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DIN A4_220210_Druck

Date post: 07-Mar-2016
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IHK-Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2010 Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern auf einen Blick
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IHK-KonjunkturumfrageJahresbeginn 2010Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern auf einen Blick

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Mecklenburg-Vorpommern IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2010

Die von den IHKs in MV durchgeführte Konjunktur-umfrage belegt, dass sich das Geschäftsklima inMecklenburg-Vorpommern zum Jahresbeginn 2010weiter stabilisiert hat. Die wiederholteStimmungsverbesserung deutet auf eine Fortsetzungdes Erholungskurses hin. Die Unternehmen schätzenihre derzeitige Situation überwiegend befriedigend bisgut ein. Der IHK-Konjunkturklimaindikator – dasgeometrische Mittel aus Geschäftslage- undErwartungssaldo – ist nach seinem Tiefpunkt imFrühsommer 2009 zweimal in Folge auf gegenwärtig99 Punkte gestiegen. Obwohl damit die Kriseüberwunden scheint, herrscht in weiten Teilen derWirtschaft noch Unsicherheit über die konjunkturelleErholung in den kommenden Monaten. Dies ergab dieim Januar von den Industrie- und HandelskammernNeubrandenburg, Rostock und Schwerin durchgeführteKonjunkturumfrage, in die über 2500 Unternehmeneinbezogen wurden.

Die mit der Wirtschaftskrise der vergangenen Monateeinhergehende schwierige Marktlage führte zwar dazu,dass jede fünfte Geschäftslagebeurteilung negativausfiel. Jedoch ist dies im Vergleich zur Herbstumfrage2009 sogar eine leichte Verbesserung. Die im Saldopositive Einschätzung ist auch auf die verbesserteStimmung in der Bauwirtschaft, aber hauptsächlich aufdie Lage im Dienstleistungssektor, zurückzuführen.

Lage im Dienstleistungssektor weiterhin gutMehr als ein Drittel der Dienstleistungsunternehmenbezeichnen die eigene Geschäftssituation als gut, undüber die Hälfte ist zumindest zufrieden. DerWirtschaftszweig hat die Krise somit erfolgreichüberstanden. Für die kommenden Monate erwartetjedoch ein Viertel tendenziell eher eine Abkühlung alseine weitere Besserung ihres Geschäftsklimas.

Die Situation der Industrieunternehmen hat sich weiterstabilisiert. So überwiegen in der Industrie mittlerweiledie positiven Lageeinschätzungen die negativen. Auch

Wirtschaftserholung noch mit Unsicherheiten

die Entwicklung der kommenden Monate wirdoptimistisch beurteilt. Nachdem vor allem dieProduzenten von Industrie- und Vorleistungsgüterndurch die weggebrochenen Aufträge getroffen wurden,rechnen nun drei von zehn Unternehmen mit einerErholung der wirtschaftlichen Lage.

Auf dem Arbeitsmarkt, der sich bisher in der Kriseinsbesondere auch durch die gestützte Kurzarbeit alsvergleichsweise robust erwiesen hat, wird es auchweiterhin voraussichtlich keinen Einbruch geben. DieUnternehmen haben während der vergangenenschwierigen Monate auf Neueinstellungen verzichtetund sehen sich auch zu Jahresbeginn 2010 zu keinemdrastischen Personalabbau gezwungen. So wollen überzwei Drittel der Unternehmer ihre Mitarbeiterzahlkonstant halten. Jedes zehnte Unternehmen plant sogarNeueinstellungen. Am günstigsten gestalten sich dieBeschäftigungsaussichten im Dienstleistungssektor.Hier wollen sechs von sieben Gewerbetreibenden aufEntlassungen verzichten. Dagegen sehen sich rund einViertel der Handels- und Bauunternehmen gezwungen,ihre Mitarbeiterzahlen in den kommenden Monatennach unten zu korrigieren.

Risiken: Inlandsnachfrage und EnergiepreiseDie Investitionspläne sind nahezu unverändert zur IHK-Herbstumfrage 2009. Insgesamt geben gut zwei Drittelder Unternehmen an, 2010 investieren zu wollen. Ersatzund Modernisierung bleiben dabei die Hauptmotive.Jedes siebte Unternehmen will sein Investitionsbudgetsogar ausweiten, während jedes dritte weniger Geld zurVerfügung stellen wird. Die Investitionsbereitschaftzeigt sich dabei regional sehr unterschiedlich.Insbesondere im östlichen Teil des Landes sind dieUnternehmen zurückhaltend bei ihren Planungen.

Auch die Geschäftserwartungen weisen auf eineUnsicherheit gegenüber der weiteren wirtschaftlichenEntwicklung hin. Während immerhin jedes fünfteUnternehmen eine günstige Geschäftsentwicklung für

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IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2010 Mecklenburg-Vorpommern

wahrscheinlich hält, rechnet jedes dritte mit einerAbkühlung. Ähnlich wie bei den Investitionsplanungenist das Bild regional differenziert. So glaubt im OstenMecklenburg-Vorpommerns nur jedes achteUnternehmen an eine weitere Erholung in denkommenden Monaten. Als größtes Risiko wird dieInlandsnachfrage eingestuft. Über die Hälfte allerUnternehmen Mecklenburg-Vorpommerns sehen in ihrden wichtigsten Unsicherheitsfaktor. Vier von zehnUnternehmen betrachten darüber hinaus dieEntwicklung der Energie- und Rohstoffpreise kritisch.Ein Drittel sieht in zu hohen Arbeitskosten ein weiteresWachstumshindernis.

Insbesondere Handelsunternehmen rechnen für diekommenden Monate mit weiteren Verkaufsrückgängen,nachdem die Umsätze zu Jahresbeginn leicht rückläufigwaren. Dank stabilem Arbeitsmarkt, sinkendenVerbraucherpreisen und leicht steigender verfügbarerEinkommen hat sich der Privatkonsum bishererstaunlich robust gezeigt, wird aber im kommendenJahr erwartungsgemäß ins Stocken geraten.

Wirtschaftspolitische Kontinuität wichtigDie weitere konjunkturelle Entwicklung inMecklenburg-Vorpommern wird vom Zusammenwirkenmehrerer Faktoren abhängen. Zu Jahresanfang stützendie öffentlichen Bauinvestitionen der auslaufendenKonjunkturpakete sowie eine weiterhin wachstums-orientierte Geldpolitik die Erholung. Zudem geben dasWachstumsbeschleunigungsgesetz und diebeschlossenen steuerlichen Entlastungen Impulse fürden privaten Konsum. Eine kontinuierliche Wirtschafts-und Sozialpolitik muss nun einer Verunsicherung derVerbraucher vorbeugen.

Positive Impulse können 2010 auch wieder aus demAusland kommen. Rund ein Viertel der befragtenUnternehmen sind im Export tätig. Nach ihrerEinschätzung werden die Ausfuhren im laufenden Jahrdeutlich zunehmen. Denn während fast die Hälftestabile Verkaufszahlen erwartet, rechnen drei von zehn

Exporteuren sogar mit einem anziehendenAuslandsgeschäft.

Finanzierung ist Schlüssel zum AufschwungEntscheidend für eine zügige wirtschaftliche Erholungwird dabei eine ausreichende Liquidität sein, so dassUnternehmen wichtige Zukunftsinvestitionenfinanzieren können. Besonders vor dem aktuellenHintergrund von sich verschlechternden Finanzierungs-bedingungen muss dies gesichert werden. Als einnachlaufender Effekt der Wirtschaftskrise sinkt nämlichdie Kreditwürdigkeit vieler Unternehmen mit Ablaufihres Geschäftsjahres. Eine ungünstige wirtschaftlicheEntwicklung spiegelt sich nun in den Bilanzen wider,führt zu schlechteren Ratings und damit zu einerschwierigeren Unternehmensfinanzierung. Für einDrittel der Unternehmen hat sich dies bereits realisiert.

Denn mehr als ein Viertel berichten von einer Ver-schlechterung der Kreditkonditionen, vor allem in Formvon erhöhten Sicherheitsanforderungen, umfang-reicheren Dokumentationspflichten und gestiegenenZinsen. Bei weiteren fünf Prozent wurde einKreditgesuch gar abgelehnt oder Kredite nichtverlängert. Insbesondere Unternehmen mit 10-99Mitarbeitern monieren erhöhte Zinsen und striktereSicherheitsvorschriften. Dies betrifft am häufigstenBetriebsmittelkredite und Investitionskredite. DieUmfrageergebnisse zeigen, dass Unternehmen, die eineVerschlechterung ihrer Finanzierungsbedingungenerfahren haben, im kommenden Jahr wenigerinvestieren werden. Zudem wird das Risiko vonEngpässen bei der Unternehmensfinanzierung umsogrößer, je schneller sich die regionale Wirtschaft erholtund je stärker die Unternehmen ihr Investitionsvolumenausweiten.

Die weitere konjunkturelle Belebung und der Übergangzum nächsten Aufschwung werden maßgeblich davonabhängen, wie und wann der Ausstieg aus derexpansiven Geld- und Fiskalpolitik angegangen wirdund wie groß die damit verbundenen Nachfrageschocksausfallen werden.

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IHK-BezirkeIHK-BezirkeIHK-BezirkeIHK-BezirkeIHK-Bezirke IHK-Konjunkturanalyse zum Jahresbeginn 2010

IHK zu SchwerinDie Geschäftslage in Westmecklenburg hat sich seitHerbst 2009 weiter verbessert. Vor allem derDienstleistungssektor und die Verkehrswirtschaft zeigensich zufrieden. Die Unternehmen im Bezirk der IHK zuSchwerin erwarten jedoch keine schnelle Konjunktur-erholung. So haben sich die Zukunftserwartungen leichteingetrübt. Besonders im Handel werden die Aussichteneiner baldigen positiven Geschäftsentwicklung alsgering eingeschätzt. Die Beschäftigungspläne habensich insgesamt dennoch weiter verbessert. Mehr als achtvon zehn Unternehmen wollen ihre Mitarbeiter haltenoder weitere einstellen. Zudem planen vier Fünftel derUnternehmen für die kommenden Monate Investitionen.

IHK zu RostockZu Jahresbeginn 2010 weist das Geschäftsklima wiebereits im Herbst 2009 eine Verbesserung auf.Abgesehen von der Dienstleistungsbranche und demEinzelhandel ist in allen Wirtschaftsbereichen eineStimmungsaufhellung zu beobachten. DieUmsatzsituation der Unternehmen hat sich im Vergleichzu den letzten Befragungen entspannt. Nach wie vorschwierig stellt sich im Industriesektor die Lage derInvestitions- und Vorleistungsgüterproduzenten dar,allerdings erwartet nur ein Achtel der Produzenten eineVerschlechterung ihrer Situation. DieBeschäftigungsplanungen der Unternehmen für 2010bleiben stabil.

IHK zu NeubrandenburgDie Stimmung der Unternehmen der IHK-RegionNeubrandenburg zur wirtschaftlichen Lage ist relativausgeglichen. Die überwiegend regional ausgerichtetenFirmen waren eher weniger den Schwankungen desWeltmarktes im vergangenen Jahr ausgesetzt. Diederzeitigen Einschätzungen zeigen, dass gute bzw.ausgeglichene Ergebnisse erreicht wurden. Die Talsohleder Wirtschaftskrise scheint durchschritten, eine nochzögerliche Erholung hat eingesetzt. Für die kommendenMonate besteht weiterhin Skepsis. Die Industrie unddas Baugewerbe prognostizieren eine relativ stabileEntwicklung dank der Konjunkturpakete. DieBeschäftigungssituation zeigt sich trotz saisonalsteigender Arbeitslosigkeit relativ robust. Die aktuelleLage bremst die Investitionspläne der Firmen.

Mit der Auswertung IHK- Konjunkturanalyse zum Jahresbeginn 2010 präsentiert die Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs in Mecklenburg-Vorpommerndie Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage. Grundlage sind repräsentative Befragungen von über 2500 Mitgliedsunternehmen in denKammerbezirken der Industrie- und Handelskammern zu Neubrandenburg, zu Rostock und zu Schwerin. Die Antworten verteilen sich auf die Industrie(23 %), die Bauwirtschaft (11 %), den Handel (24 %), Verkehr (14 %), Finanz- und Versicherungsdienstleister (4 %) und Dienstleistungen (24 %). DieUmfrage fand überwiegend im Januar 2010 statt. Aufgrund der Umstellung der Wirtschaftszweigklassifikationen von WZ 2003 auf WZ 2008 im Januar2009 sind die aktuellen Branchengruppierungen weitestgehend, jedoch nicht vollständig übereinstimmend mit den Konjunkturberichten vor 2009. DieBranche ‚Industrie’ umfasst nun ‚Verarbeitendes Gewerbe’ sowie ‚Energieversorgung’ und ‚Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung undBeseitigung von Umweltverschmutzungen’. Die Branche ‚Dienstleistungen’ setzt sich zusammen aus ‚Information und Kommunikation’, ‚Grundstücks-und Wohnungswesen’, ‚freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen’ sowie ‚Kunst, Unterhaltung und Erholung’ und ‚sonstigeDienstleistungen’.

© Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern|Neubrandenburg, Rostock und Schwerin

Ansprechpartner der Konjunkturumfragen:IHK zu Neubrandenburg: Dipl.-Vw. Gabriele Holtz| T.: 0395 5597-203|[email protected]|www.neubrandenburg.ihk.deIHK zu Rostock: Dipl.-Vw. Mario Rothaupt| T.: 0381 338-240|[email protected]|www.rostock.ihk24.deIHK zu Schwerin: Dr. Dorothee Crayen| T.: 0385 5103-207|[email protected]|www.ihkzuschwerin.de


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