Date post: | 18-Sep-2018 |
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„Im Sinne einer gerechten Auslese lautet die Prüfungs-
aufgabe für Sie alle gleich: Klettern Sie auf den Baum!“
Bild mit freundlicher Genehmigung der GEW PPT Für DKJS Magdeburg
Jankofsky 2011 nach: Winter-
Witschurke 11-2010
UN – Konvention Artikel 24 Absatz 1
„Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von
Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Um dieses
Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der
Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die
Vertragsstaaten an inclusive education at all levels.“
*Die UN – Konvention ist seit dem 26.März 2009 deutsches Recht
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Inklusion heißt
willkommen heißender Umgang mit allen Formen von Heterogenität.
religiöse und
weltanschauliche
Überzeugungen
kulturelle
Hintergründe
sexuelle
Orientierungen
Familienstrukturen
Soziallage
Inklusion – Was ist gemeint ?
Hautfarbe
Nach Jankofsky 2011 und: Winter-Witschurke 11-2010
Fachwissenschaftliche Unterscheidung der
Begriffe „Integration“ und „Inklusion“ vgl. Andreas Hinz, Halle
Regine-Hildebrandt-Schule 5
Integration Inklusion
- Eingliedern von Kindern mit Förderbedarf in die allgemeine Schule
- Lernen für alle Kinder in der allgemeinen Schule
- Ressourcen für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf
- Ressourcen für das System Schule
- Förderpläne für behinderte Kinder - Gemeinsame Reflexion und Planung für alle Kinder
- individuelle Curricula für Einzelne -individualisiertes Curriculum für alle
• Ritualisierter Stundenbeginn.
• Intensive Nutzung der Lernzeit.
• Klarheit der Aufgaben.
• Lernen mit allen Sinnen, handlungsorientiert.
• Lernen durch Wahlmöglichkeiten (Partizipation).
• Kommunikatives Lernen, Peer-Peer-Lernen.
• Differenzierte Leistungsansprüche, individuelle
Lernausgangslagen („Passung“).
• Wechsel der Sozialformen, der Medien.
• Freundlich-anerkennender, klarer Lehrerstil.
• Teamarbeit im Raum (4-Augen-Prinzip).
• Schnelle, nonverbale Reaktion auf Störungen.
• Verantwortungsaufgaben auch an ‚schwierige‘ Kinder.
• Selbst- und Lehrerbewertung, Zielvereinbarungen,
Individuelle Förderpläne in kürzeren Abständen.
• Dokumentation spez. Förderung – Ergebnisbewertung.
Guter inklusiver Unterricht ist guter Unterricht für alle
(Orientierung für Fortbildung und Hospitationen):
Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förder-bedarf im Schuljahr 2009/10 nach Förderschwerpunkten
Regine-Hildebrandt-Schule 7
Lernen
48 %
Emotionale und soziale
Entwicklung
16 %
Sprache
8 %
Geistige Entwicklung
18 %
Körperliche und
motorische Entwicklung
5 %
Sehen
1 %
Hören 3 %
Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf gesamt: 15 760
Was Sie erwarten können
Einige faktische Informationen über die Regine-Hildebrandt-Schule
Welche Startbedingungen wir hatten
Erfahrungen auf dem Weg zur Inklusion
Wo wir heute stehen
Wie wir das organisiert haben
Was als Gelingensbedingung übertragbar ist
Schulträger: Landkreis Oberhavel
Schuljahr 2012/2013:
- 724 Schülerinnen und Schüler, - 89 (12%) mit sopäd. Förderbedarf - Sekundarstufe I: 541 Schülerinnen und Schüler, sechszügig, ausschließlich Klassen im GU, d.h. keine Regelklassen, keine parallelen Förderklassen - Sekundarstufe II = dreizügig, 183 Jugend- liche
Angegliedert ist ein Wohnheim/Internat mit 27 Plätzen
Sonderpäd. Förderbedarf Diagnostizierte
SchülerInnen
Körperl. und mot. Entwicklung 36
Lernen 13
Sprache 4
Em. & soz. Entwicklung / Aut. 27/3
Sehen 1
Hören und Kommunikation 5
Mehrfachbehinderungen 9 von 87
Wohnheim/Internat mit 27 Plätzen, gegenwärtig mit 13
Schülerinnen und Schülern belegt.
2012-13:
… und da: (2) Unterrichtsentwicklung als Organisationsentwicklung:
2 gleichberechtigte Klassenleiter
Soviel Unterricht als möglich in der eigenen Klasse
Jahrgangsteam (12 Koll’n, fast alle Fachrichtungen vertreten) plant unter Mitwirkung der Fachbereiche: - Verteilung der Integrationsstunden - fächerübergreifenden & -verbindenden Unterricht: >> Lerninseln / Projekte / “Partitur”-Planung
1 Vertreter des Jahrgangs in der Steuergruppe
Sek I und II haben Vertreter in der ESL
Zweitlehrereinsatz ??? Stunden kommen aus normaler Zuweisung:
198 Integrationsstunden
Differenzierungsstunden
Einsatz von Referendaren
Was es bringt:
Jeder L bringt seine Kompetenzen ein (Sonderpäd. / Regelschullehrer),
KollegInnen unterrichten Einheiten im Wechsel,
Die Förderung und Unterstützung kommt sowohl bei den SuS mit Förderbedarf als auch in der ganzen Klasse an.
Förderpläne schreibt derjenige, der die Integrationsstunden hat – meist KlassenlehrerIn.
Inklusion und GU gelingen gut, wenn
☞ die Bereitschaft aller zum Wandel/zum Lernen vorhanden ist: Ministerium, StSchA, Schulträger, LehrerInnen, Sozialarbeit, Eltern, SchülerInnen;
☞ Alle Klassen tatsächlich heterogen zusammengesetzt sind;
☞ Viele Fortbildungen und Hospitationen (Blick über den Zaun!) angeboten werden, z.B. zu - Behinderungsarten, - offenen und kooperativen Lernformen und - binnendifferenzierendem Unterricht;
☞ qualifiziertes Personal vor Ort pädagogisch kontinuierlich in ausreichender Zahl vorhanden ist;
☞ Verantwortung zielgerecht delegiert und entsprechend wahrgenommen wird
2. Was sagt die Forschung zu Wirkungen inklusiver Bildung?
• Schwache Schüler/innen lernen in heterogenen Klassen
mehr – in allen Dimensionen.
• Leistungsstarke Schüler/innen lernen in heterogenen
Klassen kognitiv mindestens gleich viel, mehr bei
sozialen Kompetenzen.
• GU-Erfahrung stärkt Selbstständigkeit,
Selbsteinschätzung und Selbstsicherheit auch
langfristig (Eckardt/Haeberlin-Studie 2011).
• GU-Erfahrung führt zu besserer Ausbildung, besserem
Berufseinstieg und besserer Bezahlung
(Eckardt/Haeberlin-Studie 2011).
• GU-Klassen entwickeln ein günstigeres Klassenklima
als vergleichbare nicht-integrative Klassen.
• Lehrkräfte im GU nehmen auch kleinere Lernfortschritte
ihrer Schüler/innen deutlicher wahr, die Berufszufrie-
denheit steigt. von: Preuß-Lausitz
Inklusion
stellt diese
Fragen:
1. Vielfalt der Kinder und Jugendlichen
„Werden ohne Ausnahme alle Kinder unterrichtet?“
2. Gemeinsamer Unterricht „Werden alle Kinder (auch) gemeinsam unterrichtet?“
3. Anpassung des Unter-richts, nicht der Kinder
„Werden alle Kinder (auch) differentiell unterrichtet?“
nach: Dr. Hans Wocken, Uni Hamburg