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Im Blick - Schreberjugend · Die Hauptidee, die beim Umzug beim KdK umgesetzt wurde, war die...

Date post: 26-May-2020
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Im Blick Zeitschrift der Schreberjugend Bundesverband e. V. 5. Jahrgang . Juni 2012 . Heft 1/12 DEUTSCHE SCHREBERJUGEND Alle in einem Boot Alle in einem Boot Karneval der Kulturen Karneval der Kulturen Kinder haben Recht(e) ! GlücksNatur Ich = Viele?! EXTREM B U N T !
Transcript

Im BlickZeitschrift der Schreberjugend Bundesverband e. V.5 . J ah r gang . J un i 20 1 2 . He f t 1 / 1 2

DEUTSCHE SCHREBERJUGEND

Alle in einem Boot Alle in einem Boot –– Karneval der KulturenKarneval der Kulturen

Kinder habenRecht(e) !

GlücksNatur Ich = Viele?!

EXTREMBUNT!

Über BlickEditorial 3

Alle in einem Boot – in Berlin! 4

Netzwirken & Naturwerken 2.0 6

Kinder haben Recht(e)! 8

WANTED! 10

Vielfalt statt alle gleich 12

Liebesgrüße aus Moskau 14

Leadership, Inclusion and Participation – oder auch: Wie wir Nordirland eroberten 16

GlücksNatur 18

Ich = Viele?! 20

Alle in einem Boot? Nicht wirklich!2012 – Was hat es damit wirklich auf sich? 22

Schreberjugendhöhepunkte von Juli bis Dezember 2012 23

Impressum:

Herausgeber: Deutsche Schreberjugend Bundesverband e. V.Kirschenallee 25 14050 BerlinTel. 030/25469964, Fax 030/25469965 E-Mail: [email protected]: www.deutsche-schreberjugend.deRedaktionsverantwortliche (V.i.S.d.P.): Sandra BöhmeGestaltung: Atelier C. Lüke, www.claudia-lueke.deDruck: flyeralarm GmbH, Würzburg

Erscheinungsweise: halbjährlichGefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes

3Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

Liebe Freundinnen und Freunde,

an eine ereignisreichere erste Jahreshälfte kann ich michbei der Schreberjugend nicht erinnern … Viel Grundlagenarbeit, viel Planung und viele Abspra-chen für Kooperationsprojekte, Seminare und unsereTeilnahme am Karneval der Kulturen in Berlin. All dieArbeit wurde gemeinschaftlich von vielen ehrenamt-lichen Jugendleiter_innen, Vorstandsmitgliedern aufLandes- und Ortsebene getragen, unterstützt von denMitarbeitenden der Bundesgeschäftsstelle. In dieser lie-fen alle Fäden zusammen, hier wurde oft in letzter Minutenoch erfolgreich organisiert. Und wieder einmal zeigtesich, dass diese Struktur äußerst wichtig ist, um die Arbeiteines Jugendverbandes auf Bundesebene zu koordinie-ren. Auch zukünftig!

Viel von dem, was wir gemeinsam in den vergangenenMonaten erlebt haben und was uns als Schreberjugendbewegt hat, findet sich natürlich wieder in der aktuellenAusgabe der Im Blick. Ob nationales Großereignis, Teil-nahme am Jugendforum in Moskau oder auch einArtikel zur kürzlich erschienenen Sinus-Studie „Wie tickenJugendliche“ – hier findet ihr Rückblicke und Einblicke.

Für uns als Schreberjugend steht natürlich die eigeneWeiterentwicklung mit an erster Stelle. Daher freue ichmich, dass in dieser Ausgabe auch die Struktur des Bun-desverbandes und die Aufgaben des Bundesvorstandsbenannt werden und ein Porträt von Miriam Wolters –stellvertretende Bundesvorsitzende – zu finden ist.

Sowohl medial als auch kommerziell betrachtet, beglei-tete erst kürzlich wieder einmal ein Großereignis unserenAlltag. Die Fußball-Europameisterschaft. Sie wird zumin-dest zu Beginn des Sommers noch vielerorts Gesprächs-thema sein. Ich wünsche mir, dass auch der Alltag vonKindern und Jugendlichen, ihre Möglichkeiten, sich nachihren Interessen und Fähigkeiten zu entwickeln, genausound allerorten selbstverständliches Gesprächsthema ist.Bei den Jugendverbänden ist das der Fall – darauf binich stolz und das soll so bleiben!

Bis zur nächsten Aus-gabe der Im Blick imDezember 2012,

Edi tor ia l

Sandra Böhme

Erstmalig in der elfjährigen Geschichte des überdie Berliner Grenzen hinaus bekannten Karne-vals der Kulturen (KdK) ist die Teilnahme einesJugendverbandes – der Schreberjugend! Mitunseren fünf Bo(o)tschaften an Bord waren wireine von 91 Gruppen mit insgesamt 7.000 Teil-nehmenden des bunten, lebensfrohen Umzugs,der am Pfingstsonntag zum zwölften Mal durchdie Straßen Berlins zog.

Vom 25. bis 28. Mai 2012 fand unter dem Motto„Alle in einem Boot“ ein ganzes Event-Wochenende auf dem Gelände des SchreberCity Hostels Berlin gGmbH in Berlin mit Schreber-jugendlichen aus ganz Deutschland statt!

Mit viel Erfahrung in Sachen Großtanzchoreo-grafien wurde die künstlerische Umsetzung andrei Wochenenden mit Tänzer_innen sowie erst-malig Nicht-Tanzenden vorbereitet.

Die Hauptidee, die beim Umzug beim KdKumgesetzt wurde, war die künstlerischeDarstellung von fünf Bo(o)tschaften – denEckpfeilern unserer Jugendverbandsarbeit:

1. Das sind wir: Eine Gemeinschaft – „Alle(s) zusammen!“

2. Dafür stehen wir: Integration! 3. Das haben wir: Neugier auf die Welt! 4. Das macht uns aus: Vielfältigkeit! 5. Das tun wir: Kindern und Jugendlichen

eine Stimme geben! Diese Bo(o)tschaften fanden sich auf unzähligenfarbenfrohen Postkarten wieder, die an diejubelnde Menge verteilt wurden.

Denn als Jugendverband mischen wir mit – inder Jugendpolitik im Interesse der Gesellschaftvon morgen. Wir bieten Kindern und Jugend-lichen eine Lobby und ermöglichen ihnen mitverschiedenen Aktivitäten die Teilhabe an ihrerUmwelt. Schreberjugend steht für eine Vielfaltan Kulturen, sozialen Schichten, verschiedensterMenschen. Dies spiegelten auch alle teilneh-menden Gruppen wider.

Doch der KdK war für unsere Jugendlichennoch viel mehr: eine Plattform, sich zu begeg-nen, auszutauschen und gemeinsam neue

Alle in einem Boot – in Berlin!

Im Bunde

4 Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

Gewonnen haben:Luzie Juckenberg, DominikSalzer und JuliaMalinger

Unsere erfolgreiche Teilnahme am KdK ver-danken wir allen Teilnehmenden, demSchreber City Hostel Berlin gGmbH, demTeltower Carnevals Club, der Agro Saarmund,dem Deko-Team um Katharina Sawade vonDeko & Service Kerstan Berlin, Jenny Hoffmannund dem BMFSFJ. Auch in der Presse fandenwir mehrfach Erwähnung – sowohl in Berlin alsauch bundesweit. Unter anderem berichtetender RBB und insbesondere Radio Eins über uns,aber auch die taz und die Berliner Zeitung.

Ideen zu entwickeln. Dazu bot der Samstagsowohl mit verschiedenen Workshops auf demGelände des Schreber City Hostels Berlin alsauch unterwegs in der City Raum und Zeit Berlinzu erleben. Egal ob beim Geocaching, alkohol-freie Cocktails mixen, Kunstwerke gestalten oderSelbstverteidigung ausprobieren – für jede_nwar etwas dabei! Den gelungenen Abschluss

des Tages bildete dieGrillparty mit DJ Crazie Pee,der – wie beim BUJUTREFF2011 bereits – für die richti-

gen Vibes sorgte, bevor der große Umzug amnächsten Tag startete.

Der Umzug begann am Sonntag um 12:30 Uhrund führte die bunte, aufgeregte Schreber-Gruppe vom Hermannplatz über dieHasenheide, Gneisenaustraße, Yorckstraße biszur Möckernstraße. Die 700.000 Berliner_innenund Besucher_innen staunten nicht schlechtüber den mitreißenden Auftritt der farbenfrohgekleideten Tänzer_innen, die eine gemeinsamerarbeitete Chorografie tanzten. Sie taten ihr

Übriges zur tollen Stimmung in Neuköllnund Kreuzberg und regten so manche_nzum Mittanzen an. So haben wir unter

den „Kreuzköllnern“für großes Aufsehengesorgt.Neben den 180Tänzer_innen hattenwir auch einenWagen dabei –unser Boot –, dassuper ankam undunsere Bo(o)tschaf-ten in die Welt hin-

austrug. Der maritime Look der MSSchreberjugend, ein umgestaltetes Karnvals-schiff, und auch die Zugmaschine, ein gigan-tischer Traktor, waren eine Augenweide, nach-

dem die Dekorationsprofis Hand angelegt hat-ten.

Nach einer tollen Präsentation mit glücklichenGesichtern vor zwei Bühnen, jedoch schmerzen-den Füßen, tauschten sich viele am Abend nurnoch über den erlebnisreichen Tag aus. EinigeUnzerstörbare feierten auch noch weiter auf derParty am Blücherplatz.

Am Montag früh ging es nach einer Abschieds-zeremonie mit „fliegenden Booten“ wiederRichtung Heimat. Drei der am Vortag gebastel-ten und mit persönlichen Wünschen und Bo(o)t-schaften versehenen Bootewaren nachträglich markiertund luden ihre Fänger zurkostenlosen Teilnahme am

nächsten Bundes-jugendtreffen 2013an der Nordsee ein.Da ist nämlich dasnächste große Zu-sammentreffen derSchreberlinge ausallen Himmelsrich-tungen. Bis dahin ahoi undeine gute Brise!

MW

5Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

N E T Z W E R K E N &N A T U R W I R K E N 2.0Ein gesamtes Wochenendewar der Netzwerktagung vonKleingärtnern und Schreber-jugend vom 16. – 18. März 2012in Lüneburg gewidmet, zu derder Arbeitskreis (AK) schreber-freunde – Komm in Kooperation(Heft 1/11) eingeladen hatte.Frank Müller (BDG), dessenSprecher, betonte in seinemGrußwort, dass Kleingarten-anlagen naturnahe Erlebnis-räume für Kinder und Jugend-liche sind, die als attraktivegrüne Oasen erkannt undgenutzt werden müssen. Auchum dem Leerstand in Kleingär-ten sowie dem demografi-schen Wandel zu begegnen.Die Wichtigkeit dieser Tagungfür beide Verbände zeigte sichdurch die Anwesenheit beiderVorsitzenden, Sandra Böhme(Bundesvorsitzende der DSchrJ)und Dr. Norbert Franke(Präsident des BDG).

Bei der Netzwerktagung trafensich Gartenfreunde und Vertre-ter_innen der Schreberjugendaus Niedersachsen, Berlin,Nordrhein-Westfalen, Sachsen,Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Gemeinsam entwickel-ten sie Strategien für die weite-re Zusammenarbeit und zehngemeinsame Visionen!!!!

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Im Bunde

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Detlef Raabe, der ehemaligeVorsitzende des Deutschen Bun-desjugendrings, stimmte in einemImpulsreferat die Teilnehmendenauf die Themen der Tagung ein: Ersprach über die Bedeutung desgesellschaftlichen Engagementsinnerhalb der Zivilgesellschaft, dieNotwendigkeit von funktionieren-den Netzwerken, den Potenzialenvon Jugendverbandsarbeit imBesonderen und die Chance derZusammenarbeit vor allem beigenerationsübergreifenden Projek-ten. Auch das Thema Qualifizie-rung von Jugendleiter_innen bzw.Fachberater_innen im Natur- undUmweltbereich, die Weiterent-wicklung sozialer Kompetenzensowie die Vorteile der Jugendlei-terausbildung für beide Seiten wur-den diskutiert.Und zwischendurch sorgten Eine-Minuten-Spiele aus dem kleinenund großen Starter-Kit der Schre-berjugend Niedersachsen für lusti-ge Abwechslung!

Verantwortlich für das erste Treffenwar die Schreberjugend, die dabeivom Kleingärtner-BezirksverbandLüneburg e. V. unterstützt wurdeund denen ein herzlicher Dank gilt.Das nächste Treffen ist für März2013 angedacht.

Ganz im Sinne des Qualifizierungs-gedankens in Natur- und Umwelt-fragen fand in Reichenbach imVogtland vom 11.-13. Mai 2012 dieneue Naturpädagogikreihe „Sach-sens Natur auf der Spur – ImWandel der Jahreszeiten – Frühling“der Schreberjugend statt. Angelei-tet von Tommy Brumm, Vorsitzenderdes SchrJ Sachsen, und KarolinMittag, Leiterin des Naturpäda-gogischen Zentrums Reichenbach,das auf dem ehemaligen Landes-gartenschaugelände mit einemgrünen Klassenzimmer entstand,nahmen die Teilnehmenden andem ersten Modul FRÜHJAHR teil.Das Wiedererwachen der Natur,die Mikro-Makro-Welt von Flora undFauna und Neues über Kräuter undPflanzen der Umgebung begeister-ten alle.

SB

Im September vom 14.-16.09.2012 findet nun schonzum vierten Mal die etablier-te Reihe „Natur erLeben”mit der NaturpädagoginIsabel Hollenbeck statt – wieimmer in Berlin. Anmeldungab sofort beim Bundesver-band der SchrJ!

Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

Die UN-Kinderrechts-konvention feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Seit Anfang 2012 gibt es dasFakultativprotokoll zur Individualbeschwerde.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts galt: Kinder sindder Besitz ihrer Eltern bzw. ihres Vaters. Selbst-bestimmung über Leben, Ausbildung undArbeitskraft haben sie nicht; Gehorsamkeit istdas oberste Gebot. Industrialisierung und Beginnder Schulpflicht führen bei der bürgerlichenGesellschaft zu einem langsamen Umdenken;Heranwachsende werden nach und nach alsIndividuen wahrgenommen. Durch die Unab-hängigkeitserklärung der USA (1776) und die Re-volution in Frankreich (1789) steht das ThemaMenschenrechte allgemein als auch die Situati-

on von Kindern im Fokusvon Diskussionen. Durch

den EnglishFactories Act

wird in

Großbr i tann ien1833 die Fabrikar-

beit für Kinder unter neunJahren verboten; durch den Mines Act

1842 die Untertagearbeit begrenzt. 1896 führtdas Bürgerliche Gesetz in Deutschland Strafenfür Eltern ein, wenn sie ihrer Fürsorgepflicht nichtnachkommen. 1902 wird durch die PädagoginEllen Key (schwedische Reformpädagogin undSchriftstellerin) das 20. Jahrhundert zum Jahr-hundert des Kindes erklärt. Folgende Meilensteine machen das 20.Jahrhundert bedeutsam:

• Beginn des 20. Jahrhunderts Schulpflicht deutschlandweit

• 1924 „Genfer Erklärung” – Fünf-Punkte-Pro-gramm, um das Recht auf Wohlergehen und

Versorgung in den Zwischenkriegsjahren zu gewährleisten; erarbeitet von Eglantyne Jebb,Gründerin von „Save the Children“

• 1946 Gründung von UNICEF, das Kinderhilfs-werk der UN zur Unterstützung der vom Zweiten Weltkrieg betroffenen Kinder

• 1959 wird die Erklärung der Rechte des Kindesvon der Vollversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet, Grundlage bildete die Genfer Erklärung

• 1989 verabschiedet die UN die internationaleKinderrechtskonvention (KRK), erstmals mit rechtsverbindlichem Charakter – seitdem ist der 20. November der Internationale Tag der Kinderrechte

• 1992 ratifiziert Deutschland die UN-KRK und das Aktionsbündnis Kinderrechte

Weitere 20 Jahre später folgt Anfang 2012 dasFakultativprotokoll zur Individualbeschwerde –ein bedeutender Meilenstein in der Verwirk-lichung der Kinderrechte. Nun kann sich ein Kind– selbstständig und ohne sich von einemErwachsenen vertreten lassen zu müssen – direktan die UN-Menschenrechtskonvention wenden.Vorher sind jedoch nach wie vor die nationalenInstanzen zu durchschreiten.

Genau dieser Punkt macht es jedoch wiederschwierig, denn rechtsmündig sind Kinder inDeutschland nicht. Sie müssen sich an verschie-dene Institutionen wenden.

Kinder haben Recht(e)!

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9Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

Im BundeDeshalb ist es umso wichtiger, sich für Kin-der und ihre Rechte einzusetzen, damit siesich auch hier bald selbst vertreten können!

Aber welche Rechte sind das eigentlich?• Alle Kinder haben die gleichen Rechte.

Kein Kind darf benachteiligt werden.• Kinder haben das Recht gesund zu

leben, Geborgenheit zu finden und keine Not zu leiden.

• Kinder haben das Recht zu lernen und eine Ausbildung zu machen, die ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten entspricht.

• Kinder haben das Recht zu spielen, sichzu erholen und künstlerisch tätig zu sein.

• Kinder haben das Recht, bei allen Fragen, die sie betreffen, mitzubestim-men und zu sagen, was sie denken.

• Kinder haben das Recht auf Schutz vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung.

• Kinder haben das Recht, sich alle Informationen zu beschaffen, die sie brauchen, und ihre eigene Meinung zu verbreiten.

• Kinder haben das Recht, dass ihr Privatleben und ihre Würde geachtet werden.

• Kinder haben das Recht, im Krieg und auf der Flucht besonders geschützt zu werden.

• Behinderte Kinder haben das Recht aufbesondere Fürsorge und Förderung, damit sie aktiv am Leben teilnehmen können.2

Und wie sieht es mit der Umsetzung derverbrieften Kinderrechte aus? Seit derVerabschiedung 1989 wurden durch-aus einige Fortschritte erzielt: Nationale Aktionspläne zur Umset-zung der Konvention entstanden; dieKindersterblichkeit ist weltweit gesun-ken. Die Einschulungsrate von Jun-gen und Mädchen hat sich weltweitauf 85 Prozent erhöht (2006). Die weib-liche Genitalverstümmelung ist in fastallen Ländern der Erde gesetzlich verbo-ten. Rund 100.000 ehemalige Kindersol-daten wurden zwischen 2001 und 2006demobilisiert. Inzwischen ist in über 100Staaten körperliche Züchtigung anSchulen verboten.3

Trotzdem gibt es noch einiges zu tun inDeutschland und weltweit. Denn auchwenn es Gesetze und Verbote gibt, heißtes noch lange nicht, dass sie überall ein-gehalten werden.

Als Jugendverband setzen wir uns weiteraktiv dafür ein, dass Kinder undJugendliche hier und überall ihre Rechte

kennen, und unterstützen sie dabei, dieseaktiv wahrzunehmen.

AR

1http://www.unicef.de/fileadmin/content_media/projekte/Themen/Kinder-rechte/Geschichte_der_Kinderrechte_2012.pdf, 15.05.20122http://www.jugendeinewelt.at/kinderrechte.0.html, 10.05.20123http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderrechte, 15.05.2012

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Im Vorstand mitarbei-ten?

Das klingt nach viel Arbeit undwenig Spaß. Ist das wirklich so?Miriam Wolters, die stellvertretendeBundesvorsitzende, erzählt:Die Schreberjugend ist zu einemfesten Bestandteil meines Lebensgeworden – privat und beruflich.Ein Leben ohne Schreberjugend?Nur schwer vorstellbar! Als ich 1984Mitglied in der Gruppe Hannover-Ricklingen wurde, habe ich sichernicht daran gedacht, irgendwanneinmal im Bundesvorstand derSchreberjugend

mitzuarbeiten. Seit 2004 ist es jedoch so.Wie kam es dazu? Angefangen hat alles mitFerienfreizeiten auf der Katlenburg. Späterentschied ich, mich über Teamer- undSeminartätigkeiten hinaus zu engagieren. Denn ich wollte micheinbringen und Dinge verändern. Zuerstim Landesvorstand der SchreberjugendNiedersachsen, wo ich bis 2011 in ver-schiedenen Ämtern blieb, zuletzt alsstellvertretende Landesvorsitzende. Durch einige Bundesmaßnahmenwurde ich auf den Bundesverband aufmerksam und bin bisheute stellvertretende Bundesvorsitzende. Meine Motivation warsowohl damals als auch heute:Mitgestalten – das kannst du auch!

Mein TIPP: Realisiere in Bereichen, die dirSpaß machen und liegen, eigeneProjekte!

Angefangen hat allesAngefangen hat allesmit Ferienfreizeitenmit Ferienfreizeitenauf der Katlenburg.auf der Katlenburg.

Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

Schreberjugend – wie funktioniert das?

Bundesvorstandehrenamtlich

Bundesgeschäftsstellehauptamtlich

LandesverbandLandesvorsitzende_r/Landesjugendleitung

StadtverbandStadtverbandsvorsitzende_r

GruppenGruppenleitungenReferent_in Jugendpolitik &

Öffentlichkeitsarbeit

SachbearbeitungFinanzen & Organisation

Bildungsreferent_in

Bundesgeschäftsführung

Bundesvorsitzende_r

Stellvertretung Stellvertretung

BUKO*

HA**

DU

Beisitzende_r

* Bundeskonferenz**Hauptausschuss

Wahl Senden DelegierteDein Engagement

Ein Leben ohneEin Leben ohneSchreberjugend?Schreberjugend?Nur schwer vorNur schwer vor--stellbar!stellbar!

Meine MotivationMeine Motivationwar sowohl damalswar sowohl damalsals auch heute:als auch heute:Mitgestalten – dasMitgestalten – daskannst du auch!kannst du auch!

Im Bunde SpecialIm Bunde Special

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Der BUNDESVERBAND der Schreberjugendist die Arbeitsgemeinschaft der Landes-verbände. Der Bundesvorstand vertrittdie Schreberjugend nach außen, nimmtIdeen aus den Untergliederungen aufbzw. entwickelt diese weiter und vertrittdie Haltungen des Verbandes. Unter-stützt wird er dabei von Arbeitsgruppendes Bundesverbandes und der Bundes-geschäftsstelle.

Der BUNDESVORSTAND der Schreber-jugend ist ein Gremium des Bundesver-bandes und wird von den Delegiertender Bundeskonferenz alle drei Jahre neugewählt.

Klingt interessant?Dann mach mit!

Das bringst du mit:

. Du hast bereits in deinem Stadt- oder Landes-verband Aktivitäten der Schreberjugend mit-gestaltet.

. Du bist kreativ, interessiert und hast Ideen, die die Welt verbessern.

. Du hast Spaß in der Gemeinschaft.

. Du möchtest mitbestimmen, statt „fremdbe-spaßt” zu werden und deinen Verband unterstützen.

. Du ist daran interessiert, den Bundesverband imTeam und mit eigenen Projekten weiterzuent-wickeln.

. Du möchtest deine Ideen einbringen, eigenver-

antwortlich umsetzen, mit organisieren, immerauf dem Laufenden sein und Zusammenhängeverstehen.

. Du hast Lust, repräsentative Aufgaben im In- und Ausland wahrzunehmen.

Das erwartet dich:

. Du wirst ein fester Bestandteil der großen „Schreberfamilie”.

. Du bekommst Einblicke in Strukturen und Ab-läufe des Bundesverbandes.

. Du entwickelst Fähigkeiten fürs spätere Leben.

. Du lernst Jugendverbandsarbeit bundesweit und andere Jugendverbände kennen.

Die nächste Bundeskonferenz findet imNovember 2013 statt. Zu besetzen sind immer biszu fünf Positionen (Vorsitz, Stellvertretung, Beisitz).Bis dahin brauchst du jedoch nicht mit deinemEngagement zu warten!Meld’ dich gern schon jetzt in der Bundes-geschäftsstelle in Berlin.Tel.: 030 254 699 64

E-Mail: [email protected]

MW

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W A N T E D

Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

Genau das ist die Besonderheit dieser Studie. Siedeckt auf, dass die Lebenswelten derJugendlichen sehr vielfältig sind. Es gibt keinehomogenen „Jugendattribute“. Die Ergebnisseder 72 Einzelinterviews hat das Sinus-Institut mitweiteren gesellschaftlichen und kulturellenDaten und Hypothesen hinterlegt und modell-haft aufbereitet. So entstand ein allgemeingülti-ges Abbild.

Das Sinus-Lebensweltenmodell veranschaulichtin Form einer blasenartigen Verteilung siebenLebenswelten, die sich am Bildungsgrad und anWertevorstellungen der Jugendlichen orientie-ren.

VIELFALT STATT ALLE GLEICH!

Die neu erschienene Studie Wie ticken Jugendliche? 2012 des Sinus-Instituts gibt Aufschluss über das Leben von Jugendlichen in der heutigen Zeit! 72Einzelinterviews mit Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren, Fotodokumentationen und Schulunterlagen bilden die Basis dieser qualitativen – auf den Inhaltund nicht die Anzahl der Befragten fokussierten – Studie. Aber geht das eigentlich, dass 72 Jugendliche eine Gesamtheit von 2,5 Millionen Jugendlichenrepräsentieren?

Für d ie Praxis

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EIN LEBENSWELTENÜBERBLICK

Die konservativ-bürgerliche Lebensweltsteht für die familien- und heimatorientiertenBodenständigen mit Traditionsbewusstsein undVerantwortungsethik.Die materialistisch-hedonistische Lebensweltist die spaß- und freizeitorientierte junge Unterschichtmit ausgeprägten Konsumwünschen und traditionel-ler Familienbindung.Die prekäre Lebensweltist von dem Bemühen der Jugendlichen umOrientierung und Teilhabe mit schwierigen Startvor-aussetzungen und Durchbeißermentalität geprägt.Die sozialökologische Lebenswelt Das sind nachhaltigkeits- und gemeinwohlorientierteJugendliche mit sozialkritischer Grundhaltung undOffenheit für alternative Lebensentwürfe.Die adaptiv-pragmatische Lebensweltbezeichnet den leistungs- und familienorientiertenmodernen Mainstream mit hoher Anpassungsbereit-schaft.Die experimentalistischhedonistische Lebenswelt steht für die spaß- und sze-neorientierten Nonkonformisten mit Fokus auf Lebenim Hier und Jetzt.Die expeditive Lebenswelt Das sind die erfolg- und lifestyle-orientiertenNetworker auf der Suche nach neuen Grenzen undunkonventionellen Erfahrungen.

Diese Lebenswelten bilden im Großen undGanzen bereits das Erwachsenen-Spektrum ab.Damit korreliert eine zentrale Aussage derStudie: „Die eigene Zukunft und derenAbsicherung wird zur zentralen Frage dieserLebensphase. Der Heranwachsende wird zumMini-Erwachsenen.“Was Jugendliche brauchen, sind demnachFreiräume. Viele denken: „Lasst uns doch bitteeinfach mal jung sein.“ In einer Zeit vonGanztagsschule und Förderwahn(-sinn) einer-seits und begrenzten finanziellen Möglichkeitender Eltern andererseits ist dies jedoch häufigschwer realisierbar.

AUSGEWÄHLTE ASPEKTE AUS DEM KOMMENTARDES BDKJ* ZUR STUDIE· Jugendliche verspüren den Druck effizient

und nützlich zu sein.· Diejenigen, die dem gesellschaftlich vorgege-

benen Tempo nicht standhalten, laufen Ge-fahr, abgehängt zu werden.

· Die Zahl der prekären Jugendlichen lässt sichnicht abschließend bestimmen. Allein die Existenz dieser Lebenswelt ist eine Mahnung. Wenn man weiß, dass rund 2 Millionen junge Menschen unter 18 Jahren von Armut bedroht sind, muss dieses Ergebnis wachrüt-teln.

· Mehrheitlich ist jeder am eigenen Fortkom-men interessiert. Mehr noch: Alle anderen Lebenswelten grenzen sich bewusst von der prekären Lebenswelt ab („Opfer“, „Assi“).

· Auch Jugendarbeit und Jugendverbandsar-beit helfen, Gewalt und Ausgrenzung vorzu-beugen. Politik darf also nicht den Fehler machen, daran zu sparen.

· Die Studie bestätigt […], dass das achtjährigeGymnasium Schülerinnen und Schüler unter starken Leistungsdruck setzt.

· Virtuelle Netzwerke ergänzen persönliche Begegnung, sie ersetzen sie nicht!

* Bund der Deutschen Katholischen Jugend

Die sieben Lebenswelten, in denen sichJugendliche bewegen, machen deutlich, dasses nicht DEN Jugendlichen gibt. Sie sind vielfältigund wollen in ihrer Vielfalt gesehen werden. Dasmacht auch die Schreberjugend aus. Hier gibtes vielfältige Angebote von tanzen, überTischtennis spielen, basteln, Zeltlager(-betreu-ung), Internationale Begegungen und vielesmehr. Hier bist du richtig!

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Zwar sind die Ausgaben für die Kinder- undJugendhilfe in 2010 um 2 Milliarden Euro gestie-gen. Die Summe für Jugendarbeit - wie z. B. dieaußerschulische Jugendbildung – lag jedochunverändert zum Vorjahr bei 1,6 Milliarden Euro.Bei stagnierenden Mitteln und einer Inflationsratevon deutlich über 2 % wundert es nicht, dass dieGestaltungs- und Handlungsmöglichkeiten derInitiatoren und Akteure von Projekten der außer-schulischen Jugendarbeit weiterenEinschränkungen unterworfen sind.

Quelle: KON TE XIS #40_2011, S. 3

Tickets für die EM-Gruppenspiele kosten 30 bis 120€, die Preise für Endspielkarten liegen zwischen 50und 600 €. Insgesamt gibt es rund 1.4 Millionen ver-fügbare Tickets.Innerhalb eines Monats werden demnach Millionenfür dieses Spektakel ausgegeben, vonSteuergeldern der Gastgeberländer undSponsorengeldern ganz zu schweigen – was mandamit alles in der Jugend(verbands)arbeit machenkönnte …

AR

Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; nd; Heft 1/121/12

Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/121414

Ein Besuch in Moskau ist wohl eines der Dinge,die man einmal erleben sollte. Die Hektik, dasGeratter der Metros, die Stalin-Zuckerbautenund der immense Autoverkehr: Moskau ist defini-tiv eine Reise wert. In nur zwei Flugstunden hatman sein Ziel erreicht und erlebt das europäi-sche Russland. In echter Gastfreundschaft emp-fangen, präsentierten die Russen den deut-schen Gästen voller Stolz ihre beeindruckendeHauptstadt.

Darunter waren wir,Paul und ich, als Ver-treter_innen der Schre-berjugend zusammenmit Ehrenamtlichendes Technischen Hilfs-werks, der Feuerwehrund Leiter_innen derPfadfinder. Anlass wardas internationaleSeminar „TECHNOLO-GY OF ORGANIZATION

VOLUNTEERS ACTIVITY. EXPERIENCE AND INNO-VATION OF RUSSIA AND GERMANY“, zu Deutsch:„Technologien der Organisation von Ehren-amtsarbeit. Erfahrungen und Innovationen ausRussland und Deutschland“. Zielwar es, in Diskussionen und kleinenGesprächskreisen herauszufinden,welche Möglichkeiten und Erfah-rungen es gibt, Jugendliche für dieEhrenamtsarbeit zu begeistern,und wie innovative Strukturen dieZusammenarbeit auf nationalersowie internationaler Ebene ver-bessern.

Nachdem alle das Visum erhalten hatten, wasfür Russland unbedingt ausgefüllt und an die rus-sische Botschaft bzw. konsularischen Einrichtun-gen der Russischen Föderation geschickt wer-den musste, trafen wir uns am 28.11.2011 imLeonardo-Hotel am Schönefelder Flughafen.Nach der Kennlernrunde und dem Abendessenging es aber auch bald ins Bett. Schließlich woll-ten wir für unser russisches Wintermärchen gerü-stet und ausgeschlafen sein.

In Moskau angekommen, wurden wir amFlughafen traditionsgemäß mit Brot und Salz,

sogar zum Teil in traditioneller Kleidung,von der Jugendorganisation „JungesMoskau“ begrüßt, deren VorsitzenderVadim Kovalev ist, der dem ein oderanderen Schreberling eventuell schon vonder BUGA 2009 in Schwerin bekannt ist.

Mit dem Bus ging es dann zu unseremHotel, welches zu der, nicht weit gelege-nen, weißrussischen Botschaft gehört. Derbeiderseits große Enthusiasmus führtedazu, dass sich deutsche und russischeTeilnehmende schon im Bus über die

Arbeit im Verband austauschten und sich sobereits einige kennenlernten.

In der im Hotel befindlichen Bar genossen wirunser erstes russischesAbendbrot und wurdenspäter, während einesSpaziergangs, durchdas nächtliche Moskaugeführt. Wir sahen unsden von der UNESCOzum Weltkulturerbeernannten Roten Platzund den beeindrucken-den Kreml an. Auch die

bekannte Basilius-Kathedrale bestaunten wirund machten viele Fotos. Das berühmteWarenhaus GUM war leider schon geschlossen.Doch das war vielleicht auch besser so, dennbei den dortigen Preisen wären unsere Rubelsicherlich schon am ersten Abend weg gewe-sen. Nachdem wir dem Glockenläuten in derStadt gelauscht hatten und russische Lieder vonunseren Gastgebern geboten bekamen, ginges zum Aufwärmen noch in ein Restaurant, indem wir den Abend ausklingen ließen.

Liebesgrüße aus Moskau

Welt Wärts

1515Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

Der Mittwoch begann in der Präfektur desZentralen Bezirks Moskaus mit einer Teambuil-ding-Session, um uns gegenseitig besser ken-nenzulernen und auf die gemeinsame Arbeitvorzubereiten. Darauf folgte eine ersteGruppendiskussion, die von dem MoskauerVizebürgermeister Andrej Scharonow begleitetwurde. Themen, wie der Aufbau einesJugendverbands in Deutschland und Finanzie-rungsmöglichkeiten von eh-renamtlichen Aktivitäten,fanden dabei großeBeachtung. Man merkte denrussischen Teilnehmendenschnell ihre Begeisterung fürdie klare Ordnung, die indeutschen Jugendverbän-den durch das Bundesmini-sterium BMFSFJ und den DBJRhergestellt werden, an. Derzweite Teil der Sitzung amNachmittag war stärkerdurch die russischen Gast-gebenden geprägt, die unsvon Initiativen berichteten, die sie ins Lebengerufen haben bzw. die sie betreuen. DerVeranstaltungsort hierfür war das MoskauerPlanetarium, in dem wir später auch eineVorführung auf Englisch genießen konnten. DerAbend wurde mit einem Essen in einem derStalin-Hochhäuser gekrönt und einer Fahrtdurch das nächtliche Moskau. Highlight war derPlatz vor der Lomonossow-Universität, welcheauch in einem der wunderschönen Hochhäu-ser untergebracht ist. Da dieser Platz für seinentollen Ausblick über Moskau bekannt und des-wegen auch so beliebt ist, gerade beiJugendlichen und frisch vermählten Pärchen,feierten wir unser Zusammensein einmal mehrund lauschten russischen Gesängen. DenAbend ließen wir individuell ausklingen. Paul,

ich und einige Teilnehmende tanzten im Club„Propaganda” und erlebten das MoskauerNachtleben am eigenen Leib.

Der Donnerstag startete mit einem Besuch inEuropas höchstem Hochhaus: der FederazijaWostok. Allein der Fahrstuhl war schon einErlebnis und zeigte, wie schnell man in die Höhesteigen kann. Man demonstrierte uns hier die

aufstrebende Wirt-schaft Moskausund die Möglich-keiten, die geradehier für junge Men-schen bestehen.Bestes Beispiel da-für ist Russlandsjüngster Milliardär,der es sich nichtnehmen ließ, unsdeutsche Gäste zuempfangen.

Nach dem Mittag ging es in die Abschlussdis-kussion. Hier hatten wir noch ein letztes Mal dieMöglichkeit, uns mit allen Teilnehmenden überPrinzipien unserer Jugendarbeit auszutauschenund vor allem auch die Entstehungsgeschichteund die Struktur unseres Verbandes vorzustellen.Jedoch merkten wir schnell, dass kleine Ge-spräche, beispielsweise beim Essen, jedem Teil-nehmenden mehr Informationen und Ideengaben als die Diskussionen in der großenRunde. Man lernte sich kennen, gab sichgegenseitig Tipps und beratschlagte über all-tägliche Probleme in der Freiwilligenarbeit.Um die russische Jugendkultur hautnah kennen-zulernen, besuchten wir am frühen Abend nocheine Jugendmesse, auf der wir Kontakte mit po-tenziellen Kooperationspartnern für folgende

Treffen knüpften. Auch der Bürgermeister vonMoskau lief uns hier über den Weg und ließ sichvom russischen Partner die Schreberjugendnäherbringen.

Der Abschlussabend wurde ein weiteresZeichen deutsch-russischer Freundschaft, derbei manchem erst in den frühen Morgenstun-den endete.

Es waren unvergessliche Tage und wir alle hof-fen, dass die nächste Einladung folgt. DankeVadim Kovalev für die tolle Organisation aufrussischer Seite, danke Schreberjugend, dasswir mitfahren durften, und danke der THW-Jugend für die tolle Organisation von deutscherSeite!

MH

Mitte April nahmen wir, eine fünfköpfigeGruppe der Schreberjugend Berlin, aneiner internationalen Jugendbegegnungin Belfast, Nordirland, teil. Teilnehmendedieser Begegnung waren Jugendliche ausunterschiedlichen Teilen Europas – so lern-ten wir neue Leute aus Göteborg(Schweden), Oldham (Großbritannien),Bilbao (Spanien), Malta und natürlichauch Belfast kennen.

Die Begegnung stand unterdem Motto „Leadership,Inclusion and Participation“,zu Deutsch „(Team-)Leitung,Inklusion und Partizipation“.Dieses Motto führte uns durchdie Tage und bildete denLeitfaden für diverseWorkshops. Beispielsweise ana-lysierten wir in Kleingruppen,was „Leadership“ für uns bedeu-tet, wie wir unsere Gruppen leitenund welche positiven wie negati-ven Erfahrungen wir gemachthaben. Wir tauschtenInformationen über Integration undInklusion von religiösen, politischenoder sonstigen Minderheiten aus undkonnten in diesem Rahmen eineMenge über Gemeinsamkeiten undUnterschiede in dendiversen Kulturen ler-nen.

Erlebt habenwir in dieser Zeiteine Menge:

Die Politikbegeisterten unteruns hatten die Möglichkeit,sich bei anregenden Dis-kussionen über die EU,unser Leben in der EUund über die kulturel-len und politischen Un-terschiede mit den

anderen Jugend-lichen auszu-tauschen, die

Abenteuer-lustigen konnten sich und

ihreGrenzen in

einem Hoch-seilgarten

austesten, undzu guter Letzt pro-

bierten alle imRahmen eines internationalen Abendstypische Gerichte der Partnerländer.Einige Impressionen dieser wirklichgroßartigen Tage in Newcastlegibt es hier: www.youtube.de(Suchbegriff: Lip Service,Future Voices Residential).

Wir verbrachten unsere Zeitnicht nur in Nordirlands Haupt-stadt Belfast. Im Küstenort New-castle trafen wir auf weitere 30Jugendliche unserer Partner-

organisation „Spirit of Enniskillen„Spirit of Enniskillen“..

Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/121616

Wel t Wärts

Leadership, Inclusion and Participation –oder: Wie wir Nordirland eroberten

Klar gab es zu Beginn die eine oder anderesprachliche Barriere, die anfangs zu Hemmun-gen führte, sich in Gespräche einzubringen. Mitder Zeit nahmen wir Englisch schließlich doch alsSprache wahr, sodass vielen langen, lustigenund angeregten Gesprächen nichts mehr imWege stand.

Alles in allem hatten wir ein paar wunderbareTage in Nordirland, während derer wir nicht nurneue Freunde kennengelernt haben, sondernauch unseren (kulturellen) Horizont erweiternkonnten. Ich bin mir sicher, dass niemand dieseTage missen möchte!

SM

17

The Spirit of EnniskillenSpirit of Enniskillen Trust is a youthled charity based in Belfast and workingacross Northern Ireland with youngpeople from a wide variety of back-grounds. It was established in 1989 inspired by thewords of the late Senator Gordon Wilsonfollowing the loss of his daughter, Marie,in the 1987 Enniskillen Bomb. Today, the Trust is committed to develo-ping the capacity of young people tomake a positive contribution in their com-munity by leading change, engaging inopen and honest dialogue and respec-ting the identity and human rights of all.

Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/1218

Warum scheinen manche Menschen glückli-cher zu sein als andere? Hängen Glück undZufriedenheit zusammen? Macht Natur glück-lich?

2006. Die Dänen sind die Weltmeister imGlücklichsein. Das sagen zumindest Psycho-logen der Universität Leicester, die eineWeltkarte des Glücks zusammengestellt haben.Dort platzierten sie die knapp Sechs-Millionen-Nation auf den ersten Platz, vor der Schweizund Österreich. Deutschland dümpelte aufPlatz 35.

Doch wie ist die Großwetterlage sechs Jahrespäter? Ende September 2011 wurde eineStudie der Deutschen Post veröffentlicht – derGlücksatlas Deutschland 2011. Demnach sinddie Deutschen so glücklich wie lange nicht. Aufeiner Skala von 1 bis 10 liegt der Deutsche im

Durchschnitt bei 7 Punkten.Die glücklichsten Deut-

schen leben inHamburg und dieunglücklichsten in Thü-ringen. Frauen sindtendenziell glücklicher

als Männer. Als diegrößten Glücksbringer

gelten Gesundheit und per-sönliche Bindungen; die Glückskiller sind dage-

gen Krankheit undArbeitslosigkeit. Kinder zu haben, erhöht das Glücksgefühl nicht. Erst wie-der, wenn diese auch Kinder haben und stolzdie Enkelkinder vorgezeigt werden können.In der europäischen Dimension sind es 2012 fast80% der Menschen, die das Streben nachGlück als Lebenssinn angeben. Dies zeigt denStellenwert, den Glück bzw. Glücksgefühle in

unserer modernenGesellschaft einneh-

men.1

Aber was muss man

tun, umglücklich zuwerden? Ist

GlückZufall? Oderkannman es beeinflussen?

Seit Jahr-hunderten

beschäftigenPhilosophen diese

Fragen.Von Aristoteles (384–322

v. Chr.) stammt die ältesteüberlieferte Definition des

Glücklichseins: Glücksei das, was der Menschum seiner selbst willenanstrebt, und nichtum etwas anderesdamit zu erreichen.Allerdings bleibt unklar, wie man diesesGlück erreichen kann;

GlücksNaturGlücksNatur

«Glückist nicht eine

Station, bei der manankommt, sonderneine Art zu reisen.»

Salvador Dalí,Maler

DieSuche nach

dem Glück ist dieHauptursache für

Unglück!

Natur + Ernährung

Das Geheimnis des Glücks

Es kamen einmal ein paar Suchende zu einemalten Zenmeister. Von ihm war bekannt, dass ersehr glücklich und zufrieden war.„Herr“, fragten sie, „was tust du, um glücklichund zufrieden zu sein? Wir wären auch gerne soglücklich wie du.“Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: „Ichschlafe, ich stehe auf, ich gehe, ich esse.“Die Fragenden schauten etwas betreten in dieRunde. Einer platzte heraus: „Bitte, treibe keinenSpott mit uns. Was du sagst, tun wir auch. Wirschlafen, essen und gehen. Aber wir sind nichtglücklich. Was ist also dein Geheimnis?“Der Zenmeister antwortete: „Wenn ich liege,dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann steheich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich undwenn ich esse, dann esse ich.“Die Unruhe und den Unmut der Suchenden spü-rend, fügte der Meister nach einer Weile hinzu:„Sicher liegt auch ihr und ihr geht auch und ihresst. Aber während ihr liegt, denkt ihr schon ansAufstehen. Während ihr aufsteht, überlegt ihr,wohin ihr geht, und während ihr geht, fragt ihreuch, was ihr essen werdet.So sind eure Gedanken ständig woanders undnicht da, wo ihr gerade seid. In demSchnittpunkt zwischen Vergangenheit undZukunft findet das eigentliche Leben statt. Lassteuch auf diesen nicht messbaren Augenblickganz ein und ihr habt die Chance, wirklichglücklich und zufrieden zu sein.“5

Verfasser unbekannt

19Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

Aristoteles meint, es sei eher eine Folge tugend-samen Lebens als etwas, das man bewusstanstreben solle.2

Epikur (341–270 v. Chr.) definierte Glück andersals Aristoteles nicht positiv, sondern negativ alsAbwesenheit von Schmerz und Bedürfnissen.3

Augustinus vonHippo (354–430 n. Chr.)

schrieb, Glück sei, das zu bekommen, was mansich wünscht.4

Und wie ist das nun mit der Natur?Schon fünf Minuten imGrünen verbessern dieStimmung und steigerndas Selbstwertgefühl. Istaußerdem noch Wasserin der Nähe, erhöht sichder positive Effekt nocheinmal, berichten imJahre 2010 die Wissen-schaftler Joe Barton und JulesPretty von der University of Essex in Colchester.Die Resultate zeigen insbesondere die großeBedeutung von urbanem Grün.

Bei jungen Menschen ist die heilsame Wirkungder Natur offenbar noch stärker als bei älteren.Und nach Meinung der Biowissenschaftlerscheint die menschliche Psyche auf dieBewegung im Grünen in den ersten Minutenbesonders sensibel zu reagieren.

Also raus mit euch!AR

1 http://eggetsberger-info.blogspot.de/2012/05/kann-man-gluck-messen-die-world-map-of.html, 10.05.20122 Die Nikomachische Ethik, übersetzt von Olof Gigon, ArtemisVerlag, Zürich 19673 Epikur, übersetzt von Johannes Mewaldt, Philosophie derFreude, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 19734 De beata vita, Philipp Reclam jun., Stuttgart 19825 http://blog.gluecksnetz.de/2007/07/01/das-geheimnis-des-glucks/

Glückgibt es nur in

der Gegenwart.Zufriedenheit ist das,

was wir davon im Kopfbehalten. Je mehr

glückliche Momenteein Mensch erlebt,

desto zufriede-ner ist er.

Schonfünf Minuten im

Grünen verbesserndie Stimmung und stei-

gern das Selbstwert-gefühl.

Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/1220

Im Heft 1/09 wurde bereits ein Konzept von demHamburger Psychologen und Kommunikations-wissenschaftler Prof. Dr. Friedemann Schulz vonThun thematisiert – das „Vier-Seiten-einer-Nachricht“-Modell. Es handelt von den vierIntentionen, eine Nachricht zu senden, und denvier Arten & Weisen, sie zu empfangen bzw. zuhören. Dieses Mal geht es um das „InnereTeam”.

Kurz gesagt, geht es dabei um dieKommunikation, die in uns abläuft. Vergleichbarist das mit dem Engelchen einerseits oder demTeufelchen andererseits, das „zu uns“ spricht,wenn wir eine schwierige oder unangenehmeEntscheidung treffen sollen.

DAS INNERE TEAM ist ein Persönlichkeitsmodell.Schulz von Thun geht davon aus, dass unserInnenleben, wie ein Team mit seinem Leiter funk-tioniert. Es hilft in zwiespältigen Situationen inner-lich zu klären, wie es weitergehen soll. Mit demZiel, dass wir das Ergebnis der Überlegungen klarnach außen kommunizieren können.

DAS INNERE TEAMMITGLIED (TM) ist eineMetapher, um innere Abläufe bildlich zumachen. Es ist demnach keine Realität, die vonNeurologen bestätigt wurde. Jedes innereTeammitglied, wovon wir je nach der aktuellenSituation so viele haben, wie uns unterschiedli-che Argumente einfallen, will immer nur dasBeste für den Teamleiter.

Als TEAMLEITER bezeichnet Schulz von Thun dasübergeordnete „Ich“, die zusammenhaltendeInstanz, die entweder dem Dialog seinerTeammitglieder passiv folgt oder aber aktiv ein-greift, in jedem Fall aber bei außenwirksamenEntscheidungen das letzte Wort hat.1

Teammitglieder unterscheiden sich stark. Sie sindlaut oder leise, schnell oder langsam, dominantoder zeigen sich nur nach innen, wo sie sich inForm von Gedanken, Gefühlen, Impulsen,Stimmungen oder Körpersignalen zeigen.Zwischen Teammitgliedern herrscht eine ähnli-che Gruppendynamik wie im wirklichen Leben.

In ihrer Gesamtheit spiegeln sie dieLebenserfahrungen eines Menschen wider, dar-unter die Meinung von Eltern, Freunden undLebenspartner_innen oder die Werte vonGemeinschaften, denen man sich zugehörigfühlt.

© Prof. Dr. F. Schulz v. Thun/1. Mediationstag Berlin

Ich = Viele?!Das Persönlichkeitsmodell „Inneres Team“

Kommunikat ion + Interakt ion

21Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

DIE INNERE TEAMSITZUNG

Wenn ein Mensch vor einer schwierigen Ent-scheidung steht, führt er mehr oder wenigerbewusst eine innere Teamsitzung durch. ZuBeginn herrscht meist ein Durcheinander vonverschiedensten Eindrücken. Diese können z. B.sein:• ungutes Bauchgefühl • rationale Argumente• Erfahrungen• Ratschläge von außen

Prof. Dr. F. Schulz v. Thun/1. Mediationstag Berlin

Dabei prägen die „lauten, schnellen und belieb-ten“ Teammitglieder in der Regel oft die nichtbewusst kontrollierten Teamsitzungen.

© Prof. Dr. F. Schulz v. Thun/1. Mediationstag Berlin

Bei besonders schwierigen oder ungewohntenEntscheidungen muss das aber nicht mehr derFall sein. Dann empfiehlt Schulz v. Thun eineTeamsitzung nach den Regeln der Kunst2:

EIN BEISPIELIch überlege ins Kino zu gehen.TM1 sagt: Oh ja, den Film will ich schon langesehen.TM2 sagt: Letzte Woche war ich schon zweimalim Kino. Wird langsam teuer.TM3 sagt: Alleine will ich aber nicht gehen.→ TEAMLEITER: Ok, einer will, zwei habenBedenken. Nächste Woche kommt der Filmauch noch und bis dahin frage ich einenFreund, ob er mitkommt.

So wird einem die eigene Vielschichtigkeit derBedürfnisse bewusst, die es zu berücksichtigengilt. Das Ergebnis führt häufig zu einer höherenSelbstzufriedenheit und hilft, späteres Unwohl-sein oder Ärger, weil doch ein Aspekt unbeach-tet blieb, zu vermeiden.

AR

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Inneres_Team, Abs. 4,30.05.20122 http://de.wikipedia.org/wiki/Inneres_Team, Abs. 5,30.05.2012

• Teammitglieder identifizierenDas gelingt erstaunlich gut, wenn der Team-leiter sich Zeit nimmt, in sich hinein zuhören.

• Jedes Teammitglied darf seine Botschaftunkritisiert vorbringen Eine freie Diskussion gibt allen die Möglich-keit, gehörig aneinanderzugeraten.

• Ergebnis zusammenfassen und noch ein-mal die Zustimmung aller Teilnehmenden ein-holen.

2222

2012 – Was hat esdamit wirklich auf sich?

Viele Fragen und Ängste rankensich um das Jahr 2012. Aberwas passiert wirklich? Ist es dasEnde der Welt?

Dass sich tatsächlich schon etwasverändert hat, ist einigen viel-leicht aufgefallen. Ein Beispiel: derStraßenverkehr.Einerseits macht es den Eindruck,als ob immer mehr Menscheneinen ru�cksichtslosen oder riskan-ten Fahrstil an den Tag legen.

Die aktuellen Unfallstatistikenbelegen das: Im Januar 2012 kamen 266Menschen bei Verkehrsunfällenums Leben. Das sind 7,7 %mehr als im Vorjahresmonat.Die Zahl der Verletzten stiegum 23,3 % auf 27.100. Insgesamtereigneten sich knapp 189.300Verkehrsunfälle, dies entsprichteinem Anstieg um 6,3 %.Stand: 26. März 2012, Destatis

Andererseits u�berraschen verein-zelt Verkehrsteilnehmende miteiner unerwarteten Aufmerksam-keit bzw. Achtsamkeit.

Eine fu�r meine Begriffe schlu�ssigeErklärung fu�r derartige Verän-derungen und die damit einher-gehende Auflösung des 2012-Rätsels liefert ein indischer Yoginamens Nithyananda.

Er beschreibt es ganz „sachlich“als eine neue Phase der Beschaf-fenheit unserer Erde, die ihreneigenen Zyklen und kosmischenEinflu�ssen unterliegt, woraus sichdann Veränderungen fu�r dasLeben auf der Erde ergeben.Es bedeutet konkret, dass sich dieErdanziehungskraft seit einigerZeit verringert und in 2012 ihrengeringsten Stand erreicht, derdann auch erst einmal so bleibt.Diese Veränderung ist messbar,wenn auch nur sehr gering. Siehat jedoch enorme Auswirkun-gen auf unsere körperlichen undinsbesondere geistigen Befind-lichkeiten, was sich fu�r vieleMenschen in einer Orientierungs-losigkeit und daraus resultieren-den Aggressionen äußert. DerWeltuntergang ist dennoch nichtin Sicht …Die Kurzformel seiner äußerst prä-gnanten und spielerischspaßigenVideo-Erklärungen lautet:

AR

Zu sehen unter:http://www.youtube.com/watch?v=5O68SCfXgBo

Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

Alle in einem Boot? Nicht wirklich!Flüchtlingskindern gleiche Rechtegewähren!

Zu Pfingsten feierte die Schreber-jugend auf dem Karneval derKulturen in Berlin unter dem Motto„Alle in einem Boot“. Leider giltdas nicht für alle. Besondersschwierig ist es für Kinder, die alsFlüchtlinge in Deutschland leben.Flüchtlinge ohne gesichertenAufenthaltsstatus haben nur ein-geschränkt Zugang zu ärztlicherBehandlung. Etwa 16.000 Kinderwarten in Deutschland auf ihreEntscheidung im Asylverfahren.Etwa 24.000 Kinder sind lediglich„geduldet“ und damit ständigvon der Abschiebung bedroht.1

Schulbesuch und Berufsausbil-dung werden ihnen schwergemacht. Schon 16-Jährige wer-den wie Erwachsene behandeltund zum Beispiel in Abschie-behaft genommen.2

Viele Menschen werden rechts-widrig in Abschiebungshaft ge-nommen. Deshalb ist es dringenderforderlich, dass Abschiebungs-häftlinge eine unabhängige undqualifizierte Rechtsberatung er-halten. In vielen Hafteinrichtun-gen ist das bisher nicht der Fall.3

Bereits im Jahr 2005 macht derDeutsche Bundejugendring (DBJR)in seinem 42. Positionspapier aufdieses Thema aufmerksam. Darinheißt es: „Flüchtlingskinder wer-

den durch restriktive administrati-ve Vorgaben systematisch vonder gleichberechtigten Teilhabean der deutschen Gesellschaftausgeschlossen, […] der DBJR[fordert] eine abgestimmte ein-heitliche Regelung in allenBundesländern, die die Teilnahmejunger Flüchtlinge an Kinder- undJugendreisen ins In- und Auslandermöglicht.“

Inzwischen ist das möglich!SB

1http://www.sos-for-human-rights.eu2http://www.unicef.de/presse/2012/ratifizierung-der-un-kinderrechtskon-vention/3http://www.proasyl.de/de/the-men/abschiebung/abschiebungs-haft/

X-t ra

STECKBRIEF N°2

Emil; zweieinhalb Jahre;Berlin-Köpenick; Schreberjugend Berlin SüdOst

Wie bist du zur Schreberjugend gekom-men und seit wann bist du dabei?Meine Eltern sind sehr engagiert in derBerliner Schreberjugend, schon vor mei-ner Geburt war ich bei unzähligenSchreberjugendaktivitäten dabei, seitmeiner Geburt macht mir die Schre-berjugend noch viel mehr Spaß!

Was hast du alles bei der Schreber-jugend gemacht bzw. welche Funktio-nen hast/hattest du?Egal ob Sommercamp, Kinderfest oderBundeskonferenz – da, wo meine Elternsind, bin ich auch. Funktionen sind nochnicht so mein Ding. Es reicht völlig, dassMama und Papa im Berliner Landes-vorstand sind und Mama außerdem dieBezirksgruppe Berlin SüdOst leitet. Papaist im Sommercamp der Boss. ☺

Was war dein prägendstes Erlebnis beider Schreberjugend und warum?Das Sommercamp finde ich jedes Jahraufs Neue klasse – Hannesried ist meinzweites Zuhause. Seit dem Frühjahr 2011bin ich oft im SchreberJugendGarten inder Kolonie Goldregen, da gefällt’s mirauch sehr. So ein Kleingarten zumRumtoben ist toll!

2323Im Blick... – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/12

JULI 201201.07.2012Zweites Tischtennis-Generationen-turnier, jeweils ein Erwachsener undein Kind/Jugendlicher bilden einTeam, ab 11 Uhr in der Turnhalle ander Hövelstraße 49, Essen, SV Essen08.07.2012 50 Jahre Fanfarenzug derSchreberjugend Hannover e.V.GAYPEOPLE-ZELT – Schützenplatz ab10.00 Uhr, SV Hannover09.07.2012SuS Oberaden, 90-jähriges Jubiläum,SV Bergkamen14.07.2012 Tag des Gartens am Steintorplatzab 11.30 Uhr, Fanfarenzug derSchreberjugend Hannover e.V., SVHannover15.-29.07.2012Sommerferienspaß im Schreber-JugendGarten in der KolonieGoldregen in Berlin Neukölln, Infosunter [email protected], LV Berlin21.07.2012 Laternenumzug zum Jubiläum Berg-garten ab 20.45 Uhr, Fanfarenzugder Schreberjugend Hannover e.V., SV Hannover29.07.2012 Laubenfest Kolonie Burgland amParkplatz Vinnhorster Weg ab 14.00Uhr, Fanfarenzug der Schreber-jugend Hannover e.V., SV Hannover

AUGUST 201211.08.2012 Schützenfest Arpke, Treffen am

Schützenplatz ab 13.45 Uhr,Fanfarenzug der SchreberjugendHannover e.V., SV Hannover25.08.2012Kurrat Showdance macht mit beimSymphonic Pop Orchestra inThyrow, LV Brandenburg

SEPTEMBER 201201.09.2012Naturpädagogik II im Berliner ForstAbenteuer & Erlebnis in der Natur,LV Berlin01.09.2012Landesgartenschau Löbau 2012, inLöbau, Schreberjugend Sachsenund BV01.09.2012666 Jahre Neupetershain –Ensemble Pfiffikus tritt auf ab 16:00Uhr, LV Brandenburg02.09.2012 Schützenfest Letter, Festplatz AlteAue ab 09.45 Uhr, Fanfarenzug derSchreberjugend Hannover e.V., SVHannover14.–16.09.2012Naturpädagogik IV – Motto„Umweltdetektive“, Berlin, BV29.09.2012Naturpädagogik III am WeißenHaus (Kleingartenanlage amSteinberg, Reinickendorf), LV Berlin

OKTOBER 201205.–07.10.2012Medienkompetenz (von Gruppen-leitungen)/ Hörspielproduktion,Berlin, BV07.10.–12.10.2012Trainingslager Nebra, EnsemblePfiffikus, LV Brandenburg

07.-13.10.2012Reiterferien im HerbstZielgruppe: 8 bis 13 Jahre (Ge-schwister/ Freund_innen auf Nach-frage möglich), LV Berlin13.10.2012Nacht der kreativen Köpfe –Ensemble Pfiffikus macht mit, LVBrandenburg

NOVEMBER 201202.11.2012 Laternenumzug Ahlem, Treffen ander Petit-Couronne-Straße 14 ab17.45 Uhr Fanfarenzug der Schre-berjugend Hannover e.V., SVHannover03.11.2012Laternenumzug und Konzert inWarzen, Fanfarenzug Duingen, SVHannover03.11.2012Blechen-Carré, Ensemble Pfiffikus,LV Brandenburg16.–18.11.2012Neue Konzepte in der Schreber-jugendarbeit, voraussichtlich inNRW, BV17.11.2012 Laternenumzug, Treffen an derLukaskirche ab 16.45 Uhr, Fanfaren-zug der Schreberjugend Hannovere.V., SV Hannover

DEZEMBER 201209.12.201220 Jahre „Lieder im Advent“ mitdem Ensemble Pfiffikus, StadthalleCottbus ab 20 Uhr, LV Brandenburg28.12.2012 – 01.01.2013Jahresabschlussevent „Alle(s)zusammen ins neue Jahr!“, voraus-sichtlich Berlin, BV

SchreberjugendhöhepunkteVon Juli bis Dezember 2012

–DEUTSCHE DEUTSCHE

SCHREBERJUGENDSCHREBERJUGEND

Aus Blickauf die nächste Ausgabe im Dezember 2012

- Aktuelle Themen & Informationen- Neue Konzepte in der Schreberjugendarbeit- Wahlkampf hier und dort im Jahr 2013- Jugendarbeit in Nordafrika 2012/2013- 2013 Jahr des Wassers- Süß und gesund, das geht!- Wissensquiz- Rund um Kommunikation & Interaktion


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