+ All Categories
Home > Documents > Höhepunkte der ASH-Jahreskonferenz und … · über die mündlichen Präsentationen und Poster der...

Höhepunkte der ASH-Jahreskonferenz und … · über die mündlichen Präsentationen und Poster der...

Date post: 17-Sep-2018
Category:
Upload: ngokhue
View: 214 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
6
1 www.myeloma.org Winter 2014/2015 Höhepunkte der ASH-Jahreskonferenz und -Ausstellung 2014 Die 56. Jahreskonferenz und -ausstellung der American Society of Hematology (ASH – Amer- ikanische Gesellschaſt für Hämatologie) fand im Moscone Center in San Francisco vom 6. bis 9. Dezember 2014 statt. Es nahmen mehr als 35.000 Hämatologen/Onkologen aus aller Welt an dieser Konferenz teil. Die jährlich wachsende Anzahl der mündlichen und Posterpräsentation zum multiplen Myelom auf der AHS-Konferenz ist ein Zeugnis für das solide Forschungsklima zum Myelom. Obwohl auf der diesjährigen Konferenz keine großen Durchbrüche beim Myelom vorgestellt wurden, zeigten die 855 Myelom-bezogenen Präsentationen einen stetigen Fortschritt auf der Seite der Forschung zum Verständnis der komplexen und sich entwickelnden Biologie des Myeloms. Auf der klin- ischen Seite zeigten auf der Konferenz Präsentationen das sich ständig erweiternde Arsenal von verfügbaren Werkzeugen für die effiziente Diagnose, Behandlung und Überwachung von Patient- en. Von besonderem Interesses waren die Präsentationen zum reichhaltigen Angebot von Kombi- nationstherapien, die uns in Richtung einer Heilung bringen. seite 2 IMF-Forschungsbeihilfen für das Jahr 2015 Seit 20 Jahren hat die International Myeloma Foundation (IMF) die vielversprechendsten Forschungsmaßnahmen auf dem Gebiet des Myeloms durch Forscher auf der ganzen Welt gefördert. Der IMF präsentierte seine Forschungsbeihilfen für das Jahr 2015 während einer Zeremonie auf der 56. Jahreskonferenz und -ausstellung der American Society of Hematolo- gy (ASH) im Dezember 2014. Der sich an die Zeremonie anschließende Empfang bot den Forschern die seltene Gelegen- heit, sich unter die Myelom-Patienten zu mischen, den potenziell Begünstigten der harten Arbeit dieser Wissenschaſtler. Lebhaſte Gespräche zwischen den Mitgliedern beider Gruppen folgten. Dr. Hiroyuki Takamatsu, Empfänger einer Forschungsbeihilfe für seine Arbeit zur Überwachung der minimalen Resterkrankung (MRD) beim Myelom. seite 4 Neuigkeiten und Anmerkungen Die Doktoren Brian Durie, Ola Landgren, Joseph Mikhael und Antonio Palumbo nahmen sich während der geschäſtigen 56. Jahreskonferenz und -ausstellung der American Society of Hematology (ASH) Zeit, sich zusammen zu setzen und die neuesten emen bei der My- elom-Behandlung für die Konferenzreihe „Making Sense of Treatment“ (Die Behandlung verstehen) der International Myeloma Working Group (IMWG) zu diskutieren. Ihr Überblick über die mündlichen Präsentationen und Poster der ASH-Konferenz enthalten schwelendes Hochrisiko-Myelom, Erstlinientherapie, die derzeitige Rolle von minimale Resterkrankung, der Stand von Transplantationsempfehlungen, Erhaltungs- und Dauertherapieoptionen, das Neueste bei der Bildgebung, Rezidiv und neue Medikamente. seite 6 Winter 2014/2015 Volume 15 Anzahl 1
Transcript

1www.myeloma.org Winter 2014/2015

Höhepunkte der ASH-Jahreskonferenz und -Ausstellung 2014

Die 56. Jahreskonferenz und -ausstellung der American Society of Hematology (ASH – Amer-ikanische Gesellschaft für Hämatologie) fand im Moscone Center in San Francisco vom 6. bis 9. Dezember 2014 statt. Es nahmen mehr als 35.000 Hämatologen/Onkologen aus aller Welt an dieser Konferenz teil.

Die jährlich wachsende Anzahl der mündlichen und Posterpräsentation zum multiplen Myelom auf der AHS-Konferenz ist ein Zeugnis für das solide Forschungsklima zum Myelom. Obwohl auf der diesjährigen Konferenz keine großen Durchbrüche beim Myelom vorgestellt wurden, zeigten die 855 Myelom-bezogenen Präsentationen einen stetigen Fortschritt auf der Seite der Forschung zum Verständnis der komplexen und sich entwickelnden Biologie des Myeloms. Auf der klin-ischen Seite zeigten auf der Konferenz Präsentationen das sich ständig erweiternde Arsenal von verfügbaren Werkzeugen für die effiziente Diagnose, Behandlung und Überwachung von Patient-en. Von besonderem Interesses waren die Präsentationen zum reichhaltigen Angebot von Kombi-nationstherapien, die uns in Richtung einer Heilung bringen.

seite 2

IMF-Forschungsbeihilfen für das Jahr 2015

Seit 20 Jahren hat die International Myeloma Foundation (IMF) die vielversprechendsten Forschungsmaßnahmen auf dem Gebiet des Myeloms durch Forscher auf der ganzen Welt gefördert. Der IMF präsentierte seine Forschungsbeihilfen für das Jahr 2015 während einer Zeremonie auf der 56. Jahreskonferenz und -ausstellung der American Society of Hematolo-gy (ASH) im Dezember 2014.

Der sich an die Zeremonie anschließende Empfang bot den Forschern die seltene Gelegen-heit, sich unter die Myelom-Patienten zu mischen, den potenziell Begünstigten der harten Arbeit dieser Wissenschaftler. Lebhafte Gespräche zwischen den Mitgliedern beider Gruppen folgten. Dr. Hiroyuki Takamatsu, Empfänger einer Forschungsbeihilfe für seine Arbeit zur Überwachung der minimalen Resterkrankung (MRD) beim Myelom.

seite 4

Neuigkeiten und Anmerkungen

Die Doktoren Brian Durie, Ola Landgren, Joseph Mikhael und Antonio Palumbo nahmen sich während der geschäftigen 56. Jahreskonferenz und -ausstellung der American Society of Hematology (ASH) Zeit, sich zusammen zu setzen und die neuesten Themen bei der My-elom-Behandlung für die Konferenzreihe „Making Sense of Treatment“ (Die Behandlung verstehen) der International Myeloma Working Group (IMWG) zu diskutieren. Ihr Überblick über die mündlichen Präsentationen und Poster der ASH-Konferenz enthalten schwelendes Hochrisiko-Myelom, Erstlinientherapie, die derzeitige Rolle von minimale Resterkrankung, der Stand von Transplantationsempfehlungen, Erhaltungs- und Dauertherapieoptionen, das Neueste bei der Bildgebung, Rezidiv und neue Medikamente.

seite 6

Winter 2014/2015Volume 15 Anzahl 1

2 www.myeloma.orgWinter 2014/2015

Neuester Stand bei den TherapienDie 56. Jahreskonferenz und -ausstellung der American Society of He-matology (ASH – Amerikanische Gesellschaft für Hämatologie) fand im Moscone Center in San Francisco vom 6. bis 9. Dezember 2014 statt. Es nahmen mehr als 35.000 Hämatologen/Onkologen aus aller Welt an dieser Konferenz teil.

Die jährlich wachsende Anzahl der mündlichen und Posterpräsenta-tion zum multiplen Myelom auf der AHS-Konferenz ist ein Zeugnis für das solide Forschungsklima zum Myelom. Obwohl auf der diesjäh-rigen Konferenz keine großen Durchbrüche beim Myelom vorgestellt wurden, zeigten die 855 Myelom-bezogenen Präsentationen einen stetigen Fortschritt auf der Seite der Forschung zum Verständnis der komplexen und sich entwickelnden Biologie des Myeloms. Auf der klinischen Seite zeigten auf der Konferenz Präsentationen das sich ständig erweiternde Arsenal von verfügbaren Werkzeugen für die effiziente Diagnose, Behandlung und Überwachung von Patienten. Von besonderem Interesses waren die Präsentationen zum reichhal-tigen Angebot von Kombinationstherapien, die uns in Richtung einer Heilung bringen.

Kombinationsstudien mit zugelassenen WirkstoffenKyprolis (Carfilzomib)Die auf der ASH-Konferenz in diesem Jahr mit Höchstspannung erwartete mündliche Präsentation zum Thema Myelom war die von Dr. Keith Stewart (Mayo Clinic, Scottsdale, Arizona) zur klinischen Studie ASPIRE, einer internationalen randomisierten Phase-III-Studie mit 792 Patienten, bei der KRD (Kyprolis® [Carfilzomib], Revlimid® [Lenalidomid], Dexamethason) mit RD (Revlimid, Dexamethason) bei Patienten mit rezidivierendem und refraktärem Myelom (Abstract Nr. 79) verglichen werden. Es war für niemanden überraschend, dass das progressionsfreie Überleben auf dem KRD-Arm bei 26,3 Monaten lag, im Vergleich zu 17,6 Monaten für diejenigen, die randomisiert RD erhielten. Obwohl das Gesamtüberleben in keiner Gruppe erreicht wurde, so zeigt sich bei mit KRD behandelten Patienten ein Trend für ein längeres Gesamtüberleben. Diese große Studie bewies, dass das KRD-Therapieschema ein akzeptables Sicherheitsprofil aufweist und hocheffizient ist, was darauf hinweist, dass es seinen Platz als potentiell neuen Standard für die Behandlung des rezidivierenden/refraktären Myeloms einnimmt.

Andere erwähnenswerte Präsentationen, die Kombinationstherapien mit Kyprolis umfassten, waren die von Dr. Antonio Palumbo (Universi-tät von Turin, Turin, Italien), mit einer Studie zur wöchentlichen Gabe von KCD (Kyprolis, Cytoxan® [Cyclophosphamid], Dexamethason) (Nr. 175); Dr. Tomer Mark (Weill Cornell Medical Center, New York City, New York) mit einer Präsentation der Daten zur Erstlinienbehandlung mit Kyprolis/Dexamethason gefolgt von einer Stammzellentnahme und einer Konsolidierung mit Biaxin® (Clarithromycin), Revlimid und Dexamethason (BiRd) (Nr. 4761); und Dr. Cara Rosenbaum (Uni-versität von Chicago, Chicago, Illinois), mit einer Posterpräsentation zu einer Phase-Ib/II-Studie zur Gabe von KPD (Kyprolis, Pomalyst® [Pomalidomid], Dexamethason) bei Patienten, die bereits mit Revlimid

behandelt wurden und vielleicht refraktär darauf reagieren, aber ent-weder nie mit einem Proteasominhibitor behandelt wurden oder nach einer Behandlung immer noch darauf ansprechen (Nr. 2109). Diese drei Studien waren sehr klein, aber erforschten ein neues Territorium bei der Anwendung von Kyprolis mit positiven Ergebnissen.

Velcade (Bortezomib)Es gab auf der ASH-Konferenz nicht weniger als 129 Präsentationen, die Kombinationstherapien mit Velcade® (Bortezomib) umfassten. Unter den hervorstehenden gab es zwei 5-jährige Nachbeobachtungen Zur Gabe von VTD gegenüber der Gabe von TD (Velcade, Thalidomid, Dexamethason gegenüber Thalidomid, Dexamethason). Die erste war eine mündliche Präsentation von Dr. Michele Cavo (Universität Bolo-gna, Bologna, Italien), die einen Vergleich der Gabe von VTD und TD als Induktionstherapie vor und Konsolidierungstherapie nach einer doppelten autologen Stammzellentransplantation (Nr. 196) aufzeigte. Die Langzeit-Nachbeobachtung zeigte einen deutlichen Vorteil beim progressionsfreien Überleben mit einem zweiten Rezidiv bei Patienten in der VTD-Gruppe. Es gab statistisch gesehen zwischen den beiden Gruppen keine deutlichen Unterschiede beim progressionsfreien Über-leben, da die meisten der Patienten des TD-Arms beim Rezidiv mit Velcade behandelt wurden.

Die zweite Präsentation war ein Poster von Dr. Laura Rosinol (Univer-sität von Barcelona, Barcelona, Spanien) mit einer Langzeit-Nachbeo-bachtung eines Vergleichs von drei verschiedenen Induktionsansätzen: VTD, TD oder Kombinationschemotherapie vor einer autologen Stam-mzellentransplantation (Nr. 3457). Wie die Studie von Dr. Cavo kommt diese PETHEMA/GEM-Studie zu dem Ergebnis, dass die VTD-Induk-tion im Vergleich zu anderen Therapieschemata in einem längeren pro-gressionsfreien Überleben resultiert. Wie schon die italienische Studie zeigte auch diese Studie keinen deutlichen Vorteil beim progressions-freien Überleben für diese drei Arme und fand heraus, dass Hochrisiko-patienten ein deutlich geringeres progressionsfreies Überleben nach einem Rezidiv zeigte, egal welche Induktionstherapie sie erhielten.

Zwei beachtenswerte Velcade-Studien wurden für ältere, neu diag-nostizierte Patienten vorgestellt, die für eine Transplantation nicht qualifiziert sind. Die erste war eine mündliche Präsentation von Dr. Maria-Victoria Mateos Universität von Salamanca, Salamanca, Span-ien) zur abwechselnden gegenüber sequenzieller Anwendung von VMP (Velcade, Melphalan, Prednison) und RD (Nr. 178). Diese Studie zeigte gleichwertige Ergebnisse bei den zwei Behandlungsansätzen und belässt die Wahl der abwechselnden oder sequenziellen Anwendung von VMP und RD beim Arzt und Patienten, die dann auf Grundlage der Bedürfnisse und Vorlieben des jeweiligen Patienten eine Entscheidung treffen. Die zweite Studie war ein von Dr. Elizabeth O’Donnell (Massa-chusetts General Hospital, Boston, Massachusetts) präsentiertes Poster zur „RVD lite“-Studie (Nr. 3454) mit 15 mg Revlimid an den Tagen 1-21, einer subkutanen Standarddosis Velcade einmal pro Woche und 20 mg Dexamethason einmal pro Woche. Diese schonendere Version von RVD für ältere Patienten wurde gut vertragen und kann auch die klinischen Vorteile verbessern, vorausgesetzt, der Patient ist in der Lage, das Therapieschema durchzuführen.

Revlimid (Lenalidomid)Von den vielen Abstracts, bei denen Revlimid eine Rolle spielte, wurde die Nachverfolgung der Auswahl der letztjährigen Plenartagung, die FIRST-Studie mit kontinuierlicher Gabe von RD gegenüber einer Gabe von MPT und RD mit festgelegter Dauer bei neu diagnostizierten Pati-enten, die für eine Transplantation nicht qualifiziert sind, mit Spannung erwartet. Die mündliche Präsentation von Dr. Cyrille Hulin ist (Univer-sitätsklinikum Nancy, Vandoeuvre-les Nancy, Frankreich) über die Aus-wirkungen des Alters auf die Wirksamkeit und Sicherheit von RD (Nr. 81) schaute auf die Untergruppen der Patienten, die jünger und älter als 75 Jahre sind, und kam zu dem Schluss, dass die kontinuierlichen Gabe von RD wirksam war und das progressionsfreie Überleben und vorläu-fige Gesamtüberleben unabhängig vom Alter erhöhte.Es gab mehrere Studien mit der Kombination aus RD und einem

Höhepunkte der ASH-Jahreskonferenz und -Ausstellung 2014

3www.myeloma.org Winter 2014/2015

experimentellen Wirkstoff, wie der monoklonale Antikörper Dara-tumumab SAR650984 und Elotuzumab oder der HDAC-Inhibitor Panobinostat. (Einige dieser Wirkstoffe werden nachfolgend unter der Teilrubrik Neue Wirkstoffe besprochen.)

Eine Studie, die sicher für diejenigen von Interesse ist, die mit Dexa-methason vertraut sind, wurde von Dr. Evangelos Terpos (National- und Kaposdistrian Universität Athen, Athen, Griechenland) auf einem Poster mit dem Titel „The Combination of Bortezomib and Lenalido-mide (VR) Consolidation Post-ASCT, in the Absence of Dexametha-sone and Bisphosphonates, Improves Response Rates and Bone Me-tabolism in Newly Diagnosed Patients with Multiple Myeloma“ (Die Kombination aus Bortezomib- und Lenalidomid (VR)-Konsolidierung Post-ASCT bei Fehlen von Dexamethason und Bisphosphonat verbes-sert die Ansprechraten und den Knochenstoffwechsel bei neu diagnos-tizierten Patienten mit multiplem Myelom) (Nr. 3462) präsentiert. Der Titel sagt bereits alles.

Pomalyst (Pomalidomid)Pomalyst (Pomalidomid) wurde in zwei bemerkenswerten mündlichen Präsentationen vorgestellt. Dr. Rachid Baz (H. Lee Moffitt Cancer Cen-ter, Tampa, Florida) präsentierte die Ergebnisse einer randomisierten Phase-II-Studie, die die Gabe von PCD (Pomalyst, Cyclophosphamid, Dexamethason) mit der Gabe von PD (Pomalyst, Dexamethason) bei Patienten mit rezidivierenden/refraktären Myelom verglich (Nr. 303). Die Gabe von PCD führte zu einem verbesserten Ansprechen und pro-gressionsfreien Überleben im Vergleich zur Gabe von PD.

Die zweite mündliche Präsentation, die der ersten unmittelbar folgte, erfolgte durch Dr. Martha Lacy (Mayo Clinic, Rochester, Minnesota). Die Studie von Dr. Lacy schaute auf die Kombination von PVD (Po-malyst, Velcade, Dexamethason) bei Revlimid-refraktären Patienten (Nr. 304) und kam zu dem Schluss, dass über 80 % der Patienten, die refraktär auf Revlimid reagierten, auf PVD ansprachen.

Studien mit experimentellen WirkstoffenIxazomibIxazomib, ein oral einzunehmender Proteasom-Inhibitor, der auch als MLN9708 bekannt ist, war Gegenstand mehrerer wichtiger Präsen-tationen, darunter die von Dr. Shaji Kumar (Mayo Clinic, Rochester, Minnesota) zu einer Phase-II-Studie mit einer Langzeit-Erhaltungs-therapie mit Ixazomib nach einer Induktionstherapie mit Ixazomib/RD (IRD) (Nr. 82). Die Ergebnisse zeigen, dass die Erhaltungstherapie mit Ixazomib bis zu 1,5 Jahre im Allgemeinen gut vertragen wurde und das Ansprechen nach einer Gabe von IRD verbesserte. Es gibt eine laufende Phase-III-Studie mit Ixazomib in Erhaltungseinstellung.

Ixazomib wird ebenfalls für Patienten mit rezidivierender/refraktärer AL-Amyloidose evaluiert. Dr. Giampaolo Merlini (Universität von Pavia, Pavia, Italien) präsentierte eine Phase-I-Studie des langfristigen Ergebnis der Gabe von Ixazomib/Dexamethason bei Patienten mit einer Dysfunktion der lebenswichtigen Organe (Nr. 3450) und kam zu dem Ergebnis, dass eine wöchentliche Gabe von Ixazomib/Dexameth-ason im Allgemeinen gut vertragen wurde und ein hämatologisches Ansprechen bei 43 % der Patienten (die zumindest ein sehr gutes par-tielles Ansprechen hatten) erbrachte, und dass diese Patienten ebenfalls eine Organantwort und ein verbessertes progressionsfreies Überleben aufwiesen. Alle (100 %) Patienten, die einer Therapie mit einem Prote-asom-Inhibitor noch nicht unterzogen wurden, zeigten eine Organant-wort auf Ixazomib, was eine willkommene Nachricht ist.

ElotuzumabDr. Saad Usmani (Levine Cancer Institute, Charlotte, North Carolina) präsentierte ein Poster zu frühen Daten einer Studie zur Kombination von monoklonalen Antikörper mit SLAM-F7, Elotuzumab mit RVD (Revlimid, Velcade, Dexamethason) bei Patienten mit einem neu diag-nostizierten Hochrisiko-Myelom (Nr. 4762). Während Elotuzumab in Verbindung mit der Gabe von RD bei einer rezidivierenden/refraktären Erkrankung beeindruckende Ergebnisse zeigt, weist dieser kombinierte Ansatz mit vier Medikamenten, um die Hochrisiko-Krankheit im Vorfeld aggressiv anzugreifen, in eine neue Richtung bei der Behand-lung des Myeloms. Obwohl Daten zur Wirksamkeit nicht präsentiert wurden, war es ermutigend zu sehen, dass das Therapieschema sicher

und gut verträglich ist, und dass die Studie derzeit in der Phase II ist. Wir werden diese fällig werdende Studie im kommenden Jahr mit Inter-esse beobachten.

Monoklonaler anti-CD 38-AntikörperDie mit Spannung erwarteten Studien zu zwei vielversprechenden monoklonalen Antikörper mit Wirksamkeit als Einzelwirkstoff wurden nacheinander von den Doktoren Thomas Martin (Universität von Kali-fornien, San Francisco, Kalifornien) und Torben Plesner (Klinik Vejle, Vejle, Dänemark) vorgestellt. Wirksamkeit als Einzelwirkstoff bedeutet, dass diese monoklonalen Antikörper ohne die Gabe von Dexametha-son oder anderen Medikamenten in frühen Studien ein Ansprechen bei Patienten hervorriefen.

Dr. Martin legte Daten zu einer Dosis-Eskalationsstudie von SAR650984 (SAR) in Kombination mit Revlimid und Dexamethason bei einer rezidivierten/refraktären Erkrankung (Nr. 83) vor. Fast alle der teilnehmenden Patienten erhielten bereits Revlimid und/oder Pomalyst und 85 % reagierten refraktär auf eine IMiD®-basierende Therapie. Fast alle erlitten nach einem vorherigen Therapieschema auf Proteasom-In-hibitor (PI)-Basis einen Rückfall. Das Gesamtansprechen (Ansprechen auf einen Rückgang des monoklonalen Proteins von mindestens 50 % oder mehr) bei allen Patienten lag bei 64,5 %. Selbst bei Patienten, die refraktär auf die IMiD-basierenden und PI-basierenden Therapien reagierten, lag das Gesamtansprechen bei 52,4 %. Das Ansprechen war schnell und vertiefte sich bei fortgesetzter Therapie und es gab kaum Nebenwirkungen. Weitere ermutigende Nachrichten folgten, als Dr. Plesner Daten zur Sicherheits- und Wirksamkeitsstudie von Daratu-mumab („Dara“) in Kombination mit der Gabe von RD bei rezidivie-rendem/refraktärem Myelom (Nr. 84) präsentierte. Alle Patienten der Studie hatten zumindest teilweise ein gewisses Ansprechen auf Dara/RD und 75 % der Patienten zeigten beim monoklonalen Protein einen Rückgang von mindestens 50 %. Darüber hinaus war die Kombination gut verträglich.

Und andere...Andere neue Wirkstoffe, die sich in frühen Studien befinden und vielversprechende Daten beim rezidivierenden/refraktären Myelom aufweisen, umfassten das Poster von Dr. Heinz Ludwig (Wilhelminen Krebsforschungsinstitut, Wien, Österreich) zum zielgerichteten Wirk-stoff NOX-A12 in Kombination mit Velcade und Dexamethason (Nr. 2111); das Poster von Dr. Jacob Laubach (Dana-Farber Cancer Research Institute, Boston, Massachusetts) zum Hypoxie-gerichteten Wirkstoff TH-302 und Dexamethason (TborD) mit oder ohne Velcade (Nr. 2142); und die mündliche Präsentation von Dr. Marc Raabs (Universität Hei-delberg, Heidelberg, Deutschland) zur Studie des pan-Kinase-Inhibitors LGH447 (Nr. 301). Wir werden diese Wirkstoffe nachverfolgen, sowie ihre Daten fällig werden und sie durch spätere Studienphasen laufen.

Ein neuer und interessanter Forschungsansatz beim Myelom wurde von Dr. Michael (Luhu) Wang (MD Anderson Cancer Center, Houston, Texas) in seiner frühen Studie des Krebsimpfstoff PVH-410 zur Behan-dlung von Patienten mit schwelender Erkrankung (Nr. 4737) vorgestellt. Es gab weitere ASH-Präsentationen zur Behandlung des schwelenden

(von links nach rechts) Drs. Antonio Palumbo und Suzanne Lentzsch

4 www.myeloma.orgWinter 2014/2015

IMF-Forschungsbeihilfen für das Jahr 2015

Seit 20 Jahren hat die International Myeloma Foundation (IMF) die vielversprechendsten Forschungsmaßnahmen auf dem Gebiet des Myeloms durch Forscher auf der ganzen Welt gefördert. Der IMF präsentierte seine Forschungsbeihilfen für das Jahr 2015 während einer Zeremonie auf der 56. Jahreskonferenz und -ausstellung der American Society of Hematology (ASH) im Dezember 2014.

Der sich an die Zeremonie anschließende Empfang bot den Forschern die seltene Gelegenheit, sich unter die Myelom-Patienten zu mischen, den potenziell Begünstigten der harten Arbeit dies-er Wissenschaftler. Lebhafte Gespräche zwischen den Mitgliedern beider Gruppen folgten. Dr. Hiroyuki Takamatsu, Empfänger einer Forschungsbeihilfe für seine Arbeit zur Überwachung der minimalen Resterkrankung (MRD) beim Myelom, erklärte seine Forschung dem Myelom-Patienten Michael Tuohy.

„Wir werden die Mechanismen der 67LR-abhängigen Apoptose entschlüsseln,“ sagte Dr. Takamatsu. „Und basierend auf den neuar-tigen molekularen Mechanismen werden wir die ideale Kombination empfehlen, um die multiplen Myelomzellen zu töten.“

Herr Tuohy, der an der ASH-Konferenz als Mitglied der Selbsthi-lfegruppe des IMF-Teams teilnahm, gab das Gespräch in einem Blog-Beitrag über den Abend wieder. „Genau das ist, was ein Patient hören möchte – diese Myelomzellen zu töten!“ schrieb er. „Tatsäch-lich sagen meine Frau und ich jeden Abend genau dieselben Worte, nachdem ich meine orale Therapie eingenommen habe.“

Die Forschungsstipendien für erfahrene Forscher werden mit 80.000 USD finanziert, während die Forschungsstipendien für Nachwuchs-forscher bei 50.000 USD liegen. Das IMF-Forschungsprogramm wird durch Spenden von Privatpersonen und Spendenaktionen der IMF-Mitglieder unterstützt.

Brian D. Novis-Forschungsstipendien 2015 für erfahrene Forscher

Claire M. Edwards, PhD (Universität Oxford, Vereinigtes Königreich) erhielt ein Forschungssti-pendium für ihr Projekt mit dem Titel „Caloric re-strictions and bone marrow adiposity in myeloma“ (Kalorienbeschränkungen und Adipositas im Kno-chenmark bei Myelom). Um neue Behandlungs-methoden zu finden, ist es wichtig, zu verstehen, wie sich das Myelom entwickelt und fortschreitet. Dr. Edwards und Kollegen konnten zeigen, dass

eine fettreiche Ernährung die Entwicklung eines Myelom fördert, was darauf hindeutet, dass Fettzellen von Bedeutung sind. Sie werden die Rolle der Fettzellen bei der Progredienz des Myeloms untersuchen und ob eine kalorische Restriktion die Tumorbelastung und Kno-chenerkrankung reduzieren kann. Dieses Projekt wird bestimmen, ob Fettzellen das Wachstum von Myelomzellen steuern und ein neues therapeutisches Ziel darstellen.

multiplen Myeloms (SMM), einschließlich einer Meta-Analyse von 12 klinischen Studien, bei denen SMM-Patienten mit unterschiedlichem Risiken der Progredienz zur aktiven Erkrankung zur Behandlung zuge-wiesen wurden (Nr. 4771, präsentiert von Jayanthi Vijayakumar von der Universität Buffalo, Buffalo, New York). Acht der Studien umfassten Daten zum Gesamtüberleben und wurden in die Analyse einbezogen. Bei allen acht Studien zeigten die Patienten, die auf SMM behandelt wurden, eine reduzierter Mortalität und ein besseres progressionsfreies Überleben im Vergleich zur Beobachtungsgruppe. Patienten, die mit einer Anti-Myelom-Therapie und Bisphosphonat-Therapie behandelt wurden, zeigten ein besseres Gesamtüberleben und progressionsfreies Überleben als die Beobachtungsgruppe, während die Behandlung mit einer Bisphosphonat-Therapie allein keinen Einfluss auf das Gesa-mtüberleben oder das progressionsfreie Überleben hatte.

Mehrere Studien untersuchten Gruppen von Patienten, die als Hochrisiko eingestuft werden, wie Personen, die fettleibig sind und/oder unter Typ-2-Diabetes (T2D) leiden, Personen mit einer Hochrisiko-Zytogenetik, ältere Menschen und Personen mit Nieren-

funktionsstörungen, die alle zusammen für den Kliniker eine einzigar-tige Herausforderung darstellen. Die Fettleibigkeit/T2D prädisponiert eine Person nicht nur dazu, ein Myelom (Nr. 2044) zu entwickeln, wir verfügen jetzt über Studien, die zeigen, dass die Fettleibigkeit das Risiko einer Progredienz von MGUS zum aktiven Myelom erhöht (Nr. 2061) und außerdem das Gesamtüberleben verkürzt (Nr. 2048). Diese Nachricht wird sicherlich die Entschlossenheit stärken, das Gewicht zu verlieren, das wir uns über die Feiertage zugelegt haben, während wir das neue Jahr beginnen.

Und zum Schluss Neuigkeiten für diejenigen, die ein Interesse an der Anwendung von medizinischem Marihuana zur Behandlung von Schmerzen und Übelkeit bei einer Therapie zum Ausdruck brachten. Ein von Dr. Maria Victoria Barbado (Universität von Sevilla, Sevilla, Spanien) vorgestelltes Poster berichtet positiv über die präklinische Anwendung von Cannabinoiden als ein Anti-Myelom-Wirkstoff (Nr. 4724). Die Behandlung verkleinerte nicht nur die Tumore und förderte das Überleben der Mäuse, sie waren wohl auch sehr entspannt.

5www.myeloma.org Winter 2014/2015

Yang Yang, MD, PhD (Universität von Alabama in Birmingham) erhielt ein Forschungsstipendium für ein Projekt mit dem Titel „The role of myeloma cell-derived Runx2 in myeloma metastasis: focus on bone microenvironment“ (Die Rolle der Myelom-zellen-abgeleiteten Runx2 bei Myelommetastasen: Schwerpunkt auf der Knochenmikroumgebung). Knochenmetastasen treten bei 90 % der Patienten mit Myelom auf, aber die Mechanismen, die für die

Ausbreitung bis in die Knochen sorgen, sind bislang unklar. Neuere Arbeiten im Labor von Dr. Yang legen nahe, dass Runx2 in Myelom-zellen die Zellen zum Absondern von löslichen Faktoren stimulieren kann, die im Knochen für Tumorzellen ein rezeptives Umfeld erzeu-gen, sodass die Tumorzellen in den neuen Knochenlagern aufgenom-men werden, überleben und wachsen können. Das aus diesem Pro-jekt erlangte Wissen kann dabei helfen, das Ergebnis vorherzusagen und neue Behandlungsmethoden zu entwickeln.

Brian D. Novis-Forschungsstipendien 2015 für Nachwuchs-forscher

Francesca Cottini, MD (Dana-Farber Cancer Institute, Boston, Massachusetts) erhielt ein For-schungsstipendium für ihr Projekt mit dem Titel „Targeting the kinase STK4 to treat myeloma“ (Die Kinase STK4 zur Behandlung von Myeloma anvis-ieren). Myelomzellen sind abnormale Plasmazellen mit defekten Genen. Dr. Cottini und Kollegen iden-tifizierten einen Mechanismus im Myelom, der das Abtöten der Gen-beschädigten Myelomzellen durch

Hemmung des Hippo-Signalweg verhindert. Sie entdeckten, dass ein Kinase-Schalter Hippo ausschalten und dadurch Krebsproliferation begünstigt. Die Forscher werden Medikamente untersuchen und vali-dieren, die diese Kinase blockieren, Hippo im Myelom wiederherstel-len und zum Myelomzelltod führen. Diese Wirkstoffe stellen daher vielversprechende neue Therapien dar.

Tarun K. Garg, PhD (Universität von Arkansas für Medizinwissenschaft, Little Rock, Arkansas) erhielt ein Forschungsstipendium für ein Projekt mit dem Titel „Myeloma cells modulate ICAM3 to evade natural killer cell-mediated lysis“ (Myelomzellen modulieren ICAM3, um sich der natürlichen Killer-zellen-vermittelten Lyse zu entziehen). Dr. Garg und Kollegen behandeln Myelom-Patienten mit spezial-isierten Immunzellen, die aktiviert und in großer

Zahl vermehrt wurden (ENK). Sie studieren Myelomzelllinien, die nicht durch ENK abgetötet wurden. Das Molekül ICAM3 ist in einer der resistenten Zelllinien seltener vorhanden. Die Forscher werden untersuchen, ob ICAM3 in den anderen drei resistenten Linien und in den Myelomzellen der Patienten ebenfalls verringert ist, um zu bestimmen, welche Patienten am meisten von dieser Therapie profi-tieren.

Patricia Maiso, PhD (Universitätsklinikum Na-varra, Spanien) erhielt ein Forschungsstipendium für ein Projekt mit dem Titel „Role of hypoxia in myeloma: new therapeutic approaches targeting minimal residual disease and drug resistance“ (Die Rolle der Hypoxie im Myelom: Neue Therapieansä-tze mit Fokus auf minimaler Resterkrankung und Arzneimittelresistenzen). Die meisten Myelom-Pa-tienten erleiden trotz des kompletten Ansprechens

auf eine konventionelle Behandlung einen Rückfall. Das Ermitteln der spezifischen Mechanismen, die das Überleben der Myelomzellen ermöglichen und einen Rückfall verursachen, ist ein wesentlicher Schritt für das Entwickeln neuer therapeutischer Maßnahmen. Dr. Maiso und Kollegen glauben, dass eine der Hauptursachen für den

Erhalt der Tumorzelle das hypoxische Umfeld im Knochenmark ist, das es einem geringen Prozentsatz der Tumorzellen ermöglicht, zu überleben, die dann in der Lage sind, die Krankheit wieder auszu-lösen.

Amit Kumar Mitra, PhD (Universität von Min-nesota in Minneapolis) erhielt ein Forschungssti-pendium für ein Projekt mit dem Titel „Identify-ing tumor response heterogenity using single-cell transcriptomics“ (Erkennen der Heterogenität beim Ansprechen von Tumoren unter Verwendung von Einzelzell-Transcriptomics). Neueste Studien ha-ben das Vorhandensein von Subpopulationen der Proteasom-Inhibitor (PI)-resistenten Myelomzellen

innerhalb heterogener Primärtumorzellpopulationen gezeigt. Das Ziel dieses Projektes ist es, ein Gen-basierendes Modell zum Erken-nen von restlichen PI-resistenten Tumorsubklonen innerhalb von Bulk-Tumoren bei neu diagnostizierten Myelom-Patienten unter Verwendung einer Einzelzell-gezielten Hochdurchsatz-Genexpres-sionsanalyse zu verwenden. Diese Forschung wird in Richtung der Entwicklung neuer Behandlungsstrategien fortgesetzt, die ganz speziell auf arzneimittelresistente Tumorsubklone in der anfängli-chen Myelom-Therapie ausgerichtet ist.

IMF-Japan-Forschungsstipendien 2015

Zusätzlich zu den Brian D. Novis-Forschungsstipendien 2015 wurden drei Forschungsstipendien durch IMF-Japan vergeben.

Hideto Tamura MD, PhD (Medizinische Hoch-schule Japan) ist Empfänger des Forschungsstipendi-ums Aki Horinouchi für seine Studie mit dem Titel „The role of SLAM family molecules and immu-notherapy with SLAM-directed chimeric antigen receptor (CAR)-engineered T-cells in myeloma“ (Die Rolle der Moleküle der SLAM-Familie und Immuntherapie mit SLAM-ausgerichteten chimären Antigenrezeptor (CAR)-synthetischen T-Zellen im

Myelom). Um das Ziel der T-Zell-Immuntherapie zu bestimmen, wird sich diese Studie auf die Mitglieder SLAM-Familie konzentri-eren und die Expression der Moleküle in menschlichen Myelom-zelllinien und Myelomzellen von Patienten sowie in Immunzellen analysieren. Dr. Tamura und Kollegen werden die Funktionen der Mitglieder der SLAM-Familie und dabei insbesondere ihr Prolifera-tionspotential und ihre Arzneimittelresistenzen analysieren und bes-timmen, ob sie mit der Pathophysiologie des Myeloms in Verbindung stehen.

Hirofumi Tachibana, MD, PhD (Universität Ky-ushu) erhielt ein Sonderforschungsstipendium für seine Studie mit dem Titel „Elucidation of the molecular mechanism on a novel apoptotic cell death-inducing pathway in myeloma cells“ (Die Erklärung des molekularen Mechanismus auf einem neuen apoptotischen Zelltod-induzierenden Signal-weg in Myelomzellen). Diese Studie wird ASO-qP-CR mit LymphoSIGHT™ vergleichen, einer Sequen-

ziermethode der nächsten Generation, die Konsensus-Primer und Hochdurchsatz-Sequenzierung einsetzt, um alle in einem Myelom-klon vorhandenen umgeschichteten Immunglobulin-Gensegmente zu amplifizieren und zu sequentialisieren, als auch mit der multi-parametrischen Durchflusszytometrie zur MRD-Erfassung in Auto-transplantaten, im peripheren Blut und in Knochenmarkzellen, um die Empfindlichkeit, Spezifität und Einfachheit dieser Methoden zu bewerten. Die Forscher werden optimale Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Myelom basierend auf Chromosomenanomalien, GEP und MRD entwickeln.

6 www.myeloma.orgWinter 2014/2015

Neuigkeiten und Anmerkungen

„Making Sense of Treatment“ (Die Behandlung verstehen) mit der IMWG

Die Doktoren Brian Durie, Ola Landgren, Joseph Mikhael und Antonio Palumbo nahmen sich während der geschäftigen 56. Jahre-skonferenz und -ausstellung der American Society of Hematology (ASH) Zeit, sich zusammen zu setzen und die neuesten Themen bei der Myelom-Behandlung für die Konferenzreihe „Making Sense of Treatment“ (Die Behandlung verstehen) der International Myelo-ma Working Group (IMWG) zu diskutieren. Ihr Überblick über die mündlichen Präsentationen und Poster der ASH-Konferenz enthalten schwelendes Hochrisiko-Myelom, Erstlinientherapie, die derzeitige Rolle von minimale Resterkrankung, der Stand von Transplantation-sempfehlungen, Erhaltungs- und Dauertherapieoptionen, das Neueste bei der Bildgebung, Rezidiv und neue Medikamente. Die individual-isierten Wiedergaben stehen auf der IMF-Website myeloma.org zur Verfügung. Klicken Sie einfach auf das IMF TV Dropdown-Menü und wählen Sie „IMWG Conference Series“.

Verpassen Sie nicht die „Best of ASH 2014“(Das Beste der ASH-Konferenz 2014)-Telefonkonferenz!

Falls Sie nicht live an der „Best of ASH 2014“ (Das Beste der ASH-Konferenz 2014)-Telefonkonferenz teilnehmen konnten, so kön-nen Sie sich dennoch anhören, was Dr. Brian Durie zu den neuesten

Nachrichten der ASH-Konferenz im Dezember 2014 zu sagen hat. Dieser 60-minütige IMF-Telefonkonferenz folgt eine 30-minütigen Frage- und Antwortrunde, die wichtige Informationen enthält, die Myelom-Patienten und die Betreuungspersonen bzw. das Pflegeper-sonal wissen müssen. Die Aufnahme ist auf der IMF-Website myelo-ma.org archiviert.

IMF führt auf der ASH-Konferenz Interviews mit Myelom-Ex-perten

Das IMF-Team filmte mehr als 40 Interviews mit Wissenschaftlern und Klinikern, die ihre Ergebnisse auf der ASH-Konferenz präsentier-ten. Diese Webcasts sind Berichte zum derzeitigen Stand einiger der interessantesten Forschungen im Bereich des Myeloms. Bitte beachten Sie, dass sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung die Befragten in ein-igen Fällen auf Interimsdaten aus unvollständigen klinischen Studien stützen. Daher sind nicht alle vorgelegten Daten Endergebnisse und es ist möglich, dass die Ergebnisse abweichen werden, wenn die Daten mit der Langzeit-Nachbeobachtung fällig werden. Keine dieser For-schungen wurde bislang einer Begutachtung durch Fachleute unterzo-gen und in einer medizinischen Fachzeitschrift veröffentlicht. Videos werden auf der IMF-Website myeloma.org veröffentlicht. Gehen Sie auf das IMF TV Dropdown-Menü und wählen Sie „Webcasts from Medical Meetings“ ehe Sie auf „Webcasts from ASH 2014“ klicken.

Hiroyuki Takamatsu, MD, PhD (Universität Kanazawa Graduiertenschule für Medizin) erhielt ein Sonderforschungsstipendium für seine Studie mit dem Titel „Minimal residual disease monitor-ing in myeloma using next-generation sequencing“ (Überwachung der minimalen Resterkrankung beim Myelom unter Verwendung der Sequen-zierung der nächsten Generation). Pathologische Studien zeigen, dass die abnormale Expression von

67LR mit einer schlechten Prognose im Zusammenhang steht. Diese Studie wird sich auf den molekularen Mechanismus der 67LR-abhän-gigen eNOS/cGMP-Signalwegsaktivierung konzentrieren. Darüber hinaus werden die Forscher zum Abdecken der Wirkstoffe, die die 67LR-abhängige Zellen verstärken, das Inhibitoren-Array-System verwenden. Basierend auf diesen Methoden werden sie die Mecha-nismen der 67LR-abhängigen Apoptose entschlüsseln und sie werden auf Grundlage der neuen molekularen Mechanismen die ideale Kom-bination empfehlen, um die Myelomzellen zu töten.

Sollten sich Patienten mit multiplem Myelom gegen Grippe impfen lassen?

Der Herbstbeginn signalisiert auch den Beginn der Grippesaison. Daher ist es Zeit, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. Der Grippe-Impfstoff ist für Myelom-Patienten sicher, und die IMF empfiehlt allen Myelom-Patienten, sich jährlich gegen Grippe impfen zu lassen. Das Cen-ter for Disease Control (CDC) der US-amerikanischen National Institutes of Health empfiehlt allen Patienten mit einer Stammzellentransplantation, sich sechs Monate nach der Transplan-tation einer Grippeimpfung zu unterziehen. Der „hochdosierte Grippeimpfstoff “ ist nur zur Verwendung bei Menschen über 65 Jahre zugelassen. Er wurde mit dem Wissen entwickelt, dass die menschliche Immunabwehr mit dem Alter schwächer wird, so dass ältere Menschen einem höheren Risiko einer schweren Erkrankung durch eine Grippe ausgesetzt sind. Der ho-

chdosierte Impfstoff enthält die vierfache Menge an Antigen, die in einer regulären Grippeimpfung enthalten sind, um so eine stärkere Immu-nantwort in dieser anfälligen Bevölkerungsgruppe zu erzielen. Jedoch ist das Potential für Nebenwirkungen dieser höher dosierten Impfung größer als bei der niedriger dosierten Impfung. Sollten sich Patienten im Alter von 65 Jahren oder älter bereits einer Grippeimpfung ohne Komplikationen unterzogen haben, so ist es für sie wahrscheinlich sicher, die hochdosierte Impfung zu erhalten. Patienten im Alter von 65 Jahren und älter, die noch nie eine Grippeschutzimpfung erhalten haben, sollte jedoch die reguläre Dosis des Impfstoffs verabreicht werden. Wie immer empfehlen wir, dass Sie Ihre individuelle Situation mit Ihrem Arzt besprechen.

Bitte senden Sie eine Anfrage an [email protected], wenn Sie zukünftige Ausgaben dieses Newsletters erhalten möchten.


Recommended