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Humor in der Schule

Date post: 11-Jan-2017
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Humor in der Schule Source: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 8, No. 7/8 (Sep. - Oct., 1907), pp. 267-268 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30171209 . Accessed: 20/05/2014 16:58 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.108.86 on Tue, 20 May 2014 16:58:12 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Humor in der Schule

Humor in der SchuleSource: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 8, No. 7/8 (Sep. - Oct., 1907),pp. 267-268Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30171209 .

Accessed: 20/05/2014 16:58

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toMonatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik.

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Humor in der Schule.

einem echten deutschen Dichtcr zu tun haben, dessen poetische Gaben uns er- quicken und erheben. Einen Einblick in seine vielseitigen Dichtungen und Pro- saarbeiten zu gewinnen, dazu eignet sich nichts besser als eine eben erschie- nene mit dem Bilde Trojans geschmlick- te ,,Auswahl aus seinen Schriften", die Erich Kloss in den ,,Btichern der Weis- heit und Schi5nheit", Verlag von Greiner u. Pfeiffer in Stuttgart, herausgegeben hat. Preis 2.50 M. Diese Jubilliums- gabe wird den Lesern manche sch5ne Stunde bereiten.

Einige kurze Proben aus dem erwilhn- ten Werk ma5gen hier noch Platz finden.

Zunlchst emes von den ,,Hundert Kinderliedern": Ich weiss nicht, was ich ma-

chen soiL Es geht einher so kummervoll Ein Kind und klagt sein Leid: ,,Ich weiss nicht, was ich machen soil, Mir wird so lang die Zeit!" Du weisst es nicht? O sieh doch an, Was alles um dich lebt! Das eine springt sogut es kann, Das andre spinnt und webt. Das KRtzlein geht auf Miusejagd, Und emsig scharrt das Huhn; Selbst der gefang'ne Vogel macht Im Klifig sich zu tun. Die Tierlein all' beschftigt sind Mit Arbeit und mit Spiel. Und du, ein grosses Menschenkind, Verstehst ja doch so viel. Wer geht denn sonst umber wie du In Langweil und in Leid? Geh' hin und sieh' den andern zu, Dann wird dir kurz die Zeit. Die kleinen Erdenbtirger sind des

Dichters liebstes Publikum. Er weiss, ,,dass froher Kinder Lachen unholde Stunden kann zu holden machen" und sagt von den Kleinen:

Nicht Erziehung nur fordern sie, Heischen nicht Sorgen nur und Miih'; Sie erziehen auch das Elternpaar, Machen dieses und das ihm klar, Unterrichten die Mutter in der Geduld, Stellen den Vater an sein Pult, Und halten ihn scharf zur Arbeit an, Machen ihn zeigen, was er kann ...

Und zum Schluss noch eine ,,Kleinig- keit", die so recht fur unseren Stand gepriigt zu sein scheint:

Ermutig un g. Tenn's lang auch wider Hoffen Dir traurig geht und schlecht, Halt deine Augen offen Und bleib getreu dem Recht. Steh fest auf deiner Stelle Was auch um dich gescheh'! Es kommt schon eine Welle, Die nimmt dich in die lilh.

In den Tagen des 18., 19. und 20 Au- gust beging der Schwabenverein in Chicago zum 30. Male sein Can- statter Volksfest, dessen Bedeutung durch eine Festschrift hervorgehoben wird. Gedichte und Erzdhlungen, zu- meist in schwiibischer Mundart, Nach- rufe, Dichterskizzen erfllen das statt- liche Heft, das auch mit fllustrationen reich ausgestattet ist. Besonderen Ein- druck machte auf uns ein Bild, welches den Besuch des Schwabenvereins im Weinkeller darstellt. Von Andacht er- griffen stehen die Herren vor den Fas- sern, und das Wort ihres Heimatdich- ters Uhland bewihrt sich an ihnen gans hesonders: .,Der wackere Schwabe forcht sich nit."

Der Schwabenverein von Chicago war von jeher ein warmer Freund unseres Seminars, und so bringen wir ihm nach- trliglich unseren Wilkommengruss ent- gegen.

III. Humor in der Schule.

Auch ein freier Schiilerauf- sat z. Die Jungens und Midels einer Dorfschule sollten einmal auch so einen ,,freien" Aufsatz niederschreiben, ganz wie ihnen der Schnabel gewachsen si, hatte der Herr Lehrer gemeint. Das Thema aber wurde gegeben und der Titel an die Tafel geschrieben: ,,In der Schule". Nun ging's los. Bald hatte ein bis dahin nicht entdecktes &htiler- talent naehstehenden Cyklopenaufatz fertig: ,,Unser Schulzimmer besteht aus

der Wandtafel, den Winden, den Tin- tenfassern, dem Stock und dem Lehrer. Die meisten Sachen in der Schule sind schon sehr alt, nur der Stock ist neu. Wer noch spater wie der Lehrer in die Schule kommt, ist der grlasste Faulen- zer und wird von diesem bestraft. Auf der Landkarte sind Flisse und Stadte hingemalt, damit wir sie lernen missen. Der Lehrer hat mit dem Stock, wie ein- mal die Buben schlimm waren, ein Loch in das gelobte Land gestossen. Mit

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Montishefte fir deutsche Sprache und Piidagogik.

dem Globus macht er die Sonnenfinster- nis; in der Gesangstunde streicht der Lehrer den Bogen, auch schlgt er uns den Takt, bis es klappt. Wir singen do bis la; einige kinnen noch hiher, der Lehrer kann am tiefsten brummen, aber in die Hihe kommt er nicht. In der Schule hirngt auch noch ein Ther- mometer; mit diesem macht man es im Sommer so heiss, bis frei ist. In der Freiviertelstunde essen wir eine halbe Stunde lang unser Butterbrot. Der Schulinspektor lobt uns immer; aber der Lehrer ist doch froh, wenn er wie- der fort ist. In der Turnstunde sprin- gen wir tiber den Boeck. Der Lehrer springt zuerst, dass alles kracht. Dann springen wir auch und starken unsere Glieder. Der Lehrer macht uns zu or- dentlichen Menschen, denn Fleiss bricht Eis. Wer Xpfel stiehlt, bekommt einen 'runter; wer sie aber dem Lehrer aus dem Garten stiehit, bekommt zwei her- unter. Wenn unser Lehrer die Orel spielt, treten wir ihm den Balg und sm- gen zweistimmig dazu; wenn man ihm den Baig zu stark tritt, so quietsch die Orgel. Jetzt ist der Lehrer krank und kann keine Schule halten. Wir wissen nicht, ob er wieder gesund wird. Aber hoffen wir das Beste."

Die Geschichte einer Brille in 21 Kapitein macht als Beitrag zum Kapitel ,,Bureaukratismus" in den Breslauer Schulhiusern die Runde. Die Geschichte ist so:

1. Um Weihnachten bemerkt ein Leh- rer, dass der Schtiler Peter einer Brille bedarf. 2. Er schickt ihn zum Rektor. 3. Dieser fragt bei der Schulbeh5rde an, ob Peter wegen seiner Armut aus Mit- teln der Armenverwaltung eine Brille erhalten kt5nne. 4. Die Angelegenheit wird der Armenverwaltung tiberwiesen. 5. Diese stellt feet, dass Peters Vater hilfsbediirftig ist. 6. Sie veranlasst aber den Rektor, anzufragen, ob Peters Va- ter nicht die Brille aus eigenen Mitteln

Eingesendte Bucher.

Aus Natur und Geisteswelt. Sammlung wissenschaftlich-gemeinver- standlicher Darstellungen. 127. Bind- chen: Aus dem amerikanischen Wirtschaftsleben. Von J. Lau- rence Laughlin, Hauptprofessor der Nationali$konomie an der Universi- tit Chicago. Mit 9 graphischen Dar- stellungen. - 147. Bandchen: Ge-

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beschaffen will. 7. Der Schularzt soll Peter untersuchen. 8. Peters Vater bit- tet um freie Lieferung der Brille. 9. Der Schularzt bescheinigt, dass Peter eine Brille braucht. 10. Die Armenverwal- tung bittet den Rektor, den Kauf der Brille selbst beim Optiker vorzunehmen, 11. vorher aber durch den Schularzt die Nummer der Gliiser und die Art des Gestelles bestimmen zu lassen. Wenn mglich, soll die Brille nicht mehr als 1 M. kosten. 12. Der Schularzt ist nicht in der Lage, optische Untersuchungen vorzunehmen und schickt den Rektor zumn Optiker. 13. Dieser fordert aber iirztliche Untersnchung, da die Angaben der Kinder tiber das Passen der Gliiser nicht zuverlissig seien. 14. Er verweist Peter auf den nahewohnenden Bezirks- arzt. 15. Dieser stellt die Notwendig- keit der Brille fest, gibt aber keine Be- scheinigung, da Peter den Freikurschein der Armenverwaltung vergessen hat. 16. Um einen solchen zu erhalten, geht Peters Vater sum Bezirksvorsteher. 17. Dieser schickt ihn zu seinem Stellver- treter nach einem Formular. 18. Er ftillt dieses aus. Peter versliumt dabei die Schule. 19. Der Bezirksvorsteher hat aber Peter an den zustandigen Bezirks- arzt verwiesen. 20. Dieser schiokt Peter zu einem befreundeten Augenarzte, da er selbst keine Instrumente besitzt. 21. Augenarzt stellt fest, dass Peter fiber- haupt keine Brille braucht.

Also geschehen Anfang Mai A. D. 1907 zu Breslau, in der Stadt.

Aus einer Schweizer Schule erzlihlt man der ,,Tlglichen Rund- schau": Der Lehrer schreibt auf die Tafel ,,Mann - Vesuv - Geld" und be- fiehlt, mit diesen Worten einen Sats zu bilden. Allgemeines Kopfzerbrechen. Endlich aber hebt ein kleines ,,Btibeli" den Finger in die Hihe und zeigt in freudiger Erregung die Frueht tiefen Nachdenkens: ,,Der Mann versuft sein Geld."

schichte der Vereinigten Staaten von Amerika. Von Dr. E. D a enel , Universitlttsprofessor in Kiel.-150. Bilndchen: Vol ksschule und Lehrerbildung der Ver- einigten Staaten in ihren hervortretenden Zilgen. Reise- eindrticke von Dr. Franz Kuypers, RK5ln a. Rh. Mit 48 Abbildungen im

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