Honorarberatung oder Provisions-modell – Was ist besser
oder schlechter?
Fonds
Schroder ISF Emerging
Markets Debt Absolute
Return
Schroder ISF QEP Global
Emerging Markets
Spezial
Die versteckten Gefahren
beim passiven Fonds-
management
Vermischtes
Ein feudales Heim
Der Buckingham Palace –
So wohnt die Queen
Exklusiv für Vertriebspartner* AUSGABE 13 | 4. QUARTAL 2014
Craig Botham
Volkswirt
Schwellenländer
(London)
Schroders EXPERT Q4 / 2014
2
INHALT
2 Inhalt
3 Editorial
NEUES VON SCHRODERS
4 Meldungen
TOPTHEMA
8 Honorarberatung oder Provisions-
modell – Was ist besser oder
schlechter?
INVESTMENTGEDANKEN
12 Aktiv oder Passiv –
Das ist hier die Frage
FONDS
16 Schroder ISF Emerging Markets
Debt Absolute Return
20 Top Performer
21 Schroder ISF QEP Global Emerging
Markets
26 Fragen an Craig Botham
NAREIKE’S DEMOGRAFIE-ECKE
28 Wie der weltweit steigende
Wohlstand die Reisebranche und
den Konsum verändert
MÄRKTE
30 Die Märkte im Überblick
32 Schwellenländer – kommen sie
aus ihrem Schattendasein?
SPEZIAL
40 Die versteckten Gefahren beim
passiven Fondsmanagement
VERMISCHTES
47 Schroders Buchempfehlung
48 Schroders Chronik:
Die Nachkriegsjahre in London
50 Britisches: Ein feudales Heim
Der Buckingham Palace –
So wohnt die Queen
52 Expert-Kreuzworträtsel
SERVICE
54 Expertplausch
54 Impressum
55 Termine
55 Kontakt: So erreichen Sie das
Schroders-Team
* Exlusiv für Vertriebspartner,
da der Schroders Expert
Informationsmaterial nach
§ 31 Abs. 2 Satz 4 Nr. 2 WpHG
darstellt.
Schroders EXPERT Q4 / 2014
3
EDITORIAL
Von Achim Küssner,
Geschäftsführer
der Schroder Invest-
ment Management
GmbH
‚Master of the Universe‘ – was in den 80ern der Titel einer
Comicserie war, in der H-Man die Welt mit seinem Kampf-
tiger Battlecat gegen den Bösewicht Skeletor verteidigte,
scheint heute bittere Realität. So zumindest sieht es
Rainer Voss – ehemaliger Investmentbanker – der in seinem
gleichnamigen Film einen ganzen Berufsstand verteufelt.
Zugegeben, das so genannte ‚Banker Bashing‘ ist nicht
neu. Selbst Kultregisseur Martin Scorsese hat dem neuen
Volkssport mit ‚The Wolf of Wall Street‘ ein Denkmal gesetzt.
Doch kann es richtig sein, eine ganze Branche über einen
Kamm zu scheren? Fakt ist, dass längst pauschalisiert
wird. Investmentbanker, Fondsmanager, der Bankberater
von nebenan – man möchte kaum noch unterscheiden.
Aus meiner Sicht ist das eine sehr fragwürdige Entwick-
lung. Ohne die Demografi e-Diskussion wieder aufrollen zu
wollen: Aber wie kann eine sinnvolle Lösung für die private
Altersvorsorge ohne die Finanzindustrie aussehen? Und
wie sollen die Menschen sinnvoll vorsorgen, wenn der
Branche engagierter, gut ausgebildeter Nachwuchs fehlt?
Im abgelaufenen Ausbildungsjahr blieben über 2.500 Aus-
bildungsplätze zum Bankkaufmann unbesetzt. Nicht weiter
verwunderlich, oder glauben Sie etwa, dass es reizvoll ist,
den Beruf eines Buhmannes zu erlernen? Sicher ist das
jetzt etwas überspitzt formuliert, doch diese Tendenz ist
bereits real und besorgniserregend. Neben der mangelnden
Differenzierung zwischen einzelnen Berufsgruppen in der
Branche werden nunmehr auch alle Produkte, die das Wort
‚Fonds‘ im Namen tragen, in einen Topf geworfen. Private
Equity, Hedgefonds, geschlossene Beteiligungen, Publi-
kumsfonds – sie alle sind Produkte der ‚bösen‘ Industrie.
Lösen wir uns von diesen Plattitüden und betrachten
beispielsweise den offenen Publikumsfondsbereich etwas
genauer. Ich bin davon überzeugt, dass er einen echten
Mehrwert für die Volkswirtschaft bietet. Auch die Anlage-
strategie, das Portfolio, das Fondsmanagement – all das
wird mittlerweile aufgrund vieler Regelungen viel einfacher,
verständlicher und vollkommen offen kommuniziert, ebenso
wie das zugrundeliegende Risiko. Anstatt aber immer mehr
Regulierungen vorzunehmen, sollte man viel öfter über die
Bedeutung von Publikumsfonds für die Altersvorsorge und
die Vermögens bildung zu sprechen. Es darf nicht pauschal
heißen, Finger weg von allen Finanzprodukten. Es muss
heißen, ihr riskiert euren Lebensstandard, wenn ihr nicht
vorsorgt. Was viele auch vergessen, ist das absolut demo-
kratische Prinzip, dem die Publikumsfonds unterliegen. Alle
Anteilsinhaber werden gleich behandelt – egal, ob sie über
einen monatlichen Sparplan 50 Euro einzahlen oder gleich
auf einen Schlag fünf Millionen investieren.
Es bringt jedoch nichts, nur zu schimpfen. Auch die Fonds-
industrie muss sich fragen, was sie besser machen kann.
Wie es ihr vielleicht sogar gelingt, sich dem Sog des wieder
aufkeimenden ‚Banker Bashing‘ zu entziehen. Denn wir
sind weder Betrüger noch Rattenfänger.
Ich für meinen Teil stehe jeden Morgen mit der tiefen Über-
zeugung auf, dass das, was wir tun, gut, richtig und vor
allem wichtig ist. Ich schäme mich keinesfalls für die Branche,
in der ich arbeite. Und ich würde behaupten, das geht dem
Großteil meiner Kollegen genauso. Und das können Sie auch
auf den nächsten Seiten nachlesen – die Überzeugung und
Leidenschaft, mit der wir jeden Tag für Sie arbeiten.
Ihr
Kein Teufelszeug
Schroders EXPERT Q4 / 2014
4
NEUES VON SCHRODERS
+ + + Schroder Nordic Property Fund trennt sich von Grani Nahversorgungszentrum in Kauniainen + + +
Nach rund zehn Jahren im Portfolio verkauft Schroder Property das Grani Nahver-
sorgungszentrum in Kauniainen. Kauniainen ist eine Kleinstadt in der Metropol-
region Helsinki. Käufer der fi nnischen Immobilie ist ein lokales Immobilienunterneh-
men. Nach erfolgreicher Aufwertung der Immobilie über eine neue Mieterstruktur
konnte der Wert des Investments über die Jahre gesteigert werden und die Anleger
sich über einen IRR von rund 12,5 Prozent freuen.1 Gemeinsam mit seinem benach-
barten Schwestergebäude bildet das Objekt Grani die wesentliche Nahversor-
gungskomponente der Stadt. Das 2001 errichtete dreigeschossige Gebäude befi n-
det sich auf einem rund 4.433 Quadratmeter großen Grundstück. Die Mietfl äche
beträgt circa 5.452 Quadratmeter, die durchschnittliche Laufzeit der Mietverträge
sieben Jahre. Das Objekt Grani war 2004 das erste Investment für den Schroder
Nordic Property Fund.
John Paulson
Grani
Nahversorgungszentrum
in Kauniainen.
+ + + Schroders kooperiert mit Hedgefonds-Legende John Paulson + + +
Für den neu aufgelegten Schroder GAIA Paulson Merger Arbitrage hat sich
Schroders nun den erfolgreichen Hedgefondsmanager John Paulson ins Boot
geholt. Über die Schroders Plattform für alternative Kapitalanlagen GAIA haben
Anleger in Deutschland und Österreich somit Zugang zu Paulsons erfolgreicher
Merger Arbitrage Strategie. Der Schroder GAIA Paulson Merger Arbitrage wird
als Absolute Return Fonds gemanagt und strebt eine jährliche Rendite zwischen
acht und zehn Prozent an. Aktuell investiert der Fonds hauptsächlich in Nord-
amerika und Europa. Das Portfolio umfasst zwischen 30 und 60 Titel, vornehmlich
Groß unternehmen. Die Volatilität soll zwischen sechs und acht Prozent liegen.
Paulson kann weltweit in Aktien, Dividendenpapiere und Schuldtitel von Unter-
nehmen investieren. Dabei stehen qualitativ hochwertige Übernahmen mit hohen
Spreads deutlich im Fokus.
Meldungen
1 Quelle: Schroders. Stand 30.06.2014.
Schroders EXPERT Q4 / 2014
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NEUES VON SCHRODERS
+ + + City Parkhaus in Kaiserslautern verkauft + + +
Im Auftrag des an der Londoner Börse gehandelten European Real Estate Invest-
ment Trust Limited (EREIT) verkauft Schroder Property für fünf Millionen Euro das
City Parkhaus in Kaiserslautern. Käufer ist die Unternehmensgruppe CONTIPARK,
die mit dem strategischen Zukauf ihr Eigentumsportfolio erweitern möchte. Das
Parkhaus ist zentral gelegen und bietet 408 Stellplätze auf drei Parkebenen.
+ + + Vier Neuzugänge für globale Immobilienaktien + + +
Hugo Machin, Tom Walker, Ben Forster und ein weiterer
Fondsanalyst verstärken ab sofort Schroders hauseigenes
Team für Immobilienaktienfonds. Hugo Machin und Tom
Walker kommen vom australischen Spezialisten für Immo-
bilien- und Infrastrukturinvestments AMP Capital und werden
beide bei Schroders als Portfoliomanager aktiv. Machin war
zuletzt Head of European Listed Real Estate bei AMP, Walker
der dortige Deputy Head of Global Listed Real Estate. Ergänzt
wird das Team durch Ben Forster. Der Fondsanalyst war
vorher sieben Jahre im Schroder Property Multi-Manager
Team tätig. Unterstützung bekommt Forster von einem weiteren Fondsanalysten
mit ebenfalls sieben Jahren Erfahrung im Bereich Immobilienaktien. Alle vier
Neuzugänge berichten an Neil Turner, Leiter indirekte Immobilienanlagen bei
Schroders, und werden künftig eng mit den bestehenden Teams für Immobilien-
aktien in Asien und Nordamerika zusammenarbeiten. Auf Fondsseite managen die
Neuzugänge seit dem 15. August 2014 den Schroder Global Property Securities
Fund, den Schroder Global Property Income Maximiser Fund und den
Schroder ISF Global Property Securities. Die Produkte wurden vorher von EII
Capital Management, Inc. verantwortet, die auch weiterhin einige Spezialfonds-
mandate für Schroders betreuen werden.
+ + + James Luke und Dravasp Jhabvala erweitern Rohstoff-Team + + +
Über zwei Neuzugänge darf sich Geoff Blanning, Head of Commodities bei
Schroders, freuen. James Luke und Dravasp Jhabvala verstärken ab sofort sein
Rohstoff-Team. Luke zeichnet als Fondsmanager und Analyst für Edelmetalle
verantwortlich. Er kommt von JP Morgan, wo er zuletzt Co-Head der Edelmetall-
analyse war. Insgesamt kann der Experte auf neun Jahre Erfahrung im Bereich
Rohstoffe zurückblicken, die er in London und Hongkong gesammelt hat. Dravasp
Jhabvala verstärkt das Team als quantitativer Rohstoff-Analyst. Er kommt von der
in Genf ansässigen Palaedino Group, wo er sich darauf spezialisiert hat, Invest-
mentstrategien für Rohstoffe zu entwickeln. James Luke Dravasp Jhabvala
Hugo Machin Tom Walker Ben Forster
Schroders EXPERT Q4 / 2014
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NEUES VON SCHRODERS
+ + + Schroder Property kauft Bürogebäude in Berlin für Zürich Anlagestiftung + + +
Für rund 34 Millionen Euro und zu einer Anfangsrendite von 6,6 Prozent kauft
Schroder Property ein Bürogebäude in der Berliner Mollstraße, was langfristig an
den Online-Händler Zalando vermietet ist. Damit konnte Schroders einen weiteren
Zukauf für den Immobilien Europa Direkt, ein Investitionsvehikel der Zürich Anlage-
stiftung, verbuchen. Verkäufer des Objekts sind Parton Capital und die Suprema
AG. Der 10-geschossige Hochbau verfügt über 16.000 Quadratmeter. Seit 2011
wurden an dem Bürogebäude umfassende Renovierungsarbeiten vorgenommen,
weshalb Schroder Property das Objekt in einem erstklassigen Zustand und voll
vermietet übernimmt.
Meldungen
King Feui Lee
+ + + King Fuei Lee unter den besten Asien-Fondsmanagern + + +
Den Spitzenplatz nur knapp verfehlt: Schroders Leiter für asiatische Aktien King
Fuei Lee wird vom Branchendienstleister Citywire zur Nummer zwei unter den
Asienfondsmanagern gewählt. Basis für die Auszeichnung war die Performance
über fünf Jahre, die bei Lee bei stolzen 84,35 Prozent lag2. Der mit A-geratete
Fonds manager verantwortet unter anderem den Schroder ISF3 Asian Total
Return. Um auch künftig an diese Erfolge anknüpfen zu können, meidet Lee aktuell
chinesische Werte. Der Großteil der dortigen Unternehmen habe strukturelle
Probleme, der Rest sei zu hoch bewertet.
2 Quelle: Citywire. Stand: 31.07.2014. 3 Schroder ISF steht für Schroder International
Selection Fund.
Chris Ludlam
+ + + Chris Ludlam neuer Head of Real Estate Capital + + +
Chris Ludlam wird ab sofort die neu geschaffene Rolle des Head of Real Estate
Capital bei Schroder Property besetzen. Ludlam wird vor allem für die Kapital-
beschaffung verantwortlich zeichnen, das Neugeschäft weiter vorantreiben sowie
strategische Partnerschaften und Joint Ventures ausbauen. Die Teams für Kunden-
management und Reporting, Investor Services und Fondsentwicklung werden ab
sofort direkt an ihn berichten. Er selbst berichtet an Duncan Owen, Head of
Property, den er bereits von früheren Projekten kennt. Darüber hinaus wird er einen
Platz im europäischen Executive Commitee von Schroders bekommen. Seit mehr
als zwanzig Jahren ist Ludlam im Beteiligungsmanagement und Investmentbanking
aktiv – zuletzt bei den europäischen Immobilienverwaltern AEW Europe und
GreenOak Real Estate, wo er jeweils ähnliche Rollen bekleidete. Begonnen hat er
seine Karriere bei Baring Brothers (heute ING). Außerdem hat er für die Bank of
America Merrill Lynch, DTZ und Natixis gearbeitet.
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NEUES VON SCHRODERS
+ + + Schroders baut europäisches Anleihenteam weiter aus + + +
Das Fixed Income Credit Research-Team freut sich über Neuzugang Stephen
Hunnisett. Als EMEA Credit Analyst konzentriert sich Hunnisett ab sofort auf die
Analyse von europäischen Anleihen und wird an Patrick Vogel, Head of European
Credit, berichten. Der Versicherungsexperte kommt von BlackRock, wo er zuletzt
als Head of European Financials Fundamental Credit Research tätig war. Hunnisett
verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung als Aktuar, Analyst und Investor und wird
nicht nur die analytischen Kapazitäten von Schroders Fixed Income Credit
Research-Team verstärken, sondern auch wertvolle Branchen-Einblicke liefern
können. Vogel und sein Team verwalten gleich mehrere europäische Anleihenfonds,
neben dem Schroder ISF Euro Corporate Bond auch den Schroder ISF Euro
Credit Conviction.
Stephen
Hunnisett
4 Quelle: Schroders. Stand 31.07.2014. Diese Angabe
gilt für die Anteilsklasse A, thesaurierend in Euro.
+ + + Doppelt feiert es sich besser – Der Schroder ISF Global Dynamic Balanced wird fünf Jahre + + +
Am 28. September 2014 feierte der Schroder ISF Global Dynamic Balanced
seinen fünften Geburtstag. Und nicht nur er – auch Fondsmanager Urs Duss wurde
in diesem Jahr ein Jahr älter. Und dass beide sehr erfolgreich sind und eine Menge
hätten zum Anstoßen, zeigen die Performancezahlen sehr eindrucksvoll. Seit
Aufl age des Fonds erwirtschaftete Urs Duss mit seinem Team eine Rendite von
24,8 Prozent bei einer Volatilität von 4 Prozent.4 Der Schroder ISF Global Dynamic
Balanced ist ein fl exibler Fonds, der in Wachstumswerte und defensive Anlagen
investiert. Er kann bis zu 100 Prozent in defensive Anlageklassen wie Kasse, Staats-
anleihen und Unternehmensanleihen mit Investment Grade investieren. Maximal 60
Prozent können in chancenorientierte Anlageklassen investiert werden. Das defen-
sive Performanceziel des Fonds lautet Libor + 3,0 % langfristig zu erzielen und da-
bei über beliebige Zwölf-Monats-Zeiträume maximal 10 Prozent Verlust zuzulassen.
Schroders EXPERT Q4 / 2014
TOPTHEMA
8
Honorarberatung oder Provisionsmodell – Was ist besser oder schlechter?
Schlichtweg die falsche Frage
Es wird hitzig diskutiert und kräftig reguliert dieser
Tage, wenn es um das Thema Anlageberatung
geht. Ist es besser, wenn ein Berater eine Provision
erhält oder sollte der Anleger nicht doch lieber
ein Honorar für die Dienstleistung bezahlen wie
beim Anwalt oder Steuerberater?
Schroders EXPERT Q4 / 2014
TOPTHEMA
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Vielen Verbraucherschützern sind Provisionen
bei der Beratung und Vermittlung von
Geldanlage produkten schon lange ein Dorn
im Auge. Laut einer aktuellen Studie des Bundes-
verbraucher ministeriums setzen Verbraucher an-
geblich aufgrund mangelhaft er Beratung jährlich
30 Milliarden Euro in den Sand. Grund hierfür ist,
dass man gemeinhin annimmt, dass ein Kunde nicht
immer die wirklich für ihn passenden Finanzpro-
dukte erhält, sondern solche, bei denen der jeweilige
Berater die höchste Provision erhält. Dieser Annah-
me ist geschuldet, dass am 01. August das sogenannte
Honoraranlageberatungsgesetz in Kraft trat. Was es
jedoch tatsächlich bringt, wird sich wohl noch zeigen
müssen.
Was sind die Kernpunkte dieses Gesetzes?
Zukünft ig soll es neben der bekannten Anlagebera-
tung auf Provisionsbasis die Beratung auf Honorar-
basis geben. Das bedeutet, dass der Finanzanlage-
berater keine Provisionen von Produktanbietern oder
anderen behalten darf, deren Finanzprodukte er
vermittelt. Wer als Honorarberater tätig ist, wird in
ein öff ent liches Register eingetragen und darf auch
nicht mehr auf Provisionsbasis arbeiten. Natürlich
erlaubt das Gesetz auch eine Provision, wenn dem
Berater keine entsprechenden provisionsfreien Anla-
geprodukte am Markt zur Verfügung stehen. In sol-
chen Fällen soll bzw. muss der Berater die erhaltene
Provision jedoch unverzüglich an den Kunden wei-
tergeben und klar und transparent dokumentieren, in
wie vielen Fällen er von dieser Ausnahmeregelung
Gebrauch gemacht hat und warum.
Was könnten die Probleme an dem
Gesetz sein?
Das Gesetz gilt nicht für alle Arten von Finanz-
produkten, sondern nur für Wertpapiere und Ver-
mögensanlagen. Ausgenommen sind Spareinlagen,
Bausparverträge und erstaunlicherweise Kapital-
lebensversicherungen. Aber investieren die nicht
eigentlich auch einen Teil der Beiträge in Fonds, die
ja ihrerseits eigentlich nur über eine Honorarbera-
tung abgedeckt werden sollen? Auch auf die Frage,
wie hoch das Honorar eines Beraters sein darf, gibt
das Gesetz keine eindeutige Antwort. In den meisten
Fällen wird pro Stunde abgerechnet und der
Branchendurchschnitt liegt derzeit bei etwa 150 Euro.
Wird ein Anlageberater nicht durch ein Honorar,
sondern durch eine Provisionszahlung vergütet, soll
der potenzielle Kunde eine klare und transparente
Aufstellung in Euro und Cent in einer separaten
Rechnung erhalten. Ist dies aber so ohne weiteres zu
gewährleisten?
Bei allem Für und Wider – was ist denn nun das
eigentlich bessere oder schlechtere Modell?
Aus meiner Sicht ist diese Frage völlig überfl üssig,
solange sie die Qualität der Beratung nicht berück-
sichtigt. Und Qualität bemisst sich am Beratungs-
Achim Küssner,
Geschäftsführer der
Schroder Investment
Management GmbH
uu
Schroders EXPERT Q4 / 2014
TOPTHEMA
10
uu bessere Berater sei. Es hängt doch in erster Linie von
der Qualifi zierung des Beraters, dessen Erfahrungs-
schatz, seinen technischen Hilfsmitteln, wie Risiko-
und Portfolioanalysetools, seinem Zugang zu wichti-
gen Informationen und seiner Fähigkeit komplexe
Sachverhalte und Zusammenhänge gut und einfach
darstellen zu können ab. Und dabei geht es nicht
darum, wie der Berater vergütet wird. Unterschätzen
wir auch nicht die sogenannten „Soft Skills“. Bera-
tungsgeschäft ist sogenanntes „Peoples’ Business“. Ist
ein Berater empathisch, hört er zu, ist er in der Lage
seinen Kunden zu führen und ihm die ganz persön-
lichen Risiken innerhalb des individuellen Lebens-
verlaufs aufzuzeigen – diese Eigenschaft en können
die Qualität der Beratung ex trem erhöhen.
Aber Fakt bleibt, ein Berater ist ein Unternehmer
mit wirtschaft lichen Interessen und berät nicht aus
reiner Nächstenliebe. Das er für seine Dienstleistung
vergütet werden möchte und muss, sollte also nicht
zur Diskussion stehen. Wie er vergütet wird, ist
eigentlich ebenso nebensächlich, wenn ich als Anle-
ger einen Mehrwert aus seiner Dienstleistung ziehe.
Und ein Blick auf den Global Wealth Report verrät:
Beratung zahlt sich aus. Die Zahl der Millionäre in
Deutschland erhöht sich. Wer wohlhabend ist und
über ein entsprechendes Anlegevermögen verfügt,
nutzt in der Regel auch Beratung bei der Kapitalanla-
ge und wird darüber im besten Falle sein Vermögen
langfristig vermehren.
prozess und insbesondere in dem Ergebnis – was ist
mit dem Geld passiert? Und hier liegt natürlich
manchmal die Krux. Wird jemand zum Vermögens-
aufb au beraten, dann kann man häufi g erst nach
15 – 20 Jahren beurteilen, ob die Ergebnisse der Bera-
tung von hoher Güte und Qualität waren. Aber wer
hat denn schon den gleichen Berater in 20 Jahren?
Möchte man so lange warten, um festzustellen, ob
sich die Provision oder eben das von mir gezahlte
Honorar wirklich gelohnt hat?
Es gibt nebenbei gesagt auch keine wissenschaft lich
fundierten Langzeitstudien, die belegen könnten,
welche Art der Beratung zu einer besseren Wertent-
wicklung der jeweiligen Anlage geführt hat. Einige
Studien zeigen, dass Provisionsberatung zu höherer
Diversifi kation führen und damit das Risiko senken
kann. Andere Studien belegen, dass sozio-ökono-
mische Daten der potenziellen Anleger von höherer
Relevanz sind. Sprich höhere Einkommen und höhe-
rer Bildungsgrad oder eine angesehene Wohngegend
und der Zugang zu möglicherweise „besseren“ Bera-
tern haben positive Eff ekte auf ein Portfolio. Das ist
wissenschaft lich nicht abschließend geklärt, und ich
habe meine Zweifel, ob wir es je belegen oder wirklich
quantifi zieren können. Kurzum: die Sicherung von
Qualität der Anlageberatung sollte daher nicht auf
die Frage der Vergütungsform reduziert werden.
Ebenso wäre es fahrlässig zu behaupten, dass
entweder der Eine oder der Andere automatisch der
Honorarberatung oder
Provisionsmodell –
Was ist besser oder schlechter?
Schroders EXPERT Q4 / 2014
TOPTHEMA
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Viel wichtiger wäre es allerdings, wenn insbesonde-
re Kleinanleger das Th ema Kapitalanlage profes-
sioneller angehen würden. Die Reform der staat-
lichen Rentensysteme sorgt dafür, dass Altersvorsorge
viel stärker zu einem privaten Th ema wird. Spätes-
tens heute sollten die Bundesbürger wissen, dass sie
selbst die Verantwortung für ihren Lebensunterhalt
im Alter tragen. Leider fehlt Vielen das Verständnis
für die Tragweite einer qualitativ hochwertigen
Anlageberatung. Die meisten Bankkunden etwa
gehen davon aus, dass mit ihrer Girokontogebühr
auch die Anlageberatung abgegolten ist. Und genau
hier sollte der öff entliche Diskurs ansetzen. Anstatt
über das Für und Wider von Provisions- und Hono-
rarberatung zu diskutieren, muss die breite Bevölke-
rung erst einmal dafür sensibilisiert werden, dass sie
überhaupt Beratung braucht. Dafür muss zunächst
mehr Aufk lärung rund um das Th ema Kapitalanlage
betrieben werden. Denn nur aufgeklärte, mündige
Bürger mit einem Grundverständnis für Finanzen,
Investments und Altersvorsorge können auch Ent-
scheidungen für den Vermögensaufb au treff en. Und
nur so haben Anlageberater überhaupt eine Chance,
eine vertrauensvolle Arbeitsbasis zu ihren Kunden
aufzubauen.
Darüber hinaus müssen wieder mehr Anreize für
Beratung insgesamt geschaff en werden. Denn Fakt
ist, dass es im aktuellen regulatorischen Umfeld zu
wenig davon gibt. Banken vermitteln heute noch
rund 80 Prozent des Anlagevermögens, ziehen
sich aber zunehmend aus der Beratung zurück. Zu
groß ist der Aufwand, zu hoch die Strafen bei Fehl-
beratung. Wollen wir irgendwann britische Verhält-
nisse in Deutschland sehen? Dort haben sich Banken
nach dem Provisionsverbot massiv aus dem Bera-
tungsgeschäft zurückgezogen. Das Ergebnis: Viele
arbeitslose Banker und etwa 5,5 Millionen Menschen
ohne Unterstützung bei der Kapitalanlage.
Man sieht also, dass es beim Th ema Anlageberatung
gilt, deutlich dringlichere Fragen zu beantworten als
die nach der Vergütung der Berater. Der Ruf der
Investmentbranche nach finanzieller Allgemein-
bildung als Schulfach ist kein verkappter Versuch,
möglichst früh möglichst viele neue Kunden zu ak-
quirieren. Es ist ein Versuch, Aufk lärungsarbeit zu
leisten, damit wir nicht bald in einem Land voller
Altersarmut leben. Und wäre das die Provision oder
das Honorar wert?
12
Schroders EXPERT Q4 / 2014
INVESTMENTGEDANKEN
Aktiv oder Passiv – Das ist hier die Frage MiMiittt echtem aktk iviviveen
MaManagememement und breeititererer
DDiDD verssifiifiifikkkataa ion auf f f dededem
WeWeggg nach ganannzzz oboboben.
Die Mehrzahl der Fonds klebt nahezu an
einem Index. Das Motto hier: Der Menge
folgen, möglichst wenig Risiko eingehen,
zumindest nicht schlechter da stehen als der Rest,
aber eben leider auch nicht wirklich besser. In vielen
Newslettern kann man dann Dinge lesen wie: „Wir
folgen einem Vergleichsindex, der, wie unser Fonds
auch, im Berichtsmonat leicht nachgab.“ In solchen
Momenten wünscht man sich ein bisschen mehr
aktiven Einsatz und Eigeninitiative des Fondsmana-
gers. Was nutzt es, wenn der Index um 30 Prozent
fällt, der Fonds aber nur um 29 Prozent? Gerade in
fallenden Märkten schnappt die Passivfalle beson-
ders schmerz lich zu.
Demgegenüber stehen die Hüter der konkurrie-
renden Denkschule: die aktiven Manager. Doch
auch hier stellt das geübte Auge schnell fest, dass
oft mals die vermeintlich aktiven Fonds irgendwie
doch an einen Index gekoppelt sind. Dann dürfen
sie, wenn überhaupt, nur eingeschränkt abweichend
von dessen Grenzen und Gewichtungen investieren.
Daher fi nden sich in den meisten Fällen die Schwer-
gewichte des Index auch in den Top Positionen des
Fonds wieder. Passives und vermeintlich „aktives“
Tobias Eppler
Investment-Analyst
bei Schroders in
Frankfurt
13
Schroders EXPERT Q4 / 2014
INVESTMENTGEDANKEN
Wie aktiv ist Ihr „aktiver“ Manager wirklich?
Klassischerweise versucht man das aktive Manage-
ment anhand von Kennzahlen wie dem Tracking
Error oder der Information Ratio: den sogenannten
Active Share. Active Share ist eine Methode, mit der
das aktive Risiko eines Fondsmanagers gemessen
werden kann. Dabei werden die Einzelpositionen
eines Fonds mit denen seiner Benchmark verglichen.
Wenn sich die Holdings des Fonds nur geringfügig
von denen des Vergleichsindex unterscheiden, deutet
dies darauf hin, dass der Fonds recht indexnah gema-
nagt wird und der Manager bei der Einzeltitelauswahl
nicht sehr aktiv vorgeht. Wenn es dagegen größere
Abweichungen gibt bzw. die Gewichte der einzelnen
Positionen stark voneinander abweichen, hat der
Fonds einen hohen Active Share. Die Kennzahl
Active Share ist bei verschiedenen Portfolio-Stilen
unterschiedlich hoch ausgeprägt und bezeichnet den
Anteil des Portfolios, der nicht an die Benchmark
gebunden ist. Bei einem Active Share von 0 Prozent
ist das Portfolio mit all seinen Titeln und Titelgewich-
tungen mit dem Index identisch. Höhere Werte im
Bereich um 70 Prozent signalisieren ein aktives
Management.
Management stehen sich gegenüber wie das Her-
dentier und der vermeintliche Individualist. Beide
gehen aber von der gleichen Bezugsgröße aus:
von einem Vergleichsindex. Deshalb bergen sie die
gleichen Risiken:
– Konzentrationsrisiko
wenn eine Branche oder ein Land überpropor tional
in einem Index vertreten ist
– Mega-Cap-Übergewichtung
große Konzerne haben mehr Gewicht im Index,
entwickeln sich aber tendenziell unterdurchschnitt-
lich
– Bevorzugung etablierter Märkte
z. B. USA im MSCI World
– Teuer einsteigen, billig verkaufen
Unternehmen werden in große Indizes auf ge-
nommen, wenn sie erfolgreich sind, andere fallen
heraus, wenn sie längere Zeit an Wert ver loren
haben
Wer diese Risiken meiden will, darf einen Index nur
als Orientierung, aber nicht als Grundlage für den
Aufb au eines Portfolios heranziehen.
uu
14
Schroders EXPERT Q4 / 2014
INVESTMENTGEDANKEN
Mit Blick auf die aktuelle Marktlage kann es in die-
sem Zusammenhang sinnvoll sein, auf ein Engage-
ment in Russland zu verzichten beziehungsweise
deutlich zu reduzieren. Umgesetzt wird dies aktuell
im Schroder ISF Global Emerging Markets
Opportunities, wo unser Fondsmanagement bereits
seit längerer Zeit nicht in Russland investiert. Durch
diese und andere Abweichungen von dem Referenz-
index MSCI Emerging Market beträgt der Active
Share über 85 Prozent. In Folge dessen konnte
der Fonds 2014 sowohl den Vergleichsindex (MSCI
Emerging Markets Net TR) als auch die Morningstar
Vergleichsgruppe (Global Emerging Markets Equity)
deutlichen schlagen. Und seit Jahresanfang bis
28. August 2014 eine Wertentwicklung von über
17 Prozent erzielen.1
Diversifi kation statt „High Conviction“
Aus diesem Grund heißt das Schlüsselwort: Diversi-
fi kation über eine breite Anzahl von Titeln (bspw.
400 und mehr), um auch eventuelle Risiken zu be-
grenzen. Natürlich fragt man sich, ob ein aktives
Portfolio aus über 400 Titeln wirklich möglich ist.
Fälsch licherweise wird häufi g angenommen, dass
Konzen tration entscheidend für ein Portfolio mit
den besten Anlageideen ist. Aber wichtig ist eine
Alternative zum üblichen Angebot der „30 bis 40
besten Ideen“ zu haben. Ein Portfolio, das sich zu
70 – 80 Prozent aktiv z. B. durch Gewichtung vom
Index unterscheidet (ein Überzeugungsgrad, der
mit vielen konzen trierteren Managern vergleichbar
ist), das aber zugleich außergewöhnlich breit ge-
streut ist. Diversifi kation ist aber nicht nur deshalb
ein Vorteil, weil sie Investoren ein enorm breites
Engagement ermöglicht (Regionen, Sektoren,
Market Cap usw.). Ein auf Titel ebene diversifi ziertes
Portfolio beseitigt eff ektiv das Risiko, dass der Ab-
sturz eines einzelnen Titels die Gesamt-Performance
des Fonds ernsthaft gefährdet. Man erhält so mit
einem diversifi zierten Ansatz mit hohem Active
Share das Beste aus beiden Welten: Beteiligung an
Anlage-Ideen, von denen das Fondsmanagement
überzeugt ist, aber ohne die potenziellen Risiken,
die mit stark konzentrierten Portfolios verbunden
sind. Bei Schroders werden solche Investmentstrate-
gien in den QEP – (Quantitative Equity Products)
Fonds seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzt. Ziel
dieser Strategien ist es ein effi zientes Aktienmarkt –
Beta nachzubilden. So ist der Schroder ISF QEP
Global Quality mit über mehr als 500 Einzeltitel
breit diversifi ziert und hat dennoch einen Active
Share von über 73 Prozent gegenüber dem MSCI
World NR. Somit war es möglich seit Fondsaufl age
im Oktober 2007 den Index um über 11 Prozent zu
schlagen.2
Neben globalen Fonds mit hohem Active Share,
sollten Anleger aber insbesondere in ineffi zienten
Märkten wie in Asien oder den Grenzmärkten (Fron-
tier Markets) auf diese Kennzahlen achten. Durch ge-
zielte Abweichungen von der Benchmark und teilweise
Off -Benchmark-Wetten konnte das Fondsmanage-
ment des Schroder ISF Frontier Markets Equity in
2014 bereits über 30 Prozent Performance erzielen.3
Festzuhalten bleibt, dass trotz möglicherweise
höherem Gesamtrisiko, dass höchste Outperfor-
mancepotential nach wie vor bei den aktiven Fonds-
managern zu fi nden ist. Die dafür sowohl auf einen
hohen Tracking Error als auch einen hohen Active
Share setzen.
Portfolio Stile
Diversifi zierte Titelselektion
Pure Benchmark-replikation
KonzentrierteTitelselektion
Einzelwetten
Active Share
Tra
ck
ing
Err
or
Hoch
Niedrig Hoch
uu
Im Verlauf der letzten Jahre ist der Active Share
im Durchschnitt der Fondsportfolios jedoch welt-
weit gesunken. Mit dem Ziel höhere Renditen zu
erzielen, reicht es aber nicht aus, den Active Share
einfach zu erhöhen: Im Versuch, mit einem hohen
Active Share doch noch das begehrte Alpha zu erzie-
len, greifen viele Manager auf den aggressiven
Ansatz eines Portfolios der „besten Ideen“ zurück.
Sie konzen trieren ihr Portfolio durch eine gezielte
Auswahl der Einzeltitel und erhöhen damit den
Einsatz pro Position. Diese aktiven, konzentrierten
Wetten bedingen eine geringe Streuung über nur
wenige Titel und damit eine Erhöhung des Risikos.
Kurzum, ein aktiv gemanagter Fonds dieser konzen-
trierten Art hat zwar das Potential den Index zu
schlagen, aber mit der hohen Konzentration steigt
automatisch auch das Risiko.
1 Quelle: Schroders.
Stand 28.08.2014.
2 Quelle: Schroders.
Stand 31.07.2014.
3 Quelle: Schroders.
Stand 28.08.2014.
Diese Angaben
gelten für die An-
teilsklasse A, the-
saurierend in USD.
15
Schroders EXPERT Q4 / 2014
INVESTMENTGEDANKEN
Kl. A, USD, thes. Kl. A, USD, aussch.
ISIN LU0562313402 LU1046231319
Fondsaufl age 15.12.2010 02.04.2014
Vergleichsindex MSCI Frontier Markets
Ausgabeaufschlag Bis zu 5 % des gesamten Zeichnungsbetrages
(entspricht 5,26315 % des Nettoinventarwertes pro Anteil)
Managementgebühr p. a. 1,50 %
Erfolgsabhängige Gebühr 15 % der überdurchschnittlichen Wertentwicklung des Fonds
im Vergleich zum Referenzindex MSCI Frontier Markets unter
Berück sichtigung des High-Watermark-Prinzips.
Fondsmanager Allan Conway & Rami Sidani
Schroder ISF Frontier Markets Equity
Kl. A, USD, thes. Kl. A, EUR, thes.
ISIN LU0323591593 LU0323591833
Aufl age der Anteilsklasse 17.10.2007 17.10.2007
Vergleichsindex MSCI World – Net Return
Ausgabeaufschlag Bis zu 5 % des gesamten Zeichnungsbetrages
(entspricht 5,26315 % des Nettoinventarwertes pro Anteil)
Managementgebühr p. a. 1,250 %
Fondsmanager QEP Global Equities Team
Schroder ISF QEP Global Quality
Kl. A, USD, thes. Kl. A, USD, aussch. Kl. A, EUR, thes.
ISIN LU0269904917 LU0509642566 LU0279459456
Aufl age der Anteilsklasse 19.01.2009 21.05.2010 19.01.2007
Vergleichsindex MSCI Emerging Markets Net TR
Ausgabeaufschlag Bis zu 5 % des gesamten Zeichnungsbetrages
(entspricht 5,26315 % des Nettoinventarwertes pro Anteil)
Managementgebühr p. a. 1,50 %
Fondsmanager Allan Conway & Nicolas Field
Schroder ISF Global Emerging Market Opportunities
FONDS
16
Schroders EXPERT Q4 / 2014
Und er hatte doch Recht!
Schroder ISF1 Emerging Markets Debt Absolute Return
Was war das für ein Auf und Ab in den letzten Jahren.
Erst ging es den Schwellenländern vergleichsweise
erstaunlich gut und Investi tionen waren dort von
Renditen gekrönt, die man sonst nirgendwo fand.
So ging es auch unserem Fonds dem Schroder ISF
Emerging Markets Debt Absolute Return. Investoren
haben glücklich applaudiert und gehofft, es würde
ewig so weitergehen.
Bis der Einbruch kam – sowohl in den Ländern, in die
das Fondsmanagement investierte als auch beim Fonds
selbst. Man konnte es einfach nicht glauben, von Monat
zu Monat schleppte sich der einst so überaus erfolg-
reiche Fonds mit mageren positiven oder sogar negativen
Ergebnissen dahin. Der lange Atem, den man haben
musste, ging vielen recht schnell aus. Nicht, dass man
nicht vertraut hätte, aber man fühlte sich wohl sicherer,
zog man die investierten Gelder ab.
1 Schroder ISF steht im Text für Schroder International Selection Fund.
FONDS
17
Schroders EXPERT Q4 / 2014
Nun scheint aber Licht am Ende
des Tunnels. Allen Unkenrufen
zum Trotz scheinen nicht nur
die eigentlich „totgesagten“ Schwellen-
länder wieder an Fahrt zu gewinnen, son-dern auch der Schroder ISF Emerging
Markets Debt Absolute Return. Vielen,
die dachten, der Fonds sei hingefallen und
würde nie wieder auf stehen, sei gesagt –
er ist nur gestolpert und läuft wieder.
Noch in kleinen Schritten, aber er läuft .
Für alle, die vergessen haben, was den
Fonds so besonders macht, noch mal eine
kleine Erinnerungshilfe.
Das Anlageuniversum
Die Anlageklasse, in die der Schroder
ISF Emerging Markets Debt Absolute
Return investiert, umfasst mehr als 50
Länder weltweit. Diese Länder liegen auf
allen Kontinenten, es gehören Riesen-
staaten dazu wie China und Indien, aber
auch wirtschaft liche Zwerge wie Ecuador
und die Elfenbeinküste, hoch entwickelte
Volkswirtschaft en in Ostasien ebenso wie
afrikanische Märkte, die gerade erst den
Status eines Entwicklungslandes über-
wunden haben. Schwellenländer sind eine
vielgestaltige Region, doch eins haben
sie alle gemeinsam: Sie benötigen laufend
frisches Kapital für ihre dynamische
Entwicklung.
Dies gilt sowohl für Unternehmen, die
ihr künft iges Wachstum fi nanzieren wol-
len, als auch für die Regierungen, die da-
für die Voraussetzungen schaff en – zum
Beispiel durch den Bau von Straßen,
Stromnetzen und anderer Infrastruktur.
Einen großen Teil der notwendigen Mittel
holt sich die öff entliche Hand am Kapital-
markt durch die Ausgabe von Anleihen.
Anlegern weltweit bietet sich damit eine
zusätzliche Chance neben dem Aktien-
markt, am Aufschwung der Schwellen-
länder teilzuhaben.
Mit seiner Anlagestrategie deckt der
Fonds verschiedene wirtschaft liche Ent-
wicklungsstadien ab, die zur besseren
Risikobegrenzung unterschiedlich ge-
wichtet werden. Die Märkte der ver-
gleichsweise stabilen Volkswirtschaft en
Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Polen,
Slowakei, Türkei und Russland dürfen
jeweils bis zu 20 Prozent des Fondsver-
mögens ausmachen, andere Länder wie
Kroatien, Th ailand oder Rumänien sind
auf einen Anteil von 10 Prozent bzw.
5 Prozent beschränkt. Unternehmensan-
leihen dürfen maximal ein Viertel des
Fondsvermögens ausmachen. Darüber
hinaus ist das Ziel unseres Fondsmanage-
ments eine jährliche Rendite von zehn
Prozent vor Kosten zu erwirtschaft en und
gleichzeitig über einen rollierenden
12-Monatszeitraum keine Verluste zu zu-
lassen.
Kontinuierliche Diskussionen
Wie stark die Länder im Einzelfall be-
rücksichtigt werden, entscheidet sich
nach eingehenden Länderanalysen, die
wöchentlich diskutiert und bei Bedarf
angepasst werden. Die quantitative Ana-
lyse umfasst sechs Faktoren wie zum Bei-
spiel Wachstumsdynamik, Liquidität und
Wettbewerbsfähigkeit, die in einer Ge-
samtnote zusammengefasst werden. Das
Research fi ndet jedoch keineswegs nur
am Bildschirm statt. Zum aktiven Ma-
nagement von Schroders gehören auch
regelmäßige Gespräche, etwa mit Politi-
kern, Bankern, Journalisten und Ge-
schäft sleuten des Ziellandes, um zu einer
qualitativen Einschätzung seiner wirt-
Abdallah Guezour
Fondsmanager
uu
FONDS
18
Schroders EXPERT Q4 / 2014
uu schaft lichen und politischen Entwicklung
zu kommen.
Wer in Schwellenländer-Anleihen inves-
tiert, hat es grundsätzlich mit zwei Arten
von Wertpapieren zu tun: den Fremdwäh-
rungsanleihen, die meist in US-Dollar
ausgegeben werden, und den Lokalwäh-
rungsanleihen, die auf die Währung
des betreff enden Schwellenlandes lau-
ten. Letztere stellen die Anleger vor zu-
sätzliche Herausforderungen, denn sie
müssen bei den lokalen Papieren nicht
nur Kreditanalysen betreiben, sondern
sich auch in den oft exotischen Wäh-
rungsmärkten auskennen. Genau an
dieser Stelle wird Know-how jedoch
belohnt.
Besonders für lokale Papiere gilt: Die
Anleihenmärkte der Schwellenländer sind
vergleichsweise ineffi zient, und der Infor-
mationsfl uss läßt zu wünschen übrig. Für
aktive Fondsmanager ist gerade dies von
Vorteil: Sie fi nden in ineffi zienten Märk-
ten ausgezeichnete Gelegenheiten, unab-
hängig von einem Vergleichsindex Mehr-
wert zu erzielen. Voraussetzungen für den
Erfolg sind aber langjährige Erfahrung
in der Anlageklasse, die ausgezeichnete
Kenntnis der Lokalmärkte und zusätz-
liches Währungs-Know-how. Das Manage-
ment des Schroder ISF Emerging
Markets Debt Absolute Return verfügt
genau über diese Fähigkeiten und die aus-
reichend lange Erfahrung.
Fondsmanager Abdallah Guezour
managt den Schroder ISF Emerging
Markets Debt Absolute Return nach
dem Absolute-Return-Prinzip: ohne Ver-
gleichsindex und mit dem Ziel, unabhän-
gig von allgemeinen Konjunkturtrends
eine konstant attraktive Rendite zu erzie-
len. Und das hat er geschafft : Seit Aufl age
im August 1997 hatte der Fonds lediglich
im Krisenjahr 2008 einen Verlust von
–0,31 Prozent2 erlitten. Der Fondsmana-
ger berücksichtigt beim Portfolioaufb au
sowohl Fremd- als auch Lokalwährungs-
anleihen. Letztere machen aktuell über
74,2 Prozent3 des Fondsvermögens aus.
Lokalwährungs anleihen sind ein großer,
rasch wachsender Sektor, der jedoch von
vielen Fonds nicht berücksichtigt wird.
Diese Anleihen bieten ausgezeichnete
Mög lichkeiten der Risiko streuung. Auf-
grund ihrer tenden ziell kürzeren Duration
und günstiger Ausfallquoten haben sie
sich in der Vergangenheit sogar stabiler
ent wickelt als Fremdwährungsanleihen.
Voraussetzung für den Erfolg in diesem
Segment ist jedoch ein aktives Währungs-
management, so wie es das Fondsmanage-
mentteam tagtäglich betreibt.
Lassen Sie sich wieder
überzeugen
Der Fonds verfolgt einen strukturierten
Anlageprozess mit integrierter Risiko-
kontrolle. Das Management hat aber ge-
nügend Freiheiten, um bei Bedarf „oppor-
tunistische“ Schwerpunkte zu setzen.
Solche Gelegenheiten können etwa die
Erholungsphase nach einer Finanzkrise,
Restrukturierungen oder besondere Unter-
nehmenssituationen sein. Der sich wieder
einstellende Erfolg gibt Abdallah Guezour
und seinen Schroders Kollegen Recht: In
den vergangenen sechs Monaten erreichte
der Fonds eine Rendite von 2,4 Prozent.4
Das ist für einen Fonds, den eigentlich
niemand mehr haben wollte recht beacht-
lich und macht zuversichtlich, dass Anle-
ger mit diesem Fonds zukünft ig wieder
attraktive Erträge in den Schwellen-
ländern erzielen.
Kl. A, EUR hedged, thes. Kl. A, EUR hedged, aussch. Kl. A, USD, thes.
ISIN LU0177592218 LU0499925211 LU0106253197
Aufl age 29.08.1997 29.08.1997 29.08.1997
Fondsvolumen 4,341 Mrd. USD
Ausgabeaufschlag 3,0 %
Managementgebühr p. a. 1,50 %
Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return2
Wertentwicklung USD %
1997 3,68
1998 0,31
1999 30,00
2000 17,64
2001 3,25
2002 28,11
2003 10,99
2004 12,41
2005 0,72
2006 14,60
2007 8,31
2008 –0,31
2009 19,75
2010 3,04
2011 0,77
2012 5,46
2013 0,93
2014 2,79
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Rendite in %
Volatilität in %
0 2 4 6 8 10 12 14
Quelle: Schroders. Stand 31. Juli 2014.
Rendite/Risiko-Profi l der letzten 10 Jahre
Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return
■ Schroders ISF Emerging
Markets Debt Absolute
Return
■ ELMI+
■ EMBI+
■ Lipper AR
■ Lipper EMD
■ GB EM Diversifi ed
FONDS
19
Schroders EXPERT Q4 / 2014
Anlagegründe Anlagerisiken
■ Der Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute
Return investiert in die aussichtsreichsten Anleihen aus
über 50 Schwellenländern.
■ Der Fonds investiert auch in Anleihen, die auf lokale Währungen
lauten, und erweitert damit sein Anlage universum erheblich.
■ Ein aktives Währungsmanagement ermöglicht zusätzliche
Renditechancen.
■ Schwellenländer-Anleihen besitzen eine relativ niedrige
Korrelation zu anderen Anlageklassen und eignen sich
daher zur Risikostreuung im Gesamtportfolio.
■ Das Fondsmanagement investiert aktiv und ohne Benchmark
und kann daher Marktsektoren und Regionen je nach Markt-
einschätzung frei gewichten.
■ Es wird eine in EUR währungsgesicherte Anteilsklasse
angeboten.
■ Schroders besitzt ein erfahrenes globales Team für
Schwellenländer-Anleihen mit langjähriger Leistungsbilanz.
■ Der Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return
investiert in Länder, die in der Vergangenheit ein volatiles
Umfeld gezeigt haben und die höhere Risiken (zum Beispiel
rechtlicher, wirtschaftlicher und politischer Art) aufweisen
können als die Industrieländer.
■ Der Fonds investiert in Anleihen von Emittenten mit niedrigem
Rating, die stärkeren Kursschwankungen unterliegen können
als hochwertige Anleihen.
■ Verschlechtert sich die Bonität der Anleihe-Emittenten oder
treten Verluste aufgrund von Zahlungsausfällen auf, kann dies
die Wertentwicklung des Fonds beeinträchtigen.
■ Der Fonds gewährt keinen Kapitalschutz.
■ Der Wert der Fondsanteile kann jederzeit unter den Kaufpreis
sinken, zu dem der Anleger die Fondsanteile erworben hat,
und somit Verluste verursachen.
■ Anlagen in Schuldtiteln können Zins-, Kredit- und Zahlungs-
ausfallrisiken sowie Wechselkursrisiken unterliegen.
2 Quelle: Schroders. Stand 31.08.2014. Die in der Vergangenheit erzielte Performance gilt nicht als zuverlässiger Hinweis auf künftige Ergebnisse.
Anteilspreise und das daraus resultierende Einkommen können sowohl steigen als auch fallen; Anleger erhalten eventuell den investierten
Betrag nicht zurück. Alle Angaben zur Fondsperformance verstehen sich auf der Grundlage der Nettovermögenswerte bei Wiederanlage der
Nettoerträge. Bei Anteilsklassen, die nach dem Aufl agedatum des Fonds eingerichtet wurden, wird die in der Vergangenheit erzielte Wert-
entwicklung auf Basis der Performance einer bereits bestehenden Anteilsklasse des Fonds simuliert, wobei der Unterschied in der Gesamt-
kostenquote (TER) berücksichtigt wird, und gegebenenfalls einschließlich der Auswirkungen von Performancegebühren. 3 Quelle: Schroders.
Stand 31.07.2014 4 Quelle: Schroders. Stand 31.07.2014. Die Angabe gilt für die Anteilsklasse A, thesaurierend EUR hedged.
FONDS
20
Schroders EXPERT Q4 / 2014
InInInInInInInInnnInInnn dddddddddddddderererererrerererreerrerreer TTTTTTTTTTTTTTabababababababababaabbababaababbabelelelleleleeleeeele lelellelelelelellleleelleee fifififififififififififififififinnnnnnnnnnnnndedededededededdedededededededennnnnnnnnnnnnnnn SiSiSiSiSiSiSiiSSiSiSiSiSSSSiSSS eeeeeeeeeeeeee eieieieieiieieieieieeeinenenenenenenenenneeenenene AAAAAAAAAAAAAAusususususususususussusususu wawawawawawawawwawwwawahlhlhlhlhlhhhhhlhhlhlh vvvvvvvvvvvonononononononoonononnonn SSSSSSSSSSSSSSSSchchchchchchchchchchcchchchhcchchrororororoororororoooroodededededededdeddedeededdededed rsrsrsrsrsrsrsssrsrsrssrrs FFFFFFFFFFFononononononoonnononno dsdsdssdsdsdsdddssdsdsdsdddd ,,,,,,,
didididididididididididididididie ee e e e e e e e e e e e e e übübübübübübübübübübübübübübübüberererererererererererererererere ddddddddddddddddasasasasasasasasasasasasasasasas llllllllllllllllauauauauauauauauauauauauauauauauufefefefefefefefefefefefefefefefendndndndndndndndndndndndndndndnde eee e e e e eee e e e e e JaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJaJahrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhrhr ssssssssssssssssowowowowowowowowowowowowowowowowieieieieieieieieieieieieieieieie üüüüüüüüüüüüüüüübebebebebebebebebebebebebebebeberrr r rrr r r rr r r r rr 1,1,1,1,1,1,1,1,1,1,1,1,1,1,1,1, 3333333333333333 uuuuuuuuuuuuuuuundndndndndndndndndndndndndndndnd 5555555555555555 JJJJJJJJJJJJJJJJJahahahahahahahahahahahahahahahahrererererererererererererererere zzzzzzzzzzzzzzzzu uu u u u u u uu u uu u u u
dededdedededddedeededeen n nnnnnnn ToToToToToToToToToToToTTT ppppppppppppp PePePePePePePePePPPPP rfrfrfrfrfrffrfrfrfororoororororororooorooo mememememememememeememernrnrnnrnrnrrrnrnrnrrn iiiiiiiiiiihrhrhrhrhrhhrhhrhrhrhhrh ererererererererereeeree VVVVVVVVVVVererererererereerrrglglglglgllglggllg eieieieieieieieieeeiee chchchchchchchchhchc sgsgsgsgsggssggsgsgsgsgsgrururururuururuur pppppppppppppppppppppppe e eeeeeeeee gegegegggeeeegeegegeegegeegg höhöhöhöhhöhöhöhöhöööhöhöhörererererererereereer n.n.nn.n.nnnnnn.
Top Performer
Schroder ISF Quartil Rang/
Vgl.-Gruppe
Vgl.-Gruppe
Morningstar
Wertentwicklung
des Fonds (umgerechnet in
Euro)
Laufendes Jahr
Schroder ISF Asian Smaller Companies
A, USD, thes., LU0227179875
1 5 / 151 Asia ex Japan Equity +24,20 %
Schroder ISF Frontier Markets Equity
A, USD, thes., LU0562313402
1 1 / 18 Global Frontier Markets Equity +36,79 %
Schroder ISF Japanese Opportunities
A, JPY, thes., LU0270818197
1 4 / 162 Japan Large-Cap Equity +15,94 %
Schroder GAIA Global Macro Bond
C, USD, thes., LU0827487413
1 2 / 95 Alt – Long/Short Debt +18,77 %
1 Jahr
Schroder ISF Asian Smaller Companies
A, USD, thes., LU0227179875
1 6 / 145 Asia ex Japan Equity +30,43 %
Schroder ISF Frontier Markets Equity
A, USD, thes., LU0562313402
1 1 / 18 Global Frontier Markets Equity +49,06 %
Schroder ISF Japanese Opportunities
A, JPY, thes., LU0270818197
1 4 / 157 Japan Large-Cap Equity +17,62 %
Schroder ISF Global Infl ation Linked Bond
A, EUR thes., LU0180781048
1 2 / 24 Global Infl ation-Linked Bond +5,55 %
3 Jahre
Schroder ISF Asian Smaller Companies
A, USD, thes., LU0227179875
1 4 / 126 Asia ex Japan Equity +24,68 %
Schroder ISF Frontier Markets Equity
A, USD, thes., LU0562313402
1 1 1 / 10 Global Frontier Markets Equity +29,53 %
Schroder ISF UK Opportunities
A, GBP, aussch., LU0995122701
1 3 / 46 UK Large-Cap Blend Equity +23,84 %
Schroder ISF Emerging Europe
A, EUR, thes., LU0106817157
1 1 1 / 51 Emerging Europe Equity +8,98 %
5 Jahre
Schroder ISF UK Opportunities
A, GBP, aussch., LU0995122701
1 1 / 39 UK Large-Cap Blend Equity +18,78 %
Schroder ISF Asian Total Return
A, USD, thes., LU0326948709
1 1 / 24 Asia Allocation +15,26 %
Schroder ISF Emerging Europe
A, EUR, thes., LU0106817157
1 1 1 / 47 Emerging Europe Equity +6,79 %
Schroder ISF Taiwanese Equity
A, USD, thes., LU0270814014
1 1 / 10 Taiwan Large-Cap Equity +12,52 %
Quelle: Schroders, Morningstar. Stand: 30. September 2014. Wertentwicklung auf Basis des Nettoinventarwerts der angegebenen Anteils-
klasse auf EUR-Basis bzw. umgerechnet in EUR. Berechnung nach Abzug der jährlichen Managementgebühr und fondsinterner Kosten und
bei Wiederanlage aller Erträge (BVI-Methode). Fremdwährungsanlagen unterliegen Währungsschwankungen. Die Wertentwicklung in der
Vergangenheit ist kein verlässlicher Hinweis auf den künftigen Wertverlauf. Angaben zu den Vergleichsgruppen und Ratings: Morningstar.
FONDS
21
Schroders EXPERT Q4 / 2014
Mal was Neues?
Mit dem Schroder ISF QEP Global Emerging
Markets in den Schwellenländern unterwegs
sein. Aktives Management für höhere Renditen,
eine breite Diversifi kation und für ein geringeres
Risiko als der Index. Klingt abge droschen ist
aber so und wenn wir mal ehrlich sind, ist das
nicht genau der Ansatz, den wir suchen? uu
Schroder ISF1 QEP Global Emerging Markets
Tim Matthews studierte Elektrotechnik an
der Universität von Southampton sowie
angewandte Statistik und Stochastik am
Birkbeck College und der Univer sität
London. Beide Studiengänge schloss er
erfolgreich mit einem Master Degree ab.
Nach Been digung seines Studiums 1991
begann er seine berufl iche Laufbahn bei
Thomson Reuters als Director of Business
Development für quantitative Analysen.
Bevor er 2009 als Fonds manager in das
Schroder QEP-Team kam, war er als Bera-
ter bei Cor Financial Solutions Ltd. tätig.
Tim Matthews –
Fondsmanager,
QEP Globale
Aktien
1 Schroder ISF steht im Text für Schroder International Selection Fund.
FONDS
22
Schroders EXPERT Q4 / 2014
Jedenfalls hat Schroders aus dem of-
fensichtlichen Widerspruch zwischen
aktivem Management und einer brei-
ten Streuung über alle Anlageklassen
seine QEP-Fondsreihe entwickelt. QEP
steht für „Quan titative Equity Products“.
Investi tionen in Qualitätstitel – und das
ist der Schlüssel des Erfolges nach An-
sicht von Tim Matthews, Fondsmanager
des Schroder ISF QEP Global Emerging
Markets. Und der Erfolg gibt ihm Recht:
Seit Aufl age am 29. März 2012 erwirt-
schaft ete der Fonds bereits eine Rendite
von 14,9 Prozent.2
Qualitativ hochwertige Unternehmen
haben Investoren einiges zu bieten: Denn
eine längerfristige Anlage in diesen Fir-
men bringt wahrscheinlich nicht nur eine
Prämie gegenüber dem breiteren Markt,
sondern auch ein geringeres Risiko. Der
grundlegende Ansatz der QEP-Fonds-
reihe und somit auch des Schroder ISF
QEP Global Emerging Markets besteht
in folgendem grund legendem Ansatz:
1. Echtes, aktives Management abseits des
Index (hoher Active Share)
2. Gleichzeitig eine sehr breite Streuung/
Diversi fi kation
3. Verminderung des Gesamtrisikos
Quantitativ mit Verstand
Konkret streut das Fondsmanagement des
Schroder ISF QEP Global Emerging
Markets über mehr als 300 Titel, die er
aus einem Anlage uni versum von etwa
4.000 Titeln auswählt. Damit ist das An-
lageuniversum des Schroder ISF QEP
Global Emerging Markets so gut wie
unbeschränkt, ganz im Gegensatz zum
MSCI World mit seinen aktuell ca. 1.600
Titeln. Täglich werden die rund 4.000
Unter nehmen analysiert, um zu ermitteln,
ob sie im Verhältnis zu ihrem zukünft igen
Poten zial günstig oder teuer sind. Die
Titel auswahl folgt einem fundamental ge-
triebenem Bottom-up-Ansatz, ungeachtet
von Sektor, Land oder Region. Ausschlag-
gebend ist allein die Attrak tivität einer
Aktie in Punkto Qualität. Dabei achtet das
Fondsmanagement besonders auf die
Kom bina tion drei wichtiger Eigenschaft en:
Rentabilität, Stabilität und Finanzstärke.
In einem nächsten Schritt überprüft das
Fondsmanagement die fundamentalen
Kennzahlen der Aktien werte, zum Bei-
spiel wie stabil die Unternehmenserträge
und die Dividendenrendite sind, oder wie
sich das Unternehmen relativ zu seiner
Vergleichsgruppe ausnimmt. Dabei wer-
den Faktoren wie Gewinnmargen, länger-
fristige Dividendenentwicklung, Stabilität
der Kapitalfl üsse, Gewinn und Umsatz
untersucht. Zudem wird sehr auf gesunde
2 Quelle: Schroders. Datastream 29.03.2012 –
31.08.2014. Anteilsklasse A, thes. USD.
3 Quelle: Schroders. Stand 31. Juli 2014.
uuErmittlung der Substanz Ermittlung der Qualität
1. Dividenden
(aktuell, prognostiziert und Wachstum)
2. Cashfl ow
(brutto und netto)
3. Gewinne
(aktuell und prognostiziert)
4. Umsätze und Vermögenswerte
1. Rentabilität
(RoE, ROCE, Kapitalrendite)
2. Stabilität
(Gewinne, Umsatz, Dividende,
Cashfl ow)
3. Finanzkraft
(Liquidität, Leverage,
Schuldendienst)
Bilanzen geachtet. Natürlich darf ein
Unternehmen durchaus Schulden in der
Bilanz ausweisen. Wichtig ist allerdings
unterscheiden zu können, welche Firmen
mit einem kalkulierten und vernünft igen
Maß an Fremdkapital arbeiten und
welche sich für ihr Wachstum zu sehr
verschuldet haben. Das QEP-Team inter-
essiert sich also für die Gesundheit der
Unternehmen. Dafür werden nach Mög-
lichkeit bis zu 20 Jahre zurück reichende
Daten ermittelt, um daran zu erkennen,
welche Faktoren zur Outperformance
führten: fundamentale Werte, relativer
Wert, Ertragsmoment, Ertragsstabilität,
Profi tabilität etc.
Diversifi kation, Diversifi kation . . .
Alle Anlageentscheidungen des Teams
stützen sich auf grundlegende Daten –
sie achten auf genau die gleichen Dinge
wie jeder traditionelle Aktieninvestor
auch. Aber durch den Einsatz quantitati-
ver Techniken ist das Team in der Lage,
das Research stetig zu verbessern und
daraus ein äußerst breit gestreutes Port-
folio zusammen zu stellen – aktuell sind
es 631 Einzeltitel.3
Nun könnte man sich natürlich die Fra-
ge stellen, ob ein aktives Portfolio aus über
600 Titeln wirklich möglich ist. Fälsch-
licherweise wird häufi g angenommen,
dass Konzentration entscheidend dafür
ist, ein Portfolio mit den besten Anlage-
ideen aufzubauen. Schroders bietet eine
Argentinien 2002
Russland 1998
Griechenland 2011
Thailand 1997
Ägypten
Vietnam
Brasilien
Ungarn
Turkei
Argentinien
Russland
Kasachstan
Marokko
Indonesien
Südafrika
Kolumbien
Indien
Philippinen
China
Katar
Polen
Chile
Mexiko
Peru
Korea
Tschechien
Thailand
Malaysia
Taiwan
■ Währungsrisiken ■ Kreditrisiken ■ Wachstumsaussichten ■ Politische Risiken
20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 %0 % 10 % 100 %
FONDS
23
Schroders EXPERT Q4 / 2014
Alternative zum üblichen Angebot der
„30 bis 40 besten Ideen“: Ein Portfolio, das
zu 70 – 80 Prozent nicht vergleichbar mit
dem Index (ein Überzeugungsgrad, der
mit vielen konzen trierteren Managern
vergleichbar ist), aber zugleich außerge-
wöhnlich breit gestreut ist.
Diversifi kation ist jedoch nicht nur des-
halb ein Vorteil, weil sie Investoren ein
enorm breites Engagement ermöglicht
(Regionen, Sektoren, Market Cap usw.).
Indem das QEP-Team im Portfolio in
über 600 Titel investiert, beseitigt es
außerdem eff ektiv das Risiko, dass der
Absturz eines einzelnen Titels die Ge-
samt-Performance des Fonds ernsthaft
gefährdet. Die Anleger erhalten so das
Beste aus beiden Welten: Beteiligung an
Anlage-Ideen, von denen das Team
überzeugt ist, aber ohne die potenziellen
Des Weiteren fokussiert sich das Team
auch auf das Länderrisiko beim Aufb au
eines Portfolios. Schroders hat dazu ein
fi rmeneigenes Konzept zur Risikoüber-
wachung auf Länderebene konzipiert.
Dabei werden vier wesentliche Risikoele-
mente überwacht:
– Wechselrisiken
– Kreditrisiken
– Wachstumsaussichten
– Politische Risiken
Anhand einer Reihe externer Datenin-
puts und Messzahlen kann ein allge-
meines Risiko-Ranking auf Landesebene
erstellt werden, das hilft , Risiken zu ver-
stehen und Anleger infolge des Bottom-
up-Prozesses keinem unnötigen Risiko
auszusetzen. uu
Ranking des QEP Länder-Risiko-Modells
Quelle: Schroders. Stand 31. Juli 2014.
Risiken, die mit stark konzentrierten
Port folios verbun den sind.
Risikobegrenzung
Neben dem sehr intensiven Prozess des
Portfolioaufb aus, ist auch das Risikoma-
nagement fester Bestandteil des Anlage-
prozesses. Beispielsweise wird die Kon-
zentration einzelner Aktien bereits im
Stadium der Portfoliokonstruktion ermit-
telt. Die maximale Position pro Unterneh-
men liegt bei 2 Prozent, bei Kauf des Pa-
piers. Von diesem Maximum kann das
Fonds managementteam aber je nach Titel
nach unten abweichen, sollten es
Risikoüber legungen notwendig machen
(Qualität des Unternehmens, wie preis-
wert oder teuer die Aktie relativ zu ihrem
zukünft igen Potenzial ist, und die Liquidi-
tät und Größe des Titels).
FONDS
24
Schroders EXPERT Q4 / 2014
Ein erhöhtes Risiko in einem Land ist kein
zwingender Grund für das Fondsmanage-
ment-Team, nicht in Aktien zu investie-
ren, die attraktiv erscheinen. Es könnte
aber durchaus deren Begeisterung für die-
se Unternehmen dämpfen oder zur Kom-
pensation einer Übergewichtung durch
eine Währungsabsicherung führen. Wenn
etwa der Bottom-up-Prozess zu einer
Übergewichtung in einem bestimmten
Markt im Vergleich zum Index führt, hat
Fondsmanager Tim Matthews und sein
Team die Möglichkeit, dieses Überge-
wicht vollständig oder teilweise mithilfe
der entsprechenden Währung abzu-
sichern, sollte das Schroders eigene
Länder-Risiko-Modell ein erhöhtes Risi-
ko anzeigen.
Insgesamt ist es das Ziel des Fonds,
den MSCI Emerging Markets Index
unter vielen verschiedenen Bedingungen
zu überrunden, auch in rückläufi gen
Märkten. Seit seiner Aufl age hinkte das
Portfolio bei sehr starken Aufwärtsmärk-
ten tendenziell hinterher, während es in
moderaten und Abwärtsmärkten eine
überdurchschnittliche Wertentwicklung
erzielte. Dies war schon immer so, auch
wenn die Outperformance in rückläu-
fi gen Märkten angesichts des Anlage-
prozesses (der Qualitätsschwerpunkt in
Kombination mit dem breit gestreuten
Portfolio) kein explizites Ziel der Strate-
gie ist.
Ein Team mit Erfahrung
Die Erfahrung des QEP-Investmentteams
im Bereich Schwellenländer geht bis auf
das Jahr 2004 zurück, als über die globa-
len Strategien erstmals in diese Anlage-
klasse investiert wurde. Die Standalone-
Strategie für Schwellenländer wurde vor
mehr als zwei Jahren im März 2012 auf-
gelegt. Seit Aufl age konnten mit der
Strategie Vermögenswerte von mehr als
2 Milliarden EUR akquiriert und das an-
gestrebte Performanceziel erfolgreich
über troff en werden.4
Das Team gliedert sich in drei
Hauptfunktions bereiche: Research, Port-
folioimplementierung und Produkt-
management. Aufgabe des Research-
Bereichs ist es, neue Anlagestrategien
zu analysieren und bestehende Pro-
uu
zesse zu verbessern. Die Funktion
Portfolio implementierung überwacht
das tägliche Management der Kunden-
portfolios und das Produktmanagement
ist für Unterstützung in Fragen der
Kunden betreuung und des Marketings
zu ständig.
Darüber hinaus greift das QEP-Invest-
ment Team auf die erheblichen globalen
Ressourcen von Schroders in den Berei-
chen Handel, IT, Risiko und Com pliance
zurück.
4 Quelle: Schroders. Stand 31. Juli 2014.
FONDS
25
Schroders EXPERT Q4 / 2014
Quelle: Schroders, Stand 30. Juni 2014.
5 Der Active Share gibt an, wie hoch der Anteil des Portfolios ist, der vom Vergleichsindex abweicht. Ein indexiertes Portfolio, das identisch
mit dem Vergleichsindex ist, hätte entsprechend einen Active Share von 0 % und ein Portfolio ohne jede Überschneidung mit dem Index einen
Active Share von 100 %.
Kl. A, USD, thes. Kl. A, EUR, thes.
ISIN LU0747139391 LU0747140563
Aufl age der Anteilsklasse 29.03.2012 29.03.2012
Vergleichsindex MSCI Emerging Markets Net TR
Ausgabeaufschlag Bis zu 5 % des gesamten Zeichnungsbetrages
(entspricht 5,26315 % des Nettoinventarwertes pro Anteil)
Managementgebühr p. a. 1,250 %
Fondsmanager Tim Matthews, QEP Global Equities Team
Schroder ISF QEP Global Emerging Markets
Anlagegründe Anlagerisiken
■ All-Cap-Ansatz
Wir maximieren die Anlagechancen, indem wir über den Index hinaus blicken und
ein Anlage universum aus über 4.000 Aktien berücksich tigen. Dank unseres
Bottom-up-Prozesses können wir dort investieren, wo wir entweder auf Sub-
stanz- oder auf Qualitätsebene die besten Gelegen heiten ermitteln. Da wir Aktien
darüber hinaus auf Basis ihrer Funda mental daten und nicht ihrer Größe gewich-
ten, können wir über das gesamte Spektrum der Markt kapitalisierung hinweg
Anlagen in Micro- bis Mega-Caps tätigen.
■ Außerordentliche Diversifi zierung mit einem hohen Active Share5
Der Fonds ist sehr stark diversifi ziert und ist in über 300 Aktien investiert. Die
damit verbundene Diversifi zierung weist angesichts der Minimierung titelspezifi -
scher Risiken offen sichtliche Vorteile auf. Sie steigert jedoch auch die Rendite
und ermöglicht uns so ein Engagement in vielen zusätzlichen potenziellen
Renditechancen unseres Anlageuniversums. Eine höhere Zahl von Aktien ist
nicht mit einer niedrigeren Über zeugung gleichzusetzen, und der Active Share
des Fonds liegt in der Regel über 70 Prozent. Der Fonds unterscheidet sich
also stark vom Index.
■ Günstige fundamentale Faktoren
Es handelt sich um einen kombinierten Ansatz, d. h. wir investieren sowohl auf
Basis der Bewertungen als auch der Unter nehmensqualität. Wir versuchen unser
Engagement in Aktien zu maximieren, die eine attraktive Mischung beider Eigen-
schaften aufweisen. Die Kombination von Sub stanz- und Qualitätschancen in
einem einzelnen Port folio hat den Vorteil, dass zwar beide Strategien langfristig
eine tendenzielle Outperformance aufweisen, diese aber an unterschiedlichen
Zeitpunkten des Konjunk turzyklus auftritt. Auf diese Weise erhalten Anleger die
Möglichkeit einer Out performance unter unterschied lichen Markt bedingungen.
■ Äußerst erfahrenes Team und bewährte Strategien
Das QEP-Team investiert bereits seit 2004 über die Global-Value- und Global-
Quality-Strategien in den Schwellenländern. Das Team ist äußerst erfahren und
verfügt über umfangreiche Ressourcen. Es verwaltet Aktien in Industrie- und
Schwellenländern im Wert von über 32 Mrd. Euro.
■ Es gibt keine Kapitalgarantie.
■ Auf Fremdwährungen lautende Anlagen
einer Anteilsklasse werden unter
Umständen nicht gegen die Währung
der Anteilsklasse abgesichert. Die
Anteilsklasse wird durch die Wechsel-
kursschwankungen dieser Währungen
positiv oder negativ beeinfl usst.
■ Anlagen in kleinen Unternehmen können
unter Umständen nicht innerhalb kurzer
Zeit verkauft werden. Dies kann den
Wert des Fonds beein trächtigen und –
bei extremen Mark be dingungen – auch
seine Fähigkeit, Rücknahmeanträge
unmittelbar zu erfüllen.
■ Der Fonds wird während eines Abwärts-
zyklus nicht gegen das Markt risiko
abgesichert. Der Wert des Fonds wird
sich ähnlich wie die Märkte entwickeln.
■ Aktienmärkte in Schwellenländern
können eine höhere Volatilität aufweisen
als Aktienmärkte in etablierten Volks-
wirtschaften. Anlagen in Fremdwährun-
gen sind mit Wech selkurs risiken ver-
bunden.
FONDS
26
Schroders EXPERT Q4 / 2014
Wann machten Sie Ihre erste
prägende Erfahrung mit Geld?
Es ist schwer, ein bestimmtes Ereignis
herauszugreifen. Ich bin eher jemand, der
sein Geld lieber spart, als es auszugeben.
Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich
als Kind immer regelmäßig kleinere
Taschengeldbeträge auf die hohe Kante
gelegt habe. Ich erinnere mich noch, dass
es ein ganz besonderes Erfolgserlebnis
war, als ich mir nach monatelangem Spa-
ren zum ersten Mal etwas kaufen konnte.
Wie haben Sie Ihr Studium fi nanziert?
Mit dessen Finanzierung bin ich zur Zeit
beschäft igt! Mit jedem Monat, den ich bei
Schroders beschäft igt bin, zahle ich näm-
lich ganz langsam mein Studiumsdarle-
hen zurück. In ein paar Jahren müsste ich
schuldenfrei sein. Bei meinem Aufb austu-
dium hatte ich mehr Glück: Für meinen
Masterabschluss absolvierte ich ein Teil-
zeitstudium, das mein vorheriger Arbeit-
geber fi nanziert hat.
Haben Sie in Bezug auf Ihre Arbeit
ein Vorbild?
Meine Vorbilder liegen wohl eher im aka-
demischen als im berufl ichen Bereich.
Vor der Herausgabe seines Buchs „Warum
Nationen scheitern“ verfasste Daron Ace-
moglu eine Reihe von Aufsätzen, in denen
er einige sehr interessante ökonometri-
sche Methoden darlegte, ohne sich dabei
zu sehr in mathematischen Spitzfi ndigkei-
ten zu verlieren. Je einfacher und elegan-
ter der Gedankengang, umso besser.
Welches ist die absurdeste
Anlage regel, von der Sie jemals
gehört haben?
Die Vorstellung, dass sich Anleiherendi-
ten und Wirtschaft swachstum proportio-
nal entsprechen müssen. Für die Schwel-
lenländer gibt es wirklich keinerlei Grund,
FRAGEN ANCRAIG BOTHAM
Craig Botham
Volkswirt
Schwellenländer
(London)
– Verantwortlich für das volkswirt-
schaftliche Team und die offi zielle
Einschätzung von Schroders zu
den Schwellenländern, mit beson-
derem Schwerpunkt auf den BRIC-
Staaten. Botham arbeitet im volks-
wirtschaftlichen Team am Standort
London. Seine Laufbahn im Anlage-
geschäft begann er 2013 bei Schro-
ders.
– Vor seinem Wechsel zu Schroders
war er als Volkswirt in der britischen
Financial Services Authority und
beim Internationalen Währungs-
fonds tätig.
– MSc in Volkswirtschaft vom Birk-
beck College der University of Lon-
don und BA in Volkswirtschaft von
der University of Cambridge.
– Investment Management Certifi cate
(IMC)
FONDS
27
Schroders EXPERT Q4 / 2014
dies anzunehmen – und trotzdem hält
sich diese fixe Idee hartnäckig in den
Köpfen von Anlegern.
Welches Buch sollte jeder
Investmentprofi gelesen haben?
Ich denke, die Lektüre eines Textes über
Verhaltensökonomik dürft e in hohem
Maß lehrreich sein für die meisten Leute,
die in der Finanzbranche tätig sind. So
eignen sich etwa „Denken hilft zwar,
nützt aber nichts. Warum wir immer
wieder unvernünft ige Entscheidungen
treff en“ von Dan Ariely oder „Schnelles
Denken, langsames Denken“ von Daniel
Kahneman gut als Einstiegslektüre. Sie
hilft dabei, sich der Voreingenommen-
heit bewusst zu werden, die jedem Ent-
scheidungsprozess innewohnt.
Welche Erfahrung hat Ihnen bei
Schroders bislang am meisten Spaß
gemacht?
Ich weiß nicht, ob Spaß das richtige Wort
ist, aber an meinen Fernsehauft ritten habe
ich, nach einigem anfänglichen Lampen-
fi eber, durchaus Gefallen gefunden. Auf
jeden Fall ist meine Mutter ganz begeis-
tert davon.
Was hat Sie in jüngster Zeit ziemlich
gestört?
Ohne mich jetzt auf politisches Parkett
begeben zu wollen, muss ich doch sagen,
dass mich die Krisenherde Ukraine, Gaza
und Irak zutiefst beunruhigen.
Und mit welcher Person würden
Sie am liebsten einmal Rollen
tauschen, da Ihnen ihr Verhalten
nicht passt?
Eigentlich müsste man jedem Politiker,
der für die oben genannten Probleme mit-
verantwortlich ist, ernsthaft ins Gewissen
reden!
Sammeln Sie etwas?
Hobbies und Sport – ich will immer
wieder etwas Neues ausprobieren. Klet-
tern gehört gerade zu meinen Leiden-
schaften.
Wann schalten Sie Ihr Handy aus?
Die Stummschaltung ist sowieso immer
aktiviert, aber im Kino oder im Flugzeug
schalte ich das Handy aus. Und an den
Wochenenden lasse ich (noch) die Finger
weg von meinem Geschäft shandy.
Wem folgen Sie auf Twitter?
Ich selbst poste kaum Tweeds, aber den
„Goldman Sachs Elevator“-Account fand
ich wirklich amüsant.
Was ist Ihre Lieblingsfernsehserie?
Seit ich bei Netfl ix bin, einem Online TV-
Streaming Anbieter, hat sich das schon
einige Male geändert. So standen bislang
Game of Th rones, Modern Family, Brea-
king Bad und House of Cards ganz oben
auf meiner Favoritenliste.
Und bei welchem Fernseh-
programm schalten Sie
normalerweise sofort ab?
Bei Seifenopern, Koch- und Heimwerker-
sendungen.
Wofür begeistern Sie sich mehr –
Fußball oder Rockmusik?
Ich würde sagen Fußball, hängt davon ab,
wer gerade spielt. Fulham gegen Stoke
beispielsweise reißt mich nicht vom
Hocker.
Bei welchem Fußballspiel waren Sie
zuletzt im Stadion?
Selbst im Stadion war ich bisher noch
nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch
werden. Ich hatte zufälligerweise eine
Reise nach München gebucht, als das
WM-Endspiel war. Ich denke, da war ich
wohl zur rechten Zeit am rechten Ort!
Gibt es ein Luxusgut, auf das Sie
unter keinen Umständen verzichten
würden?
Ich schätze, das hängt davon ab, was man
unter Luxusgut versteht. Aber ohne die
Nutzung von Technologie hätte ich Ent-
zugserscheinungen. Mein Netfl ix-Abo
möchte ich wahrscheinlich nicht mehr
missen.
Und was ist für Sie ein absolutes
Muss, für das Sie sogar Ihr Konto
überziehen würden?
Über die lebensnotwendigen Dinge wie
Essen, Trinken und Wohnen hinaus fällt
mir da nicht viel ein. Oder doch: vermut-
lich das Internet.
Bier oder Wein zum Abendessen?
Das hängt ganz vom Gericht ab. Norma-
lerweise aber entscheide ich mich für
Wein, falls ich zum Essen Alkohol trinke.
Andererseits passt zu einem Burger natür-
lich nur Bier.
Welche wohltätige Organisation
haben Sie zuletzt unterstützt?
Vor kurzem habe ich angefangen, für
Magic Breakfast zu spenden. Das ist eine
Wohltätigkeitsorganisation, die Schulkin-
der in Großbritannien mit einem kosten-
losen gesunden Frühstück versorgt. Es ist
schockierend, wie viele Kinder mit leerem
Magen in die Schule kommen.
Wo möchten Sie gerne leben, wenn
Sie Ihren Job in der Finanzbranche
an den Nagel gehängt haben?
Meine Kindheit habe ich auf dem Land in
England verbracht. Ich könnte mir daher
vorstellen, dass mich nostalgische Gefühle
wieder dorthin zurückziehen werden.
Unlängst habe ich eine Mittagspause dazu genutzt, einen Geschenkgut-
schein in einem alteingesessenen Frankfurter Haushaltswarengeschäft zu
erwerben. Zu meinem Erstaunen war das gesamte Geschäft belagert mit
augenscheinlich asiatischen Touristen. Kannte ich doch dieses Geschäft
seit meiner Kindheit eher als traditionellen Laden, in dem meine Großmut-
ter einen ausgedehnten „Schnack“ über allerlei Neuigkeiten in Frankfurt
halten konnte. Bedient wurde sie damals von überwiegend hessischen
Damen in mittlerem Alter. Doch das hat sich geändert – dieser Einzelhänd-
ler hat offensichtlich in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte
Metamorphose durchgemacht.
28
Schroders EXPERT Q4 / 2014
NAREIKE’S DEMOGR AFIE-ECKE
Joachim Nareike
Leiter Publikumsfondsvertrieb
heute und in 30 Jahren
Wie der weltweit steigende Wohlstand die Reisebranche und den Konsum verändert
1 Quelle für die
ersten 5 Punkte:
Economist „Have
yuan, will travel“.
Stand September
2012.
2 Quelle: Economist
„Coming to a beach
near you.“ Stand
April 2014.
3 Quelle: Boston
Consulting Group
„Taking Off – Travel
and Tourism in
China and Beyond“.
Stand März 2011.
hänge gestoßen, die ich in meiner heutigen Kolumne
mit Ihnen teilen möchte.
Ich werde Ihnen einige, wie ich fi nde, sehr bemer-
kenswerte Fakten rund um den Konsum, Tourismus,
das Reiseverhalten und die dazugehörigen Invest-
mentideen erläutern:
Wussten Sie schon, dass …
… nur ca. 1 Prozent aller Chinesen bis zum heutigen
Tag gefl ogen sind?1
… trotzdem 10 Prozent aller weltweiten Touristen
Chinesen sind?
… es in China eine staatlich geprüft e Reiseliste gibt,
auf der die Länder stehen in die Chinesen reisen
dürfen (seit Anfang der 90er Jahre ist diese Liste
auf 140 Länder angestiegen)?
… nur 5 Prozent aller Chinesen über einen Reisepass
verfügen?
… ein Chinese durchschnittlich 6.000 USD auf einer
Reise in die USA ausgibt?
… Chinesen als die weltweit „wertvollsten“ Touristen
gelten, da sie 2013 ca. 130 Mrd. USD auf ihren
Reisen ausgegeben haben (doppelt so viel wie alle
reisenden Amerikaner)?2
… jeder reisende Chinese durchschnittlich ca. 1.100
USD in Duty Free Shops weltweit ausgibt (das
ist etwa das Doppelte, was russische Reisende
ausgeben)?3
Das Personal besteht heute zu einem Großteil
aus ebenfalls asiatischen Damen, die der
potenziellen Kundschaft in der Landes-
sprache die Vorzüge von Pfannen, Schnellkochtöpfen
und diversen anderen Haushaltsprodukten „Made in
Germany“ erläutern. Und dies off ensichtlich äußerst
erfolgreich, denn sowohl die Schlange an der Kasse
als auch die vollbepackten Taschen und die reisefertig
verpackten Schachteln, ließen den Schluss zu, dass
in asiatischen Haushalten sehr viel Wert auf diese
Utensilien gelegt wird.
Ähnliche Phänomene kann man im Übrigen auch
weltweit in den Einkaufsstraßen beobachten. Vor al-
len Dingen Luxusmarken sind seit Jahren der Ver-
kaufsschlager für die asiatische und arabische Kund-
schaft . Bei Louis Vuitton, Rolex, Bogner und vielen
anderen ist der Anteil der ausländischen Kundschaft
auf deutlich über 60 Prozent gestiegen. Auch in die-
sen Shops ist die Nationalität der Belegschaft nicht
selten auf das Herkunft sland der potenziellen Kund-
schaft abgestimmt.
Neu schien mir in diesem Zusammenhang aller-
dings, dass es sich bei den Waren in dem kleinen
Haushalswarengeschäft keineswegs um Luxusartikel,
sondern um Artikel des täglichen Gebrauchs handel-
te. Das verwunderte mich dermaßen, dass ich sofort
damit begann, etwas intensiver zu recherchieren.
Hierbei bin ich auf sehr interessante Zusammen-
29
Schroders EXPERT Q4 / 2014
Die internationale Tourismus Organisation (UNWTO)
rechnet bis zum Jahre 2020 mit einer Verdoppelung
der chinesischen Touristen weltweit. Es gibt
einen sehr deutlichen und leicht nachvollziehbaren
Zusammenhang zwischen steigenden Einkommen
und wachsenden Reisetätigkeiten zu Freizeit-
zwecken.
Erinnern Sie sich doch bitte nur zurück an die
50er und 60er Jahre als Deutschland und Österreich
sozusagen die touristische Welt entdeckt haben.
Damals fuhren wir zwar noch mit dem Käfer in
unseren ersten Österreich- oder Italien urlaub, aber
auf die heutige Zeit übertragen, entspricht das an-
satzweise dem Reiseverhalten der Deutschen und
Österreicher der angesprochenen Jahre.
Abgeleitet aus dem vorher Gesagten ergeben
sich für das Fondsmanagementteam des Schro-
der ISF Global Demographic Opportunities fol-
gende Investmentideen, die in das Portfolio des
Fonds aufgenommen wurden oder möglicher-
weise noch werden:
Samsonite – der weltweit größte Reiseuntensilien-
hersteller mit einem Marktanteil in Asien von ca. 40
Prozent.
Safran – das Unternehmen, das den weltweit erfolg-
reichsten Flugzeugmotor für kommerzielle Flüge
aller Zeiten herstellt.
TripAdvisor – eine der weltweit am meisten genutz-
ten Reiseportale.
Hyatt – eines der weltweit führenden Hotelunter-
nehmen im oberen Preissegment.
China Lodging – das führende Unternehmen von
Hotelübernachtungen im niedrigeren Preissegment
in China.
Außerdem schaut sich das Investmentteam auch
regelmäßig Unternehmen aus der Luft fahrt (Flug-
linien und Flughäfen), Kreuzfahrtlinien und viele
andere Titel an, die in engem Zusammenhang mit
dem sich ändernden Reiseverhalten stehen.
Diese und andere Investmentideen fi nden Sie
in unserem Schroder ISF Global Demographic
Opportunities, der seit seiner Aufl age im Jahre 2010
eine ausgezeichnete Wertentwicklung von 41,1 Pro-
zent aufweist.4
Bitte fragen Sie ihren Vertriebs ansprechpartner nach
mehr Informationen zu diesem außergewöhnlichen
Megatrend. Ich freue mich wie immer auf Ihre Kom-
mentare und Anmerkungen und verbleibe bis zur
nächsten „Nareike’s Demografi e Ecke“ mit den aller-
besten Wünschen für das 4. Quartal.
Ihr/Euer Jo Nareike
4 Quelle: Schroders.
Stand 31.07.2014.
Die Angabe bezieht
sich auf die Anteils-
klasse A, thesaurie-
rend in US-Dollar.
Aufl age des Fonds
23.11.2010.
Schroders EXPERT Q4 / 2014
30
MÄRK TE
Japan Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus
Japan bleiben hinter den Erwartungen zurück.
Dennoch dürften diese Effekte unseres Erachtens
nur vorübergehender Natur sein, weshalb wir hinsicht-
lich der längerfristigen Aussichten für Japan aufgrund
der sich (langsam) ändernden Einstellung zu Corpo-
rate Governance und Strukturreformen optimistisch
bleiben.
Schroder ISF Japanese Opportunities
UK Wir revidieren unsere Ein-
stufung britischer Aktien von
extrem negativ auf neutral. Der britische
Markt schneidet seit Jahresbeginn im
Vergleich zu globalen Aktien unterdurch-
schnittlich ab. Zusätzlich bringt die
jüngste Abwertung des Pfunds gewisse
Erleichterungen für die britischen Unter-
nehmensgewinne, die zu einem erheb-
lichen Teil im Ausland generiert werden.
Schroder ISF UK Equity
Aktien
1 Schroder ISF steht im gesamten Text für Schroder International Selection Fund.
USA Wir sind nach wie vor davon
überzeugt, dass der US-amerika-
nische Markt die besten Möglichkeiten für
Gewinnwachstum bietet. Wir halten an
unserer negativen Sichtweise gegenüber
US-Aktien mit geringer Marktkapitali-
sierung fest. Denn diese scheinen uns
trotz der Korrektur in letzter Zeit gegen-
über den Large Caps immer noch zu
hoch bewertet.
Schroder ISF1 US Large Cap
Europa (ex UK)
Zwar war die Entwicklung
auf dem euro päischen Markt
zuletzt unterdurchschnittlich,
an gesichts der Aussich ten auf
eine die Kurs-Gewinn-Verhältnisse
unterstützende quantita tive
Lockerungspolitik der EZB
bleiben wir jedoch bei unserer
neu tralen Posi tionierung.
Schroder ISF European
Opportunities
Schwellenländer Es scheint, als ob die Schwellenländer
langsam anfangen, vom Aufschwung in den Industrieländern
zu profi tieren: Vor allem beim Exportwachstum ist eine breitbasierte
Verbesserung zu verzeichnen. Diese zyklische Verbesserung
könnte den Grundstein für einen nachhaltigen gewinnbedingten
Aufwärtstrend in dieser Region legen, wodurch diese Länder
angesichts des historisch niedrigen Bewertungsniveaus äußerst
attraktiv würden.
Schroder ISF QEP Global Emerging Markets
Die Märkte im Überblick
Schroders EXPERT Q4 / 2014
31
MÄRK TE
Staatsanleihen
Wir stellen fest, dass die Duration
am unteren Ende des von uns erwarteten
Bereichs liegt. Wenngleich wir noch
immer von einem graduellen Aufschwung
in den USA überzeugt sind, liegen Infl a-
tions- und Wachstumszahlen weiterhin
unter dem Trend. Zusätzliche Geldsprit-
zen durch die Europäische Zentralbank
und die Bank of Japan können eine
geringfügigere Straffung in den USA
ausgleichen. Die geopolitischen Risiken
sind nach wie vor hoch.
Schroder ISF EURO Bond
Infl ationsgebundene Anleihen
Wir bleiben in Bezug auf US-ame-
rikanische infl ationsgebundene Anleihen
optimistisch. Wir rechnen damit, dass die
US-Notenbank ihre expansive Geldpolitik
noch einige Zeit fortsetzen und die Infl a-
tionserwartungen möglicherweise weiter
in die Höhe treiben wird. Gleichzeitig
bietet die Realrenditekurve ein attrakti -
ves Carry.
Schroder ISF Global Infl ation
Linked Bond
Schwellenländeranleihen
Angesichts der mittlerweile stabi-
len, jedoch immer noch recht engen
Spreads bleiben wir bei unserer neutralen
Einschätzung von USD-Anleihen aus
Schwellenländern. Im lokalen Schwellen-
länder-Anleiheuniversum halten wir auf-
grund der Zentralbankunterstützung und
der starken asiatischen Geldfl üsse das
vordere Ende der Kurve in Südafrika,
aber auch 10-jährige koreanische Anlei-
hen weiter für attraktiv.
Schroder ISF Emerging
Markets Debt Absolute Return
Unternehmensanleihen
Zwar dürfte sich der Aufschwung
in den USA positiv auf Unternehmens-
anleihen mit Investment-Grade auswir-
ken, doch könnte die Möglichkeit einer
neuen Zinsunsicherheit einen Aufwärts-
druck auf die Spreads ausüben. Es
könnte aber auch zu einem neuerlichen
Umstieg aus Unternehmensanleihen in
Aktien kommen. Daher geben wir euro-
päischen Unternehmensanleihen mit
Investment-Grade weiterhin den Vorzug.
Die technischen Daten wirken weiter
positiv und profi tieren aufgrund der nied-
rigen Staats anleiherenditen von der
Nachfrage von An legern in festverzinsli-
che Wertpapiere. Weiteren Rückenwind
bietet auch die expansivere Geldpolitik
der EZB.
Schroder ISF EURO Corporate Bond
Hochzinsanleihen
Die Spreads von Hochzinsanleihen
haben sich nach der Ausweitung Mitte
des Jahres wieder erholt. Trotz der
schlechten Wertentwicklung in letzter
Zeit halten wir US-amerikanische Hoch-
zinsanleihen nach wie vor für anfällig, vor
allem auch deshalb, weil Liquidität bei
der Korrektur ein Problem zu sein
schien. Wir sehen die Gefahr, dass die
Volatilität in den kommenden Monaten
zunehmen könnte, da die USA näher an
eine Zinsnormalisierung rücken und
Anleger ihre Positionen rotieren.
Europa weist mit schlechtem Wachstum
und niedriger Inflation Zeichen von
Schwäche auf. Die expansivere Geldpoli-
tik in Europa stützt den Markt gegenüber
den USA. Wir gehen aber davon aus,
dass diese beiden Märkte auch weiterhin
stark ineinandergreifen.
Schroder ISF Global High Yield
Rohstoffe
Wir bleiben bei unserer neutralen
Ausrichtung. Das liegt zum einen an den
mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen
verbundenen Risiken und zum anderen
an den kurzfristigen Wirkungen der
chinesischen Politik auf die Stimmung.
Die Energiepreise haben sich nach der
jüngsten Korrektur wieder stabilisiert.
Um jedoch eine Änderung zum Besseren
zu erreichen, müsste sich erst das An -
gebot aus Saudi-Arabien verringern oder
Europa freundlichere Daten melden.
Schroder ISF Global Energy
Immobilien
In den meisten Büromärkten in
Westeuropa ging der Leerstand in der
ers ten Jahreshälfte 2014 zurück. Das ist
zum Teil auf steigende Nachfrage, speziell
von Großunternehmen, zurückzuführen,
aber auch auf niedrige Neubauzahlen und
die Umwandlung nicht mehr benötigter
Bürofl ächen in Wohnungen und Hotels.
Tatsächlich ist der Gesamtbestand an
Bürofl ächen in der ersten Jahreshälfte in
Amsterdam und Frankfurt leicht gesun-
ken. Wir gehen davon aus, dass Berlin,
Hamburg, München, Oslo und Stockholm
bei den diesjährigen Steigerungen der
Büromietpreise Vorreiter sind, während
Brüssel, Paris CBD und andere deutsche
Großstädte 2015/2016 nachziehen
werden.
Das hohe Wachstum im internationalen
Handel, das Hand in Hand mit der Ferti-
gungsverlagerung nach Asien in den ver-
gangenen 20 Jahren ging, scheint
gebremst. Zwar sehen wir noch einige
Möglichkeiten im Bereich Logistik rund
um Europas größte See- und Flughäfen.
Doch der größte Wachstumsbereich ist
unseren Erwartungen nach der Online-
Handel. Dementsprechend favorisieren
wir kleinere Lagerräume in der Nähe von
Großstädten mit beschränktem
Angebot.
Schroder ISF Global Property
Securities
Anleihen Alternative Investments
Erwartete Wertentwicklung:
Positiv Neutral Negativ
Schroders EXPERT Q4 / 2014
32
MÄRK TE
Schwellenländer – kommen sie aus ihrem Schattendasein?
Craig Botham
Volkswirt
Schwellenländer
Keith Wade
Chefvolkswirt
„Soll das Engagement in den Schwellenländern wieder
erhöht werden?“ Das ist die wohl mit wichtigste Frage,
die sich Anleger in diesem Jahr stellen. Nach der Berg-
und Talfahrt der letzten Jahre, haben viele Investoren von
übermäßig hohen Investitionen in den früher so vielver-
sprechenden Schwellenländern abgesehen – die Finger
hat man sich schließlich schon genug verbrannt. Nun
aber kommt das Interesse wieder und das nicht zu Unrecht.
Die Schwellenländer scheinen aus ihrem Schattendasein
herauszutreten – oder?
90
75
60
45
30
15
0
–15
–30
–45
Milliarden US-Dollar
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Quelle: JP Morgan, EPFR Global. Stand 27. April 2014.
Schroders EXPERT Q4 / 2014
33
MÄRK TE
Wie kam die globale Finanzkrise
in die Schwellenländer?
Eine Weile sah es so aus, als würden die
Schwellenländer der globalen Finanzkrise
standhalten. Nach einem ersten Schock
2008, erholte sich das Wachstum in den
darauff olgenden Jahren und erreichte
2011 fast wieder Vorkrisen-Niveau. Damit
verlief die Entwicklung in den Schwellen-
ländern deutlich besser als in den Indus-
trienationen. Der Grund dafür war zum
damaligen Zeitpunkt leicht ersichtlich.
Die Schwellenländer litten scheinbar
nicht unter den Problemen, welche die
stärker entwickelten Märkte belasteten.
Ihre Bankensysteme waren solide: Die
Kapitalausstattung war gut, die Einlagen-
basis stabil, und die Institute hatten kaum
Subprime-Hypotheken in ihren Büchern.
Zudem hatten viele Länder im Verlauf der
vorangehenden zehn Jahre Devisenreser-
ven angehäuft und ihre Zahlungsbilanz
gestärkt – eine Reaktion auf die Krise von
1997–98, die Asien und das Schwellen-
länderuniversum erfasst hatte.
Das erneute Wachstum in den Indus-
trieländern sowie die ultralockere Geld-
politik in den USA und Europa bescher-
ten den Schwellenländern schließlich
Kapitalzufl üsse, die 2010 fast zu einer
wahren Flut wurden. Die Anleger im
Westen suchten verzweifelt nach Ertrags-
möglichkeiten, da die Geldmarkt- und
Anleiherenditen in den Industrieländern
auf historische Tief stände gesunken wa-
ren. Aus diesem Grund wandten sie sich
den Schwellenländern zu, wo sich Wachs-
tum und Geldpolitik scheinbar von der
Entwicklung in den Industrieländern ab-
gekoppelt hatten.
2012 kam es allerdings zu einer Wachs-
tumsabschwächung in den Schwellen-
ländern, und es wurde klar, dass doch
keine wirkliche Abkoppelung vom Wes-
ten stattgefunden hatte. Die starke Ent-
wicklung in den Schwellenländern wur-
de den Anreizmaßnahmen in diesen
Märkten zugeschrieben. China beispiels-
weise hatte massive vom Bankensektor
fi nanzierte Anschubmaßnahmen erlas-
sen, wodurch die Anlageinvestitionen im
Verhältnis zum BIP mit fast 50 Prozent
ein bisher einmaliges Niveau erreichten.
Doch als die Wirkung dieser Maßnah-
men nachließ und ein Anstieg der Ex-
porte ausblieb, verlangsamte sich das
Wachstum. Die Wachstumsschwäche in
China belastete wiederum die Rohstoff -
preise und zog damit andere Schwellen-
länder in Mitleidenschaft , insbesondere
Lateinamerika.
Die endgültige Wende kam schließlich
im Sommer vergangenen Jahres, als der
Fed-Vorsitzende Ben Bernanke andeute-
te, dass die quantitative Lockerungspolitik
nicht ewig andauern würde. Die Renditen
Abb. 1: Nettomittelfl üsse der Schwellenländer
uu
60
55
50
45
40
35
30
PMI Index
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Industrieländer BRICs
Schroders EXPERT Q4 / 2014
34
MÄRK TE
der US-Staatsanleihen stiegen daraufh in,
und die Anleger begannen, ihre Ertrags-
suche in riskanteren Marktsegmenten wie
Hochzins- und Schwellenländeranleihen
zu überdenken. Kapital wurde abgezogen,
die Währungen in den Schwellenländern
werteten deutlich ab, und Erinnerungen
an 1997–98 wurden wieder wach. Die An-
leger, die allein die Suche nach höheren
Erträgen in die Schwellenländer geführt
hatte, begannen wieder im Inland zu
investieren, häufi g in US-Staatsanleihen
und deutsche Bundesanleihen.
So gesehen hat die globale Finanzkrise,
die mit der Subprime-Krise in den USA
begann, ihren Weg in die Schwellenländer
gefunden. Unterwegs stoppte sie in der
Eurozone, wo sie einige Länder an den
Rand des Abgrunds schob. Letztendlich
stand sogar die Frage im Raum, ob man
sich von der Einheitswährung lösen sollte.
Aber auch wenn jede Krise anders ist, lag
das Kernproblem jeweils darin, dass ein
sprunghaft er Anstieg der Investitionen
eine Blase erzeugte, die sich im Zuge
schärferer Kreditbedingungen schließlich
zurückbildete. Zuletzt waren davon hypo-
thekenbesicherte US-Anleihen (MBS),
Staatsanleihen der Peripheriestaaten der
Eurozone und Schwellenländeranleihen
betroff en.
Wie wir jedoch in den USA und Euro-
pa sehen konnten, haben sich die Aktien-
märkte dank der Konjunkturerholung
und der geldpolitischen Maßnahmen
verbessert und – im Falle des S&P 500 –
neue Höchststände erreicht. Für die An-
leger lautet die Frage jetzt, ob die Aktien-
märkte der Schwellenländer dieser
Entwicklung folgen können, oder ob ihre
Uhr abgelaufen ist. Was spricht für einen
möglichen positiven Wendepunkt in den
Schwellenländern? Dafür muss man sich
auf die Makroebene begeben, denn zieht
man Dinge wie die Bewertungen und die
Stimmung am Markt zu Rate, muss man
feststellen, dass diese Signale weniger
geeignet sind, um einen Wendepunkt
vorherzusagen. Denn die Märkte können
über einen langen Zeitraum über- oder
unterbewertet sein. Oder, wie John
Maynard Keynes einst treff end bemerkte:
„Die Märkte können länger irrational
bleiben, als du solvent“.
Makro-Signale
Das erste Makro-Signal wäre eine Erho-
lung des Wachstums in den Schwellenlän-
dern. Einer der zahlreichen Indikatoren
in diesem Zusammenhang sind die Ein-
kaufsmanagerindizes, die eine einheit-
liche Vergleichsgrundlage darstellen.
Diesen Indizes zufolge hinken die größe-
ren Schwellenländer weiter hinter ihren
Pendants aus den Industrieländern hin-
terher (Abb. 2).
Darüber hinaus betrachten wir das
Exportwachstum. Zwar müssen die
Schwellenländer ihre Wirtschaft unserer
Meinung nach langfristig eher auf eine
Binnennachfrage als auf eine Auslands-
nachfrage ausrichten, allerdings ist und
bleibt der Export ein wichtiger Wachs-
tumsfaktor. Gegenwärtig ist bei den Ex-
porten der Schwellenländer, wie auch bei
ihren Einkaufsmanagerindizes, noch kein
klarer Aufwärtstrend zu erkennen.
Extremrisiken
Neben den kurzfristigen Indikatoren be-
reiten Anlegern vor allem die Extrem-
risiken Sorge. Ihre Besorgnis gilt unter
Abb. 2: Abkopplung – Schwellenländer bleiben hinter dem Aufschwung der Industrieländer zurück
Quelle: Purchasing managers institute, Schroders. Stand 5. Mai 2014.
uu
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
in %
Ind
ien
Ind
on
esie
n
Sü
dafr
ika
Tü
rkei
Un
garn
Ch
ile
Ko
lum
bie
n
Po
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Tsch
ech
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Mexik
o
Peru
Sü
dko
rea
Mala
ysia
Th
aila
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Ch
ina
Ph
ilip
pin
en
Ru
ssla
nd
Bra
sili
en
■ Bruttofi nanzierungsbedarf/Devisenreserven
■ Bruttofi nanzierungsbedarf/BIP
■ Die schattierten Ländern sind die „fragilen Fünf“ (Indien, Indonesien, Südafrika, Türkei und Brasilien)
39
0 %
Schroders EXPERT Q4 / 2014
35
MÄRK TE
anderem China, wo die bisherigen Kon-
junkturprogramme zu einem Anstieg der
notleidenden Kredite im Banken- sowie
im Schattenbankensystem geführt haben.
Wie die USA und Europa muss auch
China in bestimmten Bereichen seiner
Wirtschaft die Verschuldung reduzieren.
Was die Anleger hierbei befürchten ist,
dass die Verantwortlichen die Kontrolle
über den Prozess verlieren könnten und
es dadurch zu einer starken Kreditver-
knappung und einer harten Landung
kommt. Zwischenzeitlich sah es zwar da-
nach aus, als würde die chinesische Regie-
rung die Restrukturierung relativ aggres-
siv angehen und im Finanzsektor die
Marktkräft e walten lassen. Nachdem sie
einige Zahlungsausfälle zugelassen hat,
scheint sie nun allerdings zurückzu rudern
und eine längerfristige und allmähliche
Anpassung anzustreben. Die Extremrisi-
ken werden erst zurückgehen, wenn es
Belege dafür gibt, dass das System robust
genug ist, um der Restrukturierung stand-
zuhalten. Aus Marktsicht ist das ein ent-
scheidender Punkt, denn die Anleger
werden sich daran erinnern, dass es die
Reduzierung der Extremrisiken war, die
die Rally der Vermögenswerte in der
Eurozone vor der Konjunkturerholung
ausgelöst hat. Eine weitere Sorge und
wichtige Ursache für Kapitalabfl üsse ist
das angespannte Verhältnis zwischen
Russland und der Ukraine. Über China
und Russland hinaus gibt es noch eine
Reihe anderer Probleme, wobei hier
die Staaten der „fragilen Fünf “ (Indien,
Indonesien, Südafrika, Türkei und Bra-
silien) und der makroökonomische An-
passungsprozess im Mittelpunkt stehen.
Die aktuelle Lage der
Schwellenländer
Die Sorgen der Anleger konzentrieren
sich off enbar auf einige konkrete Kenn-
zahlen. Für viele Schwellenländer liegt das
Problem in hohen Leistungsbilanzdefi zi-
ten, die sich oft durch kreditfi nanzierten
Konsum gebildet haben. Eine weitere, da-
mit verbundene Schwierigkeit, ist die
kurzfristige Abhängigkeit der Länder von
Auslandsfi nanzierungen. Längerfristige
Finanzierungen dürft en weniger proble-
matisch sein. Schulden, die jedoch inner-
halb der nächsten zwölf Monate fällig
werden, bergen aufgrund der verschärft en
Bedingungen ein Refi nanzierungsrisiko.
Eine gute Kennzahl in diesem Zusam-
menhang ist der externe Bruttofi nanzie-
rungsbedarf, d. h. die Summe von Leis-
tungsbilanzdefi zit und allen kurzfristigen
(innerhalb von zwölf Monaten fälligen)
Auslandsschulden. Stellt man diese Kenn-
zahl den Devisenreserven und dem BIP
eines Landes gegenüber, zeigt sich, inwie-
weit sich ein Land selbst fi nanzieren kann,
falls es keine Mittel aus dem Ausland
mehr erhält, bzw. wie stark seine Wirt-
schaft von der Auslandsfi nanzierung ab-
hängig ist (Abb. 3).
Ein weiteres Problem ist ein Haushalts-
defi zit. Es ist ein Beleg dafür, dass ein
Land mehr ausgibt, als es einnimmt. Hohe
Defi zite führen zu einer wachsenden Ver-
schuldung und können – wie im Falle
eines hohen Leistungsbilanzdefi zits – die
Besorgnis hervorrufen, dass das Land
seine Schulden möglicherweise nicht
zurückzahlen kann. Ein Haushaltsdefi zit
kann Folgen für das Bonitätsrating des
Landes haben und birgt die Gefahr einer
Abb. 3: Externer Bruttofi nanzierungsbedarf der Schwellenländer
Quelle: Thomson Datastream, JEDH,
Schroders. Stand 12. Mai 2014.
uu
Schroders EXPERT Q4 / 2014
36
MÄRK TE
höheren Besteuerung in der Zukunft , was
Investoren abschrecken kann. Dies führt
wiederum zu einem möglicherweise ne-
gativen Einfl uss auf die Kapitalbilanz und
somit zu einer Erschwerung der Finanzie-
rung des Leistungsbilanzdefi zits. Länder,
die bei diesen Kennzahlen kritische Werte
aufweisen, müssen Anpassungen vorneh-
men. Aber wie sieht dieser Anpassungs-
prozess auf makro ökonomischer Ebene
genau aus?
Was sagt die volkswirtschaftliche
Theorie? Der Anpassungsprozess
in Ländern mit Leistungsbilanz-
defi zit
Th eoretisch erfolgt die Anpassung durch
eine Abwertung der Landeswährung. Im
Falle eines Leistungsbilanzdefi zits nimmt
ein Land Kredite im Ausland auf; es ver-
kauft also die eigene Währung, um Mittel
aus dem Ausland zu erhalten. Dadurch
entsteht Abwertungsdruck auf die Lan-
deswährung. Im Zuge der Währungs-
abwertung verteuern sich die Importe,
während die Exporte billiger und damit
für das Ausland attraktiver werden. Da-
durch verbessert sich die Handelsbilanz
und somit auch die Leistungsbilanz. Dies
klingt einfach, aber in der Praxis können
Länder off enbar dauerhaft Leistungs-
bilanzdefi zite aufweisen, selbst, wenn
sich ihre Währungen abschwächen. Viele
Schwellenländer haben das gezeigt. Um
das Defi zit zu reduzieren, scheint zusätz-
lich ein bestimmter Auslöser benötigt zu
werden, der dazu führt, dass ausländi-
sche Anleger keine Kredite mehr geben
und das Land damit zur Anpassung
zwingen. Dieses Mal war der Auslöser
off enbar die Rückführung der quantita-
tiven Lockerungspolitik (das Tapering)
durch die US-Notenbank.
Der Anpassungsprozess ist mit Belas-
tungen verbunden. So verursacht die Ab-
wertung der Währung zunächst einen
Anstieg der Infl ation. Dies ist in vielen
Schwellenländern zu beobachten. Auch
wenn die Auswirkungen der Wechsel-
kursbewegungen auf die Preisentwick-
lung, also das Ausmaß, in dem die
Währungsabwertung zu einer höheren
Infl ation führt, von Land zu Land unter-
schiedlich ausfallen. Da die Zentral-
banken der Schwellenländer in den letz-
ten zehn Jahren zunehmend auf direkte
Infl ationsziele umgestellt haben, dürft en
zukünft ig Zinserhöhungen folgen. In
allen Staaten der fragilen Fünf wurden als
Reaktion auf die Währungsschwäche und
die anhaltend hohe Infl ation die Zinsen
angehoben. Was den Anlegern nun Sorge
bereitet, sind die Auswirkungen dieser
Zinserhöhungen auf die Wirtschaft stätig-
keit und die Kosten für den Schulden-
dienst. Höhere Zinsen werden Konsum
und Investitionen voraussichtlich schmä-
lern. Auch die Einkommen werden auf-
grund der höheren Kosten für die Bedie-
nung der Schulden unter Druck geraten.
Verschuldete Haushalte und Unterneh-
men könnten versucht sein, ihre Schulden
abzubauen anstatt zu konsumieren oder
zu investieren und damit das Wachstum
zu stärken. Außerdem besteht die Gefahr,
dass die Zinserhöhungen den ohnehin
schon angeschlagenen Unternehmen end-
gültig den Todesstoß versetzen und zu
einer Welle von Zahlungsausfällen füh-
ren, was wiederum den Finanzsektor in
Bedrängnis bringt. Ein Wachstum der Ex-
Die Daten sind sortiert nach Quartilen.
■ Erstes Quartil
■ Zweites Quartil
■ Drittes Quartil
■ Viertes Quartil
Quelle: Thomson Datastream, Bloomberg,
IMF, Schroders. Stand 14. April 2014.
uu
Schroders EXPERT Q4 / 2014
37
MÄRK TE
porte wird diese Belastung voraussichtlich
nicht kompensieren können, höchstens in
kleineren, sehr off enen Volkswirtschaft en.
Theorie und Praxis:
Die Folgen für die Schwellen länder
Wie könnte nun trotzdem ein voraus-
sichtlicher „Fahrplan der Erholung“ in
den Schwellenländern aussehen?
Am schnellsten wird die Reduzierung
des Leistungsbilanzdefi zits in Schwellen-
ländern erfolgen, die
– off en sind (großer Anteil des Außen-
handels am BIP, sodass sich eine Ex-
porterholung stärker auswirkt)
– ihre Verschuldung reduzieren
– ihre Lohnstückkosten senken und ihre
Wettbewerbsfähigkeit steigern
– in Länder mit starkem Wirtschaft s-
wachstum exportieren
– eine Abwertung ihrer Währung zulas-
sen
Einige dieser Maßnahmen machen al-
lerdings schmerzhafte Einschnitte er-
forderlich: Der Abbau von Schulden,
die Senkung der Lohnstückkosten (d. h.
Reallohnsenkungen) und die Anpas-
sung der Währung bedeuten wirtschaft-
liche Belastungen, die die konjunktu-
relle Entwicklung beeinträchtigen
werden. Je weniger Möglichkeiten zur
Anpassung zur Verfügung stehen, desto
stärker wird von den verbleibenden
Optionen Gebrauch gemacht. Für sehr
geschlossene Volkswirtschaften, die
entschlossen sind, ihre Währung zu
verteidigen, könnten der Schuldenab-
bau und die Senkung der Lohnstück-
kosten daher schmerzhafter ausfallen.
Man könnte hier vom „griechischen
Weg“ sprechen.
Die Unterteilung der Schwellenländer
in off ene und geschlossene Defi zit -
länder ist schwierig, da es keinen festen
Wert gibt, der ein Land als „geschlossen“
oder „off en“ kennzeichnen würde; viel-
mehr ist der Übergang fl ießend. Je höher
der Außenhandelsanteil (Importe + Ex-
porte) am BIP ist, desto off ener ist eine
Volkswirtschaft . In unserer Stichprobe
(Tabelle 1) hat Brasilien die geschlossens-
te und Th ailand die off enste Wirtschaft .
Wer passt sich am schnellsten an?
Wir haben zwar kein Modell zur genauen
Vorhersage der Anpassungsgeschwindig-
keit, aber wir können eine fundierte
Vermutung darüber anstellen, wie die
Defi zitländer im relativen Vergleich ab-
schneiden werden. In Tabelle 1 werden
die oben genannten Kriterien für Schwel-
lenländer mit Leistungsbilanzdefi zit un-
tersucht. Insgesamt sollten sich in den
Ländern weiter unten in der Tabelle,
besonders in den Ländern in dunkelblau,
die Leistungsbilanz und die Marktstim-
mung schneller verbessern. Bei ihnen ist
der Anpassungsprozess im Wesentlichen
weiter fortgeschritten als bei den Ländern
weiter oben in der Tabelle, und sie sollten
schneller wieder ein Wachstum verzeich-
nen. Das heißt jedoch nicht, dass sie keine
Probleme haben, denn wir versuchen nur,
die Verbesserung der Leistungsbilanz zu
messen, und nicht die gesamtwirtschaft -
liche Verfassung.
Besonders überraschend ist die gute
Position von Südafrika, da das Land zu
den fragilen Fünf gehört und die makro-
ökonomischen Anpassungen noch nicht
Tabelle 1: Voraussichtliche Anpassungsgeschwindigkeit
Handels-
offenheit
2012
(Außen-
handel in %
des BIP)
Kredit-
wachstum
(gleitender
3-Monats-
Durchschnitt
per Jan.
2014, in %)
Zunahme
des Kredit-
wachstums
z. Vj, in Pp.
Lohnwachs-
tum (gleit.
3-M-Durch-
schnitt,
neueste
Zahlen, in %)
Zunahme
des Lohn-
wachstums
z. Vj, in Pp.
Veränderung
REER seit
Mai 2013 (%)
Durchschn.
progn. Ver-
änderung
des BIP-
Wachstums
der Handels-
partner, 2014
ggü. 2013
(handels-
gewichtet,
in Pp.)
Veränderung
Brutto-
Devisen-
reserven
seit Mai 2013
(%)
Wertung
insgesamt
Türkei ■ 49,7 ■ 33,9 ■ 16,1 ■ 16,3 ■ 2,3 ■ –14,2 ■ 0,4 ■ –1,9 ■
Peru ■ 39,3 ■ 17,0 ■ 4,1 ■ 6,9 ■ 3,2 ■ –3,4 ■ 0,3 ■ –2,7 ■
Polen ■ 77,3 ■ 3,6 ■ 2,3 ■ 4,8 ■ 2,7 ■ 2,7 ■ 1,0 ■ –6,7 ■
Thailand ■ 136,5 ■ 12,2 ■ –6,5 ■ 7,3 ■ –1,5 ■ –7,8 ■ 0,2 ■ –4,5 ■
Brasilien ■ 29,0 ■ 14,0 ■ –1,0 ■ 3,0 ■ –0,2 ■ –9,3 ■ 0,2 ■ –2,8 ■
Chile ■ 68,3 ■ 13,8 ■ –0,5 ■ 5,8 ■ –0,3 ■ –11,0 ■ 0,2 ■ 2,0 ■
Indien ■ 36,9 ■ 14,7 ■ 0,2 ■ –2,9 ■ –6,9 ■ –9,3 ■ 0,3 ■ 13,7 ■
Indonesien ■ 59,8 ■ 20,6 ■ –2,0 ■ 12,4 ■ –7,6 ■ –13,0 ■ 0,2 ■ –2,4 ■
Kolumbien ■ 35,9 ■ 13,1 ■ –0,2 ■ 1,7 ■ –1,5 ■ –9,9 ■ 0,4 ■ 8,7 ■
Mexiko ■ 53,9 ■ 10,1 ■ –2,1 ■ 3,8 ■ –0,5 ■ –5,0 ■ 0,9 ■ 11,5 ■
Südafrika ■ 53,1 ■ 7,1 ■ –0,5 ■ 4,3 ■ –3,8 ■ –12,6 ■ 0,0 ■ 10,0 ■
uu
Schroders EXPERT Q4 / 2014
38
MÄRK TE
in dem Umfang umgesetzt hat wie In dien
beispielsweise. Die dunkelblaue Wertung
von Südafrika spiegelt das relativ lang-
same Kreditwachstum des Landes, sein
rückläufi ges Lohnwachstum, die Auswei-
tung seiner Reserven und die Abwertung
des Rand wider. Diese Faktoren werden
die Binnennachfrage dämpfen, insbeson-
dere die Nachfrage nach Importen, und
die südafrikanischen Exporte wettbe-
werbsfähiger machen. Die Leistungs-
bilanz sollte davon entsprechend profi -
tieren. Am anderen Ende der Wertung,
ebenfalls in der Gruppe der fragilen
Fünf, steht die Türkei. Hier scheinen die
Anpassungen gerade erst begonnen zu
haben. Die jüngsten aggressiven Zins-
erhöhungen müssen erst noch Wirkung
zeigen, und auch der schmerzhaft e
Schuldenabbau steht dem Land noch
bevor. Wie auch im Falle von Südafrika
kommen dazu noch politische Risiken.
Wie geht es weiter?
Kombiniert man die obige Tabelle mit
der aktuellen Leistungsbilanzposition
der Defi zitländer, lassen sich einige
Vermutungen über die weitere Entwick-
lung anstellen.
Bei kleineren Defi ziten ist der Anpas-
sungsdruck geringer. Von den fragilen
Fünf scheint Indien den Anpassungspro-
zess fast hinter sich zu haben. Dies und
die relativ günstige Wertung in Tabelle 1
lassen einen baldigen Aufschwung der
indischen Wirtschaft vermuten. In der
Türkei, in Peru und Südafrika braucht der
restliche Anpassungsprozess dagegen
off ensichtlich noch deutlich länger. Die
ersten beiden Länder sind in Tabelle 1
zudem in orange gekennzeichnet. Mit an-
deren Worten: Sie haben mit den Anpas-
sungen gerade erst begonnen und noch
viel Arbeit vor sich. In beiden Ländern
wird es voraussichtlich zu einem starken
Schuldenabbau und einer realen Neuaus-
richtung (d. h. Lohnkürzungen und/oder
Stellenabbau, Reduzierung von Konsum
und Investitionen) sowie zu einem
nachhal tigen Druck auf die Währung
kommen. Der Außenhandel kann dies ge-
ringfügig kompensieren, dennoch gehen
wir von einer deutlichen Beeinträch-
tigung des Wachstums aus. Vermutlich
wird der Rückgang der Importe bei der
Anpassung eine wichtige Rolle spielen,
da das Wachstum bei den Handelspart-
nern nur geringfügig zunimmt, was
eine exportbasierte Anpassungsstrategie
begrenzt.
Ein großes Leistungsbilanzdefi zit be-
deutet allerdings nicht automatisch, dass
noch eine starke Abwertung nötig ist. Der
südafrikanische Rand und die tür kische
Lira haben bereits deutlich an Wert verlo-
ren. Normalerweise trägt eine Währungs-
abwertung erst mit einiger zeitlicher
Verzögerung zur Verringerung des Leis-
tungsbilanzdefi zits bei. Zwischenzeitlich
kann sie das Defi zit sogar vergrößern –
ein Phänomen, das als „J-Kurven-Eff ekt“
bezeichnet wird. Dennoch: Bis zur Ver-
ringerung des Leistungsbilanzdefizits
wird der Abwertungsdruck anhalten,
ebenso wie der Inflationsdruck. Daher
muss die Geld politik solange restriktiv
bleiben, bis das Leistungsbilanzdefi zit
zurückgeführt wurde.
uu
Schroders EXPERT Q4 / 2014
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MÄRK TE
Wichtiger Hinweis: Die hierin geäußerten Ansichten und Meinungen stammen von Keith Wade und Craig Botham und stellen nicht notwendi-
gerweise die in anderen Mitteilungen, Strategien oder Fonds von Schroders ausgedrückten oder aufgeführten Ansichten dar. Dieses Doku-
ment dient nur Informationszwecken und ist keinesfalls als Werbematerial gedacht. Das Material ist nicht als Angebot oder Werbung für ein
Angebot gedacht, Wertpapiere oder andere in diesem Dokument beschriebene verbundene Instrumente zu kaufen. Keine Angabe in diesem
Dokument sollte als Empfehlung ausgelegt werden. Individuelle Investitions- und/oder Strategieentscheidungen sollten nicht auf Basis der An-
sichten und Informationen in diesem Dokument erfolgen. Herausgegeben von Schroder Investment Management Limited, 31 Gresham Street,
London EC2V 7QA. Zugelassen und unter der Aufsicht der Financial Conduct Authority.
Der Anpassungsprozess:
Zusammenfassung
Kurz gesagt, die Netto-Exporte müssen
sich deutlich erholen. Wo die Anpassung
über den Export nicht möglich ist, muss
sie über eine interne Drosselung und
eine Reduzierung der Importe erfolgen.
Bis der Anpassungsprozess abgeschlos-
sen und die Währung stabilisiert ist,
muss die Geldpolitik restriktiv bleiben.
Die interne Drosselung wird eine Anpas-
sung der Reallöhne und Preise (im
schlimmsten Fall wie in Griechenland)
sowie einen Schuldenabbau umfassen.
Das gilt insbesondere in den Ländern, in
denen das Kreditwachstum nach wie vor
hoch ist. Wie stark die Drosselung im
Inland ausfallen muss, wird von der
Handelsoff enheit des jeweiligen Landes
abhängen.
Offene und geschlossene
Defi zit-Volkswirtschaften
Off ene Volkswirtschaft en sind eher in
der Lage, die schmerzhaft en Nebenwir-
kungen des Anpassungsprozesses zu ver-
meiden, da sie durch den Außenhandel
Wachstumsimpulse sowie neue Devisen
erhalten können. Das bedeutet nicht,
dass der Prozess für sie keine Belastun-
gen mit sich bringt, nur werden sie wahr-
scheinlich nicht so stark ausfallen wie in
geschlossenen Defi zit-Volkswirtschaft en.
So schlimm wie in den europäischen
Peripheriestaaten muss es allerdings
nicht sein, denn über die Währungsab-
wertung kann bereits ein Teil der Belas-
tungen abgefedert werden.
Alles in allem glauben wir, dass sich die
Schwellenländer erholen werden, einige
sicher schneller als andere. Auch wenn
sich die Wolken noch nicht ganz verzogen
haben und es sicherlich noch eine Weile
dauern wird, so ist der Schatten doch
nicht mehr ganz so dunkel. Und mit einer
gezielten Auswahl erfahrener Fondsma-
nager in diesen Märkten, kann man
durchaus wieder erste Schritte in die
Schwellenländer wagen.
Schroders EXPERT Q4 / 2014
SPEZIAL
40
Die versteckten Gefahren beim passiven FondsmanagementFondsmanager, die dem Markt dauerhaft hinterherhinken, könnten
Anleger unter Umständen dazu bringen, ihr Vermögen nur noch „passiv“
verwalten zu lassen. Einer der vielen Gründe, die für eine solche Vor-
gehensweise sprechen, ist die Tatsache, dass die durchschnittlichen
Renditen aus dem aktiven Management die höheren Kosten dafür
möglicherweise nicht decken.
Abb. 1: Die Asset-Allokation ist wichtig: Renditen über einen Zeitraum von drei Jahren von Fonds mit unterschiedlichen Anlageklassen
3-jährige Rendite (% p. a.)
Quelle: Schroders. Daten aus S&P Indices versus Active Funds (SPIVA) Scorecard Mid-Year 2013. Rückblick
über drei Jahre. Entsprechende Indizes: S&P 500, S&P 700, S&P/IFCI Composite, Barclays Emerging Markets,
Barclays Long Government, Barclays Long Government/Credit, Barclays High Yield, 30. Juni 2013.
▲ Rendite des Index
■ Interquartilsabstand
bei Fondsrenditen
20
15
10
5
0US Large-Cap
Core FundsInternational
FundsEmerging Market
Equity FundsEmerging Market
Debt FundsUS Government
Long FundsUS Investment-
Grade Long FundsUS High Yield
Funds
Schroders EXPERT Q4 / 2014
SPEZIAL
41
Auch wenn dies im engeren Sinne
zutreff en mag: Es wäre eventuell
ein Fehler, zu denken, dass die
Umstellung auf passiv automatisch den
risikoärmeren Weg zum Erfolg darstellt.
Es existieren durchaus Gefahren, die mit
einer passiven Vorgehensweise verbun-
den sind:
– Renditeunterschiede bei Portfolios sind
die Folge von Vermögensauft eilung
und aktiven Entscheidungen bei der
Titelauswahl.
– Passive Indizes können unerwünschte
Tendenzen und versteckte Konzentra-
tionsrisiken bergen. Gleichzeitig ist
der Anleger damit einem größeren sys-
temischen Risiko ausgesetzt.
– Um eine effi ziente Kapitalverteilung in-
nerhalb der Märkte zu gewährleisten,
ist aktives Management erforderlich.
– Es gibt bestimmte Typen von aktiven
Managern, die die passiven Indizes
langfristig in den Schatten stellen. Häu-
fi g sind es die mit einem „aktiven
Anteil“.
Die wichtige Rolle der
Asset-Allokation
Zuallererst darf man nicht vergessen, dass
die Vermögensauft eilung eine der wich-
tigsten Entscheidungen für jeden Anleger
darstellt. In dem Beispiel in der nachfol-
genden Abbildung 1 ist der Einfl uss der
Entscheidung, die in Bezug auf die Asset-
Allokation getroff en wird, wichtiger als
die Entscheidung für aktiv oder passiv.
Eine Reihe von wissenschaft lichen Unter-
suchungen hat bestätigt: Die Entschei-
dung darüber, wie man sein Vermögen
auf die verschiedenen zugrundeliegenden
Anlageklassen verteilt, kann bei Portfolios
starke Unterschiede in der Wert-
entwicklung zur Folge haben.
Ob und wie viel man auf verschiedene
Anlageklassen verteilt, ist daher eine
Entscheidung von allerhöchster Bedeu-
tung. Sie ist obendrein unausweichlich
aktiv – es ist schließlich unmöglich, eine
passive Entscheidung in Bezug auf die
Vermögensauft eilung zu treff en. Wie im-
mer sie auch ihre Portfolios verwalten:
Anleger kommen nicht umhin, eine Ent-
scheidung darüber zu treff en, welche
breiteren Anlagekategorien, also Aktien,
Anleihen, Immobilien, alternative Wert-
papiere usw., sie verwenden wollen. So-
bald diese Frage geklärt ist, muss der
Anleger erneut eine Entscheidung tref-
fen, die sich diesmal auf das zu verwen-
dende Instrument bezieht: Soll man akti-
ves oder passives Management wählen,
um Zugang zu den ausgewählten Anla-
geklassen zu erhalten? uu
Abb. 2: Die tendenzielle Ausrichtung an der Markt-kapitalisierung kann die Renditen beeinträchtigen
Abb. 3: Auswahl nach Wert und/oder Qualität kann Früchte tragen beim Investieren
Quelle: MSCI Barra, Schroders. Beide Indizes in US-Dollar,
Nettorenditen reinvestiert, 28. Februar 2014.
in %
350
300
250
200
150
100
50
01999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013
MSCI World Equally Weighted MSCI World (market cap)
Quelle: MSCI Barra, Schroders. Beide Indizes in US-Dollar,
Nettorenditen reinvestiert, 28. Februar 2014.
in %
250
200
150
100
50
01999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013
MSCI World Quality MSCI World Value MSCI World
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42
Unerwünschte Verzerrungen
bei den Bewertungen
Das Investieren mit Hilfe von passiven
Indizes kann sicherlich Vorteile wie
Diversifi zierung, Transparenz und niedri-
ge Kosten bringen. Aber auch passive
Stra tegien haben ihre speziellen Risiken.
Beispielsweise gewichten traditionelle
Aktienindizes ihre Aktien nach der Markt-
kapitalisierung, sodass in der Regel größe-
re Unternehmen dominieren. Ende April
2014 machten Large-Cap-Titel mit mehr
als 20 Milliarden US-Dollar drei Viertel
des Gesamtwertes des MSCI World Index
aus – ein Vergleichsindex, an dem sich
passive Anleger häufi g orientieren.
Auch wenn es intuitiv richtig erschei-
nen mag, Aktien auf diese Art zu gewich-
ten, so gibt es bei diesem Ansatz doch eine
Reihe von Problemen. Erstens investieren
Anleger auf diese Weise in die Gewinner
von gestern. Es handelt sich dabei um die
größten Titel, die zwar in der Vergangen-
heit eine gute Wertentwicklung erzielt ha-
ben, mittlerweile aber stärker zu einer
Underperformance neigen könnten. Die-
ser Eff ekt ist deutlich spürbar, wenn ein
traditioneller nach Marktkapitalisierung
gewichteter Index wie der MSCI World
verglichen wird mit einem Index, bei
dem die tendenzielle Marktkapitalisie-
rung keine Rolle spielt, wie z. B. beim
MSCI World Equally Weighted Index.
Der nach Marktkapitalisierung gewichtete
Index ist deutlich abgeschlagen, wie man
in der Abbildung 2 ersehen kann.
Problematisch ist, dass die an der
Marktkapitalisierung orientierten Indizes
die Anleger indirekt dazu zwingen, hoch
bewertete Titel zu kaufen und sich von
günstigen zu trennen, nach dem Prinzip
„buy high, sell low“ („Kaufe zu hohen
Preisen und verkaufe zu niedrigen“). Das
widerspricht vielen bewährten Anlage-
strategien, so unter anderem denen, die
von berühmten Investoren wie Benjamin
Graham und Warren Buff ett erfolgreich
praktiziert werden. Ihr Ansatz besteht da-
rin, anhand von Kennzahlen wie dem
Kurs-Gewinn-Verhältnis niedrig bewer-
tete Titel zu kaufen und sie zu hohen
Kursen wieder zu verkaufen.
Neben ihrer Tendenz zu teuren Titeln
mit hoher Bewertung können Indizes
aber auch eine Neigung zu solchen ha-
ben, die auf der Grundlage von Kenn-
zahlen wie der Stabilität des Gewinn-
wachstums als minderwertig eingestuft
werden. Beide Typen – ob teuer bewertet
oder schlechter Qualität – dürft en sich
langfristig als Belastung für die Renditen
erweisen. Im Gegensatz dazu erzielen
Titel mit niedrigen Bewertungen oder
von hoher Qualität oft eine Überrendite
gegenüber den traditionellen Bench-
marks (Abbildung 3).
Beschränkte Auswahl und
Konzentrationsrisiko
Ein weiteres Problem, das passive Anleger
zu lösen haben, ist die fehlende Bandbrei-
te, die sich aus der an Indizes orientierten
Anlagestrategie ergibt. So besteht der
MSCI World Index derzeit aus etwa 1.600
Aktien. Wohingegen jedoch das Univer-
sum globaler Aktien mit ausreichender
Liquidität für eine effi ziente Anlage über
15.000 Werte umfasst. Darüber hinaus
engen indexorientierte Anleger, wie be-
reits gesagt, ihre Auswahlmöglichkeiten
durch ihre Tendenz zu großen Unterneh-
men noch weiter ein. Es gibt außerhalb
der Reichweite des Indexes eine enorme
Palette an Werten mit mittlerer, geringer
und sehr geringer Marktkapitalisierung,
die viele Large Caps erwiesenermaßen
langfristig überrundet haben.
uu
Abb. 4: Der MSCI World Index ist anfällig gegenüber einer Underperformance seiner Top-Five-Werte …
Quelle: MSCI Barra, Bloomberg, Schroders. Stand 6. Juni 2014.
Position Titel Gewichtung
1 Apple 1,5 %
2 Exxon Mobil 1,3 %
3 Google 1,0 %
4 Microsoft 0,9 %
5 Johnson & Johnson 0,8 %
in %
110
105
100
95
90
8502/2014 03/2014 04/2014 05/2014
MSCI World
Schroders EXPERT Q4 / 2014
SPEZIAL
43
In bestimmten Marktumfeldern können
sich diese inhärenten Tendenzen zusätz-
lich verstärken, wenn sich in den tradi-
tionellen an Marktkapitalisierung orien-
tierten Indizes sogar noch größere
Konzentrationen entwickeln. So bestand
der MSCI World im Februar 1989 zu 44
Prozent aus japanischen Aktien, als sich
bei den japanischen Anlagekursen eine
Blase bildete. Im Februar 2000 entfi elen
über 35 Prozent des gleichen globalen
Indexes auf Technologie- und Telekom-
munikationsaktien. In beiden Fällen ent-
wickelten sich diese beiden Marktseg-
mente – japanische Aktien sowie der
Technologie- und Telekommunikations-
sektor – im weiteren Verlauf wesentlich
schlechter als der Durchschnitt.
Dieses Konzentrationsrisiko besteht
nach wie vor. Ende Februar 2014 entfi e-
len knapp über neun Prozent des Wertes
des MSCI World Index auf die zehn Top-
Werte, die in Zahlen weniger als ein Pro-
zent aller Titel ausmachten. Das heißt,
dass für jeden, der einen indexorientier-
ten Fonds kauft , eine erhebliche Konzen-
trationsgefahr besteht. Darüber hinaus
stammten auch noch drei der vier
größten Werte aus dem IT-Sektor:
Apple, Google und Microsoft . Seit
Februar hat Google eine deutlich unter-
durchschnittliche Wertentwicklung erzielt,
was die Wertentwicklung des gesamten
an der Marktkapitalisierung orientierten
In dexes nach unten zieht (Abbildung 4).
Systemische Risiken
Fraglos noch problematischer für passive
Anleger ist das unbeabsichtigte systemi-
sche Risiko, das ihnen durch diesen An-
satz drohen kann. Grund dafür ist die
sogenannte Preisfi ndungsmethode, d. h.
das Verfahren, durch den der Markt den
Kurs für einen bestimmten Wert ermit-
telt. Ein aktiver Manager, der positive
Informationen in Bezug auf einen Titel
erhält, wird diesen mit großer Wahr-
scheinlichkeit kaufen. Das führt zu
einem Kursanstieg. Ebenso dürft e ein
Manager, der Negatives über einen Titel
erfährt, dazu beitragen, dass dessen Kurs
fällt. Diese Diff erenzierung führt dazu,
dass aktive Manager auch als „Preisge-
ber“ bezeichnet werden können. In der
Folge werden sie das Kapital in die ge-
sünderen Unternehmen investieren. Im
Gegensatz dazu können passive Manager
nicht zwischen Gut und Böse, zwischen
Spreu und Weizen wählen. Sie sind ge-
zwungen, in alle Titel in einem Index zu
investieren – ungeachtet der eigenen
Meinung zu deren Wert oder Qualität.
Dementsprechend werden sie oft als
„Preisnehmer“ bezeichnet. uu
Abb. 5: Die Zunahme passiver Strategien läuft zeitlich parallel mit stärkeren Korrelationen und höherer Volatilität
Quelle: Fidelity Investments, „Active and Passive Investing: Both Are Essential to Long-Term Financial Markets Health“ by Ren Cheng, Juni 2012.
%-ualer Anteil von Indexfonds
am Gesamt-Fondsvermögen in %
Monatliche Korrelationen unter
den Russell Top 200 Titeln
30
25
20
15
10
5
0
60
50
40
30
20
10
0
0,8
0,7
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
01997 19991995 1931 1941 1951 1961 1971 1981 1991 20012001 2003 2005 2007 2009 2011 2011
■ ETFs Titelkorrelationen
■ Passive Investmentfonds Durchschnittl. Korrelation
■ % der Handelstage mit weniger als
2 % Preisbewegung (S&P 500)
Schroders EXPERT Q4 / 2014
SPEZIAL
44
Dieses „Hinnehmen müssen“ von Preisen
kann ungewollte Folgen haben. Der Ver-
mögensverwalter Fidelity Investments
schätzt, dass das in passiven Aktienfonds
und in börsengehandelten Fonds (ETF)
verwaltete Vermögen seit 1995 signifi kant
zugenommen hat. Zwischen 1995 und
2011 hat sich die Zahl der US-Aktien-
indexfonds von 4 auf 27 Prozent erhöht.
Im selben Zeitraum stiegen die durch-
schnittlichen Aktienkorrelationen – die
Tendenz zur gemeinsamen Entwicklung
von Aktienkursen – im Schnitt von 24 auf
42 Prozent, wie aus dem ersten Diagramm
in der Abbildung 5 zu ersehen ist. Parallel
dazu nahm auch die Volatilität am US-
Aktienmarkt deutlich zu, was durch das
zweite Diagramm in Abbildung 5 veran-
schaulicht wird. Das impliziert, dass pas-
sive Fonds durch parallel verlaufendes
Kaufen und Verkaufen derselben Index-
aktien möglicherweise zu diesen Eff ekten
beigetragen haben.
Auff ällig ist, dass in der letzten Zeit
auch eine verstärkte Synchronisierung der
internationalen Märkte zu beobachten ist.
Unternehmen werden globaler und ver-
zeichnen eine immer ähnlichere Kursent-
wicklung. Ein Index, der in einer Region
volatiler geworden ist, dürft e mit größerer
Wahrscheinlichkeit gleichzeitig mit ei-
nem Index in einer anderen Region fallen.
Anleger, die sich für eine Investition in
passive Fonds mit Aktien mit hoher Markt-
kapitalisierung entschieden haben – um,
sagen wir einmal, die idiosynkratischen
Risiken kleiner Unternehmen zu vermei-
den – haben möglicherweise einfach nur
ein Risiko durch ein noch größeres, syste-
misches Risiko ersetzt.
Dieses Problem wird noch dadurch
verstärkt, dass bestimmte Aktien- und
Rentenmärkte im Vergleich zu ihren lang-
fristigen durchschnittlichen Bewertungs-
niveaus nicht günstig erscheinen. So ist
beispielsweise das Shiller-KGV – eine
Kennzahl für den langfristigen Wert zur-
zeit höher, als es im Durchschnitt bei US-
Aktien bisher der Fall war, während die
Renditen für US-Staatsanleihen niedriger
liegen (Abbildung 6). Diese hohen Bewer-
tungen können sich mittelfristig aufl ösen,
was die Renditen der passiven Anleger
treff en wird, die im Moment kaufen.
uu
Wachstum passiver US-Strategien und Titelkorrelationen Volatilität von US-amerikanischen Large-Cap Titeln
Abb. 6: Aktien und Anleihen erscheinen nach langfristigen Kennzahlen teuer
Abb. 7: Die Wertentwicklungschancen in den weltweiten Märkten ändern sich ständig: Nettoprozentsatz der Aktien, die die regionalen MSCI Indizes überrunden bzw. dahinter zurückbleiben
Quelle: Robert Shiller’s Online Data http://www.econ.yale.edu/~shiller/data.htm, Schroders, Dezember 2013.
80
70
60
50
40
30
20
10
80
70
60
50
40
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20
101994 19941998 19982002 20022006 20062010 20102014 2014
in % in %
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
1880 18801900 19002000 2000
Shiller KGV Langfristiger Durchschnitt Langfristige US-Anleihen Langfristiger Durchschnitt
1920 19201940 19401960 19601980 1980
in % in %
Schroders EXPERT Q4 / 2014
SPEZIAL
45
Natürlich kann ein aktiver Manager, der
sich seine Titel im Markt aussuchen kann,
immer noch Wertnischen fi nden und
gleichzeitig teure Regionen und Einzelti-
tel vermeiden. So könnte er z. B. die USA
unter- und preiswertere Regionen überge-
wichten und verschafft sich damit einen
Vorteil.
Dabei kommt ihm die Freiheit zugute, sich
auf allen Märkten rund um den Globus
umschauen zu können, wo es einen über-
durchschnittlich hohen Anteil von Werten
mit überdurchschnittlicher Wertentwick-
lung gibt. So zeigt das linke Diagramm in
Abbildung 7, dass Ende April 2014 69 Pro-
zent aller Aktien im japanischen Markt im
laufenden Jahr eine Outperformance er-
zielt haben. Im Vorjahr waren es hingegen
lediglich 43 Prozent. Im Gegensatz dazu
schlug der US-Markt (Diagramm rechts)
im Laufe von zwei Jahren in die andere
Richtung um. Während also ein passiver
global agierender Manager gezwungen ge-
wesen wäre, undiff erenziert beide Märkte uu
Shiller-KGV für US-Aktien im Vergleich
zum langfristigen Durchschnitt
Renditen von langfristigen US-Anleihen im
Vergleich zum langfristigen Durchschnitt
Quelle: Schroders, Stand 30. April 2014. Der Anteil globaler Aktien, die die regionalen MSCI Indizes im Universum QEP Mega to Small übertreffen.
Japan: Nordamerika:
1 „Active Share and Mutual Fund Perfor-
mance“, Antti Petajisto, Financial Analysts
Journal 2013, Volume 69, Nummer 4.
3
2
1
0
–1
–2
Schroders EXPERT Q4 / 2014
SPEZIAL
46
zu kaufen, bot sich einem aktiven Manager
eine große Chance, das Kapital durch gute
Titelauswahl in Japan zu steigern. Und da-
bei gleichzeitig – sofern die Befugnis dazu
da war – bestimmte US-Titel unterzu-
gewichten.
Die Bedeutung des aktiven Anteils
Trotz der off ensichtlichen Mängel könn-
ten sich Anleger dennoch für passives
Management interessieren, wenn sie nicht
die Ressourcen haben, sich einen aktiven
Manager zu suchen, der langfristig über-
durchschnittliche Renditen erzielen kann.
Sicherlich gab es im Laufe der Jahre einige
Untersuchungen, die die diesbezügliche
Fähigkeit aktiver Manager in Frage
stellten. Eine neuere Studie,1 die Antti
Petajisto während seiner Zeit als Professor
für Finanzwirtschaft an der NYU Stern
School of Business durchführte, kam aber
zu dem Schluss, dass aktive US-Aktien-
Fondsmanager durchschnittlich durchaus
in der Lage sind, den Index zu schlagen.
Allerdings wird diese überdurchschnitt-
liche Wertentwicklung häufi g durch Ge-
bühren und Transaktionskosten erodiert.
Interessanterweise zeigte sich, dass ein
Managertyp auch unter Abzug dieser
Kosten mit höherer Wahrscheinlichkeit
eine Outperformance erzielen kann: die
sogenannten „Stockpicker“, deren Port-
folios deutlich vom Index abwichen. Mit
anderen Worten: die Manager mit einem
hohen aktiven Anteil.
Diese Überrendite war besonders be-
merkenswert, da der US-Aktienmarkt
allgemein als einer der effi zientesten
Märkte der Welt gilt und als der, der am
schwersten zu übertreff en ist. Abbildung 8
gibt einen Überblick über die Überrendite
in brutto und netto, die von verschiede-
Abb. 8: Nicht alle aktiven Manager sind gleich: die Überrendite verschiedener Typen von US-Aktienfondsmanagern gegenüber dem Index von 1990 bis 2009
Quelle: „Active Share and Mutual
Fund Performance“, Antti Petajisto,
Juli 2013 (http://www.petajisto.net).
Das Diagramm zeigt die annualisierte
gewichtungsbereinigte Wertentwick -
lung von US-Aktienfonds, unter Aus -
schluss von Index- und Sektorfonds
sowie Fonds mit weniger als 10 Mio.
$ Vermögen.Stockpicker Konzentriertes
PortfolioFaktor-wetten
Moderat aktiv gemanagt
Indexnahes Portfolio
in % p. a.
uu nen Managertypen über einen Zeitraum
von 20 Jahren erwirtschaft et wurde. Die
Manager mit der Möglichkeit, deutlich
andere Standpunkte als die Benchmark zu
beziehen, schnitten dabei tendenziell bes-
ser ab, wobei die Gruppe der Stockpicker
netto wie brutto eine auff allende Outper-
formance erzielen konnte.
Diese Gruppe bezog Positionen, die
sich deutlich von der Benchmark unter-
schieden. Dennoch war ihr Risiko gegen-
über der Benchmark geringer als bei
der konzentrierten Managergruppe. Die
Studie hat daher die Gründe untermauert,
die langfristig für aktives Management
sprechen.
■ Vor Abzug von Gebühren
und Transaktionskosten
■ Netto
Fazit
Es ist also offensichtlich, dass man beim Festlegen einer An-
lagestrategie nur schwer daran vorbeikommt, aktive Entschei-
dungen zu treffen. Es kann Gründe geben, sich für einen
passiven Anlageweg zu entscheiden. Aber dann muss man
sich darüber im Klaren sein, dass es dabei unvorhergesehene
Risiken gibt. Dazu gehören ungewollte Titelkonzentrationen,
systemische Risiken und Kauf bei zu hohen Bewertungen.
Auch wenn es kein Allheilmittel ist: Mit aktivem Manage-
ment lassen sich einige dieser Probleme lösen. Es kann
sich auch stark auf die Renditen auswirken: Bestimmte
aktive Fondsmanager sind nachweislich in der Lage, lang-
fristig eine überdurchschnittliche Wertentwicklung zu erzielen.
Es handelt sich dabei um Manager mit einem hohen aktiven
Anteil.
Wofür sie sich auch am Ende entscheiden mögen: Wir sind
der Ansicht, dass Anleger die in diesem Aufsatz angesproche-
nen Aspekte kennen und sich ein gehend damit befasst haben
müssen. Nur dann können sie beruhigt sein, sich für die zu
ihren Anforderungen und Gegebenheiten passenden Optionen
entschieden zu haben.
SCHRODERS BUCHEMPFEHLUNG
Schroders EXPERT Q4 / 2014
47
VERMISCHTES
Der große Erfolg ihres ersten Buches „Der
größte Raubzug der Geschichte“ versetzte
nicht nur die gesamte Buchbranche in Erstau-
nen, sondern überraschte auch die beiden noch recht
jungen Ökonomen Matthias Weik und Marc Friedrich.
Nun folgt ihr nächstes spannendes Werk. Nun
kann man natürlich kritisch anmerken: Noch ein
Buch zur Finanzkrise, das vor dem großen (oder
einen weiteren) Crash warnt? Das hatten wir doch
schon so oft . Ja das ist wohl wahr, dabei glänzt dieses
Buch aber mit reichlich hand festen Zahlenmaterial
und Fakten.
Die beiden Autoren geben eine Bestandsaufnahme
der derzeitigen Situation und besprechen durchaus
aktuelle Th emen. Eindringlich weisen sie darauf hin,
dass die Protagonisten aus Finanzindustrie, Staaten
und Politik nichts aus der seit 2008 sichtbaren und
vor sich hin schwelenden Finanzkrise gelernt haben.
Sie erläutern ausführlich die aus Sicht von Finanz-
industrie und der ihr dienenden Politik plausiblen
Gründe für ausbleibende und überfällige Reformen
im Finanzsektor. Lohnenswerterweise wird nicht nur
die schon unzählige Male beschriebene Finanzkrise
erneut aufgearbeitet, sondern auch besonders deut-
lich die Manipulationen des Libors und ähnlicher
Leitzinssätze thematisiert.
Auch widmen sich die Autoren intensiv den Ver-
schuldungen der Staaten in Europa. Dabei führen sie
aus, wie die angeblichen „Rettungsmaßnahmen“ von
Banken, Staaten und des Euros langfristig zu einer
volkswirtschaft lichen Katastrophe und am bitteren
Ende zum Staatsbankrott Deutschlands führen werden.
Fragen wie: Wie geht es Deutschland wirklich? Profi -
tieren wir Bürger tatsächlich von der EU und dem
Euro – oder werden wir bald unser blaues Wunder
erleben? Wo landet tatsächlich ein beträchtlicher Teil
der deutschen Steuergelder? Kann Deutschland notfalls
die Eurozone, gar die ganze EU „retten“?
werden ausführlich und interessant diskutiert.
Matthias Weik und Marc Friedrich bringen an-
schauliche Beispiele wie beispiels weise den Wechsel
des Fußballnationalspielers Sami Khedira vom VFB
Stuttgart zu Real Madrid. Sie zeigen den Weg auf,
den die Transfersumme in Höhe von 14 Millionen
Euro innerhalb des Euro systems genommen hat und
wie diese die Target2-Forderungen der Deutschen
Bundesbank erhöht haben. Mittels vieler anderer
Fakten weisen die Autoren nach, dass das heu tige
Finanzsystem nicht nur schon einige Nahtod-Erfah-
rungen hinter sich hat, sondern als Ganzes eine
begrenzte Lebensdauer aufweist. Aber die Autoren
beschäft igen sich in ihrem Buch auch mit Lösungs-
ansätzen und sind überzeugt, dass der unvermeid-
liche Crash letztendlich zur Lösung vieler bestehen-
der Probleme beitragen wird. Sie geben dem Leser
einen Leitfaden zur Vermögenssicherung und be-
handeln ausführlich die unterschiedlichen Anlage-
klassen (Aktien, Immobilien, Edelmetalle, Bargeld,
Lebensversicherungen, etc.) Äußerst interessant
sind die Ansichten der Autoren zu einem erneuten
weltweiten Goldstandard, der ihrer Meinung nach
in einer globalisierten Ökonomie nicht funk-
tionieren kann.
Wir fi nden:
Das Buch ist inhaltlich
hervorragend, sehr
verständlich und auch
unterhaltsam geschrieben.
Die einzelnen Kapitel
sind schlüssig aufgebaut
und gut struk turiert.
Fazit:
Das neue Buch ist äußerst
lesenswert! Vielen Dank
an die Autoren für dieses
wichtige Werk.
Der Crash ist die Lösung:WWaarruummm dddeeerrrr fififi nnnaaallleee KKKooollllllaaapppsss
kkkooommmmmmttt uuunnnndddd wwwiiiieee SSSSiiieee
IIhhrr VVVeerrrmmmööögggeenn rreeetttttteeenn
Matthias Weik & Marc Friedrich
Schroders EXPERT Q4 / 2014
48
VERMISCHTES
Helmut W. B. Schroder, 1901 – 1969, Gemälde von Edward Halliday (1902 – 1984), Öl auf Leinwand.
Schroders Chronik
Die Nachkriegsjahre in London
Schroders EXPERT Q4 / 2014
49
VERMISCHTES
Die Kriegsanstrengungen hatten Großbritan-
nien zu Kriegsende zwei Drittel seines
Außenhandelsvolumens gekostet und die
Staatsverschuldung verdreifacht. Großbritannien war
von amerikanischer Finanzhilfe abhängig, und die
Währung des Landes verlor stetig an Wert. Ein
Zurück zur früheren Weltmachtrolle war aus wirt-
schaft lichen Gründen ebenso wenig möglich wie aus
poli tischen. Viele der britischen Kolonien verlangten
nach Selbst bestimmung. Auch zuvor gesellschaft lich
benachteiligte Gruppen forderten ihre Rechte ein.
Innen politisch standen für die Nach kriegsregie-
rungen die Versorgung der Bevölkerung und später
die Verbesserung ihres Lebensstandards sowie die
Wiederherstellung der internationalen Konkurrenz-
fähigkeit der Wirtschaft im Vordergrund. Der Staat
versuchte nicht nur, durch die Konjunkturpolitik
Wirtschaft skrisen zu vermeiden, sondern engagierte
sich auch durch entsprechende Vor gaben und
Kon trollen bei der Gestaltung der Preise und der
Löhne um die Wirtschaft zu kontrollieren und zu al-
ter Blüte zu bringen. Die J. Henry Schroder & Co.
musste in den ersten Jahren nach dem Krieg stark um
ihr Überleben kämpfen. Glück licherweise hatte sie,
im Gegensatz zu vielen anderen Banken in London,
eine „Schwesterbank“ in New York, die Schrobanco.
Die Schwestergesellschaft war mit ausreichend Kapi-
tal ausgestattet und gehörte zu den führenden
Banken im Dollar-basierten inter nationalen Handels-
geschehen. Helmut Schroders Nachkriegsstrategie
war, dass sich Schrobanco in verstärktem Maße um
den Aus -bau des internationalen Bankgeschäft es
kümmerte und das Londoner Unternehmen versuch-
te, wieder auf die Beine zu kommen. Und das stellte
eine recht große Herausforderung dar. Denn das
Unternehmen war nach dem Krieg im Prinzip fast
tot. Die Mit arbeiterzahl hatte sich auf etwa 100 ver-
mindert, ausstehende Kreditverbindlichkeiten betru-
gen nur noch 261.000 Pfund, was der niedrigste
Stand seit 1850 war, und das eingebrachte Kapital der
Partner belief sich auf nur noch 778.000 Pfund – zu
einem Großteil fest gebunden in illiquiden Immo bi-
lienanlagen.
Einer der wichtigsten Punkte im Über lebenskampf
der J. Henry Schroder & Co. war der enge Zusammen-
halt der Partner und ihre Einigkeit in allen anstehen-
den Belangen. Helmut Schroder, Senior Partner des
Unternehmens, hatte nach dem Krieg starke Proble-
me mit seiner Gesundheit und gelegentlichen
Depressionen – der Stress das Unternehmen auf-
rechtzuerhalten, hatte ihn regelrecht krank gemacht.
Aus diesem Grund spielte er auch keine wirklich
aktive Rolle mehr in diesen Jahren und überließ viele
Entscheidungen seinen Partnern. Ins besondere
Henry Tiarks, der seit Oktober 1944 als Helmuts
Stellvertreter agierte, spielte zur damaligen Zeit eine
wesentliche Rolle. Er vertieft e wichtige Verbindungen
zu bestehenden und neuen Kunden, saß in diversen
Aufsichtsräten, wie bei Antofagasta Railway, Pressed
Steel, Joseph Lucas and Securicor und war Direktor
der Bank of London.
Kurz nach dem Krieg wurden drei neue Partner
ernannt: Toby Caulfeild, 43, der bei der J. Henry
Schroder & Co. seit 1924 angestellt war und befördert
wurde, nachdem er aus dem Kriegs ministerium zu-
rückkehrte und fortan für Lateinamerika zuständig
war; Alexander Abel Smith, 42, und Lord Strathallan,
39, welche beide 1946 zu der J. Henry Schroder & Co.
kamen und über tiefgreifende Erfahrungen im
Investmentgeschäft ver fügten. Im Oktober 1948
übernahm Lord Strathallan, späterer Earl of Perth,
die Geschäft sführung federführend für die nächsten
10 Jahre, nachdem sich die Gesundheit von Helmut
Schroders so stark verschlechterte, dass er selbst dazu
nicht mehr in der Lage war. In den darauff olgenden
Jahren folgten noch einige Einstellungen und Beför-
derungen von erfahrenem Personal um die Zukunft
der J. Henry Schroder & Co. zu stärken.
Die Kriegsanstrengungen hatten Groß britannien zu
Kriegsende zwei Drittel seines Außenhandelsvolumens
gekostet und die Staatsverschuldung verdreifacht.
Schroders EXPERT Q4 / 2014
50
VERMISCHTES
Britisches
Könnte der Buckingham-Palace
sprechen, so hätte er bestimmt
viel zu erzählen. Das erste Haus
am heutigen Standort des Buckingham
Palace wurde Goring House genannt.
Etwa 1633 wurde es von George Goring,
dem 1. Earl of Norwich errichtet. Das
Haus, welches heute das Zentrum
des Palastes bildet wurde jedoch 1703
von John Sheffi eld, dem 1. Herzog von
Buckingham und der Normandie erbaut
und erhielt den Namen: „Buckingham
House“. Ursprünglich war der Palast ein-
fach ein großes, aber einfaches Stadthaus
der gehobenen Klasse und es war noch
keine Rede davon, dass es mal zu einer
der bekanntesten Adressen auf der Welt
avancieren würde.
1761 wechselte das „Buckingham House“
seinen Besitzer. König Georg III., dem
man nachsagt, er wäre geistig umnachtet
gewesen, erstand das Stadthaus für seine
Frau Charlotte als private Residenz. In
den darauf folgenden 75 Jahren wurde
das ehemals vergleichsweise kleine Haus
mehr und mehr ausgebaut und erhielt
bald den Namen „Queen’s House“. Das
Gesicht des Hauses hatte sich schon zu
diesem Zeitpunkt merklich geändert. Als
jedoch der sehr verschwenderische Sohn
König Georgs, Georg IV., das Haus über-
nahm, hatte er Großes damit vor: Es
sollte zu einem Palast umgebaut werden.
Das Projekt verschlang Unsummen an
Geld und dauerte weitaus länger als er-
wartet. Das Gebäude wurde mit Bath
Stone verkleidet und war im neoklassi-
schen Stil gehalten.
Erst sein jüngerer Bruder William IV.
vollendete das Werk, zog aber nicht selber
ein. Die bei ihrem Volk sehr beliebte
Königin Victoria war die erste, die den
Palast im Jahre 1837 bezog und diesen
damit zur offi ziellen Residenz der briti-
Die offi zielle Anschrift der eng-
lischen Königin, Elisabeth II.,
ist der Buckingham Palace in
London. Für sie ist der Palast
Wohnung und Arbeitsplatz
zugleich. Das erklärt eventuell
auch die überaus hohe Anzahl
an Zimmern – über 700 an der
Zahl, die geradezu auffordern
Ver stecken zu spielen. Lange
Zeit war der Palast nur auser-
lesenen Gästen vorbehalten.
Dies hat sich geändert, denn
seit dem 7. August 1993 ist es
möglich, einen Teil der Zimmer
zu besich tigen. Die Privatge-
mächer der „Queen“ sind aller-
dings auch weiterhin tabu.
Ein feudales HeimDer Buckingham Palace – So wohnt die Queen
Ein Gemäuer mit Geschichte
Schroders EXPERT Q4 / 2014
51
VERMISCHTES
schen Monarchie machte. Doch ihr war
der Palast zu klein und so baute man
rasch einen weiteren Gebäudefl ügel an die
Ostseite als Abschluss zur Straße „Th e
Mall“ an. Seitdem ist der „Buckingham
Palace“ in London der offi zielle Regie-
rungssitz der Könige und Königinnen
Großbritanniens.
Zu Hause bei der Königin
Die über 700 Zimmer des Buckingham
Palace verteilen sich auf drei Stockwerke.
Die Haupträume des Palastes liegen im
Hauptgeschoss hinter der nach Westen
ausgerichteten Glasfassade im hinteren
Teil des Palastes. Zum Palast gehören
außerdem eine eigene Post, ein Kino, ein
Swimmingpool, ein Atombunker sowie
ein 16 Hektar großer Garten. Berühmt ist
der Balkon an der Ostseite des Gebäudes.
Von ihm aus winkt die Königsfamilie dem
Volk zu besonderen Anlässen zu.
Der Palast dient der Königin und ihrer
Familie als Wohnung. Aber er ist auch
Bürogebäude und Ort für königliche
Zeremonien, Staatsbesuche und offi zielle
Veranstaltungen. Die Königin hat übri-
gens eine persönliche Flagge, die so
genannte Standarte. Sie wird auf dem
Palast gehisst, wenn die Königin anwe-
send ist. Man weiß also immer, ob je-
mand daheim ist oder nicht.
Was können Besucher ansehen?
19 luxuriös eingerichtete Staatsgemä-
cher, die so genannten State Rooms der
Königin, können seit 1993 besichtigt
werden. Dort empfangen die Königin
und Mitglieder der königlichen Familie
normalerweise ihre Gäste. Aus diesem
Grund sind die Räume nur acht Wochen
im Jahr – von August bis September – zu
sehen, wenn die Königin in Schottland
weilt. Neben exquisiten Möbelstücken
aus England und Frankreich gibt es
unbezahlbare Stücke der königlichen
Sammlung wie Gemälde von Rembrandt
und Rubens zu bestaunen.
Von März bis Oktober kann man auch
den nahegelegenen königlichen Fuhr-
park, „Royal Mews“ genannt, mit seinen
prächtigen Staatskarossen und pompö-
sen Kutschen – darunter die Goldene
Kutsche – besichtigen. Mittlerweile ist
selbst der Privatgarten der Königin zu
bestimmten Zeiten des Jahres der Öff ent-
lichkeit zugänglich. Und sollte man vor
verschlossenen Toren stehen, weil die
Queen gerade zu Hause ist, gibt es ja
immer noch die traditionelle Wachab-
lösung vor dem Buckingham Palace. Sie
fi ndet von April bis Juli täglich und von
August bis März jeden zweiten Tag statt,
wenn es das Wetter zulässt.
H Y P O T H E K A G I O G E L D B E U T E L V E R M O E G E N A S P E K T V E R L U S T A N O E T I G U N G T U R F I H R B E E S A L I V E O L E S U E S S I S P O N S O R E N E M I T T E N T I N V E S T I E R E N K A T N A S I E N O R T L E R S E K R E T A E R A Z W I N G E N E A E N D E R U N G A R I E L D I O G E N E S E G G E N E R E L L D A S C A N N A L E N S T I E R E O S R E T O U R E R K A M E R A L I S T I K C R E M E K E I N L I M I T G E I Z L U T A O E R E E R O S T E M I S S I O N W A E H R U N G N I E S I R H A G P U E R E E T A K T P L U T O D U K E E G O I S T N A R U H I T O I S A W I S O I N E I N A B E R G R A D E N D S T A T I O N
Es weihnachtet sehr . . .
Gewinnen Sie einen, komplett in den
Trendfarben weiß und blau, geschmück-
ten Weihnachtsbaum, welcher Ihnen
pünktlich am Weihnachtsmorgen nach
Hause geliefert wird.
Schroders EXPERT Q4 / 2014
52
VERMISCHTES
Schicken Sie uns das Lösungswort zusammen mit
Ihren Kontaktdaten bitte bis zum 12. Dezember 2014
per Mail an: [email protected]
Stichwort: Expert-Kreuzworträtsel
Die Aufl ösung dieses Rätsels fi nden Sie in der
kommenden Expert-Ausgabe. Wir wünschen
viel Spaß beim Rätseln und drücken Ihnen die
Daumen.
Teilnahmebedingungen: Es gewinnt der oder die Einsender(in) mit dem richtigen Lösungswort. Bei mehr
als einer richtigen Einsendung entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter von
Schroders und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Der oder die Gewinner(in) wird
schriftlich benachrichtigt.
Expert Kreuzworträtsel
Lösung der Ausgabe 12,
3. Quartal 2014:
Lösungswort:
GO ANYWHERE FUNDS
Herr Kay Thiemann
von Talanx Deutschland AG
hat den Highlander
Picknickkorb gewonnen.
Wir gratulieren!
Finden Sie das Lösungswort,
und gewinnen Sie einen komplett
geschmückten Weihnachtsbaum.
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VERMISCHTES
Waagerecht: 1 schnell, blitzartig 5 afroamerikanischer Musikstil 9 Erwerb, Anschaffung 12 ein Schwellenland (laut Weltbank und IWF) 20 Unterstüt-zung für Staaten mit geringer Wirtschaftskraft 24 westafrikanischer Binnen staat 25 freundlich die Lippen verziehen 26 Dreifi ngerfaultier 27 ein Schwellenland (laut Weltbank und IWF) 28 Musikzeichen in Psalmen 29 Schutzdamm am Meer 30 rechter Nebenfl uss der Donau 31 großzügig, freigebig 32 Kfz-Zeichen Gotha 34 kostspielig 36 Rauchfang, Schornstein 40 Schwierigkeiten, Sorgen 42 ugs.: Gerät zur Zielführung (Kzw.) 45 Frost-gebilde 49 strenge Aufsicht, Zucht (ugs.) 51 Kulturlandschaft Dresdens 52 persönliches Fürwort 53 germanischer Wurfspieß 54 englische Bezeichnung für Aktie 55 förderlich, nützlich 59 dt. Skiläuferin: ... Mittermaier 61 von allen gern gesehen 62 rundes Kosmetikläppchen (engl.) 63 Heer; Heeresverband 64 Korbblütler 65 offener Güterwagen, Feld-bahnwagen 67 auf den Nennwert bezogener Aufschlag für geliehenes Geld 69 abwertend: kleine Ortschaft (ugs.) 73 Teil des Beines 75 Empfeh-lung 77 dem Lehnsherrn zu leistende Arbeit, Herrendienst 79 Bewohner eines Erdteils 80 mäßig warm 82 Sorte, Gattung 83 Begeisterung, Schwung 84 Gewürz; Farbstoff 85 Neuling, Grünschnabel (engl.) 87 Anlage zur Salzgewinnung 88 preußische Königin (*1776) 90 Laub-baum 92 Arbeitsgruppe; Mannschaft (engl.) 93 spöttisch: schöner Mann (franz.) 95 trocken; mager 98 Zahlstelle 100 aus einem plötzlichen Impuls heraus 104 Gewinn, Ausbeute 106 Emirat am Persischen Golf 107 abwer-tend: gemeiner, niederträchtiger Mensch (ugs.) 108 antike Hafenstadt in Italien 109 elektronische Börse in den USA (Abk.) 110 Heimat des Odysseus 111 Stifterfi gur im Naumburger Dom 112 heilig; geweiht
Senkrecht: 1 Ertrag einer Kapitalanlage 2 Kapitalbringer, Investor 3 pharmazeutisch-technische Assistentin (Abk.) 4 ganz nahe 5 Staat auf dem Weg zum Status einer Industrienation 6 Fluss zur Aller (Oberharz) 7 Frauenkurzname 8 den Mond betreffend 9 Junge, Bub 10 Aufgeld 11 Brauch, Sitte (lateinisch) 13 früherer Lanzenreiter 14 Frauenname 15 Mundfessel 16 Schwermetall 17 Stacheltier 18 Zahlungsmittel 19 ein Schwellenland (laut Weltbank und IWF) 21 Umstellung, Wandel 22 euro-päisches Volk 23 vergnügt 33 Bezeichnung für ein asiatisches Land mit hohem Wachstum 35 unverfälscht 37 ein Schwellenland (laut Weltbank und IWF) 38 Halstuch 39 früher; lieber 41 schmieren, fetten 43 Grund-stoffteilchen 44 Schnittblumengefäß 46 Vereinigung von aufstrebenden Volkswirtschaften 47 englischer Dramatiker (John) 48 Ertrag bringendes Vermögen 49 Börsenplatz am Main 50 zeitliches Abstimmen von Abläu-fen (engl.) 56 Sitzmöbelstück für eine Person 57 Wertpapier 58 spöttisch 60 Faser des Espartograses 61 organisierter Markt für den Handel mit Vermögenswerten 66 kleines Lasttier 68 Bereich, Distrikt 70 griechische Hauptstadt 71 börsenfähiges Papier 72 amerikanisches Landgut 74 grie-chische Küstenlandschaft 76 Gesichtspunkt 78 chemisches Zeichen für Radium 79 Freiheitsentzug, Haft 81 Weltorganisation (Abk.) 86 an einer höher gelegenen Stelle 89 Frau Abrahams im Alten Testament 90 Bruder Jakobs im Alten Testament 91 Heldengedicht 94 Norne der Vergangen-heit 96 Kanton der Schweiz 97 Querstange am Mast 99 weibliches Haustier 100 belgischer Kurort 101 Großmutter 102 veraltet: Erzieherin; Kosename der Mutter Goethes 103 afrikanischer Strom 105 Abkürzung für Auswärtiges Amt
Schroders EXPERT Q4 / 2014
SERVICE
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Wann und womit haben Sie
Ihr erstes Geld verdient?
In meiner Nachbarschaft war ich
früher ein gefragter Babysitter, da-
nach habe ich in einem Café hinter
der Bar und im Service gearbeitet.
Wobei entspannen Sie sich?
Bei einer Weinschorle mit meinen
Freunden auf dem Friedberger Platz
oder auf meinem Balkon.
Macht Geld glücklich?
Geld alleine macht nicht glücklich –
aber es hilft . . .
Schroders Expertplausch
Deborah Weil, Vertriebsassistenz.
Sie kam im Oktober 2013 zu Schroders.
Fragen an Deborah Weil
Was ist für Sie das größte Unglück? Wenn meiner Familie oder meinen Freunden etwas zustoßen würde.
Wo möchten Sie leben? Im Frankfurter Nordend.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Die, die zugegeben werden.
Ihre liebsten Romanhelden? Robinson Crusoe
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Christopher Columbus
Ihre Lieblingshelden/-heldinnen
in der Wirklichkeit?
Die Helden im Hintergrund,
die sich einsetzen um Anderen zu helfen.
Ihr Lieblingsmaler? U. a. Roy Lichtenstein, Andy Warhol
Ihr Lieblingskomponist? Yiruma
Ihre Lieblingstugend? Zuverlässigkeit
Ihre Lieblingsbeschäftigung? Carpe Diem.
Wer oder was hätten Sie sein mögen? Ich selbst.
Ihre Lieblingsfarbe? Blau
Ihr Lieblingsschriftsteller? U. a. gefallen mir Danielle Steel, Jojo Moyes.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Entspannt
Ihr Motto? „If you can dream it – you can do it” (Walt Disney)
Kochen Sie nach Rezept
oder Gefühl?
Nach Gefühl, denn meine persönliche
Note macht das Gericht besonders.
Stellen Sie sich vor, Sie nehmen
Ihr Frühstück, Mittag- und
Abendessen an drei verschiedenen
Orten der Welt ein – wo essen
Sie was?
Frühstück im Café de Flore in
Paris, Mittagessen im Peking Duck
House in NYC, Dinner im Rococo in
Melbourne.
Rechtliche Hinweise
Verkaufsprospekte: Der Schroders Expert stellt Informationsmaterial nach § 31 Abs. 2 Satz 4 Nr. 2 WpHG dar. Seine Adressaten sind ausschließ-
lich professionelle Kunden von Schroders. Der Schroders Expert dient nicht zur Weitergabe an private Anleger. „Schroders Expert“ stellt kein
Angebot und keine Aufforderung dar, Anteile am Schroder International Selection Fund (der „Gesellschaft“) oder an anderen möglicherweise
erwähnten Fonds zu zeichnen. Keine Angabe sollte als Empfehlung aus gelegt werden. Die Zeichnung von Anteilen an der Gesellschaft kann nur auf
der Grundlage des aktuellen Verkaufsprospekts und des letzten geprüften Jahres berichts (sowie des darauf folgenden ungeprüften Halb-
jahresberichts, sofern veröffentlicht) erfolgen. Weitere fondsspezifi sche Informationen können dem aktuellen ausführlichen sowie dem vereinfachten
Verkaufs prospekt entnommen werden, die kostenlos und in Papierform bei den Zahl-und Informationsstellen in Deutschland (UBS Deutschland AG,
OpernTurm, Bockenheimer Land straße 2–4, 60306 Frankfurt am Main, sowie Schroder Investment Management GmbH, Taunustor 1, 60310 Frank-
furt am Main [nur Infor mationsstelle]) und Österreich (Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Am Stadtpark 9, A-1030 Wien, Österreich)
erhältlich sind. Risikohinweis: Investitionen in die Gesellschaften sind mit Risiken verbunden, die in den Verkaufsprospekten ausführlicher
beschrieben werden. Die in der Vergangenheit erzielte Performance gilt nicht als zuverlässiger Hinweis auf künftige Ergebnisse. Anteilspreise
und das daraus resultierende Einkommen können sowohl steigen als auch fallen; Anleger erhalten eventuell den investierten Betrag nicht zurück.
Quellenhinweis: Schroders hat in diesem Magazin seine Ansichten und Marktmeinungen wiedergegeben, und diese können sich jederzeit ändern.
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Schroders keine Gewähr. Die namentlich gekennzeichneten Artikel stammen von den genannten Autoren und stellen nicht notwendigerweise die in
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Impressum
Herausgeber:
Schroder Investment
Management GmbH
Taunustor 1 (TaunusTurm)
60310 Frankfurt/Main
Redaktion:
Nicola Raebiger,
Stefanie Schoger
Redaktionsschluss:
15. Oktober 2014
Grafi k:
A. Punkt, Darmstadt
Schroders EXPERT Q4 / 2014
SERVICE
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Wir sind gerne für Sie da:
Publikumsfonds-Team
Joachim Nareike
Leiter Publikumsfondsvertrieb
+49 (0)69 97 57 17-226
Florian Uleer
Vertriebsleiter
+49 (0)69 97 57 17-227
Caterina Zimmermann
Vertriebsleiterin
+49 (0)69 97 57 17-251
Gerrit Eicker
Vertriebsleiter
+49 (0)69 97 57 17-248
Bernd Klapper
Vertriebsleiter
+49 (0)69 97 57 17-243
Deborah Weil
Vertriebsassistenz
+49 (0)69 97 57 17-247
Ronny Pansegrau
Vertriebsleiter
+49 (0)69 97 57 17-250
Ronny Pansegrau
Vertriebsleiter
+49 (0)69 97 57 17-250
Firas Al Twal
Institutional Client Executive
+49 (0)69 97 57 17-228
Dirk Schäfer
Institutional Client Executive
+49 (0)69 97 57 17-242
Markus Gerhardt
Institutional Client Executive
+49 (0)69 97 57 17-241
Lars König
Direktor
+49 (0)69 97 57 17-224
Institutionelle Kunden
Carlos Böhles
Leiter institutionelles Geschäft
+49 (0)69 97 57 17-225
Termine
■ 28. – 30. Oktober 2014
DKM, Dortmund
■ 21.–22. November 2014
Financial Planner Forum, Berlin
■ 2. Dezember 2014
4Forum, Hotel Bayerischer Hof, München
■ 3. Dezember 2014
4Forum, Villa Kennedy, Frankfurt am Main
Webkonferenzen
Unsere Fondsmanager und Anlageexperten
präsentieren ihre Fonds und sprechen über
aktuelle Marktgeschehnisse.
Für die kostenfreie Online-Teilnahme
besuchen Sie bitte folgende Website:
http://www.schroders.com/
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Dort fi nden Sie auch die archivierten
Aufnahmen vergangener Webkonferenzen.
Aktuelle und vergangene Webkonferenzen
■ 16. Oktober 2014, 16.00 Uhr
Schroder GAIA Paulson Merger Arbitrage
mit Andrew Hoine
■ 22. Oktober 2014, 16.00 Uhr
Schroder GAIA Avoca Credit
mit Simon Thorp
■ 30. Oktober 2014, 10.00 Uhr
Schroder ISF Global Multi-Asset Income
mit Iain Cunningham
■ 4. November 2014, 15.00 Uhr
Schroder ISF EURO Strategic Bond
mit Bob Jolly
Bildnachweise
Dreamstime: Seiten 8, 11, 40
Fotolia: Seiten 10, 11, 12, 13, 29, 32, 50/51
Schroders: soweit nicht anders angegeben.
Marketing
Stefanie Schoger
Marketing Manager
+49 (0)69 97 57 17-231
Tobias Eppler
Investment Analyst
+49 (0)69 97 57 17-249
Charles Neus
Leiter Versicherungsgeschäft
+49 (0)69 97 57 17-245
Versicherungskunden
Valentin Richter
Kundenservice
+49 (0)69 97 57 17-239
Kundenservice
Martin Theis
Kundenservice
+49 (0)69 97 57 17-221
Die Wert entwicklung in der Vergangenheit ist kein zwingender Hinweis auf den zu künftigen Wertverlauf, und der investierte Betrag kann den Rück zahlungsbetrag überschreiten. Es wird auf das nicht auszuschließende Risiko von Kurs- und Währungsverlusten hingewiesen. Zeichnungen für Anteile des Fonds können nur auf der Grundlage des aktuellen Verkaufsprospekts und des letzten geprüften Jahresberichts sowie des darauf folgenden ungeprüften Halbjahresberichts, sofern ver öffentlicht, vorgenommen werden.
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