Date post: | 22-Mar-2016 |
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UNISEMINAR
Sem
inar
Theorie
Aufgaben
Übu
ngen
Prüfung
enExtras
Einleitung
Finance
Bachelor
St.Gallen, September 2012
Einleitung uniseminar.ch
Herzlich Willkommen bei Uniseminar
Vorwort
Ziel von Uniseminar ist es, Dich optimal auf Deine Prufungen vorzubereiten und Deine Pru-
fungsvorbereitung an der HSG so effizient wie moglich zu gestalten. Um dieses Ziel zu erreichen,
haben wir ein dreiteiliges Konzept entwickelt, das sich nun mehrere Jahre als grosse Hilfe fur
die Studenten bewahrt hat. Dieses besteht zum einen aus sehr umfangreichen Lernunterla-
gen in Form eines Ordners, perfekt darauf abgestimmten Karteikarten und dazu passenden
Prufungsvorbereitungsseminaren am Ende des Semesters. Damit werden samtliche Inhalte aus
den Vorlesungen und Ubungen in einfacher und anschaulicher Form kompakt zusammengefasst.
Gleich zu Beginn des Semesters bieten wir Dir deshalb unsere umfangreichen Lernunterlagen
in Form eines Ordners und perfekt darauf abgestimmten Karteikarten an. Diese beiden Lehr-
mittel solltest Du im Selbststudium bereits wahrend des Semesters begleitend zur Vorlesung
verwenden.
Am Ende des Semesters empfehlen wir Dir zur gezielten Prufungsvorbereitung unsere Seminare
zu besuchen, wo wir Dir in acht Stunden nochmals die essentiellsten Aufgaben und Konzepte
naherbringen und Dich so optimal auf Deine Prufungen vorbereiten. Dieser dreiteilige Ansatz
ermoglicht Dir mit einer ausgewogenen Mischung verschiedener auf einander abgestimmter Me-
dien Deinen Lernerfolg nachhaltig zu verbessern.
-1-
Einleitung uniseminar.ch
Aufbau
Dieser Ordner soll Dir als Lernhilfe zur effizienten Prufungsvorbereitung der Finance Prufungen
dienen und umfasst 5 Teile. Wir mochten Dir im Folgenden einen Uberblick uber den Aufbau
des Ordners geben.
1. Theorie: Das Theorieskript fasst in einfacher und ubersichtlicher Form den gesamten
Stoff des Herbstsemesters 2012/2013 zusammen und erklart diesen anhand anschaulicher
Beispiele. Am Ende findest Du ein Stichwortverzeichnis, welches Dir bei allfalligen Fragen
schnellstmoglich Zugriff auf das erforderliche Wissen verschafft. Das Theorieskript umfasst
12 Kapitel, die im Seminar der Reihe nach bearbeitet werden.
2. Aufgaben: Zu allen Kapiteln in unserem Theorieskript haben wir abgestimmte Ubungs-
aufgaben erstellt. Wir empfehlen Dir diese Aufgaben gleich nach den erfolgten Seminar-
blocken zu losen, um anschliessend Fragen an unsere Dozenten stellen zu konnen. Diese
sind gerne wahrend den Pausen und auch nach den offiziellen Seminarstunden fur Dich
da, um Dir bei Deinen personlichen Problembereichen weiterzuhelfen.
3. Ubungen: In den vergangenen Jahren hat es sich gezeigt, dass die Ubungsserien der
Universitat St.Gallen (HSG) zunehmend wichtiger fur das erfolgreiche Bestehen der Pru-
fung geworden sind. Die Finance Professoren haben die aktuellsten Prufungsaufgaben
vermehrt unter Berucksichtigung der Serien konzipiert. Der Grund dafur liegt darin, dass
die Anwesenheit der Studenten wahrend der Ubungen sich lohnen und auszahlen soll. Aus
diesem Grund haben wir Dir samtliche Ubungsaufgaben mit ausfuhrlichen Losungswegen
zusammengestellt.
4. Prufungen: Beginne fruh damit bisherige Prufungen zu losen, denn nur so gewinnst Du
das notige Verstandnis fur deren Aufbau. Du wirst erkennen, was fur die Prufung relevant
ist und kannst Dich gezielt darauf vorbereiten. Dazu haben wir Dir alle verfugbaren
Assessment-Prufungen mit ausfuhrlichen Losungswegen zusammengestellt.
5. Extras: Hier findest du die aktuellste Formelsammlung von Uniseminar. Schau Dir die
Formelsammlung gut an und merke Dir die wichtigsten Formeln, denn an der Prufung
musst du diese Formeln schnell prasent haben!
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Sem
inar
Theorie
Aufgaben
Übu
ngen
Prüfung
enExtras
S
Seminar
Finance
Bachelor
St.Gallen, September 2012
Ziel und Inhalt
Am Ende des Semesters empfehlen wir Dir unsere gezielten Prufungsvorbereitungsseminare zu
besuchen. In zwei vierstundigen Seminarblocken zeigen wir Dir dabei welche Themen fur das
erfolgreiche Bestehen Deiner Prufung essentiell sind und erarbeiten mit Dir gemeinsam effizi-
ente Strategien um die spezifischen Aufgabentypen gezielt anzugehen. Dabei wird Dir nur das
Allerwichtigste an Theorie kurz und pragnant erklart und repetiert. Der Fokus des Seminars
liegt im Losen alter Prufungsaufgaben wobei wir Dir mit strukturierten Vorgehensweisen einen
zielgerichteten Ansatz aufzeigen, wie Du die Prufung optimal losen kannst.
Wahrend des Seminars werden deshalb zu 30% Grundkenntnisse und theoretische Vorlesungs-
inhalte behandelt und erarbeitet. 70% der Zeit nehmen wir uns, um reale Prufungsaufgaben zu
bearbeiten und effiziente Prufungsstrategien zu besprechen.
Unsere erfahrenen Dozenten zeigen Dir auch wichtige Tipps und Tricks um Deine Prufungs-
chancen zu optimieren. In den Pausen und nach Seminarende hast Du zudem die Moglichkeit,
dem Dozenten individuelle Fragen zu stellen, um letzte Unklarheiten zu beseitigen.
Seminarleitung
Samtliche Kurse von Uniseminar werden von erfahrenen Doktoranden geleitet und betreut. Al-
le Dozenten verfugen uber langjahrige Unterrichtserfahrung an diversen schweizerischen und
europaischen Universitaten und wissen deshalb genau Bescheid, wo Probleme bei den Studie-
renden auftreten konnen. Weitere Infos zu Deinem personlichen Seminarleiter und zu unseren
Dozenten im Allgemeinen findest Du auf unserer Webseite www.uniseminar.ch in der Rubrik
“Uber uns”.
Anmeldung
Unter www.uniseminar.ch kannst Du Dich jederzeit fur die Seminare anmelden.
Notizen uniseminar.ch
Theorie
Aufgaben
Übu
ngen
Prüfung
enExtras
T
Theorie
Finance
Bachelor
St.Gallen, September 2012
Inhaltsverzeichnis
1 Investition und Ertrag 1
1.1 Zahlungsstrome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.2 Zeitwert des Geldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.3 Wertadditivitat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.4 Nettokapitalwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.5 Unendliche Zahlungsreihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.6 Endliche Zahlungsreihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
1.7 Der Interne Zinsfuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
1.8 Unterjahrige Verzinsung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
1.9 Kontinuierliche Verzinsung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
1.10 Unsichere Auszahlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
2 Kapitalbudgetierung 18
2.1 Die Idee der Kapitalbudgetierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
2.2 Das Dean-Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
2.3 Die Fisher-Separation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
3 Modigliani & Miller 32
3.1 Voruberlegung zur Bewertung von Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
3.2 Das einfache Bewertungsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
3.3 Dividendendiskontierungsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
3.4 Das Gordon Wachstumsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
3.5 Implizite Wachstumsrate und langfristige Aktienrendite . . . . . . . . . . . . . . 36
3.6 Das Modigliani-Miller-Irrelevanz-Theorem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
4 Unternehmensbewertung 40
4.1 Einkommensbasierte Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
4.1.1 Ein erster Versuch, organisches Wachstum zu schatzen . . . . . . . . . . 41
4.1.2 Ein zweiter Versuch, organisches Wachstum zu schatzen . . . . . . . . . . 43
4.2 Discounted-Cashflow-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
4.3 Der Multiple-Ansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
4.4 Das Residualeinkommenbewertungsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
5 Unsicherheit und Hypothese effizienter Markte 51
5.1 Zahlungsuberschusse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
5.2 Berechnung der Barwerte der Zahlungsuberschusse . . . . . . . . . . . . . . . . 51
5.2.1 Barwert einer sicheren Zahlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
5.2.2 Barwert von unsicheren Zahlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
5.2.3 Risikoabzugs-Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
5.2.4 Riskiopramien-Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
5.3 Die Effizienzmarkthypothese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
5.4 Data-Mining . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
5.5 Herleitung des Random Walk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
6 Capital Asset Pricing Modell 59
6.1 Annahmen und Portfoliotheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
6.2 Das Einfaktormodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
6.3 Empirische Schatzung des Betas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
7 Portfolio Theorie 71
7.1 Renditen - Definition und Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
7.2 Risiko . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
7.3 Rechnen mit Erwartungswerten und Varianzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
7.4 Pfeiler der modernen Portfoliotheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
7.5 Das Risiko-Rendite Diagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
7.6 Das Minimum-Varianz Portfolio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
7.7 Die risikolose Anlagemoglichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
8 Optionen 86
8.1 Grundlegende Strategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
8.2 Die Put-Call Paritat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
8.3 Die Black-Scholes Formel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
8.4 Die Griechen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
8.5 Optionen und Kreditrisiko . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
8.5.1 Das Merton Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
8.5.2 Das KMV Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96
9 Arbitrage 99
9.1 Das Einperioden Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
9.2 Risikoneutrale Wahrscheinlichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
9.3 Das Binomial-Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
9.4 Arbitrage Pricing Theory . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
10 Corporate Finance I 110
10.1 Interessenskonflikte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
10.2 Kapitalstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
10.3 Leverage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
10.4 Miles und Ezzel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
10.5 Adjusted Present Value . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
10.6 Die Theorie der Firma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
11 Corporate Finance II - Informationsasymmetrien 117
11.1 Pecking Order Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
11.2 Principal-Agent Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
11.3 Credit Covenants . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
11.4 Glaubigerschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
11.5 Kapitalstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
12 Empirical Finance 123
12.1 Das CRR86 Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
12.2 Das Dreifaktor-Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
Stichwortverzeichnis 129
Kapitalbudgetierung uniseminar.ch
und das dritte Finanzierungsprojekt an dritter Stelle. Wir tragen dann das Kapitalangebot
und den internen Zinsfuss des jeweiligen Projekts in einem Diagramm ein und erhalten so die
Kapitalangebotskurve.
Abbildung 3 veranschaulicht diesen Sachverhalt grafisch.
Volumen
Interner Zins
Optimales Budget
IP 1
IP 2
IP 3
FP 3
FP 2
FP 1
IP: Investitionsprojekt
FP: Finanzierungsprojekt
Abbildung 3: Investitions- und Finanzierungsprojekte.
Links des Schnittpunkts der beiden Kurven ist der interne Zinsfuss der Investitionen grosser
als jener der Finanzierungen. Wir konnen daraus schliessen, dass wir die Investitionen lohnend
durchfuhren konnen. Rechts des Schnittpunkts der beiden Kurven ist der interne Zinsfuss der
Investitionen kleiner als jener der Finanzierungen. Daher konnen die Investitionen nicht lohnend
durchgefuhrt werden. Da ein Investitionsprojekt gemass Annahme entweder ganz oder gar nicht
durchgefuhrt werden kann, wird das zweite Investitionsprojekt, das teilweise lohnend erscheint,
nicht durchgefuhrt. Es kann also lediglich das erste Investitionsprojekt lohnend durchgefuhrt
werden. Das optimale Budget entspricht demnach dem Volumen des ersten Investitionsprojekts
(gleich CHF 1’000).
Zwar erlaubt das Dean-Modell die Analyse von einperiodigen Investitionsentscheidungen, jedoch
ist eine Analyse von mehrperiodigen Investitionsentscheidungen nicht moglich. Wir benotigen
daher ein weiteres Modell, um diese Entscheidungen treffen zu konnen. Dies fuhrt uns zu der
Fisher-Separation.
-18-
Capital Asset Pricing Modell uniseminar.ch
6 Capital Asset Pricing Modell
Beim Capital Asset Pricing Modell (CAPM) ist ein Kapitalmarktgleichgewichtsmodell,
das die Portfoliotheorie um die Frage erweitert, welcher Teil des Gesamtrisikos eines Inves-
titionsobjekts nicht durch Risikostreuung (Diversifikation) zu beseitigen ist und erkart, wie
risikobehaftete Anlagemoglichkeiten im Kapitalmarkt bewertet werden. Der Kern des CAPM,
das Modell der Wertpapierlinie, beschreibt eine lineare Abhangigkeit der zu erwartenden Rendi-
te einer Kapitalanlage von nur einer Risikoeinflussgrosse (Ein-Faktor-Modell). Ziel des CAPM
ist es letztlich, Gleichgewichtskurse fur einzelne riskante Anlagemoglichkeiten (im Folgenden:
Wertpapiere) im Portfoliozusammenhang unter Unsicherheit (Risiko) herzuleiten.
6.1 Annahmen und Portfoliotheorie
Im Rahmen des Capital Asset Pricing Modells wird angenommen, dass die Renditen der be-
trachteten Wertpapiere und der Wertpapierportfolios normalverteilt sind. Dies bedeutet, dass
wir ihre Verteilung mithilfe der zwei Parameter Erwartungswert der Rendite E[r] und Varianz
der Rendite V ar[r] beschreiben konnen. Die folgende Grafik 4 zeigt den Verlauf einer standard-
normalverteilten Zufallsvariable im Vergleich zu anderen Normalverteilungen.
Abbildung 4: Normalverteilung einer Zufallsvariable im Vergleich
Im Folgenden wollen wir nun nicht nur ein Wertpapier, sondern mehrere (zwei) Wertpapiere
betrachten. Wir nehmen an, dass die Verteilung der Rendite beider Wertpapiere durch eine
Normalverteilung dargestellt werden kann. Entsprechend kann diese durch den Erwartungswert
und die Standardabweichung der Rendite beschrieben werden. Wir wollen nun analyiseren, ob
es besser ist einen zur Verfugung stehenden Betrag in die eine oder die andere Aktie zu in-
vestieren oder ob es besser ist ein Portfolio bestehend aus beiden Wertpapieren zu erstellen.
-49-
Capital Asset Pricing Modell uniseminar.ch
Rendite
Risiko
μ1
μ2
σ1 σ2
Abbildung 7: Rendite und Risiko eines Portfolios bestehend aus zwei Wertpapieren (unperfekteKorrelation).
Nehmen wir nun an, dass der Investor zusatzlich Geld zum risikofreien Zinssatz rf leihen und
verleihen kann. Daher kann die Gerade, die die Punkte rf und S miteinander verbindet in die
Grafik eingezeichnet werden. Wenn der Investor einen Teil seines Budgets verleiht, dann ist
sein resultierendes Budget charakterisiert durch einen Punkt auf der Gerade zwischen r0 und
S. Wenn er sich nun zum risikolosen Zinssatz rf Geld auf dem Geldmarkt leiht, so konnen auch
Punkte uber den Punkt S hinaus mogliche Portfolios darstellen.
Rendite
Risiko
μ1
μ2
σ1 σ2
r0
S
Abbildung 8: Rendite und Risiko eines Portfolios (unperfekte Korrelation) mit risikofreiem Zins.
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Capital Asset Pricing Modell uniseminar.ch
Erwartete Rendite
Beta
μk
βm=1
r0
β2
μm
Wertpapiermarktlinie
(Security Market Line (SML))
Abbildung 9: Wertpapiermarktlinie (Security Market Line (SML))
Im Kapitalmarktgleichgewicht liegen nun alle Wertpapiere auf der Wertpapiermarktlinie - wie
sie zum Beispiel in Grafik 9 dargestellt ist. Investoren haben lediglich die Moglichkeit uber das
Gewicht des Marktportfolios in ihren individuellen Portfolios zu entscheiden. Doch warum ist
dies so? Wurde ein Wetpapier uber der SML liegen, so wurde jeder Investor versuchen dieses zu
halten. Der Preis dieses Wertpapiers wurde sich damit erhohen und die Rendite des Wertpapiers
wurde sinken - bis das Wertpapier auf der SML liegen wurde. Nehmen wir im Gegensatz dazu
an, dass ein Wertpapier unterhalb der SML liegen wurde, so impliziert dies, dass es niemand
halten wollen wurde, da es attraktivere Alternativen gabe. Daher wurde der Preis des Wertpa-
piers sinken und die Rendite steigen - bis das Wertpapier wieder auf der SML liegen wurde.
Beispiel 1: Nehmen wir an, dass die erwartete Rendite des Marktportfolios rM = 10% be-
tragt. Abgesehen davon wollen wir annehmen, dass der risikolose Zins r0 = 5% betragt. Wir
betrachten die Aktie des Schweizer Industrieunternehmens Rodox und berechnen ein Beta von
βRodox = 1.4. Wir wollen die erwartete Rendite dieser Aktie berechnen:
µRodox = r0 + βRodox · (µM − r0) = 0.05 + 1.4 · (0.10− 0.05) = 0.12
Die erwartete Rendite des Wertpapiers betragt also 12%.
Beispiel 2: Nehmen wir an, ein Investor mochte Aktien des Deutschen Unternehmens Axel
Renirps (AR) kaufen. Hierfur mochte er die erwartete Rendite berechnen. Es ist bekannt, dass
die Standardabweichung der Aktie rund σAR = 0.20 betragt. Er weiss, dass das Marktportfolio
eine erwartete Rendite von µM = 0.10 und eine Standardabweichung von σM = 0.25 hat.
Zusatzlich weiss er, dass die Korrelation zwischen der Aktie und dem Marktoportfolio ρAR,M =
-57-
Portfolio Theorie uniseminar.ch
dar:
σ2P = w2
1 · σ21 + w2
2 · σ22 + 2 · w1 · w2σ12
Zu beachten ist hier auch, dass die Kovarianz σ12 auch als das Produkt der individuellen
Varianzen σ1 und σ2 mit dem Korrelationskoeffizienten ρ12 berechnet werden kann:
σ12 = σ1 · σ2 · ρ12
7.5 Das Risiko-Rendite Diagramm
Nachdem alle Renditen (laut der zweiten Annahme) normalverteilt sind und eine Normalver-
teilung allein durch Mittelwert µ und Standardabweichung σ definiert ist, lasst sich eine Anlage
also vollstandig im Risiko-Rendite Diagramm darstellen. In diesem Diagramm wird auf der
vertikalen Achse die erwartete Rendite eingetragen, wahrend das Risiko in Form der Standard-
abweichung auf der horizontalen Achse abgetragen wird:
Abbildung 11: Risiko-Rendite Diagramm
Die grundlegende Annahme uber die Investoren ist hier, dass jeder Investor eine hohere Rendite
und ein niedrigeres Risiko bevorzugt. Im Diagramm oben wurde also jeder Investor Aktie A
und Aktie B vor Aktie C bevorzugen, denn beide haben sowohl eine hohere Rendite als auch
ein niedrigeres Risiko.
Die Wahl zwischen Aktie A und Aktie B ist jedoch weniger klar: Aktie B hat zwar eine hohere
erwartete Rendite, jedoch auch ein hoheres Risiko, so dass moglicherweise manche Investoren
-67-
Portfolio Theorie uniseminar.ch
Aktie A, andere jedoch Aktie B bevorzugen konnten.
Aktie C jedoch ist klar dominiert von den anderen beiden, so dass sich mit Sicherheit sagen
lasst dass kein rationaler Investor diese Aktie kaufen wurde. Dementsprechend konnte sie also
auch aus dem Markt entfernt werden, da sie keine Rolle spielt.
Dieses Prinzip der Eliminierung dominierter Anlagen ist gleichzeitig auch eines der ele-
mentarsten Prinzipien der Portfoliotheorie, das im Folgenden haufiger verwendet wird: Offen-
sichtlicherweise ist jede Anlage dominiert, die sich rechts von einer anderen Anlage (also bei
selber Rendite mehr Risiko hat) oder unter einer anderen Anlage (also bei selbem Risiko weni-
ger Rendite bietet) befindet. Sollte sich eine Anlage sowohl rechts als auch unter einer anderen
befinden, so ist sie in jedem Sinne dominiert.
Verfolgt man nun den Prozess, alle dominierten Anlagen zu eliminieren, so erhalt man den
effizienten Rand (efficient frontier):
Abbildung 12: Eliminierung dominierter Anlagen
Die noch verbleibenden Anlagemoglichkeiten sind also genau diejenigen, die nicht von einer
anderen Anlage dominiert werden. Genau zwischen diesen (und nur zwischen diesen) wird also
ein rationaler Investor auswahlen.
Neben den einzelnen Anlagen gibt es aber auch noch die Moglichkeit, beliebige einzelne Anlagen
zu Portfolios zu kombinieren: Neben der Moglichkeit in Anlage A oder Anlage B zu investieren,
gibt es naturlich noch die Moglichkeit, zu 90% in Anlage A und 10% in Anlage B zu investieren,
oder das Portfolio aus 80% und 20% zusammenzusetzen, und so weiter.
Verglichen mit Abbildung 7 wird so klar, dass zu allen einzelnen Anlagemoglichkeiten also auch
noch alle moglichen Kombinationen aus je zwei oder sogar noch mehr Einzelanlagen hinzu-
kommen. Berucksichtigt man auch diese und betrachtet dann nur die effizienten (also nicht
dominierten) Portfolios, so bleibt ein effizienter Rand ubrig, der in etwa folgende Form hat:
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Portfolio Theorie uniseminar.ch
Abbildung 14: Mit risikoloser Anlage
Betrachtet man nun ein beliebiges riskantes Portfolio P und die risikolose Anlage R0, so gibt es
die folgenden Investitionsmoglichkeiten: Ein Investor kann 100% seines Vermogens in die risiko-
lose Anlage und nichts in das riskante Portfolio investieren, womit er im Diagramm direkt beim
Punkt der risikolosen Anlage ware. Ausgehend hiervon kann er nun sukzessive sein Investment
in das Portfolio erhohen, dementsprechend aber weniger Anteile in die risikolose Anlage inves-
tieren und wandert damit im Diagramm von der risikolosen Anlage hin zum Portfolio. Bei einer
Verteilung von 50% risikolos und 50% im Portfolio befindet er sich auf halbem Wege zwischen
risikoloser Anlage und Portfolio, bei einer Verteilung von 10% risikolos und 90% ins Portfolio
bereits sehr nahe am Portfolio, bis er bei 0% risikolos und 100% ins Portfolio schliesslich direkt
beim riskanten Portfolio landet.
Bis zu diesem Punkt hat der Investor stets einen nicht-negativen Anteil in die risikolose Anlage
investiert. Interpretieren wir die risikolose Anlage als ein sicheres Darlehen, so hat er also einen
bestimmten Anteil seines Geldes zu einer garantierten Rendite verliehen. Bewegt sich der In-
vestor nun noch weiter auf der Verbindungslinie zwischen risikoloser Anlage und Portfolio, so
erhoht er also weiter seine Gewichtung des Portfolios uber 100% hinaus.
Wie kann ein Investor nun mehr als 100% seines Vermogens investieren? Dies ist nur moglich,
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Optionen uniseminar.ch
3. Kaufe das Recht zu verkaufen (Long Put)
4. Verkaufe das Recht zu verkaufen (Short Put)
Im nachfolgenden Diagramm sind die mit den vier Strategien verbundenen Nettoauszahlungen
(also inklusive des verzinsten Optionspreises) in Abhangigkeit vom Preis des Underlying grafisch
dargestellt:
Abbildung 17: Optionsstrategien
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Arbitrage uniseminar.ch
9.3 Das Binomial-Modell
Soweit ist also die Optionspreisbewertung in einem simplen Modell mit zwei Zustanden mog-
lich. Wie funktioniert dieses Prinzip jedoch, wenn deutlich mehr als zwei mogliche Zustande
existieren?
Das Binomial-Modell von Cox, Ross und Rubinstein erweitert das Einperioden Modell nun
auf die naheliegende Art und Weise, indem an jeden der Zustande in der zweiten Periode weitere
zwei Zustande angehangt werden, an welche jeweils zwei weitere Zustande angehangt werden,
und so weiter:
Abbildung 20: Das Binomial-Modell
In jedem Schritt kann das Underlying also entweder steigen oder fallen. Zur Vereinfachung neh-
men wir an, dass das Underlying von einem Wert von S in jedem Schritt auf S · u steigen oder
auf S · d fallen kann, was naturlich u > 1 > d impliziert. Ebenso ist damit klar, dass die Rei-
henfolge der Auf- und Abwartsbewegungen keine Rolle spielt, da beispielsweise S ·u·d = S ·d·u.
Dementsprechend treffen sich also viele Aste des Binomialbaums: Su abwarts zu Sud fuhrt zum
selben Ergebnis wie von Sd aufwarts zu Sdu, da Sud = Sdu = S · d · u gilt.
Nach n Schritten hat der Binomialbaum also n+ 1 mogliche Ausgange: S · un, S · un−1 · d, ... ,
S · u · dn−1 und S · dn.
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Aufgaben
Übu
ngen
Prüfung
enExtras
A
Aufgaben
Finance
Bachelor
St.Gallen, September 2012
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1: Investition und Ertrag 1
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Kapitel 2: Kapitalbudgetierung 11
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Kapitel 3: Modigliani & Miller 21
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Kapitel 4: Unternehmensbewertung 27
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Kapitel 5: Unsicherheit und Hypothese effizienter Markte 36
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Kapitel 6: Capital Asset Pricing Modell 44
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Kapitel 7: Portfolio Theorie 51
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
Kapitel 8: Optionen 60
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Kapitel 9: Arbitrage 67
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
Kapitel 10: Corporate Finance I 74
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
Kapitel 11: Corporate Finance II 81
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
Kapitel 12: Empirical Finance 87
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
Kapitel 1: Losungen uniseminar.ch
Kapitel 1: Investition und Ertrag
Losungen
Aufgabe 1.1: Richtig oder Falsch
Aufgabenstellung
R F
1 Ist die Summe der diskontierten zukunftigen Cashflows kleiner als die Anfangs-
investition, so ist der Kapitalwert [Net Present Value] der Investition positiv.
X
2 Die Diskontierungsrate r hangt von der Rendite am Kapitalmarkt fur aquivalente
Investionsmoglichkeiten ab.
X
3 Es ist nicht moglich den Barwert [Present Value] einer unendlichen Zahlungsreihe
zu berechnen.
X
4 Eine endliche Zahlungsreihe kann auch als Quotient von zwei unendlichen Zah-
lungsreihen gesehen werden.
X
5 Wenn die Zahlungen in einer unendlichen Zahlungsreihe jedes Jahr um den kon-
stanten Faktor g wachsen, so kann man den Barwert [Present Value] mit einer
einfachen Formel berechnen; allerdings muss der Wachstumsfaktor g großer sein
als der Diskontierungsfaktor r.
X
Losung
1. Falsch.
Ist die Summe der diskontierten zukunftigen Cashflows kleiner als die Anfangsinvestition,
so ist der Kapitalwert [Net Present Value] der Investition negativ.
2. Richtig.
3. Falsch.
Es existiert ein endlicher Barwert einer unendlichen Zahlungsreihe und eine geschlossene
Formel um diesen zu berechnen.
4. Falsch.
-4-
Kapitel 1: Losungen uniseminar.ch
Eine endliche Zahlungsreihe kann auch als Differenz von zwei unendlichen Zahlungsreihen
gesehen werden.
5. Falsch.
Der Wachstumsfaktor g muss kleiner sein als der Diskontierungsfaktor r.
Aufgabe 1.2
Aufgabenstellung
Auf einem vollkommenen Kapitalmarkt stehen einem Investor zwei voneinander unabhangige
Investitionsmoglichkeiten zur Verfugung, die folgende Zahlungsreihen aufweisen:
I1 : Z1 = (−15′000, 7′500, 7′500, 7′500)
I2 : Z2 = (−15′000, 6′750, 12′700).
Außerdem gibt es eine Anlagemoglichkeit zu 10% p.a. mit einer einjahrigen Laufzeit. Der In-
vestor besitzt ein Anfangsvermogen in Hohe von 15’000 CHF. Wie wird der Investor handeln?
a) Er wird beide Investionen durchfuhren.
b) Er wird Investition 1 durchfuhren, Investition 2 aber nicht.
c) Er wird Investition 2 durchfuhren, Investition 1 aber nicht.
d) Er wird keine der beiden Investitionen durchfuhren.
e) Keine der Antworten a) - d).
Losung
Losung: Antwort a) ist richtig.
Das Entscheidungskriterium zur Losung dieser Aufgabe ist der Kapitalwert [Net Present Va-
lue]. Ist der Kapitalwert einer Investitionsmoglichkeit positiv, so sollte diese auch durchgefuhrt
werden. Das ist unabhangig davon, ob das Anfangsvermogen fur beide Investitionen reicht, da
sich der Investor auf einem vollkommenen Kapitalmarkt das Startkapital zu 10% leihen kann.
Die Diskontierungsrate ist gegeben als r = 0.1. Damit ergeben sich folgende Kapitalwerte:
Investition 1:
NPV1 = −15′000 +7′500
1.1+
7′500
(1.1)2+
7′500
(1.1)3
= 3′651.39 CHF.
-5-
Kapitel 2: Losungen uniseminar.ch
s = 0.14 und h = 0.1.
Gesucht:
Profitable Projekte.
Losung:
Zunachst einmal sollte man die Renditen der einzelnen Projekte ausrechnen. Dazu verwendet
man die Formel Z1
−Z0− 1:
Projekt Rendite
A rA = 109100− 1 = 0.09
B rB = 6050− 1 = 0.2
C rC = 9080− 1 = 0.125
Die Rendite von Projekt A liegt bei 9% und damit niedriger als Soll- und Habenzins. Es lohnt
sich also nicht Geld zu 14% zu leihen und vorhandenes Anfangskapital sollte lieber zu 10%
Habenzins angelegt werden. Entsprechend sollte das Projekt A nicht ausgefuhrt werden.
Die Rendite von Projekt B liegt bei 20%. Damit wurde es sich also lohnen fur 14% Geld zu
leihen und dann fur 20% anzulegen. Auch ist die Rendite hoher als die Alternativanlage zu
10%. Das Projekt B sollte durchgefuhrt werden.
Die Rendite von Projekt C liegt bei 12.5%. Es lohnt sich also nicht Geld zu 14% zu leihen
um es dann zu 12.5% anzulegen. Ist jedoch Anfangskapital vorhanden, so wurde es sich lohnen
es zu 12.5% in Projekt C zu stecken, anstatt die Alternativinvestition am Kapitalmarkt zu
10% zu wahlen. Das Projekt C sollte also vielleicht durchgefuhrt werden (je nach dem wieviel
Startkapital vorhanden ist).
Aufgabe 2.4: Dean-Modell
Aufgabenstellung
Sie sollen entscheiden welches der folgenden drei sich gegenseitig ausschliessenden Projekte
innerhalb Ihrer Firma durchgefuhrt werden soll.
-18-
Kapitel 5: Losungen uniseminar.ch
Kapitel 5: Unsicherheit und Hypothese effizienter Markte
Losungen
Aufgabe 5.1: Richtig oder Falsch
Aufgabenstellung
R F
1 Eine Person ist risikoneutral, wenn sie zwischen einer unsicheren Zahlung und
einer sicheren Zahlung indifferent ist, auch wenn der Erwartungswert der unsi-
cheren Zahlung hoher ist als der Betrag der sicheren Zahlung.
X
2 Um den Barwert [Present Value] einer unsicheren Zahlung fur einen risikoaver-
sen Investor auszurechnen, diskontiert man mit der risikoadjustierten erwarteten
Rendite.
X
3 In der Finanzwissenschaft wird gewohnlicherweise angenommen, dass Renditen
das Ergebnis eines Zufallsexperiments sind.
X
4 Bleibt der Erwartungswert einer Wahrscheinlichkeitsverteilung im Zeitablauf kon-
stant, so liegt Stationaritat vor.
X
5 Die Varianz eines Random Walks im Inkrement Xt berechnet sich durch die For-
mel√t · σ.
X
Losung
1. Falsch.
Eine Person ist risikoneutral, wenn sie zwischen einer unsicheren Zahlung und einer si-
cheren Zahlung indifferent ist, wobei der Erwartungswert der unsicheren Zahlung gleich
dem Betrag der sicheren Zahlung ist.
2. Richtig.
3. Richtig.
Das Urnenmodell ist zum Beispiel ein solches Zufallsexperiment. Dadurch kann angenom-
men werden, dass Renditen identisch und unabhangig verteilt sind.
-41-
Kapitel 5: Losungen uniseminar.ch
4. Falsch.
Die ganze Wahrscheinlichkeitsverteilung darf sich im Zeitablauf nicht andern.
5. Falsch.
Das ware die Formel fur die Standardabweichung. Die Varianz-Formel ist V ar[Xt] = t ·σ2.
Aufgabe 5.2: Markteffizienzhypthese
Aufgabenstellung
Wie kann der hier observierte Reaktionspfad erklart werden?
a) Insidertrading fuhrt dazu, dass die privaten Anleger erst nach dem Markt von der Neuig-
keit erfahren und sich so der Kurs langsamer anpasst.
b) Nach der Neuigkeit besteht eine gewisse Unsicherheit, wie die Aktie nun bewertet werden
soll.
c) Die neue Information wird vom Markt korrekt verarbeitet.
d) Institutionelle Anleger konnen die von ihnen gehaltenen Aktien wegen Handelsbeschran-
kungen nicht sofort verkaufen, so kann sich der Kurs nicht sofort anpassen.
e) Keine der Antworten a) bis d) ist richtig.
Losung
Antwort b) ist richtig.
-42-
Kapitel 8: Losungen uniseminar.ch
Kapitel 8: Optionen
Losungen
Aufgabe 8.1: Richtig oder Falsch
Aufgabenstellung
R F
1 Der Kaufer eines Put hat das Recht zu wahlen, ob der Optionsverkaufer das
Underlying Asset akzeptieren muss oder nicht.
X
2 Der Kaufer eines Call Short erhalt den Callpreis [Premium], muss aber gegebe-
nenfalls das Underlying liefern.
X
3 Ein Put ist in-of-the money, wenn der aktuelle Preis des Underlying uberhalb des
Strikes liegt.
X
4 Der so genannte Volatility Smile besagt, dass at-the-money options auf dem Kapi-
talmarkt einen hoheren Preis haben, als nach der Black-Scholes Formel berechnet.
X
5 Die Put-Call-Parity besagt, dass ein Portfolio bestehend aus long call, short put,
short Underlying, long Bond einen Wert von Null haben sollte
X
Losung
1. Richtig.
2. Richtig.
3. Falsch.
Ein Put ist in-the money, wenn der aktuelle Preis des Underlying unterhalb des Strikes
liegt.
4. Falsch.
Far out-of-the money options haben einen hoheren Preis als nach BS-Formel berechnet.
5. Richtig.
-65-
Übu
ngen
Prüfung
enExtras
Ü
Selbststudium
Finance
Bachelor
St.Gallen, September 2012
Inhaltsverzeichnis
1 Investition und Rendite 1
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2 Investitionsplanung 23
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
3 Modigliani Miller 35
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
4 Unternehmensbewertung 48
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
5 Risikopramien 75
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
6 Optionen 132
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138
7 Arbitrage 144
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153
8 Kapitalstruktur 162
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172
9 Corporate Finance II 183
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188
10 Empirical Finance 193
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199
Investitionsplanung - Aufgaben uniseminar.ch
Aufgabe 2.5: Fisher Separation
Welcher der Punkte in unten stehender Grafik zeigt (unter der Annahme, dass
ein Kapitalmarkt existiert) die optimale Investitionsentscheidung auf (max.
Barwert)?
Die optimale Investitionsentscheidung wird abgebildet in ...
2 Punkt A
2 Punkt B
2 Punkt C
2 Punkt D
2 Keine der oben genannten Antworten ist korrekt.
-28-
Modigliani Miller - Losungen uniseminar.ch
• Unter den Annahmen eines vollkommenen Kapitalmarktes sind Ver-
gleiche leicht durchzufuhren.
• Der Unternehmenswert entspricht dem Nettobarwert der kunftigen
Zahlungen und nicht ihrer Summe!
• Wird die Ausschuttungsquote erhoht, so verbleibt weniger des Gewinns
im Unternehmen. Das Unternehmen kann dann weniger investieren und
die Wachstumsrate wird niedriger ausfallen.
• Der Restwert kann nur dann vernachlassigt werden, wenn die Trans-
versalitatsbedingung erfullt ist.
• Die Transversalitatsbedingung besagt, dass der Restwert gegen Null
konvergiert.
• Im Gordon-Growth Model wird die kunftige Dividendenzahlung dis-
kontiert und nicht die heutige.
• Erwarten Investoren hohere Renditen, so diskontieren sie mit hoheren
Diskontfaktoren, was die Preise senkt und damit niedrigere Renditen
nach sich zieht.
• Fur ein fundamental gerechtfertigtes Marktgeschehen wird ein lang-
fristiger Planungshorizont der Investoren benotigt.
-43-
Risikopramien - Aufgaben uniseminar.ch
Aufgabe 5.11: Portfolios
Es existieren drei Markte mit je zwei Portfolios:
Markt 1 Markt 2 Markt 3
Portfolio A r = 18%, σ = 20%
Portfolio B r = 14%, σ = 20%
Portfolio C r = 15%, σ = 18%
Portfolio D r = 13%, σ = 8%
Portfolio E r = 14%, σ = 16%
Portfolio F r = 14%, σ = 10%
Ein rationaler Investor soll nun in jedem Markt ein Portfolio auswahlen. Welche
drei Portfolios wird er wahlen?
2 Portfolios A, C und F.
2 Portfolios B, D und E.
2 Portfolios A, C und E.
2 Die Aussage kann mit den gegebenen Daten nicht beantworten werden.
2 Keine der oben genannten Antworten ist korrekt.
-90-
Optionen - Losungen uniseminar.ch
Wahr Falsch
Der Zeitwert eines Calls ist dann am grossten, 2 4wenn die Option weit aus dem Geld ist.
Ein Short Put wird von Investoren bevorzugt, 4 2die ein konkaves Auszahlungsprofil praferieren.
Eine Zunahme der Volatilitat verursacht eine 4 2Erhohung des Call- wie auch des Put-Preises.
Eine Put-Option ist im Geld, wenn der aktuelle Preis 2 4des Underlyings grosser als der Basispreis ist.
• Der Kaufer eines Calls profitiert von fallenden Aktienkursen.
• Der Kaufer eines Futures hat das Recht, einen Titel zu einem be-
stimmten Zeitpunkt zu kaufen.
• Der Kaufer eines Puts hat das Recht, einen bestimmten Titel zu
verkaufen.
• Amerikanische Optionen konnen jederzeit ausgeubt werden, europai-
sche hingegen nur bei Falligkeit.
• Der Zeitwert eines Calls ist am Geld am grossten.
• Eine Put Option ist im Geld, wenn der Preis des Underlyings geringer
als der Basispreis ist.
-139-
Arbitrage - Losungen uniseminar.ch
Aufgabe 7.5: Bewertung einer Call-Option, Beispiel 2
Folgende Informationen einer Call Option und des entsprechenden Underlyings
sind gegeben:
Der Basispreis des Calls ist CHF 210, Laufzeit 1 Jahr, heutiger Aktienkurs CHF
200. Der erwartete Aktienkurs in einem Jahr soll je nach gesamtwirtschaftlicher
Entwicklung entweder CHF 240 oder CHF 180 betragen. Der diskrete Zinssatz
betragt 10%.
Wie hoch ist der Preis des Calls?
2 CHF 0
4 CHF 18.18
2 CHF 181.82
2 CHF 209.09
2 Keine der oben genannten Antworten ist korrekt.
Der Call hat also im guten Zustand einen Wert von CHF 30, im schlechten
einen Wert von Null.
Die beiden Gleichungen zur Replikation lauten:
240 · x + 210 · y = 30
180 · x + 210 · y = 0
Diese ergeben x = 0.5 und y = -0.4091, so dass der Preis des Calls sich wie
folgt berechnet:
0.5 · 200 − 0.4091 · 200 = 18.18
-157-
Arbitrage - Losungen uniseminar.ch
Aufgabe 7.6: Binomialmodell
Berechnen Sie den hochsten und den niedrigsten Wert eines Underlyings wel-
ches auf einem Binomialmodell mit den folgenden Ausgestaltungen basiert:
N = 4 Stufen, T = 3 Jahre, µ = 10% und σ = 20%.
Nehmen Sie S = 500 und p = 0.5 an.
Hinweis:
exp(-0.098) = 0.907
exp(-0.075) = 0.928
exp (0.225) = 1.252
exp (0.248) = 1.281
Die hochste und niedrigste Realisierung des Underlyings sind ...
2 niedrigste Realisierung = 338.38 / hochste Realisierung = 1’346.38
2 niedrigste Realisierung = 370.82 / hochste Realisierung = 1’228.53
2 niedrigste Realisierung = 453.50 / hochste Realisierung = 640.50
2 niedrigste Realisierung = 464.00 / hochste Realisierung = 626.00
2 Keine der oben genannten Antworten ist korrekt.
Laut Vorlesung berechnen sich die Parameter u und d wie folgt:
u = exp
(T · µn
+
√T · σ√n
)= exp
(3 · 0.1
4+
√3 · 0.2√
4
)= 1.281
d = exp
(T · µn−√T · σ√n
)= exp
(3 · 0.1
4−√
3 · 0.2√4
)= 0.907
Die hochste Realisierung ist damit gleich S ·u4 = 1346.38 und die niedrigste
Realisierung gleich S · d4 = 338.38.
-158-
Corporate Finance II - Losungen uniseminar.ch
Losungen
Aufgabe 9.1: Corporate Finance II - Wahr oder Falsch?
Wahr Falsch
Die Pecking Order in Finance besagt, dass 4 2Manager interne Finanzierungsmoglichkeiten
gegenuber anderen Finanzierungs-
moglichkeiten bevorzugen.
Die Idee Mertons (1974) war, dass das 4 2Auszahlungsprofil von Eigenkapital dem
einer Call Option auf die Vermogens-
gegenstande der Unternehmung entspricht.
Im Merton-Modell entspricht der Wert 2 4einer Put Option (auf die Assets einer
Unternehmung) dem okonomischen Wert
des Eigenkapitals.
Credit Covenants sind zusatzliche Vereinbarungen 2 4in einem Kreditvertrag, die Kreditnehmern
mehr Freiheiten einraumen.
Vereinbarungen die dem Kreditnehmer bestimmte 2 4Handlungen untersagen nennt man auch
Affirmative Covenants.
Fremdkapitalfinanzierung in einem moderaten Mass 4 2ist ein positives Signal. Somit haben Shareholder
mehr Vertrauen in eine (nicht ubermassig stark)
fremdkapitalfinanzierte Unternehmung als in eine
vollstandig eigenkapitalfinanzierte Unternehmung.
-188-
Corporate Finance II - Losungen uniseminar.ch
Wahr Falsch
Eine Kapitalerhohung ist teuer, da die jungen Aktien 2 4ublicherweise zu einem Preis oberhalb des
derzeitigen Aktienkurses emittiert werden.
Die Prinzipal-Agenten Beziehung basiert auf der 4 2Annahme, dass der Prinzipal weder die Handlungen
noch die Bemuhungen des Agenten uberwachen kann.
• Im Merton-Modell entspricht der Wert einer Put Option dem okono-
mischen Wert des Kreditrisikos.
• Credit Covenants schranken die Kreditnehmer ein.
• Affirmative Covenants sind Vereinbarungen, die dem Kreditnehmer be-
stimmte Handlungen vorschreiben.
• Eine Kapitalerhohung ist teuer, da die jungen Aktien ublicherweise
unterhalb des derzeitigen Aktienkurses emittiert werden.
-189-
Corporate Finance II - Losungen uniseminar.ch
Aufgabe 9.3: Parameter der Gesamtkapitalrendite
Eine Unternehmung hat Aktiva von 585 und Fremdkapital von 325. Die erwarte-
te Eigenkapitalrendite betragt 16%, die dazugehorige Standardabweichung 35%
und der Zinssatz 4%.
Was sind die Parameter (Erwartungswert und Standardabweichung) der Ge-
samtkapitalrendite?
2 Erwartungswert = 9.33% / Standardabweichung = 12.44%
2 Erwartungswert = 10.53% / Standardabweichung = 12.44%
2 Erwartungswert = 12.50% / Standardabweichung = 28.00%
2 Erwartungswert = 16.80% / Standardabweichung = 28.00%
4 Keine der oben genannten Antworten ist korrekt.
Leverage =325
585 − 325= 1.25
Erwartungswert =0.16 + 1.25 · 0.04
1 + 1.25= 0.0933
Standardabweichung =0.35
1 + 1.25= 0.1556
-191-
Empirical Finance - Losungen uniseminar.ch
Losungen
Aufgabe 10.1: Empirical Finance - Faktormodelle
Wahr Falsch
In einem Multi-Faktor Modell wird angenommen, 4 2dass weder die Faktoren untereinander noch
die Faktoren mit den Residuen korreliert sind.
Die in dieser Vorlesung prasentierten Faktor-Modelle 2 4sind aufgrund ihrer Linearitat nicht geeignet um
das CAPM empirisch zu testen.
Faktor-Modelle werden benutzt um Renditen zu erklaren. 4 2Faktor-Modelle erklaren zufallige Renditen einzelner 4 2Wertpapiere, d.h. Verteilungsfunktionen auf Basis
bestimmter Variablen und Faktoren.
Multi-Faktor Modelle konnen universell eingesetzt werden. 4 2Daher variieren die ausgewahlten Faktoren mit
dem Anwendungsbezug.
Makrookonomische Faktoren wie Credit Spreads, 4 2Term Spreads oder unerwartete Veranderungen
in der Inflationsrate konnen zur Vorhersage
von Aktienmarktrenditen benutzt werden.
Fama und French haben mit ihren Veroffentlichungen 2 4zwischen 1993 und 1998 gezeigt dass es eine positive
Pramie fur das Halten von Wertpapieren existiert,
die eine geringe Korrelation zwischen Wertpapier und
Konjunkturzyklus aufweisen.
-199-
Prüfung
enExtras
P
Prufungen
Finance
Bachelor
St.Gallen, September 2012
Inhaltsverzeichnis
Klausur Finanzierung 16.09.2005 1
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Miniklausur Finanzierung 17.11.2006 34
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Miniklausur Finanzierung 19.01.2007 42
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Miniklausur Finanzierung 27.10.2007 49
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Miniklausur Finanzierung 15.10.2010 58
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
Testklausur 1 70
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
Testklausur 2 92
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
Losungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
Klausur Finanzierung 16.09.2005: Aufgaben uniseminar.ch
Klausur Finanzierung 16.09.2005
Aufgaben
Aufgabe 1: Richtig oder falsch?
In der nachstehenden Tabelle finden Sie 9 thematische Blocke mit 40 Aussagen, die entweder
richtig ”R” oder falsch ”F” sind. Bitte kreuzen Sie die richtige(n) Aussage(n) bei ”R” und
die falsche(n) Aussage(n) bei ”F” an. Pro richtige Antwort erhalten Sie 1 Punkt, pro falsche
Antwort 1 Punkt Abzug. Die minimale Punktzahl pro Block ist Null. Frei gelassene Zeilen
werden mit Null Punkten bewertet.
a) Nutzen und Wert - Fisher Separation
R F
1 Das Realkapital eines Unternehmens setzt sich aus dem Sachkapital und dem
Wissenskapital zusammen.
2 Mezzanine-Kapital ist eine andere Bezeichnung fur Finanz-Kontrakte, die nur
Eigenkapital-Merkmale aufweisen.
3 Fremdkapitalgeber haben bei der Liquidation einer Unternehmung Anspruch auf
das Residuum.
4 Aus Sicht risikoaverser Kapitalgeber ist es unwichtig, wann und in welcher Hohe
sie in der Zukunft Ruckflusse aus einer Finanzanlage erwarten konnen und mit
welchen Risiken sie behaftet sind.
b) Transversalitat und Dividend Discount Model
R F
5 Der Wert eines Objektes entspricht dem Preis in einem gut funktionierenden
Markt.
6 Aufgrund von adverser Selektion kann eine Bank zwischen guten und schlechten
Schuldnern unterscheiden, was es ihr ermoglicht, die Qualitat des Schuldners bei
den Kreditkonditionen zu berucksichtigen.
-1-
Klausur Finanzierung 16.09.2005: Aufgaben uniseminar.ch
33 Im Rahmen einer Ordinary Least Squares (OLS) - Regression wird versucht, die
Varianz der Quadrate der Residuen zu minimieren.
34 Die Fundamentalgleichung der Regressionsanalysis besagt, dass die Totale Va-
riation der Summe aus der erklarten und der unerklarten Variation entspricht.
35 R2 lasst sich als Differenz zwischen der totalen Variation und der unerklarten
Variation berechnen.
36 Um bei einem Multifaktormodell eine Varianzdekomposition durchfuhren zu
konnen, genugt es, die Unkorreliertheit der Residuen und die Unkorreliertheit
zwischen den Residuen und den Faktoren nachzuweisen.
i) Random Walk
R F
37 Ist der Modus der lognormalverteilten Anlageergebnisse grosser als deren Erwar-
tungswert, dann weist die Verteilung eine Rechtsschiefe auf.
38 Heteroskedastizitat bezeichnet im Kontext der modernen Finanzierung die Tat-
sache, dass die Standardabweichung der zufalligen Renditen im Verlauf der Zeit
veranderlich ist.
39 Die Market Efficiency Hypothesis besagt, dass die Kurse an den Finanzmark-
ten praktisch sofort alle offentlichen Informationen, sowie alles, was aus ihnen
geschlossen werden kann, auf korrekte Weise widerspiegeln.
40 Beim Random Walk nimmt die Varianz der Zustande proportional mit der Zeit
zu.
Aufgabe 2: Interne Rendite (6 Punkte)
Die Kredit-Anstalt bietet ihren Kunden eine festverzinsliche Anlage mit einer Laufzeit von 2
Jahren an. Zuzahlungen sind jederzeit moglich.
Herr Muller legt nun zu Beginn der Laufzeit 5’000 CHF an. Nach einem Jahr macht er von der
Zuzahlungsmoglichkeit Gebrauch und investiert weitere 2’000 CHF. Bei Falligkeit der Festzins-
-5-
Klausur Finanzierung 16.09.2005: Losungen uniseminar.ch
Aufgabe 8: Finanzintermediation (4 Punkte)
Aufgabenstellung
Nennen Sie 4 Aufgaben, die Finanzintermediare in der Wirtschaft ubernehmen.
Losung
1. Bewertung von Investitionsmoglichkeiten und Risiken.
2. Fristentransformation: Bank transformiert kurzfriste Einlagen in langfriste Kredite an
Unternehmen.
3. Risikotransformation: Durch Diversifikation wird die Vielzahl an Krediten, die die Bank/ein
Finanzintermediar vergibt sicherer.
4. Senkung von Transaktionskosten und Beschleunigung des Geldumlaufes (beispielsweise
durch Kreditkarten und Bankautomaten).
Aufgabe 9: Random Walk (9 Punkte)
Aufgabenstellung
Gegeben sei die Zweipunktverteilung eines Random-Walk. Die Wahrscheinlichkeit, dass Inkre-
ment Xu den Wert 10 annimmt, betragt 0.8. Mit der Restwahrscheinlichkeit weist das Inkrement
Xd den Wert -5 auf.
a) Berechnen Sie den Erwartungswert, die Standardabweichung und die Varianz der dicho-
tomen Verteilung. (5 Punkte)
b) Der Anfangszustand des Prozesses ist Z0 = 40. Wie hoch sind der Erwartungswert und
die Varianz des Zustands nach 8 Jahren? (4 Punkte)
Zeigen Sie Ihre Berechnungen bitte deutlich auf!
Losung
a)
Erwartungswert:
Der Erwartungswert errechnet sich als mit Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichtete Summe der
moglichen Zustande:
µ = pu ·Xu + pd ·Xd
= 0.8 · 10 + 0.2 · (−5)
= 7.
-31-
Miniklausur Finanzierung 17.11.2006: Aufgaben uniseminar.ch
Miniklausur Finanzierung 17.11.2006
Aufgaben
Die folgende Miniklausur besteht aus vier Aufgaben zu verschiedenen Themengebieten der
Finanzierung. Zu jeder der vier Aufgaben stehen funf Antwortmoglichkeiten zur Auswahl. Nur
eine dieser funf Antwortmoglichkeiten ist richtig.
Aufgabe 1: Net Present Value
Sie uberlegen sich, ob sie eine Investition tatigen sollen, welche folgende Cashflows bringt:
Jahr 0 1 2 3 4 5
Cashflows in CHF -400 -50 20 150 170 350
Die Kapitalkosten belaufen sich auf 8% p.a.
Welche der Aussagen ist richtig?
a. Die Investition lohnt sich, da der Net Present Value +53.10 CHF betragt.
b. Die Investition lohnt sich, da der Net Present Value +49.15 CHF betragt.
c. Die Investition lohnt sich nicht, da der Net Present Value -49.15 CHF betragt.
d. Der Net Present Value kann mit diesen Angaben nicht berechnet werden.
e. Keine der Antworten a. bis d. ist richtig.
Aufgabe 2: Dividend Discount Model
Ein Spekulant mochte ein Investment tatigen. Der Kaufpreis der Aktien betragt 150’000 CHF.
In zwolf Monaten werden 4’500 CHF als Dividende ausgeschuttet. Zwolf weitere Monate spater
folgt die zweite Dividende in der Hohe von 3’500 CHF. Der Investor hofft, die Beteiligung dann
fur 164’000 CHF verkaufen zu konnen. Die Kapitalkosten betragen 11% p.a.
Wie gross ist der Wert dieser Anlagestrategie?
a. 150’000 CHF.
b. 126’810 CHF.
c. -9’999 CHF.
-34-
Miniklausur Finanzierung 17.11.2006: Losungen uniseminar.ch
c. Das Beta des Marktportfolios betragt im Rahmen des CAPM immer 1.
d. Im CAPM werden historische und nicht adjustierte Betas benotigt.
e. Keine der Antworten a. bis d. ist richtig.
Losung
a. Falsch.
Der Zusammenhang zwischen Renditeerwartung und Risiko, gemessen durch Beta, ist
linear und nicht konkav. Richtig musste der Satz also lauten: Der Zusammenhang zwischen
Renditeerwartung und Risiko, gemessen durch Beta, kann in einer steigenden, linearen
Funktion ausgedruckt werden.
b. Falsch.
Das Beta einer Aktie ist definiert als:
βk =Cov[rk; rM ]
V ar[rM ]=σk · σM · ρk,M
σ2M
=σk · ρk,MσM
Folglich hat die Volatilitat einer Aktie sehr wohl Einfluss auf das Beta. Die Einfluss wird
ausgedruckt uber die Standardabweichung der Aktienrendite σk.
c. Richtig.
Intuitiv beschreibt das Beta wie stark die Rendite eines Wertpapiers sich andert, wenn die
Rendite des Marktportfolios sich andert. Folglich beschreibt das Beta des Marktportfolios
die Anderung der Rendite, wenn die Rendite des Marktportfolios sich andert. Das Beta
muss also immer 1 sein.
Formal kann man den Zusammenhang wie folgt darstellen:
βM =Cov[rM ; rM ]
V ar[rM ]=V ar[rM ]
V ar[rM ]= 1.
d. Falsch.
Das Beta im CAPM misst das relative systematische Risiko eines Wertpapiers. Im CAPM
werden weder historische, noch adjustierte Betas verwendet, sondern die wahren Betas.
Das wahre Beta errechnet sich durch die Standardabweichung der Rendite des Wertpapiers
k (σk), der Korrelation der Renditen von Wertpapier und Markportoflio (ρk,M) und der
Standardabweichung der Rendite des Marktportfolios (σM):
βM =σk · ρk,MσM
e. Falsch.
Da c. richtig ist muss e. falsch sein.
-41-
Miniklausur Finanzierung 19.01.2007: Aufgaben uniseminar.ch
Miniklausur Finanzierung 19.01.2007
Aufgaben
Die folgende Miniklausur besteht aus drei Aufgaben zu verschiedenen Themengebieten der Fi-
nanzierung. Die erste Aufgabe ist in vier Teilaufgaben unterteilt, die jeweils mit richtig oder
falsch beantwortet werden konnen. Zu den Aufgaben zwei und drei stehen jeweils funf Antwort-
moglichkeiten zur Auswahl. Nur eine dieser funf Antwortmoglichkeiten ist richtig.
Aufgabe 1: Richtig oder Falsch
Aufgabe 1.1
Bei der unverschuldeten Unternehmung unterscheiden sich der Cashflow und der Freie Cashflow
durch die budgetierten Investitionen/Desinvestitionen und durch den falligen Steuerbetrag.
a. Richtig
b. Falsch
Aufgabe 1.2
Gilt das CAPM, so sollten Anlagen, die unterhalb der Securities Market Line liegen, verkauft
werden, weil sie als uberbewertet gelten.
a. Richtig
b. Falsch
Aufgabe 1.3
Nach Modigliani-Miller setzt sich der Entity-Value der verschuldeten Unternehmung aus dem
Marktwert des Fremdkapitals und dem Equity-Value der unverschuldeten Unternehmung zu-
sammen.
a. Richtig
b. Falsch
Aufgabe 1.4
Starre Unternehmungen haben ein konstantes Exposure, wahrend Unternehmen mit Realoptio-
nen ein konkaves Exposure aufweisen.
a. Richtig
b. Falsch
-42-
Miniklausur Finanzierung 19.01.2007: Aufgaben uniseminar.ch
Aufgabe 2: Markteffizienzhypothese
Wie kann der hier observierte Reaktionspfad erklart werden?
a. Insidertrading fuhrt dazu, dass die privaten Anleger erst nach dem Markt von der Neuig-
keit erfahren und sich so der Kurs langsamer anpasst.
b. Nach der Neuigkeit besteht eine gewisse Unsicherheit, wie die Aktie nun bewertet werden
soll.
c. Die neue Information wird vom Markt korrekt verarbeitet.
d. Institutionelle Anleger konnen die von ihnen gehaltenen Aktien wegen Handelsbeschran-
kungen nicht sofort verkaufen, so kann sich der Kurs nicht sofort anpassen.
e. Keine der Antworten a. bis d. ist richtig.
Aufgabe 3: Random Walk
Die Aktie B ist zu t = 0 mit D 300 (ln300 = 5.70) bewertet. Die erwartete stetige Monatsrendite
betragt 0.9% und die entsprechende Streuung ist 7.8%. Wie hoch ist der Erwartungswert des
logarithmierten Aktienkurses nach 18 Monaten? Wie hoch ist die Streuung dieses Betrages?
a. E[lnS18
]= 5.86; SD
[lnS18
]= 0.33
b. E[lnS18
]= 5.86; SD
[lnS18
]= 1.40
c. E[lnS18
]= 6.70; SD
[lnS18
]= 0.42
d. E[lnS18
]= 6.70; SD
[lnS18
]= 1.40
e. Keine der Antworten a. bis d. ist richtig.
-43-
Miniklausur Finanzierung 19.01.2007: Losungen uniseminar.ch
Losungen
Aufgabe 1: Richtig oder Falsch
Aufgabenstellung
Aufgabe 1.1
Bei der unverschuldeten Unternehmung unterscheiden sich der Cashflow und der Freie Cashflow
durch die budgetierten Investitionen/Desinvestitionen und durch den falligen Steuerbetrag.
a. Richtig
b. Falsch
Aufgabe 1.2
Gilt das CAPM, so sollten Anlagen, die unterhalb der Securities Market Line liegen, verkauft
werden, weil sie als uberbewertet gelten.
a. Richtig
b. Falsch
Aufgabe 1.3
Nach Modigliani-Miller setzt sich der Entity-Value der verschuldeten Unternehmung aus dem
Marktwert des Fremdkapitals und dem Equity-Value der unverschuldeten Unternehmung zu-
sammen.
a. Richtig
b. Falsch
Aufgabe 1.4
Starre Unternehmungen haben ein konstantes Exposure, wahrend Unternehmen mit Realoptio-
nen ein konkaves Exposure aufweisen.
a. Richtig
b. Falsch
-44-
Testklausur 1: Losungen uniseminar.ch
Der faire Wert des Unternehmenswert errechnet sich als
W0 =D1
1 + r+
D2
(1 + r)2+
D3
(1 + r)3+
D4
r−g
(1 + r)r.
Der Wachstumsfaktor g ist gegeben als das Wachstum der Dividenden in den ersten drei Jahren:
g =D2
D1
− 1 =550
500− 1 =
D3
D2
− 1 =605
550− 1 = 0.1.
Einsetzen aller Daten in die Formel fur W0 ergibt
W0 =D1
1 + r+
D2
(1 + r)2+
D3
(1 + r)3+
D4
r−g
(1 + r)3
=500
1.12+
550
(1.12)2+
605
(1.12)3+
1′0000.12−0.1
(1.12)3
= 36′904.52 CHF. (1)
Aufgabe 4: Markteffizienzhypothese (5 Punkte)
Aufgabenstellung
Wie kann der hier observierte Reaktionspfad erklart werden?
a) Insidertrading fuhrt dazu, dass die privaten Anleger erst nach dem Markt von der Neuig-
keit erfahren, und sich so der Kurs langsamer anpasst.
-85-
EExtras
Formelsammlung
Finance
Bachelor
St.Gallen, September 2012
Inhaltsverzeichnis
1 Investition und Ertrag 1
3 Modigliani & Miller 2
4 Unternehmensbewertung 3
5 Unsicherheit und Hypothese effizienter Markte 4
6 Capital Asset Pricing Modell 4
7 Portfolio Theorie 5
8 Optionen 6
9 Arbitrage 6
10 Corporate Finance I 7
12 Empirical Finance 8
Formelsammlung uniseminar.ch
1 Investition und Ertrag
Present Value einer Zahlung von X in T Jahren bei einem Zinssatz von r:
PV =1
(1 + r)T·XT = DiskontierungsfaktorT ·X1
Kapitalwert einer Folge von Zahlungen:
PV =1
(1 + r)·X1 +
1
(1 + r)2·X2 +
1
(1 + r)3·X3 + ...+
1
(1 + r)T·XT
Nettokapitalwert:
NPV = X0 +1
(1 + r)·X1 +
1
(1 + r)2·X2 +
1
(1 + r)3·X3 + ...+
1
(1 + r)T·XT =
T∑t=0
Xt
Kapitalwert einer unendlichen konstanten Zahlungsreihe:
PV∞ =C
(1 + r)+
C
(1 + r)2+
C
(1 + r)3+ ... =
∞∑t=1
C
(1 + r)t=C
r
Kapitalwert einer unendlichen wachsenden Zahlungsreihe:
PV g∞ =
C
(1 + r)+C · (1 + g)
(1 + r)2+C · (1 + g)2
(1 + r)3+ ... =
∞∑t=1
C · (1 + g)t−1
(1 + r)t=
C
r − g
Kapitalwert einer endlichen konstanten Zahlungsreihe:
PVN =C
(1 + r)+
C
(1 + r)2+ ...+
C
(1 + r)N=
N∑t=1
C
(1 + r)t=
(1− 1
(1 + r)N
)· Cr
Kapitalwert einer endlichen wachsenden Zahlungsreihe:
PV gN =
C
(1 + r)+C · (1 + g)
(1 + r)2+...+
C · (1 + g)N−1
(1 + r)N=
N∑t=1
C · (1 + g)t−1
(1 + r)t=
(1−
(1 + g
1 + r
)N)· C
r − g
Fur den internen Zinsfuss y gilt:
NPV = X0 +X1
(1 + y)+
X2
(1 + y)2+ ...+
XN
(1 + y)N= 0
Fur die unterjahrige Verzinsung gilt:
rm = (1 + r)1m − 1
-1-
Formelsammlung uniseminar.ch
Fur die kontinuierliche Verzinsung gilt:
(1 + r) = er∗
3 Modigliani & Miller
Simple Valuation Model:
Unternehmenswert =D1
(1 + r)+
D2
(1 + r)2+ ...+
DT
(1 + r)T+
WT
(1 + r)T
=T∑t=1
Dt
(1 + r)t+
WT
(1 + r)T
Transversalitatsbedingung:
limT→∞
TVT(1 + r)T
= 0
Unternehmenswert mit unendlichen Zahlungsreihen:
Unternehmenswert = limT→∞
T∑t=1
Dt
(1 + r)t=
D1
(1 + r)+
D2
(1 + r)2+
D3
(1 + r)3+ ...
Dividendendiskontierungsmodell:
Unternehmenswert =D
r
Gordon Wachstumsmodell:
Unternehmenswert =D1
r − g
Implizite Wachstumsrate:
g = r − D1
P
Langfristige Aktienrendite:
r = g +D1
P
-2-
Formelsammlung uniseminar.ch
Marktwert des Unternehmens bei Residualeinkommensbewertung:
Unternehmenswert = B0 +NPV (RIt) = B0 +∞∑t=1
E[RIt]
(1 + r)t
5 Unsicherheit und Hypothese effizienter Markte
Barwert einer sicheren Zahlung:
W0 = PVT (ZT ) =ZT
(1 + r0)T
Barwert einer unsicheren Zahlung fur einen risikoindifferenten Investor:
PV1(Z1) =E[Z1]
1 + r0
Risikoabzugs-Methode:
PV1(Z1) =E[Z1]− A
1 + r0
Risikopramien-Methode:
PV1(Z1) =E[Z1]
1 + r0 + p
Erwartungswert Random Walk:
E[Xt] = X0 + t · µ
Standardabweichung Random Walk:
SD[Xt] =√t · σ
6 Capital Asset Pricing Modell
Portfoliovarianz:
V ar[x · rp + (1− x) · rk] = x2 · σ2p + (1− x)2 · σ2
k + 2 · x · (1− x) · σp · σk · ρ
Korrelationskoeffizient:
ρA,B =Cov[rA, rB]
SD[rA] · SD[rB]
Empirische Kovarianz:
Cov[rA, rB] =1
N·N∑t=1
(rA,t − µA) · (rB,t − µB)
-4-
Formelsammlung uniseminar.ch
Bestimmung Minimum-Varianz Portfolio:
wMV P =σ2B − σA · σB · ρAB
σ2A + σ2
B − 2σA · σB · ρAB
8 Optionen
Put-Call Paritat:
C(t)− P (t) = S(t) − K · e−r(T−t)
Black-Scholes Formel fur einen europaischen Call ohne Dividenden:
C0 = S0 ·N(d) − e−rT ·K ·N(d − σ√T )
d =ln(S0
K
)+(r + σ2
2
)· T
σ√T
Black-Scholes Formel fur einen europaischen Put:
P0 = −S0 ·N(−d) + e−rT ·K ·N(σ√T − d)
Volatilitat des Gesamtkapitals aus Volatilitat des Eigenkapitals:
σA =σEK
1 + FKEK
Erwartete Rendite des Gesamtkapitals:
µA =µEK + FK
EK· r0
1 + FKEK
Distance to Default im KMV-Modell:
DTD =E[ln(A(t)] − ln(B(t))
SD[ln(A(t)]
Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls im KMV-Modell:
PAusfall = N(−DTD)
9 Arbitrage
Risikoneutrale Wahrscheinlichkeit:
pu =(1 + r) · S0 − Sd
Su − Sd
-6-
Formelsammlung uniseminar.ch
Leverage-Effekt fur Eigenkapitalrendite:
rEK = rA + L · (rA − r0)
Standardabweichung der Eigenkapitalrendite mit Leverage:
SD[rEK ] = (1 + L) · σA
Eigenkapitalwert nach Flow-to-Equity Approach:
W0 =∞∑t=1
(EBITt − Interestt) · (1− s)(1 + rEK)t
Gesamtkapitalwert nach Total-Cashflow Approach:
GW0 =∞∑t=1
EBITt · (1− s) + Interestt · s(1 + WACC)t
Miles and Ezzel Cost of Capital:
MECC =EK
EK + FK· rEK +
FK
EK + FK· (1− s) · r0
12 Empirical Finance
Zweifaktormodell mit Marktfaktor und Term Spread:
ERk,t = ak + bk ·MKTt + ck · TSt + εk,t
Chen, Roll und Ross 1986 Modell:
ERk,t = ak + bk ·MKTt + ck ·MPt + dk ·DEIt + ek ·UI + fk ·UPRt + hk ·UTSt + εk,t
Dreifaktor-Modell von Fama und French:
Pk,t = ak + bk ·MKTt + ck · SMBt + dk ·HMLt + εt
-8-