HinweisBei dieser Datei handelt es sich um ein Protokoll, das einen Vortrag im Rahmendes Chemielehramtsstudiums an der Uni Marburg referiert. Zur besserenDurchsuchbarkeit wurde zudem eine Texterkennung durchgeführt und hinter daseingescannte Bild gelegt, so dass Copy & Paste möglich ist – aber Vorsicht, dieTexterkennung wurde nicht korrigiert und ist gerade bei schlecht leserlichenDateien mit Fehlern behaftet.
Alle mehr als 700 Protokolle (Anfang 2007) können auf der Seitehttp://www.chids.de/veranstaltungen/uebungen_experimentalvortrag.htmleingesehen und heruntergeladen werden.Zudem stehen auf der Seite www.chids.de weitere Versuche, Lernzirkel undStaatsexamensarbeiten bereit.
Dr. Ph. Reiß, im Juli 2007
//
I;
Protokoll .um Experimentalvortrag :
CHEMIE DES ~E.NES
gehalten am 30.6.1993 von Uwe Volz
Chemie in der Schule: www.chids.de
/
Inhaltsverzeichnis:
1. Vorbemerkungen zur Geschichte und Bedeutung des Weines....... 2
2. Definition und Erläuterung 4
3. Die Schritte der Weinbereitung im überblick 5
4. Das Mostgewi cht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 6
V 1: Aräometrische Bestimmug des Mostgewichtes 8
5. Die alkoholische Gärung 10
V~2: Alkoholische Gärung /
~ Nachweis des Hauptproduktes CO 2 ••••••••••••••••••••••• 14
V 3 : Alkoholische Gärung /
Nachweis des Hauptproduktes Al koho 1 ....•...•.....•.•.• 16
6. GärungsbeeinflussendeFaktoren 18
V 4: Alkohol als Gärfaktor / Gärstopp '20
V 5: Quantitative Bestimmung des Alkohols im Wein 21
7. Zucker in Most und Wein 24
V 6: Nachweis reduzierender Zucker in Most und Wein 26
8. Säuren und pH-Wert des Weines 29
V 7: pH-Werte von "süßem" und "saurem" Wein 29
VB: Photometrische Einzelbestimmung der Weinsäure ' 31
9. Die Farbe des Rotweines 34
V 9: pH-Wert-Abhängigkeit der Farbe des Rotweines 36
1o. L i teratur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . .. 37
Anhang: Kopien der 16 während des Vortrages gezeigten
Overhead-Folien
- 1 -Chemie in der Schule: www.chids.de
1. Vorbemerkungen zur Geschichte und Bedeutung des Weines
Seit den frühesten Tagen menschlicher Zivilisation wird Wein
bereitet. Bildliche Darstellungen, die auf ca. 2750 v.ehr.
datiert wurden} belegen, daß im Ägypten dieser Zeit 'das
Herstellungsverfahren für Wein bereits sehr differenziert
gewesen sein muß. In das Gebiet des heutigen Deutschlands
sind Frankreich und
gelangte der Weinbau wahrscheinlich um Christi Geburt durch die
Römer.
Heute werden weltweit jährlich ca. 290 Mio. hl Wein, zu welchen
Deutschland etwa 13 Mio hl (vgl. Römpp 1992, S. 5023) beitrug ,
erzeugt. Mit je etwa 70 Mio. hl p.a.
Italien die stärksten Weinproduzenten.
Die folgenden Pro-Kopf-Verbrauchszahlen sollen zeigen , welcher
großen Beliebtheit sich Wein in den letzten 30 Jahren beim
Verbraucher erfreuen konnte.
Tab.!: Entwicklung des Pro-Kopf-Verbrauchs (in 1)
einzelnen staaten der Europäischen Gemeinschaft.
(Amt für Veröffentlichungen de~ EG 1988 1 5.40)
in den
Mitgliedstaat 0 0 0 0 (2) (2)1976177 1977/78 1978/79 1979/80 1980/81 1981182 1982/83 1983/84 1984185 1985/86
1951/55 IlJ56/60 IlJ61165 ItJ66170 1971/75 1976/80
BR Deutschland 8 10 14 16 22 25 24 24 24 26 25 25 26 26 26 23Frankreich 135 130 121 111 105 97 102 98 94 96 91 88 85 82 80 80Italien 99 108 108 1t0 Ion 90 93 92 87 87 86 82 79 78 68 59Niederlande J 2 3 5 9 12 11 12 12 12 13 13 14 15 15 14Belgien 6 7 8 11 14 18 16 18 18 19 20 20 17 18 17 16Luxemburg 26 30 30 36 43 44 43 43 40 47 45 46 65 63 57 58Vcreinigtes Königreich 5 7 5 5 8 7 7 8 ~ 9 9 9Irland 2 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3Dünemark 10 13 ) I 12 13 13 14 17 17 18 20 19Griechenland 46 44 45 44 43 44 44 42 37 33 31 29
EUR 6 6H 70 69 68 65 62 64 63 60 61 60 58 56 56 52 4CJEURI0 50 48 49 48 47 48 47 45 44 24 41 39
Quellt''': EUfl)~lal; Kommission der Europarsehen Gemeinschaften, GO Landwirtschaft.
- 2 -
Chemie in der Schule: www.chids.de
Doch nicht die Verbrauchsmenge ist es, die dem Wein eine
gewisse Sonderstellung im Reigen der Getränke zukommen läßt.
Bei kaum einem anderen agrarischen Produkt läßt sich durch die
Art und Sorgfalt des Herstellungsverfahrens größeren Einfluß
auf die Qualität und damit auf den Marktpreis des Endproduktes
nehmen als bei Wein.
Aufgrund dieses Qualität-Preis-Zusammenhangs hat es schon immer
Versuche gegeben} durch Verfälschungen höhere Qualitäten
vorzutäuschen. Entsprechend alt sind auch die Anstrengungen
durch Weingesetze und Weinprüfungen solche Fälschungsversuche
zu unterbinden. Ein herausragendes Beispiel aus der jüngeren
Vergangenheit war der "Glykol-Skandal" des Weinjahres 1985/86.
Ein Bad Kreuznacher Abfüller hatte durch Versetzen riesiger
Mengen minderwertigen Weines mit Diethylenglykol Qualitäts
stufen von Spätlese bis Trockenbeerenauslese vorgetäuscht.·
Unter anderem mit Hilfe chemischer Analysenmethoden konnte das
Vergehen nachgewiesen und der Ubeltäter überführt werden.
Neben der hier angedeuteten Analyse der Inhaltsstoffe' von Wein/
die zur Qualitätskontrolle dienen kann l sind aus chemischer
Sicht noch zwei weitere Bereiche von Interresse. Zum einen ist
dies die Aufklärung der chemischen Prozesse, die bei der
Weinbereitung spontan ablaufen und zum anderen die als
"Weinbehandlung tt und "Weinschönung" bezeichneten chemischen
Eingriffe beim Ausbau der Weine.
Ein weiterer großer Fragenkomplex 1 der bei einer Bearbeitung
des Themas "Wein" in der Schule in keinem Falle ausgeklammert
werden dürfte J befaßt sich mit den möglichen physiologischen
und psycho-sozialen Auswirkungen des Wein- bzw. Alkoholkonsums.
Im Rahmen dieses Experimental vortrages wird dieser Aspekt
jedoch keine weitere Erwähnung mehr finden.
- 3 -Chemie in der Schule: www.chids.de
2. Definition und Erläuterung
Gemäß der Verordnung Nr. 822/87 der Europäischen Gemeinschaft
über die gemeinsame Marktorganisation für Wein vom 16.3.1987/
Amtsblatt der EG 34, Nr. L 163/6 (1991) wird Wein wie folgt
definiert (zitiert nach Römpp 1992 1 5.5021):
Wein ist das Erzeugnis l das ausschließlich durch vollständige
oder teilweise alkoholische Gärung der frischen} auch
eingemaischten Weintrauben oder des Traubenmostes gewonnen
~ wird.'~
Dabei soll der Gesamtalkoholgehalt des Weines mindestens
BIS % vol. betragen.
Diese Definition bedarf einiger Erläuterungen:
Als Weintrauben sind in der Bundesrepublik Deutschland die
Beeren 53 verschiedener Rebsorten zugelassen. Die. wichtigsten
Rebsorten zur Weißweinbereitung sind Müller-Thurgau} Riesling
und Silvaner. Zur Herstellung von Rotwein werden am meisten
Blauer Spätburgunder- I Portugieser- und Trollinger-Reben
angebaut.
Unter Traubenmost versteht man den abgepreßten Saft der
Weinbeeren; mit Maische sind die gemahlenen Trauben gemeint.
Neben dem Saft enthält die Maische auch noch die Hülsen
(Schalen) der Weinbeeren.
Der Gesamtalkoholgehalt setzt sich zusammen aus dem
tatsächlichen Alkoholgehalt und dem Alkohol, der zusätzlich
entstehen würde/ wenn der noch vergärbare Restzucker
vollständig zu Alkohol umgesetzt werden würde.
Auf die ebenfalls in der Definition angesprochene alkoholische
Gärung wird weiter unten näher eingegangen.
- 4 -Chemie in der Schule: www.chids.de
3. Die Schritte der Weinbereitung im überblick
1. Lese der reifen Weintrauben
2. Abpressen des Mostes (Keltern) bzw. Einmaischen der Trauben
(nur für Rotwein)
3. Gärung des Mostes/der Maische in Fässern
4. Selbstklärung (Trubstoffe sinken nach beendeter Gärung ab)
5. Abziehen des vorgeklärten Weines
6. Schönung bzw. Behandlung zur weiteren Klärung und zur
Verhinderung späterer Nachtrübungen in der Flasche
7. Erneutes Abziehen nach der 2. Klärung} eventuell Filtration
8. Endgültige Reifung im Faß oder direkt zu 9.
9. Abfüllung in Flaschen
Die Schritte nach der Gärung werden unter dem Begriff "Ausbau"
der Weine zusammengefaßt.
- 5 -Chemie in der Schule: www.chids.de
4. Das Mostgewicht
Die erste Kenngröße J die bei der Herstellung von Wein von
Bedeutung ist - die Winzer bestimmen es meist schon vor der
Lese im Weinberg - ist das Mostgewicht des zu verwendenden
Traubensaftes. Es wird in der Einheit °Oechsle angegeben und
kann wie folgt definiert werden:
( spez. Gewicht des Mostes bei 20°C
spez. Gewicht von Wasser bei 20°C- '1 ) • ~OOO
Es gibt also an/ um wieviel Gramm ein Liter des Mostes bei 20°C
schwerer ist} als ein Liter reines Wasser bei 20°C.
Das spezifische Gewicht des Mostes ist umso größer J je größer
die Menge darin gelöster Stoffe ist. Da Zucker über 90% dieser
gelösten Stoffe darstellen J läßt das Mostgewicht direkte
Rückschlüsse auf den Zuckergehalt des Mostes zu.
Von diesem hängt nun wiederum der bei vollständiger Vergärung
des Zuckers erzielbare natürliche Alkoholgehalt des Weines ab.
Je nach Rebsorte und Anbaugebiet fordert das Weingesetz für
Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.) und die
einzelnen Prädikatsstufen jeweils bestimmte natürliche
Mindestalkohlgehalte. Dies bedeutet zum Beispiel} daß aus dem
Saft eines im Rheingau auch noch so spät gelesenen Rieslings
nie ein Wein mit dem Prädikat "Spätlese" werden kann, wenn sein
Mostge~icht 85°0echsle nicht erreicht.
Tabelle 2 zeigt den Zusammenhang von Mostgewicht} Zuckergehalt
des Mostes und potentiellem natürlichem Alkoholgehalt des
daraus herzustellenden Weines. r
- 6 -Chemie in der Schule: www.chids.de
Tab.2: (siehe Vogt 1970, 5.123)
Beziehungen zw. Mostgewicht, Zuckergehalt u. Alkoholgehalt der Weine
.... ...."0
...."0 c
<D"0 c
Wc
<D J::.Q.) .J:: Q.) J::. Q.)
~ 0N Q.) ~ 0 N ~ 0 N
Q.) (J -0 (i) (J -0 Q) (J~
-0.::L- o .... ~ o "- Ci) o .....(i) :J <t .c a. .J:: ;J « .co. ::J « .J:: a.
.J:: N Oc:!2 o N O~J::. N O~
(J~m :0 ~C'O
o~C'O:? 9 im Liter <i:~ 0 9 im Liter «~ :~ 9 im Liter <i:~
50
I103 48.0 16.08 75
I
170 78.91 10•00 100 I236 110,0 13,92
51 106 49,2 6,24 76 172 80,2 10,16 101 239 111,2 14,08s: 52 108 50,5 6,39 77 175 81,4 10,31 102 241 112,4 14,24~ 53 111 51,7 6,55 78 178 ~ 82,6 10,47 103 244 113,7 14,40
~J 54 114 52,9 6,70 79 180 \) 83,9 10,63 104 247 114,9 14,55~ 55 116 54,1 6,86 80 183 ~ 85,1 10,79 105 249 116,1 14,71 j,~ 56 119 55,2 7,02 81 186 ~86A 10,94 106 252 117,4 14,87
~57 122 56,6 7,17 82 188 87,6 11,10 107 255 118,6 15,0258 124 57,9 7,33 83 191 88,9 11,26 108 257 119,9 15,18 (\)59 127 59,1 7,49 84 193 901 11 41 109 260 121,1 15,3360 130 60,4 7,65 85 196 91,3 11,57 110 263 122,3 15,4961 132 61,6 7,81 86 199 ~ 92,6 11,73 111 265 123,6 15,6562 135 62,9 7,96 87 201 ~ 93,8 11,88 112 268 124,8 15,81
« 63 138 64,1 8,12 88 204 95,1 12,04 113 281 126,0 15,9764 140 65,3 8,27 89 207 ~ 96,3 12,20 114 273 127,2 16,12
.JJ 65 143 66,5 8,43 90 209 ~97,5 12,35 115 276 128,5 16,2866 146 67,8 8,59 91 212 98,8 12,51 116 279 129,8 16,4467 148 69,0 8,74 92 215 100,0 12,67 117 281 131,0 16,5968 151 70,2 8,90 93 217 101,3 12,83 118 284 132,2 16,7569 154 71,5 9,06. 94 220 1025 1298 119 287 133,4 16,9070 156 72,8 9,22 95 223 103,7 13,14 120 289 134,7 17,0671 159 74,0 9,37 96 225 105,0 13,30 121 292 136,0 17,2272 162 75,2 9,53 97 228 106,2 13,45 122 295 137,2 17,3773 164 76,5 9,69 98 231 1107'5 13,61 123 297 138,4 17,5374 167 77,7 9,84 99 233 108,7 13,76 124 300 1397 1768
125 303 141,0 17,73
Die eingetragenen Mindestmostgewichte für die Qualitätsein
stufungen gelten für einen Rheingau Riesling (Würdig/Waller
1 989 J S. 6'3 1 f) •
Die Referenzmethode zur Ermittlung des Mostgewichtes ist die
pyknametrische Bestimmung des Gewichtsverhältnisses.
Refraktometrie, Bestimmung mit dem Aräometer oder der
hydrostatischen Waage sind weitere gebräuchliche Methoden.
- 7 -Chemie in der Schule: www.chids.de
V 1: Aräometrische Bestimmung des Mostgewichtes
Zur Durchführung der Bestimmung wird als Probe anstatt frischem
Traubenmost, wenn dieser aufgrund der Jahreszeit nicht
verfügbar ist, ganzjährig käuflicher klarer weißer Traubensaft
verwendet. Dieser hat einen Zuckergehalt von ca. 150 g/l. Bei
Verwendung von richtigem Traubenmost muß dieser vor der
Bestimmung klar filtriert werden; außerdem darf er nicht
angegoren sein, da bereits entstandener Alkohol das Ergebnis
stark verfälschen könnte 4
Geräte: Standzylinder 100 rol,
Aräometer für den Meßbereich 1,000-1,100 g/rol .
(für 20°C geeicht)
Chemikalien: 50 rol zu untersuchender Traubenmost
bzw. käuflicher Traubensaft
Versuchsaufbau:
~:<-j
- 8 -
Chemie in der Schule: www.chids.de
Versuchsdurchführung:
(vgl. Hessisches Institut für Lehrerfortbildung 1986 1 S.43f)
In 'den Standzylinder werden etwa 50 ml des Traubensaftes
gefüllt und auf 20°C temperiert. Eventuell auftretende
Gasblasen müssen durch vorsichtiges Rühren entfernt werden. Nun
läßt man das Aräometer langsam in den Saft eintauchen. Dabei
ist die Eintauchtiefe umsa größer j je geringer die Dichte der
Flüssigkeit ist. Abzulesen ist derjenige Wert J den das
Aräometer genau am Flüssigkeitsspiegel anzeigt. Zum exakten
Ablesen muß sich daher das Auge d~s Experimentators genau auf
!~ der Höhe des Flüssigkeitsspiegels befinden.
Bei einer abgelesenen Dichte von 1,068 giro! ergibt sich ein
Mostgewicht von 68°0echsle.
Unter Zuhilfenahme von Tabelle/2 (s.o.) läßt sich nun der
Zuckergehalt des Traubensaftes mit 151 g/l ermitteln. Der
Tabelle ist desweiteren zu entnehmen, daß der Wein, den man aus
diesem Most herstellen könnte] einen natürlichen
Gesamtalkoholgehalt von 70,2 g/l bzw. 8 /9 Maßprozenten besäße.
- 9 -Chemie in der Schule: www.chids.de
5. Die alkoholische Gärung
(vgl. Vogt 1970 1 S.74ff und Würdig/Waller 1989 1 S.184ff)
Bei der Weinherstellung stellt die alkoholische Gärung den
zentralen (bio-)chemischen Prozeß dar. Sie wird durch
bestimmte Pilze - die Weinhefe -J die meist beim Keltern von
den Beerenhülsen in den Most gelangen l spontan ausgelöst.
Definition: Die alkoholische Gärung ist der für Saccharomyces
Cerevisiae (Weinhefe) typische Stoffwechselweg des anaeroben
Zuckerabbaus.
Die Weinhefezellen enthalten einen ganzen Komplex von Enzymen
die diesen Stoffwechselprozeß steuern. Als Hauptprodukte des
Abbaus des im Most vorhandenen Zuckers entstehen Alkohol und
Kohlendioxid. So ergibt sich als Summengleichung der Gärung die
schon 1810 von Gay-Lussac postulierte Gärungsformel:
Enzyme
(1 )
Vergoren werden die im Most hauptsächlich vorkommenden Hexosen
Glucose und Fructose. Eventuell dem Most in Form von
Rübenzucker zugesetzte Saccharose wird durch das ebenfalls
hefeeigene Enzym Invertase (Saccharase) sehr schnell in Glucose
und Fructose gespalten l bevor sie ebenso wie die natürlich
enthaltenen Hexosen durch ein spezifisches Hexosen
Transportsystem in das Innere der Hefezellen befördert werden,
wo dann die eigentliche Gärung schrittweise stattfindet.
Das folgende Reaktionsschema ~tellt den enzymatischen Prozeß
der Gärung im einzelnen dar (vgl. Würdig/Waller 1989 1 S.192f).
- 10 -Chemie in der Schule: www.chids.de
Die Gärung
Glucose
t ATPHexekinase
ADP
®-O?O~H
H~OH
GIucose-6-phospha t
HO-C~H]0 CH20 H
HOOH
OH
Fructose
ATP=lHcxokinasc
ADP
®-O-CH] 0 CI-l20 1-IPhosphohcxosc- V~~
isomcrasc .H OH01-1
Fructosc-ö-phosphat
I\TP) Phosphofructo-kinase
I\DP
.0
®-O-CH2 H2C- O- ® ® 0 (~I-I, 0 H2C 0 ®kO~:/9~'o - -~H - -
'w HO
~I Fructose-Lö-bisphosphatAldolase
H2C-O-® A H2C-O-® H2CO- ®I -.--/ "-.. I I
HO-C-H .. C=O 7 ~. HCOI-l ---I Phosphotriosc- I NADH., I
/C~ isomerase H2C-OH - 1-I2COHH 0 NAD
Glycerinaldehyd-3phosphat
Dihydroxy-acctonphosphat
- 11 -
Glycerin
Chemie in der Schule: www.chids.de
Die alkoholische Gä rung
0 1-1I
H- C- S-EnzvIl1I J
H -C-OHI
H2C- 0 --®
Glyccrinal- r------ NA Ddehyd-3-P-dehydrogcnase ----.N ADH ]
o~ ..... S-Enzym
I
H -C-OHI
H]C-O-®- HS-Enzym
+ HS-Enzym.
O~C ~O-®I
H - C- OHI
H2C-0 -®
,p'C <7
IH - C- OH
IH2C-0-®
G lyccrinaldchyd-Jp hosph at
mutascPhosphoglyccral-
G IyccrinsiiLIrcI,J -bisphosphat
A DPl Ph osphoglyccra tkina scATP
O~ /0 8
~C
IH - C-OH
IH 2C-0-®
COOeI
H - C-O-®I
H2C-OH
G lyccrinsaure-S- .phosphat
COO eIC- OH
~H2
Pyrllva t-k inase
{AbpATP
Glycerins äure2-phosphat
IEnolase
COOeIC-O ..... ®
11
CH:!
Enolpyruvat
Phosphoenolpyruvat
Ethanol
H/
C=OI
CH J
co-/-
Etha na l
r- - - - N A D H2Alkohol-dch yd rogcnasc • NAD
H/
H -C-OHI
CH J
PvruvatDce;irbox vlasc
11cooeI
C=OI
CHJ
Pyruvat
- 12 -Chemie in der Schule: www.chids.de
Aus diesem Reaktionsschema wird unter anderem auch deutlich,
daß Alkohol und C02 die Hauptprodukte der Gärung darstellen.
Daneben ist auch Glycerin als 'ein Endprodukt erkennbar. Da
jedoch die Phosphotriose-Isomerase den größten Teil des
Dihydroxyace~on-phosphates in Glycerin-3-phospha~ umwandelt J
werden pro Gramm Alkohol nur etwa 0/08 g Glycerin gebildet
(vgl. Würdig/Waller 1989, 5.201).
Daneben laufen in den Hefeze lIen noch einige .andere Prozesse
abi so daß während der alkoholischen Gärung noch eine ganze
Reihe weiterer Stoffe gebildet werden l deren Massen
konzen~rationen im fertigen Wein jedoch durchweg unter 1 g/l
liegen. Als Beispiele hierfür können Ethanal, Pyruvat J
Butandiol l Bernsteinsäure und verschiedene Ester genannt
werden.
Bevor die Gärung jedoch starten kann} müssen sich die
Hefezellen zunächst einmal vermehren und ihre Zahl ungefähr
vertausendfachen, was einige Tage dauern kann. In der selben
Zeit haben diverse J ebenfalls im Most befindliche l schädliche
Mikroorganismen die Möglichkeit sich zu vermehren und das
Gärgut zu verderben, bevor sie durch die bakterizide Wirkung
des im Verlaufe der Gärung entstehenden Alkohols und C02
gehemmt werden können. Daher gehen viele Winzer dazu über dem
Most sogenannte Reinzuchthefen zuzustetzen und so die
Angärphase erheblich zu verkürzen. Mit Reinzuchthefen
vergorene Weine sind auch meist reintöniger, da im Gärungs
verlauf weniger Nebenprodukte gebildet werden und die Gärung
vollständiger aus~ällt.
- 13 -Chemie in der Schule: www.chids.de
V 2: Alkoholische Gärung / Nachweis des C02 als Hauptprodukt
In dem Versuch wird mit einer Reinzuchthefe reine Glucose in
wässriger Lösung vergoren. Das dabei entstehende Gas weist
man als Kohlendioxid nach} indem man es durch eine gesättigte
Lösung von Ba(OH)2 leitet} aus welcher dann Bariumcarbonat als
weiße Trübung ausfällt.
Im Gegensatz zu den realen Verhältnissen im Weinkeller, bei
welchen man normalerweise Angärph~sen von mehreren Tagen
beobachtet} setzt bei der im folgenden beschriebenen Versuchs
führung die Gärung bereits nach maximal 'S mine in nennens
wertem Umfange ein.
Reaktionsgleichungen:
Enzyme
(1)
C02 + Ba 2 + + 2 OH- ---------) BaC03(S) + H20 (2)
Chemikalien: 100 ml dest. Wasser
35 ml Glucose-Lösung W(C6H1206)= O}l
7 g Trocken-Reinzuchthefe (LAVIN VR der Firma
Boehringer Ingelheim KG)
50 ml gesättigte Bariumhydroxid-Lösung
Geräte: Erlenmeyerkolben 500ml (weithals)J Kristallisierschale,
Tropftrichter ohne Druckausgleich J Rührwerk mit
Heizplatte und Regler für Kontaktthermometer J Kontakt
thermometer, 2-fach durchborhter Gummistopfen J
gebogenesGlasrohr J PVC-Schlauch} Gaswaschflasche}
Glastrichter} Stativrnaterial.
- 14 -Chemie in der Schule: www.chids.de
Versuchsaufbau:
ooo
Versuchsdurchführung:
Zunächst muß die Trocken-Reinzuchthefe rehydratisiert werden.
Dazu werden in dem Erlenmeyerkolben, der in dem auf 35°C
temperierten Wasserbad steht} 7 9 Trockenhefe vorgelegt und
zunächst ohne zu rühren aus dem Tropftrichter mit 100 ml dest.
Wasser versetzt. Nach lO-minütigem Quellen wird schließlich
durch vorsichtiges Rühren suspendiert.
Nun werden in den Tropftrichter 35 ml der Glucose-Lsg. gefüllt
und zu der Hefe gegeben; gleichzeitig schaltet man die Heizung
des Wasserbades aus. Es ist darauf zu achten} daß der Hahn am
Tropftrichter nach dem Zulaufen der Glucose wieder verschlossen
wurde.
Nach etwa 5 Minuten ist eine deutliche Gasentwicklung in
Verbindung mit einem starken Aufschäumen der Suspension zu
verzeichnen.
- 15 -Chemie in der Schule: www.chids.de
Das entstehende Gas wird in der Gaswaschflasche durch eine
gesättigte Bariumhydroxid-Lsg. geleitet. In dieser ist nach
einer Weile eine weiße Trübung, die durch ausfallendes Barium
carbonat hervorgerufen wird l zu erkennen.
V 3: Alkoholische Gärung / Nachweis des entstandenen Alkohls
Der Alkohol als Produkt der Gärung wird in einem noch in Gärung
befindlichen} etwa halb durchgegorenen Traubenmost J sogenanntem
Federweißen J nachgewiesen. Dieser Federweiße wurde hergestellt,
indem 4 I käuflichen weißen Traubensaftes 2 1/2 Tage vor
Versuchsbeginn in einem Glasballon mit aufgesetztem GärrBhrchen
mit 20 g Reinzuchthefe bei ca. 20°C zur Gärung gebracht worden
waren. Die Authentizität dieses Federweißen kann nach
Beendigung des Vortrages durch eine organoleptische
(sensorische) Prüfung seitens des Auditoriums unter Beweis
gestellt werden.
Daß sich der Most noch in Gärung befindet l kann man an den dem
Gärröhrchen kontinuierlich entweichenden Gasblasen ablesen.
Zum Alkoholnachweis wird das Gärgut zum Sieden gebracht und der
zu rund 96% aus Alkohol bestehende Dampf durch eine schwefel
saure Dichromat-Lsg. geleitet. Der Alkohol ist hier in den
Lage das Cr(VI) zum Cr(III) zu reduzieren, was durch eine
Farbänderung der Lösung von gelb nach grün indiziert wird.
Reaktionsgleichungen:
"
- 16 -Chemie in der Schule: www.chids.de
Chemikalien: 100 ml Federweißer
schwefelsaure Kaliumkaliumdichromat-Lösung
(C{K2Cr207)= 0,1 mol/I; C(H2S04)= 0,5 mol/I)
Geräte: 250 ml 2-Halskolben J Heizpilz J Quickfitthülse,
50 ml Vollpipette, Siedesteine, Reagenzglas, 2-fach
gebogenes Glasrohr J Becherglas, Schliffstopfen J Labor-
hebebühne} Stativrnaterial.
Versuchsaufbau:
..... ---_...-.------_. --
-ij,--'
e
Versuchsdurchführung:
Mit einer Vollpipette werden 50 ml des Federweißen aus dem
Gärballon in den 2-HaIskolben pipettiert. Man verschließt den
Kolben und schaltet die Heizung ein. Der Federweiße beginnt
bald zu sieden. Bei dem dabei entstehenden Dampf- handelt es
sich um ein Alkohol/Wasser-Azeotrop, das ca. I 96% Alkohol
enthält. Dieses wird durch die schwefelsaure Kaliumdichromat-
Lösung, die sich in dem Reagenzglas befindet} geleitet.
- 17 -Chemie in der Schule: www.chids.de
Nach kurzer Zeit tritt hier eine Farbänderung von gelb nach
grün bzw. blau ein l die den Alkohol durch dessen reduzierende
Wirkung nachweist.
Die verwendete Alkohol-Nachweisreaktion ist die gleiche, die
früher von der Polizei in Prüfröhrchen zur überführung von
Verkehrssündern eingesetzt wurde.
6. Gärungsbeeinflussende Faktoren
Die alkoholische Gärung kann durch eine ganze Reihe von
Faktoren beeinflußt werden. In welcher Ausprägung sich die
einzelnen Faktoren auswirken l hängt jedoch meist stark von dem
jeweils verwendeten Hefe-stamm ab und kann daher
pauschalisierend nur tendenziell beschrieben werden. Die
wichtigsten Gärfaktoren sind:
- Temperatur:
Im Prinzip steigt die Gärgeschwingigkeit mit der Temperatur an,
bis bei ca. 40°C die Proteinkörper der Enzyme zu denaturieren
beginnen. Allerdings steigt auch die Wirkung aller hemmenden
Faktoren mit der Temperatur an l so daß die optimale
Gärtemperatur bereits bei ca. 25°C überschritten wird.
- C02-Gehalt:
Steigender C02-Druck verlangsamt die Gärung. Bei einem C02
Gehalt von 15 g/l.bzw. einem Partialdruck von 7 bar wird die
Gärung eingestellt. Dieser Umstand ermöglicht die bei der
Champagner-Herstellung übliche Gärung in der Flasche, ohne daß
darin ein überschreiten des Berst-Druckes befürchtet werden
muß.
- 18 -Chemie in der Schule: www.chids.de
vorgeklärte.
Entbindung
zu hohe
- Trubgehalt des Mostes:
Ungeklärte Moste gären schneller als
Hefezellen benötigen die Trubteilchen zur
erzeugten Kohlendioxids} da ansonsten lokal
Konzentrationen (s.o.) die Gärung stoppen würden.
- Zuckergehalt:
Zu hohe Zuckergehalte des Mostes behindern die Gärung
ebenfalls. Durch die osmotische Saugkraft einer hoch
konzentrierten Zuckerlösung wird den Hefezellen Wasser ent
zogen} was sowohl die Vermehrung der Zellen} als auch die in
ihnen in wässriger Lösung ablaufenden enzymatischen Prozesse
behindert. Am schnellsten vergären Moste mit Zuckergehalten
zwischen 120 und 1eOg/l. Auslesen etwa gären nur mit
besonderen osmotoleranten Hefestämmen voll durch.
- Alkoholgehalt:
Alkohol wirkt auf Mikroorganismen toxisch} woraus auch seine
konservierende Wirkung resultiert. Die Vermehrung von Hefe wird
schon bei 2 % val. eingeschränkt und bei 6 8 % vol.
vollständig unterdrückt. Bei 15 - 16 % vol. (besonders alkohol
resistente Hefestämme bis max. 18 % vol.) wird auch die
Vergärung von Zucker gänzlich gestoppt. Bei hohen Temperaturen
wird die Giftwirkung des Alkohols verstärkt, was zur Folge
hat, daß die Gärung dann schon bei geringeren Alkoholgehalten
eingestellt wird.
Außerdem wird bei steigendem Alkohol- und abnehmendem
Zuckergehalt die Dichte des Mostes immer geringer, so daß sich
Schwebstoffe und damit auch die Hefezellen immer schneller am
Boden des Gärgefäßes absetzen.
- 19 -Chemie in der Schule: www.chids.de
V 4: Alkohol als Gärfaktor / Gärstopp durch Alkohol
Mit diesem Versuch 5011 der Gärstopp mittels Alkohol gezeigt
werden. Als Gärgut wird dabei der noch gärende Ansatz aus V 2
verwendet.
In ähnlicher Weise werden z.B. in Frankreich und in Italien
Süßweine mit hohen Gehalten an unvergorenen natürlichen Zuckern
hergestellt, indem man teilweise vergorene Moste durch Zusatz
von reinem Alkohol bis zu Alkoholgehalten von 16 18 % val.
"aufgespritet". In Deutschland ist der Verschnitt von Weinen
mit reinem Alkohol nicht erlaubt.
Geräte und Versuchsaufbau: siehe Versuch 2.
Chemikalien: siehe Versuch 2; außerdem noch 40 ml Ethanol
Versuchsdurchführung:
Zu der noch gärenden Versuchsanordnung von V 2 gibt man durch
den Tropftrichter die 40 ml Ethanol und verschließt die
Apparatur wieder. Nach kurzer Zeit fällt der Schaum, der sich
über der Suspension gebildet hatte, in sich zusammen und auch
in der Gaswaschflasche ist keine weitere Gasentwicklung mehr
abzulesen. Die Zugabe des Alkohols, der nun rund 22 % val. des
Inhalts des Erlenmeyerkolbens ausmacht, hat die Gärung nahezu
augenblicklich gestoppt.
Nach einer Weile kann man auch noch beobachten} wie sich die
abgestorbene Hefe in der nun weniger dichten Lösung absetzt.
- 20 -Chemie in der Schule: www.chids.de
V 5: Quantitative Bestimmung des Alkohols im Wein
Der Alkohol ist das Hauptprodukt der Gärung J das im Wein noch
enthalten ist. Auch mengenmäßig stellt er nach dem Wasser den
bedeutendsten Inhaltsstoff dar. Der im Wein enthaltene Alkohol
muß ausschließlich bei der Gärung des Mostes entstanden sein.
Daper ist die quantitative Bestimmung des Alkoholgehalts eine.
der grundlegenden Untersuchungen bei der analytischen
Qualitätskontrolle. Bei der hier verwendeten Bestimmungsmethode
wird ebenso wie bei der EG-Referenzmethode (1982) zunächst das
Ethanol aus dem Wein herausdestilliert, anschließend mit dest.
Wasser auf das Ausgangsvolumen verdünnt und schließlich durch
Bestimmung der Dichte der erhaltenen Lösung sein Gehalt
ermittelt. Zur Dichtebestimmung verwenden wir jedoch kein
Pynometer J sondern das schneller zu handhabende Aräometer.
Chemikalien: 100 ml des zu untersuchenden Weines
ca. 75 ml dest. Wasser
Geräte: Destillationsapparatur J Meßzylinder 100 ml l Heizpilz ,
Glastrichter, Siedesteine J Stativrnaterial J
Aräometer für 0,900 - 1.000 g/rol (bei 20°C geeicht)
Versuchsaufbau:
- 21 -Chemie in der Schule: www.chids.de
Versuchsdurchführung:
Mit dem Meßzylinder mißt man genau 100 ml des zu untersuchenden
Weines ab und füllt sie in die Destillationsapparatur. Der
. Meßzylinder wird mehrmals mit wenig dest. Wasser, welches
danach ebenfalls in die Destillationsapparatur überführt wirdl
ausgespült. Nun werden 'Heizpilz und Wasserkühlung eingeschaltet
und destilliert} wobei man den zuvor verwendeten Meßzylinder
als Vorlage einsetzt.
Nachdem etwa 25 ml Destillat vorliegen, kann man davon
ausgehen,
mit dest.
daß der gesamte Alkohol übergegangen ist. Man füllt
Wasser bis zur 100 mI-Markierung auf und temperiert
auf 20°C. Schließlich bestimmt man mit dem Aräometer die Dichte
der erhaltenen Lösung] die den selben Alkoholgehalt besitzt,
wie der ursprünglich verwendete Wein.
In den Tabellen 3 und 4 liest man den zu der ~rmittelten Dichte
gehörenden Alkoholgehalt in g/l bzw. % val. ab.
Tab.3: (siehe Vogt 1970, 5.285)
Gewichts- 4. Dezimalstelle des Gewichtsverhältnisses des Destillatesverhältnis
des
I I I I I I 3 I 2 I 1 I 0Destillates 9 8 7 6 5 4bis zur
3. Dezimal- Gramm Alkohol in 1 Literstelle
0,999 0,5 1,1 1,6 2,1 2,7 3,2 3,7 4,2 4,8 5,30,998 5,8 6,4 6,9 7,4 8,0 8,5 9,0 9,5 10,1 10,60,997 11,2 11,7 12,3 12,8 13,3 13,9 14,4 15,0 15,5 16,10,996 16,6 17,2 17,7 18,2 18,8 19,3 19,9 20,5 21,0 21,60,995 22,1 22,7 23,3 23,8 24,4 25,0 25,5 26,1 26,6 27,2
0,994 27,8 28,3 28,9 29,4 30,0 30,6 31,2 31,8 32,4 32,90,993 33,5 34,1 34,7 35,3 35,8 36,4 37,0 37,6 38,2 38,80,992 39,4 39,9 40,5 41,1 41,7 42,3 42,9 43,5 44,1 44,70,991 45,3 45,9 46,5 47,1 47,7 48,3 48,9 49,5 50,1 50,70,990 51,3 51,9 52,5 53,2 53,8 54,4 55,0 55,6 56,2 56,8
0,989 57,4 58,1 58,7 59,3 59,9 60,5 61,2 61,8 62,5 63,10,988 63,7 64,3 65,0 65,6 66,3 66,9 67,5 68,2 68,8 69,40,987 70,0 70,7 71,3 72,0 72,6 73,3 73,9 74,6 75,2 75,90,986 76,5 77,2 77,8 78,5 79,1 79,8 80,5 81,1 81,8 82,50,985 83,1 83,8 84,5 85,2 85,8 8.6,5 87,2 87,8 88,5 89,2
0,984 89,9 90,6 91,2 91,9 92,6 93,3 94,0 94,7 95,3 96,00,983 96,7 97,4 98,1 98,8 99,5 100,2 100,9 101,6 102,2 102,90,982 103,6 104,3 105,0 105,7 106,4 107,1 107,8 108,5 109,2 109,90,981 110,7 111,4 112,1 112,8 113,5 114,2 114,9 115,7 116,4 11 7,10,980 117,8 118,5 119,3 120,0 120,7 121,5 122,2 122,9 123,6 124,4
0,979 125,1 125,8 126,5 127,3 128,0 128,7 129,5 130,2 130,9 131,70,978 132,4 133,1 133,9 134,6 135,3 136,1 136,7 137,5 138,2 139,00,977 139,7 140,4 1141,2 141,9 142,7 1143,4 144,2 144,8 145,6 146,40,976 147,1 147,9 148,6 149,3 150,0 150,8 151,5 152,3 153,0 153,70,975 154,5 155,2 155,9 156,7 157,4 158,1 158,9 159,6 160,3 161,1
0,974 161,8 162,5 163,2 ·164,0 164,7 165,4 166,2 166,9 167,6 168,40,973 169,1 169,8 170,6 171,3 171 9 172,7 173,4 174,1 174,9 175,60,972 176,3 177,0 177,7 178,5 179,2 179,9 1180,6 181.3
1182.0
182,70,971
1183
•5 184,2 184,9 185,6 186,3 187,0 1187,7 188,4 189,1 189,8
0,970 190,5 191,2 191,9 192,6 193,3 194,0 194,7 195,4 196,1 196,8
- 22 -
Chemie in der Schule: www.chids.de
Tab.4: (siehe Vogt 1970, 5.286)
Umrechnung der Gramm Alkohol in 1 Liter auf den Volumgehalt an Alkoholbei 20° C in Prozenten
Gramm Gramm Alkohol in 1 Liter, EinerAlkoholin 1 Liter
0 I 1 I 2 I 3 4 I 5 I 6 I 7 I 8 I 9
~ Q;Q; c: Volumgehalt an Alkohol in Prozenten"'tJ s:c <D::J N:r:
0 0 0,13 0,25 0,38 0,51 0,63 0,76 0,89 1,01 1,141 1,27 1,39 1,52 1,65 1,77 1,90 2,03 2,15 2,28 2,412 2,53 2,66 2,79 2,91 3,04 3,17 3,29 3,42 3,55 3,673 I 3,80 3,93 4,05 4,18 4,31 4,43 4,56 4,69 4,81 4,944 5,07 5,19 5,32 5,45 5,57 5,70 5,83 5,95 6,08 6,215 6,33 6,46 6,59 6,71 6,84 6,97 7,09 7,22 7,35 7,49
6 7,60 7,73 7,85 7,98 8,11 8,23 8,36 8,49 8,61 8,747 8,87 8,99 9,12 9,25 9,37 9,50 9,63 9,75 9,88 10,018 10,13 10,26 10,39 10,51 10,64 10,77 10,89 11,02 11,15 11,279 11,40 11,53 11,65 11,78 11,91 12,03 12,16 12,29 12,41 12,54
1 0 12,67 12,79 12,92 13,05 13,17 13,30 13,43 13,55 13,68 13,81
1 1 13,93 14,06 14,19 14,31 14,44 14,57 14,69 14,82 14,95 15,071 2 15,20 15,33 15,45 15,58 '15,71 15,83 15,96 16,09 16,21 16,341 3 16,47 16,59 16,72 16,85 16,97 17,10 17,23 17,35 17,48 17,611 4 17,73 17,86 17,99 18,11 18,24 18,37 18,49 18,62 18,75 18,871 5 19,00 19,13 19,25 19,38 19,51 19,63 19,76 19,89 20,01 20,14
1 6 20,27 20,39 20,52 20,65 20,77 20,90 21,03 21,15 21,28 21,411 7 21,53 21,66 21,79 21,91 22,04 22,17 22,29 22,42 22,55 22,681 8 22,80 22,93 23,06 23,18 23,31 23,44 23,56 23,69 23,82 23,941 9 24,07 24,20 24,32 24,45 24,58 24,70 24,83 24,96 25,08 25,212 0 25,34 25,46 25,59 25,72 25,84 25,97 26,10 26,22 26,35 26,48
2 1 26,60 26,73 26,86 26,98 27,11 27,24 27,36 27,49 27,62 27,742 2 27,87 28,00 28,12 28,25 28,38 28,50 28,63 28,76 28,88 29,012 3 29,14 29,26 29,39 29,52 29,64 29,77 29,90 30,02 30,15 30,282 4 30,40 30,53 30,66 30,78 30,91 31,04 31,16 31,29 31,42 31,542 5 31,67 131,80 31,92 32,05 32,18 32,30 32,43 32,56 32,68 32,81
2 6 32,94 33,06 33,19 33,32 33,44 33,57 33,70 33,82 33,95 34,082 7 34,20 34,33 34,46 34,58 34,71 34,84 34,96 35,09 35,22 35,342 8 35,47 35,60 1 35,72 1 35,85 35,98 36,10 36,23 36,36 36,48 136,61
- 23 -Chemie in der Schule: www.chids.de
7. Zucker in Most und Wein
Die Zuckergehalte deutscher Weine streuen sehr breit. Eine
Auflistung der analytischen Kennzahlen von über 200
authentischen Weinen verschiedener Anbaugebiete des Jahrgangs
1976 (siehe Würdig/Weller 1989} 5.467-478) weist Zuckergehalte
zwischen 1 /0 und 251,1 g/l aus.
Deutsche Weine können nach ihrem Zuckergehalt klassifiziert
werden:
- bis 4 g/l: für Diabetiker geeignet
- bis 9 g/l: trocken
- 9 - 18 g/l: halbtrocken
Weine mit darüberliegendem Zuchergehalt können als "lieblich"
oder "süß" bezeichnet werden} diese Begriffe sind jedoch im
Gegensatz zu den zuvor genannten nicht gesetzlich geregelt.
Auch völlig durchgegorene Weine besitzen noch einen
Restzuckergehalt von 1 - 4 g/l. Weine mit höherem Zuckergehalt
können durch unvollständige Gärung entstanden sein} heute
jedoch werden halbtrockene und liebliche Weine zumeist durch
Versatz durchgegorener Weine mit Süßreserven (unvergorener
Traubenmost) hergestellt.
Die beiden wichtigsten in Wein und Most vorkommenden Kohlen
hydrate sind die Hexosen Glucose und Fructose. Dabei liegt die
Glucose zu 66 % als ß-D-Glucopyranose und zu 34 % als
«-D-Glucopyranose vor. Die beiden Formen stehen in wässriger
Lösung über die Aldehydform miteinander im Gleichgewicht.
(vgl. Würdig/Waller 1989} S.53f)
- 24 -
Chemie in der Schule: www.chids.de
6CH20H CH20HI IHA O""'~ H/~
0
I H I H OHC C41~OH HA I OH H HOH I I OH OH
3C 2CI I H OH
H OHa-D-Glucopyranose (34 0/0) ß-D-Glucopyranosc (66 0;'))
Die Fructose liegt in der 6-Ringform als ß-D-Fructopyranose
vor:
HI
ß- D-Fruciopyra nose
In unvergorenem Traubenmost kommen die Hexosen im Verhältnis
1:1 vor. Da die meisten Hefestämme glucophil sind, wird bei der
Gärung die Glucose schneller abgebaut} so daß sich das
Verhältnis mit fortschreitender Gärung immer weiter zugunsten
der Fructose verschiebt. So hat z.B. ein zu 90 % vergorener
Wein im Restzucker nur noch einen Glucoseanteil von etwa 10 %
(vgl. Würdig/Waller 1989, 5.644).
Sowohl Glucose als auch Fructose werden wegen ihrer Fähigkeit
Kupfer(I!) zu Kupfer(I) zu reduzieren als reduzierende Zucker
bezeichnet. Auf diesem Verhalten beruht auch ihr Nachweis in
Most und Wein.
- 25 -Chemie in der Schule: www.chids.de
V 6: Nachweis reduzierender Zucker in Most und Wein
Der Nachweis wird mit Fehling'scher Lösung durchgeführt. Diese
stellt eine äquivalente Mischung einer Kupfersulfat- und einer
alkalischen Kaliumtartrat-Lösung dar. Durch Komplexierung der
Cu 2+-Ionen mit je zwei Tartrat-Anionen wird ein Ausfallen von
Kupfer(II)hydroxid verhindert.
2.-
Gibt man zu dieser Fehling'schen Lösung reduzierende Zuckerl so
findet, wie im folgenden am Bsp. der Glucose skizziert J eine
Reduktion des Cu(!!) zum Cu(I) statt, welches als Kupfer(I)oxid
euo orange-rot ausfällt.
H, ~oc"l\
ttc. -0\-+l
!ID-C-H- - --t- - --
l+-C.-oHI
14 C-oHI
~2.~' --() H-
2
Ot+10 I~ /'" ett" ~C)I
C""'- <-{I't (
l't 1~ H
.·H,..... .....' 0 ..• ~
10 IV-- '0'
~ ~c.~ /'c CI ,
t'1 H
kdof'
lÜ{9o I ~\e~ /c~ //
C Cf I +
H H6c.c:f1ol - w..J ou...
K
2. [~(eil- Hlf-06.l~.)+ 2.Ot"'-cct.Cj_)
oo u 0,-, ./" c., ~
C. ~
I It-+ H
- 26 -Chemie in der Schule: www.chids.de
Das entstandene organische OxidationsproduktI
wird unter
Spaltung der C-C-Bindung weiter zersetzt.
Die Reaktion setzt bei Cu(II)-überschuß Glucose und Fructose
quantitativ um} so daß nach gravimetrischer Bestimmung des
Kupferoxid-Niederschlages direkt auf die in der Probe
enthaltene Menge reduzierender Zucker zurückgeschlossen werden
kann. In diesem Vortrag soll die Reaktion jedoch lediglich
qualitativ vergleichend durchgeführt werden.
Chemikalien:
~' Fehling 1: 7 g Kupfersulfat auf 100 ml Wasser gelöst
Fehling 2: 34 g Kaliumtartrat und 10 g Natriumhydroxid auf
100 ml Wasser gelöst
Probe 1: Klarer weißer Traubensaft (Most) mit einem Zucker-
gehal~ von ca. 15 g/l
Probe 2: Eine weiße deutsche Spätlese mit der Geschmacksbe-
schreibung "lieblich"
Probe 3: Ein trockener weißer französischer Tafelwein
Geräte: 3 Demonstrationsreagenzgläser, Kristallisierschale,
3 Rührerbsen, 1 Rührfisch (groß), Rührwerk mit Heiz
platte} Kontaktthermometer, 3 Pipetten, Stativmaterial.
Versuchsaufbau:
1
o
2.
- 27 -
3
o
Chemie in der Schule: www.chids.de
Versuchsdurchführung: (vgl. Pabst 1979)
Die nummerierten Reagenzgläser werden mit Stativmaterial so
befestigt, daß sie etwa zur Hälfte in das Wasserbad eintauchen._
Mit Hilfe eines Kontaktthermometers wird die Temperatur des
Wasserbades auf rund 90°C eingeregelt.
Nun befüllt man jedes Reagenzglas zu 1/4 mit der Lösung
Fehling 1, schaltet das Rührwerk ein und fügt jeweils die
gleiche Menge der Lösung Fehling 2 hinzu. Eine sich anfänglich
eventuell bildende Trübung muß sich umgehend wieder auflösen.
Die drei Reagenzlösungen sind nun klar und durch den Kupfer(II)
tartrat-Komplex tief blau gefärbt.
Jetzt gibt man 2 rnl der jeweiligen Probe in das jeweilige
Reagenzglas.
In Reagenzglas 1 und 2 (Most- und Spätlese-Probe) sind sofort
gelb-braune Trübungen} die sich als orange-roter Niederschlag
von CU20 absetzen J zu erkennen. In Reagenzglas 3 bleibt
zunächst jede Reaktion aus, nach einiger Zeit hat sich jedoch
auch hier eine allerdings geringfügige· Menge orange-roten
Kupfer(I)oxids abgesetzt.
Obwohl der Versuch nicht wirklich quantitativ ausgewertet
wird, ist dennoch deutlich zu erkennen l daß Most und süße
Spätlese gröBere Mengen reduzierender Zucker enthalten J
während sich in dem untersuchten trockenen Tafelwein (Probe 3)
nur noch geringe Zuckerreste befinden. Dieser Befund war nach
dem Vorangesagten auch in dieser Weise zu erwarten.
- 28 -Chemie in der Schule: www.chids.de
8. Säuren und pH-Wert des Weines
Der zuvor besprochene Zuckergehalt und der nun zu betrachtende
Säuregehalt wirken sich direkt auf zwei entscheidende
Geschmacksnuancen der Weine aus. Der süße Geschmack hängt
direkt vom Zuckergehalt abi der saure Geschmack hängt direkt
von der Konzentration der Wasserstoffionen ß die sich durch den
pH-Wert ausdrücken läßt, ab. Während sich Süße und Säure
allerdings geschmacklich zu neutralisieren scheinen l
beeinflussen sie einander chemisch nicht. Mit Hilfe einer
kombinierten "Geschmacks- und pH-Wert-Prüfung läßt sich dies
gerade am Beispiel von Wein eindrucksvoll zeigen.
V 7: pH-Werte von "süßem" und "saurem" Wein
Geräte: pH-Elektrode J Demonstrations-Vielfachmessgerät}
2 gekennzeichnete Weingläser.
Proben: 100 ml einer "lieblichen" Spätlese l
100 ml eines trockenen französischen Tafelweines
Versuchsdurchführung:
Man gießt die beiden gegensätzlichen Weine aus frisch
geöffneten Flaschen in je ein Probierglas und bittet ein
vertrauenswürdige Versuchsperson aus den Reihen des Auditoriums
die beiden Proben nach den Geschmacksbezeichnungen "sauer" oder
"weniger sauer" zu klassifizieren.
Nornalerweise wird der trockene Tafelwein als "sauer" und die
liebliche Spätlese als HSÜß H beziehungsweise als Hweniger
sauer" eingeordnet.
- 29 -Chemie in der Schule: www.chids.de
Nun wird der pH-Wert beider Weine mit dem pH-Meter gemessen.
Nimmt man eine deutsche Riesling Spätlese und einen süd-
französischen Tafelwein z.B. aus dem Langedoc, so ist es sehr
wahrscheinlich l daß die süße Spätlese einen niedrigeren pH-Wert
aufweist l also saurer ist als der nach dem subjektiven
Geschmacksempfinden saurere Tafelwein.
Der pH-Wert der meisten Weine liegt zwischen 3,0 und 4,0. Er
hängt ven der Menge der enthaltenen Säuren und deren
Dissoziationsgrad ab. In Wein können eine ganze Reihe
verschiedener Säuren auftreten l deren jeweilige Konzentration
je nach Rebsorte, Reifegrad der verwendeten Trauben l
Anbaugebiet und Jahrgang stark variieren kann.
Die wichtigsten Säuren im Wein sind:
(vgl. Würdig/Weller 1989 1 8.522)
L(+)-Weinsäure (0,5-5 g/l)
OH Hf I
HOO - C - C - COOHI IH OH
L(-)-Äpfelsäure (0-8 g/l)
HI
HOOe - C - CH2- eOOHJOH
Bernsteinsäure (0,5-2 g/l, entstanden beim Hefestoffwechsel)
- 30 -Chemie in der Schule: www.chids.de
L(+)-Milchsäure (0-5 g/l, entstanden durch bakteriologischen
Säureabbau von Äpfelsäure)
OH1
H3C - C - COOHIH
Die mengenmäßig wichtigsten Säuren, Weinsäure und Äpfelsäure,
stammen bereits aus dem Most und liegen, wenn dieser aus reifen
Trauben gewonnen wurde, meist in einem Stoffmengenverhältnis
.~ von etwa 1:1 vor.
V B: Photometrische Einzelbestimmung der Weinsäure im Wein
( vgl. Vogt 1970, 5.325 )
Im schwach sauren Milieu (ca. pH 4 /7) bildet Tartrat, das Anion
der Weinsäure, mit Monovanadat quantitativ einen gelb-orangen
Komplex, der ein Extinktionsmaximum bei 570 nm besitzt.
Der entstehende Komplex ist nur in Lösung und in einem eng
begrenzten pH-Bereich beständig und daher nicht isolierbar.
Seine Struktur könnte hypothetisch folgendermaßen dargestellt
werden.
Hft-o
o
- 31 -Chemie in der Schule: www.chids.de
Die Extinktion einer Lösung dieses Komplexes verhält sich in
Einklang mit dem Lambert-Behr'schen-Gesetz proportional zu
seiner Konzentration. Da sich das Tartrat gemäß Gleichung (5)
quantitativ umsetzt, läßt die gemessene Extinktion einer
Probelösung direkte Rückschlüsse auf dessen Konzentration in
der Probe zu, wenn man sie mit einer zuvor erstellten
Eichgeraden vergleicht.
Chemikalien:
Pufferlösung: 80 ml Eisessig + 320 ml Natriumacetat-Lösung
(\ (W(NaCH3COO)= 0,27) werden mit dest. Wasser zu 1 1 auf-
gefüllt.
Reagenzlösung: 50 ml Ammoniummonovanadat-Lsg. (W(NH4V03)= 0,02)
Proben: 10 g Weinsäure p.a. (zur Herstellung der Eichgeraden) 1
5 ml eines beliebigen Weißweines.
Geräte: Vollpipetten für 5 ml, 10 ml und 25 rol, 2 Erlenmeyer
kolben (50 rol} weithals), Meßkolben 1 I, 9 Meßkolben
zu 100 roll 2 Küvetten} UV-VIS-Spektrometer.
Versuchsdurchführung:r>.
a) Eichkurve: 10 g Weinsäure werden in wenig Wasser gelöst, in
einem Meßkolben zu 1 1 aufgefüllt und durchmischt. Von dieser
Basislösung werden nun 10 rol} 20 roll 30 roll ••. J 90 ml in
einzelne Meßkölbchen pipettiert und je zu 100 ml mit dest.
Wasser aufgefüllt. Somit hat man Eichlösungen mit einem
definierten Weinsäuregehalt von 1,0 g/ll 2 /0 glll 3 /0 g/l, .... ,
10 g/l. Mit diesen Eichlösungen verfährt man wie im folgenden
für die Probe beschrieben} trägt die erhaltenen Extinktions
werte gegen die Massenkonzentrationen auf und verbindet sie zu
einer Eichgeraden ( siehe Fig.1 ).
- 32 -Chemie in der Schule: www.chids.de
- - -.--- - - - - ....- .. ,
Fig.l Eichgerade zur photometrischen Weinsäurebestimmung
Extinktion bei 570nm in Abhängigkeit vom
Weinsäuregehalt
_ .. . . __ J~~:__:
. i
. . , . .~..---:-._- - -_..~---_. -------~
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-33~
Chemie in der Schule: www.chids.de
b) Durchführung der Bestimmung: Man pipettiert 5 JO ml einer
We'ißwein-Pr~obe (bzw. der Eichlösung in einen kleinen Erlen-
meyerkolben und fügt genau 25 ml der Pufferlösung hinzu. 10 ml
der e r ha 1tenel! Lösung versetzt man in einem wei teren kl einen
Erlenmeyerkolben mit 5 ml der Reagenzlösung.
Die nun vorliegende Lösung ist klar und orange-gelb gefärbt.
Man füllt sie in eine Küvette und mißt ihre Extinktion bei
570 nm in einem UV-VIS-Spektrometer gegen eine Lösung} die
genauso hergestellt wurde~ jedoch mit dem Unterschied J daß man
am Ende anstatt der 5 ml Reagenzlösung dest. Wasser einsetzte.
Den abzulesenden Extinktionswert notiert man und liest in der
Eichgeraden den dazugehörigen Weinsäuregehalt ab.
9. Die Farbe des Rotweines
(vgl. Würdig/Waller 1989} S. 39f} 104f und 574f)
Der entscheidende Unterschied zwischen Weißwein und Rotwein
besteht auch aus chemischer Sicht in dessen Farbstoffgehalt.
Die wichtigste Komponente des auch als "önin" bezeichneten
Rotweinfarbstoffs
Malvidin:
ist das zu den Anthozyanen gehörende
ou
HO
HO
- 34 -Chemie in der Schule: www.chids.de
Es entstammt bereits den Trauben und befindet sich hier l von
einigen wenigen Färber-Rebsorten abgesehen l ausschließlich in
der Beerenhülse. Die Rebsorten Merlot und Cabernet-Sauvignon l
aus welchen die hochfarbigen Bordeaux-Rotweine hergestellt
werden J enthalten z.B. rund 1 /5 g pro kg Beeren.
Damit r das Malvidin in den Most und damit auch in den Wein
gelangen kann l muß es aüs den Beerenhülsen extrahiert werden.
Daher werden Rotweine durch Vergärung der Maische (=Most mit
Hülsen) hergestellt. Dabei zerstört der entstehende Alkohol die
Zellen der Hülsen und läßt so den Farbstoff in den Most
austreten.
Die Farbe des Malvidin hängt stark vom pH-Wert der Lösung ab.
Bei Zugabe von Basen verändert sich seine Farbe über violett
nach blau.
HOKOLh'OlA-fortM.- dt..S
OCH ~fvietiLL~
OHOH
T OH-- + H1-
r>.-H.t.,.O
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OH
- 35 -Chemie in der Schule: www.chids.de
In einem einfachen Experiment läßt sich diese pH-Abhängigkeit
und damit auch l daß Rotwein als Blauwein bezeichnet werden
müßte J wenn der Wein alkalisch wäre} schön zeigen.
V 9: pH-Wert-Abhängigkeit der Farbe des Rotweines
Chemikalien: 50 ml Rotwein} 0/01 N-Natronlauge} dest. Wasser.
Geräte: 200 ml Standzylinder mit weißem Hintergrund}
Magnetrührer, Rührfisch} 50 ml Bürette} Stativmaterial
Versuchsdurchführung:
In einen Standzylinder mit Rührfisch J der auf einem Rührwerk
stehend befestigt ist} gibt man 50 rol Rotwein und verdünnt ihn
mit der gleichen Menge Wasser. Dies ist notwendig, da die
Farbtiefe später im Alkalischen wesentlich stärker sein wird
und das Auge ansonsten keine differenzierte Farbe sondern
lediglich Schwarz wahrnehmen würde. Aus dem gleichen Grund ist
es angeraten hinter dem Standzylinder ein stück weißes Papier
zu befestigen.,~
Unter Rühren läßt man nun langsam aus der Bürette die NaOH-
Lösung zutropfen. Dabei kann man den Farbumschlag und die
gleichzeitige Farbvertiefung gut beobachten.
- 36 -Chemie in der Schule: www.chids.de
10. Literatur
Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen
Gemeinschaft (Hrsg.): Der Wein in der Europäischen
Gemeinschaft l Luxemburg 1988
Hessisches Institut für Lehrerfortbildung - Hauptsteile
Reinhardswaldschule (Hrsg.): Apfelweinprojekt,
Frankfurt 1986
~, Keller, U: Weinlexikon l Darmstadt 1977
Office International de la Vigne et du Vin (Internationales
Weinarnt)(Hrsg.): Internationaler Codex der Wein
behandlungsmittel} deutsche übersetzung hrsg. von den
"Mitteilungen , Rebe und Wein"l Wien-Klosterburg 1964
Pabst, A: Nahrungsmittelchemie - Demonstrations- und
Praktikumsversuche J hrsg. von der Lehrmittelbau Prof. Dr.
Maey GmbH, Bann 1979 1 S. 31-52
Römpp-Chemie-Lexikon, Hrsg.: Falbe, J/Regitz, M, Bd.6 , 9. Aufl.
stuttgart-New York 1992
Schmitt , A: Aktuelle Weinanalytik-Ein Leitfaden für die Praxis
2. Aufl. J Schwäbisch Hall 1983
Weinchemie und Weinanalyse, 3. Auf!., stuttgart 1970
Würdig, G/Woller , R: Chemie des Weines, stuttgart 1989
- 37 -Chemie in der Schule: www.chids.de
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j52 108 50.5 6.39 77 175 ~81,4 10.31 102 241 112,4 14.2453 ,111 51 .7 6.55 78 178 82.6 10,47 103 244 113.7 14.40
'j 54 114 52,9 6.70 79 180 ~83.9 10.63 104 247 114.9 14.55:J 55 116 54.1 6,86 80 183 85 .1 10.79 105 249 116,1 14,71- 56 119 55 ,2 7,02 81 186 t.ö 86,4 10.94 106 252 117,4 14,87
t 57 122 56,6 7,17 82 188 ~87.6 11.10 107 255 118,6 15,0258 124 57,9 7,33 83 191 88.9 11.26 108 257 119.9 15.1859 127 591 749 84 193 90.1 11,41 109 260 121.1 15,33
~60 130 ,60,4 7.65 85 196 91.3 11,57 110 263 122,3 1;5,4:9
~61 132 61 ,6 7,81 86 199 92 .6 11.73 111 265 123,6 "'5.6562 135 62,9 7.96 87 201 93 .8 11 ,88 112 268 124,8 115.8 '1
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~ 68 151 70.2 8,90 93 217 r 101 .3 12.83 118 284 132.2 16.75.69 154 71 ,5 9,06 94 220 102.5 12,98 119 287 133,4 16.90o 70 156 72,8 9,22 95 223 103.7 13.14 120 289 134.7 17,06 .71 159 74,0 9,37 96 225 105,0 13 .30 121 292 136,0 17.2272 162 75.2 9.53 97 228 106,2 13,45 122 295 137.2 17,3773 164 76.5 9,69 98 231 ..~107 .5 13.61 123 297 . 138.4 17.53
~74 167 77,7 9,84 99 233 108,7 13.76 124 , 300 139.7 1768
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Tab. 52. Errnittlunq des Alkoholqehalts (Gramm in 1 Liter) aus dem Gewichtsver-haltnis des Destillates bei 20 0 C, bezogen auf Wasser von 20 0 C
3ewichts-4. Dezimalstelle des Gewichtsverhältnisses des Destillatesverhältnis
des
___=_ ___I. ___ .~ ___7 I 6 I
I ~-=J ~Destillates 5 4 1bis zur -_._--- ..._-"-----
L Dezimal- Gramm Alkohol in 1 Literstelle .'"
0,999 0,5 1,1 1,6 2,1 2,7 3,2 3,7 4,2 4,8 5,30,998 5,8 6,4 6,9 7,4 8,0 8,5 9,0 9,5 10,1 10,60,997 11,2 11,7 12,3 12,8 13,3 13,9 14,4 15,0 15,5 16,10,996 16,6 17,2 17,7 18,2 18,8 19,3 19,9 20,5 21,0 21,60,995 22,1 22,7 23,3 23,8 24,4 25,0 25,5 26,1 26,6 27,2
0,994 27,8 28,3 28,9 29,4 30,0 30,6 31,2 31,8 32,4 32,90,993 33,5 34,1 34,7 35,3 35,8 36,4 37,0 37,6 38,2 38,80,992 39,4 39,9 40,5 41,1 41,7 42,3 42,9 43,5 44,1 44,70,991 45,3 45,9 46,5 47,1 47,7 48,3 48,9 49,5 50,1 50,70,990 51,3 51,9 52,5 53,2 53,8 54,4 55,0 55,6 56,2 56,8
0,989 57,4 58,1 58,7 59,3 59,9 60,5 61,2 61,8 62,5 63,1"''-',988 63,7 64,3 65,0 65,6 66,3 66,9 67,5 68,2 68,8 69,4
J,987 70,0 70,7 71,3 72,0 72,6 73,3 73,9 74,6 75,2 75,90,986 76,5 77,2 77,8 78,5 79,1 79,8 80,5 81,1 81,8 82,5J,985 83,1 83,8 84,5 85,2 85,8 86,5 87,2 87,8 88,5 89,2
0,984 89,9 90,6 91,2 91,9 92,6 93,3 94,0' 94,7 95,3 96,00,983 96,7 97,4 98,1 98,8 99,5 100,2 100,9 101,6 102,2 102,90,982 103,6 104,3 105,0 105,7 106,4 107,1 107,8 108,5 109,2 109,90,981 110,7 111,4 112,1 112,8 113,5 114,2 114,9 115,7 116,4 117,10,980 117,8 118,5 119,3 120,0 120,7 121,5 122,2 122,9 123,6 124,4
0,979 125,1 125,8 126,5 127,3 128,0 128,7 129,5 130,2 130,9 131,70,978 132,4 133,1 133,9 134,6 135,3 136,1 136,7 137,5 138,2 139,00,977 139,7 140,4 141,2 141,9 142,7 143,4 144,2 144,8 145,6 146,40,976 147,1 147,9 148,6 149,3 150,0 150,8 151,5 152,3 153,0 153,70,975 154,5 155,2 155,9 156,7 157,4 158,1 158,9 159,6 160,3 161,1
0,974 161,8 162,5 163,2 164,0 164,7 165,4 166,2 166,9 167,6 168,40,973 169,1 169,8 170,6 171,3 171 9 172,7 173,4 174,1 174,9 175,60,972 176,3 177,0 177,7 178,5 179,2 179,9 180,6 181,3 182,0 182,70,971 183,5 184,2 184,9 185,6 186,3 187,0 187,7 188,4 189,1 189,8),970 190,5 191,2 191,9 192,6 193,3 194,0 194,7 195,4 196,1 196,8
l),969 197,5 198,2 198,9 199,6 200,3 201,0 201,6 202,3 203,0 203,70,968 204,4 205,0 205,7 206,3 207,0 207,7 208,4 209,0 209,7 210,40,967 211,1 211,7 212,4 213,1 213,7 214,4 215,1 215,7 216,4 217,00,966 217,7 218,4 219,0 219,7 220,3 221,0 221,7 222,3 223,0 223,60,965 224,3 224,9 225,6 226,2 226,8 227,5 228,1 228,8 229,4 230,1
0,964 230,7 231,4 232,0 232,6 233,2 233,9 234,5 235,1 235,8 236,40,963 237,0 237,6 238,2 238,9 239,5 240,1 240,7 241,3 242.0 242,60,962 243,2 243,8 244,4 245,0 245,6 246,2 246,8 247,5 248,1 248,70,961 249,3 249,9 250,5 251,1 251,7 252,3 252,9 253,5 254,0 254,60,960 255,2 255,8 256,4 257,0 257,6 258,2 258,8 259,4 259,9 260,50,959 261,1 261,7 262,3 262,8 263,4 264,0 264,6 265,2 265,7 266,30,958 266,8 267,4 268,0 '268,6 269,1 269,7 270,2 270,8 271,4 271,90,957 272,5 273,1 273,6 274,2 274,7 275,3 275,9 276,4 277,0 277,50,956 278,1 278,6 279,2 279,7 280,3 280,8 281,4 281,9 282,5 283,00,955 283,6 284,1 284,7 ,285,2 285,8 286,3 286,8 287,4 287,9 288,4
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Tab. 53. Umrechnung de-r Gramm Alkohol in 1 Liter auf den Volurnqehalt an Alkoholbei 20° C in Prozenten
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0 0 0,13 0,25 0,38 0,51 0,63 0,76 0,89 1,01 1,141 1,27 1,39 1,52 1,65 1,77 1,90 2,03 2,15 2,28 2,412 2,53 2,66 2,79 2,91 3,04 3,17 3,29 3,42 3,55 3,673 3,80 3,93 4,05 4,18 4,31 4,43 4,56 4,69 4,81 4,944 5,07 5,19 5,32 5,45 5,57 5,70 5,83 5,95 6,08 6,215 6,33 6,46 6,59 6,71 6,84 6,97 7,09 7,22 7,35 7,49
6 7,60 7,73 7,85 7,98 8,11 8,23 8,36 8,49 8,61 8,747 8,87 8,99 9,12 9,25 9,37 9,50 9,63 9,75 9,88 10,018 10,13 10,26 10,39 10,51 10,64 10,77 10,89 11,02 11,15 11,279 11,40 11,53 11,65 11,78 11 ,91 12,03 12,16 12,29 12,41 12,54
1 0 12,67 12,79 12,92 13,05 13,17 13,30 13,43 13,55 1s.es 13,81
1 1 13,93 14,06 14,19 14,31 14,44 14,57 14,05 111 ~"""-~J5 15,07~ ,
1 2 15,20 15,33 15,45 15,58 15,71 15,83 15,96 1b,vJ 16,21 16,341 3 16~47 16,59 16,72 16,85 16,97 17,10 17,23 17,35 17,48 17,611 4 17,73 17,86 17,99 18,11 18,24 18,37 18,49 18,62 18,75 18,871 5 19,00 19,13 19,25 19,38 19,51 19,63 19,76 19,89 20,01 2'0,14
1 6 20,27 20,39 20,52 20,65 20,77 20,90 21,03 21,15 21,28 21 ,411 7 21,53 21,66 21,79 21,91 22,04 22,17 22,29 22,42 22,55 22,681 8 22,80 22,93 23,06 23,18 23,31 23,44 23,56 23,69 23,82 23,941 9 24,07 24,20 24,32 24',45 24,58 24,70 24,83 24,96 25,08 25,212 0 25,34 25,46 25,59 25,72 25*84 25,97 26,10 26,22 26,35 26,48
2 1 26,60 26,73 26,86 26,98 27,11 27,24 27,36 27,49 27,62 27,742 2 27,87 28,00 28,12 28,25 28,38 28,50 28,63 28,76 28,88 29,012 3 29,14 29,26 29,39 29,52 29,64 29,77 29,90 30,02 30,15 , 30,.282 4 30,40 30,53 30,66 30,78 30,91 31,04 31,16 31,29 31,42 31,542 5 31,67 31,80 31,92 32,05 32,18 32,30 32,43 32,56 32,6'8 32,81
2 6 32,94 33,06 33,19 33,32 33,44 33,57 33,10 33,82 33,:95 . 34,082 7 34,20 34,33 34,46 34,58 34,71 34,84 34,96 35,09 35,22 3',5,34·2 8 35,47 35,601 35,72 35,85 35,98 36,10 36,23 36,36 36,418 36,6'1
Einschalttabelle zu Tab. 53
Gramm Volumgehalt Gramm Volumgehalt Gramm Val umgeheltAlkohol an Alkohol Alkohol an Alkohol Alkohol an Alkoholin 1 Liter in Prozenten in 1 Liter in Prozenten in 1 Liter in ProzentenDezimale Dezimale Dezimale
0,1 0,01 I 0,4 0,05 0,7 0,090,2 0,03 0,5 O,O~ 0,8 0,100,3 0,04 I 0,6 0,08 0,9 0,11
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