Date post: | 30-Nov-2014 |
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Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop
Implementing the “Wiki Way” in a course in higher education
DeLFI 2011
Hendrik Kalb, Christian Kummer, Eric Schoop
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Wiki, die Anwendung
- „a freely expanable collection of interlinked Web pages, a hypertext system for storing and modifying information – a database, where each page is easily editable by any user with a forms-capable Web browser client.“
(Leuf & Cunningham, 2001, S. 14)
- Einfach und schnell
- Kollaborativ, mit einem Ziel
- selbstorganisiert und (weitgehend) hierarchiefrei
Selbstorganisiert zusammenarbeiten: der Wiki Way!
Way, die Zusammenarbeit
(Leu
f &
Cunnin
gham
, 2001)
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Wikis in der Hochschullehre?: Ein alter Hut, der (noch nicht) passt!
- Probleme (eine Auswahl) - Wenn die Arbeit im Wiki freiwillig ist, arbeitet niemand
mit. (illustrativ hierzu Ebner, Kickmeier-Rust & Holzinger, 2008)
- Nur eine weitere Plattform, die Aufgabe bleibt gleich.
• Als Beispiel: bei Projektgruppen; nach Themenausgabe wird die Arbeit aufgeteilt, einzeln in Word erarbeitet, abgestimmt und dann gepostet!
- Wikis kann man nicht bewerten: ein Wiki ist eine Gesamt- keine Einzel- leistung!
- Folge - Wider dem Wiki Way, es wird
Potenzial verschenkt!
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Warum dennoch Wikis nutzen?
- Zunehmende Verbreitung von Social Software in Unternehmen: Vorbereiten der Studierenden auf Berufspraxis
- Konstruktivistischer Lehransatz: die gemeinsame Konstruktion von Wissen wird gefördert, das Erreichen eines tieferen Fachverständnis ermöglicht
- (Digital Natives-Debatte)
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Es gibt nur eine Gesamtnote!
- Wir simulieren eine Kollaborationssituation im Berufsalltag: nicht die Einzelleistung, sondern das Ergebnis zählt.
- Ein Ziel: eine Ressource zum Thema Wissensmanagement erweitern und qualitativ verbessern.
- Auf das Ergebnis gibt es nur eine Gesamtnote, das Engagement des Einzelnen wird dazu genutzt, eine individuelle Note zu berechnen.
- Das Engagement wird dabei in Beiträge zum Gesamtergebnis gemessen.
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Eckdaten - 17 Studierende der Fakultät
Wirtschaftswissenschaften - Projekt im Modul
Wissensmanagement, parallel: seminaristische Vorlesung und Übung
- Keine Koordination durch Dozenten
- Drei Monate Bearbeitungsdauer - Wiki bereits vorstrukturiert und
gefüllt - Zielgruppe des Wikis: Studierende,
Praktiker, Interessierte - Genutzt wurde der Wiki-Baustein
der Lernplattform (OPAL) der TU Dresden
- Individuelles Engagement: Zum Gesamtergebnis konnte in jeder Form beigetragen werden: - Überarbeitung von
bestehenden Artikeln
- Inhaltliche Erweiterung von Konzepten, illustrierenden Fallstudien, ...
Rahmenbedingungen
Bewertung
€
NoteI = NoteG ⋅BeitragIBeitragD
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Evaluation der Wiki-Arbeit
- Die Studierenden hatten anfangs Probleme die Aufgabenstellung zu verstehen. - Wie viel muss ich beitragen?
- Was ist ein Beitrag?
- Die Hälfte der Studierenden begann in der ersten Projekthälfte mit der Bearbeitung, aber nur zwei im ersten Viertel.
- Koordination - Referenzlayout für Beiträge
- Zeitplan
- Notwendige Änderungen
- Vernetzte Einzelarbeiten
- Ausbildung einer Hierarchie, obwohl nicht intendiert und gewünscht.
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Artikel
126
30 104 38 36
0 50 100 150 200 250
Vorher
Nachher
Unbearbeitet Neu Überarbeitet Angepasst
230
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Action-Research-Zyklus
(angepasst, nach McNiff & Whitehead, 2005, S. 9)
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Organisatorische Anforderungen
- Studierende hatten anfangs Probleme die Aufgabe und die an sie gestellten Erwartungen zu verstehen sorgsames Scaffolding
- Wie bewertet man ein Wiki? Wie geht man mit Qualitätsunterschieden um? Gutachtensystem
- Hierarchie nicht intendiert kürzere Bearbeitungszeit oder räumliche Verteilung
- (Virtuelle) Zusammenarbeit fördern
- Anreize für qualitativ hochwertige Beiträge zu gering Bewertungssystem verfeinern
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Technische Anforderungen
- Verwendetes Wiki bot beschränkte Funktionalitäten - Monitoring und Analyse des Projektfortschritts kaum
möglich
- Zurückführen der Beiträge auf Benutzer umständlich, dadurch sehr zeitintensiv
- Usability des Wiki unbefriedigend
- Offenheit des Systems
Systemwechsel
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Move
Observe
Reflect Act
Modify
Zweiter Durchlauf: Aktuelle Entwicklungen
- Gleiche Veranstaltung in diesem Sommersemester - 29 Studierende der Fakultät
Wirtschaftswissenschaften
- Modifiziertes Konzept - Verkürzte Projektlaufzeit
- Veränderte Aufgabe: Wikibook
- Vier Projektphasen
- Neues System - MediaWiki
- WYSIWYG-Editor (Erweiterung)
- Buch-Funktion (Erweiterung)
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Projektphasen
Einführung (individuell, 5%) • Aufgabe: registrieren; Benutzerseite erstellen; Bild, Text und Link einstellen
• Fakultatives Tutorium: Arbeiten mit Wikis
Gliederung (Kleingruppe, 20%) • Aufgabe: vorgegebene Begriffe ergänzen und gliedern
Inhalte (Großgruppe, 65%) • Aufgabe: zum Gesamtergebnis beitragen, die Gliederung mit Leben füllen
• Wiki Way: Bewertungssystem, peer review
Problemeinstieg (Kleingruppe, 10%) • Aufgabe: „Verfahrensanleitung“ für Wissensmanagement-Probleme
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Bewertungssystem
- Ziel: andauernde Bearbeitung während der Inhaltserstellung
- Restriktionen: Jeder Studierende musste mind. einen Artikel und ein Gutachten erstellen und 20 P. pro Woche erreichen
- Punktesystem - 1 P. je kleine Überarbeitung
(Rechtschreibfehler, Formatfehler)
- 1 P. je Link - 2 P. je umfangreicherer Überarbeitung (kurzer Absatz,
inhaltliche Erweiterung sowie umfangreichere Korrektor von Rechtschreib- und Formatfehlern, Zitationen)
- 2 P. je Zitation
- 5 P. je selbstformuliertem Absatz, Grafik - 10 P. je Gutachten eines Artikels - 10 P. je neu erarbeitetem Artikel
„Ein Schreibzwang steht im
Widerspruch zum Wiki-Prinzip.“
„Anfangs war ich skeptisch, aber die 20-Punkte-Regel hat mich motiviert und zu einem besseren Ergebnis geführt.“
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Peer review
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- 40.000 Seitenaufrufe
- Mehr als 5.500 Seitenbearbeitungen (durchschnittl. 10 pro Seite)
- 199 Inhaltsseiten
- Output - 6 Problemeinstiege
- Buch (linearisiertes Wiki: 140 S.)
Fakten
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Co-Autoren-Netzwerk
Linienstärke = Stärke der Verbindung zwischen den Studierenden Knotengröße = Grad der Vernetzung im Gesamtnetz
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TU Dresden, 06.09.2011
Vortrag | Reihe | Vortragender
Folie 18 Kanten = Verbindungsstärke mind. 6 Knotenfarbe = Gruppenzugehörigkeit
Co-Autoren-Netzwerk
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Ungelöste Probleme
- Qualität vs. Quantität - Gesamtnote
- How to beat the system!
- Kollaborativ, aber allein!
- Von meinen und Deinen Artikeln!
- Unterstützung bei der Bewertung
- Weiterverwendung von Inhalten
Fazit
Offene Forschungsfragen
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Literaturnachweise - Ebner, M., Kickmeier-Rust, M., &
Holzinger, A. (2008). Utilizing Wiki-Systems in higher education classes: a chance for universal access? Universal Access in the Information Society, 7(4), 199-207. doi:10.1007/s10209-008-0115-2
- Leuf, B., & Cunningham, W. (2001). The Wiki Way: Quick Collaboration on the Web. Upper Saddle River, NJ: Addison-Wesley.
- McNiff, J., & Whitehead, J. (2005). All You Need To Know About Action Research. London: Sage.
Folien: http://slidesha.re/pyW07A
Artikel: http://bit.ly/qzvt7r
Kontakt: http://bit.ly/ckummer, @kummerufer
Nachspeise
Christian Kummer