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Huber - Striking a Blow. Santiago Sierras Arbeiten Als Beispiele Einer Ästhetik Der Begegnung

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  • 7/25/2019 Huber - Striking a Blow. Santiago Sierras Arbeiten Als Beispiele Einer sthetik Der Begegnung

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    Gegenwart 4/2015 - 1

    Was ntzen Bilder, was vermag Kunst? Als eitmedi-

    um der visuellen Kultur ist Kunst in der !eutigen Welt

    e"ens# si$!t"ar wie %r&gend' (ie )ungiert als wi$!ti-

    ges K#mmuni*ati#nsmedium, das +))entli$!e einun-

    gen ni$!t nur visualisiert, s#ndern ma$!t' Kunst ist ein

    aum der .r)a!rung und der e)lei#n, des ernens

    und .r%r#"ens, in dem ni$!t nur das Wa!rne!men

    der Anderen, s#ndern au$! das andeln in s#zialen

    r#zessen na$!!altig ver&ndert werden *+nnen' en-

    n#$! "lei"en gerade im Berei$! der 3Politischen

    Kunst, in dem die isualisierung v#n s#zi#%#litis$!en

    is*ursen e"ens# su"sumiert wird wie %artizi%at#ri-

    s$!e und a*tivistis$!e (trategien, die 6#rmen der 7n-

    tera*ti#n zwis$!en 8st!eti* und .t!i* di))us'1

    ieser Au)satz untersu$!t am Beis%iel einiger Ar"eiten

    v#n (antiag# (ierra Kunst als .r)a!rungsraum der An-

    deren und )#rmuliert die Grundzge einer 8st!eti* der

    Begegnung' Au$! au9er!al" *lassis$!er %artizi%at#ri-s$!er (trategien, au$! #!ne eine unmittel"are i-

    ve-.r)a!rung, au$! in au*t#rialen, )initen Wer**#n-

    ze%ten, *+nnen r#zesse statt)inden, in deren erlau)

    et!is$!e 6ragen des iteinanders unauswei$!li$! den

    aum der K#ntem%lati#n "etreten' ie Begegnung im

    ges$!tzten .r)a!rungsraum des )initen Wer*s ist v#n

    der Alltagsrealit&t weiter ent)ernt, er+))net damit a"er

    au$! eine gr+9ere 6rei!eit der e)lei#n der eigenen

    ers#n' 7ns#)ern sind diese Wer**#nze%te *ein Ge-

    genentwur) zur artizi%ati#n, s#ndern realisieren in-

    ner!al" ein und dessel"en is*urses eine andere

    :ualit&t der 7ntersu";e*tivit&t' 7n diesem Au)satz ge"e

    i$! meinem %rim&ren Wa!rne!men, dem gr#9enteils

    stere#t

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    identit&rer wie %!!ema, zwis$!en

    K+r%er und 7dentit&t' (ie erm+gli$!t es, ein d

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    D";e*tstatus, >rans)#rmati#n im re)le*tierten Aus-

    taus$! mit den Anderen s#w#!l im *#n*reten u-

    sammentre))en er)a!r"ar werden, als au$! in i!rer

    Wir*ung in der *#lle*tiven %#litis$!en imensi#n,etwa als is*riminierung' 7n der a*tiven >eil!a"e an

    7dentit&ts%r#zessen er)a!re i$! mi$! sel"st als e%r&-

    sentant eines !egem#nialen s#zi#*ulturellen Bezugs-

    sraditi#n des 7dealis-

    mus, weswegen an dieses edium s%ezi)is$!e .rwar-tungen ge*n%)t sind' #$! (ierra verwandelt weder

    die ealit&t in eine *nstleris$! su"limierte 7dee, n#$!

    ma$!t er irgendeine B#ts$!a)t *#n*ret grei)"ar' (tatt-

    dessen *#n)r#ntiert er die 8st!eti* eines *lassis$!en,

    in der idealistis$!en >raditi#n ste!enden Genres,

    n&mli$! der inimal Art und K#nze%t*unst, mit der

    ealit&t v#n Aus"eutung und is*riminierung' iese

    Ar"eiten zeigen im (inne des &st!etis$!en K#n-

    tra*ts zu wenig und zuglei$! zu vielC .s mangelt i!-

    nen an si$!t"arem *nstleris$!en e!rwert, stattdes-

    sen "ieten sie eine ="erd#sis e"ensrealit&t' ie !e)-

    tigen ea*ti#nen und massiven K#n)li*te, wel$!e sie

    regelm&9ig ausl+sen, "elegen die trans)#rmat#ris$!e

    Kra)t v#n Kunst im Allgemeinen und diesen A*ti#nen,

    denen gerne die Bezei$!nung 3politisch verlie!en

    wird, im Bes#nderen'

    Einschreibung der Subalternitt

    (ierra "es$!r&n*t si$! ni$!t mit der e%r&sentati#n

    v#n (u"alternen, er %r#duziert sie in den Wer*en au)

    unters$!iedli$!e Weise' 7n den ersten Ar"eiten dieserArt "eza!lte er ens$!en da)r, dass sie massive a-

    ni%ulati#nen an i!rem K+r%er "er si$! erge!en las-

    sen' A""' 1@ arau) )#lgten vers$!iedene Wer*e, in

    denen >&tig*eiten verlangt waren, die unter %ragmati-

    s$!en Gesi$!ts%un*ten sinnl#s sind' a)r wurde der

    ;eweils #rts"li$!e indestl#!n geza!lt' A""' 2, F@ 7n

    den letzten Ea!ren vers$!#" (ierra den A*zent ganz

    au) die r#zedur der Bestra)ung' K#lle*tive #der indi-

    viduelle ($!uld ist dur$! stummes Aus!arren im

    Kunstraum zu s!nen' A""' 4@ .r legt in seinen Ar"ei-

    ten *lar de)inierte #llen an, die den A*teur/innen *ei-

    nerlei Gestaltungs- und .ntwi$*lungsraum zur Arti*u-

    lati#n i!rer 7ndividualit&t lassen' 7ndem er sie )r einen

    ienst entl#!nt, garantiert er v#n v#rn!erein ein su"-

    alternes er!&ltnis' ie A*teur/innen tragen i!ren "i#-

    gra%!is$!en intergrund in das Kunstwer*' (ie ma-

    $!en mit, weil sie das Geld "rau$!en' 7!re Klassenzu-

    ge!+rig*eit ist a"er ni$!t nur der Grund da)r, dass

    sie engagiert wurden, sie ist das >!ema' (ie sind zum

    Ar"eiten !ier'

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    ie K#n)r#ntati#n le"t aus der unmittel"aren K+r%er-

    li$!*eitder Begegnung' 7st grunds&tzli$! das Kunst-

    wer* als individuelle 8u9erung "ereits ein Anderes an

    si$!, s# )#rdern Wer*e, die Andere in i!rer K+r%erli$!-*eit re%r&sentieren und in denen 6ragen der 7dentit&t

    ni$!t nur "er Bilder und (rans-

    )er' 6r i!n ist dies zwar nur eine ="ertragung v#n ei-

    nem (e*t#r des *a%italistis$!en (rans)er v#n einer

    Wa!rne!mungse"ene in eine andereC #n der s#zi#-

    +*#n#mis$!en e"ens#rdnung in die Kunst' Aus"eu-

    tung und is*riminierung als Grundstru*tur der !err-

    A""' 1C Line of 30 cm tattooed on a remunerated person,ai 1LLM, 51 egina (treet, ei$# Iit

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    s$!enden Welt#rdnung re%r&sentiert (ierra, indem er

    sie in seinen Wer*en re*#nstruiert' Weder su"limiert

    er das >!ema in ein distin*tes Bild, n#$! )#lgt er demrinzi% des #*umentaris$!en, als# der inter%retie-

    renden Gestaltung v#n ealit&t' (tattdessen ver!arrt

    er in genannter Grundstru*turC ie r&senz der en-

    s$!en in seinen Ar"eiten ist eine A))irmati#n der eali-

    t&t er ar"eitet mit dem (tatus Nu# unter den gege-

    "enen Bedingungen des e"ens'Oie Bes#nder!eit

    liegt im *#nseNuenten erzi$!t au) eine &st!etis$!e

    ($!nittstelle, "er die die 6lu$!t in die (u"limierung

    angetreten werden *+nnte'M

    K#nstant "lei"t in diesem >rans)er ni$!t nur die *a%i-

    talistis$!e Grund#rdnung, s#ndern au$! der ens$!'

    ier wie d#rt )!rt er eine Ar"eit aus, leistet einen

    ienst, und die a!lung der inimall+!ne ers$!eint

    als ei$!en dieser .ins-zu-eins-Bezie!ung' (ierra !<

    es ni$!t )r ange"ra$!t, v#n den in seinen Wer*en "e-

    s$!&)tigten ens$!en als 3Akteur/innen zu s%re$!en,

    da er in dieser dem >!eater und der er)#rman$e na-

    !en Bezei$!nung die ealit&t der v#n i!nen geleiste-

    ten Ar"eit vers$!wimmen sie!t'L 7$! verwende den

    Begri)) denn#$!, da Ar"eit in seinen Wer*en eine

    #%%eldeutig*eit annimmtC (ie ist *#n*rete ienstleis-

    tung, er!< a"er in der (ituati#n des %er)#rmativen

    Kunstwer*s unweigerli$! einen &st!etis$!en e!r-

    wert, der sie zu einem "edeutsamen %#litis$!en(tatement ma$!t'

    Bestrafung und Subversion

    ie (u"alternit&t in der Kunst wa!rne!m"ar zu ma-

    $!en ist ein A*t, der immer gesells$!a)tli$!e Grenzen

    "ers$!reitet und die au) elit&rer istin*ti#n "asieren-

    den (tru*turen des Kunst"etrie"s einer *ritis$!en e-

    visi#n unterzie!t' (ierra ar"eitet gezielt mit der *unst-

    s%ezi)is$!en Wa!rne!mungs!altung, der P))nung der

    (inne und dem ulassen einer &!e zum Anderen,

    "ezie!ungsweise einer a*tiven Ann&!erung' ier er-

    warte i$! Kunst als (u"limierung, und genau dann

    tri))t mi$! der 3Schlag, n&mli$! die radi*ale e%r&-

    sentati#n v#n ens$!en in (u"alternit&t #!ne den

    v#n der !errs$!enden Gesells$!a)ts#rdnung gew&!r-

    leisteten A"stand'10

    er e$!anismus der Bestra)ung ist "ei (ierra in den

    letzten Ea!ren e%lizit >!ema, d#$! au$! in den )r!e-

    ren Wer*en sind die Au)ga"en )r die A*teur/innen in

    der Art einer rig#r#sen a9regelung angelegt' amit

    wird ein eindeutiger Bezug zwis$!en den A*teur/innen

    A""' 2C Gr#u% #) %e#%le )a$ing t!e wall and %ers#n )a$ing int# a $#rner, D*t#"er 2002, iss#n Galler

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    und den Betra$!ter/innen angelegtC (ind letztere "ei

    einer Bestra)ung %!a"leau vivant v#r"ei, wel$!es nur dur$!*leine Bewegungen in unregelm&9igen A"st&nden v#n sei-

    nem e"en zeugt' ein Bli$* "eginnt, zwis$!en den >r&gernund dem u"li*um !in und !er zu we$!seln' 7$! "in ganz

    Auge und "e#"a$!te andere ens$!en "eim ($!auen'Wie im le"endigen .rle"en "in i$! au$! im Betra$!ten der6#t#s v#n etails der *+r%erli$!en r&senzen angez#genCie Jm!&ngetas$!e des im mittleren 6#t# mit dem $*enzu mir (te!enden, die mi$! an die (ituati#n der nur )r *urzeeit, Nuasi im #r"erge!en ausge"ten #!nar"eit erinnertHdie diversen K#%)"ede$*ungenH die visuelle ers$!ieden!eitder AnwesendenH die eigenartige K#nstellati#n der Bli$*e*einer der &nner au) den drei 6#t#s s$!aut sein unmittel-"ares Gegen"er an@H der im unteren 6#t# )rei !erunter!&n-gende >ragegurtH der im intergrund des mittleren Bildessi$!t"are ann mit ide#*amera all das erzeugt in mir den.indru$* einer !ag "esu$!t !&tte' ann w&re i$! me!r #derweniger allein gewesen mit den si$! an den s$!weren B&n-*en a"ar"eitenden ens$!en, und i$! !&tte i!re r&senzwesentli$! intensiver erle"t' .s )&llt mir lei$!t, die Jnge!eu-erli$!*eit des usammenseins alleine mit den vierzig &n-nern in einem aum zu imaginieren' 7$! den*e daran, wie"r$!ig die Grenze zwis$!en mir und i!nen dann w&re, undi$! s%re Bedr#!ung'(# "esa9 meine Begegnung mit dem Wer* und seinen A*-teuren ;ed#$! eine andere :ualit&t' 7$! "e)and mi$! als >eileiner ens$!enmenge in einer ges$!tzteren Be#"a$!ter-%#siti#n, die me!r der (ituati#n in einem >!eater ents%ra$!'ier !errs$!te die *#lle*tive Wa!rne!mung, das v#

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    Betra$!ter' Als s#l$!er ge"e i$! zu *einem eit%un*t

    meine a*tive #lle im Wa!rne!mungs%r#zess au)'

    (ierra ar"eitet daran, den !errs$!enden is*urs der

    Kunst generell zu de*#nstruieren' 7m ittel%un*t sei-

    ner Kriti* ste!t die Be!au%tung einer et!is$!-m#rali-

    s$!en (u%eri#rit&t, "egrndet mit einem 8st!eti*"e-

    gri)), der, au) dem rinzi% au*t#rialer (#uver&nit&t au)-

    "auend, einen di))usen A"stand zu den ealit&ten des

    e"ens %)legt und .t!i* ledigli$! in einer s%ezi)is$!en

    (u"limierung *ennt' iese verweigert er und s$!lie9t

    damit den traditi#nellen *nstleris$!en r#zess *urz'

    .r verzi$!tet au) die 8st!etisierung im (inne der %er-

    s+nli$!en, eine individuelle ands$!ri)t tragenden

    ="ersetzung, mit der na$! dem !errs$!enden is*urs

    %ra*tis$! alles re%r&sentier"ar ist' ie einzige *nstle-

    ris$!e Ar"eit, die (ierra visualisiert, ist die v#n seinen

    A*teur/innen geleistete'

    (eine su"versive (trategie ri$!tet si$! #)t au$! dire*t

    gegen die 7nstituti#nen des Kunst"etrie"s' 1LLL ga"

    er "eis%ielsweise ze!n lateinameri*anis$!en Ar"eitern

    den Au)trag, 24 t#nnens$!were ement"l+$*e in einer

    Galerie in #s Angeles mit %rimitivsten il)smitteln

    #!ne *#n*retes iel dur$! die &ume zu s$!lei)en,

    w#"ei w&!rend der na$!)#lgenden Ausstellung ledig-

    li$! das Ar"eitsszenari# mitsamt aller (%uren und Be-

    s$!&digungen an B#den und W&nden si$!t"ar war

    #$ "locks of concrete constantl% moved during a

    da%&s 'ork "% 'orkers@' Bei Wer*en wie diesen !an-

    delt es si$! ;ed#$! um 7nterventi#nen, die das (

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    )#rmuliert, anstatt (u"versi#n zu "etrei"en ledigli$!

    die 3allgemeine (erkommenheit "est&tigen'11ier ar-

    gumentiert und agiert er satsa$!e !inweg, dass dieser Betrie" nur eine 6a$ette

    einer viel)&ltigen visuellen Kultur ist, deren 6un*ti#ns-

    und Wir*me$!anismen si$! teilweise star* v#n der

    *ritisierten ig! Art unters$!eiden' iese (trategie ist

    der ersu$! einer (u"versi#n v#n innen, die am genu-

    inen Wesen ;eder Art v#n Kunst ansetzt, egal #" sie

    si$! im useum #der im +))entli$!en aum ereignetC

    Kunst *ann grunds&tzli$! als K#nsumgut verwendet

    werden' D";e*tierung, 6un*ti#nalisierung und dis*ur-

    sive ers$!altung ges$!e!en immer, und der *nstle-

    ris$!e e!rwert ist zu einem wesentli$!en a9 ein

    +*#n#mis$!er 6a*t#r' (ierra %#stuliert einen Antag#-

    nismus zwis$!en Kunst und su"versiver %#litis$!er

    A*ti#n und "ezei$!net si$! sel"st mit dem (tere#teil!a"enden

    werde mit i!rer Ar"eit an der >rans)#rmati#n der .r-

    )a!rungen allein gelassen'

    obilisierung der Stereot!pen

    er r#zess der (u"limierung der Anderen, wie i!n

    der gew#!nte &st!etis$!e is*urs v#rsie!t, *#mmt

    !ier ni$!t zustande, da er eine istanz der %assiven

    K#ntem%lati#n zwis$!en dem wa!rne!menden (u"-

    ;e*t und seinem D";e*t v#raussetzt' (ierras *nstleri-

    s$!e (trategie ma$!t dagegen die >rennung zwi-

    s$!en mir und den Anderen e%lizit' ie s#zi#%#liti-

    s$!e istin*ti#n wird als intersu";e*tive istanz reali-

    siert und ist au) diese Weise in der e)lei#n als et!i-

    s$!es r#"lem er)a!r"ar' ens$!en, denen (u"alter-

    nit&t in i!re K+r%er einges$!rie"en ist, sind in der

    Kunst %rinzi%iell .indringlinge, die v#n den &ndern

    *#mmen' .ine .r)a!rung der intersu";e*tiven istanz

    ist nur m+gli$!, wenn die D";e*tierung in einem un-

    mittel"ar *#n)r#ntativen is*urs zum realen r#"lem

    gema$!t wird, anstatt in einem *#nventi#nellen &st!e-tis$!en is*urs in (u"limierung au)zuge!en' W# die

    a$!t der is*riminierung im ial#g mit den Anderen

    wir*sam ist, "in i$! mit einer $*e *#n)r#ntiert, die in

    (ierras Ar"eiten %ermanent #))en "lei"t mein Gege-

    n"er ist nur %artiell anwesend, der e)e*t, das e)izit

    ist der Wesensgrund seiner r&senz im Kunstwer*' (#

    wird die ani)estati#n des D%)ers zum arad# der

    KunstC ie a"s#lute (i$!t"ar*eit "irgt eine %ermanen-

    te Jnsi$!t"ar*eit in si$!'

    Alle Beteiligten, i$! als Betra$!ter einges$!l#ssen,

    sind in i!re (tere#t

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    iese eraus)#rderung verlangt v#n mir, dass i$! die

    si$!ere Betra$!ter!altung verlasse und dur$! die .r-

    )a!rung der (tere#t

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    )r das Drdnungssrans)#rmati#n, wie B!a"!a

    i!n de)inierte, ist im %#st*#l#nialen is*urs veran*ert

    und le"t s#mit im Bezugsseile

    meiner (u";e*tivit&t neu zu #rdnen' 7n einer (ituati#n,

    in der die ges$!tzten &ume der Wa!rne!mung, der

    *#ntem%lativen Ann&!erung an die Anderen ni$!t

    me!r un"es$!r&n*t ver)g"ar sind und in der die

    a$!t das Ge)!l der (u%eri#rit&t gegen"er den

    Anderen nur n#$! ein ur$!gangs%!&n#men in deridentit&ren 7ntera*ti#n v#n (u";e*t- und D";e*t%#si-

    ti#nen ist, muss die intersu";e*tive istanz viel *larer

    in einer &st!etis$!-et!is$!en Grund!altung gegri))en

    werden' Aus dem Wa!rne!mungsraum ist ein ge-

    meinsamer e"ensraum gew#rden, in dessen da-

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    nia Bruguera, 7saa$ Eulien, i**i (' ee, >eresa ar-

    g#lles, Adrian i%er, (antiag# (ierra und #rna (im%-

    s#n als %er)#rmative &ume ers$!lie9e, in denen das

    Bege!ren und is*riminieren der Anderen als essenzi-elle Bewusstseins%r#zesse re)le*tier"ar werden' ie

    Jntersu$!ung der 7ntera*ti#n v#n &u9eren und inne-

    ren Bildern ma$!t Kunst als s#zi#%#litis$!es Agens

    grei)"ar'

    Endnoten1' Ilaire Bis!#% untersu$!t die *#m%lee Gemengelage v#n et!i-

    s$!en und &st!etis$!en is*ursen in der %artizi%at#ris$!enKunst' 7!re iagn#se 3eines dringenden +edarfs* den Arten der

    koneptuellen und affektiven Komple!it4t* die von soial orientier5

    ten Kunstpro6ekten* speiell solchen* die f7r sich "eanspruchen*die 4sthetische 8ualit4t ur7cku'eisen* um sie st4rker u ma5chen und ihnen einen Plat in der 9eschichte uu'eisen* gene5

    riert 'erden' Bis!#% 2012@, ('M@ tri))t den Kern des r#"lems'7!re 6#*ussierung au) das genuine &st!etis$!e #tenzial v#nKunst, gerade au$! in Ans&tzen #))enzulegen, die s#ziale r#-zesse generieren, ents%ri$!t %ers%e*tivis$! meinem Jntersu-$!ungsansatz'

    2' it der viel)&ltigen P))nung der Kunst ins e"en und der damitein!erge!enden evisi#n der 8st!eti* ist ni$!t zwangsl&u)ig die6rage der .t!i* dieses erweiterten 8st!eti*"egri))s ge*l&rt' 7mGegenteilC ie *ritis$!e Auseinandersetzung inner!al" "estimm-ter i$!tungen der Iultural (tudies, ins"es#ndere der a$e andGender (tudies, "ra$!te einen me!r #der weniger rigiden et!i-s$!en Kan#n dessen !erv#r, was %#litis$! *#rre*t ist' ies "e-deutet einen Kurzs$!luss der 8st!eti*, wel$!er Kunst und *nst-leris$!e edien zu eindimensi#nalen B#ts$!a)tstr&gern reduziert'Gegen diese et!is$!e ensur der 8st!eti* verwa!rt si$! Ea$Nues

    an$iQre, %#lemisiert gegen 3.ie ethische :ende der sthetikund der Politik und *ritisiert die 7gn#ranz des et!is$!en Jrteilsunter dem rimat der #litis$!en K#rre*t!eit' an$iQre 200O@,('12O)'@

    F' 7$! grnde meine Argumentati#n au) a$ans (u";e*t"egri)), dergrunds&tzli$! na$! au9en #rientiert ist' er Bezug zu den Ande-ren im We$!sels%iel v#n (u";e*t- und D";e*t%#siti#nen ist es-senzieller >eil der eigenen (u";e*tivit&t, wel$!e wiederum in %er-manenter We$!selwir*ung mit den (u";e*tivit&ten der Anderenste!t' a$an 1LL1@, ('2F5))'@ ie Bildung der eigenen (u";e*tivi-t&t und die der Anderen sind e i n r#zess, ges%eist aus elemen-taren %srans)#r-mati#n im Bewusstsein, ver"unden mit dem Ausagieren in derWelt' Bild und r#zess sind zu *einem eit%un*t *lar zu trennen,da sie einander "edingen' ie K#m%leit&t des 7dentit&ts"egri))ser)#rdert eine i))erenzierung, um die *#n*rete Bezgli$!*eit sei-ner Anwendung zu er)assen, ;e na$!dem, #" si$! der ens$! inder ;eweiligen (ituati#n e!er in der (u";e*t- #der in der D";e*t-%#siti#n "e)indet'

    5' Ga!ema imWer*' ielme!r dringt sie in einer le"endigen Am"ivalenz v#n

  • 7/25/2019 Huber - Striking a Blow. Santiago Sierras Arbeiten Als Beispiele Einer sthetik Der Begegnung

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    >!#mas ' u"er 3(tri*ing a "l#w kunsttexte.de 4/2015 - 12

    6rage und A))irmati#n in den Wa!rne!mungs%r#zess' 7n diesemis*urs ist der K+r%er niemals ein statis$!es ei$!en, s#ndernsi$!t"ares edium der 7dentit&t, wel$!e aus unz&!ligen, in le-"endiger .ntwi$*lung "e)indli$!en 6a$etten und +gli$!*eiten"este!t' 7ns#)ern )ungiert der dargestellte K+r%er immer als einedium der erwandlung' (ei es (el"ster)a!rung im eigenenK+r%er, sei es die .r)a!rung der Anderen in i!ren K+r%ern dur$!.in)!lung ei"li$!*eit ist die Grundlage und der a!men s#-w#!l )r die Bildung des (el"st"ewusstseins als au$! des Be-wusstseins des s#zialen Jm)elds' (#"$!a$* 2004@@ Als vitalesedium der 7dentit&t "ietet der K+r%er die +gli$!*eit der.manzi%ati#n v#n den zuges$!rie"enen (tere#tet zu ealit&t und .t!i* imWer* (ierras anmer*t, ist das v#n i!m sel"st ge&u9erte iel sei-ner Kunst, die n#rmativen (tru*turen des Ka%italismus zu 3re%r#-duzieren, an si$! n#$! *ein Alleinstellungsmer*mal, da dies ;e-des Kunstwer* inner!al" des *a%italistis$!en (!e#rie an der ealit&t v#r"ei' wei un*te ers$!einen mir den-n#$! se!r tre))end )r meinen Jntersu$!ungsansatzC as K#n-ze%t der 3Multitude als neue s#zi#%#litis$!e (tru*tur und darindie zentrale #lle der r#du*ti#n v#n (u";e*tivit&t in der 7ntera*-ti#n'

    15' B!a"!a 1LL4,1@, ('2M'

    BibliographieBis!#%, Ilaire 2012@Artificial Dells1 Participator% Art and the Politicsof Spectatorship, #nd#n/ ew T#r*C ers# 2012'

    Guattari, 6Sli 1LL5@ )haosmosis1 An 2thico5Aesthetic Paradigm1Bl##mingt#n/7ndiana%#lisC 7ndiana Jniversit< ress'

    ardt, i$!ael/egri, Ant#ni# 2005@ Multitude1 :ar and .emocrac%in the Age of 2mpire' #nd#n/ew T#r*C enguin ress'

    a$an, Ea$Nues 1LL1@ 3Introduction of the "ig Ether, inC Ea$-Nues-Alain iller g'@, he Seminar of Fac,ues Lacan1 +ook II< he2go in GreudHs heor% and in the echni,ue of Ps%choanal%sis' ewT#r*C W' W' #rt#n, ('2F5-24O'

    as$arR, ilar illela 200O@-ot in m% name1 ealit% and ethics inthe 'ork of Santiago Sierra, inC Santiago Sierra1 J ra"a6os / J:orks' #nd#nC iss#n Gallerurner, ('151-211'

    (ierra, (antiag# 2004@ 9espr4ch mit eresa Margolles, inC BDBr'M, Winter, ('2-L'

    (ierra, (antiag# 2005@ 9espr4ch mit Mihnea Mircan* -he )orridorthrough recent histor%, inC Santiago Sierra' alagaC Ientr# de ArteI#ntem%#ranea de alaga ('L-1M'

    (ierra, (antiag# 200L@-he critical capacit% of art, Ges%r&$! mit i-vianne #rUa, inC a%iz' evista 7nterna$i#nal de Arte, AV# 777,r'25F, a

  • 7/25/2019 Huber - Striking a Blow. Santiago Sierras Arbeiten Als Beispiele Einer sthetik Der Begegnung

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    >!#mas ' u"er 3(tri*ing a "l#w kunsttexte.de 4/2015 - 1F

    AbbildungenA"" 1'C X (antiag# (ierra'

    A""' 2C X (antiag# (ierra'

    A""' FC X (antiag# (ierra'

    A""' 4C X (antiag# (ierra'

    %usa&&enfassung

    ieser Au)satz er*undet das #tenzial v#n Kunst als

    .r)a!rungsraum der Anderen und untersu$!t den

    Wert v#n stere#t!#mas ' u"er r' %!il'@ ist Kunst- und Kulturwis-

    sens$!a)tler, u"lizist und )reier Kurat#r' er ($!wer-

    %un*t seiner Ar"eit liegt derzeit au) s#zi#*ulturellen

    r#;e*ten im .ntwi$*lungsraum signi)i*anter gesell-

    s$!a)tli$!er r#zesse'

    'itel

    >!#mas u"er, 3(tri*ing a "l#w (antiag# (ierras Ar-

    "eiten als Beis%iele einer 8st!eti* der Begegnung, inC

    *unsttete'de, r' 4, 2015 1F (eiten@, www'*unstte-

    te'de'


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