Date post: | 23-Mar-2016 |
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Erkundung und Nutzung des Untergrundes
Katalog zur Wanderausstellung
In die
Tiefe gehen
Erkundung und Nutzung des Untergrundes
Katalog zur Wanderausstellung
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Tiefe gehen
BezugKoordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIENTelegrafenberg A6, 14473 PotsdamTel.: 0331-288-1071Fax: [email protected]
Impressum
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Vorwort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Ausstellungskonzept. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Die Eroberung des Untergrundes – historischer ExkursSteinzeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Antike und Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Neuzeit und Heute. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Bis 100 Meter TiefeLuftbildauswertung – Adlerauge sei wachsam!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Bodenkunde – Boden-Ständig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Oberflächennahe Seismik – Stadt unter der Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Elektrik & Co. – Spannung: Geoelektrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35Ver- und Entsorgung – Vom Abwasserkanal zur Naherholung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39Ver- und Entsorgung – Lebensadern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41Verkehr und Leben – Mission: Invisible! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45Verkehr und Leben – Bahn frei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Inhalt
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Bis 1 000 Meter TiefeTiefenseismik – Wie man hineinruft so schallt es heraus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Erdgaskaverne – Luft-Raum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55Verkehr unter der Erde – Das längste Loch Europas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57Rohstoffe – Energie! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
Bis 10 000 Meter TiefeBohrungen – Botschaft aus der Tiefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67Bohrlochgeophysik – Einblicke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 693D-Tomografie – Signale aus der Tiefe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71Geothermie – Heizkörper Erde. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73Klimaschutz – Prima Klima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
Ausblick und Zukunft – Quo vadis, Untergrund? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77Geräusche aus der Tiefe – Hörstation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79Dank an die Partner. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81Das Ausstellungsteam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83Impressionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
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Jede Sekunde wird in Deutschland eine Flächevon 15 m2 für neue Siedlungs pro jekte und Ver -kehrs maß nahmen beansprucht. Mehr als 10%der Ge samtfläche Deutsch lands sind bereits alsbebaute Flächen ausgewiesen. Die Nutzungfreier Flächen und die Zer schneidung der Land -schaft erfolgt je doch vielfach auf Kosten derLebens be din gungen von Menschen, Tieren undPflanzen. Verkehrswege und Einrichtungen desöffentlichen Lebens werden daher schon heutevermehrt in den Untergrund verlagert. Auch alsSpei cherraum und um weltfreundliche Energie -ressource gewinnt der Untergrund zunehmendan Be deu tung.
Bauprojekte im tieferen Untergrund sind bisheraber noch mit erheblichen Risiken ver bun den.Ökologisch vertretbare, tech nisch verlässliche undgesellschaftlich ak zep table Lö sun gen er forderneine begleitende und vorausschauende Forschung.
Die »Erkundung, Nutzung und der Schutz desUn ter grundes« ist daher ein Schwer punkt desFor schungs- und Entwick lungs pro gramms GEO-TECHNOLOGIEN, das ge mein sam vom Bun des -ministerium für Bil dung und Forschung (BMBF)und der Deut schen For schungs gemeinschaft(DFG) ge fördert wird. Es will die zu kunfts orien -tierte und nachhaltige Ent wick lung unserer Städ -te und Regionen und die Erprobung neuer Wegeim Klimaschutz unter stüt zen. Hier überschneidensich ökologische, wirtschaftliche und gesell -schaft liche Inte ressen und An sprüche.
Die Ausstellung »In die Tiefe gehen« begleitet diesen neuen Forschungs schwer punkt und in for -miert bundesweit eine breite Öffentlichkeit überdie Mög lichkeiten der Erkundung und nach -haltigen Nutzung des unterirdischen Rau mes. Sie greift damit ein The ma auf, das weite Teileunserer Ge sell schaft bewegt. Es so umzusetzen,dass es für die Menschen auch »begreifbar« wird,das wollen wir mit dieser Aus stellung erreichen.
Vorwort
Prof. Dr. Volker Mosbrugger
Vorsitzender des Lenkungsausschusses
GEOTECHNOLOGIEN
Dr. Ludwig Stroink
Leiter Koordinierungsbüro
GEOTECHNOLOGIEN
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Mit »Untergrund« verbinden wir Dunkel heit undEnge. Der Untergrund ist jedoch nicht lebensfeind-lich, sondern vielmehr ein be wohn ter Raum – wieneue Forschungen be weisen: sogar bis in großeTiefen. Der Unter grund ist wichtige Raumressourcefür Roh stoffe, Energie, Verkehr, Transport sowie fürmoderne Architektur und Leben.
Die Ausstellung »In die Tiefe gehen« greift dieseAspekte auf. Der Dialog beginnt dabei mit demrobusten Ausstellungssystem: Die rostigen, nurdünn mit Klarlack überzogenen Baustahlgittererzeugen in Kombi na tion mit den eleganten Aus -stellungstafeln Spann ungen, die den Be sucher inihren Bann ziehen. Die Transparenz der Aus - stellung steht da bei stellvertretend für den trans parenten Dialog zwischen Forschung undÖffentlichkeit.Zweites bestimmendes Element ist die freund -liche, lichtdurchflutete Atmosphäre. Gerade imUntergrund spielt Licht eine ent schei dende Rolle.»Leuchttürme« führen den Besucher daher durchdie Ausstellung, mar kieren den Beginn der vierverschiedenen Kapitel und verschaffen Über-blick. Schma le Sichtschlitze geben den Blick freiauf Expo nate im Inneren der Leuchttürme undladen so zum Entdecken ein. Die klare Farb- undFormensprache mit groß formatigen Bildern gibtzusätzliche Orien tie r ung beim Streifzug durch den
Un ter grund. Die Gliede rung in einen ge schicht -lichen Über blick über die »Erober ung des Unter -grundes durch den Menschen« so wie in dieKapitel »bis 100 Meter Tiefe«, »bis 1 000 MeterTiefe« und »bis 10000 Meter Tiefe« spiegelt sich inder Farbge bung von »Leucht tür men« und Tafelnwider, die dem Schicht auf bau des Untergrundesnachempfunden ist.Zentrale Elemente der modular aufgebautenPräsentation sind zahlreiche dreidimensionaleExponate – Originalstücke ebenso wie interaktiveModelle. Zu den besonderen Schätzen zählenarchäologische Fundstücke wie Flintstein aus 5000Jahre alten, steinzeitlichen Bergwerken oder ein 1 000 Jahre alter Bergmannsschuh. ModerneMedien runden das Gesamterlebnis ab. Dabei stelltdie »Hör-Bar«, an der Geräusche der Erde wie Erd - be ben oder Vulkanausbruch »er lauscht« werdenkönnen, eine Besonderheit dar. Das Hören als einerder wichtigsten Sinne im eigentlich dunklen Unter -grund wird so besonders intensiv wahrgenommen.
Die abwechslungsreiche Kombination ver schie -denster Elemente macht die Aus stel lung für nahezualle Ziel- und Alters grup pen zu einem spannendenund interessanten Er leb nis.
Dr. Andreas Gundelwein Grit Schwalbe
Das Ausstellungskonzept
Die Eroberung desUntergrundes –historischer Exkurs
Die Eroberung desUntergrundes –historischer Exkurs
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Mit Dampf in die Tiefe
Oberharzer Bergleute mit
Pressluftbohrer um 1890
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Höhlenmalereien von Lascaux (Frankreich)
Sie zeigen die eiszeitliche Fauna vor etwa
15 000 Jahren.
Feuersteinbergwerk Spiennes (Belgien)
In mehr als 30 Metern Tiefe wurde »bergfrischer«, un -
verwitterter Flint zur Werkzeugherstellung gewonnen.
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Ausgrabungen in der Höhle
»Hohle Fels« bei Schelklingen
Diese Höhle wurde bereits vor rund
30 000 Jahren vom Menschen aufgesuchtBe
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Steinzeit
Schon vor über 10 000 Jah ren wurde der Unter grund als Schutz raum, für kulti-sche Zwecke und zur Roh stoff gewinnung ge nutzt. Der Untergrund be ginnt an derOber fläche – und wird schon seit langer Zeit genutzt. Die Nutzung begann mit der Er -kundung zu gäng licher natürlicher Hohl räu me, der Höh len. Deren Rand be reiche dientenals Schutz raum. Die Höhlenmalereien von Lascaux, die vor etwa 17 000 Jahren entstan-den, belegen die Nutzung für kultische Zwecke. Der Untergrund bietet begehrte Rohstoffe.Erste Schürfe auf den Farbstoff Ocker gab es bereits vor über 20 000 Jahren. Vor rund 5 000 Jahren begann der Bergbau auf Feuer stein (Flint), später auf Salz und Erze. Schonfrüh wurden Tiefen von bis zu 50 Metern unter der Oberfläche erreicht.
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Der »Rathstiefste Stollen« bei Goslar
Mittelalterlicher Ent wässerungsstollen von
über 1000 Meter Länge
Römische Wasser leitung
Mechernich/EifelK. G
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San Callisto-Kata kom ben in Rom
Um 200 n. Chr. entstandener Grab -
komplex über mehrere unterirdische
Stockwerke
Antike und Mittelalter
Vor allem die Suche nach Rohstoffen ließ den Men schen in immer größere Tie fenvorstoßen. Die be sonderen Heraus for derungen der Tiefe, wie Dunkelheit undWasser einbrüche, führten zu vielen technischen Verbesserungen. In Antike undMittelalter waren Bergwerke schon mehrere hundert Meter tief, Stollen und Strecken kilo-meterlang. Vor allem metallische Rohstoffe wurden gewonnen. Noch heute sind diedamaligen Ingenieurs leistun gen beeindruckend. Der Untergrund wur de jedoch auch alsBauraum genutzt – zum Beispiel für Gru ben häuser und Ver sor gungs einrichtungen. Soreicht der tiefste Burgbrunnen Europas am Kyffhäuser in Thü rin gen 170 Meter hinab. Dasunter irdische Labyrinth der Katakomben in Rom war für die frühen Christen Be gräb nis -platz und Kultraum.
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Hiskia-Tunnel in Jerusalem
um 700 v. Chr. – zu dieser
Zeit eine technische Meister -
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Bergmannschuh
Harz, um 1000 n. Chr.
Leihgabe Niedersächsisches Landesamt
für Denkmal pflege, Arbeitsstelle
Montanarchäologie
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Schmuckscheiben
Bronze, um 1000 v. Chr.
Leihgabe Niedersächsisches Landes -
museum Hannover, Kat.-Nr. 153:60c
»Schrämspuren«
Ergebnis der Arbeit
mit Schlägel und Eisen,
um 1150 n. Chr.
Ausstellungsvitrine
Vordergrund: Bergmannschuh
Hintergrund: Schlägel und Eisen
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Wasserrad im Rammelsberg (Harz)
Teilrekonstruktion von 1999
Wasserkraft als Energiequelle ersetzte
mehr und mehr Tier und Mensch.
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»Bohrpfeife« in einem Harzer Bergwerk
um 1750
Der Einsatz von Schwarzpulver zum Sprengen im
Bergbau erforderte die Umstellung von Schlägel
und Eisen-Arbeit auf »händisches Bohren«.
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Harzer Kolbenpum pensatz
um 1880
Solche Kolbenpumpen lösten
die altertümlichen und wenig
effektiven Eimer- und
Becherwerke ab.
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Neuzeit und Heute
Der Drang in die Tiefe ist ungebrochen. Früher als unerreichbar gelten-de Tie fen werden nun er schlos sen. Zeit weise hält die technische Ent -wick lung nur schwer mit dem Tiefen fort schritt mit. Immer stärker stehenRohstoffe im Mit tel punkt des Interesses. Weltweit operierende Handelshäuserwie die Fugger aus Augsburg sorgen schon um 1500 für eine rasche Ver -breitung von Waren und Informationen – eine frühe Phase der »Globa li sie -rung«. Stei gen de Rohstoff nach frage und erschöpfte oberflächennahe Lager -stätten erfordern immer tiefere Berg wer ke – und neue technische Lösungen inden Bereichen Energie ge win nung, Lasten trans port und Ab bau tech nik.
Elbtunnel in Hamburg
Mehr als 100 000 Fahrzeuge passieren
täglich dieses technologische Meisterwerk.
Bohrturm der
Konti nen talen Tiefbohrung
Windischeschenbach
(Oberpfalz).
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Südafrikanische Goldmine
Bergleute in den südafrikani-
schen Gold minen arbeiten in
bis zu 5000 Metern Tiefe –
das ist Weltrekord.
Heute
Neben Rohstoffen nutzen wir heute den Untergrund für Verkehr und Versorgung.Moderne Forschung erlaubt sogar einen »Blick« in den Erdkern. Auch heute ist derUntergrund wichtige Quelle für viele Rohstoffe. Die tiefsten Berg werke der Welt liegen inSüd afrika und reichen bis in fünf Kilometer Tiefe. For schungs bohrungen stoßen bis überzehn Kilometer in den Untergrund vor. Aber auch sie »kratzen« nur an der Oberfläche derErde. Über die tieferen Bereiche können wir nur indirekte Informationen gewinnen. Dochder Untergrund liefert nicht nur Roh stoffe. Fläche ist eine knappe Ressource: Jede Stundewer den in Deutschland über 50 000 Quad rat meter oder sieben Fuß ball fel der für Siedlungund Verkehr verbraucht. Die Be deutung des Unter grundes als Bau-, Trans port- und Lager -raum wächst daher täglich.
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Bis 100 Meter Tiefe
»Großer Lauschangriff« in der Mainzer Straße
Mit Geophonen verborgenen Kellergewölben
auf der Spur. Oppenheim, 1994
Bis 100 Meter Tiefe
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Gefährliches Erbe
Im Bildausschnitt sind die Explosionskrater deut -
lich von der Ein schlag stelle der nicht explodierten
Bombe (roter Kreis) zu unterscheiden.
Stereoskopbild
Zur besseren Auswertung von Luftbildern.
Spuren des Bombarde ments an der
Auto bahn bei Stillhorn
Südliches Hamburg, 1945
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Adlerauge sei wachsam!
Oft können oberflächennahe Strukturen im Boden bereits aus der Luft erkanntwer den – kostengünstig und großflächig. Luftbilder sind häufig das erste Glied in derlangen Kette möglicher Erkundungs metho den. Zerstörungsfrei, kostengünstig und groß -flächig liefern sie wichtige Informationen über die ersten Meter des Untergrundes.Archäologen, Kampfmittelräumdienste und Geologen gehen daher gerne »in die Luft«. Je nach Fragestellung sind dafür alte oder neue, Sommer- oder Winterbilder, normale oderStereoaufnahmen erforderlich.
Lage des Bildausschnittes
südlich von Hamburg
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Gefühls-Echt
In der Bodenkunde ist Finger -
spitzengefühl ge fragt, um die
Körnung des Bodens, also
seine Zusam men setzung aus
grobem Sand, feinem Schluff
und Ton abzuschätzen.
Dünnschliff der Anrei che r ungs zone
eines Pod sol bodens
Die dünnen Häutchen aus Humus und
Eisen (a), welche die Sandkörner (b) über -
ziehen, wirken wie Kitt.
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Boden-Ständig
Wer es genauer wissen will, muss den Boden »öffnen«. Das istnach wie vor zu meist harte Handarbeit. Jeder Prozess hinterlässtseine Spuren im Boden, der so zum Ar chiv für Umwelt, Klima undEingriffe des Menschen wird. Farbe, Struktur und Zu sam men set zungdes Bodens sind wichtige Eigenschaften, um Nutzungs möglichkeitenabzuschätzen. Der Boden ist ein Reaktor für vielfältige chemische,biolo gische und physikalische Prozesse. Neben dem Spaten sinddaher hochentwickelte Mess- und Analysesysteme wichtige Hilfs -mittel der Bodenkundler.
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Boden-Kunst
Gebleichte Böden, sogenannte »Pod -
sole«, sind farbenprächtige Kunst werke
der Natur. Sie entstehen auf nähr stoff -
armen, sandigen Böden bei hohem
Niederschlag: Hu mus und Metalle wie
Eisen und Mangan werden aus der hellen
Zone ausgeschwemmt und im Unter -
boden angereichert.
Alles im Lack
Gestauchte Saale-zeitliche Sande mit
Ausfällungen von Eisen und Mangan.
Müssen bei Schwarzenbeck (Schleswig-
Holstein), Leihgabe Universität Hamburg
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Ausstellungstafeln
Die Geophonreihe aus der Mainzer
Straße in Oppenheim setzt sich in der
Ausstellung fort.
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Stadt unter der Stadt
Die Stadt Oppenheim in Rheinland-Pfalz ist von zahlreichenKellern und Hohlräumen aus dem Mittelalter durchzogen.Lange Zeit wusste niemand mehr genau, wo diese Hohlräume liegen.Die zum Teil geringmächtige Überdeckung der Gewölbe hielt nichtimmer den Belastungen des modernen Verkehres stand – was eineStreifenwagenbesatzung 1986 am eigenen Leib erfuhr: Sie ging »denDingen auf den Grund«.
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»Undercover«
Eingebrochener Streifenwagen in
Oppenheim am Rhein. Die Straßendecke
brach ein und es entstand erheblicher
Sachschaden.
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Gefahr im Untergrund
Tagessituation mit Grund -
rissen der ver messenen
Kelleran la gen (rot).
Deutsche Montan Technologie, Essen
Deutsche Montan Technologie, Essen
Unterirdischer Kellerraum aus dem
14. Jahrhundert in Oppenheim
Mächtige Kellergewölbe und kilometerlange Gän ge
durchziehen den Untergrund der Stadt Oppenheim
am Rhein in einer Tiefe zwischen einem und 30 Metern.
Die ersten Keller wurden vermutlich kurz nach der Stadt -
gründung im 13. Jahr hun dert angelegt. Viele sind heute
unzugänglich oder vergessen.
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Suchen und Sanieren
Mit geophysikalischen Methoden werden Hohl räume geortet.An schlie ßend er folgt eine Sicherung. Ziel ist die Aufspürung unbe-kannter, nicht mehr zugänglicher Hohl räume im Unter grund der StadtOppenheim. Dafür werden neben Refrak tions seismik, auch Geoelektrikund Georadar eingesetzt. So können große Flächen in kurzer Zeit mit ge -rin gem Aufwand untersucht werden. Nach Bewertung der Stand sicherheitvon Kellern und Straßen werden die Hohlräume wahlweise saniert oderverfüllt und Straßen mit Plas tik matten gegen Einbrüche gesichert.
Verstärkung
Um bei einbrechenden Keller gewölben
Schäden zu begrenzen, werden Schwach -
punkte mit Kunst stoffmatten (Geo-Gitter)
verstärkt. So wird im Scha densfall ein tie-
fes Ein bre chen von Fahr zeu gen ver hindert.
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Ver-Messen
Die Messungen zur »geoelek trischen Leit -
fähigkeits tomo grafie« laufen automatisch
– doch zuvor muss intensiv Hand ange-
legt werden. Die Auf lö sung und die Un -
tersuchungs tiefe sind abhängig vom Ab -
stand der Sonden. Elbe bei Torgau, 2002
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Kontakt-Freudig
Zwischen zwei Edelstahl-Elektroden fließt
elektrischer Strom durch den Boden, welcher
aus Millionen winziger »geologischer Wider -
standelemente« besteht.
Die Änderungen in der räumlichen und zeit-
lichen Ausbreitung des Stroms werden direkt
vor Ort im Messwagen ausgewertet. Sie sind
ein Maß für die Durchfeuchtung des Deich -
kernes. Elbe bei Torgau, 2002
Universität Leipzig
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Universität Leipzig Fakten – Fakten – Fakten
Die Änderung der elektrischen Leitfähigkeit liefert ein
buntes Bild. Sie hängt von Bauweise, Material und
Durchfeuchtung des Deiches ab. Erst eine ausgeklügelte
Software und die Interpretation durch Fachleute erlau-
ben Aussagen zur Stabilität des Deiches. Die Grafik zeigt
deutlich die Austrocknung des Deichkernes nach dem
Sommer hoch wasser 2002.
Spannung: Geoelektrik
Die Geoelektrik erlaubt eine rasche und günstige Diagnose über denZustand von Deichen. Immer wieder treten Flüsse bei starken Niederschlägenüber die Ufer. Jetzt müssen die Deiche halten! Durch die Messung elektrischerLeitfähigkeiten im Untergrund können Schwächezonen ohne Zerstörung desDei ches kostengünstig aufgespürt werden. Damit leistet die Geoelektrik einenwichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz.
Magnetische Feldmessung
Die Sonden an dem Messwagen
registrieren feinste Störungen des
Magnetfeldes im Boden.
Wir machen den Weg frei
Das mittelalterliche Straßenpflaster hat
sich schon bei den archäomagnetischen
Messungen ab gezeichnet (s.a. Skizze
rechte Seite). Somit konnten die Archäo -
lo gen an dieser Stelle gezielt graben.
Nienover, Niedersachsen
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Anziehend: Geomagnetik
Durch den Menschen verursachte Störungen des Untergrundes können mit Hilfevon Magnetometern sichtbar gemacht werden. Kleinste metallische oder magnetisier - bare Materialien im Untergrund erzeugen an der Erdoberfläche ihr »eigenes« Magnetfeld.Mit hochgenauen Magnetometern werden minimale Unterschiede gemessen. Diese gebendem Archäologen Hinweise auf verdeckte Mauerreste, Gräben und Wälle und erlaubengezielte Ausgrabungen.
Weg-Weisend
Archäomagnetische Aufnahme von Weg
und Graben. Mit den Augen der Magne -
tik sieht die grüne Wiese anders aus: ein
Weg (a) und ein Ringwall (b) werden
erkennbar. Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben, Hannover
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Die Emscher
Lebensader des Ruhrgebietes
Emschergenossenschaft, Essen
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Das vollautomatische Reinigungs- und Inspektionssystem
Künftig spürt ein neuartiges Inspektions system selbstständig via
Lasertechnik mög liche Schäden auf. Dieses beseitigt Abla gerungen
und prüft Materialabtrag sowie Lageabweichungen der Kanal führung.
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Vom Abwasserkanal zur Naherholung
Im Zuge der Industrialisierung wurde die Emscher zu einem offenen Abwasser kanal um -funktioniert. Mit einem unterirdischen Entsorgungssystem wird sie jetzt wieder zu einemnaturnahen Fluss umgebaut. Die Emscher war bis ins 19. Jahrhun dert ein unbedeutender Fluss ineiner kaum besiedelten Landschaft. Aufgrund des geringen natürlichen Gefälles entstand kein tiefesFluss bett und es kam häufig zu großflächigen Überschwemmungen.Mit Beginn des Bergbaus in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die Bevölker ungs dich te in derRegion sprunghaft zu. Anwohner, Zechen und Industriebetriebe leiteten ihre Ab wässer ungeklärt inden Fluss ein. Durch Bergsenkungen als Folge des Kohleabbaus ver schlech terte sich die Abfluss -situation zu sätzlich: Überschwemmungen wurden zum Re gel fall und faulende Abwässer in überflu-teten Senken führten zu untragbaren hygienischen Zu ständen. Nach der Nordwanderung des Berg -baus sind in der Region keine Berg sen kun gen mehr zu befürchten. Jetzt kann die Emschergenossen -schaft dem Em scher sys tem ein neues Gesicht geben. Das Abwasser wird Schritt für Schritt in unter-irdische Ka nä le verlegt. 144 von insgesamt 340 Kilometern Abwasserkanal sind bereits realisiert. Inet wa einem Jahr zehnt soll das Abwasser der gesamten Region unter die Erde verbannt sein. Einige Nebenläufe der Emscher sind jetzt schon vollständig von ihrer Abwasserlast befreit und wur-den in naturnahe Gewässer umgestaltet. 31 Kilometer Betonschalen sind bereits entfernt, um denBächen wieder ihren natürlich geschwungenen Lauf zurück zu geben. Das größte InvestitionsprojektDeutsch lands umfasst ein Auftragsvolumen von rund 4,4 Milliarden Euro.
Neue Lebensqualität
Entlang der städtischen Fluss abschnitte
entstehen attraktive Orte am Wasser. Alte
Emscher im Land schafts park Duisburg-NordEm
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Lenkbare Erdrakete »Grundosteer«
Mit solchen lenkbaren »Erdraketen« können Rohrl ei tung -
en neu verlegt oder erneuert werden. Das Steuersystem
ermöglicht dabei das Umfahren von Hindernissen.
Länger, höher, weiter
Grabenlose Bohrsysteme haben
Reichweiten bis 500 Meter.
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Nicht für die Ewigkeit
Die Alterung der Rohrnetze, Erd- und Verkehrslasten
sowie Pflanzenwurzeln führen zu Rissbildungen und
Rohrbruch. Die geschätzte »Lebenszeit« eines Rohres
beträgt rund 50 bis 80 Jahre. Bei 2 Millionen Kilometer
Gesamtlänge müssen also jedes Jahr rund 40 000
Kilometer Versorgungsleitungen erneuert werden.
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Lebensadern
Ein riesiges unterirdisches Leitungsnetz sichert unsere Ver- und Entsorgung.Innovative Systeme zur Verlegung und Erneuerung senken Belastungen undKosten. Es gibt verschie de ne Ver fahren: Die Verdrängung des Erd rei ches, dieRäum bohrung und das Berst ver fah ren. Unter unseren Füßen erstreckt sich ein riesigesNetz an Rohren und Leitungen – allein in Deutschland rund 2 Millionen Kilometer! Ohnedieses Ver- und Ent sor gungsnetz ist unser modernes Leben kaum vorstellbar. Die regelmä-ßige Erneuerung ist wichtig, aber mit hohen Kosten und Aufwand verbunden. InnovativeSysteme, wie die gra bungs lose Verlegung, können Aufwand und Kosten bei Austauschoder Neuverlegung re du zieren.
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Modell des »CargoCap«
Mit solchen führerlosen Schienen fahr zeu -
gen könnte der zukünftige Güter trans port
in unterirdischen Rohrleitungen er folgen –
quasi eine »Rohrpost für Container«.
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Güter im Autobahnstau
In Ballungsgebieten wie dem Ruhr ge biet
gehören solche Bilder zum Alltag. Täglich
gehen der deutschen Volkswirtschaft durch
Staus rund 270 Millionen Euro verloren!
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Umweltgerecht
Die unterirdischen Schienenfahrzeuge
emittieren keine Abgase. Die Staugefahr
wird herabgesetzt.
Mission: Invisible!
Unterirdische Transportsysteme bieten eine umweltfreundliche, nach-haltige und wirtschaftliche Alternative zu Straße, Schiene, Wasser undLuft. Durch unterirdisch verlegte Transportsysteme können Stückgüter unab-hängig vom Stra ßen verkehr transportiert werden. Eine Studie der Ruhr-Uni ver -si tät Bochum zeigt, dass solch ein Sys tem in Ballungs räu men wie dem Ruhr ge -biet innerhalb kurzer Zeit zu realisieren und wirtschaftlich zu betreiben wäre.Straßen und Umwelt würden dadurch entlastet.Die führerlosen Schienenfahr zeuge sind dabei individuell an ge trieben und errei-chen ihr Ziel selbstständig. Jedes Fahrzeug kann zwei Europaletten laden. Plänefür die Einr ich tung un terirdischer Trans port systeme gibt es auch in den Nieder -lan den, den USA und Japan.
Ruhr
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Dach-Garten
Der neue »Straßburger Platz« mit den Lichtaugen bildet
das Dach in den Planungen des neuen Bahn hofs in
Stuttgart. Der Schloss park gewinnt 100 Hektar – rund
40 Fußball felder – an Fläche.
Bahnbrechend: Reisen &
Leben unter der Erde
Innenansicht des zukünftigen
Stuttgarter Bahnhofs
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Flächengewinn
Die Stuttgarter Innenstadt gewinnt durch
die neue Gleisführung Bauland. Neue,
zentrumsnahe Stadtquartiere entstehen.
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Bahn frei
Bahn höfe verbrauchen Flächen und verursachen Verkehrslärm. Eine intelligenteAlter native ist die Verlegung von Bahn hof und Gleisen in den Untergrund.Bahnhöfe liegen meist zentral. Die Gleise be legen jedoch zumeist große Flächen, der Ver -kehrslärm ist erheblich. Kopfbahnhöfe verursachen zudem Zeitverluste.Die Lösung ist eine Verlegung der Anlagen unter die Erde. Dieser Plan soll in Stutt gart dem-nächst umgesetzt werden. Der Baubeginn ist für 2005 geplant. Im Innenstadtbereich kön-nen so neue attraktive Flächen gewonnen und nachhaltig genutzt werden.
Bis 1000 Meter Tiefe
Steinbeißer
Solche Tunnelbohrmaschinen mit
Durchmessern von bis zu 14 Metern
können Tagesvortriebe von bis zu 40
Metern im festen Gestein erreichen
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50
Erschütternd
Diese bis zu 30 Tonnen schweren Vibratoren erzeugen
die Druck wellen für die seismischen Messungen. Die drei
Fahr zeuge schwingen dank Funksteuerung synchron.
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Wie man hineinruft so schallt es zurück
Druckwellen gebenAufschluss über den Aufbau des Untergrundes. An den Schicht -grenzen der Gesteine im Untergrund werden Druck wellen reflektiert – je nach Dichte undStruktur unterschiedlich stark. Aus diesem »Echo« leiten Geowissen schaftler den Aufbaudes Unter grundes und die Art der Gesteine ab – bis in Tiefen von über 10 Kilometern!Künstliche Druckwellen werden durch Sprengungen oder durch Vibrationen mit Spezial -ma schinen erzeugt. Dieses Verfahren wird als Seismik bezeichnet.
51
Rechen-Ergebnis
Das Ergebnis ist solch ein räum liches Bild des Unter grun -
des, ein »3D-Volumen«. Angegeben sind hier Lauf zei ten,
noch keine Tiefen. Pfeile kennzeichnen potenziell gas-
führende Horizonte.
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Vorstoß in die Tiefe
Sprengung für seismische Unter suchungen in Chile. Mit Spren -
gungen erzeugte Druckwellen erlauben einen be sonders tiefen
Einblick in den Untergrund. Sie sind je doch nur in dünn besiedel-
ten Regionen, wie Wüsten ge bieten, einzusetzen.
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53
Sensibelchen
Geophone in der Ausstellung zeigen schon
geringste Bodenerschütterungen an.
Eine Wasserwaage
der besonderen Art
Ein Neigungsmesser registriert die
Verformung des Fußbodens unter
den Besuchern. Das Ergebnis wird
in dieser Anzeige präsentiert: beim
Herantreten an das Gerät »kippt«
die Vitrine zum Besucher hin.
54
Fledermaus-Prinzip
Gaskavernen im Salzgestein werden mit Wasser ausge-
spült. Der einzige »Zugang« ist ein Bohrloch mit wenigen
Dezi metern Durchmesser. Für die Vermessung des entstan-
denen Hohlraumes bedarf es daher spe zieller Tech nik.
Die Nutzung des Ultraschalls ist von den Fleder mäu sen
abgeschaut und wurde schon früh als Echolot in der
Seefahrt eingesetzt. Aus Laufzeit und Richtung des re flek -
tierten Schalls lässt sich die Form des Hohlraumes bestim-
men. Kernstück der Sonden ist eine Ultra schall keramik.
Mit einer zeitlichen Auflösung im Mikro sekun denbereich
werden hochgenaue Mess-Ergebnisse erreicht.
Modellcharakter
Gaskaverne im maßstabsgetreuen Modell
mit eingeführter Messsonde.
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Luft-Raum
Der Untergrund dient auch als Speicherraum für Gase und Flüssigkeiten. Rohstoffewer den nicht nur aus der Tiefe herausgeholt, manche werden auch hinuntergebracht: UmUnterschiede im Energie ver brauch (Sommer – Winter / Tag – Nacht) auszugleichen, wirdErdgas in riesigen, künstlich geschaffenen unterirdischen Hohlräumen – »Kaver nen« – ge -speichert. Ne ben solchen künstlichen Hohlräumen werden auch poröse Ge steine wieSandstein als Spei cher genutzt. Hier spricht man dann von Porenspeichern.
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Gasspeicher in Deutschland
Insgesamt gibt es in Deutsch land derzeit 145
Gas kaver nen sowie mehrere Poren spei cher.
Das Gesamt speicher volumen von 23
Milliarden Kubikmetern reicht aus, um die
Erd gasver sorgung in Deutschland für etwa
70 Tage zu sichern. Die eingelagerten Ölre-
serven reichen für rund 90 Tage.
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Passhöhe des Gotthard
Der 2091 Meter hohe Gotthard-Pass ist
ein lohnendes Ziel für sport liche Rad fah -
rer. Güter trans por te tun sich mit den
Ber gen jedoch schwer.
Berg-Bahn
Die Schweizer sind Europa meister im Bahn -
fahren. Und auch ein Großteil des Güter -
trans ports läuft über die Schiene. Ziel der
Schweizer Ver kehrs politik ist, diesen Anteil
weiter zu erhöhen.
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57
Linienführung Gotthard-Basistunnel
Neben dem Nord- und dem Südportal wird
der Bau von drei Zwischen ausstiegen in
Amsteg, Sedrun und Faido voran getrieben.
Das längste Loch Europas
Der neue Gotthard-Tunnel bricht alle Rekorde. Seit dem13. Jahrhundert nimmt die Be deu tung des Gotthards alskürzeste Nord-Süd-Verbindung stetig zu. Bereits 1707erfolgte der erste Tunnelbau, das 70 Meter lange »Urner -loch«. Der neue Gotthard-Tunnel wird mit 57 KilometernLänge der weltweit längs te Eisenbahntunnel sein. ZwölfJahre werden sich die Ingenieure durch das Gebirge gra-ben. 24 Millionen Tonnen Gestein müssen sie dabei ausdem Berg schaffen.
Alp
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AG
Geologischer Schnitt durch das Gotthard-Massiv
Zahlreiche Störungszonen im Gestein des Gotthard-
Massivs stellen die Ingenieure und Geologen vor große
technische Herausforderungen.
Alp
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DEA
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rgBahn-Brechend
Bei der Bohrung »Söhlingen Z 15« in Niedersachsen ist
es gelungen, in 5 000 Metern Tiefe auf einen Kilo meter
Länge fünf »Fracs« zu setzen. Die dabei entstandenen
Risse reichen 230 Meter in das umgebende Gestein hin-
ein. Kleine Ke ra mikkügelchen halten die künstlichen
Risse offen. Hinter dem Bohrturm ist der aufgerollte
»Flex-Tube« zu sehen.
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anno
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Mee(h)r-Öl
Bohr- und Förderinsel »Mittel plate«
in der Elb mündung. Hier lagern rund
35 Millionen Tonnen Öl im Unter grund.
Bei der Ölförderung im ökologisch
sensiblen Wattenmeer spielt der Umwelt -
schutz eine herausragende Rolle.
61
WEG
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anno
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Energie!
Hoch entwickelte Techno logie hilft, kleine Öl- und Gaslager stätten zuerschließen. Der überwiegende Anteil des deutschen Öl- und Gasbedarfes wirdaus dem Ausland eingeführt. Dank moderner Bohr- und Förder tech nologie wer-den jedoch auch in Deutsch land nennenswerte Mengen an Öl und Gas geför-dert. Gezielte Horizontalbohrungen und künstliche Risse im Untergrund sinddabei wichtige Erschließungs metho den für die in bis zu 6 000 Metern Tiefe lie-genden Lager stätten.
Kunst-Riss
Wenn das Gestein sehr dicht ist, können Gas oder Öl nur schlecht durch
die Porenräume zur Förderbohrung ge langen. Das »Multi-Frac«-Ver fah -
ren bietet eine Möglich keit zur Ausbeu tung solcher eigentlich unrentab-
ler Fel der: Entlang einer Bohrung werden künstliche Risse im Gestein
geschaffen und die Durchlässigkeit für Öl und Gas dadurch erhöht.
Bohrturm der Kontinentalen Tiefbohrung
in Windischeschenbach
Die Bohrung erreichte über 9 100 Meter Tiefe und ist
damit die zweittiefste Forschungsbohrung der Welt.
Bis 10 000 Meter Tiefe
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der KTB
Der Bohrplatz bei Nacht
Die Bohrarbeiten liefen rund um die Uhr.
Nach 1468 Bohrtagen wurde am 12.
Oktober 1994 die Endtiefe von 9 101 Metern
er reicht. Unerwartet rasch stieg die Gesteins -
tem per a tur im Bohr loch an. Daraus ließen
sich wichtige Daten für die Nutzung der
Erdwärme ableiten.
KTB
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Kernig
Bohrkrone, Meißel und
Bohrkerne der Konti nen -
ta len Tiefbohrung.
66
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Steinerne Dokumente
Die vom Gebirgsdruck ent lasteten Bohr -
kerne dehnen sich aus. Das führt häufig zu
Rissen in den Gesteins proben. Arbeits grup -
pen aus 12 Ländern untersuchten die
Bohr kerne. Diese haben dank spezieller
Bohrtechnik mit 23 Zentimetern einen
dop pelt so großen Durch messer wie üblich.
67
Botschaft aus der Tiefe
Tiefbohrungen geben Aufschluss über Aufbau und Entwicklung der tiefen Erd -kruste. Die Kontinentale Tiefbohrung erreichte eine Endtiefe von über 9100 Metern. In die-ser Tie fe herrschen Drücke von 1500 Bar und Tem peraturen von 270 Grad Celsius. Unter die-sen extremen Bedingungen werden die Ge stei ne plastisch, Minerale verändern sich (Meta -mor phose). Experimente in diesem natürlichen Labor erbrachten wichtige Erkenntnisse zurNutzung der Erdwärme und zur Entstehung von Erdbeben. Die extremen Bedingungen der-großen Tiefe stellten die Ingenieure vor besondere Herausforderungen. Völlig neue tech-nische Lösungen mussten entwickelt werden. Diese waren Grundlage für den Erfolg undverhalfen den Beteiligten zu einem erheblichen Entwicklungsvorsprung.
Extrem-Sportler
Bohrmannschaft bei der Arbeit. Trotz Roboterhilfe bleibt das Bohren
schwere Handarbeit. Für die Kontinentale Tiefbohrung wurde ein neues
Bohrsystem entwickelt, das auf dem bewährten Rotary-Verfahren der
Ölindustrie aufbaut.
KTB
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In die Röhre gucken
Der Blick in das Bohrloch liefert zunächst nur wenig
Infor ma tionen. Erst an Stahl seilen he rabgelassene
Messsonden ge ben Aufschluss über den Auf bau des
Unter grundes. Durch Kombination der unterschiedlichen
Mess werte zu Leitfähig keit, Dichte und Temperatur kön-
nen Fachleute wichtige Aussagen zur Beschaffenheit des
Untergrundes machen.
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anno
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GG
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GG
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anno
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Einblicke
Die Untersuchung des Bohrlochs liefert häufig mehr Informationen alsder Bohr kern selbst. Die Gewinnung von Bohrkernen mit diamantbesetztenBohrkronen ist teuer und zeitaufwändig. Schneller und günstiger könnenInformationen daher im Bohr loch selbst gewonnen werden. Dafür wurden spe-zielle Sonden entwickelt, die Tempe ratur, Leitfähigkeit und Dichte des Gesteinssowie den Verlauf des Bohrlochs messen. Bohr lochmessungen sind somit das»Auge des Geologen«.
70
Maarsee in der Eifel
Die Maarseen der Eifel sind mit Wasser
gefüllte ehemalige Vulkanschlote. Der letz-
te Aus bruch liegt nur etwa 10 000 Jahre
zurück. Lange war die Quelle für diesen
Vulkanis mus unklar. Mit der »3D-Tomo -
grafie« gelang es, die Ur sache für den
Vulkanismus der Eifel zu finden: lang sam
aufsteigende, heiße Gesteins massen.
Erdbeben als Signalquelle
Erdbeben in den gekennzeichneten Zonen eignen sich für
die Untersuchung des Eifel-Untergrundes. Die Aus brei -
tungs ge schwin dig keit der Wellen ist abhängig von der
Zu sammensetzung und der Temperatur des durchlaufenen
Ge steins. So lassen sich über die Laufzeit der Wellen,
Rück schlüsse auf die Ei gen schaften der Gesteine ziehen.
Dieses Verfahren wird »Seismische Tomografie« genannt.
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Tiefe europäische Wurzel
In rund 600 Kilometern Tiefe liegt die
Wurzel des zentraleuropäischen Vulka nis -
mus. Von hier steigt heißes Gestein mit
einer geringeren Dichte, als das Umge -
bungsgestein sie hat, in einem »Plume«
langsam nach oben auf. Die Ge schwin dig -
keit beträgt nur etwa 10 bis 100 Zenti me -
ter pro Jahr. In rund 100 Kilo metern Tiefe
hat der Druck so stark nachgelassen, dass
sich das Gestein verflüssigt. Der Plume ver -
zweigt sich in der Erd kruste in mehrere
Äste, die unter die Eifel, das Böhmische
Gebirge und das Französische Zentral -
massiv reichen.
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Signale aus der Tiefe
Ähnlich wie bei der Computertomografie in der Medizingeben seismische Wellen Auf schluss über den Auf bau desErd mantels. Vom Menschen verursachte, künstliche seismischeWellen sind zu schwach, um tief in die Erde einzudringen. Dahernutzen Wis sen schaftler natürliche, durch Erdbeben hervorgerufeneWellen, um tiefe Bereiche des Erdmantels zu »durchleuchten«.
72
Stad
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Höllisch heiß
Im Erdkern herrschen Temperaturen bis zu 5 000 Grad
Celsius! Der Wärmevorrat unseres Planeten ist nach
menschlichem Ermessen unerschöpflich: bis zu 24
Quintillionen Joule (2430 Joule)! Etwa 1/3 dieser Wärme
stammt aus der Zeit, als die Erde sich gebildet hat; 2/3
entstehen durch den Zerfall radioaktiver Elemente.
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Heizkörper Erde
Die Nutzung der Erdwärme bietet ein riesiges Energiepotenzial. Führend auf demGebiet der Geothermie sind die Isländer. Dort werden 95 Prozent aller Haushalte überErdwärme beheizt. Auch in den USA und Neuseeland ist die Nutzung der Erdwärme weitverbreitet. Die Wärmereservoire sind rund 25 Jahre lang nutzbar und regenerieren sichinnerhalb weniger Jahrhunderte. Damit zählt die Geothermie zu den erneuerbaren Ener -gien wie Windkraft und Sonnenenergie. Erdwärme kann zum Heizen und zur Strom pro -duktion genutzt werden. Bei ihrem Einsatz reduzieren sich die Heizkosten gegenüberher kömmlichen Brennstoffen wie Öl oder Gas um die Hälfte! Weltweit werden derzeit 7000 Megawatt elektrische Leistung und 8000 Megawatt Wärmeleistung mit Geother -mie erzeugt – mit stark steigender Tendenz.
Das Problem steckt im Detail
Die meisten Gesteine sind weniger durch -
lässig als dieser poröse Sand stein. Die
Schwierigkeit bei der Nutzung geothermi-
scher Energie ist daher, im Unter grund
Wege für das Wasser zu schaffen.
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Im Treibhaus
Zuviel CO2 in der Atmosphäre verhindert die Wärmeab -
strahlung in das Weltall. Dadurch heizt sich die Erde auf.
Das ist zunächst einmal ganz natürlich: Ohne diesen
»Treib hauseffekt« hätten wir auf der Erde Dauerfrost von
etwa 18 Grad Celsius! Zuviel des Guten kann aber ge -
fährlich werden: Eine globale Erwärmung könnte zu
Dürren und Überschwemmungen führen.
Heiße Luft
Neben dem Autoverkehr sind Kraft werke
eine wichtige Quelle für Kohlendioxid.
Durch technische Maß nah men wurde in
den letzten 20 Jahren zwar die Frei set -
zung von Schwefel dioxid und Staub aus
Kraft werken stark reduziert. Der Ausstoß
von Kohlendioxid konnte jedoch nicht
entscheidend vermindert werden. Neue
Techno lo gien ermöglichen jetzt die Ab -
schei dung von Kohlendioxid aus den Ab -
gasen der Kraft werke.
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Prima Klima
Die dauerhafte Speicherung des Treibhausgases Kohlendioxid imUntergrund schützt das Klima. Bei der Verfeuerung fossiler Brennstoffe wieKohle und Öl entsteht das Gas Kohlendioxid (CO2). Kohlendioxid bewirkt alssogenanntes Treib hausgas eine Erwärmung der Atmosphäre. Um eine übermä-ßige Er wärmung des Klimas zu verhindern, soll die Freisetzung von Koh len - dioxid begrenzt werden. Neben einer verminderten Produktion ist dazu aucheine Ein leitung des Gases in den Untergrund denkbar.
Abgetaucht
Das Erdgas des norwegischen Sleipner-
Fel des enthält neben Methan auch rund
9 Prozent Kohlen dioxid. Jedes Jahr fallen
eine Million Tonnen Kohlen dioxid an, die
wieder in den Untergrund gepresst wer-
den. Aufwand und Kos ten für die Ab -
scheidung des Kohlendioxides sind hoch.
Dennoch lohnt sich das Pro jekt für den
Kon zern STATOIL, da jährlich mehrere
Millio nen Euro an sonst fälliger Kilma -
schutzsteuer gespart wer den.
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Durchbruch!
Erst moderne Technik ermöglichte im
Dezember 1990 die Fertigstellung des
Groß projektes Eurotunnel.
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Lange Zeit nicht realisierbar: Ein Tunnel unter dem Ärmelkanal
Bereits 1802 schlug Napoleon den Bau eines Tunnels zwischen England und Frankreich
vor. Danach gab es insgesamt 27 vergebliche Anläufe, solch ein Projekt zu realisieren.
»Asterix bei den Briten« – Egmont Ehapa Verlag Berlin, first French edition 1966.
© 2004-Les Editions Albert Rene/Goscinny–Uderzo
Quo vadis, Untergrund?
Wohin die Zukunft uns noch bringen wird, ist ungewiss. InScience-Fiction Filmen reisen Menschen tief in die Erde hinein, visio-näre Studien planen Siedlungen und Flug verkehr unter der Erdober -flä che oder sehen Sonden zum Erd mit tel punkt vor. Für uns heuteunvorstellbar. Doch auch Berg werke in fünf Kilo metern Tiefe oder 10 Kilo meter tiefe Bohrungen waren vor 100 Jah ren noch undenkbarund sind heute Re a lität, ebenso wie der Tunnel zwischen England undFrank reich. Sicher ist: Der Untergrund bietet uns große Chancen undMög lich keiten – wie auch immer die Zukunft im Detail dann ausse-hen wird. Das Forschungs- und Entwicklungs pro gramm GEOTECH-NOLOGIEN arbeitet daran, die Mög lichkeiten zu erforschen undumzusetzen.
Hör-Bar
Natur und Mensch er zeugen mit dem Klang -
körper Erde einzigartige Ge räu sche – diese
können in der Ausstellung angehört werden.
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Hörstation
Untertage, wo das Licht häufig spärlich ist oder gänzlich fehlt, gewinntder Hörsinn an Bedeutung. Dabei geht es nicht nur um Geräusche desMenschen im Untergrund. Auch die Erde selbst bringt Geräusche hervor – vomErdbeben bis zum Vulkanausbruch. Einige sind mit dem menschlichen Ohr hör-bar, andere liegen außerhalb des hörbaren Spektrums. Die »Hör-Bar« derAusstellung »In die Tiefe gehen« bietet ein besonderes Klangerlebnis und dieMöglichkeit, die Erde völlig neu und sinnlich zu erfahren.
Visualisierte Töne
Projekt »Kookoon InnerEarth«
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Institut für Geophysik Leipzig
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Dankeschön
AlpTransit Gotthard AG · Amt für Bau und Verkehr, Hamburg · Baroid GmbH · Chamberof Com merce, South Africa · DB Projekte Süd GmbH · GSTT · DMT · Deutsches Bergbau-Museum · Deut sches Erdöl museum · Deutsches Museum München · Deutsches Technik -museum Berlin · Ed. Züblin AG · Emschergenossen schaft Lippe ver band · EnBW · EXXONDeutschland · Feuer wehr Ham burg · GFZ Potsdam · Geo logischer Dienst NRW · GEO-Zentrum an der KTB · H. D. Weickert · Haus der Wirtschaft Stuttgart · Herrenknecht AG· Ingen hoven Overdiek · Insti tut für Geowissen schaft liche Ge meinschaft s aufgaben ·Institut für Unter irdisches Bauen · KBB · Liebherr · mts · MITGAS · Montan archä o lo gieGoslar · Nieder sächsisches Landesamt für Boden for schung · Nieder säch sisches Landes -mu seum · Oberharzer Bergwerkmuseum · Perga mon Museum · Prof. Dr. Blume · Rhei nischesLandesamt für Denk mal pflege · Roh öl auf su chungs ge sellschaft · RUHR GAS AG · Ruhr-Universität Bochum · RWE DEA AG · RWTH Aachen · Saint Gobain Guss rohr GmbH &Co. KG · smartcube® GmbH · SOCON GmbH · Stadt Bad Urach · Stadt Ham burg · StadtLeipzig · Stadt Mechernich · Stiftung Industrie denkmalpflege und Ge schichts kultur · TUBerlin · TU Clausthal · Tracto-Technik GmbH · Uni ver si tät Göttingen · Uni versitätHamburg · Uni ver sität Leipzig · Uni versität Potsdam · Universität Tübingen · WEG
Ausstellungsaufbau Stuttgart
Montage des Ausstellungssystems
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Das Ausstellungsteam
Leitung Dr. Ludwig Stroink, Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN, PotsdamKonzeption, Text & Realisierung Dr. Andreas Gundelwein, Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN, PotsdamGrafik, Gestaltung & Layout Grit Schwalbe, Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN, PotsdamVerträge & Organisation Nicole Adamczak; Dr. Alexander Rudloff,Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN, PotsdamRedaktion & Lektorat Dr. Ortwin Reichold, BerlinAusstellungsarchitektur Jeannette Witrahm, LuxemburgMessebau Brandt Messebau, FalkenseeHörstation Hinz und Kunst, Braunschweig; Holger Schütte, LiebenburgVideoproduktion & Elektronik VisionConcept, HamburgModellbau Bertram Heyn, Göttingen; Wanderndes Museum, Universität KielAufbau Dahle & Zellmann, Goslar
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Blick in die Ausstellung im Stuttgarter
»Haus der Wirtschaft«
Licht und Transparenz kennzeichnen die Ausstellung
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Tafeln zur Geschichte der »Eroberung
des Untergrundes durch den Menschen«
»Zeitzeugen«, archäologische Fundstücke,
belegen die frühe Nutzung des Untergrundes
durch den Menschen.
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Ausstellungseröffnung im Stuttgarter
»Haus der Wirtschaft« am 20. April 2004
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Archäologische Kostbarkeiten
Steinzeitliche Grabungswerkzeuge
ISBN 3-9808780-2-3 Die Wanderausstellung »In die Tiefe gehen – Erkundung und Nutzung desUntergrundes« ist ein Beitrag zu dem Forschungs- und EntwicklungsprogrammGEOTECHNOLOGIEN. Die Forschungsvorhaben dieses Programms sollen dazubeitragen, nachhaltige Konzepte zur Nutzung der Erde und zum Schutz der aufihr lebenden Menschen zu entwickeln. Die Forschungsprojekte konzentrierensich daher auf 13 thematische Schwerpunkte, die sich durch ihre gesellschaftli-che Relevanz und ihr besonderes Potenzial zur interdisziplinären und anwen-dungsorientierten Forschung auszeichnen. Das Programm GEOTECHNOLOGIENhat eine Laufzeit von 10 Jahren und wird durch das Bundesministerium fürBildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft(DFG) gefördert. (www.geotechnologien.de)