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Hochwasserschutz Thunersee Betriebsreglement für den Entlastungsstollen
Willkommen zur Medienkonferenz 22.12.2009
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1 Reguliervorschriften
2 Umweltauswirkungen
Bernhard SchudelAmt für Wasser und Abfall
Hochwasserschutz Thunersee Betriebsreglement für den Entlastungsstollen
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Hochwasserschutz Thunersee Betriebsreglement für den Entlastungsstollen
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Hochwasserschutz Thunersee Betriebsreglement für den Entlastungsstollen
Wenn der Thunersee steigt, ist es für eine wirkungsvolle Intervention oft schon zu spät
Frühzeitiger Einsatz des Stollens bei tiefem Seestand
See
pege
l
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Betriebsreglement: Erkennen von Risikosituationen und Alarmauslösung
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Hochwasserschutz Thunersee Betriebsreglement für den Entlastungsstollen
Betriebsreglement: Prinzip der Vorabsenkung
minus 10
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Vorabsenkung: Auswirkung im Hochwasser 2005
557.0
557.2
557.4
557.6
557.8
558.0
558.2
558.4
558.6
558.8
559.0
559.2
559.4
[]
IST simuliert
Kombination + Schutz der Unterlieger
Januar Februar August
0
40
80
120
160
200
240
280
320
360
400
440
480
520
560
600
640
[]
IST simuliert
Kombination + Schutz der Unterlieger
Seehöhe Thunersee
Abfluss Thunersee
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Betriebsreglement Regulierung in den Gefahrenstufen mit den Bereithaltekoten
Zielkoten Seestand
Reg
en O
rang
e
Reg
en R
ot
Sch
nee
Ora
nge
Sch
nee
Rot
557.90
557.80
557.70 557.70
557.60 557.60 557.60
557.50 557.45
557.40
557.30
557.20
Grün
minus 10
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10
Warum wählte man im letzten Jahr die Variante „minus 10“?
Hochwasserschutz: - weniger kurzfristige Absenkungen - geringere Gefahr Zeitpunkt für Absenkung zu verpassen
Abfluss in der Aare:- weniger Abflussschwankungen in der Aare
Weiteres:- weniger Umtriebe für die Schifffahrt - geringere Stollenöffnungszeiten
Nachteile von Variante „minus 10“Umwelt: unklare Auswirkungen (v.a. für die Flachmoore)
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29 Einsprachen gegen Variante „minus 10“- Bedrohung der Flachmoore- Anliegen der Schifffahrt
Negative Fachberichte zum UVB
Fazit AUE: Das Vorhaben […] ist in der vorliegenden Form nichtumweltverträglich.
Was ergab die Auflage 2008?
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Verzicht auf Variante „minus 10“
weil
- Variante aus rechtlicher Sicht schwierig oder nicht umzusetzen ist
- Gefahr von langwierigen rechtlichen Auseinandersetzungen
- Unbefriedigendes Kosten/Nutzenverhältnis für Monitoring, Schutz- und Ersatzmassnahmen
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Vergleich der Auswirkungen Reglement „minus 10“ / Reglement 2009
Reglement „minus 10“
Reglement 2009
Stollenöffnung in Stunden pro JahrMittelwerte 1999 – 2005 312 (13 Tage) 335 (14 Tage)
Anzahl StollenöffnungenMittelwerte 1999 – 2005 2.6 3.9
Anzahl Stollenöffnungen ohne HochwasserMittelwerte 1999 - 2005
1.9 2.4
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Vergleich der Auswirkungen Reglement „minus 10“ / Reglement 2009
Ist-Zustandgemessen
Reglement „minus 10“
Reglement 2009
Hochwasser 1999: Seestand in m ü.M.Abfluss Aare Thun in m3/sAbfluss Aare Bern in m3/s
559.17564612
558.76555582
558.76555582
Hochwasser 2004: Seestand in m ü.M.Abfluss Aare Thun in m3/sAbfluss Aare Bern in m3/s
558.47407478
558.16429471
558.20436477
Hochwasser 2005: Seestand in m ü.M.Abfluss Aare Thun in m3/sAbfluss Aare Bern in m3/s
559.25558603
558.87581612
558.87581612
- 41 cm
- 38 cm
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Vergleich der Auswirkungen
Liegt der Wasserstand im Sommer unter dem Regulierziel, wird der Abfluss in Thun reduziert und der Wasserstand wird angehoben (Reglement Artikel 1 Absatz 2).
Diese Abweichung von der Seestand-Abfluss-Beziehung erfolgt nur während der Gefahrenstufe „Grün“
Seestand Reglement 1998Seestand Variante minus 10Seestand Variante 2009Sommer-Regulierziel 557.80
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Umweltauswirkungen
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Negative Fachberichte zum UVB – Variante minus 10Fazit: Das Vorhaben […] ist in der vorliegenden Form nicht umweltverträglich.
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Betriebsreglement für den Entlastungsstollen
Schlussfolgerungen UVB
Variante 2009: Geringfügige Beeinträchtigungen Umwelt
➲
Häufigere Absenkungen und seltenere Überflutungen: geringfügige Auswirkungen in gewissen Bereichen der Flachmoore.
Allenfalls leichte Veränderung Vegetation (Wechselfeuchtezeiger) und OrchideenbeständeDadurch allenfalls Auswirkungen auf Schmetterlinge, Heuschrecken und Libellen
➲
Trockenfallen von Amphibienlaichgewässern durch kurzfristige Absenkungen
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Massnahmen Variante 2009
Amphibien➲
Schaffung von Ersatzgewässern im Bereich Weissenau, Lombachdelta und Kanderdelta
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Zusammenfassung UVBBereiche BemerkungenGrundwasser Grundwasserfassungen
Trinkwasserfassungen
Moorwasserhaushalt weniger Überstauungen, kurzfr. Absenkungen
Oberflächengewässer Sohlenkolmatierung
Fischzucht
Natur Flachmoore Vegetation evtl. Veränderung durch Moorwasserhaushalt
Orchideen evtl. Veränderung durch Moorwasserhaushalt
Ufervegetation Ufergehölze
Wasserpflanzen
Schilfbestände
Fauna Wasservögel
Amphibien Ersatzteiche
Krebse
Fische positiv: bessere Bedingungen für Aeschen negativ: leichte Beeinträchtigung für Hechtlaich
Schmetterlinge, Heuschrecken
positiv: weniger Überschwemmungen negativ: evtl. Vegetationsveränderung
Libellen Ersatzteiche
Landschafts- und Kulturgüterschutz
keine AuswirkungenVerbesserungmögliche Beeinträchtigungleichte Beeinträchtigungdeutliche Beeinträchtigung
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Beurteilung durch die Umweltfachstellen
Amtsbericht Gewässerschutz ( umweltverträglich)
Amtsbericht Fischerei ( umweltverträglich)
Amtsbericht Naturschutz ( umweltverträglich, sofern...
- die Ersatzmassnahmen für die Amphibien verbindlich vorliegen und die Finanzierung und der Unterhalt gesichert sind.
- zu Gunsten der Flachmoore während mindestens 5 Tagen pro Jahr Seestände > 558.00 erreicht werden (andernfalls müssen gemeinsam mit dem NSI Lösungen gesucht werden)
Amtsbericht Jagd
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Fazit- der Stollen ist betriebsbereit
- der Stollen kann mit der Variante 2009 betrieben werden
- die Hochwasser-Schutzziele werden erreicht
- die Flachmoore werden soweit wie möglich geschont
- der Kompromiss ist gefunden!
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Weiteres Vorgehen
- 25.1. bis 26.2.2010 öffentliche Auflage
- 20.1. bis 30.4.2010 Anhörung BAFU und ENHK
- ca. Juni 2010: Genehmigung (Regierungsrat)
- anschliessend: technische Umsetzung in der Steuerung
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Fragen
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