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Im Bereich Kosmetik, Massage, Fuß- und Handpflege...Ergonomie am Arbeitsplatz Im Bereich...

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Ergonomie am Arbeitsplatz Im Bereich Kosmetik, Massage, Fuß- und Handpflege Mag. Michaela Strebl 25.10.2018
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  • Ergonomie am Arbeitsplatz

    Im Bereich Kosmetik, Massage,

    Fuß- und Handpflege

    Mag. Michaela Strebl

    25.10.2018

  • Was ist Ergonomie?

  • Ergonomie..

    die Lehre von der menschengerechten Gestaltung der Arbeit

    Eigenschaften, Bedürfnisse und Fähigkeiten der Menschen bei der

    Gestaltung von Arbeit berücksichtigen

    Die Leistungsfähigkeit und Beschäftigungsfähigkeit für die

    gesamte Dauer des Erwerbslebens erhalten

    → in die Zukunft gerichteter Prozess

    Ziel ist es, die Arbeit an den Menschen anzupassen!

  • Interdisziplinarität.. BWL

    Arbeits-ökonomie

    Chemie

    Toxikologie

    Angewandte Psychologie

    Arbeits-psychologie

    Arbeits-pädagogik

    Pädagogik

    Arbeits-recht

    Recht

    Arbeits-soziologie

    Soziologie

    Technik

    Konstruktion

    Arbeits-Physiologie

    Angewandte Physiologie Ergonomie

    ..mit dem Ziel der Optimierung der Wechselbeziehungen zwischen dem

    Menschen und seiner gestalteten Umwelt, sei es im Arbeitsbereich, in der

    Öffentlichkeit oder zu Hause. (ETH Zürich)

  • Best- Practice- Beispiel im Zuge der Kampagne

    „Alternsgerechtes Arbeiten der AUVA“

    Kampagne

    Handverletzungen!

  • Ziel..

    Erhalt der Arbeitsfähigkeit über das gesamte Erwerbsleben

  • Körperliche Risikofaktoren am Arbeitsplatz

    Quelle: Modul der Arbeitskräfteerhebung, Statistik Austria 2013

  • Übersicht ergonomische Kriterien

    Arbeitsplatz

    gestaltung

    Belastung Hand-

    Armsystem

    Umgebungsfaktoren:

    Beleuchtung/ Klima

    Arbeitshaltungen-

    bewegungen

    Persönliches

    Gesundheitsverhalten

    Arbeitsorganisation

  • Verhältnis- und Verhaltensprävention

    VerhaltenspräventionVerhältnisprävention

    Strategien

    belastende

    Bedingungen ändernLeistungsfähigkeit

    erhöhen

    ergonomischer

    Arbeitsplatzgezielt ausgleichend

    reagieren

    Arbeitsgestaltung unter Berücksichtigung

    gesetzlicher Regelungen und

    arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse

    sicheres und gesundheitsgerechtes

    Verhalten der MitarbeiterInnenASchG§7

  • Vorgehensweise bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen-

    Identifikation von Risikofaktoren

    Gliederung des Gestaltungsprozesses:

    Analyse Ist-Zustand

    Planung

    EvaluierungOptimierung

    Realisierung

    - Auszuführende Tätigkeit

    - Rahmenbedingungen,

    Unternehmensspezifische

    Vorgaben

    - Gestaltung Arbeitsplatz

    - Anordnung/ Auswahl

    Arbeitsmittel

    - Regelung AZ

    - Identifikation Risikofaktoren

    - Anwendung Erhebungstools/

    Checklisten

    - Aufbau Interventionsmatrix

    mit Zuordnung nach

    Verhältnis- u

    Verhaltensorientierung

    - Einbeziehen der Mitarbeiter

    in zb. Zirkelprozessen

    (Vertiefung)

    - Umsetzung der Maßnahmen

    (unbedingt Priorisierung!)

    - Jede Maßnahme hat

    Umsetzungspaten

    - Know- How- Aufbau im

    Betrieb

  • - möglichst gleichmäßig natürlich belichtet (Abs. 1)

    - Lichteintrittsflächen mind. 10% Bodenfläche (Abs. 1)

    - Sichtverbindung mind. 5% Bodenfläche (Abs. 5)

    Quelle: Auszug ASt-V

    Anforderungen an Arbeitsräume- Arbeitsstättenverordnung (ASt-V)

    § 25 Lichteintrittsflächen, Sichtverbindung

    Umgebungsfaktoren Licht und Beleuchtung

  • Quelle: Auszug ASt-V

    - Möglichst gleichmäßige und möglichst farbneutrale künstliche Beleuchtung

    - Allgemeinbeleuchtung 100Lux,

    sofern Nutzungsart des Raumes dem nicht entgegensteht

    - ….große Leuchtdichten, Leuchtdichteunterschiede, Flimmern, direkte und

    indirekte Blendung im Gesichtsfeld der AN ist zu vermeiden

    Künstliche Beleuchtung in Arbeitsräumen §29

    Umgebungsfaktoren Licht und Beleuchtung

  • Sehaufgabe Fernsicht Grobe Arbeiten Mittelgrobe

    Arbeiten

    Feinarbeiten Feinstarbeiten

    Beleuchtungs-

    stärke

    Größe des

    Sehobjekts

    G r ö ß e d e s S e h o b j e k t sForm des

    Sehobjekts

    Kontrast

    K O N T R A S T

    Faktor Weit Notwendige Sehentfernung Nah

  • Beleuchtung am Arbeitsplatz

    • Wichtigstes Kriterium für die Beleuchtungsplanung ist die

    Beleuchtungsstärke (lx)

    • Grenz- und Richtwerte abhängig von der Arbeitsaufgabe (siehe ÖNORM;

    12464-1:2011)

    • Unterschieden wird in drei Bereiche:

    1. Bereich der Sehaufgabe

    2. Unmittelbarer Umgebungsbereich

    3. Hintergrundbereich

  • Beleuchtung am Beispiel Hand- Fußpflege

    Feinstarbeit:

    1. Bereich der

    Sehaufgabe: 750-

    1000lx (ÖNORM EN

    12464)

    2. Hintergrundbereich:

    300- 500lx

    Quelle ÖNORM 12464-1: Tabellen Gesundheitseinrichtungen 5.37- 5.51

  • Auszüge Norm 12464-1

  • Sehen: Lichtbedarf und Lebensalter

    4020 5030 60 70

    100

    120

    140

    160

    rela

    tiv

    er

    Lic

    htb

    ed

    arf

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    ng

    sstä

    rke

    Alter [ Jahre ]

    [ % ]

    1 8 3 3

    ZfA - Foundation "Access for All" | AEH - Centre for Occupational Medicine, Ergonomics & Hygiene, Krueger& Schierz, 1995

    Mit zunehmendem Alter steigt der Lichtbedarf.

    Die Augenmedien verlieren ihre Durchlässigkeit; die mittlere Pupillenweite bei gleicher Pupillenbeleuchtungsstärke sinkt.

  • Alter 20 30 40 50 60 70 80 90

    Sehenvermehrter Lichtbedarf 35

    verminderte Akkommodationsbreite 40

    höhere Blendempfindlichkeit 40

    verminderte Anpassung an grelles Licht 40

    verminderte Tiefenwahrnehmung 40

    verminderte Sehschärfe 50

    verlangsamte Dunkeladaptation 55

    Einengung des funktionellen Gesichtsfelds 55

    verminderte Farbwahrnehmung 70

    längere Wahrnehmungszeit 55

    Hörenverminderte Hörfähigkeit bei Männern 32

    verminderte Hörfähigkeit bei Frauen 37

    Störanfälligkeit für Hintergrundgeräusche 45

    seitendifferenter Ausfall bei Diskrimination 70

    merkbare Altersschwerhörigkeit 70

    gravierende Störung des Sprachverstehens 90

    Tastsinn (Haptik)verminderte Zahl an Tastkörperchen 20

    graduelle Abnahme der Hautsensibilität 30

    H. Krueger ZfA - Foundation "Access for All" | AEH - Centre for Occupational Medicine, Ergonomics & Hygiene

    Veränderung sensorischer Fähigkeiten mit dem Alter. ab welchem Lebensalter in etwa Veränderungen in verschiedenen sensorischen Fähigkeiten auftreten.

    Saup, 1993

  • Zu beachten:

    - Wandleuchte mit direkter/ indirekter Beleuchtung Blendfrei

    - Verzerrungsfreie Lupe mit ausreichend Beleuchtungskörper

    - Flexible Gelenke zur individuellen Einstellbarkeit

    - stabile Positionierung

    - individuelle Steuerbarkeit

    Tipp: Lichtmessungen mit Luxmeter durchführen

    Anlaufstelle AUVA

  • - mobile Zusatzleuchte für Hausbesuche

    - zusammenfaltbar

    - Geringes Transportgewicht

    Produktbeispiel www.helmut-ruck.de

    Hausbesuche

  • Belichtung, Beleuchtung, Blendung

    Bei mehreren Fensterflächen im Raum

    Blickrichtung parallel zur hellsten

    Bei störenden Reflexionen oder zu hohen

    Kontrasten Lichtschutzvorrichtung,

    Jalousien oder transluzide Lichtschutzfolien

    verwenden

    Auch bei Bildschirmaufstellung beachten!

    Aufstellung BS parallel zur hellsten Fensterfläche

  • Beleuchtung am Arbeitsplatz – Was ist noch zu beachten?

    - Direkte oder Refelxionsblendungen müssen ausgeschlossen werden.

    - Beleuchtungsanlagen sollten mit einem Sicherheitsfaktor für Alterung und

    Verschmutzung ausgelegt sein.

    - Eine blendfreie höhere Beleuchtungsstärke hat eine positive Wirkung auf

    Leistung und Qualität, aber VORSICHT ab 1000lx steigt der angestrebte Effekt

    nur marginal.

  • Raumklima in Arbeitsräumen

    Beeinflussbare

    Parameter

    Körperliche Aktivität

    gering normal hoch

    Raumtemperatur 19 bis 25 ° 18 bis 24° Mind. 12°

    Luftgeschwindigkeit Max. 0,1m/s max. 0,2m/s Max. 0,3m/s

    Luftqualität Ohne Verunreinigungen

    Relative Luftfeuchtigkeit mind. 40% bis max. 70% (bei Verwendung einer

    Klimaanlage)

    Umgebungsfaktor Klima

  • Bedingung Effekt Wirkung auf die Gesundheit

    Temperatur

    Zu kalt Der Körper gibt mehr Wärme an

    die Umgebung ab, als er durch

    den Energieumsatz erzeugt.

    • Unangenehm

    • Feinmotorische Arbeiten werden schwieriger

    • Häufiges Auftreten von

    Erkältungskrankheiten

    Zu warm Der Körper kann die erzeugte

    Wärme nicht an die Umgebung

    abgeben.

    • Unangenehm

    • Konzentration lässt nach

    • Reizbarkeit nimmt zu

    • Körperliche Leistungsfähigkeit nimmt ab

    • Ermüdung tritt früher ein

    Luftfeuchtigkeit

    Zu trocken Die Schleimhäute trocknen aus. • Unangenehm

    • Heiserkeit tritt auf

    • Erkrankung des Nasen-Rachen-Raums und

    der Atemwege entstehen

    Zu feucht Die Schweißverdunstung wird

    verhindert.

    • Unangenehm

    • Bei gleichzeitiger Hitze besteht die Gefahr

    schneller Überhitzung

    Luftgeschwindigkeit

    Zu hohe

    Luftgeschwindigkeit

    Örtliche Unterkühlung, besonders

    bei gleichzeitigem schwitzen

    • Erkältungen treten auf

    • Schleimhäute trocknen aus

    • Erkrankung des Nasen-Rachen-Raums und

    der Atemwege entstehen

    WärmestrahlungZu starke

    Wärmeeinstrahlung

    Der Körper wird lokal oder als

    Ganzes stark aufgeheizt.

    • Unangenehm

    • Die Thermoregulation wird gestört

    Negative Auswirkungen von Klimafaktoren

  • Tipp:

    - CO2- Anzeige gibt direkte Rückmeldung

    - Durchführen Klimamessungen

    - Stoßlüften- kompletter Luftaustausch

  • KörpermaßeBewegungs-

    möglichkeitenKörperkräfte Sichtgeometrie

    Körperhaltung

    Arbeitsplatz-

    maße

    Wirkraum

    des MenschenArt,Anordnung

    der StellteileArt,Anordnung

    v. InformationBeleuchtung

    Körperhaltung- Einflussfaktoren

    Arbeitshaltungen- Bewegungen

  • Muskel-Skelett-Erkrankungen – Krankstandstage

    Quelle: HV der Sozialversicherungsträger; Krankenstandstage nach

    Krankheitsgruppen, 2016

    Schmerzen schnellerer Muskelermüdung

    höheres Unfallrisiko

    Leistungsminderung und

    Einschränkung der Produktivität

  • Entstehung arbeitsbedingter Erkrankungen - multifaktoriell

  • Zwangshaltungen – statische Muskelarbeit, Steharbeit, sitzende Tätigkeit

    - Muskelschmerzen, Arthrosen, ..

    Hohe Bewegungsfrequenz - rasche Bewegungswiederholungen

    - feinmotorische Tätigkeiten, Sehnenscheidenentzündung, RSI,..

    Schwere dynamische Muskelarbeit - hohe Muskelanstrengungen

    - Arthrosen, Bandscheibenerkrankungen,..

    Schwingungen und Vibrationen

    - diffuse Symptome,..

    Ursachen für Schäden am Bewegungsapparat

  • Individuelle

    Leistungs-

    voraussetzungen

    des Menschen

    Belastung

    Beanspruchung

    Zusammenhang Belastung - Beanspruchung

  • Zervikalsyndrom (HWS)

    Ursachen

    - Schmerzhafte Bewegungseinschränkung der

    Halswirbelsäule

    - Muskelverspannungen im Schulter- Nackenbereich

    - Kopfschmerzen, Schwindelanfälle

    - Irritationen des Gleichgewichtssinn

    - Ausstrahlung in Arme, Hände- Gefühlsstörungen

    Präventive Maßnahmen:

    Körpergerechte Arbeitsplatzgestaltung, Mobilisationsübungen, Dehnungs- und

    Entspannungsübungen (Relaxation)

    Behandlung: Physikalische Therapie, Wärmeanwendungen, Massage

    Häufige BeschwerdebilderBerufsgruppe Fußpfleger, Masseure, Kosmetiker

    Was ist eine Zervikalsyndrom?

    Das Zervikalsyndrom ist eine allgemeine Bezeichnung für

    Beschwerden, die von der HWS ausgehen bzw. die HWS

    betreffen.

  • Karpaltunnelsyndrom Was ist ein Karpaltunnelsyndrom?

    Kompressionssyndrom des Nerves im Bereich der

    Handwurzel

    Symptome:

    1. Stadium: Schmerzen nach der Belastung,

    Ausstrahlung in den Arm, Nachtschmerz,

    Missempfindungen

    2. Stadium: Ungeschicklichkeit am Morgen, Schmerzen

    auch am Tag

    3. Stadium: Taubheit, Muskelatrophie, Schwäche beim

    Greifen- chirurgisch zu behandeln

    Ursachen:

    - Manuelle Arbeit

    - Traumatisch bedingt

    - Schwangerschaft

    - Diabetes mellitus

    - Schilddrüsenunterfunktion

    Häufige BeschwerdebilderBerufsgruppe Fußpfleger, Masseure, Kosmetiker

  • Häufige BeschwerdebilderBerufsgruppe Fußpfleger, Masseure, Kosmetiker

    Ursachen

    Bandinstabilität und mechanische Überbeanspruchung an der

    Daumenbasis

    entzündliche Veränderungen wie Gicht, rheumatische

    Erkrankungen oder Infektionen

    Was ist eine Rhizarthrose?

    Die Rhizarthrose ist eine Arthrose des Daumensattelgelenks

    (Abnützung der Gelenke durch Knorpelverlust), die zu

    Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt.

    Symptome

    Schmerzen beim Spitzengriff zw. Daumen und

    Zeigefinger. Druckschmerz, schmerzhafte

    Drehbewegungen

    Rhizarthrose

  • Muskel-Skelett-System Problembereich Lendenwirbelsäule

    häufigsten Bandscheibenvorfälle

    im Bereich L4 / L5 bzw. L5 / S1!

    Bandscheibenvorfall

    Nervenwurzelkompression

    Verschmälerung des

    Zwischenwirbelraumes,

    Schlussplattensklerose

    Schmerzen!

    hohe volkswirtschaftliche Kosten!

  • Wie vorbeugen?

    Oberstes Ziel ist das Einnehmen einer natürlichen, physiologischen

    Körperhaltung

    - Gelenksstellung nahe Mittelstellung

    - ungünstige Körperhaltungen vermeiden

    Je distaler gearbeitet wird, umso

    stabiler muss das Zentrum sein

    Rumpfstabilisation-

    Stabilisation Schultergürtel

    Prinzip der SpiraldynamikAxiale Belastung der WS

  • - unphysiologische Sitzhaltung

    bewirkt hohen Bandscheibendruck

    - Falsche Beckenneigung führt zu

    gekrümmter Wirbelsäule

    - Gute Sitzhaltung reduziert den

    Bandscheibendruck

    - Aufrichtung des Beckens führt zur

    Aufrichtung der Wirbelsäule

    Aufrichtung der Wirbelsäule

    Quelle: Dynamisch Sitzen, Bosch, 2012

    Axiale Belastung der WS

  • Energieverbrauch in Abhängigkeit der Körperhaltung

    Quelle: REFA, Methodenlehre der Betriebsorganisation

  • Wirbelsäule – anatomisches Zentrum des Körpers

    - Ziel ist Aufrichtung der Wirbelsäule

    (Bild der Länge)

    - Vermeiden ungünstiger Körperhaltungen

    Positionierung frontal zum Kunden

    - Körpernah arbeiten (Kraftreduktion)

    - Einseitiges Arbeiten vermeiden

    (Seitenwechsel)

    - Wechsel an Arbeitshaltungen (1-2

    Stunden)

  • Ergonomische Anforderungen an Arbeitsmittel

    - Arbeits- und Sitzhöhe anpassbar:

    Einstellbarkeit, Höhenverstellung möglich

    - Beinfreiraum, Greifräume:

    häufig verwendete Arbeitsmittel im nahen Greifbereich

    - Bedienteile:

    geringes Gewicht – Kraftreduktion

    - Form, Material, Oberfläche:

    „soll gut in der Hand liegen“

    ausprobieren, Erfahrung älterer MA miteinbeziehen,

    seriöse Produktvergleiche

  • Sitzposition- Arbeitsstuhl

    Arbeitsstuhl Anforderungen:

    - Bewegungsfreiheit und ergonomisch

    günstige Sitzhaltung möglich

    - verstellbare Sitzhöhe

    - kippsicher, mit Rollen oder Gleitern

    ausgeführt (mind. 5 Auflagepunkte)

    - Rückenlehne gute Abstützung in

    verschiedenen Arbeitshaltungen

    verstellbar in Höhe und Neigung

  • Alternative Sitzmöglichkeiten- Sitzposition

    Ein Wechsel an unterschiedlichen

    Sitzmöglichkeiten wird empfohlen, um

    einen Haltungswechsel zu ermöglichen.

    Alternative Sitzmöglichkeiten max. 2-3

    St./Tag

    Sitzachsen mind. 90°- Winkel zwischen Unterschenkel/ Oberschenkel

    Oberschenkel/ Oberkörper

    Schulterachse gerade halten

  • Blickwinkel

    Der Blickwinkel (von der Horizontalen gemessen) ist

    abhängig von der Arbeitshaltung zwischen 15°und 45°

    Sehachse (auch Blicklinie): Ist gedachte Verbindungslinie

    zwischen einem fixierten Objekt und dem Mittelpunkt der

    Netzhautgrube. Blicklinie soll möglichst senkrecht auf die

    Betrachtungsebene treffen.

    Quelle: Handbuch der Ergonomie

    25° (bis 45)15°15°

    10-15°

    Blickabstand zur Arbeitsfläche

    über Sitzhöhe beeinflussbar

  • Quelle: Podologstella

    - Höhenverstellbarkeit bis in den Stehbereich

    - bei lanjährigen Kunden empfehlenswert (Vertrauensverhältnis vorhanden)

    Ergonomische Behandlungsliege

  • Hausbesuche- Arbeiten im Stehen

    - Arbeitshöhe bei Hausbesuchen beachten

    Höhe der Behandlungsliege:

    Ideal Hüfthöhe der Behandlerin!

    - Hochlagern des zu behandelnden Fußes

    - Ausreichend Stabilität des Kniegelenks der

    Kundin beachten

    Fixierung durch Polster, Decken!

    Quelle: Dynamisch Sitzen, Bosch, 2012

    Aufrechte Wirbelsäule- gerade Schulterachse

    Arbeitshöhe unterhalb der Herzlinie

  • - Einsatz höhenverstellbarer

    Behandlungsliege

    - Aufrechte Oberkörperhaltung beachten

    - Druckausübung erfolgt aus dem gesamten

    Körpereinsatz

    - Körpernahes Arbeiten

    - Schrittstellung ermöglicht stabile

    Standfläche und optimalen Druckaufbau

    - Ausreichend Regeneration

    Massage

  • Verschiedene Belastungsarten des Muskels

    Quelle 1: nach Grandjean 1991

    Ruhe Dynamische Arbeit Statische Arbeit

    Charakteristik-

    Wechsel von Spannung

    und Entspannung des

    Muskels

    lang andauernder

    Kontraktionszustand

    Blutbedarf

    Durchblutung

    z. B. Kurbeln z. B. Last halten

    Quelle: Grandjean, 1991

    „Balance und Harmonie im Leben sind nur im Wechselspiel zwischen

    Ordnung und Unordnung gewährleistet“

    Empfehlung: mind. 2 Stunden Stehen/ Tag

  • - Wechsel an Arbeitspositionen (Seitenwechsel!)

    - Schwenkbares Fußteil für ausreichend

    Arbeitsraum

  • Kosmetikbehandlung

    - Höhe der Kosmetikliege und des

    Arbeitsstuhles auf Behandlerin

    abstimmen

    - Einnehmen aufrechter Körperhaltung

    - Schultern bleiben locker hängen

  • Handpflege

    - Handgelenke in Mittelstellung

    - Zusatzleuchten

    - Arbeitsmittel geringes Gewicht!

  • Beachte- Physiologischer Adaptationsprozess

    Mit einer mindestens 3- wöchigen Eingewöhnungsphase, eines

    physiologischen Anpassungsprozesses, ist bei veränderten

    Bedingungen zu rechnen!

    Vergleiche Superkompensation

    Belastung

  • Improvisation gefordert!

    Versuchen Sie nach Ihren

    Möglichkeiten zu optimieren!

  • Greifraum

    Merkblatt M029: „Alternsgerecht und ergonomisch arbeiten“

    Jene Arbeitsmittel, die häufig verwendet

    werden, sollten im nahen Greifbereich

    angeordnet sein.

    - Frontales Positionieren

    vorm Kunden

    - Verdrehung des

    Oberkörpers vermeiden

  • Zusatzausstattungen

    Eine flexible

    Handbrause und eine

    Fußwanne mit Rollen

    entlasten erleichtern

    den Arbeitsablauf!

  • Zusatzausstattungen

    Produktbeispiele

    Gewicht: 1,9kg

    Tragkraft: 20kg

    Clax- Mobil zur

    Entlastung

    Zusatzpolsterung zur

    Umfunktionierung

  • Job Rotation

    Es findet ein Tausch von Arbeitsaufgaben

    innerhalb der Gruppe (AN) statt, die

    auszuführende Tätigkeit bleibt gleich.

    Ziel Belastungsreduktion

    - Verringerung der Monotonie – größere Reizsetzung

    - Belastungsreduktion durch Tätigkeitswechsel

    - Entsprechende Abwechslung der Tätigkeiten

    - Kurze Wechselintervalle (1-2St.)

    - Vor allem bei kurzzyklischen und repetitiven Tätigkeiten

  • Vorgehensweise

    - Abwechslung an Tätigkeiten organisieren

    (Analyse Zeiteinteilung- Kundenplanung, Abwechslung Fuß-Handpflege, ..)

    - Abwechslung an Körperhaltungen in Arbeitsprozess integrieren (Stehen, Sitzen,..)

    - Veränderungsspielraum abstecken

    - Pufferzeiten einplanen – aktive Regeneration systematisieren

    - Mitarbeiterinnen Entscheidungsprozess miteinbeziehen

    (größere Akzeptanz, Konzentration auf sachliche Vorgehensweise)

  • Gestaltungsmaßnahmen in Bezug auf Ermüdung

    Nach einer (Arbeits-) Belastung tritt körperliche und geistige Ermüdung ein, die zu einer

    Verminderung der Leistungsfähigkeit, zu Kraftverlust, Konzentrations- und

    Koordinationseinbußen führt.

    Ermüdungs

    grad

    Mehrere kurze Pausen sind besser

    als eine lange!

    - Pausen einhalten

    - Zur aktiven Regeneration nutzen-

    insbesondere bei vorwiegend manueller

    Arbeit

    - Präventionskultur im Betrieb aufbauen

    - Regeneration zu Hause- Rituale aufbauen

  • Die Bewegungspyramide

    Quelle: FGÖ (2012): Bewegungsempfehlungen

    ∑min. = 150 min.

    pro Woche

    mittlere Intensität

    Persönliches Gesundheitsverhalten

  • e Gesundheit zu fördern und aufrecht zu erhalten …

    sollten Erwachsene mindestens 150 Minuten (2½ Stunden) pro Woche Bewegung mit mittlerer

    Intensität oder 75 Minuten (1¼ Stunden) pro Woche Bewegung mit höherer Intensität oder eine

    entsprechende Kombination aus Bewegung mit mittlerer und höherer Intensität durchführen.

    Idealerweise sollte die Aktivität auf möglichst viele Tage der Woche verteilt werden. Jede Einheit

    sollte mindestens zehn Minuten durchgehend dauern.

    sollten Erwachsene – für einen zusätzlichen und weiter reichenden gesundheitlichen Nutzen –

    eine Erhöhung des Bewegungsumfanges auf 300 Minuten (5 Stunden) pro Woche Bewegung mit

    mittlerer Intensität oder 150 Minuten (2½ Stunden) pro Woche Bewegung mit höherer Intensität

    oder eine entsprechende Kombination aus Bewegung mit mittlerer und höherer Intensität

    anstreben.

    sollten Erwachsene an zwei oder mehr Tagen der Woche muskelkräftigende Bewegung mit

    mittlerer oder höherer Intensität durchführen, bei denen alle großen Muskelgruppen beansprucht

    werden.

    Österreichische Empfehlungen für gesundheitswirksame

    Bewegung

  • Persönliches Gesundheitsverhalten-

    Vorbeugung und Umgang mit Beschwerden

    - Beachten Sie die Kriterien der Arbeitsgestaltung

    - Ziel ist eine gute Aufrichtung/ Positionierung des Oberkörpers-

    Wirbelsäule

    - Haltung zuerst (Wahrnehmung)

    - Koordination verbessern (Mobilisierung)

    - Kraftaufbau (isometrische Übungen im Arbeitsalltag)

    51% der Menschen sind pro Woche weniger als 2,5

    Stunden körperlich aktiv

    (World Health Report)

  • Mobilisierung

    Mobilisierung LWS: Becken kippen

    WH: 7-10x/ 3 Serien

    Mobilisierung BWS: Der Dreher

    WH: 7-10x/ 3 Serien

    Quelle: Bewegungsübungen für den beruflichen Alltag M035 AUVA

  • Mobilisierung

    Mobilisierung BWS und Stabilisierung

    Schultergelenk: „Der Flieger“

    WH: 7-10x/ 3 Serien

    Mobilisierung HWS:

    WH: 7-10x/ 3 Serien

    Quelle: Bewegungsübungen für den beruflichen Alltag M035 AUVA

  • Kräftigung Rumpf- Schultergürtelmuskulatur

    Kräftigung Schultergürtelmuskulatur“

    WH: 3-6 x/ 3 Serien

    Kräftigung Schulterblattfixatoren

    WH: 3-6x/ 3 Serien

  • Vorbeugung von Beschwerden am Handgelenk

    „Der Paddler“

    - Ein Stift wird locker in der Hand gehalten, der

    Unterarm wird auf dem Tisch oder auf dem

    Knie abgelegt.

    - Mit dem Stift wird nun eine Paddelbewegung

    beschrieben (8-er)

    - 1min lang

    Ball/ Orange im Kreis rollen

    Ziel: Mobilisation des Handgelenks

  • Empfehlungen zur Entlastung – Regeneration des

    Daumensattelgelenks

    - Elastizitätstraining/ Anspannungs- Entspannungs- Stretching der

    Daumenbeugesehne

    - Das Ellbogengelenk der Daumenbeugesehne wird auf einer

    Unterlage abgelegt. Das entsprechende Handgelenk wird maximal

    überstreckt. Mit der Gegenhand wird Druck ausgeübt

    - Dauer: 21 sec

    (7sec Dehnen – 7sec exzentrische Anspannung – 7 sec verstärktes

    passives Stretching)

    Übung alle 1-2 Stunden ausführen!

    Implementierung in den Arbeitsprozess- Aufbau Ritual

    Vorleben der Führungskräfte- Betriebskultur!

  • Rituale lenken unsere Affekte in geordnete Bahnen und stärken

    dadurch unsere geistige und körperliche Energie.

    „Ohne Rituale ist das Leben leer und sinnlos, alles ist nur noch

    banal, alles dreht sich ausschließlich um Arbeit, Freizeit und

    Vergnügen. Der Mensch braucht für seine Gesundheit etwas,

    das größer ist als er selbst, er braucht die leuchtende Kraft der

    Rituale.“

    (Carl Gustav Jung)

  • Das Handgelenk

    Hände, anatomisch unkoordiniert

    - Fingergrundgelenke hängen durch, die Hand

    verliert natürliche Kugelgestalt

    - Daumen- und Kleinfingergrundgelenke haben ihre

    Einrolltendenz verloren

    - Hand ist abgeknickt, Mittelfinder befindet sich

    nicht in Verlängerung des Vorderarmes

    Hände, anatomisch koordiniert

    - Hand kann sich zu Kugelgestalt aufbauen

    - Daumen- und Kleinfingergrundgelenke sind

    tendenziell eingerollt

    - Mittelfinger befindet sich in Verlängerung des

    Vorderarmes

  • Massage Daumensattelgelenk

    https://www.youtube.com/watch?time_continue=19&v=VlgqwRBbl44

    tirolturtle

    Arthrose und Lifestyle- Blog

  • Empfehlungen zur Entlastung – Regeneration des

    Daumensattelgelenks

    - Ausmassieren Handmitte

    - Paraffinbad, Rapsbad (angewärmt)

    - Durchblutungsförderung Daumenmuskel durch Wärme – Noppenball

    aktiviert und regt an

    - Geschicklichkeits- Koordinationsübungen ohne Kraft!

    - Entlastung Daumenmuskulatur im Alltag

    (Handy links, Tragen links, Suppe essen links,..)

  • Aufgabe

    Mit welchen Herausforderungen- Problemen sind Sie konfrontiert?

    Welche Lösungsansätze sind für Sie realisierbar?

    Nehmen Sie eine Maßnahme zur Verbesserung mit nach Hause!

  • Alles Gute, viel Erfolg, Freude und Gesundheit!


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