutzen

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Infektionsschutz durch Hygiene

57

Befragte mit Migrationshintergrund geben häufiger als Befragte ohne Migrationshintergrund

an, dass sie Händedesinfektionsmittel zur allgemeinen Hygiene und vor der Zubereitung von

Lebensmitteln nutzen.

Abbildung 29: Gründe für die Händedesinfektion: Migrationshintergrund

85

82

75

55

55

45

28

83

78

73

63

58

44

34

86

84

76

53

54

45

26

Angaben in Prozent

Warum oder in welchen Situationen benutzen Sie im Alltag zumindest hin und wieder Mittel

zur Händedesinfektion?

zum eigenen Schutzvor Infektionen

zum Schutz anderervor Infektionen

nach dem Besuch von Ortenmit schlechter Hygiene

zur allgemeinen Hygiene, weiles ein Gefühl von Sauberkeitund Sicherheit gibt *)

berufsbedingt (bei/nach speziellenTätigkeiten bei der Arbeit)

als Ersatz für Wasser und Seife

vor der Zubereitung vonLebensmitteln *)

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund

*) signifikanter Unterschied (Migrationshintergrund: ja/nein)

Basis: 2.561 Befragte, die regelmäßig oder in bestimmten Situationen Mittel zur Händedesinfektion nutzen

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Infektionsschutz durch Hygiene

58

Auch Befragte, die aktuell nicht erwerbstätig sind, geben häufiger als die Vergleichsgruppe die

allgemeine Hygiene sowie die Zubereitung von Lebensmitteln als Gründe für die

Händedesinfektion an. Erwerbstätige begründen dies hingegen deutlich häufiger berufsbedingt.

Abbildung 30: Gründe für die Händedesinfektion: Erwerbstätigkeit

Möglicherweise geht der Unterschied zwischen Erwerbstätigen und Nicht-Erwerbstätigen auf

die Befragten aus dem medizinischen Bereich zurück, die für die Händedesinfektion

überdurchschnittlich häufig berufsbedingte Gründe anführen.

85

82

75

55

55

45

28

84

83

74

51

67

44

25

86

81

77

61

36

46

33

Angaben in Prozent

Warum oder in welchen Situationen benutzen Sie im Alltag zumindest hin und wieder Mittel

zur Händedesinfektion?

zum eigenen Schutzvor Infektionen

zum Schutz anderervor Infektionen

nach dem Besuch von Ortenmit schlechter Hygiene

zur allgemeinen Hygiene, weiles ein Gefühl von Sauberkeitund Sicherheit gibt *)

berufsbedingt (bei/nach speziellenTätigkeiten bei der Arbeit) *)

als Ersatz für Wasser und Seife

vor der Zubereitung vonLebensmitteln *)

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt erwerbstätig nicht erwerbstätig

*) signifikanter Unterschied (Erwerbstätigkeit: ja/nein)

Basis: 2.561 Befragte, die regelmäßig oder in bestimmten Situationen Mittel zur Händedesinfektion nutzen

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Infektionsschutz durch Hygiene

59

3.10 Einstellungen zur Begünstigung von Allergien durch

Händewaschen

37 Prozent der Befragten meinen, dass häufiges Händewaschen die Entstehung von Allergien

begünstigt. Eine Mehrheit von 59 Prozent teilt diese Ansicht hingegen nicht.

Im Vergleich zu den Untersuchungen in 2012 und 2014 zeigen sich bezüglich dieser

Einschätzung keine signifikanten Unterschiede.

Abbildung 31: Begünstigung von Allergien durch Händewaschen: Zeitvergleich

Angaben in Prozent

Es gibt Leute, die sich ihre Hände sehr häufig waschen. Andere dagegen weniger oft. Meinen

Sie persönlich, dass häufiges Händewaschen die Entstehung von Allergien begünstigt oder

meinen Sie das nicht?

37

35

35

59

62

61

4

3

4

ja, begünstigt die Entstehung von Allergien

nein, begünstigt die Entstehung von Allergien nicht

weiß nicht

2017201720172017

2014201420142014

2012201220122012

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte

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Infektionsschutz durch Hygiene

60

Die Altersgruppe der 30- bis 59-Jährigen äußert häufiger als Befragte ab 60 Jahren die Meinung,

dass häufiges Händewaschen die Entstehung von Allergien begünstigt.

Abbildung 32: Begünstigung von Allergien durch Händewaschen (1)

37

36

39

37

36

42

41

31

41

37

59

59

58

58

60

54

56

65

55

59

4

5

3

5

4

4

3

4

4

4

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Es gibt Leute, die sich ihre Hände sehr häufig waschen. Andere dagegen weniger oft. Meinen

Sie persönlich, dass häufiges Händewaschen die Entstehung von Allergien begünstigt oder

meinen Sie das nicht?

ja, begünstigt die Entstehung von Allergien

nein, begünstigt die Entstehung von Allergien nicht

weiß nicht

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

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Infektionsschutz durch Hygiene

61

Auffällig ist, dass Angehörige des medizinischen Personals häufiger als der Durchschnitt der

Befragten die Meinung teilen, dass häufiges Händewaschen die Entstehung von Allergien

begünstigt.

Abbildung 33: Begünstigung von Allergien durch Händewaschen (2)

37

39

37

36

38

37

47

38

59

57

60

59

59

59

50

58

4

4

3

5

3

4

3

4

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Es gibt Leute, die sich ihre Hände sehr häufig waschen. Andere dagegen weniger oft. Meinen

Sie persönlich, dass häufiges Händewaschen die Entstehung von Allergien begünstigt oder

meinen Sie das nicht?

ja, begünstigt die Entstehung von Allergien

nein, begünstigt die Entstehung von Allergien nicht

weiß nicht

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Hauptschule

mittlerer Abschluss

Abitur/Studium

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

medizinisches Personal

chronisch Kranke

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Infektionsschutz durch Hygiene

62

4 HYGIENE IM KRANKHEITSFALL UND

KENNTNISSE ZUM THEMA ANTIBIOTIKA

Im Krankheitsfall – beispielsweise wenn ein Haushaltsmitglied an einer ansteckenden

Infektionskrankheit leidet oder bei Krankheitswellen am Arbeitsplatz – ist regelmäßiges und

gründliches Händewaschen besonders wichtig. Darüber hinaus tragen weitere

Hygienemaßnahmen dazu bei, sich und andere nicht anzustecken. Wie konsequent

Hygieneregeln eingehalten werden, hängt unter anderem davon ab, wie deren Nutzen

eingeschätzt wird. Hilfreich ist es dabei, die Übertragungswege und Ansteckungsrisiken zu

kennen.

Die BZgA informiert über die Übertragungswege von Krankheitserregern sowie über die

Ansteckungsrisiken und Schutzmöglichkeiten bei verschiedenen Infektionskrankheiten.

Vielfältige Materialien unterstützen die Umsetzung von Hygienemaßnahmen im Krankheitsfall.

Um gezielt Wissenslücken zu schließen und die Akzeptanz und Umsetzung der

Hygienemaßnahmen im Krankheitsfall verbessern zu können, sind diesbezügliche Daten zu

Wissen, Einstellung und Verhalten der Bevölkerung eine wichtige Grundlage.

Im Folgenden werden zunächst die Ergebnisse der Infektionsschutzstudie 2017 in Bezug auf

Kenntnisse und Einstellungen zu Ansteckungsrisiken dargestellt (4.1). Weiterer Schwerpunkt

sind die Daten zur Beurteilung und Umsetzung verschiedener Hygienemaßnahmen im

Krankheitsfall. Dazu zählen richtiges Husten und Niesen (4.2), Verzicht auf engen Körperkontakt

bei der Begrüßung (4.3), Hygiene im Haushalt bei Erkrankungen wie räumliche Trennung und

Reinigung von Wohnung, Geschirr und Wäsche (4.4) sowie regelmäßiges Lüften (4.5).

Sofern im Krankheitsfall Antibiotika notwendig werden, ist deren richtige Anwendung wichtig,

nicht zuletzt auch, um dem zunehmenden Problem der Antibiotika-Resistenzen zu begegnen.

Die BZgA bietet der Bevölkerung zum Thema Antibiotika umfangreiche Informationen. Um auch

hier Wissenslücken in der Bevölkerung gezielt schließen und den Umgang mit Antibiotika

verbessern zu können, wurden im Rahmen der Infektionsschutzstudie 2017 erstmalig neben

den bereits früher erhobenen Kenntnissen zur Wirksamkeit auch Kenntnisse zu Antibiotika-

Resistenzen und Einzelheiten im Umgang mit verschriebenen Antibiotika erfragt. Die Ergebnisse

sind in Kapitel 4.6. dargestellt.

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Infektionsschutz durch Hygiene

63

4.1 Kenntnis von und Einstellungen zu Ansteckungsrisiken

Hintergrundwissen zu den Übertragungswegen von Infektionskrankheiten und den

Ansteckungsrisiken sowie die Einstellung zum Nutzen verschiedener Hygienemaßnahmen

beeinflussen die Umsetzung von Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Infektionskrankheiten.

Im Folgenden wird der Kenntnisstand der Allgemeinbevölkerung zur Übertragung von

Infektionskrankheiten durch die Hände (4.1.1) sowie die Einstellung zur Ansteckungsgefahr

durch Eigenberührung (4.1.2), durch Begrüßungsformen (4.1.3) und zum Erregerkontakt an

verschiedenen Orten (4.1.4) beleuchtet. Außerdem werden die Ergebnisse der Befragung zur

Einschätzung des Nutzens vom Händewaschen (4.1.5) betrachtet.

4.1.1 Kenntnis der Übertragung verschiedener Infektionskrankheiten

über die Hände

Die Hände sind die häufigsten Überträger von Infektionskrankheiten.

Eine jeweils große Mehrheit der Befragten ist darüber informiert, dass Erkältungskrankheiten

(91 %), Magen-Darm-Infekte (89 %) und die echte Grippe (85 %) über die Hände übertragen

werden können, zum Beispiel beim Händeschütteln oder durch den Kontakt mit Gegenständen,

die eine erkrankte bzw. infizierte Person berührt hat. Gut die Hälfte der Befragten (56 %) weiß

darüber hinaus, dass auch Wundinfektionen durch die Hände übertragen werden können.

Jedoch geht auch ein Drittel (33 %) irrtümlich davon aus, dass Hepatitis B über die Hände

übertragen werden kann.

Dabei ist der Anteil derjenigen, die wissen, dass Magen-Darm-Infekte über die Hände

übertragen werden können, im Vergleich zu 2014 leicht gestiegen.

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Infektionsschutz durch Hygiene

64

Abbildung 34: Bekanntheit von Infektionskrankheiten, die über die Hände

übertragen werden können: Zeitvergleich

Angaben in Prozent

Welche der folgenden Infektionskrankheiten können Ihrer Meinung nach durch Hände übertragen werden können, z.B. beim Händeschütteln oder durch den Kontakt mit

Gegenständen, die ein Erkrankter berührt hat?

91

90

ErkältungskrankheitenMagen-Darm-Infekte

Echte Grippe(Influenza) Wundinfektionen Hepatitis B

2017201720172017

2014201420142014

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte

89

86

85

83

56

59

33

33

*)

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Infektionsschutz durch Hygiene

65

Etwas häufiger als Männer wissen Frauen, dass Erkältungskrankheiten und Magen-Darm-Infekte

über die Hände übertragbar sind. Letzteres ist zudem den 30- bis 44-Jährigen

überdurchschnittlich häufig bekannt und den Eltern von Kindern bis 15 Jahre häufiger als

Befragten ohne Kinder in diesem Alter.

Abbildung 35: Bekanntheit von Infektionskrankheiten, die über die Hände

übertragen werden können (1)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Welche der folgenden Infektionskrankheiten können Ihrer Meinung nach durch Hände

übertragen werden können, z.B. beim Händeschütteln oder durch den Kontakt mit

Gegenständen, die ein Erkrankter berührt hat?

91

90

93

94

95

95

88

90

92

91

Erkältungskrankheiten

89

86

92

71

85

96

91

87

95

87

Magen-Darm-Infekte

85

84

86

87

89

88

83

82

87

84

Echte Grippe(Influenza)

56

55

57

58

50

52

58

59

53

57

Wundinfektionen

33

33

34

27

29

28

38

36

29

34

Hepatitis B

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

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Infektionsschutz durch Hygiene

66

Mit zunehmender formaler Bildung steigt der Anteil der Befragten, die wissen, dass Influenza

sowie Magen-Darm-Infekte über die Hände übertragen werden können, leicht an. Gleichzeitig

sinkt der Anteil derjenigen, die fälschlicherweise davon ausgehen, dass Hepatitis B über die

Hände übertragbar ist. Die Übertragbarkeit von Magen-Darm-Infekten ist darüber hinaus

Befragten ohne Migrationshintergrund und Erwerbstätigen häufiger bekannt als der jeweiligen

Vergleichsgruppe.

Dass Wundinfektionen beim Händeschütteln oder ähnlichem übertragen werden können,

wissen Befragte mit einem mittleren Abschluss signifikant häufiger als diejenigen mit anderen

formalen Bildungsabschlüssen und Nicht-Erwerbstätige häufiger als Erwerbstätige.

Erwartungsgemäß wissen Angehörige des medizinischen Personals häufiger als die

Allgemeinbevölkerung, dass Erkältungskrankheiten und insbesondere auch Wundinfektionen

über die Hände übertragbar sind.

Abbildung 36: Bekanntheit von Infektionskrankheiten, die über die Hände

übertragen werden können (2)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Welche der folgenden Infektionskrankheiten können Ihrer Meinung nach durch Hände

übertragen werden können, z.B. beim Händeschütteln oder durch den Kontakt mit

Gegenständen, die ein Erkrankter berührt hat?

91

89

92

93

91

91

92

91

96

Erkältungskrankheiten

89

85

90

91

84

90

91

86

92

Magen-Darm-Infekte

85

81

86

87

86

84

85

85

89

Echte Grippe(Influenza)

56

52

61

54

59

55

53

59

71

Wundinfektionen

33

38

34

29

36

33

33

33

27

Hepatitis B

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Hauptschule

mittlerer Abschluss

Abitur/Studium

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

erwerbstätig

nicht erwerbstätig

medizinisches Personal

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Infektionsschutz durch Hygiene

67

4.1.2 Einstellungen zum Ansteckungsrisiko durch Eigenberührung

Die Ansteckung über die Hände erfolgt häufig dann, wenn man sich mit den Händen ins Gesicht

fasst. Dabei können Krankheitserreger an die Schleimhäute von Augen, Mund oder Nase

gelangen und eine Infektion hervorrufen.

Insgesamt ist eine große Mehrheit der Befragten sich dieser Gefahr bewusst: 45 Prozent

glauben, dass durch Eigenberührung auf jeden Fall das Risiko einer Ansteckung besteht, und

weitere 42 Prozent halten dies für wahrscheinlich. Lediglich jeder Zehnte (10 %) glaubt, dass

man sich selbst oder andere wahrscheinlich nicht dadurch anstecken kann, dass man sich mit

den Händen ins Gesicht fasst. 2 Prozent denken, dass dies auf keinen Fall möglich ist.

Im Vergleich zu der Erhebung von 2014 wird ein erneut deutlich gesteigertes

Problembewusstsein für die Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung sichtbar: der Anteil

derjenigen, die diese auf jeden Fall für möglich halten, ist signifikant gestiegen.

Abbildung 37: Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung: Zeitvergleich

45

37

30

42

46

49

10

12

14

2

4

4

1

1

3

Angaben in Prozent

Viele Menschen fassen sich im Laufe eines Tages häufig mit den Händen ins Gesicht, indem sie

beispielsweise den Mund berühren oder sich die Augen reiben. Was glauben Sie, kann man

sich selbst oder andere dadurch mit bestimmten Krankheiten anstecken: auf jeden Fall,

wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall?

weiß nicht

2017201720172017

2014201420142014

2012201220122012

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte

auf jeden Fall *) wahrscheinlich

wahrscheinlichnicht

auf keinenFall

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Infektionsschutz durch Hygiene

68

Deutlich seltener als jüngere Befragte, halten die über 60-Jährigen die Ansteckungsgefahr durch

Eigenberührung für auf jeden Fall gegeben. Zudem wissen Eltern häufiger um dieses Risiko als

Befragte ohne Kinder bis 15 Jahre.

Abbildung 38: Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung (1)

45

42

47

47

50

54

51

30

54

43

42

43

41

45

39

39

39

49

37

43

10

11

10

7

9

6

9

16

7

11

2

2

2

1

2

1

1

4

1

2

1

2

1

1

1

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Viele Menschen fassen sich im Laufe eines Tages häufig mit den Händen ins Gesicht, indem sie

beispielsweise den Mund berühren oder sich die Augen reiben. Was glauben Sie, kann man

sich selbst oder andere dadurch mit bestimmten Krankheiten anstecken: auf jeden Fall,

wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall?

auf jeden Fall wahrscheinlich

weiß nicht

wahrscheinlichnicht

auf keinenFall

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

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Infektionsschutz durch Hygiene

69

Formal höher Gebildete wissen häufiger als Befragte mit mittlerem oder niedrigerem

Schulabschluss um die Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung („auf jeden Fall“). Darüber

hinaus sind Befragte, die im medizinischen Bereich tätig sind, überdurchschnittlich häufig der

Auffassung, dass man sich durch das Berühren des Gesichts auf jeden Fall mit bestimmten

Krankheiten anstecken kann.

Abbildung 39: Ansteckungsgefahr durch Eigenberührung (2)

45

38

44

51

43

45

60

46

42

44

43

39

42

42

30

41

10

13

10

7

12

10

9

10

2

3

3

1

3

2

1

2

1

2

2

1

1

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Viele Menschen fassen sich im Laufe eines Tages häufig mit den Händen ins Gesicht, indem sie

beispielsweise den Mund berühren oder sich die Augen reiben. Was glauben Sie, kann man sich selbst oder andere dadurch mit bestimmten Krankheiten anstecken: auf jeden Fall,

wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall?

auf jeden Fall wahrscheinlich

weiß nicht

wahrscheinlichnicht

auf keinenFall

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Hauptschule

mittlerer Abschluss

Abitur/Studium

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

medizinisches Personal

chronisch Kranke

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Infektionsschutz durch Hygiene

70

4.1.3 Einstellungen zum Ansteckungsrisiko durch Begrüßungsformen

Viele Infektionskrankheiten können nicht nur beim Händeschütteln, sondern auch durch Küsse

oder Umarmungen zur Begrüßung übertragen werden. Eine Mehrheit von 77 Prozent der

Befragten glaubt, dass ein Verzicht auf Begrüßungsformen mit Berührung hilft, sich oder andere

vor einer Ansteckung zu schützen. Rund jeder Fünfte (21 %) schätzt diese Maßnahme hingegen

als nicht wirksam ein.

Im Vergleich zu 2014 ergeben sich hinsichtlich der Einschätzung zum Ansteckungsrisiko durch

Begrüßungsformen so gut wie keine Unterschiede.

Abbildung 40: Verzicht auf Begrüßungsformen mit Berührung - Einschätzung der

Wirksamkeit: Zeitvergleich

Angaben in Prozent

Wenn man auf Begrüßungsformen, bei denen man sich gegenseitig berührt, wie Hände-

schütteln, Küsse oder Umarmungen verzichtet, hilft das Ihrer Meinung nach, sich oder andere vor einer Ansteckung zu schützen oder hilft das nicht?

77

77

67

21

22

31

2

1

2

hilft hilft nicht

weiß nicht

2017201720172017

2014201420142014

2012201220122012

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte

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Infektionsschutz durch Hygiene

71

Hinsichtlich Alter, Geschlecht und Elternschaft zeigen sich bezüglich der Einschätzung zum

Verzicht auf Begrüßungsformen mit Berührung keine Unterschiede.

Formal höher Gebildete glauben häufiger als Befragte mit niedrigerem Bildungsniveau (Abitur/

Studium: 82 %; Hauptschule: 72 %), dass ein Verzicht auf Begrüßungsformen mit Berührung

einer Ansteckung vorbeugen kann. Auch Erwerbstätige geben dies etwas häufiger an als Nicht-

Erwerbstätige (79 % vs. 75 %).

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Infektionsschutz durch Hygiene

72

4.1.4 Einstellungen zu Erregerkontakten an bestimmten Orten

Nahezu alle Befragten glauben, dass man in der Öffentlichkeit (95 %), beim Arzt (94 %) und im

Krankenhaus (92 %) auf jeden Fall oder wahrscheinlich mit Erregern in Kontakt kommt.

Dass dies auch auf jeden Fall oder wahrscheinlich auf das eigene Bad (52 %) sowie die eigene

Küche (50 %) zutrifft, glaubt jedoch jeweils nur rund die Hälfte.

Abbildung 41: Erregerkontakt an verschiedenen Orten

Frauen glauben häufiger als Männer, dass man im Krankenhaus (66 % vs. 57 %), beim Arzt (62 %

vs. 53 %) und in der eigenen Küche (18 % vs. 14 %) auf jeden Fall mit Erregern in Kontakt

kommt. Die jüngsten Befragten von 16 bis 20 Jahren denken dies in Bezug auf das Krankenhaus

(41 % vs. 63 %) und den Arzt (33 % vs. 59 %) deutlich seltener als ältere Befragte. Hingegen

glauben die über 59-Jährigen seltener als jüngere Befragte, dass man in der Öffentlichkeit auf

jeden Fall mit Erregern in Kontakt kommt (54 % vs. 65 %). Auch das eigene Bad (10 % vs. 19 %)

sowie die eigene Küche (12 % vs. 18 %) halten sie seltener als andere Altersgruppen für Orte, an

denen man auf jeden Fall mit Erregern in Kontakt kommt.

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Wie wahrscheinlich ist es Ihrer Meinung nach, an folgenden Orten mit Erregern in Kontakt zu

kommen? Kommt man dort auf jeden Fall, wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf

keinen Fall mit Erregern in Kontakt?

61

58

61

16

16

34

36

31

36

34

4

5

6

36

37

1

1

1

11

12

1

1

1

auf jeden Fall wahrscheinlich

weiß nicht

in der Öffentlichkeit

beim Arzt

im Krankenhaus

im eigenen Bad

in der eigenen Küche

wahrscheinlichnicht

auf keinenFall

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Infektionsschutz durch Hygiene

73

Dass man im Krankenhaus auf jeden Fall mit Erregern in Kontakt kommt, glauben chronisch

Kranke (69 % vs. 61 % insgesamt) überdurchschnittlich häufig. In Bezug auf Arztpraxen denken

Eltern von Kindern bis 15 Jahre (63 % vs. 56 % keine Kinder im Alter bis 15 Jahre) sowie

Erwerbstätige (62 % vs. 53 % Nichterwerbstätige) dies häufiger als die jeweilige

Vergleichsgruppe.

Schließlich sind Angehörige des medizinischen Personals häufiger als die Allgemeinbevölkerung

der Ansicht, dass man im eigenen Bad sowie in der eigenen Küche auf jeden Fall mit Erregern in

Kontakt kommt (jeweils 23 % vs. 16 % insgesamt).

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Infektionsschutz durch Hygiene

74

Von den rund 3.800 Befragten, die glauben, dass man in der Öffentlichkeit auf jeden Fall oder

wahrscheinlich mit Erregern in Kontakt kommt, nennt fast jeder Zweite als konkreten Ort

öffentliche Verkehrsmittel (49 %). Mit deutlichem Abstand werden (öffentliche) Toiletten am

zweithäufigsten genannt (28 %).

Auch bei (großen) Menschenansammlungen (18 %) sowie beim Einkaufen (17 %) halten die

Befragten es für besonders wahrscheinlich, mit Erregern in Kontakt zu kommen.

Welche konkreten Orte die Befragten darüber hinaus genannt haben, an denen es ihrer

Einschätzung nach in der Öffentlichkeit am wahrscheinlichsten ist, mit Erregern in Kontakt zu

kommen, lässt sich der nachfolgenden Abbildung entnehmen.

Abbildung 42: Erregerkontakt in der Öffentlichkeit

offene Frage, Mehrfachnennungen möglich

Basis: 3.801 Befragte, die davon ausgehen dass man in der Öffentlichkeit auf jeden Fall oder wahrscheinlich mit Erregern in Kontakt kommt Angaben in Prozent

Wo genau ist es Ihrer Einschätzung nach in der Öffentlichkeit am wahrscheinlichsten mit Erregern in Kontakt zu kommen?

49

28

18

17

12

10

9

9

5

4

3

2

2

1

1

1

1

3

2

in öffentlichen Verkehrsmitteln

auf (öffentlichen) Toiletten

bei (großen) Menschenansammlungen

beim Einkaufen

an Tür- und Haltegriffen sowie Druckknöpfen

in Krankenhäusern

beim Arzt

überall/allg.: in der Öffentlichkeit

in der Gastronomie

in öffentlichen Gebäuden

am Arbeitsplatz

im Kino, Theater

in engen/geschlossenen Räumen

allgemein beim Kontakt mit kranken Personen

an Automaten

an Geld

im Schwimmbad

sonstiges

weiß nicht

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Infektionsschutz durch Hygiene

75

4.1.5 Einstellungen zum Nutzen des Händewaschens

Regelmäßiges und gründliches Händewaschen ist eine einfache und effektive Maßnahme, die

Zahl der Krankheitserreger an den Händen zu reduzieren und so das Risiko für die Übertragung

von Infektionskrankheiten zu verringern. 52 Prozent der Befragten glauben, dass Händewaschen

auf jeden Fall dabei hilft, 41 Prozent halten es für wahrscheinlich hilfreich.

Kaum jemand der Befragten ist der Meinung, dass es wahrscheinlich nicht (4 %) oder auf keinen

Fall (2 %) hilft, sich die Hände zu waschen, um die Übertragung von Infektionskrankheiten zu

verhindern.

Hinsichtlich der Einstellungen zum Nutzen des Händewaschens bestehen hinsichtlich

Geschlecht, Alter und Elternstatus nahezu keine Unterschiede.

Abbildung 43: Einstellungen zum Nutzen des Händewaschens (1)

52

51

53

50

51

54

54

50

54

51

41

42

40

48

40

37

41

43

40

41

4

3

5

2

6

6

4

4

6

4

2

2

2

3

1

3

2

1

2

3

2

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Was denken Sie, hilft Händewaschen, die Übertragung von Infektionskrankheiten zu

verhindern: auf jeden Fall, wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall?

auf jeden Fall wahrscheinlich

weiß nicht

wahrscheinlichnicht

auf keinenFall

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

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Infektionsschutz durch Hygiene

76

Formal höher Gebildete sind etwas häufiger als Befragte mit mittlerem oder niedrigerem

Schulabschluss der Ansicht, dass Händewaschen auf jeden Fall hilft, die Übertragung von

Infektionskrankheiten zu verhindern.

Abbildung 44444444: Einstellungen zum Nutzen des Händewaschens (2)

52

50

49

57

53

52

51

54

50

41

42

44

38

40

41

43

37

43

4

4

4

5

3

5

5

4

5

2

3

3

2

2

1

3

2

1

1

2

2

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

weiß nicht

Was denken Sie, hilft Händewaschen, die Übertragung von Infektionskrankheiten zu

verhindern: auf jeden Fall, wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall?

auf jeden Fall wahrscheinlich

wahrscheinlichnicht

auf keinenFall

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Hauptschule

mittlerer Abschluss

Abitur/Studium

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

Mehrpersonenhaushalt

Einpersonenhaushalt

chronisch Kranke

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Infektionsschutz durch Hygiene

77

4.2 Hygiene beim Husten und Niesen

Neben einer effektiven Händehygiene kann auch richtiges Verhalten beim Husten oder Niesen

wesentlich dazu beitragen, die Verbreitung von Viren und Bakterien einzuschränken.

Das Übertragungsrisiko von Erregern kann verringert werden, wenn man beim Husten und/

oder Niesen Abstand zu anderen hält und statt in die Hand in die Armbeuge, in den Ärmel oder

in ein Taschentuch hustet oder niest. Eine Voraussetzung dafür, dass Gewohnheiten geändert

und solche Verhaltensweisen umgesetzt werden, ist auch, wie deren Nutzen beurteilt wird.

Im Folgenden werden die Ergebnisse zur Beurteilung verschiedener Strategien beim Husten und

Niesen (4.2.1) und die Umsetzung der empfohlenen Verhaltensweisen (4.2.2) dargestellt.

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Infektionsschutz durch Hygiene

78

4.2.1 Beurteilung verschiedener Strategien beim Husten und Niesen

Husten oder Niesen in ein Taschentuch hilft nach Meinung von 68 Prozent der Befragten,

andere Menschen vor einer Ansteckung zu schützen.

Nahezu ebenso viele (65 %) denken, dass es andere Menschen vor einer Ansteckung schützen

kann, wenn man in die Ellenbeuge oder den Ärmel hustet oder niest. Dieser Anteil ist im

Vergleich zur Erhebung 2014 etwas gestiegen.

Abbildung 45: Einschätzung der Wirksamkeit verschiedener Strategien beim

Husten oder Niesen: Zeitvergleich

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte Angaben in Prozent

68

69

66

28

27

30

4

4

4

hilft hilft nicht

weiß nicht

hilft hilft nicht

weiß nicht

2017201720172017

2014201420142014

2012201220122012

65

58

54

32

37

42

3

5

4

Wenn man in ein Taschentuch hustet oder niest,hilft das Ihrer Meinung nach, andere Menschen

vor einer Ansteckung zu schützen oder hilft dasnicht?

Wenn man in die Ellenbeuge oder den Ärmel hustetoder niest, hilft das Ihrer Meinung nach, andere

Menschen vor einer Ansteckung zu schützenoder hilft das nicht?

*)

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Infektionsschutz durch Hygiene

79

Frauen erachten es häufiger als Männer als wirksamen Schutz anderer vor einer Ansteckung, in

die Ellenbeuge oder den Ärmel zu husten bzw. niesen.

Das Husten oder Niesen in ein Taschentuch halten über 60-Jährige häufiger als jüngere Befragte

für eine wirksame Strategie. Die Verwendung der Ellenbeuge oder des Ärmels bewerten sie

hingegen signifikant seltener als Befragte anderer Altersgruppen als hilfreich.

Schließlich glauben Befragte ohne Kinder bis 15 Jahre häufiger als Eltern, dass das Husten oder

Niesen in ein Taschentuch einer Ansteckung anderer vorbeugen kann.

Abbildung 46: Einschätzung der Wirksamkeit verschiedener Strategien beim

Husten oder Niesen (1)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Wenn man in ein Taschentuch hustet oder niest,hilft das Ihrer Meinung nach, andere Menschenvor einer Ansteckung zu schützen oder hilft das

nicht?

Wenn man in die Ellenbeuge oder den Ärmel hustetoder niest, hilft das Ihrer Meinung nach, andereMenschen vor einer Ansteckung zu schützen

oder hilft das nicht?

68

69

67

69

65

62

66

76

60

70

28

27

29

30

32

36

31

19

37

26

4

4

4

1

3

2

3

5

3

4

hilft hilft nicht

weiß nicht

65

60

69

75

75

68

65

56

67

64

32

36

28

25

24

30

33

38

31

32

3

4

3

1

2

2

6

2

4

hilft hilft nicht

weiß nicht

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

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Infektionsschutz durch Hygiene

80

Der Anteil derjenigen, die der Meinung sind, dass es hilft, andere Menschen vor einer

Ansteckung zu schützen, wenn man in die Ellenbeuge oder den Ärmel niest, steigt mit

zunehmendem formalem Bildungsgrad der Befragten. Darüber hinaus betrachten Befragte aus

Mehrpersonenhaushalten dies häufiger als wirksam als Befragte, die allein leben.

Abbildung 47: Einschätzung der Wirksamkeit verschiedener Strategien beim

Husten oder Niesen (2)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

68

67

68

70

64

70

67

72

28

27

30

27

32

27

30

24

4

6

2

3

4

3

3

4

hilft hilft nicht

weiß nicht

65

55

64

73

63

65

67

59

32

41

32

25

32

32

31

36

3

4

4

2

5

3

2

5

hilft hilft nicht

weiß nicht

Wenn man in ein Taschentuch hustet oder niest,hilft das Ihrer Meinung nach, andere Menschenvor einer Ansteckung zu schützen oder hilft dasnicht?

Wenn man in die Ellenbeuge oder den Ärmel hustetoder niest, hilft das Ihrer Meinung nach, andereMenschen vor einer Ansteckung zu schützenoder hilft das nicht?

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Hauptschule

mittlerer Abschluss

Abitur/Studium

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

Mehrpersonenhaushalt

Einpersonenhaushalt

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81

4.2.2 Verhalten beim Husten und Niesen

Beim Husten oder Niesen ausreichend Abstand zu anderen Personen zu halten, ist eine

Empfehlung, um eine Ansteckung zu vermeiden. Ihren eigenen Angaben zufolge setzen

73 Prozent der Befragten das, wenn irgendwie möglich, immer um. Die Verbreitung dieser

Verhaltensweise hat sich damit im Vergleich zum Jahr 2014 signifikant erhöht.

Auch der Anteil derjenigen, die in die Ellenbeuge oder den Ärmel husten bzw. niesen, ist im

Vergleich zur Vorgängeruntersuchung angestiegen: rund ein Drittel der Befragten (34 %)

verwendet diese Strategie immer.

Die für den Schutz vor Infektionen weniger geeignete Möglichkeit, in die vorgehaltene Hand zu

husten oder zu niesen, wird gemäß eigener Angabe noch von etwa einem Viertel der Befragten

praktiziert (23 %). Dieser Anteil ist jedoch signifikant niedriger als noch 2014.

Dass sie immer in ein Taschentuch husten oder niesen, geben 17 Prozent der Befragten an.

Abbildung 48: Verhalten beim Husten oder Niesen: Zeitvergleich „immer“

68

27

29

18

Angaben in Prozent

Die Menschen haben unterschiedliche Gewohnheiten, wenn Sie husten oder niesen müssen. Wie machen Sie das, wenn Sie ganz plötzlich husten oder niesen müssen?

73

34

23

17

halte, wenn irgendwie möglich, Abstand zu anderen Personen *)

huste oder niese in die Ellenbeuge oder den Ärmel *)

huste oder niese in ein Taschentuch

huste oder niese in die vorgehaltene Hand *)

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte

2014

+5

+7

-6

-1

Differenz zu 2014

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Infektionsschutz durch Hygiene

82

Während Männer häufiger als Frauen beim Husten oder Niesen die Hand vorhalten, nutzen

Frauen häufiger die Ellenbeuge oder den Ärmel.

Abbildung 49: Verhalten beim Husten oder Niesen: Geschlecht „immer“

Angaben in Prozent

Die Menschen haben unterschiedliche Gewohnheiten, wenn Sie husten oder niesen müssen.

Wie machen Sie das, wenn Sie ganz plötzlich husten oder niesen müssen?

73

34

23

17

halte, wenn irgendwie möglich, Abstand zu anderen Personen

huste oder niese in die Ellenbeuge oder den Ärmel *)

huste oder niese in ein Taschentuch

huste oder niese in die vorgehaltene Hand *)

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt Männer Frauen

71

28

28

16

74

39

18

17

*) signifikanter Unterschied (Männer/Frauen)

Basis: 4.018 Befragte

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83

In die vorgehaltene Hand zu husten oder niesen, ist bei der Altersgruppe der über 44-Jährigen

weiter verbreitet als bei den jüngeren Befragten. Gleiches gilt für das Husten bzw. Niesen in ein

Taschentuch.

Hingegen geben die jüngsten Befragten bis 20 Jahre überdurchschnittlich häufig an, dass sie

immer die Ellenbeuge oder den Ärmel nutzen, wenn sie ganz plötzlich husten oder niesen

müssen.

Abbildung 50: Verhalten beim Husten oder Niesen: Alter „immer“

Angaben in Prozent

Die Menschen haben unterschiedliche Gewohnheiten, wenn Sie husten oder niesen müssen.

Wie machen Sie das, wenn Sie ganz plötzlich husten oder niesen müssen?

16- bis20-Jährige

21- bis29-Jährige

30- bis44-Jährige

45- bis59-Jährige

60- bis85-Jährigeinsgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Basis: 4.018 Befragte

halte, wenn irgendwie möglich Abstand zu anderen Personen

huste oder niese in die Ellenbeuge oder den Ärmel

huste oder niese in ein Taschentuch

huste oder niese in die vorgehaltene Hand

73

34

23

17

66

55

8

7

71

37

17

4

73

40

19

10

73

33

26

18

74

24

28

27

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Infektionsschutz durch Hygiene

84

Die Empfehlung in den Ärmel oder die Ellenbeuge zu husten oder niesen wird von Eltern mit

Kindern bis 15 Jahre häufiger umgesetzt als von Befragten ohne Kinder in diesem Alter.

Befragte ohne Kinder in der entsprechenden Altersgruppe halten sich häufiger die Hand vor

oder husten bzw. niesen in ein Taschentuch.

Nicht auszuschließen ist jedoch, dass sich hier in Teilen die in Abhängigkeit des Alters bereits

beobachteten Unterschiede erneut niederschlagen.

Abbildung 51: Verhalten beim Husten oder Niesen: Eltern „immer“

72

39

16

12

73

32

24

18

Angaben in Prozent

Die Menschen haben unterschiedliche Gewohnheiten, wenn Sie husten oder niesen müssen.

Wie machen Sie das, wenn Sie ganz plötzlich husten oder niesen müssen?

73

34

23

17

halte, wenn irgendwie möglich, Abstand zu anderen Personen

huste oder niese in die Ellenbeuge oder den Ärmel *)

huste oder niese in ein Taschentuch *)

huste oder niese in die vorgehaltene Hand *)

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

*) signifikanter Unterschied (Eltern von Kindern bis 15 Jahre/keine Kinder bis 15 Jahre)

Basis: 4.018 Befragte

Eltern von Kindernbis 15 Jahre

keine Kinderbis 15 Jahre

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Infektionsschutz durch Hygiene

85

Unter Befragten mit Hauptschulabschluss ist das Husten oder Niesen in die vorgehaltene Hand

weiter verbreitet als unter Befragten mit einem formal höheren Bildungsabschluss. Die

Letztgenannten nutzen entsprechend häufiger die Ellenbeuge oder den Ärmel.

Dass sie immer in ein Taschentuch husten oder niesen, geben Befragte mit einem maximal

mittleren Abschluss etwas häufiger an als formal hoch Gebildete.

Abbildung 52: Verhalten beim Husten oder Niesen: Bildung „immer“

Angaben in Prozent

Die Menschen haben unterschiedliche Gewohnheiten, wenn Sie husten oder niesen müssen. Wie machen Sie das, wenn Sie ganz plötzlich husten oder niesen müssen?

73

34

23

17

halte, wenn irgendwie möglich, Abstand zu anderen Personen

huste oder niese in die Ellenbeuge oder den Ärmel

huste oder niese in ein Taschentuch

huste oder niese in die vorgehaltene Hand

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

73

26

31

19

73

37

19

19

Basis: 4.018 Befragte

Hauptschule mittlerer Abschluss Abitur/Studium

74

37

19

12

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86

Befragte mit Migrationshintergrund geben häufiger als die Vergleichsgruppe an, dass sie immer

in die vorgehaltene Hand husten oder niesen.

Abbildung 53: Verhalten beim Husten oder Niesen: Migrationshintergrund

„immer“

73

34

28

13

73

33

21

18

Angaben in Prozent

Die Menschen haben unterschiedliche Gewohnheiten, wenn Sie husten oder niesen müssen.

Wie machen Sie das, wenn Sie ganz plötzlich husten oder niesen müssen?

73

34

23

17

halte, wenn irgendwie möglich, Abstand zu anderen Personen

huste oder niese in die Ellenbeuge oder den Ärmel

huste oder niese in ein Taschentuch

huste oder niese in die vorgehaltene Hand *)

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund

*) signifikanter Unterschied (Migrationshintergrund: ja/nein)

Basis: 4.018 Befragte

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87

Häufiger als die Allgemeinbevölkerung praktizieren Angehörige des medizinischen Personals

nach eigener Angabe immer das Husten oder Niesen in die Ellenbeuge oder den Ärmel.

Abbildung 54: Verhalten beim Husten oder Niesen: medizinisches Personal

„immer“

79

44

17

13

Angaben in Prozent

Die Menschen haben unterschiedliche Gewohnheiten, wenn Sie husten oder niesen müssen. Wie machen Sie das, wenn Sie ganz plötzlich husten oder niesen müssen?

73

34

23

17

halte, wenn irgendwie möglich, Abstand zu anderen Personen

huste oder niese in die Ellenbeuge oder den Ärmel *)

huste oder niese in ein Taschentuch

huste oder niese in die vorgehaltene Hand

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt medizinisches Personal

*) signifikanter Unterschied (insgesamt/medizinisches Personal)

Basis: 4.018 Befragte

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Infektionsschutz durch Hygiene

88

Papiertaschentücher sollten bei einer Erkältung möglichst nur einmal benutzt und direkt nach

dem Gebrauch entsorgt werden. Etwas mehr als die Hälfte aller Befragten (56 %) setzt diese

Empfehlung bereits um. 29 Prozent verwenden Papiertaschentücher zweimal, 13 Prozent

benutzen sie dreimal oder häufiger.

Im Vergleich zu der Erhebung 2014 ist der Anteil derjenigen, die Papiertaschentücher bei einer

Erkältung möglichst nur einmal verwenden, leicht zurückgegangen. Die zweifache Benutzung ist

gemäß eigener Angaben der Befragten dafür etwas angestiegen.

Abbildung 55: Häufigkeit der Benutzung desselben Papiertaschentuchs:

Zeitvergleich

Angaben in Prozent

Wenn Sie eine Erkältung haben und Papiertaschentücher benutzen, wie häufig benutzen Sie dasselbe Papiertaschentuch normalerweise, bevor Sie es wegwerfen?

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte

56

61

59

29

26

29

9

8

7

2

2

2

2

1

1

2

2

2

2017201720172017

2014201420142014

2012201220122012

1-mal *)2-mal *) 3-mal 4-mal

5-mal oderhäufiger

benutze Stoff-taschentücher

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Infektionsschutz durch Hygiene

89

Frauen halten sich nach eigener Angabe häufiger an die einmalige Nutzung von

Papiertaschentüchern als Männer. Vergleichsweise selten setzen dies die 21- bis 29-Jährigen

um.

Abbildung 56: Häufigkeit der Benutzung desselben Papiertaschentuchs (1)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Wenn Sie eine Erkältung haben und Papiertaschentücher benutzen, wie häufig benutzen Sie dasselbe Papiertaschentuch normalerweise, bevor Sie es wegwerfen?

56

53

59

50

41

54

60

60

53

56

29

30

29

29

37

29

28

28

33

29

9

10

8

10

16

11

7

6

9

9

2

2

2

6

5

2

1

1

1

2

2

2

5

2

2

1

1

2

2

3

1

1

1

2

3

1

2

1

1

1

2

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

1-mal

weiß nicht

2-mal 3-mal 4-mal5-mal oder

häufigerbenutze Stoff-taschentücher

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Infektionsschutz durch Hygiene

90

Formal hoch Gebildete nutzen gemäß eigener Angaben Papiertaschentücher tendenziell

häufiger als Befragte mit einer formal niedrigeren Bildung.

Abbildung 57: Häufigkeit der Benutzung desselben Papiertaschentuchs (2)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Wenn Sie eine Erkältung haben und Papiertaschentücher benutzen, wie häufig benutzen Sie dasselbe Papiertaschentuch normalerweise, bevor Sie es wegwerfen?

56

61

59

49

64

29

28

29

31

28

9

7

7

12

6

2

1

3

1

2

2

1

2

2

2

2

2

1

1

1

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Hauptschule

mittlerer Abschluss

Abitur/Studium

medizinisches Personal

1-mal

weiß nicht

2-mal 3-mal 4-mal5-mal oder

häufigerbenutze Stoff-taschentücher

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Infektionsschutz durch Hygiene

91

4.3 Begrüßungsformen im Krankheitsfall

Bei ansteckenden Infektionskrankheiten wird empfohlen, möglichst Abstand zu halten, um eine

direkte Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden. Dazu zählt, im Krankheitsfall auf das

Händeschütteln und enge Körperkontakte wie Küssen oder Umarmen zu verzichten.

Einmal angenommen, dass es in ihrem persönlichen Umfeld zu einer starken Erkrankungswelle

kommt, würde eine Mehrheit von 60 Prozent der Befragten auf jeden Fall auf solche

Begrüßungsformen verzichten, bei denen man sich gegenseitig berührt. 23 Prozent würden

wahrscheinlich darauf verzichten.

Jeder Zehnte (10 %) würde auch bei einer starken Erkrankungswelle mit Grippe oder einer

anderen ansteckenden Krankheit wahrscheinlich nicht auf Begrüßungsformen mit

Körperkontakt verzichten. 6 Prozent würden auf keinen Fall darauf verzichten.

Frauen geben häufiger als Männer an, dass sie im Falle einer Erkrankungswelle auf jeden Fall

bereit wären, auf bestimmte Begrüßungsformen zu verzichten. Darüber hinaus steigt dieser

Anteil mit zunehmendem Alter der Befragten.

Abbildung 58: Verzicht auf Begrüßungsformen im Krankheitsfall (1)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Stellen Sie sich vor, in Ihrem persönlichen Umfeld kommt es zu einer starken Erkrankungswelle, etwa mit Grippe oder einer anderen ansteckenden Krankheit, würden Sie dann auf jeden Fall, wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall auf solche Begrüßungsformen verzichten, bei denen man sich gegenseitig berührt?

60

58

63

39

46

57

66

68

56

61

23

25

22

30

30

25

21

20

25

23

10

11

10

17

18

10

8

7

11

10

6

6

5

14

6

7

4

5

8

5

1

1

1

1

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

auf jeden Fall wahrscheinlich

weiß nicht

wahrscheinlichnicht

auf keinenFall

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Infektionsschutz durch Hygiene

92

Formal hoch Gebildete sind seltener als Befragte mit einem niedrigeren Bildungsgrad auf jeden

Fall bereit, bei einer Erkrankungswelle in ihrem Umfeld auf Begrüßungsformen mit

Körperkontakt zu verzichten.

Befragte ohne Migrationshintergrund sowie diejenigen aus Einpersonenhaushalten würden dies

hingegen häufiger als die jeweilige Vergleichsgruppe tun.

Abbildung 59: Verzicht auf Begrüßungsformen im Krankheitsfall (2)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Stellen Sie sich vor, in Ihrem persönlichen Umfeld kommt es zu einer starken Erkrankungswelle, etwa mit Grippe oder einer anderen ansteckenden Krankheit, würden Sie dann auf jeden Fall, wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall auf solche Begrüßungsformen verzichten, bei denen man sich gegenseitig berührt?

60

68

63

52

54

62

62

58

66

23

17

21

30

27

22

19

26

17

10

7

9

14

11

10

7

10

10

6

8

7

3

8

5

12

6

6

1

1

1

1

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Hauptschule

mittlerer Abschluss

Abitur/Studium

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

medizinisches Personal

Mehrpersonenhaushalt

Einpersonenhaushalt

auf jeden Fall wahrscheinlich

weiß nicht

wahrscheinlichnicht

auf keinenFall

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Infektionsschutz durch Hygiene

93

Chronisch Kranke sind ebenfalls überdurchschnittlich häufig auf jeden Fall bereit, auf bestimmte

Begrüßungsformen zu verzichten, wenn in ihrem Umfeld eine ansteckende Erkrankung auftritt.

Abbildung 60: Verzicht auf Begrüßungsformen im Krankheitsfall (3)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Stellen Sie sich vor, in Ihrem persönlichen Umfeld kommt es zu einer starken Erkrankungswelle, etwa mit Grippe oder einer anderen ansteckenden Krankheit, würden Sie dann auf jeden Fall, wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall auf solche Begrüßungsformen verzichten, bei denen man sich gegenseitig berührt?

60

67

23

20

10

6

6

7

1insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

chronisch Kranke

auf jeden Fall wahrscheinlich

weiß nicht

wahrscheinlichnicht

auf keinenFall

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Infektionsschutz durch Hygiene

94

4.4 Umsetzung von Hygienemaßnahmen im Haushalt bei

Erkrankung einer Person

Krankheitserreger können nicht nur durch direkten Kontakt weitergegeben werden, sondern

auch durch die Berührung von verunreinigten Gegenständen oder Oberflächen. Das Risiko, dass

Erkrankte andere Haushaltsmitglieder anstecken, lässt sich durch die Einhaltung einiger

Basishygieneregeln im Haushalt verringern. Vor diesem Hintergrund wurden alle Personen, die

nicht allein leben, gefragt, welche Maßnahmen sie ergreifen, wenn jemand im Haushalt an

Grippe, einer Magen-Darm-Infektion oder einer anderen ansteckenden Krankheit leidet.

Eine große Mehrheit von 84 Prozent der Befragten gibt an, dass sie beim Auftreten einer

ansteckenden Krankheit in ihrem Haushalt immer dafür sorgen, dass Geschirr und Besteck des

Erkrankten nicht von anderen verwendet bzw. zuvor heiß gespült und abgewaschen werden.

69 Prozent waschen die Kleidung oder Haushaltswäsche des Erkrankten, wie Bettwäsche oder

Handtücher, nach Gebrauch immer bei mindestens 60 Grad.

Rund die Hälfte der Befragten aus Mehrpersonenhaushalten (49 %) gibt an, im Fall einer

erkrankten Person im Haushalt immer auf engen Körperkontakt zu verzichten. Weitere 28

Prozent geben an, dies meistens zu tun.

Vergleichsweise deutlich seltener werden gemäß eigener Angaben der Befragten

Haushaltsgegenstände oder Oberflächen nach Berührung durch den Erkrankten immer gereinigt

(25 %). 18 Prozent geben sogar an, dies nie zu tun.

Zu einer räumlichen Trennung von der erkrankten Person kommt es bei 41 Prozent der

Befragten nie. Hingegen setzt rund jeder Fünfte (19 %) diese Hygienemaßnahme nach eigener

Angabe immer um, wenn jemand im Haushalt an Grippe, einer Magen-Darm-Infektion oder

einer ähnlich ansteckenden Krankheit leidet.

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Infektionsschutz durch Hygiene

95

Abbildung 61: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person

Basis: 3.000 Befragte, bei denen mehr als eine Person im Haushalt lebt Angaben in Prozent

Denken Sie jetzt bitte einmal an folgende Situation: Jemand aus Ihrem Haushalt ist an Grippe, an einer Magen-Darm-Infektion oder einer ähnlich ansteckenden Krankheit erkrankt – wie verhalten Sie sich da? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.

84

69

49

25

19

8

19

28

30

21

3

5

11

27

19

5

5

11

18

41

2

1

immermeistens selten

weiß nicht

Geschirr und Besteck, das die erkrankte Person benutzt, werden nicht von anderen Personen benutzt bzw. vorher heiß gespült und abgewaschen.

Kleidung und Haushaltswäsche wie Bettwäsche oderHandtücher des Erkrankten werden nach Gebrauchbei mindestens 60 Grad gewaschen.

Auf engen Körperkontakt, z.B. Umarmungen oderKüssen, wird weitgehend verzichtet.

Haushaltsgegenstände oder Oberflächen, wie etwaTürgriffe, die Toilettenspülung oder das Telefon, dievon der erkrankten Person berührt worden sind,werden nach dem Gebrauch gereinigt.

Die erkrankte Person wird soweit wie möglich vonden anderen räumlich getrennt, nutzt etwa eineandere Toilette oder schläft allein.

nie

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Infektionsschutz durch Hygiene

96

Im Vergleich zu der Erhebung aus dem Jahr 2014 sind die Anteile derer, die bei einem

Krankheitsfall im Haushalt immer Haushaltsgegenstände oder Oberflächen, wie etwa Türgriffe,

die Toilettenspülung oder das Telefon, die von der erkrankten Person berührt worden sind,

nach dem Gebrauch reinigen sowie derer, die die erkrankte Person soweit wie möglich von den

anderen räumlich trennen, indem diese etwa eine andere Toilette benutzt oder alleine schläft,

signifikant gestiegen. Lediglich beim Waschen der Kleidung und Haushaltswäsche im

Krankheitsfall gibt es keinerlei Änderung im Verhalten.

Abbildung 62: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person:

Zeitvergleich „immer“

Angaben in Prozent

Denken Sie jetzt bitte einmal an folgende Situation: Jemand aus Ihrem Haushalt ist an Grippe, an einer Magen-Darm-Infektion oder einer ähnlich ansteckenden Krankheit erkrankt – wie verhalten Sie sich da? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.

*) leichte Veränderung der Frageformulierung im Vergleich zu 2014**) 2017 erstmals abgefragt***) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 3.000 Befragte, 2014: 3.378 Befragte, 2012: 3.581 Befragte, bei denen mehr als eine Person im Haushalt lebt

84

69

49

25

19

Geschirr und Besteck, das die erkrankte Person benutzt, werden nicht von anderen Personen benutzt bzw. vorher heiß gespült und abgewaschen. *)

Kleidung und Haushaltswäsche wie Bettwäsche oderHandtücher des Erkrankten werden nach Gebrauchbei mindestens 60 Grad gewaschen.

Auf engen Körperkontakt, z.B. Umarmungen oderKüssen, wird weitgehend verzichtet.

Haushaltsgegenstände oder Oberflächen, wie etwaTürgriffe, die Toilettenspülung oder das Telefon, dievon der erkrankten Person berührt worden sind,werden nach dem Gebrauch gereinigt.

Die erkrankte Person wird soweit wie möglich vonden anderen räumlich getrennt, nutzt etwa eineandere Toilette oder schläft allein.

81

69

19

15

+3

\ 0

+6

+4

82

71

24

17

2017 2014 2012Differenz zu 2014

***)

***)

**)

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Infektionsschutz durch Hygiene

97

Frauen geben häufiger als Männer an, dass sie bei einem Krankheitsfall in ihrem Haushalt

immer die Kleidung und Haushaltswäsche des Erkrankten bei mindestens 60 Grad waschen,

Haushaltsgegenstände oder Oberflächen nach dem Gebrauch durch die erkrankte Person

reinigen sowie die erkrankte Person soweit wie möglich von den anderen räumlich trennen.

Abbildung 63: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person:

Geschlecht „immer“

*) signifikanter Unterschied (Männer/Frauen)

Basis: 3.000 Befragte, bei denen mehr als eine Person im Haushalt lebt Angaben in Prozent

Denken Sie jetzt bitte einmal an folgende Situation: Jemand aus Ihrem Haushalt ist an Grippe, an einer Magen-Darm-Infektion oder einer ähnlich ansteckenden Krankheit erkrankt – wie verhalten Sie sich da? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.

84

69

49

25

19

Geschirr und Besteck, das die erkranktePerson benutzt, werden nicht vonanderen Personen benutzt bzw.vorher heiß gespült undabgewaschen.

Kleidung und Haushaltswäsche wieBettwäsche oder Handtücherdes Erkrankten werden nach Gebrauchbei mindestens 60 Grad gewaschen. *)

Auf engen Körperkontakt, z.B.Umarmungen oder Küssen,wird weitgehend verzichtet.

Haushaltsgegenstände oder Oberflächen,wie etwa Türgriffe, die Toilettenspülung oderdas Telefon, die von der erkrankten Personberührt worden sind, werden nach demGebrauch gereinigt. *)

Die erkrankte Person wird soweit wiemöglich von den anderen räumlichgetrennt, nutzt etwa eine andereToilette oder schläft allein. *)

82

64

47

20

16

85

74

52

30

21

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt Männer Frauen

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Infektionsschutz durch Hygiene

98

Befragte ab 45 Jahren geben häufiger als Jüngere an, dass sie bei einem Krankheitsfall im

eigenen Haushalt immer die Wäsche der erkrankten Person bei mindestens 60 Grad waschen

(76 % vs. 62 %) und Haushaltsgegenstände oder Oberflächen nach dem Gebrauch reinigen

(31 % vs. 20 %). Darüber hinaus verzichten die über 60-Jährigen überdurchschnittlich häufig auf

engen Körperkontakt (58 % vs. 49 %) insgesamt.

Auch Befragte ohne Kinder bis 15 Jahre geben häufiger als Eltern an, dass sie bei einem

Krankheitsfall im Haushalt immer auf engen Körperkontakt verzichten.

Abbildung 64: Hygienemaßnahmen im Haushalt bei Erkrankung einer Person:

Eltern „immer“

Häufiger als formal hoch Gebildete, geben Befragte mit einem mittleren oder niedrigeren

Schulabschluss an, dass sie bei einem Krankheitsfall in ihrem Haushalt immer die Kleidung und

Haushaltswäsche des Erkrankten bei mindestens 60 Grad waschen (Hauptschule: 76 %;

mittlerer Abschluss: 76 %; Abitur/ Studium: 59 %) sowie Haushaltsgegenstände oder

Oberflächen nach dessen Gebrauch reinigen (Hauptschule: 33 %; mittlerer Abschluss: 26 %;

Abitur/ Studium: 19 %). Darüber hinaus sinkt der Anteil derer, die weitgehend auf engen

Körperkontakt wie Umarmungen und Küsse verzichten, mit zunehmendem formalem

*) signifikanter Unterschied (Eltern von Kindern bis 15 Jahre/keine Kinder bis 15 Jahre)

Basis: 3.000 Befragte, bei denen mehr als eine Person im Haushalt lebt Angaben in Prozent

Denken Sie jetzt bitte einmal an folgende Situation: Jemand aus Ihrem Haushalt ist an Grippe, an einer Magen-Darm-Infektion oder einer ähnlich ansteckenden Krankheit erkrankt – wie verhalten Sie sich da? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.

84

69

49

25

19

Geschirr und Besteck, das die erkranktePerson benutzt, werden nicht vonanderen Personen benutzt bzw.vorher heiß gespült undabgewaschen.

Kleidung und Haushaltswäsche wieBettwäsche oder Handtücherdes Erkrankten werden nach Gebrauchbei mindestens 60 Grad gewaschen.

Auf engen Körperkontakt, z.B.Umarmungen oder Küssen,wird weitgehend verzichtet. *)

Haushaltsgegenstände oder Oberflächen,wie etwa Türgriffe, die Toilettenspülung oderdas Telefon, die von der erkrankten Personberührt worden sind, werden nach demGebrauch gereinigt.

Die erkrankte Person wird soweit wiemöglich von den anderen räumlichgetrennt, nutzt etwa eine andereToilette oder schläft allein.

85

66

37

24

17

83

71

54

26

19

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamtEltern von Kindernbis 15 Jahre

keine Kinderbis 15 Jahre

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99

Bildungsgrad der Befragten (Hauptschule: 55 %; mittlerer Abschluss: 50 %; Abitur/ Studium: 46

%).

Diejenigen, die bei einem Krankheitsfall Haushaltsgegenstände oder Oberflächen nach

Benutzung bzw. Berührung durch den Erkrankten zumindest selten reinigen, wurden ergänzend

gefragt, ob dafür ihrer Meinung nach normale Reinigungsmittel ausreichend sind. 52 Prozent

bejahen dies.

47 Prozent sind hingegen der Ansicht, dass es grundsätzlich notwendig ist, die von einem

Erkrankten berührten Oberflächen mit Desinfektionsmitteln zu reinigen, um eine Ansteckung

anderer zu vermeiden.

Abbildung 65: Reinigung von Oberflächen: Zeitvergleich

Angaben in Prozent

52

54

47

44

1

2

normale Reinigungsmittelgenügen in der Regel

es ist notwendig, die Oberflächen mitDesinfektionsmitteln zu reinigen

weiß nicht

2017201720172017

2014201420142014

Basis: 2017: 2.445 Befragte, 2014: 2.610 Befragte, die Haushaltsgegenstände oder Oberflächen immer, meistens oder selten reinigen

Genügen dafür Ihrer Meinung nach in der Regel normale Reinigungsmittel oder ist es grundsätzlich notwendig, diese Oberflächen mit Desinfektionsmitteln zu reinigen, um eine Ansteckung anderer zu vermeiden?

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Infektionsschutz durch Hygiene

100

Die älteren Befragten ab 60 Jahren sind überdurchschnittlich häufig der Ansicht, dass normale

Reinigungsmittel in der Regel genügen. Darüber hinaus bestehen zwischen den verschiedenen

Befragtengruppen im Wesentlichen keine Unterschiede.

Abbildung 66: Reinigung von Oberflächen bei Erkrankung einer Person im

Haushalt (1)

Auch hinsichtlich Bildungsabschluss, Migrationshintergrund, bei medizinischem Personal sowie

chronischer Erkrankung zeigen sich keine auffälligen Unterschiede.

52

53

51

46

52

50

50

60

54

52

47

47

48

53

46

50

50

40

46

48

1

1

1

2

Basis: 2.445 Befragte, die Haushaltsgegenstände oder Oberflächen immer, meistens oder selten reinigen Angaben in Prozent

Genügen dafür Ihrer Meinung nach in der Regel normale Reinigungsmittel oder ist es grundsätzlich notwendig, diese Oberflächen mit Desinfektionsmitteln zu reinigen, um eine Ansteckung anderer zu vermeiden?

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

normale Reinigungsmittelgenügen in der Regel

es ist notwendig, die Oberflächen mitDesinfektionsmitteln zu reinigen

weiß nicht

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Infektionsschutz durch Hygiene

101

4.5 Beurteilung des Nutzens von regelmäßigem Lüften

Als weitere vorsorgliche Maßnahme zum Schutz vor Ansteckung mit Grippe oder anderen

Infektionskrankheiten wird das regelmäßige Lüften geschlossener Räume empfohlen.

70 Prozent aller Befragten gehen davon aus, dass dies hilft, die Zahl der Krankheitserreger in

einem Raum zu verringern. Etwa jeder Vierte (27 %) glaubt hingegen nicht, dass es sich dabei

um eine wirksame Maßnahme handelt. Interessanterweise ist die Beurteilung der Wirksamkeit

dieser Maßnahme seitens der Befragten rückläufig.

Abbildung 67: Einschätzung der Wirksamkeit von regelmäßigem Lüften:

Zeitvergleich

Angaben in Prozent

70

72

75

27

24

21

3

4

4

hilft hilft nicht

weiß nicht

2017201720172017

2014201420142014

2012201220122012

Wenn sich jemand in einem Raum aufhält, der an Grippe oder einer ähnlich ansteckenden Krankheit erkrankt ist, hilft regelmäßiges Lüften dann die Zahl der Krankheitserreger in diesem Raum zu verringern oder hilft das eher nicht?

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte

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102

Häufiger als jüngere Befragte sind die über 30-Jährigen von der Wirksamkeit regelmäßigen

Lüftens überzeugt.

Abbildung 68: Einschätzung der Wirksamkeit von regelmäßigem Lüften (1)

70

68

73

58

59

70

74

75

71

70

27

30

24

40

39

27

24

22

26

27

3

2

3

2

2

3

2

3

3

3

Angaben in Prozent

Wenn sich jemand in einem Raum aufhält, der an Grippe oder einer ähnlich ansteckenden Krankheit erkrankt ist, hilft regelmäßiges Lüften dann die Zahl der Krankheitserreger in diesem Raum zu verringern oder hilft das eher nicht?

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

hilft hilft nicht

weiß nicht

Basis: 4.018 Befragte

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Infektionsschutz durch Hygiene

103

Darüber hinaus zeigen sich hier keine großen Unterschiede bei Aufschlüsselung nach den

anderen betrachteten Bevölkerungsgruppen.

Abbildung 69: Einschätzung der Wirksamkeit von regelmäßigem Lüften (2)

70

71

73

68

75

69

70

72

71

27

26

25

29

24

28

27

26

26

3

3

2

3

1

3

3

2

3

Angaben in Prozent

Wenn sich jemand in einem Raum aufhält, der an Grippe oder einer ähnlich ansteckenden Krankheit erkrankt ist, hilft regelmäßiges Lüften dann die Zahl der Krankheitserreger in diesem Raum zu verringern oder hilft das eher nicht?

hilft hilft nicht

weiß nicht

Basis: 4.018 Befragte

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Hauptschule

mittlerer Abschluss

Abitur/Studium

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

Mehrpersonenhaushalt

Einpersonenhaushalt

chronisch Kranke

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Infektionsschutz durch Hygiene

104

4.6 Kenntnisse zum Thema Antibiotika

Durch Bakterien verursachte Infektionskrankheiten können mit Antibiotika behandelt werden.

Damit Antibiotika richtig wirken können, muss die Einnahme jedoch korrekt erfolgen. Eine

fehlerhafte Anwendung trägt außerdem dazu bei, dass bakterielle Erreger gegen Antibiotika

resistent werden und auf eine Behandlung nicht mehr ansprechen. Ein sorgsamer Einsatz dieser

Arzneimittel ist daher besonders wichtig.

Im Folgenden wird der Kenntnisstand der Befragten zur Wirksamkeit von Antibiotika (4.6.1)

dargestellt. In der Infektionsschutzstudie 2017 wurde zudem erstmals das Wissen über

Antibiotika-Resistenzen und mögliche Ursachen (4.6.2) erhoben und detailliert der Umgang mit

verschriebenen Antibiotika (4.6.3) erfragt.

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Infektionsschutz durch Hygiene

105

4.6.1 Kenntnisse zur Wirksamkeit von Antibiotika

Gut die Hälfte der Befragten (52 %) weiß, dass Antibiotika nur gegen Bakterien wirksam sind.

Fälschlicherweise glauben zugleich jedoch 18 Prozent, dass Antibiotika nur gegen Viren helfen

und 22 Prozent, dass Antibiotika sowohl gegen Viren als auch gegen Bakterien wirken.

Im Vergleich zu der Erhebung aus dem Jahr 2014 ist das Wissen um die Wirksamkeit von

Antibiotika jedoch deutlich angestiegen.

Abbildung 70: Wirksamkeit von Antibiotika: Zeitvergleich

Angaben in Prozent

52

42

45

22

30

27

18

18

18

8

10

10

weiß nicht

2017201720172017

2014201420142014

2012201220122012

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte

Bei manchen Erkrankungen verschreiben die Ärzte Antibiotika. Gegen welche Art von Krankheitserregern sind Antibiotika wirksam: nur gegen Bakterien, nur gegen Viren oder gegen beides?

nur gegen Bakterien gegen beides *) nur gegen Viren*)

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Infektionsschutz durch Hygiene

106

Dass Antibiotika nur gegen Bakterien wirksam sind, wissen Frauen häufiger als Männer, 30- bis

59-Jährige häufiger als Befragte anderer Altersgruppen und Eltern von Kindern bis 15 Jahre

häufiger als diejenigen ohne Kinder in diesem Alter.

Abbildung 71: Wirksamkeit von Antibiotika (1)

52

49

55

42

53

57

57

46

62

50

22

23

20

30

21

23

20

21

16

23

18

19

17

25

18

17

17

18

17

18

8

9

8

3

8

3

6

15

5

9

Angaben in Prozent

Bei manchen Erkrankungen verschreiben die Ärzte Antibiotika. Gegen welche Art von Krankheitserregern sind Antibiotika wirksam: nur gegen Bakterien, nur gegen Viren oder gegen beides?

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

nur gegen Bakterien gegen beides

weiß nicht

Basis: 4.018 Befragte

nur gegen Viren

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Infektionsschutz durch Hygiene

107

Auch mit zunehmendem formalem Bildungsgrad der Befragten steigt der Anteil derer, die

korrekt über die Wirksamkeit von Antibiotika informiert sind, signifikant an.

Schließlich weiß das befragte medizinische Personal erwartungsgemäß überdurchschnittlich

häufig um die ausschließliche Wirksamkeit von Antibiotika gegen Bakterien.

Abbildung 72: Wirksamkeit von Antibiotika (2)

52

40

49

65

53

52

71

22

30

25

12

28

20

13

18

17

19

18

14

19

15

8

13

7

5

5

9

1

Angaben in Prozent

Bei manchen Erkrankungen verschreiben die Ärzte Antibiotika. Gegen welche Art von Krankheitserregern sind Antibiotika wirksam: nur gegen Bakterien, nur gegen Viren oder gegen beides?

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Hauptschule

mittlerer Abschluss

Abitur/Studium

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

medizinisches Personal

nur gegen Bakterien

weiß nicht

Basis: 4.018 Befragte

gegen beides nur gegen Viren

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Infektionsschutz durch Hygiene

108

4.6.2 Kenntnisse zu Antibiotika-Resistenzen und Einschätzung der

Ursachen

Bakterien werden als resistent bezeichnet, wenn sie gegenüber äußeren Einflüssen - speziell

gegenüber Antibiotika - widerstandsfähig sind. Bei einer Infektion bleibt dann das Antibiotikum,

gegen das der Erreger resistent ist, wirkungslos. Eine fehlerhafte Anwendung von Antibiotika

oder der vorzeitige Abbruch der Behandlung begünstigt die Entstehung resistenter Bakterien,

da sie dadurch überleben und sich weiter vermehren können. Besonders kritisch wird es dann,

wenn Bakterien nicht nur gegen einen Wirkstoff, sondern gegen mehrere Antibiotika

unempfindlich werden. Es entsteht eine sogenannte Multiresistenz.

Multiresistente Bakterien können - wie andere Erreger auch - durch direkten Kontakt,

insbesondere über die Hände, oder über Tröpfchen, beispielsweise beim Husten, Niesen oder

Sprechen, von Mensch zu Mensch übertragen werden. Aber auch eine Übertragung zwischen

Tier und Mensch ist möglich. Die sorgfältige Einhaltung von Hygienemaßnahmen ist bei

multiresistenten Erregern besonders wichtig.

83 Prozent aller Befragten geben an, schon einmal von Antibiotika-Resistenzen gehört zu haben.

Deutlich häufiger als jüngeren Befragten, ist dies den über 30-Jährigen ein Begriff.

Abbildung 73: Kenntnis von Antibiotika-Resistenzen (1)

Angaben in Prozent

Es gibt Bakterien, die gegen Antibiotika widerstandsfähig sind, das ist die sogenannte Antibiotika-Resistenz. Haben Sie davon schon einmal gehört oder haben Sie davon noch nicht gehört?

Basis: 4.018 Befragte

83

81

84

66

75

86

87

84

85

82

17

18

16

34

24

14

13

16

15

17

1

1

1

davon gehört nicht davon gehört

weiß nicht

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

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Infektionsschutz durch Hygiene

109

Die Kenntnis von Antibiotika-Resistenzen steigt zudem mit zunehmender formaler Bildung der

Befragten. Personen ohne Migrationshintergrund haben häufiger als Befragte mit

Migrationshintergrund schon einmal davon gehört.

Wie zu erwarten, wissen Angehörige des befragten medizinischen Personals häufiger als der

Durchschnitt aller Befragten, dass es Bakterien gibt, die gegen Antibiotika widerstandsfähig sind.

Abbildung 74: Kenntnis von Antibiotika-Resistenzen (2)

Angaben in Prozent

Es gibt Bakterien, die gegen Antibiotika widerstandsfähig sind, das ist die sogenannte Antibiotika-Resistenz. Haben Sie davon schon einmal gehört oder haben Sie davon noch nicht gehört?

Basis: 4.018 Befragte

83

77

82

89

74

86

95

17

23

18

11

25

14

5

1

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Hauptschule

mittlerer Abschluss

Abitur/Studium

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

medizinisches Personal

davon gehört nicht davon gehört

weiß nicht

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Infektionsschutz durch Hygiene

110

Diejenigen, die bereits von Antibiotika-Resistenzen gehört haben, wurden um eine Einschätzung

möglicher Ursachen gebeten.

85 Prozent denken, dass der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung eine wesentliche Ursache

für die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen ist. Etwa ebenso viele (84 %) halten den Einsatz

beim Menschen für ursächlich.

Ungefähr zwei Drittel der Befragten (64 %), die schon einmal von Antibiotika-Resistenzen gehört

haben, sind der Auffassung, dass diese wesentlich durch eine vom Menschen unbeeinflusste

Veränderung der Bakterien hervorgerufen werden können.

Zwei Fünftel (40 %) gehen davon aus, dass unzureichende Hygiene eine wesentliche Ursache für

die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen ist.

Abbildung 75: Mögliche Ursachen von Antibiotika-Resistenzen

Basis: 3.530 Befragte, die schon einmal von Antibiotika-Resistenzen gehört haben Angaben in Prozent

Ich nenne Ihnen nun einige mögliche Ursachen für die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob diese Ihrer Meinung nach eine wesentliche Ursache für die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen sind oder nicht.

85

84

64

40

12

13

28

57

3

3

8

3

ja, wesentliche Ursache

weiß nicht

Einsatz von Antibiotikain der Tierhaltung

Einsatz von Antibiotikabeim Menschen

eine, vom Menschen unbeeinflusste,Veränderung der Bakterien

unzureichendeHygiene

nein, keinewesentliche Ursache

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Infektionsschutz durch Hygiene

111

Eltern von Kindern bis 15 Jahre sind häufiger als Befragte ohne Kinder in diesem Alter der

Meinung, dass der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung sowie beim Menschen eine

wesentliche Ursache für die Entstehung entsprechender Resistenzen ist.

Seltener machen sie hingegen unzureichende Hygiene für die Entstehung von Antibiotika-

Resistenzen verantwortlich.

Abbildung 76: Mögliche Ursachen von Antibiotika-Resistenzen: Eltern „ja,

wesentliche Ursache“

Angaben in Prozent

Ich nenne Ihnen nun einige mögliche Ursachen für die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob diese Ihrer Meinung nach eine wesentliche Ursache für die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen sind oder nicht.

85

84

64

40

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

89

90

61

32

84

83

65

42

*) signifikanter Unterschied (Eltern von Kindern bis 15 Jahre/keine Kinder bis 15 Jahre)

Basis: 3.530 Befragte, die schon einmal von Antibiotika-Resistenzen gehört haben

Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung *)

Einsatz von Antibiotika beim Menschen *)

eine, vom Menschenunbeeinflusste, Veränderung der Bakterien

unzureichende Hygiene *)

Eltern von Kindern bis 15 Jahre keine Kinder bis 15 Jahre

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Infektionsschutz durch Hygiene

112

Als Ursache für Antibiotika-Resistenzen erachten formal hoch Gebildete häufiger als Befragte

mit einer niedrigeren Bildung deren Einsatz in der Tierhaltung und beim Menschen. Hingegen

halten Letztere unzureichende Hygiene deutlich häufiger für ursächlich.

Abbildung 77: Mögliche Ursachen von Antibiotika-Resistenzen: Bildung „ja,

wesentliche Ursache“

Angaben in Prozent

Ich nenne Ihnen nun einige mögliche Ursachen für die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob diese Ihrer Meinung nach eine wesentliche Ursache für die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen sind oder nicht.

85

84

64

40

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Basis: 3.530 Befragte, die schon einmal von Antibiotika-Resistenzen gehört haben

Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung

Einsatz von Antibiotika beim Menschen

eine, vom Menschenunbeeinflusste, Veränderung der Bakterien

unzureichende Hygiene

Hauptschule mittlerer Abschluss Abitur/Studium

80

81

61

51

83

83

66

44

90

87

64

28

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Infektionsschutz durch Hygiene

113

4.6.3 Umgang mit verschriebenen Antibiotika

Diejenigen Befragten, die in den letzten fünf Jahren ein Antibiotikum erhalten haben, wurden

nach ihrem Umgang damit gefragt. Eine große Mehrheit von 89 Prozent dieser Befragten gibt

an, die empfohlene Einnahmedauer bei Antibiotika immer zu beachten. 8 Prozent tun dies

meistens und so gut wie keiner hält sich selten (2 %) oder nie (1 %) daran.

82 Prozent nehmen das Antibiotikum immer mit Wasser ein und 13 Prozent meistens. Ebenfalls

nur eine sehr kleine Minderheit hält sich selten (2 %) oder nie (2 %) an diese Empfehlung.

Auch der richtige Einnahmezeitpunkt wird von rund drei Vierteln der Befragten (76 %) immer

eingehalten. 19 Prozent beachten den im Beipackzettel vermerkten Einnahmezeitpunkt, zum

Beispiel vor, zu oder nach dem Essen, meistens, 3 Prozent selten und 1 Prozent nie.

Dass sie die vorgeschriebenen Zeitabstände zwischen den Einnahmen des Präparats möglichst

stundengenau einhalten, sagen 70 Prozent. 26 Prozent tun dies meistens, 3 Prozent selten und

1 Prozent nie.

Die Hinweise zur Aufbewahrung beachten 67 Prozent der Befragten, die in den letzten fünf

Jahren ein Antibiotikum verschrieben bekommen haben, immer und 16 Prozent meistens.

Jedoch hält sich auch insgesamt knapp jeder Fünfte selten (8 %) oder gar nie (9 %) daran.

75 Prozent der Befragten bewahren übrig gebliebene Antibiotika wie empfohlen nie für einen

späteren Zeitpunkt oder ein anderes Haushaltsmitglied auf. Jeder Zehnte (10 %) tut dies jedoch

immer. Weitere 7 Prozent bewahren übrig gebliebene Antibiotika meistens auf und ebenfalls

7 Prozent immerhin noch selten.

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Infektionsschutz durch Hygiene

114

Abbildung 78: Umgang mit verschriebenen Antibiotika

89

82

76

70

67

10

8

13

19

26

16

7

2

2

3

3

8

7

1

2

1

1

9

75

1

1

1

Basis: 2.179 Befragte, denen in den letzten fünf Jahren ein Antibiotikum verschrieben wurde Angaben in Prozent

weiß nicht

Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen ein Antibiotikum verschrieben wird, wie gehen Sie damit um? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.

immermeistens selten nie

Beachten Sie die empfohlene Einnahmedauer?

Nehmen Sie das Antibiotikum mit Wasser ein?

Beachten Sie den richtigen Einnahmezeitpunkt, der im Beipackzettel vermerkt ist, z.B. vor, zu oder nach den Mahlzeiten?

Halten Sie die vorgeschriebenen Zeitabstände zwischen der Einnahme des Präparats möglichst stundengenau ein, also z.B. etwa alle 12 Stunden eine Tablette?

Beachten Sie die Hinweise zur Aufbewahrung des Antibiotikums?

Bewahren Sie übrig gebliebene Antibiotika für den Fall auf, dass Sie oder jemand anderes im Haushalt einmal wieder ein Antibiotikum benötigen?

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Infektionsschutz durch Hygiene

115

Frauen halten sich insgesamt betrachtet häufiger an die Empfehlungen zum richtigen Umgang

mit Antibiotika als Männer.

Abbildung 79: Umgang mit verschriebenen Antibiotika: Geschlecht „immer“

89

82

76

70

67

10

*) signifikanter Unterschied (Männer/Frauen)

Basis: 2.179 Befragte, denen in den letzten fünf Jahren ein Antibiotikum verschrieben wurde Angaben in Prozent

Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen ein Antibiotikum verschrieben wird, wie gehen Sie damit um? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.

Beachten Sie die empfohlene Einnahmedauer? *)

Nehmen Sie das Antibiotikum mit Wasser ein? *)

Beachten Sie den richtigen Einnahmezeitpunkt, der im Beipackzettel vermerkt ist, z.B. vor, zu oder nach den Mahlzeiten? *)

Halten Sie die vorgeschriebenen Zeitabstände zwischen der Einnahme des Präparats möglichst stundengenau ein, also z.B. etwa alle 12 Stunden eine Tablette?

Beachten Sie die Hinweise zur Aufbewahrung des Antibiotikums? *)

Bewahren Sie übrig gebliebene Antibiotika für den Fall auf, dass Sie oder jemand anderes im Haushalt einmal wieder ein Antibiotikum benötigen?

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt Männer Frauen

86

79

71

67

61

13

91

85

81

72

72

8

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Infektionsschutz durch Hygiene

116

Jüngere verhalten sich, was den Umgang mit Antibiotika anbelangt, alles in allem seltener

empfehlungskonform als ältere Befragte.

So beachten über 30-Jährige tendenziell häufiger als jüngere Befragte stets die empfohlene

Einnahmedauer. Auch die Anteile derjenigen, die das Antibiotikum immer mit Wasser

einnehmen, steigen mit zunehmendem Alter der Befragten.

Darüber hinaus geben Befragte ab 45 Jahren häufiger als Jüngere an, immer den im

Beipackzettel vermerkten Einnahmezeitpunkt, die vorgeschriebenen Zeitabstände zwischen den

Einnahmen sowie die Aufbewahrungshinweise zu beachten. Hingegen bewahren die 16- bis 20-

Jährigen übrig gebliebene Antibiotika überdurchschnittlich häufig immer für den Fall auf, dass

sie oder jemand anderes im Haushalt einmal wieder ein Antibiotikum benötigen.

Abbildung 80: Umgang mit verschriebenen Antibiotika: Alter „immer“

89

82

76

70

67

10

Basis: 2.179 Befragte, denen in den letzten fünf Jahren ein Antibiotikum verschrieben wurde Angaben in Prozent

Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen ein Antibiotikum verschrieben wird, wie gehen Sie damit um? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt 16- bis 20-Jährige 21- bis 29-Jährige 30- bis 44-Jährige 45- bis 59-Jährige 60- bis 85-Jährige

76

66

59

57

58

30

84

77

70

61

50

16

88

80

66

67

58

8

94

86

83

72

76

6

91

87

85

78

75

9

Beachten Sie die empfohlene Einnahmedauer?

Nehmen Sie das Antibiotikum mit Wasser ein?

Beachten Sie den richtigen Einnahmezeitpunkt, der im Beipackzettel vermerkt ist, z.B. vor, zu oder nach den Mahlzeiten?

Halten Sie die vorgeschriebenen Zeitabstände zwischen der Einnahme des Präparats möglichst stundengenau ein, also z.B. etwa alle 12 Stunden eine Tablette?

Beachten Sie die Hinweise zur Aufbewahrung des Antibiotikums?

Bewahren Sie übrig gebliebene Antibiotika für den Fall auf, dass Sie oder jemand anderes im Haushalt einmal wieder ein Antibiotikum benötigen?

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Infektionsschutz durch Hygiene

117

Etwas häufiger als Eltern bewahren diejenigen ohne Kinder bis 15 Jahre übrig gebliebene

Antibiotika immer auf.

Abbildung 81: Umgang mit verschriebenen Antibiotika: Eltern „immer“

Befragte mit Migrationshintergrund geben häufiger als Personen ohne Migrationshintergrund

an, übrig gebliebene Antibiotika aufzubewahren (16 % vs. 9 %).

Dass sie sich an die Hinweise zur Aufbewahrung des Antibiotikums halten, sagen Angehörige des

medizinischen Personals überdurchschnittlich häufig (82 % vs. 67 % insgesamt).

*) signifikanter Unterschied (Eltern von Kindern bis 15 Jahre/keine Kinder bis 15 Jahre)

Basis: 2.179 Befragte, denen in den letzten fünf Jahren ein Antibiotikum verschrieben wurde Angaben in Prozent

Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen ein Antibiotikum verschrieben wird, wie gehen Sie damit um? Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie die folgenden Dinge dann immer, meistens, selten oder nie tun.

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamtEltern von Kindernbis 15 Jahre

keine Kinderbis 15 Jahre

92

82

73

67

72

6

88

82

77

71

65

11

89

82

76

70

67

10

Beachten Sie die empfohlene Einnahmedauer?

Nehmen Sie das Antibiotikum mit Wasser ein?

Beachten Sie den richtigen Einnahmezeitpunkt, der im Beipackzettel vermerkt ist, z.B. vor, zu oder nach den Mahlzeiten?

Halten Sie die vorgeschriebenen Zeitabstände zwischen der Einnahme des Präparats möglichst stundengenau ein, also z.B. etwa alle 12 Stunden eine Tablette?

Beachten Sie die Hinweise zur Aufbewahrung des Antibiotikums?

Bewahren Sie übrig gebliebene Antibiotika für den Fall auf, dass Sie oder jemand anderes im Haushalt einmal wieder ein Antibiotikum benötigen? *)

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Infektionsschutz durch Hygiene

118

5 INFORMATIONSBEDARF ZUM THEMA HYGIENE

Die BZgA stellt auf der Internetseite www.infektionsschutz.de umfangreiche Informationen zur

Übertragung sowie zum Schutz vor Infektionskrankheiten zur Verfügung und gibt umfassende

Hygienetipps. Sogenannte Erregersteckbriefe, die von der Bevölkerung auf der Internetseite

abgerufen werden können und auch von den Gesundheitsämtern ausgegeben werden,

informieren in sechs Sprachen über die wichtigsten übertragbaren Infektionskrankheiten und

die entsprechenden Schutzmöglichkeiten. Plakate, Spiegelaufkleber, Broschüren, Flyer sowie

vielfältige weitere Printmaterialien und Infofilme für verschiedene Altersgruppen und Anlässe

unterstützen die Aufklärung und die Umsetzung im Alltag sowie im Krankheitsfall. Darüber

hinaus werden Infografiken zur Verfügung gestellt, die Multiplikatoren unter bestimmten

Nutzungsbedingungen kostenfrei für ihre Aufklärungsarbeit verwenden können.

Das Angebot und die Planung künftiger Aktivitäten soll durch eine Bestandsaufnahme des

Informationsbedarfs der Bevölkerung und verschiedener Bevölkerungsgruppen im Bereich

Hygiene optimiert werden. Im Folgenden werden die Befragungsergebnisse zum Interesse an

weiteren Informationen und zu den bevorzugten Informationskanälen (5.1) dargestellt. Im

Anschluss werden die Bekanntheit der BZgA-Medien im öffentlichen Raum (5.2) und die

Nutzung der BZgA-Angebote im Internet (5.3) aufgezeigt.

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Infektionsschutz durch Hygiene

119

5.1 Informationsbedarf und bevorzugte Informationsquellen zum

Thema Hygiene

13 Prozent der Befragten – und somit signifikant weniger als in der Vorgängerstudie 2014 –

geben an, dass sie Interesse an weiteren Informationen über Infektionskrankheiten und

persönliche Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Grippe und ähnlichen ansteckenden

Krankheiten haben. Die Mehrheit (87 %) möchte hierzu keine weiteren Informationen.

Abbildung 82: Informationsbedarf zum Thema Hygiene: Zeitvergleich

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte Angaben in Prozent

Hätten Sie gern weitere Informationen über Infektionskrankheiten und persönliche Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Grippe und ähnlichen ansteckenden Krankheiten, oder haben Sie daran zur Zeit kein Interesse?

13

21

15

87

79

85

ja, hätte gern weitere Informationen nein, kein Interesse

2017201720172017

2014201420142014

2012201220122012

*)

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Infektionsschutz durch Hygiene

120

Eltern von Kindern bis 5 Jahre geben weiterhin vergleichsweise häufig an, dass sie hierzu

Informationsbedarf haben.

Abbildung 83: Informationsbedarf zum Thema Hygiene (1)

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Hätten Sie gern weitere Informationen über Infektionskrankheiten und persönliche Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Grippe und ähnlichen ansteckenden Krankheiten, oder haben Sie daran zur Zeit kein Interesse?

13

13

14

11

17

13

12

13

21

13

12

87

87

86

89

81

87

88

87

78

87

88

2

1

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 5 Jahre

keine Kinder bis 5 Jahre

Eltern von Kindern von 6 bis 15 Jahren

ja, hätte gern weitere Informationen nein, kein Interesse

weiß nicht

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Infektionsschutz durch Hygiene

121

Zwischen den darüber hinaus betrachteten Gruppen zeigen sich keine nennenswerten

Unterschiede.

Abbildung 84: Informationsbedarf zum Thema Hygiene (2)

Die Kenntnis der bevorzugten Informationskanäle ist für die Planung künftiger Interventionen

im Bereich der Hygieneaufklärung wichtig. Die vorliegenden Ergebnisse unterstreichen die

Schlüsselrolle der Ärzteschaft bei der Aufklärung zu gesundheitsrelevanten Themen: auf die

Frage, welche Möglichkeiten sie geeignet finden, um sich über Hygienemaßnahmen zu

informieren, nennen 88 Prozent ein persönliches Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin.

Auch Informationen von der Krankenkasse (80 Prozent) und dem Gesundheitsamt (79 Prozent)

werden häufig gewünscht.

Jeweils rund drei Viertel der Befragten halten Informationen von Landes- und Bundesbehörden

(74 %), das persönliche Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft (74 %) und

Informationsbroschüren oder Faltblätter (73 %) für geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen

zu informieren. 71 Prozent finden dafür das Internet angemessen und jeweils 70 Prozent

Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten sowie Fernsehsendungen.

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Hätten Sie gern weitere Informationen über Infektionskrankheiten und persönliche Hygienemaßnahmen zum Schutz vor Grippe und ähnlichen ansteckenden Krankheiten, oder haben Sie daran zur Zeit kein Interesse?

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Hauptschule

mittlerer Abschluss

Abitur/Studium

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

medizinisches Personal

chronisch Kranke

12

12

15

13

13

11

17

88

88

85

86

87

89

83

1

ja, hätte gern weitere Informationen nein, kein Interesse

weiß nicht

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Infektionsschutz durch Hygiene

122

Gespräche mit Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten (66 %) und Zeitungen oder

Zeitschriften (63 %) betrachten jeweils rund zwei Drittel der Befragten als geeignete

Informationsquellen zum Thema Hygiene. Vom Radio bzw. Hörfunk sagen dies 58 Prozent.

Am vergleichsweise wenigsten geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen zu informieren,

bewerten die Befragten Informationen von Pharmaherstellern (33 %) und soziale Netzwerke wie

z.B. Facebook (27 %).

Fernsehsendungen und Zeitungen bzw. Zeitschriften werden im Vergleich zu der

Vorgängeruntersuchung aus dem Jahr 2014 seltener als geeignet eingestuft, um sich über

Hygienemaßnahmen zu informieren. Informationen vom Gesundheitsamt, das Internet und

Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten werden hingegen signifikant

häufiger als geeignete Möglichkeiten zur Information bewertet.

Abbildung 85: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:

Zeitvergleich „ja, geeignet“

Angaben in Prozent

Welche der folgenden Möglichkeiten halten Sie für sich persönlich für geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen zu informieren?

Informationen von Landes- und Bundesbehördenpersönliches Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft

Gespräche mit Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte

2017 2014

±0

±0

+5

+2

+2

-1

+6

+9

-4

-3

-7

±0

+2

+2

Differenz zu 2014

88

80

79

74

74

73

71

70

70

66

63

58

33

27

88

80

74

72

72

74

65

61

74

69

70

58

31

25

persönliches Gespräch mit einem Arzt

Informationen von der Krankenkasse

Informationen vom Gesundheitsamt *)

Informationsbroschüren oder Faltblätter

Internet *)

Fernsehsendungen *)

Zeitungen oder Zeitschriften *)

Radio/Hörfunk

Informationen von Pharmaherstellern

soziale Netzwerke, wie z.B. Facebook

Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten *)

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Infektionsschutz durch Hygiene

123

Noch etwas häufiger als Frauen betrachten Männer ein persönliches Gespräch mit einem Arzt

als geeignete Informationsquelle zum Thema Hygienemaßnahmen. Gleiches gilt für

Informationen von Landes- und Bundesbehörden. Hingegen betrachten Frauen Zeitungen bzw.

Zeitschriften häufiger als für sich persönlich geeignet.

Abbildung 86: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:

Geschlecht „ja, geeignet“

Angaben in Prozent

Welche der folgenden Möglichkeiten halten Sie für sich persönlich für geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen zu informieren?

persönliches Gespräch mit einem Arzt *)

Informationen von der Krankenkasse

Informationen vom Gesundheitsamt

Informationsbroschüren oder Faltblätter

Internet

Fernsehsendungen

Zeitungen oder Zeitschriften *)

Radio/Hörfunk

Informationen von Pharmaherstellern

soziale Netzwerke, wie z.B. Facebook

Informationen von Landes- und Bundesbehörden *)

persönliches Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft

Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten

Gespräche mit Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten

*) signifikanter Unterschied (Männer/Frauen)

Basis: 4.018 Befragte

88

80

79

74

74

73

71

70

70

66

63

58

33

27

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt Männer Frauen

90

78

79

77

74

71

71

70

68

63

59

57

34

26

86

81

78

72

74

75

71

69

71

68

67

59

33

28

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Infektionsschutz durch Hygiene

124

Die über 30-Jährigen halten häufiger als jüngere Befragte Informationen von der Krankenkasse

sowie Informationsbroschüren oder Faltblätter für geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen

zu informieren.

Befragte ab 45 Jahren unterscheiden sich von jüngeren Befragten dahingehend, dass sie den

Rundfunk, also sowohl Fernsehsendungen als auch Radio bzw. Hörfunk, häufiger als geeignete

Informationsquellen zu dem Themengebiet erachten. Auch der Anteil derjenigen, die dies von

Zeitungen oder Zeitschriften sagen, steigt tendenziell mit zunehmendem Alter der Befragten.

Für die Information zu Hygienethemen bewerten die über 60-Jährigen hingegen deutlich

seltener als Befragte anderer Altersgruppen Informationen vom Gesundheitsamt sowie von

Landes- und Bundesbehörden, persönliche Gespräche mit einer medizinischen Fachkraft, das

Internet, Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten und soziale Netzwerke als

geeignet.

Abbildung 87: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:

Alter „ja, geeignet“

Angaben in Prozent

Welche der folgenden Möglichkeiten halten Sie für sich persönlich für geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen zu informieren?

Informationen von Landes- und Bundesbehördenpersönliches Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft

Gespräche mit Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten

Basis: 4.018 Befragte

88

80

79

74

74

73

71

70

70

66

63

58

33

27

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt 16- bis 20-Jährige 21- bis 29-Jährige 30- bis 44-Jährige 45- bis 59-Jährige 60- bis 85-Jährige

92

69

83

71

84

68

84

82

56

65

53

38

40

36

93

72

82

79

78

63

85

74

62

60

54

45

38

33

86

82

86

77

78

77

83

78

64

64

62

54

30

31

86

85

82

77

76

77

74

73

73

70

64

65

34

28

89

79

68

68

66

71

50

56

78

65

69

64

32

18

persönliches Gespräch mit einem Arzt

Informationen von der Krankenkasse

Informationen vom Gesundheitsamt

Informationsbroschüren oder Faltblätter

Internet

Fernsehsendungen

Zeitungen oder Zeitschriften

Radio/Hörfunk

Informationen von Pharmaherstellern

soziale Netzwerke, wie z.B. Facebook

Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten

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Infektionsschutz durch Hygiene

125

Eltern von Kindern im Alter von 0 bis 15 Jahren erachten Informationen von der Krankenkasse

sowie vom Gesundheitsamt, das Internet, Informationsveranstaltungen in Schulen oder

Kindergärten und soziale Netzwerke häufiger als geeignete Informationsquellen zum Thema

Hygiene als Befragte, die nicht für Kinder in diesem Alter erziehungsberechtigt sind.

Abbildung 88: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:

Eltern „ja, geeignet“

Angaben in Prozent

Welche der folgenden Möglichkeiten halten Sie für sich persönlich für geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen zu informieren?

Informationen von Landes- und Bundesbehördenpersönliches Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft

Gespräche mit Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten

*) signifikanter Unterschied (Eltern von Kindern bis 15 Jahre/keine Kinder bis 15 Jahre)

Basis: 4.018 Befragte

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

87

83

84

76

77

76

80

83

69

66

66

56

30

31

88

79

78

74

73

72

69

67

70

66

62

59

34

26

Eltern von Kindernbis 15 Jahre

keine Kinderbis 15 Jahre

persönliches Gespräch mit einem Arzt

Informationen von der Krankenkasse *)

Informationen vom Gesundheitsamt *)

Informationsbroschüren oder Faltblätter

Internet *)

Fernsehsendungen

Zeitungen oder Zeitschriften

Radio/Hörfunk

Informationen von Pharmaherstellern

soziale Netzwerke, wie z.B. Facebook *)

Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten *)

88

80

79

74

74

73

71

70

70

66

63

58

33

27

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Infektionsschutz durch Hygiene

126

Dass sie das Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft persönlich für geeignet halten, um sich

über Hygienemaßnahmen zu informieren, geben Befragte ohne Migrationshintergrund häufiger

an als diejenigen mit Migrationshintergrund. Letztere bewerten hingegen soziale Netzwerke

häufiger als geeignet.

Abbildung 89: Geeignete Informationsquellen zum Thema Hygienemaßnahmen:

Migrationshintergrund „ja, geeignet“

Neben der Einschätzung über die Eignung verschiedener Informationsquellen, wurden die

Befragten auch um eine Angabe gebeten, bei welchen Institutionen sie den Informationsauftrag

zum Thema wahrnehmen. Das Bereitstellen von Informationen zum Thema Hygiene gehört aus

Sicht nahezu aller Befragten (94 %) zur Aufgabe von ärztlichen Praxen. Ebenso ist eine jeweils

deutliche Mehrheit der Meinung, dass Gesundheitsämter (91 %), Schulen oder andere

Bildungseinrichtungen (89 %), Krankenhäuser (87 %) sowie Landes- und Bundesbehörden wie

die BZgA oder das Robert-Koch-Institut (87 %) darüber informieren sollten.

83 Prozent sehen den Informationsauftrag zum Thema Hygiene bei Krankenkassen und

81 Prozent bei Apotheken.

Dass Pharmahersteller Informationen zum Thema Hygiene bereitstellen sollten, meinen

vergleichsweise wenige, aber dennoch knapp die Hälfte aller Befragten (48 %). Im Vergleich zu

persönliches Gespräch mit einem Arzt

Informationen von der Krankenkasse

Informationen vom Gesundheitsamt

Informationsbroschüren oder Faltblätter

Internet

Fernsehsendungen

Zeitungen oder Zeitschriften

Radio/Hörfunk

Informationen von Pharmaherstellern

soziale Netzwerke, wie z.B. Facebook *)

Angaben in Prozent

Welche der folgenden Möglichkeiten halten Sie für sich persönlich für geeignet, um sich über Hygienemaßnahmen zu informieren?

Informationen von Landes- und Bundesbehördenpersönliches Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft *)

Gespräche mit Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten

*) signifikanter Unterschied (Migrationshintergrund: ja/nein)

Basis: 4.018 Befragte

88

80

79

74

74

73

71

70

70

66

63

58

33

27

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

88

75

80

72

68

73

75

68

74

66

61

62

34

32

88

81

78

75

76

73

69

70

68

66

64

57

33

25

mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund

Informationsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten

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Infektionsschutz durch Hygiene

127

der Untersuchung aus dem Jahr 2014 hat sich dieser Anteil interessanterweise signifikant

erhöht.

Abbildung 90: Wahrnehmung des Informationsauftrags Hygiene: Zeitvergleich

Angaben in Prozent

Welche Institutionen sollten Ihrer Meinung nach Informationen zum Thema „Hygiene“ bereitstellen?

ärztliche Praxen

2017 2014

+1

+1

±0

+1

+2

+1

±0

+6

Differenz zu 2014

94

91

89

87

87

83

81

48

Gesundheitsämter

Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen

Krankenhäuser

Landes- und Bundesbehörden

Krankenkassen

Apotheken

Pharmahersteller

93

90

89

86

85

82

81

42

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte

*)

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Infektionsschutz durch Hygiene

128

Mit zunehmendem Alter der Befragten sinkt der Anteil derer, die den Informationsauftrag zum

Thema Hygiene bei Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen sehen. Auch in Bezug auf

Pharmahersteller meinen die unter 30-Jährigen häufiger als ältere Befragte, dass diese

Informationen zu dem Themenbereich bereitstellen sollten. Häufiger als Eltern vertreten zudem

Befragte ohne Kinder bis 15 Jahre diese Ansicht (50 % vs. 37 %).

Abbildung 91: Wahrnehmung des Informationsauftrags Hygiene: Alter

Angaben in Prozent

Welche Institutionen sollten Ihrer Meinung nach Informationen zum Thema „Hygiene“ bereitstellen?

Basis: 4.018 Befragte

ärztliche Praxen 94

91

89

87

87

83

81

48

Gesundheitsämter

Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen

Krankenhäuser

Landes- und Bundesbehörden

Krankenkassen

Apotheken

Pharmahersteller

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt 16- bis 20-Jährige 21- bis 29-Jährige 30- bis 44-Jährige 45- bis 59-Jährige 60- bis 85-Jährige

93

87

96

90

82

74

79

63

97

90

93

92

91

85

84

59

93

94

90

89

88

86

83

37

93

92

88

86

88

85

79

44

93

88

86

84

83

79

82

51

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Infektionsschutz durch Hygiene

129

5.2 Kenntnis der BZgA-Hygienemedien im öffentlichen Raum

Die BZgA entwickelt verschiedene Medien wie Plakate, die auf die Bedeutung des

Händewaschens aufmerksam machen, und Spiegelaufkleber, die in Sanitärbereichen etwa in

Kindergärten, Schulen oder Gaststätten an das Händewaschen erinnern und das richtige

Vorgehen veranschaulichen.

Den Spiegelaufkleber zum richtigen Händewaschen, auf dem Schritt für Schritt erklärt wird,

worauf man beim Händewaschen besonders achten soll, haben 49 Prozent der Befragten schon

einmal gesehen. Das sind deutlich mehr als im Jahr 2014.

Abbildung 92: Bekanntheit der Spiegelaufkleber: Zeitvergleich

Angaben in Prozent

In manchen öffentlichen Toiletten ist auf dem Spiegel über dem Waschbecken ein Aufkleber angebracht, auf dem Schritt für Schritt erklärt wird, worauf man beim Händewaschen besonders achten soll. Haben Sie einen solchen Aufkleber schon einmal gesehen oder haben Sie bisher keinen solchen Aufkleber gesehen?

49

39

36

51

61

63 1

schon einmal gesehen bisher keinen solchen Aufkleber gesehen

2017201720172017

2014201420142014

*)

2012201220122012

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte, 2012: 4.483 Befragte

weiß nicht

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Infektionsschutz durch Hygiene

130

Frauen, Eltern von Kindern bis 15 Jahre sowie Angehörige des medizinischen Personals haben

überdurchschnittlich häufig schon mal einen Spiegelaufkleber der BZgA gesehen. Darüber

hinaus steigt der Anteil derjenigen, denen diese bekannt sind, mit abnehmendem Alter sowie

mit zunehmendem formalem Bildungsgrad der Befragten.

Abbildung 93: Bekanntheit der Spiegelaufkleber

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

In manchen öffentlichen Toiletten ist auf dem Spiegel über dem Waschbecken ein Aufkleber angebracht, auf dem Schritt für Schritt erklärt wird, worauf man beim Händewaschen besonders achten soll. Haben Sie einen solchen Aufkleber schon einmal gesehen oder haben Sie bisher keinen solchen Aufkleber gesehen?

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

weiß nicht

49

45

53

70

67

62

50

26

63

46

51

54

47

30

32

37

50

74

37

54

1

1

1

schon einmal gesehen bisher keinen solchen Aufkleber gesehen

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Infektionsschutz durch Hygiene

131

Die Plakate mit dem Titel „Wo waren Deine Hände heute?“ haben – gemäß eigenen Angaben –

18 Prozent der Befragten schon einmal gesehen. Das sind etwas mehr als in der Untersuchung

2014. Die große Mehrheit der Befragten (82 %) hat diese Plakate bisher jedoch noch nicht

wahrgenommen.

Abbildung 94: Bekanntheit der Hygieneplakate: Zeitvergleich

Angaben in Prozent

An manchen Autoraststätten, Kinos und Gaststätten hängen Plakate mit dem Titel „Wo waren Deine Hände heute?“ Damit soll auf die allgemeine Händehygiene hingewiesen werden. Haben Sie diese Plakate schon einmal gesehen oder haben Sie bisher keins dieser Plakate gesehen?

18

13

82

87

schon einmal gesehen bisher keins dieser Plakate gesehen

2017201720172017

2014201420142014

*)

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte

*)

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Infektionsschutz durch Hygiene

132

Die zuvor genannten Hygieneplakate sind vor allem den älteren Befragten ab 60 Jahren noch

nicht bekannt. Eltern von Kindern bis 15 Jahre haben sie hingegen häufiger als die

Vergleichsgruppe schon einmal gesehen. Und auch hier steigt die Bekanntheit mit

zunehmendem formalem Bildungsgrad der Befragten.

Abbildung 95: Bekanntheit der Hygieneplakate

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

An manchen Autoraststätten, Kinos und Gaststätten hängen Plakate mit dem Titel „Wo waren Deine Hände heute?“ Damit soll auf die allgemeine Händehygiene hingewiesen werden. Haben Sie diese Plakate schon einmal gesehen oder haben Sie bisher keins dieser Plakate gesehen?

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

weiß nicht

18

20

16

30

25

24

17

8

23

17

82

80

84

70

73

76

83

91

77

83

2

1

schon einmal gesehen bisher keins dieser Plakate gesehen

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Infektionsschutz durch Hygiene

133

5.3 Kenntnis der BZgA-Angebote im Internet

Die BZgA stellt Merkblätter zu Infektionskrankheiten in sechs Sprachen zur Verfügung. Diese

sogenannten Erregersteckbriefe sind 7 Prozent aller Befragten bekannt. 93 Prozent wissen

bisher noch nichts von ihnen.

Abbildung 96: Bekanntheit der Erregersteckbriefe: Zeitvergleich

Angaben in Prozent

Die BZgA stellt so genannte „Erregersteckbriefe“ im Internet zur Verfügung. Dies sind Merkblätter mit Informationen zu Infektionskrankheiten. Ist Ihnen dieses Angebot bekannt oder ist es Ihnen nicht bekannt?

7

6

93

94

2017201720172017

2014201420142014

bekannt nicht bekannt

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte

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Infektionsschutz durch Hygiene

134

Unter Frauen und Eltern von Kindern bis 15 Jahre ist die Bekanntheit der Erregersteckbriefe

etwas höher als in den jeweiligen Vergleichsgruppen. Darüber hinaus ist dieses Angebot den 16-

bis 20-Jährigen sowie Angehörigen des medizinischen Personals überdurchschnittlich häufig

bekannt.

Abbildung 97: Bekanntheit der Erregersteckbriefe

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Die BZgA stellt so genannte „Erregersteckbriefe“ im Internet zur Verfügung. Dies sind Merkblätter mit Informationen zu Infektionskrankheiten. Ist Ihnen dieses Angebot bekannt oder ist es Ihnen nicht bekannt?

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

7

6

9

16

6

10

7

4

9

7

93

94

91

84

94

90

93

96

91

93

bekannt nicht bekannt

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Infektionsschutz durch Hygiene

135

Die Seite www.infektionsschutz.de wurde im Jahr 2017 mehr als 3 Millionen Mal aufgerufen.

Das ist eine Steigerung von rund 145% gegenüber dem Jahr 2014.

Von den Befragten haben lediglich 4 Prozent diese Seite gemäß eigenen Angaben schon einmal

besucht. Dies ist eine leichte Steigerung im Vergleich zu der Vorgängeruntersuchung von 2014.

Abbildung 98: Bekanntheit Infektionsschutz.de: Zeitvergleich

Angaben in Prozent

Waren Sie schon einmal auf der BZgA-Webseite www.infektionsschutz.de?

4

2

96

97 1

2017201720172017

2014201420142014

ja nein

weiß nicht

*) signifikanter Unterschied (insgesamt 2017/2014)

Basis: 2017: 4.018 Befragte, 2014: 4.491 Befragte

*)

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Infektionsschutz durch Hygiene

136

Geringfügig häufiger als die jeweiligen Referenzgruppen geben Frauen, 21- bis 44-Jährige sowie

Eltern von Kindern bis 15 Jahre an, schon einmal auf der BZgA-Webseite infektionsschutz.de

gewesen zu sein.

Mit zunehmendem Bildungsniveau steigt der Anteil derjenigen, die diese Webseite schon

einmal besucht haben, an (Hauptschule: 2 %; mittlerer Abschluss: 4 %); Abitur/ Studium: 7 %).

Überdurchschnittlich häufig haben zudem Angehörige des medizinischen Personals diese Seite

schon einmal besucht (15 % vs. 4 % insgesamt).

Abbildung 99: Bekanntheit Infektionsschutz.de

Basis: 4.018 Befragte Angaben in Prozent

Waren Sie schon einmal auf der BZgA-Webseite www.infektionsschutz.de?

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt

Männer

Frauen

16- bis 20-Jährige

21- bis 29-Jährige

30- bis 44-Jährige

45- bis 59-Jährige

60- bis 85-Jährige

Eltern von Kindern bis 15 Jahre

keine Kinder bis 15 Jahre

weiß nicht

4

3

5

2

8

8

3

1

9

3

96

97

94

98

92

92

97

99

91

97

1

ja nein

Page 141: Infektionsschutz durch Hygiene - bzga.de · Referat 1-11 Autoren: Dr. Andrea Rückle, Dr. Linda Seefeld, Ute Müller, PD Dr. Oliver Ommen, Anna Platte, Volker Stander, Peter Lang,

Infektionsschutz durch Hygiene

137

Von den rund 200 Befragten, die die Internetseite infektionsschutz.de schon einmal besucht

haben, haben 78 Prozent Informationen zu Infektionskrankheiten im Allgemeinen, also zu

möglichen Erregern, Übertragungswegen oder Krankheitsbildern gelesen. 71 Prozent

beschäftigten sich mit einem oder mehreren Erregersteckbriefen.

Die Hygienetipps haben 61 Prozent gelesen und knapp die Hälfte (46 %) hat sich näher mit den

FAQ’s zum Thema Hygiene auseinandergesetzt.

Dass sie Printmaterialien wie Broschüren, Faltblätter oder Aufkleber bestellt (20 %) oder sich

Filme angesehen haben (20 %), gibt jeweils jeder Fünfte derjenigen an, die schon einmal die

Internetseite infektionsschutz.de genutzt haben.

Abbildung 100: Genutzte Angebote auf Infektionsschutz.de

78

71

61

46

20

20

Basis: 204 Befragte, die Infektionsschutz.de schon einmal besucht haben Angaben in Prozent

Welche Angebote auf der Internetseite infektionsschutz.de haben Sie genutzt? Haben Sie …

... Informationen zu Infektionskrankheiten im Allgemeinen, also zu möglichen Erregern, Übertragungswegen oder Krankheitsbildern gelesen

... Fragen und Antworten - FAQ‘s - zum Thema Hygiene gelesen

... die Hygienetipps gelesen

... einen oder mehrere Erregersteckbriefe gelesen, also Informationen zu ganz bestimmten Infektionskrankheiten?

... Printmaterialien, also z.B. Broschüren, Faltblätter oder Aufkleber bestellt?

... Filme angesehen?

insgesamtinsgesamtinsgesamtinsgesamt


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