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HILFE! MEIN HUND KRAMPFT! - ssv-ev.de · ausgehen, dass Ihr Hund an Epilepsie leidet . Wir hoffen,...

Date post: 07-Aug-2019
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Claas von den Wallster Wiesen ZB: GS 58251 / 67 cm WD: 18032014, HD-A1-95, ED-N-95, OCD- 96 Bes: Ulrike Keizer, 23898 Labenz Tel 04536/898152 Maxe von Derschau ZB: GS 59505 / 69 cm WD: 29012015, HD-A1-95, OCD-95 Bes: Jörg Meyer, 29574 Ebstorf Tel: 05822/2810 ZUCHT, GESUNDHEIT, ERNÄHRUNG SSV Kurier 02/17 // 19 HILFE! MEIN HUND KRAMPFT! Kleiner Leitfaden für betroffene Hundebesitzer Der erste Krampfanfall kommt immer unerwar- tet „Ein Anfall ist kein Anfall“, sagt man Erst wenn ein weiterer Anfall (nach Stunden, Tagen, Wochen oder möglicherweise sogar erst nach Monaten) folgt, müssen Sie in der Regel davon ausgehen, dass Ihr Hund an Epilepsie leidet Wir hoffen, dass Ihnen dieser kleine Leitfaden im Umgang mit der Krankheit hilft Verhalten des Hundehalters während eines Krampfes: Der betroffene Hundehalter ist vor allem beim ersten Krampf außerordentlich schockiert, wo- möglich panisch, hilflos und denkt womöglich, dass sein Hund in den letzten Zügen liegt Nor- malerweise dauert ein Krampfanfall nur wenige Minuten (im Durchschnitt weniger als 2) Ihr Hund nimmt im Krampf seine Umwelt nicht wahr · Achten Sie darauf, dass er sich nicht verletzen kann (den Hund aus einer möglichen Gefahren- zone ziehen – Treppe / Gestrüpp, harte Kan- ten polstern, verletzungsträchtige Gegenstände entfernen etc) · Vermeiden Sie das Anfassen am Kopf Durch die unkontrollierbaren Muskelbewegungen besteht die Gefahr, dass Sie gebissen werden · Verdunkeln Sie den Raum und vermeiden Sie laute Geräusche · Bewahren Sie selber die Ruhe, auch wenn es schwer fällt Verhalten des Hundehalters nach einem Krampf: Nach einem Krampfanfall kann Ihr Hund sehr verwirrt sein Er muss sich erst wieder in seiner Umwelt zurechtfinden Probleme können (müs- sen allerdings nicht zwingend) sich zeigen beim Sehen, Hören, Laufen Es ist auch möglich, dass Ihr Hund ausgesprochen hungrig oder durstig ist Bis zum Normalzustand kann es mehrere Stunden dauern · Bleiben Sie bei Ihrem Hund und versuchen Sie ihn zu beruhigen · Helfen Sie ihm, indem Sie auch in dieser Phase zB Gegenstände entfernen, an denen er sich verletzen könnte · Lassen Sie ihn erst wieder Treppen steigen, wenn er sich wieder zurechtfindet · Warten Sie ab, bis Ihr Hund wieder normal re- agieren kann Wenn Ihr Hund wieder normal reagiert, hat er keine Erinnerungen mehr an den Krampfanfall und keine Schmerzen Von daher empfindet es der Besitzer als viel schlimmer als das Tier Diagnose und Therapie: Warten Sie nach einem Anfall ein bis zwei Tage, bis Sie einen Tierarzt aufsuchen Ihr Hund sollte sich zunächst vom Krampfanfall erholen Die Ergebnisse der Blutwerte sowie die einer neu-
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Page 1: HILFE! MEIN HUND KRAMPFT! - ssv-ev.de · ausgehen, dass Ihr Hund an Epilepsie leidet . Wir hoffen, dass Ihnen dieser kleine Leitfaden im Umgang mit der Krankheit hilft . Verhalten

Claas von den Wallster WiesenZB: GS 58251 / 67 cmWD: 18 .03 .2014, HD-A1-95, ED-N-95, OCD- 96Bes .: Ulrike Keizer, 23898 LabenzTel . 04536/898152

Maxe von DerschauZB: GS 59505 / 69 cmWD: 29 .01 .2015, HD-A1-95, OCD-95Bes .: Jörg Meyer, 29574 EbstorfTel: 05822/2810

ZUCHT, GESUNDHEIT, ERNÄHRUNG

SSV Kurier 02/17 // 19

HILFE! MEIN HUND KRAMPFT!Kleiner Leitfaden für betroffene HundebesitzerDer erste Krampfanfall kommt immer unerwar-tet . „Ein Anfall ist kein Anfall“, sagt man . Erst wenn ein weiterer Anfall (nach Stunden, Tagen, Wochen oder möglicherweise sogar erst nach Monaten) folgt, müssen Sie in der Regel davon ausgehen, dass Ihr Hund an Epilepsie leidet .Wir hoffen, dass Ihnen dieser kleine Leitfaden im Umgang mit der Krankheit hilft .

Verhalten des Hundehalters während eines Krampfes:Der betroffene Hundehalter ist vor allem beim ersten Krampf außerordentlich schockiert, wo-möglich panisch, hilflos und denkt womöglich, dass sein Hund in den letzten Zügen liegt . Nor-malerweise dauert ein Krampfanfall nur wenige Minuten (im Durchschnitt weniger als 2) . Ihr Hund nimmt im Krampf seine Umwelt nicht wahr . · Achten Sie darauf, dass er sich nicht verletzen

kann (den Hund aus einer möglichen Gefahren-zone ziehen – Treppe / Gestrüpp, harte Kan-ten polstern, verletzungsträchtige Gegenstände entfernen etc .)

· Vermeiden Sie das Anfassen am Kopf . Durch die unkontrollierbaren Muskelbewegungen besteht die Gefahr, dass Sie gebissen werden .

· Verdunkeln Sie den Raum und vermeiden Sie laute Geräusche .

· Bewahren Sie selber die Ruhe, auch wenn es schwer fällt .

Verhalten des Hundehalters nach einem Krampf:Nach einem Krampfanfall kann Ihr Hund sehr verwirrt sein . Er muss sich erst wieder in seiner Umwelt zurechtfinden . Probleme können (müs-sen allerdings nicht zwingend) sich zeigen beim Sehen, Hören, Laufen . Es ist auch möglich, dass Ihr Hund ausgesprochen hungrig oder durstig ist . Bis zum Normalzustand kann es mehrere Stunden dauern .· Bleiben Sie bei Ihrem Hund und versuchen Sie

ihn zu beruhigen .· Helfen Sie ihm, indem Sie auch in dieser Phase

z .B . Gegenstände entfernen, an denen er sich verletzen könnte .

· Lassen Sie ihn erst wieder Treppen steigen, wenn er sich wieder zurechtfindet .

· Warten Sie ab, bis Ihr Hund wieder normal re-agieren kann .

Wenn Ihr Hund wieder normal reagiert, hat er keine Erinnerungen mehr an den Krampfanfall und keine Schmerzen . Von daher empfindet es der Besitzer als viel schlimmer als das Tier .

Diagnose und Therapie:Warten Sie nach einem Anfall ein bis zwei Tage, bis Sie einen Tierarzt aufsuchen . Ihr Hund sollte sich zunächst vom Krampfanfall erholen . Die Ergebnisse der Blutwerte sowie die einer neu-

Anke
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rologischen Untersuchung könnten sonst unter Umständen verfälscht sein .Hatte Ihr Hund mehr als einen Anfall, sollten Sie handeln . Wir raten dringend dazu, einen auf Neurologie spezialisierten Tierarzt (möglichst einen Diplomate of ECVN) aufzusuchen, da die-se Ärzte deutlich mehr Erfahrung mit Epilepsie haben als ein noch so guter Haustierarzt . Eine entsprechende Liste mit Spezialisten können wir Ihnen zusenden (siehe unten) . Die Diagnostik besteht im Ausschluss aller mög-lichen Ursachen für Krampfanfälle (Ausschluss-diagnostik – normale klinische Untersuchung, vollständige Blutuntersuchung, neurologische Untersuchung, MRT / Liquor) . Wenn alle Unter-suchungen ohne Befund sind, spricht man von idiopathischer Epilepsie .Zur Therapie werden sogenannte Antiepileptika verwendet . Es gibt drei für den Hund zugelassene Medikamente . Wichtig ist die sehr regelmäßige Medikamentengabe, da bei nicht sachgemäßer Behandlung sogenannte Entzugsanfälle vorkom-men können . Die Medikamente müssen dauerhaft und regelmäßig gegeben werden . Ein plötzliches Absetzen kann wiederum zu Krämpfen führen .Ziel der Therapie ist es, den Hund möglichst an-fallsfrei zu bekommen .

Unser kleiner Leitfaden bezieht sich auf die wich-tigsten Punkte des Umgangs mit der Erkrankung sowie ansatzweise mit der Diagnostik / Therapie . Wenn Sie sich intensiver informieren möchten, hilft Ihnen vielleicht dieser Link . Die Seite geht auf alle Aspekte der Epilepsie ein:http://www .mein-hund-hat-epilepsie .de

Abschließende Anmerkungen:Sollte Ihr Hund an Krampfanfällen leiden, in-formieren Sie bitte nicht nur Ihren Züchter, sondern auch den Schweizer Sennenhundverein (SSV e .V .) . Ansprechpartner sind hier:

Christel Fechler (Zuchtleiterin)fechler@ssv .de, Tel . 02196-1386 Hilde Urankar (Projektleiterin Epilepsie) urankar@freenet .de, Tel . 02102-31746

Marianna Hoffmann (Mitglied des Arbeitskreises Großer Schweizer Sennenhund, Schwerpunkt Gesundheit) akgsmh@yahoo .com, Tel . 04192-6019

Christel Fechler

ZUCHT, GESUNDHEIT, ERNÄHRUNG

20 // SSV Kurier 02/17

ÄNDERUNG IM AK GROSSE SCHWEIZEREnde März hat es leider eine Änderung im AKGS gegeben: Petra Stoll hat sich aufgrund ihrer starken beruflichen Belastung entschlossen, den AKGS zu verlassen . Wir bedauern sehr, auf Petra und ihre Mitarbeit verzichten zu müssen .

Rita Lingner-Loerwald für den AKGS

Der Vorstand des SSV bedankt sich bei Petra Stoll für ihre im Arbeitskreis GS geleistete Arbeit .

Christel Fechler

ARBEITSKREISE


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