Bernhard-Salzmann-Klinik LWL-Rehabilitationszentrum Ostwestfalen
Ulrike Dickenhorst
Bernhard-Salzmann-Klinik
Buxelstraße 50, 33334 Gütersloh
ICF
Forum 6
Sucht und Teilhabe
Soziale Arbeit in der Suchthilfe
DVSG Bundeskongress 2015
5.11.2015
Bernhard-Salzmann-Klinik LWL-Rehabilitationszentrum Ostwestfalen
Anfang der 70iger Jahre erkannte die WHO,
das die ICD (funktionale Gesundheit) zu
wenig Informationen bzgl. Belastung im
Lebensalltag, Konsequenzen und
Lebensqualität gibt.
Daher ergänzt die ICF die ICD
Zentrale Neuerung ist, das funktionale
Gesundheit nicht nur als Eigenschaft von
Personen, sondern als Resultat von
Interaktion verstanden wird.
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Bio – psycho – soziales – Modell
1986 „Ottawa-Charta“ Grundverständnis
eines sozialwissenschaftlichen
Gesundheitsbegriff:
1. Präventive Ansatz
2. Gemeindeorientierung
3. Konzept des Empowerment
4. Sozial ökologischer Ansatz
Die Trennung der biologischen von den
psychosozialen Faktoren bzgl. der
Entstehung, Behandlung und Prävention
von Krankheit stellt ein Hindernis der
Gesundung darstellt.
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Verankert wurde das Modell in der
Internationalen Klassifikation der
Funktionsfähigkeit, Behinderung und
Gesundheit WHO 2005, nach der
Teilhabestörungen diagnostiziert und
entgegengewirkt werden sollen.
Das Zusammenspiel zwischen Diagnostik,
Intervention und Integration/Teilhabe ist
derzeit weder theoretisch, empirische noch
strukturell gelöst.
Der Paradigmenwechsle ist noch nicht
vollzogen.
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Was heißt das?
Einschränkungen oder Schädigungen
können durch fördernde Kontextfaktoren
kompensiert werden
oder durch hinderliche Kontextfaktoren
verschlimmert werden (Beinbruch)
Sind Sie funktional gesund?
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Prinzipien Universelles Modell der Gesundheit
Gesundheit als soziales Konstrukt
Prinzip der Gleichheit
In jedem kulturellen Kontext anwendbar
Gesundheit wird als gesellschaftliches
Problem verstanden
Soziale Integration
Fähigkeiten, Leistungsvermögen,
Kompetenz der Person
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Nomenklatur Jede Komponente beinhaltet Beurteilungsmerkmale
b: Körperfunktion
s: Körperstruktur
d: Lebensbereiche
e: Umweltfaktoren
b2 Sinnesfunktion und Schmerz
b210 Funktion des Sehens
b2102 Qualität des Sehvermögens
b21022Kontrastempfindung
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Theo Drink
45 J., verheiratet, 2 Kinder
Arbeitet in einer Spedition
Führerschein verloren
Geldsorgen
3 Qualifizierte Entzüge
Unkonzentriert
Beginnende Leberzirrhose
Partnerschaftliche Probleme
Motivation durch drohenden Jobverlust
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Weitere Schritte
Beurteilung der Beeinträchtigung in den
jeweiligen Bereichen
Ableitung von Hilfebedarf
Priorisierung von Zielen des Patienten
Konkreter Behandlungsplan
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Grenzen der ICF
Die funktionale Diagnose fehlt
Kein Messinstrument enthalten
Mit 1424 Kategorien zu umfangreich
Kodierung und
Operationalisierung fehlt
Haben sie Fragen?
Wie lässt sich das Konzept für die Soziale Arbeit nutzen/füllen?
Wie ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu standardisieren?
Danke für ihre Aufmerksamkeit.