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Himmelsreise - Mein Streit mit den Wächtern des Islam von Necla Kelek

Date post: 23-Nov-2015
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Eine Streitschrift gegen Unfreiheit und Unterdrückung im Namen des Koran.Necla Kelek wendet sich gegen die Verharmlosung des Islams und weist nach, dass er – trotz regionaler Unterschiede – immer Lebenskonzept, Ideologie und Politik zugleich ist. Für die Zukunft Europas wird es jedoch von entscheidender Bedeutung sein, ob es gelingt, die Muslime von der Idee der aufgeklärten demokratischen Bürgerschaft zu überzeugen. Daher ihr Credo: Der Glaube muss vom patriarchalischen Missbrauch befreit und spirituell rehabilitiert werden, damit endlich die Probleme angepackt werden können, die unübersehbar mit Muslimen verknüpft sind – die verweigerte Gleichberechtigung der Frauen und die mangelnde Bildung der Kinder.
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NECLA KELEK Himmelsreise
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  • NECLA KELEK

    Himmelsreise

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  • Buch

    Die Soziologin Necla Kelek beleuchtet Entstehung und Hintergrnde des Islam, um der traditionellen Auslegung des Korans eine aufgeklrte Lesart entgegenzustellen: Auf den Koran kann sich nicht berufen, wer fr Kopf-tuch und fnf Pfl ichtgebete am Tag pldiert. Sie zeigt auf, wie unterschied-lich grundlegende Werte wie Anstand, Respekt und Freiheit von Deut-

    schen und Muslimen verstanden werden.Necla Kelek wendet sich gegen die Verharmlosung des Islam und weist nach, dass er trotz regionaler Unterschiede immer Lebenskonzept, Ide-ologie und Politik zugleich ist. Fr die Zukunft Europas wird es jedoch von entscheidender Bedeutung sein, ob es gelingt, die Muslime von der Idee der aufgeklrten demokratischen Brgergesellschaft zu berzeugen. Daher ihr Credo: Der Glaube muss vom patriarchalischen Missbrauch im Alltag befreit und spirituell rehabilitiert werden, damit endlich die Probleme an-gepackt werden knnen, die unbersehbar mit Muslimen verknpft sind die verweigerte Gleichberechtigung der Frauen und die mangelnde Bil-dung der Kinder. Ein wichtiger Beitrag zur Islam-Debatte in Deutschland, die vielfach immer noch von Angst, falsch verstandener Toleranz und Un-

    verstndnis geprgt ist.

    Autorin

    Necla Kelek wurde 1957 in Istanbul geboren und lebt heute in Berlin. Sie hat Volkswirtschaft slehre und Soziologie studiert und wurde in Greifs-wald zum Dr. phil. promoviert. Ihre Bcher Die fremde Braut, Die ver-lorenen Shne und Bitterse Heimat sind Bestseller und haben die Diskussion um Integration und den Islam in Deutschland nachhaltig ge-prgt. Necla Kelek wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Geschwister-Scholl-Preis 2005, dem Hildegard-von-Bingen-Preis und zu-

    letzt mit dem Freiheitspreis der Friedrich-Naumann-Stift ung.

    Von Necla Kelek ist im Goldmann Verlag auerdem erschienen:

    Die fremde Braut (15386)Die verlorenen Shne (15436)

    Bitterse Heimat (15603)

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  • Necla KelekHimmelsreise

    Mein Streitmit den Wchtern des Islam

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  • Verlagsgruppe Random House fsc-deu-0100Das fsc-zertifi zierte Papier Mnchen Super fr dieses Buch

    liefert Arctic Paper Mochenwangen GmbH.

    1. Aufl ageTaschenbuchausgabe Mai 2011

    Wilhelm Goldmann Verlag, Mnchen,in der Verlagsgruppe Random House GmbH

    Copyright der Originalausgabe 2007 by Verlag Kiepenheuer & Witsch, Kln

    Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, MnchenUmschlagfoto: Getty Images/ Ravi Tahilramani

    KF Herstellung: Str.Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pneck

    Printed in GermanyISBN: 978-3-442-15664-1

    www.goldmann-verlag.de

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  • Ich mag verdammen, was du sagst,aber ich werde mein Leben dafr einsetzen,

    dass du es sagen darfst.VOLTAIRE

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  • 7Inhalt

    Vorwort zur Taschenbuchausgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

    Die Wchter des IslamEin Gespenst geht um in Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Wie sprechen wir ber den Islam? 18 Wer ist Muslim? 20 Den Is-lam gibt es nicht oder doch? 21 Vom Himmel gefallen? 24 Deut-scher Islam? 25 Islamismus ist Glaube als Politik 27

    Islam als Glaube

    Die HimmelsreiseWie Islam und Koran entstanden und welche Rolle Mohammed dabei spielte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Den Koran gibt es nicht 32 Gottes Menschenwort 34 Das Gebet 36 Wie der Koran entstand 36 Aus dem Leben des Propheten 39 Mekka und seine Gttinnen 41 Hidjra nach Medina 43 Durch sieben Him-mel 45 Der letzte Prophet 46 Ghazu der geistige Diebstahl 48 Das Unternehmen Islam 52

    Die Botschaft des KoransWoran die Muslime glauben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55Das Wesen des Islam 55 Gott ist einzig 56 Der Koran ist keine Dichtung 56 Kritik ist Hochmut 57 Jesus ist nicht Gottes Sohn 57 Allah und Mohammed 58 Gott prft die Glubigen 58 Paradies und Hlle 59 Die Welt ist Gottes Wille 59 Es gibt En-gel und Djinn 60 Und es gibt den Teufel 60 Gott fhrt in die Irre, wen er will 60 Der Mensch ist schwach 61 Die teufl ische Frau 61 Allahs Gesetz hilft den Menschen 62 Allah fordert Hingabe 62 Gott straft und vergibt 63 Der Mensch ist Teil der Gemeinschaft 64

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  • 8Islam im Alltag

    Islam Deutsch, Deutsch IslamWie und worin sich die gelebte islamische Kultur von der europischen unterscheidet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67Zeigen Sie Respekt! 68 Was ist Ehre? 70 Ansehen durch Gast-freundschaft 72 Achtung und Liebe 74 Die Beleidigungskultur 75 Die Herrschaft der Mtter 76 Wo die Liebe hinfllt: Schwulsein im Islam 81 Die Beschneidung 84 Das Opferfest 86 Das Schwein als Gruel 88

    MoscheebesucheUnterwegs in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90Das Wunder von Marxloh 91 Minarette sind unsere Speere 94 Feindliche bernahme: die Moscheebauinitiative in Alft er 99 Gebets-wecker mit Muezzinruf 102 Tod einer Schlerin 107 Wer Allah ge-horcht, kann nicht frei sein 110 Koranlesungen fr sndige Frauen 115 Gebet und Geschft 117 Migrantenstadt Rsselsheim 121 Missio-nierung durch Steine 125 Mnnerhuser und Medinas 127

    Hidjra ins Land der UnglubigenDie islamische Zuwanderung drei Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . 131Die Meistererzhlung der Migration 132 Im Land der Unglu-bigen 135 Osman in Almanya 137 Wie Frau Selime die Ehre der Familie befl eckte 146 Der Onkel holt die Braut vom Pferd 150

    Die entschleierte FrauDie Rolle der Frau in der islamischen Gemeinschaft . . . . . . . . . . 155Himmelfahrtskommando 156 Eine Zigarette im Caf de Flore 158 Das Tabu der Freiheit 160 Wurst und Snde 162 Eine muslimischeErziehung 164 Die unreine Frau 166 Gefhrlicher als der Satan selbst 169 Der Geschlechtsakt als Albtraum 171

    Der Streit ums KopftuchSchutzschild, Glaubenszeichen oder politisches Symbol? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176Allahs Religion gehorchen 178 Der Koran kennt kein Kopft uch 180 Hinter dem Schleier 183 Der Mord von Dresden 184 Mit dem Kopf-tuch in die Scharia 186 Sexualisierung und soziale Apartheid 190 Entschleiert euch, Frauen! 191

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  • 9Islam und Politik

    Das islamische DilemmaWie die Aufklrung des Islam endete, bevor sie richtig begann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197Vor dem Wendepunkt: Hildegard von Bingen 198 Das Argument des Islam: Al-Ghazali 199 Der muslimische Aufk lrer: Ibn Ruschd 201 Die Fesselung der Neugier 202 Kritik der arabischen Vernunft : Al-Jabri 204 Die Gedankenmoschee des Fethullah Glen 207 Der nachahmende Konformismus 210 Der Missionar des Kreatio-nismus 212 Tricky Tariq 213 Ramadans Reform zauber 215 Isla-mischer Chauvinismus 218

    Die Deutschen und der IslamVon Trkenfurcht und Islamfreunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222Kaiser und Kalif 223 Der weie Elefant 224 Karl der Groe und Harun al-Raschid 225 Die Andersglubigen 228 Die Sure vom Elefanten 229 Die Glaubenskrieger 231 Martin Luther und die Trkenfrage 233 Zwei Reiche: Glaube und Politik 235 Ein schndlich Buch 236 Lessing und der Same der Rebellion 237 Heute Dichter, morgen Knigsmrder 239 Eine Religion ohne heilige Hirngespinste 241 Nathan-Kitsch 244 Die trki-sche Bibel 245 Das Gttliche und das Irdische 248 Mohammad aus Schiraz 252 Die preuischen Mohammedaner 256 Die Militrmission 259 Wilhelm II., der Freund der Muslime 260 Die islamische Karte 262 Halbmond und Hakenkreuz 264 Der Teufelspakt 266 Altnazis und Muslimbrder 269 Die Muslim-brder in Mnchen 271 Die Spinne El-Zayat 272

    Die IslamverbndeZwischen Demokratie und Scharia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275Milli Grs 276 Ditib 278 Zentralrat der Muslime 280 Verband der Islamischen Kulturzentren 281 Koordinierungsrat der Musli-me 282 Alevitische Gemeinde 283 Trkische Gemeinde in Deutsch-land 284 Experiment Islam Konferenz 285 Worauf berufen sich die Islam verbnde? 288 Die Islamvereine sind nicht legitimiert 290 Menschenrechte gibt es nicht 292

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  • Wir MuslimeDie Befreiung von den bervtern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 295Der Weg der Reform 296 Die groe Versammlung der Muslime 297 Unsere Verantwortung 298

    Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302

    Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303

    Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313

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    Vorwort zur Taschenbuchausgabe

    Der Islam gehrt inzwischen auch zu Deutschland. Mit diesem Satz reagierte Bundesprsident Christian Wulff in seiner Rede zum 20. Jahrestag der deutschen Einheit auf die Debatte um Islam und Integration, die seit einigen Jahren die bundesrepublikanische ff entlichkeit intensiv beschft igt und mit der auch ich mich in diesem Buch auseinandersetze.

    Vermutlich wollte der Bundesprsident mit diesem Satz sagen, dass Muslime und ihr Glaube selbstverstndlicher Teil unserer Gesellschaft sind, ganz so wie es Christen und Juden sind. Was ein solcher Vergleich zwischen den verschiedenen Glaubens-gemeinschaft en allerdings unterschlgt, sind die gravierenden Unterschiede, die sich bei nherer Betrachtung im Verhltnis der drei Religionen und ihrer Glubigen zu unserer Gesellschaft zeigen. Christentum und Judentum haben diese Gesellschaft entscheidend geprgt; seit Jahrhunderten haben beide zu einer Debatte beigetragen, ohne die unser heutiges Gemeinwesen nicht das geworden wre, was es ist: eine demokratische Gesell-schaft , die ihre Werte und Normen gerade auch aus dem Zweifel und der Kritik an religisen Glaubenssystemen und ihrem Wahrheitsanspruch gewonnen hat und die Auseinandersetzung um unterschiedliche Auff assungen des Glaubens ebenso wie auch den Nicht-Glauben zulsst. Das allerdings unterscheidet sie von der dritten abrahamitischen Religion vom Islam, der solche historisierende Auseinandersetzungen nicht in der

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    gleichen Weise kennt. Warum gerade der Zweifel ntig ist, in einer demokratischen Gesellschaft anzukommen, warum eine kritische Analyse hilfreich und nicht diskriminierend ist, darum geht es u.a. in diesem Buch.

    Was im Umgang mit dem Christentum zum guten kritischen Ton gehrt, scheint in Sachen Islam enge Grenzen zu haben. Davon zeugte die Reaktion von Teilen der bundesdeutschen intellektuellen ff entlichkeit auf dieses Buch ber den Islam und die jeder argumentativen Auseinandersetzung Hohn spre-chende Bereitschaft zur Diff amierung, ja Ausgrenzung, der-jenigen, die auf Probleme wie Zwangsheirat, Ehrenmord oder Gewalt gegen Frauen unter Muslimen hinweisen. Ihnen wird Panikmache und Pauschalisierung unterstellt, ihre Analyse und Kritik als rassistisch verunglimpft . Islamophobie, die krank-haft e Angst vor dem Islam, komme, so hat der Antisemitismus-Forscher Wolfgang Benz jngst in einem Interview im Neuen Deutschland* gesagt, aus der Mitte der Mehrheitsgesellschaft ; sie wrde Hass gegen eine bestimmte Minderheit sen und sei deshalb rassistisch. Fr ihn weist die sogenannte Islamkritik Verwandtschaft mit dem Antisemitismus auf, und darin seien die Deutschen ja historisch bekanntermaen Experten. Dies-mal seien die Muslime Objekte des Hasses, weil sie Muslime sind, Bsewichte, unsere Feinde, die uns bedrohen. Den Beweis fr seine starken Th esen bleibt Wolfgang Benz schuldig, den Islamfunktionren aber werden sie vermutlich gefallen, sti-lisieren die sich doch gern als wehrlose Opfer und als Verfolgte, auch wenn sie es sind, die in ihren Vereinen und Moscheen die berlegenheit des Islam predigen.

    In den jedes historische Augenma entbehrenden Verglei-chen sind nicht nur die Islamfunktionre Meister. Weit ber

    * Neues Deutschland, 11.12.2010

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    die Grenze des in einer ff entlichen Debatte Erlaubten gehen inzwischen auch manche Feuilletons groer Tageszeitungen. Die eine nennt mich schon mal fl ott eine Hasspredigerin; fr die Berliner Tageszeitung (taz) bin ich nichts anderes als eine mediengeile Alibitrkin; der Vorsitzende der Grnen, Cem zdemir, nennt mich eine Schreibtischtterin ein Begriff , der einst fr den Massenmrder Adolf Eichmann geprgt wur-de. Eine Sonntagszeitung versieht Islamkritiker (wie nennt man eigentlich jemanden, der das Christen- oder das Judentum kri-tisch hinterfragt?) mit dem Attribut Heilige Krieger. So haben sich die Attentter des 11. September bezeichnet; und weil die brgerlichen Medien es schon mal vorgemacht haben, kann der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime mich (kein Verteidiger erhebt die Stimme) als einschlgig bekannte Islamhasserin beleidigen. So wird Stimmung gemacht und eine ntige Debatte vergift et.

    Islamophobie ist ein Kampfb egriff , mit dem jede Kritik am Islam per Diff amierung mundtot gemacht werden soll ganz so, wie es die Wchter des Islam seit fast tausend Jahren tun. Da hinter steckt die Absicht, den Islam, so der franzsische Phi-losoph Pascal Bruckner, zu etwas Unberhrbarem zu erklren.

    Gegen diese Tabuisierung erhebt dieses Buch Einspruch. Es versucht, zwischen Glauben und Politik, Gesellschaft und Re-ligion, Spiritualitt und Ideologie zu unterscheiden. Ich halte es hier mit Salman Rushdie, der sagt: es geht darum, Men-schen zu schtzen, nicht ihre Ideen. Es ist vllig in Ordnung, dass Muslime dass alle Menschen in einer freien Gesellschaft Glaubensfreiheit genieen sollten. Es ist vllig in Ordnung, dass sie gegen Diskriminierung protestieren, wann und wo immer sie ihr ausgesetzt sind. Absolut nicht in Ordnung ist dagegen ihre Forderung, ihr Glaubenssystem msse vor Kritik, Respekt-losigkeit, Spott und auch Verunglimpfung geschtzt werden.

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    Die Trennung zwischen dem Individuum und seiner ber-zeugung gehrt zu den Grundlagen der Demokratie, und eine Gemeinschaft , die sie zu verwssern sucht, tut sich damit keinen Gefallen.*

    Mein Streit mit den Wchtern des Islam wendet sich nicht nur gegen die Islamisten, die mich schon mal in ihren anonymen Internetblogs verfl uchen, sondern auch gegen diejenigen, die mir vorschreiben mchten, die Traditionen und Gebruche der Religion, mit der ich aufgewachsen bin, nicht kritisch hinterfra-gen zu drfen. Mein Text wird den so selbstgerecht-toleranten Kritikern der Islamkritik wiederum provozierend erscheinen. Schn wre es, wenn sie statt diejenigen niederzuschreiben, die Missstnde kritisieren, die die patriarchalischen Strukturen und die Geschlechterapartheid der Muslime nicht hinnehmen mgen selbst einen Beitrag zur Lsung der vielfltigen Pro-bleme der islamischen Kultur in unserer Gesellschaft leisten wrden. In unserer Republik ist Gedankenfeigheit eingekehrt, gerade im ff entlichen Diskurs. Eine Lehrerin, die es wagt, die grassierende Deutschfeindlichkeit ihrer muslimischen Schler ff entlich anzuklagen, wird sich fl ugs dem Druck von Kollegen, Eltern, Vorgesetzten und Verbandsvertretern ausgesetzt sehen. Eine Schulleiterin, die den Mut hatte, religise bergriff e von muslimischen Eltern bekannt zu machen, wurde erst kritisiert, dann gedrngt, ihre Aussagen zu relativieren.

    Auch die arrivierten und assimilierten Muslime in diesem Land beteiligen sich kaum an diesen Debatten. Was in den Koranschulen gelehrt, in den Moscheen gepredigt, in den Mn-nercafs verabredet wird, scheint sie nicht umzutreiben, und die Deutschen ginge das ohnehin nichts an. Die Probleme der mus-limischen Mdchen in Neuklln interessieren sie nicht, solange * Salman Rushdie, Dezember 1999: Der Islam und der Westen, in: berschrei-

    ten Sie diese Grenze, Reinbek 2004, S. 411

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  • in Berlin-Mitte der Caj latte schmeckt. Dieser schweigenden Mehrheit fehlt, was einen Brger ausmacht: ein Bewusstsein fr soziale Verantwortung. Die Muslime haben ein Defi zit in der Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Religion und den Traditionen.

    Ich habe die Wahrheit nicht gepachtet, aber ich erlaube mir Zweifel an den ewigen Wahrheiten und der Politik einer Religi-on, die berall, wo sie herrscht, keine Demokratie zulsst, Selbst-bestimmung und Individualismus verhindert, die Apartheid von Frauen und Mnnern legitimiert.

    Berlin, im Januar 2011

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    Die Wchter des IslamEin Gespenst geht um in Europa

    Nennen wir die Dinge beim Namen. Natrlich geht es hier um den Islam. Die Frage ist nur: Was genau bedeutet das? Schlielich hat religiser Glaube meist nicht allzu viel mit Th eologie zu tun. Die meisten Muslime sind keine tiefgrndigen Koran-Exegeten. Fr eine riesige Zahl glubiger Muslime ist Islam ein nicht besonders scharf umrissener Begriff , der zudem nicht nur fr Gottesfurcht steht eher die Furcht vor Gott als Liebe zu ihm, so argwhnt man , sondern auch fr ein Gemenge aus Bruchen, Meinungen, Vorurteilen.

    SALMAN RUSHDIE

    Ein Gespenst geht um in Europa das Gespenst des Islam. Man kann es gelegentlich auf unseren Straen sehen Frau-en im schwarzen Tschador, die hinter brtigen Mnnern mit Kppis und Pluderhosen herlaufen, Mnner, die in Teestuben der Moscheevereine sitzen und mit ihren Gebetsketten spielen, Frauen mit Kopft chern, die in ihren bodenlangen Mnteln den Kinderwagen durch die Straen schieben und dabei so unvor-teilhaft gekleidet sind, dass selbst die hbscheste Frau verhrmt aussieht. Manchmal trifft man auch auf diese selbstbewussten Islam-Bitches, die ihren Hintern in enge Jeans zwngen und das Ganze mit einem kunstvollen Turban auf dem Kopf krnen, oder auf Jungs, die in Gruppen auf den Straen herumhngen und Vorbergehende gern mit dem Spruch anrempeln: Was willst du, Opfer?

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    Alles Klischees, alles falsch, ble Nachrede und ein Ausdruck der krankhaft en Angst vor dem Islam? Sind Fremdenfeindlich-keit und Islamophobie der europischen und besonders der deutschen Kultur vielleicht fest eingeschrieben?

    Wie sprechen wir ber den Islam?

    Wir knnen ber den Islam diskutieren, wie der christliche Th eologe Hans Kng es vorschlgt: Heute muss es darum ge-hen, so gut wir knnen, von innen zu verstehen, warum Muslime Gott und Welt, Gottesdienst und Menschendienst, Politik und Recht und Kunst mit anderen Augen sehen, mit anderen Herzen erleben als etwa Christen.1

    Dieses Konzept des Von-innen-Verstehens und die Metho-de des Nachfhlens sind im interreligisen Dialog weitver-breitet, ebenso in der Migrationsforschung und der praktischen Sozialarbeit. Es ist keine analytische, sondern eine therapeuti-sche Methode, sich dem Islam zu nhern, der nicht distanziert von auen, an sich betrachtet, sondern einfhlend von innen, in sich erklrt werden soll. Weil es Kng um die Her-ausarbeitung der grundlegenden geistlichen Gemeinsamkeiten der Buchreligionen, nicht um die Herausarbeitung ihrer Unter-schiede geht, ist er bereit, die Plattform rationaler Erkenntnis zu verlassen: Er will nicht analysieren, sondern glauben.

    Was theologisch erlaubt sein mag, ist in einem politischen Diskurs nicht hinnehmbar. Dabei steht Kng mit dieser em-pathischen Herangehensweise nicht allein. Auch viele Islam-kundler arbeiten so: Sie wollen erklren, um zu verstehen, um dem Islam das Ankommen in der deutschen Gesellschaft zu ermglichen. Nicht Distanz, Analyse und Kritik sind ihre In-strumente, sondern Einfhlung und Werbung um Verstndnis. Das hat die Diskussion um den Islam vor allem in Europa und

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    ganz besonders in Deutschland lange Zeit blockiert und die multikulturelle Integrationspolitik scheitern lassen. Kritische Analysen beispielsweise der Gewaltbereitschaft muslimisch sozialisierter Jugendlicher wurden relativiert, an Wissenschaft -lern wie dem Bielefelder Konfl iktforscher Wilhelm Heitmeyer wurde sich in universitren Kreisen so lange abge arbeitet, bis er sich anderen Untersuchungsfeldern, pikanterweise jetzt auch der Islamophobie, zuwandte. hnliche Reaktionen erfahre auch ich, denn fr viele gilt: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

    Im harten integrationspolitischen Alltag ist eine solche verstehende Haltung faktisch eine Kapitulationserklrung vor jeder Freiheitsenteignung, die sich auf religise Gebote beruft : Da wird verstanden, dass Familien ihre Tchter nicht am Schwimm unterricht teilnehmen lassen, da wird verstanden, wenn Mtter ihre Shne mitten im Unterricht anrufen die Fa-milienbindung im Islam ist doch so wichtig! , da wird verstan-den, dass Mdchen im Alter von sechs Jahren Kopft uch tragen oder mit fnfzehn verschwinden, um in der Trkei verheiratet zu werden.

    In meinen Augen hat sich diese Art des Kulturrelativismus der verstehenden Soziologie als verantwortungslos erwiesen. Sie gibt nicht nur Grundrechte des Einzelnen preis, sondern sie ist auch wissenschaft lich nicht haltbar. Schon gar nicht darf sie sich auf den groen Max Weber berufen, den Begrnder der verstehenden Soziologie. Denn der lehnte das vage und beliebige Verstehen entschieden ab und forderte von der Sozialfor-schung vielmehr, soziales Handeln deutend (zu) verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen urschlich (zu) erklren. Aus dieser Erkenntnis entsteht die soziale Verantwor-tung des Wissenschaft lers.2

    Sprechen wir also ber die soziale und politische Realitt die-

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    ser Religion, ber ihre Sinn- und Handlungszusammenhnge, ber ihr Welt- und Menschenbild. Fragen wir.

    Wer ist Muslim?

    Ich bin Muslimin, wie man in der Trkei und anderswo zur Mus-limin wird durch einen muslimischen Vater. Oder man wird Muslim, indem man vor zwei Zeugen das Glaubensbekenntnis, die schahada, spricht. Obwohl meine Eltern nicht strengglubig waren, gehrten sie und damit auch ich doch nach allgemei-nem Verstndnis zur Umma, der Gemeinschaft der Glubigen. Sie wurden in den Wertvorstellungen und Traditionen dieser Religion er zogen.

    Es ist zwar nicht klar defi niert, wer zu dieser Glaubensgemein-schaft zu zhlen ist, doch blicherweise wird jeder, der einen muslimischen Vater hat, zur Umma gezhlt, und so kommt man auf inzwischen 4,3 Millionen Muslime in Deutschland. Das mag man hinnehmen, wenn man den Islam als eine Kultur defi niert und eine solche Zuschreibung zur Unterscheidung von kultu-rellen Prgungen beitrgt. Von dieser Gesamtheit sprechen wir, wenn wir von den Muslimen sprechen. Wenn man den Islam nur als eine Religion beschreibt, dann allerdings drft en wir nur von jenen als Muslimen sprechen, die sich ausdrcklich zu dieser Religion bekennen, und das ergibt eine ganz andere Zahl, die irgendwo zwischen einem guten Drittel und hchstens der Hlft e dieser 4,3 Millionen Menschen liegen drft e. Und fragen wir dann noch weiter, wer von diesen muslimischen Glubigen den Islamverbnden angehrt oder sich durch sie vertreten fhlt, dann drft e noch nicht einmal jeder achte diese Frage bejahen. Und deren Gesamtzahl wiederum verteilt sich dann noch auf fast ein Dutzend verschiedener Glaubensrichtungen und eth-nischer Zusammenschlsse. Schon deswegen drft e keine der

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    hierzulande prsenten Organisationen fr den Islam oder die Muslime sprechen knnen.3 Eine Glaubensgemeinschaft kann nach deutschem Recht nicht Unbeteiligte zu Mitgliedern erkl-ren und daraus einen Anspruch ableiten, fr diese Menschen zu sprechen. Das widerspricht Artikel 4 des Grundgesetzes, der die freie Religionsausbung schtzt, aber auch die Freiheit von Religion zusichert.

    Den Islam gibt es nicht oder doch?

    Den Islam gibt es nicht. Das stimmt und stimmt auch nicht. Einerseits kann ein Muslim seine Beziehung zu Allah selbst defi -nieren, andererseits ist die Gemeinschaft als Autoritt eingesetzt zu bestimmen, was recht ist und was verwerfl ich ist. Eine Unzahl von Richtungen, Gruppen und Sekten nimmt fr sich beides in Anspruch zu defi nieren, was der Islam ist, und ande-ren das Muslimsein zu bestreiten. Aber sich auf diese Weise aus der Verantwortung zu stehlen fr das, was im Namen des Islam passiert, hilft nicht. Denn es gibt den Islam als soziale Realitt, als kulturelle Institution, die Verhalten defi niert, einfordert und reproduziert. Weil er eben nicht als Gottes Wort vom Himmel herabgesandt wurde, sondern sich mit den Menschen unter unterschiedlichen Bedingungen unterschiedlich entwickelt hat und sich trotzdem auf ein und dasselbe Buch beruft . Der Islam ist eine Zivilisation, hat eine Geschichte, auch wenn er sich in verschiedenen Identitten prsentiert. Es gibt den Islam. Er ist das, was im Namen der Religion gelebt wird.

    Die Auseinandersetzung mit dem Islam ist deshalb so schwie-rig, weil der Glaube eben nicht wie in der skularen Gesell-schaft ein Teil der Freiheit geworden ist, sondern als Religion auch eine gesellschaft liche Einrichtung darstellt, Glauben sozi-ales Handeln ist, weil der Islam die Trennung von Politik und

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    Religion nicht kennt. Privates wird nicht von gesellschaft lichem, religises nicht vom profanen Handeln getrennt. So wird in der Diskussion manches durcheinandergebracht und oft Verwir-rung gestift et. Der Islam kennt keine Th eologie im Sinne einer wissenschaft lichen Disziplin und keine verbindliche Lehre. Die Auseinandersetzung mit dieser Religion fi ndet deshalb in der Praxis statt. So besteht das islamische Dilemma auch darin, dass im Namen des Islam alles behauptet und alles bestritten werden kann.

    Wird das Kopft uch kritisiert, unterstellt man, man wrde den Frauen ihren Glauben verbieten wollen. Fragt man nach der Finanzierung von Moscheen, wird befrchtet, man wolle die Religionsfreiheit einschrnken. Zitiert man den Koran, wird ein anderslautender Vers gegengehalten oder behauptet, die Sure sei falsch zitiert, falsch bersetzt worden oder anders gemeint. Die Diskussion mutet manchmal an, als solle hier ein Phantom festgehalten werden.

    Die Vertreter des politischen Islam befrdern diese Ver-wirrung, sie kommt ihnen gelegen, vermag sie doch davon abzulenken, dass die Ziele ihrer jeweiligen Glaubenspartei mit den spirituellen Bedrfnissen von Glubigen nicht bereinstim-men. Ich mchte dazu beitragen, diese Verwirrung zu klren. Wir sollten unterscheiden: Islam ist Glaube, Kultur und Politik. Islam ist Religion, Weltanschauung und Ideologie. Und nicht alles, was unter der Fahne des Islam segelt, ist religis begrndet und steht unter dem Schutz unserer Verfassung. Denn Religion ist ein Teil unserer Freiheit, sie steht nicht ber ihr. Und deshalb hat die Kritik am Islam nichts mit einem Feindbild oder einer krankhaft en Angst, mit einer Islamophobie zu tun, sondern ist notwendiger Teil des Diskurses ber das gesellschaft liche Mit-einander in einer aufgeklrten, skularen Gesellschaft . Wir ms-sen diese Diskussion skularisieren, religise von profanen

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    Fragen deutlich voneinander unterscheiden. Praktisch bedeutet das: Wir mssen aufmerksam prfen, ob religise Ansprche die Grundrechte, wie zum Beispiel die Gleichberechtigung oder Selbstbestimmung, beschdigen.

    Es gibt akademische Wchter des Islam an deutschen Hoch-schulen, die sich wie eilfertige Konvertiten gebrden. Die deut-sche Kultur pfl ege seit Jahrhunderten, mindestens seit Luther, das Feindbild Islam, sagen sie; und die wenigen Islamkritiker, die sich heute zu Wort melden, so behaupten sie, rhrten diese Suppe wieder krft ig auf und besttigten so nichts als alte Vor-urteile. Ja, es gibt eine lange Geschichte der Deutschen mit dem Islam und den Muslimen, aber sie ist anders als meist erzhlt, wenngleich nicht weniger spannend. Und sie reicht bis in unsere Gegenwart.

    Vieles, worber wir im Zusammenhang mit dem Islam disku-tieren, hat tatschlich nichts mit Glauben im eigentlichen Sinne also mit einer spirituellen Beziehung zu einem Gott zu tun, sondern ist Politik, Herrschaft und Spiel mit der Identitt. Wir diskutieren seit Langem darber, wie dieser Glaube gelebt wird, wo Moscheen gebaut, wie Schafe geschlachtet, ob Lehre-rinnen Kopft uch tragen oder ob Mdchen schwimmen gehen drfen. Ein Dialog darber, was der Islam eigentlich ist, woran geglaubt wird, was ihn ausmacht und vom Juden- oder Christen-tum unterscheidet und womit er unsere Gesellschaft bereichern knnte, darber gibt es keinen Diskurs.

    Glauben die Anhnger der monotheistischen Religionen, die Juden, die Christen und die Muslime, die sich alle auf den Urvater Abraham berufen, tatschlich an denselben Gott? Oder ist das, was sich als die soziale und kulturelle Institution Religion herausgebildet hat, trotz eines gemeinsamen Anfangs inzwischen grundverschieden?

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  • UNVERKUFLICHE LESEPROBE

    Necla KelekHimmelsreiseMein Streit mit den Wchtern des Islam

    Taschenbuch, Broschur, 320 Seiten, 12,5 x 18,3 cmISBN: 978-3-442-15664-1

    Goldmann

    Erscheinungstermin: April 2011

    Eine Streitschrift gegen Unfreiheit und Unterdrckung im Namen des Koran Necla Kelek wendet sich gegen die Verharmlosung des Islams und weist nach, dass er trotz regionaler Unterschiede immer Lebenskonzept, Ideologie und Politik zugleich ist. Frdie Zukunft Europas wird es jedoch von entscheidender Bedeutung sein, ob es gelingt, dieMuslime von der Idee der aufgeklrten demokratischen Brgerschaft zu berzeugen. Daher ihrCredo: Der Glaube muss vom patriarchalischen Missbrauch befreit und spirituell rehabilitiertwerden, damit endlich die Probleme angepackt werden knnen, die unbersehbar mit Muslimenverknpft sind die verweigerte Gleichberechtigung der Frauen und die mangelnde Bildung derKinder.


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