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Heinrich Schubkegel

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Semlaker Heimatbrief 23. Folge - Dezember 2004
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Page 1: Heinrich Schubkegel

Semlaker

Heimatbrief

23. Folge - Dezember 2004

Page 2: Heinrich Schubkegel

ユ Umschlagsbild: „Unsere Marosch im Herbst“ Foto von Josef Szarvas, A-9560 Feldkirchen.

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Inhaltsverzeichnis

Einladung zum 14. Semlaker-Treffen ...................................................2

Heinrich Schubkegel - Ein Banater Pädagoge .....................................3

Adam Schilling – Meister seines Fachs..............................................16

Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak.....................................21

Spenderliste ......................................................................................104

Impressum ........................................................................................106

Adressenliste ....................................................................................107

Verstorbene 2003 – 2004 .................................................................108

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Einladung zum 14. Semlaker-Treffen

in Ingolstadt

am Pfingstsonntag, den 15. Mai 2005

in der

Gaststätte der Freien Turnerschaft Ingolstadt-Ringsee

Martin-Hemm-Str. 80 85053 Ingolstadt-Ringsee

(Auf der Rückseite des Ingolstädter Haupt-Bahnhofs)

Es spielt für uns die bekannte Band „Eurosound“ (Die Begleitband von Mara Kayser)

Anfahrt:

Ausfahrt IN-Süd Rechts in die Manchinger Str. (ca. 1,5 km) Links in die Südl. Ringstraße (ca. 100 m)

Links in die Asam Str. (ca. 1km) Rechts in die Carl-Diem-Str.

Weiter in die Martin-Hemm-Str.

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Heinrich Schubkegel

Ein Banater Pädagoge, der viel bewegt hat

Von Dr. Josef Täuber und Radegunde Täuber, Nufringen

Es ist ein vorbildlich gelebtes Leben gewesen, das hier nachgezeichnet werden soll. Geboren wurde er in Semlak, Kreis Arad, am 5. April 1938 als einziges Kind des Landwirts Heinrich Schubkegel und seiner Ehefrau Susanna geb. Pinczés. Durch den Krieg verlor er sehr früh den Vater. Liebe empfing er aber in reichem Maße von Großmutter und Mutter. Die Grundschule besuchte er in seiner Heimatgemeinde, den zweiten Zyklus, d. h. die Klassen 5-7, teils in Perjamosch (deutschsprachig), teils in Semlak (rumänisch-sprachig). Danach kam er nach Neu-Arad, um sich hier an der Deutschen Pädago-gischen Lehranstalt zum Grundschullehrer ausbilden zu lassen (1951-55). Hier begann und festigte sich unsere Freundschaft, hier baute er für sich selbst zwei der Fähigkeiten aus, die ihn in allen Lebenslagen gute Kameraden finden ließ, die ihm und anderen Freude und viele glückliche Stunden bescherten: Musizieren und sportliche Betätigung; mit dem Akkordeon sorgte er für gute Stimmung und Schwung, als Fußball-, vor allem aber als Handballspieler hatte er seine Fans. In Glogowatz bei Arad stieg er für die Dauer eines Schuljahres ins Berufsleben ein; am zweiten Zyklus unterrichtete er Russisch, Erdkunde, Musik. Schon ein Jahr später begann er an der Pädagogischen Hochschule in Temeswar, der späteren Universität, mit einem fünfjährigen Studium an der Philologischen Fakultät, Fächerkombination Deutsch - Rumänisch (1956-1961). Staatsexamen: Ende Juni ´61. Damit erwarb er die Lehramtsbefähigung für den Unterricht der deutschen und der rumänischen Sprache an Lyzeen. Bei der in Bukarest zentral durchgeführten Stellenzuteilung wurde ihm - weit weg von zu Hause - eine Stelle in Crizbav zugeteilt, einer kleinen, fast ausschließlich von Ungarn bewohnten Gemeinde nördlich von Kronstadt gelegen, in der - was am schlimmsten war - ein zweiter Zyklus fehlte. Angesichts dieser Lage begann er - notgedrungen - erstmals in eigener Sache zu kämpfen und bewies dabei Qualitäten, die er später vor allem im Interesse seiner deutschen Landsleute erfolgreich einzu-setzen verstand. In einem Brief an mich berichtet er: „Am 4. Oktober (nach 9-wöchiger Militärzeit in Arad) in der Früh um halb zwei stieg ich in Kronstadt aus. Ich fuhr nicht gleich nach Crizbav, sondern drang vorerst mal bei der Unterrichts-sektion der Region ein. Hier erreichte ich (nach stundenlangem Warten, Überzeu-gen, Erklären ...) wenigstens die Versetzung von Crizbav nach Heldsdorf.“ In die-ser Gemeinde, näher bei Kronstadt gelegen als erstere, waren damals Siebenbürger Sachsen in starker Zahl vertreten. Wie damals fast überall im Lande gab es auch in

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In memoriam Heinrich Schubkegel

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Heldsdorf deutsche Schulklassen nur noch als Abteilung (Sektion) der unter rumä-nischer Leitung stehenden Allgemeinschule. Fachfremdes Unterrichten (Geschichte sowohl an deutschen wie an rumänischen Klassen und Verfassung in der VII.) brachte die erste Ent-täuschung. Diese mehrten sich im beruflichen Alltag, der bald keine Zeit für ein Privatleben ließ, denn seine Arbeitsbereitschaft, seine Gründlichkeit wurden bald dahingehend miss-braucht, dass er als „Mädchen für alles“ über-all dort eingesetzt wurde, wo Not am Mann war. So leistete er neben dem Pensum, das sich aus seinem Lehrauftrag ergab, reihum zusätz-lich die Arbeit derer, die aus gesundheitlichen Gründen für längere Zeit fehlten: die der Sek-retärin, des stellvertretenden Schulleiters, ja selbst des Schulleiters. Was daneben auf dem Plan stand, ist so oder so ähnlich jedem unse-rer Lehrer aus der eigenen Praxis bekannt: Kulturheimarbeit (mit Schülern und im Kreis

des Lehrer-kollegiums); allein im Monat Mai vier [!] Referate; Teilnahme an Lehrgängen, Aufsicht beim Aus-, An- und Umbau des Schulgebäudes, Viehzählung, Ernte-einsatz usw. usf., alles ohne Rücksicht auf Urlaubsansprüche in Ferienzeiten. Viele Einzelheiten hierüber, oft bissige Kommentare, sind in seinen Briefen nachzulesen: „Keine Zeit, ein gutes Buch zu lesen“, die Klage wiederholt sich. Etwas geregelter ging es zu, als er zu Beginn des zweiten Heldsdorfer Schuljahres zum stellvertretenden Schulleiter ernannt wurde. Den „sächsi-schen Schwaben“, den „exilierten Schwaben im Sachsenland“ zog es aber heim ins Banat.

Als Junglehrer in Heldsdorfer

sächsischer Tracht

1962 in Heldsdorf

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Alle Bemühungen, dahin zurückzukehren, blieben erfolglos, obwohl er bereits im Sommer 1963 die „Definitivat“-Prüfungen mit besten Zensuren bestanden hatte. Lichtpunkte in den drei Heldsdorfer Jahren (Herbst 1961 bis Herbst 1964): Er wird in die Handballmannschaft [A-Liga !] mit einbezogen, erfüllt sich mit dem Kauf eines Motorrads einen alten Traum, auch mit einer O.N.T.-Reise in die DDR mit Zwischenstationen in Budapest und Prag. Danach wird Ulmbach/Neupetsch bei Temeswar für neun Jahre (1964-73) zu sei-

ner Wirkungsstätte und Heimat. Ende 1970 heiratete er die Musik-lehrerin Anni Seeler. Ihre Mutter ist Semlakerin (bekannt als Streck Eva, tatsächlicher Familienname: Nyujto). 1972 und 1973 wurden die beiden Töchter Friederike Heidi und Christiane Ute geboren. Ulmbach mit einer starken deut-schen Bevölkerung, die durch ihre rege kulturelle Betätigung landesweit Erfolge verbucht hatte (u. a. mit dem Chor unter Leitung von Prof. Mathias Schork), hat mit dem Trio Herbert Weiss, Heinrich Schubkegel und Ludwig Schwarz neue Antriebskräfte gefunden. Der Erste: Musiklehrer und Chorleiter, der Zweite: Deutschlehrer und stellvertreten-der Schulleiter des Neupetscher Lyzeums, der in seiner Freizeit musizierte, tanzte, in Schauspie-lerrollen schlüpfte und durch das eine oder andere Programm führ-

te; der Dritte: Schriftsteller und NBZ-Redakteur, viel in Mundart schreibend. Vom Deutschen Staatstheater in Temeswar stand der Truppe (mit zuweilen bis zu 80 Mitwirkenden) vor allem Rudolf Schati als Fachmann beratend und Regie führend zur Seite, z.B. beim Theaterstück „Der Nachtwächter“ mit Heinrich Schubkegel in der Titelrolle. Laut Ehefrau Anni und einem von Ludwig Schwarz verfassten Arti-kel („Silvester-Pipatsch-Leser Nr. 1, 1978/79) hat er in jenen Jahren einen Kurs belegt und ein Diplom als Regieassistent erworben.

1967 in Neupetsch

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Neupetsch machte von sich reden. Die deutschsprachige und sogar die rumäni-sche Presse berichtete über die Veran-staltungen, die sich aneinanderreihten. Besonders erfolgreich war die auf die Bühne gebrachte banatschwäbische Kerweih: „Buwe, was han mer heit?“ (1969, Text von Ludwig Schwarz), zweimal auch in Temeswar, im Saal des Deutschen Staatstheaters aufgeführt - vor über 600 Zuschauern aus Grabatz, Triebswetter, Glogowatz, Alexander-hausen, Kleinbetschkerek, Kowatschi. (NBZ, 1.05.1969). „Bunte“, auch be-sinnliche Abende kamen auf die Bühne,

so eine Spinnstub’ unter dem Zugtitel: „Ritsch-Ratsch-Abend - Gedichte und Lieder“. Oder der vom Repertoire her recht anspruchsvolle Gedichte- und Lie-derabend als Auftakt zum „Kathreinball“, daher unter den Titel des letzten Liedes gestellt: „Heissa, Kathreinerle“. Mit Blick auf die Erfolgsskala resümiert Walther Konschitzky (Redakteur beim „Neuen Weg“): „Die vereinfachte Zauber-formel dazu heißt: Schubkegel, Schwarz, Weiss.“ (NW, 1.12.1967). Weiss und Schubkegel weiteten ihre Aktivität im Rahmen des „Schubert-Chores“ (Temes-war) aus. Heinrich Schubkegel moderierte souverän und fand großen Beifall; Herbert Weiss wurde für eine Reihe von Jahren der von allen geschätzte Leiter dieses Chors.

„Buwe, was han mer heit?“

Anni und Heinrich Schubkegel beim großen Trachtenfest in Warjasch 1970

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Von „oben“ wurden in dem Jahrzehnt 1964/65-1974/75 solche Aktivitäten nur selten verhindert, sobald einige Vor-gaben erfüllt wurden, d. h. „patriotische“ Momente nicht fehlten und andere Nationalitä-ten, wenn auch nur am Rande, präsent waren. - So ist denn auch die Zeitschrift „Indrum<-torul cultural“ (1969/6) voll des Lobes für das Neupetscher schwäbische Volkskunsten-semble, als über das Ker-weihstück unter der Über-schrift „Un nou ansamblu folcloric b<n<Yean“ berichtet wird; abschließend wird dabei der Leitspruch, der Freudenruf deutscher Kerweihbuben: „Buwe, was han mer heit?“ ins Rumänische übersetzt und mit einer Antwort, einem Echo, versehen, die die obige Be-merkung bestätigt (auch wenn man darüber fürs erste nur schmunzeln kann): „BaieYi, ce s<rb<torim noi ast<zi?“ – „Bucuria socialismului împlinit!“ Ein Artikel dieser Art war damals aber sehr wichtig, denn er vermochte politisch zu legitimieren und Rückhalt zu geben. So fanden Trachtenbälle (nicht „Schwabenbälle“!) unter Beteiligung mehrerer Ort-schaften in einigen der aktivsten Gemeinden / auch Städte, wie Neu-Arad, Hatz-feld, Warjasch, Neupetsch, Temeswar statt, wobei die Schulen maßgeblich an der Organisation beteiligt waren. Dass das „Neupetscher schwäbische Trachtenfest“ jährlich zustande kam, war Heinrich Schubkegel zu danken. 1971 wurde das Ehepaar Schubkegel mit dem ersten - von der Tageszeitung „Neuer Weg“ vergebenen Preis ausgezeichnet (Spar-te Volkstanz). Er organisierte und hielt populärwissenschaftliche Vorträge, war zwischendurch auch Vizebürgermeister und Abgeordneter im Volksrat.

Anni und Heinrich Schubkegel beim Volkstanz Neupetsch 1971

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Um der Vollständigkeit halber ist noch hinzuzufügen: Auch in Neupetsch kam der Handball nicht zu kurz: Die Mannschaft hat sich mit Heinrich Schubkegel als Tormann sogar den Meistertitel im Kreis Temesch erkämpft. Die NBZ vom 30. 06.

1971 skizziert sein Porträt. Daraus entnehmen wir das Credo, das sei-ner so reichen und vielfältigen Kul-turarbeit zugrunde lag: „Der Lehrer gehört auch als Mensch zu jenen Menschen, deren Kinder er in der Schule zu unterrichten hat, und das heißt: unter ihnen wohnen, zu ihnen halten, etwas für sie tun.“ [...] „Er war überall dabei, wo über die Ar-beitszeit hinaus etwas gemacht werden musste.“ In dieser Zeit fanden offizielle, zugleich prominente Gäste aus Baden-Württemberg, Vertreter von Politik und Bildungswesen, wieder-holt herzliche Aufnahme in Ulm-bach, Temeswar und in Darowa, in dem sich das rege Leben unter der Leitung des Lehrers Karl Orner entfaltete. Gäste waren u. a. der derzeitige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Erwin Teufel, und Schulrat Günther Bader.

Der Herbst 1973 brachte eine tief greifende Veränderung in der beruflichen Lauf-bahn Heinrich Schubkegels: Er wurde zum Nachfolger des in den Ruhestand ver-setzten Generalschulinspektors Jakob Neumann ans Ministerium für Erziehung und Unterricht nach Bukarest berufen und war damit (bis Sommer 1979) für den Unter-richt an den deutschen Schulen bzw. deutschen Abteilungen zuständig. Dieses Aufrücken ins höchste Amt, das im rumänischen Schulsystem für die nationalen Minderheiten in Frage kam, war ihm ohne eigenes Sich-drum-Bemühen in den Schoß gelegt worden, sogar ohne Zwang, der KP beizutreten. Vermutlich steckte Nikolaus Berwanger dahinter, der seine Tatkraft und seine Fähigkeiten sehr schätzte. Mit der Annahme dieses Postens, der viele Dienstreisen mit einschloss, wurde das Familienleben stark beeinträchtigt. Schwierig war besonders das erste Jahr, denn es dauerte lang, bis es gelang, das Wohnungsproblem zu lösen; bis da-hin war er Wochenendpendler zwischen Bukarest und Ulmbach.

Im Neupetscher Handballtor 1966

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Auch in manch anderer Hinsicht kann von diesem Block von sechs Jahren gesagt werden, das Leben ist/war ein Kampf, allerdings ein Kampf auch zum Heil und Nutzen seiner deutschen Landsleute. Details sind kaum an die Öffentlichkeit ge-langt. Es war die Zeit, in der die Rechte der nationalen Minderheiten immer stärker beschnitten wurden, insbesondere im schulischen Bereich, eine beängstigende Zeit, in der der rumänische Nationalismus ungestümer als je davor angefacht wurde. Die Medien wurden zunehmend dazu eingesetzt, vor allem die jedes Maß ignorieren-den Fernsehveranstaltungen des Ceausescu-Günstlings Adrian P<unescu. Es gehört schon lange zu den Binsenweisheiten, dass derlei Tendenzen zuerst in der Schulpo-litik einer Regierung spürbar werden. Die unsichere Situation an den Schulen der nationalen Minderheiten bestätigt dies. Die Zahl der auf Anordnung von oben ohnehin schon geschrumpften deutschen Schulen, der deutschen Klassen, ja der für die deutschen Klassen bewilligten Schülerzahlen wurden Jahr für Jahr neu in Frage gestellt und reduziert. Jahr für Jahr kam es zur Zeit der Aufnahmeprüfungen zu Elterninitiativen, Unterschriftenlisten. Gesuche ans Unterrichtsministerium waren jährlich auf der Tagesordnung, weil per Mundfunk die Meldung weitergegeben wurde, ein Versuch lohne sich; mal da, mal dort sei es gelungen, beim Ministerium eine Korrektur der vorgegebenen Zahlen zu erreichen. Um solche Korrekturen, auch sonst manche Zugeständnisse zu erreichen, hatte Heinrich Schubkegel zwar Rückendeckung durch den „Rat der Werktätigen deutscher Nationalität“ in Rumä-nien, dessen Vorsitzender Nikolaus Berwanger in Temeswar war, doch zum Durchsetzen bei den maßgebenden Stellen bedurfte es eines Mannes wie Heinrich Schubkegel, der geschickt zu verhandeln verstand. Wir erinnern uns an ein Gespräch bei uns zu Hause, in dem er mit Erleichterung davon berichtete, dass es ihm eben gelungen war, eine neue Klippe zu umschiffen, für die nächste Zeit zumindest: Geplant war nämlich, neue Literaturbücher für den muttersprachlichen Unterricht herauszubringen, in die nur mehr Texte aus der rumänischen Literatur in deutscher bzw. ungarischer, serbischer usw. Übersetzung aufgenommen werden sollten, obwohl diese Texte während der Rumänischstunden ohnehin in der Originalfassung an die Schüler herangetragen werden konnten und auch herangetragen wurden. So wie dieser Erfolg uns bzw. einem anderen kleinen Kreis nur zufällig bekannt geworden ist, wird es noch so manchen kleinen Sieg gegeben haben, der sein Geheimnis geblieben ist. Diese tiefen Einblicke in eine kaum mehr zu bremsende nationalitätenfeindliche Landespolitik und um sich greifende Stimmung in der rumänischen Bevölkerung führten schließlich zum Entschluss, die erste Chance zu nutzen, der Familie den Weg zum Aussiedeln zu erschließen. Diese bot sich, als seine Frau einen Besuch-spaß zum Onkel nach Amerika bekam. Sie kehrte nicht mehr nach Rumänien zu-rück, sondern nahm es auf sich, in der B.R. Deutschland erste Schritte zur Einglie-derung zu unternehmen (Juli 1979).

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Dass auch für die drei in Rumänien Zurückbleibenden eine schwere Zeit folgen würde, wusste jeder der Beteiligten. Die Entlassung aus dem verantwortungsvollen Amt war selbstverständlich. Man war auf die Hilfe der Großeltern in Ulmbach angewiesen; die Kinder besuchten hier die Schule, während der Vater täglich zwi-schen Ulmbach und Temeswar, wo er am „Lenau-Lyzeum“ (1979-81) angestellt war, hin- und herpendelte. Einen schweren Verkehrsunfall im Dezember 1979 hat er gerade noch überlebt. In diesen schlimmen Tagen waren wir oft bei ihm. Einige Monate später gelang uns die Aussiedlung. Ein Jahr später schrieb er uns rückbli-ckend auf dieses Ereignis und das verflossene Jahr, dass er den 8. Dezember, den Tag des Unfalls, als seinen zweiten Geburtstag betrachten könne. Nach einer Wartezeit von über zwei Jahren war die Familie in Wangen im Allgäu

wieder vereint (Oktober 1981). Weil das Zweitfach Rumänisch in der B.R. Deutschland nicht in Betracht gezo-gen wird (somit zehn Semester harte Arbeit wertlos geworden waren), erwog er sehr bald, im Zuge des Gleichstellungsverfahrens mit Absol-venten bundesdeutscher Hochschulen wieder mit dem Studium zu beginnen. Doch von der Unrast gedrängt, mög-lichst bald ins Berufsleben einzustei-gen, arbeitete er zunächst als Deutsch-lehrer für Ausländer, zuerst am „Humboldt-Institut“ in Ratzenried/ Wangen, dann bei einer Sommeraka-demie für Ausländer in Meersburg. Er war inzwischen 44. Er schreibt (sich für meinen Brief bedankend): „Nun sehe ich die Referendare in einem besseren Licht! Kopf hoch, unsere Kinder werden es uns (viell.) mal hoch anrechnen!“ Das Studium der Fächer Geschichte und Gemeinschaftskunde an der Pä-dagogischen Hochschule Ravensburg-

Weingarten zog sich von 1983-85 hin; parallel dazu kam er seit dem 13.08.1982 seinen Berufspflichten als Lehrer an der Realschule in Leutkirch im Allgäu nach. Über sein Wirken an dieser Schule, seine mustergültige Integration sollen zwei seiner Vorgesetzten in einem Nachtrag zu Wort kommen.

Heinrich Schubkegel war erster Vorsitzender der Heimatortsgemeinschaft Semlak

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Nicht unerwähnt bleiben darf Heinrich Schubkegels unermüdliches Tätigsein im Rahmen der HOG Semlak, deren Vorsitzender er war, für die er im Verein mit Herrn Georg Schmidt die Semlaker Heimatbriefe herausgab, die Treffen organi-sierte und die Erarbeitung der Ortsgeschichte geplant hatte. Kulturtagungen der Landsmannschaft der Banater Schwaben aus Rumänien, der donau-schwäbischen Lehrer, der „Adam-Müller-Guttenbrunn-Gesellschaft“ usw. nahm er als Gelegenheit wahr zu einem aktiven Gedankenaustausch, auch als An-regung für eigene Forschungspläne. Und einem seiner Wahlsprüche treu bleibend - „Wenn man nicht aufhören will, die Menschen zu lieben, darf man nicht aufhören, ihnen Gutes zu tun“ -, hat er viele Mitbürger in Wangen und Leutkirch zu wieder-holtem Spenden für Notleidende in Rumänien angeregt und ist mit Hilfstransporten ins Banat gefahren, zuletzt etwa drei Wochen vor seinem Tod.

Er liebte den Frühling, das Hervorbrechen des neuen Lebens, neuen Lebensmutes, war selbst ein Kind dieser Jahreszeit, in die das Osterfest eingebettet ist. Über Sinn und Bedeutung dieses Festes, über Sinn und Auftrag der Auferstehungsbotschaft stellte er gern Betrachtungen an, es war ihm nicht zu viel, solche Gedanken, auch lange Zitate, in Briefen zu Papier zu bringen. Die Wärme des Frühjahrs 1991, das Osterfest hat er - knapp vor Vollendung seines 53. Lebensjahres - nicht mehr er-lebt. Nur erste Anzeichen für das Erwachen in der Natur waren da, als er mit einer schweren Grippe das Bett hüten musste, die er sich auf seiner letzten Fahrt mit Hilfsgütern, die ihn nach Rekasch, Lugosch, Hunedoara und Geoagiu B<i führte, zu zog. Dann hat ihm der Tod das Steuer aus der Hand genommen.

Vorne links sitzend: Heinrich Schubkegel im Semlaker evangelischen Pfarrhaushof, anlässlich eines Hilfsgütertransportes im März 1990

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Von Kollegen, Vorgesetzten, Schülern und Eltern hochgeschätzt, herausgerissen aus einem an Pflichten und Plänen reichen Leben, starb er am 16. März 1991. Am 20. März hat auf dem Friedhof in Wangen eine zahlreiche Trauergemeinde Abschied von ihm genommen. Worte der Anerkennung, des Dankes und Trostes sprachen u. a.: Herr Plewka, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde in Wangen, Herr Albert Roth, Schul-leiter der Realschule von Leutkirch, Schulrat Günther Bader von Seiten des staatli-chen Schulamts Tettnang, im Auftrage des Landes Baden-Württemberg und des Oberschulamtes Tübingen, Herr Georg Schmidt von Seiten der HOG Semlak, Herr Manfred Engelmann von Seiten des Bundesvorstands der Landsmannschaft der Banater Schwaben aus Rumänien. Jeder war sich dessen bewusst, dass ein vorbildlich gelebtes Leben allzu früh zu Ende gegangen, ein Kamerad, den man liebte und achtete, aus voller Aktivität herausgerissen worden ist. Er war sicher einer der Besten: charakterlich in Ord-nung, tüchtig im Beruf, mitreißend in seiner sportlichen Art, engagiert für die Ge-meinschaft, der er angehörte oder für die er da zu sein hatte, voller Zukunftspläne; ein guter, fürsorglicher Vater. Dennoch kein Begünstigter des Schicksals, aber auch nicht unglücklich, denn er war immer darum bemüht, in jeder Lage Verant-wortung zu tragen und auch noch so schwierigen Umständen etwas Gutes abzuge-winnen. Ich habe mit ihm meinen besten Jugendfreund verloren, unsere Familie einen treuen Wegbegleiter.

Zu Besuch bei Familie Täuber in Nufringen am Neujahrstag 1991. Vorne links Heinrich Schubkegel, Dr. Josef Täuber, dahinter Radegunde Täuber.

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Wichtige Ergänzung zur Lebensstation Deutschland (Berufsethos, Lebenshaltung): Herr Albrecht Roth, Schüler und Lehrerkollegen, nicht zuletzt Herr Günther Bader weckten mit ihrem warmen, ergreifenden Dank an Heinrich Schubkegel ihrerseits ein dankbares Echo bei den meisten Banater Landsleuten, die bei der Beisetzung auf dem Wangener Friedhof anwesend waren: Soviel Wärme, Liebe, Anerkennung einem der Unseren gezollt, vermittelt selbst in solch trauriger Stunde Zuversicht und richtet auf. Aus dem Nachruf von Herrn Albrecht Roth, sein Schulleiter (einleitend an die Familie gewandt): „[...] Lassen sie sich sagen: Auch die Lehrerinnen und Lehrer der Realschule Leutkirch, viele ihrer Schüler und Eltern, ich als der Schulleiter sind zutiefst ü-berwältigt vom unerwarteten Tod Ihres Mannes, eures Vaters, unseres lieben Kol-legen und Lehrers. Neun Jahre lang war Heinrich Schubkegel Lehrer unserer Schule, neun Jahre lang damit uns beruflich aufs engste verbunden. [...] Mit Heinrich Schubkegel ist uns ein Stück Realschule Leutkirch entrissen worden – zurück blieb eine tiefe Wunde, die nur mühselig vernarben wird. Es gibt Menschen, denen man im Leben gerne begegnet. Heinrich Schubkegel gehört für mich zu ihnen. Als er 1982 in unser Kollegium kam, erkannten wir schnell, welche Persönlichkeit er war. Da sein in Rumänien abgelegtes Staatsex-amen nur teilweise anerkannt wurde, musste er, obwohl bereits Mitte vierzig, die Hörsaalbank drücken [...]. Ich erinnere mich gut, wie wir ihn damals ob seines Fleißes, seiner Aufgeschlossenheit für die ihm neue Heimatgeschichte Oberschwa-bens, für seine Zielstrebigkeit bewunderten; ich weiß noch, dass wir staunten, wie gelassen und selbstsicher er Prüfungslehrproben und Kolloquien ertrug. Was uns Lehrern ganz besonders auffiel und gefiel, war sein Sinn für Kollegialität. Vom ersten Tag an suchte er Kontakt, war er im Gespräch. Der freundschaftliche, partnerschaftliche Umgang war ihm Gebot. Aushelfen, Einspringen – auf Heinrich Schubkegel war immer Verlass. [...] Einzelkämpfertum war ihm zuwider, für ihn war es eine Binsenweisheit, dass Arbeit in der Schule im Team effektiver ist. Kolle-gialität auch im außerunterrichtlichen Bereich: Wann immer es möglich war, be-teiligte er sich beim Lehrersport, er musizierte gerne im Kreise der Kollegen. Un-ser Lehrer- „Silcher-Chor“ verliert mit Heinrich Schubkegel ein treues Mitglied, ein Sänger wird fehlen, dem der abendliche Weg zur Probe nach Leutkirch nicht zu viel wurde. Für andere da zu sein – Heinrich Schubkegel hat es uns beispielhaft vorgelebt. Zuerst natürlich für die Schüler, die er in Deutsch, Geschichte / Gemeinschafts-kunde, aber auch, wenn es notwendig wurde, in Biologie, Erdkunde, Musik unter-richtete und vorwärts brachte.

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Dann für die Kollegen! Über allen aber vergaß er nie seine Landsleute - vor allem jene, die in Rumänien zurückgeblieben waren. Er informierte über die Not in der alten Heimat; motivierte Schüler, Mitlehrer und gewann auch viele Bürger unseres Allgäus zu tätiger Mithilfe: Hilfstransporte führte er nach Rumänien, konnte Not lindern, war verzweifelt über die Entwicklung im Südosten. [...] An seinem Grab sind ihm viele Dank schuldig. Wir Lehrer verneigen uns in Re-spekt und Achtung vor einem Menschen, der sich voll und ganz in den Dienst der Sache Schule stellte. Als Schulleiter [...] danke ich für viele Jahre treue Arbeit an den Realschülern unserer Raumschaft, ich danke für hohe Pflichterfüllung, für loyale Mitarbeit, für alle Gewissenhaftigkeit, für seinen Ernst, für seinen Humor. [...]“

Aus dem Nachruf von Herrn Günther Bader, Schulrat, Staatliches Schulamt Tettnang: „Am 26.10.1981 durfte ich in Nürnberg Herrn Heinrich Schubkegel vom Zug ab-holen. Ich begleitet ihn auf seinen ersten Schritten in die Freiheit, zusammen mit seinen beiden Mädchen Heidi und Ute. Bleich und erschöpft durfte er nach über zwei Jahren seine Frau Anni in die Arme nehmen. Zwei lange, quälende Jahre lagen zwischen dem Wiedersehen. Zwei Jahre, die Beide in Kauf genommen hatten, um sich und vor allem ihren Kindern die Mög-lichkeit zu schaffen, in Freiheit zu denken, zu reden, zu arbeiten, zu reisen, kurz: in Freiheit leben zu können. Vergessen wir Einheimischen nicht, welches Geschenk

Im reformierten Friedhof von Semlak

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die Freiheit ist und welche Opfer andere bringen müssen, die Freiheit zu erwerben. [...] Am 26. 10. 81 steht Heinrich Schubkegel beruflich vor dem Nichts. Nach einigem Zögern [...] nimmt er seinen neuen Lebensabschnitt in Angriff. [...] - Ein Neuan-fang in einem Alter, in dem mancher von uns leichtfertig und oberflächlich von „alten Lehrern“ spricht. Sein neues Leben in Freiheit ist nicht „der goldene Westen“. Brennpunktartig spiegeln die letzten Jahre die Hochs und Tiefs, das Auf und Ab eines menschlichen Lebens. Berufliche Stabilisierung und Zufriedenheit, Rückschläge, die Freude am freien Reisen, familiäre Notsituation, Bezug eines Eigenheims, Sorge um die Ent-wicklung in Rumänien usw. Unruhig verlief das Leben von Heinrich Schubkegel - „Unruhig sein heißt, seinen Mittelpunkt zu suchen“, sagt Gabriel Marcel. Was suchte er? War es seine Hei-mat? Mit Akribie suchte und archivierte er alles, was er über seine frühere Heimat fand. Landsmannschaftstreffen besuchte er nicht aus platter Heimattümelei. Er fragte, informierte sich, informierte andere, sammelte. Er spürt, dass in Rumänien das deutsch-kulturelle Erbe verloren geht. Er will festhalten, dokumentieren. Dies treibt ihn um, dies treibt ihn immer wieder in seine alte Heimat. Gepaart ist dies mit seiner humanitären Einstellung. Selbst nicht auf Rosen gebettet, hilft er aus, wo es geht. Es belastet ihn, als er sieht, wie die aufkeimende Hoffnung in Rumänien wieder am verlöschen ist. Heinrich Schubkegel lebt nicht mehr. Gestorben, bevor er hier sich völlig beheima-tet fühlte. Von uns gegangen, bevor all seine Pläne als Sachwalter seiner alten Heimat voll umgesetzt werden konnten. Was hinterlässt er uns: Das Vermächtnis, zu sich und seiner Heimat zu stehen; Dankbarkeit für Frieden und Freiheit zu empfinden und sich dafür zu engagieren. Er hinterlässt bei uns das Bewusstsein, einen engagierten, kollegialen, nachdenkli-chen Lehrer verloren zu haben. Einen Erzieher, dessen Lebensgeschichte für unse-re Kinder beispielhaft für eine ganze Generation ist. Es bleibt Trauer und Schmerz und die Frage, warum Heinrich Schubkegel so früh sterben musste. [...] Es macht mich betroffen, dass ich auch Heinrich Schubkegels letzten Weg in der irdischen Freiheit begleiten darf. Im Auftrage des Landes Baden-Württemberg, des Oberschulamts Tübingen und des Staatlichen Schulamts Tettnang sage ich Heinrich Schubkegel Dank für seine Ar-beit, Dank für seinen Dienst an unserem wichtigsten Gut, an unseren Kindern. Möge unser lieber Verstorbener im Frieden Gottes endlich seine Ruhe, seinen Mittelpunkt, seine ewige Heimat finden.“

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Adam Schilling – Meister seines Fachs

Von Carmen Kraus, Landsberg am Lech

Silvester wollte er sich die Gemüt-lichkeit noch nicht nehmen lassen, aber gleich am ersten Tag des Jahres 1939 erblickte er in Semlak jenes Licht, das für ihn 60 Jahre lang „Le-ben“ bedeutete. Freudig begrüßte ihn sein Bruder Fritzi, in den folgenden Jahren sollte die kleine Familie noch um die Mädchen Monika und Erika bereichert werden. Doch als Adam gerade mal fünf Jahre alt war, fiel sein Vater Friedrich im Krieg und Mutter Magdalena hatte alle Hände voll zu tun, um die vier Kinder groß zu zie-hen. Das sicher nicht einfache Schick-sal trug die kleine Frau mit soviel Lächeln auf den Lippen, dass sie diesen Optimismus an alle ihre Kinder weitergab. „Luschtich“, so sahen sie alle gern das Leben – und arbeitsam.

Nicht nur seine Religion – er war überzeugter Calvinist –, sicher auch die Em-sigkeit, die ihn seit seiner frühen Kindheit umgab, prägten Adams Leben. Bereits früh war er angehalten, daheim mitzuhelfen. Das bedeutete, früh aufstehen und das Vieh füttern und dann den Fußmarsch zur Schule antreten. Das bedeutete aber auch, mit 16 zum ersten Mal im Arbeitsleben zu stehen. Schreiner wollte er wer-den, denn das Holz hatte es ihm angetan. Dieser Werkstoff, der am Anfang so viel Leben in sich trug und in seinen Händen jede Gestalt annehmen konnte, die er sich ausgedacht hat. Zunächst waren es vor allem Möbel, die daraus entstanden, in den Möbelfabriken in Arad und Temeswar, später wieder im heimatlichen Arad.

Doch das war ihm nicht genug. Bewundernd fuhr er mit seinen Fingern über die spiegelglatten Intarsienarbeiten, die teure Exportmöbel zierten. Und er ließ nicht locker, bis er es auch konnte. In undenkbar vielen Stunden Arbeit entstanden kleine Kostbarkeiten, meist eingearbeitet in Schatullen, die eigentlich niemand bezahlen konnte. Das war einer der Gründe, warum er seine Arbeiten so gerne verschenkte. Ob die Beschenkten immer um den Wert des Erhaltenen wussten?

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Adam Schilling – Meister seines Fachs

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Oben: Intarsienbild „Rehe“, 1970

Unten: Buchstütze Gämsen, zusammengeklappt, 1979

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Adam Schilling – Meister seines Fachs

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Schnitzen hatte er sich in den Kopf gesetzt. In Arad fand er einen alten Meister, der ihm das Grundwissen dieser Arbeit vermittelte, und in Mercydorf einen Werk-zeugmacher, der ihm die Eisen nach seinen eigenen Wünschen herstellte. Schließ-lich hatte er einen Satz von über 150 Stemmeisen beisam-men, mit denen er wahre Kunstwerke vollbrachte. Wenn er anfangs noch bereits vor-handene Skulpturen nach-schnitzte, wie Eva, Jäger, Gämsen, ging er nach und nach dazu über, auch eigene Ideen umzusetzen, vor allem in Gebrauchsgegenständen wie Obstkörben, Kassetten, Flach-reliefs, Vasen, Lampen und Pfeifen. So schuf er auch die Gämsen, eine Holzdurch-brucharbeit von solcher Feinheit, dass man sich nicht traut, sie anzufassen, aus Angst, die dünnen Beine der Gämsen könnten knicken. Überhaupt war Perfektion stets sein höchstes Ziel. Pingelig arbeitete er auch noch das letzte Detail heraus,

grob gehauene Bildhauerar-beiten waren ihm ein Gräuel, sie sahen in seinen Augen unfertig aus. Der Hang zur Feinarbeit ließ ihn schon mal den Werkstoff wechseln, wenn er Miniaturen aus Hirschhorn schnitzte und in Marmor meißelte.

Im Dezember 1962 heira-tete er die Mercydorfer Bau-erstochter Helga, zwei und sechs Jahre später wurden seine Töchter Carmen und Thea geboren. Von klein auf wuchsen sie mit dem Geruch von frischem Holz und Sä-gemehl auf, denn Vater Adam renovierte das in

Mercydorf erworbene Haus selbst: Er fertigte nicht nur Fensterrahmen und Türen, hobelte die Dielenbretter ab und reparierte den Dachstuhl. Auch über „seinen“

Spiegelrahmen (Spiegel selbst geschliffen), 1964

Kassette mit stilisierten Muscheln, 1975

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Adam Schilling – Meister seines Fachs

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Werkstoff Holz hinaus gehende Arbeiten gingen ihm leicht von der Hand: Durch-bruch- und Maurerarbeiten, Betonarbeiten im großen Hof. Danach baute er Zim-mer für Zimmer die Möbel und legte das Kinderzimmer mit Furnier im Fischgrä-

tenmuster aus. Dabei war seine Frau Helga häufig die Ideenschmiede – und es gab nichts, was sie sich ausdachte, das er nicht umsetzen konnte. Parallel dazu widmete er sich der Gartenarbeit: Rund zweitausend Quadratmeter Gemüse- und Obstgarten wollten jedes Jahr umgegra-ben werden. Rund 100 Bäume und Sträu-cher hat er hineingepflanzt und veredelt, einen großen Weingarten angelegt, für eine fortschrittliche Bewässerung mittels Pumpe gesorgt in einem Dorf, das bis in die 1980er noch nicht mal eine Wasserlei-tung hatte.

Es war fast wieder Weihnachten, als er 1982 mit seiner Familie nach Deutschland übersiedelte, ins südbayerische Murnau. Hier fühlte er sich auch mit seinem „Hob-by“ wohl. Denn tagsüber baute er Möbel und später Musikinstrumente und abends schnitzte er. Monatelang war er einer der Herrgottschnitzer für den Verkauf in Oberammergau und entlang der Romanti-schen Straße. Danach schnitzte er Figuren – religiöse und lustige, Menschen oder Tiere darstellende. An seiner letzten Ar-beitsstelle war er als Ausbilder hoch geschätzt, weil keiner so viel Geduld für die Lehrlinge aufbrachte und keiner sonst die alten Techniken der Handarbeit im Schreinerhandwerk so beherrschte wie er. Neuere Schreinergenerationen hatten oft nur noch das Bedienen der gängigen Ma-schinen gelernt.

Bis auf eine überstandene Lungenkrankheit in der Kindheit und eine Hepatitis durch unsaubere Injektionsnadel Ende der 60er Jahre hatten ihn sämtliche Krank-heiten verschont. Tägliches Radeln an die 9 Kilometer entfernte Arbeitsstelle war

Figur „Till hält uns den Spiegel vor“, bemalt von seiner Tochter Thea, 1991.

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Adam Schilling – Meister seines Fachs

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sein persönliches Fitness-Training. Doch Anfang 1999 riss ihn die Diagnose „Ge-hirntumor“ jäh aus seinen Träumen für die in greifbare Nähe gerückte Rentnerzeit. Zweimal verlängerte ihm eine Gehirnoperation für einige Wochen das Leben, doch am 13. November hat sein Körper den Kampf aufgegeben. Er ließ sich fallen in ein anderes Licht, in dem ihn Vater, Mutter und Bruder bereits erwarteten.

Seine Arbeitsfreude, seinen Optimismus und so manche guten Sprüche zur All-tagsbewältigung hat er seiner Familie hinterlassen. Und wenn es heute nach Holz riecht, fühlen wir uns zurückversetzt in die kleine gemütliche Werkstatt, wo er schnitzend unserem Kummer lauschte und immer eine Lösung für unser Problem wusste.

Flachrelief, um 1964

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Henriette Loth geb. Klamm

Die rheinfränkischen fest- und fescht-Mundarten

aus Semlak

Nach einer Diplomarbeit aus dem Jahre 1969 an der Universität zu Temeswar

unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Maria Pechtol

Transkription des Manuscripts: Katharina und Georg Schmidt, Grevenbroich

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung..............................................................................................................23

II. Geschichtlicher Teil ...........................................................................................25

1. Geschichte des Dorfes und die Herkunft seiner Bewohner .............................25

Abkürzungen ...........................................................................................................27

III. Lautinventar der Mundart von Semlak ........................................................28

Vokalismus ............................................................................................................28

Konsonantismus ....................................................................................................29

IV. Wenkersätze in phonetischer Umschrift........................................................33

V. Allgemeiner Überblick über die Mundart von Semlak .................................38

1. Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Varianten der

rheinfränkischen Mundart von Semlak.................................................................38

A. Unterschiede auf dem Gebiet der Phonetik .....................................................38

B. Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf dem Gebiet der Morphologie .........47

C. Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf dem Gebiet der Syntax....................56

D. Unterschiede auf dem Gebiet des Wortschatzes..............................................60

E. Unterschiede auf dem Gebiet der Wortbildung ...............................................80

2. Ausgleichstendenzen zwischen den beiden Varianten der Mundart................89

3. Entlehnungen aus dem Ungarischen ................................................................92

VI. Schlussfolgerungen ...........................................................................................98

VII. Literaturhinweise ..........................................................................................103

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

23

I. Einleitung ��������������������� ����� ���������������� ���������������������������������������������������������������� �������� �������� ��� ���� ��������������� � ��� ���� ������������� ������ ��������� ��� ���� �������� ������������ ���������� ����������� �!����� ������ ���������������������������"���������������������������������������������������������"�������� �!������ #������ ����� $����������� ������������ ���� ������ �������� �����������������������%������&��������!���� ������������� ������� ������%�������������� ������������ ������������������������!��������������� ����� ����� �������� ������'������ ��� ������ ��� ������ #����������������#�����������������������������(�������������������������������)���������� ����������#�&��������*������������$������������� ����� �������� �����&������ ���� � ��� ���� ��+,����� $��������� ���� ��� *����"������� ���� #������������� �������� ���� ����� �������� ���� ���������"�������������� ���������� ��� ���������������,�������+����� ��� ����� ���� ����-������ ���� ����������� �!������ ��������� ��� -������ ���� ���� ���� �� ������������!�����������������������.���������� �����+,�����������������/������������������&��������� ��� ���������������������������)���������������������� 0�������� ������ ��� �������������� �&�� �������� �!��������� ���� ������ �� �������� ��������������������$������������!���� ��������������)����� �����

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

25

II. Geschichtlicher Teil1 �

1. Geschichte des Dorfes und die Herkunft seiner Bewohner �

a. Einwanderung der Semlaker Deutschen aus verschiedenen Gegenden und zu verschiedener Zeit

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1 Dieses Kapitel ist von Georg Schmidt verfasst.

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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III. Lautinventar der Mundart von Semlak

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

29

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

37

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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V. Allgemeiner Überblick über die Mundart von Semlak

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A. Unterschiede auf dem Gebiet der Phonetik �@���� �9� ��� !��� &����� >���4���!��� A��� @$������4���!� B:�'�� ����;�4���!C� ���!��� ���4���!���A�����$4���!����;?��������

a. Die verschiedene Aussprache der st-Gruppe �A��� ������D�������� ���� ����� !��� �&&��� ��23���?� �89������� � ���� �!� ����$%��8�����E������;����F����9��!��!���?��%��%2��4���!����8!������3'��4����4�;?�������!�!�����!������3'��4����;?��������D��������G��� ����� �����!$��D���� -������ -������!���?$�� ���'$�� ���'$��!���?3��� ��'��� ��'���

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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b. Die verschiedenen Aussprachen der Spirans s �� ������&���%� ���&������!!�%����#�� ���������0���%�� ,��������1%&��,� &��� ���

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�c. Die verschiedene Aussprache des Diphtongs ei.

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d. Die verschiedene Aussprache des i(e) Vokals und des ü Umlautes. ��� �'�������������� �� ����� �� ��� �� ������(�� ��������)����� �����*$����� ��� ��� ������� ��)����� �������*$����� ��� ��� ������������'������*���� ��'����+ ������ �� �����+ ������ �� ����������� �,������-�!������������ ����� ��������� � �.�� �/����� ��� � ���.�� ���/������'��� � �'.�� �'/����� ���'��� � ��'.�� ��'/����� ����0 '� ������'���������� '.��'.���.��.� '/���'/����/���/��

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B. Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf dem Gebiet der Morphologie

�a. Deklination der Substantive

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2 Der große Duden Grammatik S. 171

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b. Deklination der Pronomen �,�.)��������*�����������(� ����������)�������#�����+���

Das Personalpronomen �

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Das Reflexivpronomen �������� �������� ������� ��������������������������������� ����������!��� ��������������������������������� ��������"�������

Das Possessivpronomen ���������#�� ���$�%�����������!�������������������������������������������������������������$�&���������������'���$����$�(��$�������)� �����������������&�����������������#�� �������*�+�� ��������*��������� ��������!�� �����,�$� �-�'��)� ������,�'��)�.�� ������,�$� �-�'���)� ���������,�'�����)�/�� �����,�$� �-�'��)� ������,�'��)��������������������0������������ �������!�� ��������'��)$��������'��)�.�� ����������'��)$����������'��)�/�� ��������'��)$��������'��)��.����������1 ����������������#������1�1��������"������,��������������������������

Das Demonstrativpronomen �����������$������$��������&�����2�$��3$����� ���������������%��� �2��������������� �3������������4���� �����������.�����������������������������������������������/�������$������� �������� ����&5�������������������������.���������1�������������������%��� ��������������� ����������4���� 6���������

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Das Relativpronomen �„���“��� �„���“���� ��������� ��+��@������"�����*������„ ���� ���� ��“���� ��������D����� ������� ��������� ��������„�“� ���„���“������� �"�����������

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Das Interogativpronomen �$�� ���&�� ��������������$��������������„���“��� �„���“�1�@������2� ��������F�������� �����7��������������� ���������� ���(���������� ������������"����� $�������������� „��������� �������� �������“� ��� � ��� ���&�� ��� ����������� �"�-��������.�

��������� ������� ����������/�� ����� ����

3 Lexer M „Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch“ S. 190

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����„��� ���“ ������#������������������������$ �����$������%��� ���!�����$��� ������

Das Indefinitivpronomen ��� �������&���� �����'������% ���� (�����)$ *+���� (*����)$���� (����)$����(������)$ �,��� (������)$ ����� (�����)$ ����!*� (�������))$���!� (������)$ ,�(�����)$����!(������)$+�(������)$���"�(�������)$�����(�����)�

c. Das Konjugationssystem �� ��� �� ��� -���������� ������������� �� ���� �� ��� '������ ������ �����������.�� ������������.�� ���'���������$��������-������������������� ���� ������/�������$ ��� ��������.�� �������� ����� ��� �������0��1������� ��������/���0�����2�������� �������������������.�� ��%�����%����� �/�(���)$���������� ���3��$�����3���������� 4���3�$�4���3�

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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C. Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf dem Gebiet der Syntax

a. Der Gebrauch der Präpositionen

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57

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b. Der Gebrauch der Konjunktionen �-�� ��� �������� "��.��/��� /��� (��/���� .��� � 0�������������� +������/� (�������� �� ��� ��/��1�„2���(��/���� ��/���� /��� 3,�4�������� ��!�������/��*� ������ �����5�����/��*������������ �/������.��� �+��/�.6�����“�7�

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4 Bernhard Martin „Die deutschen Mundarten“ S 15

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D. Unterschiede auf dem Gebiet des Wortschatzes �

a. Synonyme �

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5 F. Kluge S 34

6 Fr. Kluge S 873

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7 Paul, H. „Deutsches Wörterbuch“ S 141

8 DicYionar româno – rus 1950 S. 191

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9 Kluge, Fr. S. 205

10 Kluge, Fr. S.314

11 Kelemen, B. „Magyar eW német zsebszふtár” S 151

12 Kluge, Fr. S. 755

13 Kluge, Fr. S. 343

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�� 14 Kluge, Fr. S. 393

15 Kluge, Fr. S. 44

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

64

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16 Kluge, Fr. S. 639

17 Kluge, Fr. S. 723

18 Kluge, Fr. S. 733

19 Kluge, Fr. S. 735 - 736

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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b. Ausdrücke, die allmählich aus dem Sprachgebrauch kommen Formen, die den fest- und fescht-Sprechern eigen sind.

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20 Paul, H. „Deutsches Wörterbuch S. 619

21 Kluge, Fr. S. 783

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22 Saineanu, Const. „Dictionar francez-român“ S.8

23 Schirmunski, V.M. „Deutsche Mundartkunde“ S.474

24 Saineanu, Const. „Dictionar francez-român“ S. 43

25 Saineanu, Const. „Dictionar francez-român“ S. 440

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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26 Paul, H. S.363

27 Lexer, M. S.181

28 Saineanu, Const. Dictionar francez-român S. 15

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68

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c. Der Eigenwortschatz von Semlak �����)��������@<��A����������� ��! ������������� ������B�����������������'������������ � ���� ���� ���� ������� '� ���� ������ (����� ���� ����*�� ��� ���� C� �������#��� ��„�������������������������1#��������������� %��� ?������� ����� ?��5����� '���������� � �������������������������������������(�������������������������%��� ����� � ��� �������������������%�����9� ����������������'� �������� �%��5

29 Kluge, Fr. „Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ S. 317

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69

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Substantive

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30 Martin, B. „Die deutschen Mundarten“ S. 12

31 Mathias Lexer „Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch“ S.

32 Kleemen, B. „ Magyar es nemet zsebszótar“ S. 21

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70

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33 Rumänischer Bewohner der Westkarpaten

34 Paul. H „Deutsches Wörterbuch“ S. 266

35 Paul. H „Deutsches Wörterbuch“ S. 210 �36 Kluge, Fr. S. 296

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71

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37 Kluge, Fr. S. 376

38 Schuster – Schikola „Sprachlehre der Wiener Mundart“

39 Kluge, Fr. „Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ S. 270

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72

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40 Lexer, M. S. 70

41 Paul, H. „Deutsches Wörterbuch“ S. 67

42 Lexer, M. Mittelhochdeutsches Faschenwörterbuch“ S. 29

43 Duden Rechtschreibung S. 59

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44 Paul, Heimann S. 533

45 Kugel, Fr. S. 659

46 Kluge, Fr. S. 668

47 Lexer, Mathias „Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch“ S. 205

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

74

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48 Kluge, Fr. S. 759

49 Kluge, Fr. S. 839

50 Schuster – Schikola S. 87

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75

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51 Kluge, Fr. S. 330

52 Lexer, M. „Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch“ S. 297

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76

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53 Lexer, M. S. 120

54 Lexer, M. S.164

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Adjektive ������������� ���������� ������ � ������������ ��������������������������������������������������� ������������������� ������ ������� ���� ��„������������! ��� �“��!"��#�������� ��������$�%���������#������%������ ���������&�'�� ���"�������"��"�(�������������!"���( ��'���� ���������)� ������������������� ���� �������* ���+�(,����������������������)���+��������%����������������-%��������.����������� � ���!��("�(���"�,����(,�����'�� � ������������(,���� �����(��'���,�!����). �����+���&�'�� ���! ����� !"��(,���(,'"�������/ ���!������&�'�� '� �����"��0�"��"�( '"��(�(����1��('��!"���%���2���� �����!�������� � ! �����������"����('��!"��������"� �3�(� �'���������(��'������������%������� � �����,�����1�"�(���"�����(� �'��������,!"��(� ������������)��-���+�!������&�'�� ����� ���"�(�������(� ����������� ��4����( ��'!�����(���(�'������5�-�������&�'�� ����,��"��(� ���!"��� �������(���(�'��"���� �6�(��'��������(�����������-�������&�'�� ���!���,����������(��'��������(����3�� � )7���-���������������� ��� ���3+�

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78

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55 Paul, Hermann S. 463�

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E. Unterschiede auf dem Gebiet der Wortbildung �

a. Die gebräuchlichsten Präfixe ��������Mundart��������� ���������������������������������������������� ������������������������

Substantive und Adjektive ����� ���� �� ������������ ��� ���������� ���� ���������� ������ ����� ��� ��������!������ �������� �������"��� �� ���� ���� ����� ���#������!�� ���� ��� ���������!���� $���������%�����������!����# �����!�����������!���"���&���#�������������������'��(������'�)(�Mundarten���*��������������������������)��� �����!��!������+����,� ����������!�����-���,� ��������������.����,� ���/���!���*��������������� ����������������������!�������+�).���,� ����������!�����������,� ���������!���"����� ��������%���������������������0��������%���0���� +����������-��� 1��������������-�� 1���������������� 1����!�����-���-�� 1���%�����������)� 1�����!������2� 1����������3�� 1�%�����

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81

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56 Grebe, P. Duden Grammatik S. 411

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57 Grebe, P. Duden Grammatik S. 412

58 Grebe, P. Duden Grammatik S. 407

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Die rheinfränkischen Mundarten von Semlak

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60 Grebe, P. Duden Grammatik S. 408

61 Grebe, P. Duden Grammatik S. 409

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b. Verschiedene Verkleinerungssuffixe �

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62 Grebe, P. Duden Grammatik S. 410

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�2. Ausgleichstendenzen zwischen den beiden Varianten der

Mundart hervorgerufen durch die gemeinsame Schule und durch die sozialistische

Umgestaltung der Landwirtschaft. �7����� �� ��8���� �� ���� � �� ��$��� ��& �� ��� ��������� � �49 � � ����� ���� ����� ������ � ������� ���& �� �� �� �$��� � ��� � �� ���4� ������� �:�������� ������ ��; � ��� �<��� ������ �� ���� � � �=��& �)�� �� ���)�; && � �� ��� � ������ ��!�� ���� ���+������� � �� �=�'��������49 � ��� ��� � � �� �� � ��)� ; && � ���� � �� �& �� �� �� � $��� �� && ���� ������� �& ��� ���� ���'���������)��*� ��������� ��� ������� ���=��� ����� �� ��)$��� ������� �� ��)$��� ����+���� �> ��&� � ?��� �>1 �� � ���&@ ������1 �� �� &@ ������������� � &����/�A�����B������@ �������6�������&@ ������ �+ �� � �� �@ �������� � &� ���&C������� ��� �@ ������� �&� ���@ ����� �� ������� �* ��� �� ��� ���� ����� �� �� �6������ � �C �������A �6����� �� �6��� �(�� �� ��������� �� ����������� � &� ��� �� D������ �������� ������� ��D�������� �������+�� ��� ������������ � ������6�������������&�E�� '����.����������� �- ��� �� �� ��.�������������� ����������������.�����.����:�� �� � ������������ �F ��� ���������F ����.������ �����

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63 Kluge, Fr. „Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ S.268

64 Kluge, Fr. „Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ S. 306

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65 Kluge, Fr. „Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ S. 104

66 Kluge, Fr. „Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ S. 553

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3. Entlehnungen aus dem Ungarischen67 �4�� ���0������� (��� ����&� ����� 5���������� ���� ��� 6���+7������/� 8�����2���������9��:�������+��(�+�����3�;��� �����5�����������������2���� ���� <���������� ���0�����������������0������ ������ �������3�;���������5�������������� ��������0��������������3�5����������5����2����������� ����������������������/����������������������0���������2�������3� 4������� ���������������������5�����������������8������������������� �/� ���� ���/� ���� ��� ��+���� ��������/� ��� ���������� ����3�;���=����������� �������>�#����+��(����&�3�;�������������������������&����������?@@�1������������8����������3�������������������������2�����������������/������������� �+����.�&�������������3����������� ��� ����&� ��������� �����/� (��� �� ����� ��� ���������� 5�� ����� ��������/����� ����� ���(������ 1�������������� +��� 43�*��&���� ������������(��2������ ��� ����������� ������� ���������������3����� ���8���������� ����2���*7���/��������:�����������������������3�����+������*�&+�2�/�'����/�����������(�������������������=:���&���3�������5�&�:����������6����7������������������������'������3��������6#�����������������5����������+:���������������=����� 3�<������7�������������������������������6���������������: ����/���� �������A:� ����� ����20������2������������3�;��������������#��������������

67 Die Erläuterungen in diesem Kapitel stammen aus Kelemen, Béla „ Magyar és német zsebszótár“

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VI. Schlussfolgerungen ����� ����������� � � ���� � � ���� �������� �� ���� ������ ���� � ���� ��� ���� �������������� ������������������������� ����������������� ����� ���� ������������!�"���������� ������������� �������# �����!�"���������$�#����������������%��� ������������������������������� ������������ � ���������� ������������������&�������������������������!�%��� ������������������� �'��(������'�)(����� ����������������&������� �*�������������+�,��!�����$�#����� ������������ �*��������� ����������������� ���������������# ������ �����& �##�!�������������#����-�'��(� �. �����.� �����/� ����. �'�)(� �. ���)�.� ��)��/� ��)�. �

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69 Marin, Bernhard „Die deutschen Mundarten“ Marburg 1959 S. 12

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70 Bernhard, Martin S. 14

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72 Bernhard, Martin S. 15

73 Bernhard, Martin S. 10

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VII. Literaturhinweise ��������������� ���������� ���������������������������������������

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Verstorbene Landsleute 2003 - 2004

Name Letzter Wohnort Geboren Gestorben

Katharina Bartolf geb.Gottschick Gernsheim 1921 Aug. 2003 Johann Brandt Langenau 1938 Okt. 2003 Andreas Braun Waldkraiburg 1927 Jan. 2003 Elvira Gottschick geb.Klukas Weil der Stadt 1931 Sep. 2003 Katharina Gottschick geb.Schubkegel Langenau 1924 Dez. 2003 Andreas Grünwald Mackenbach 1928 Dez. 2003 Elisabeth Haibach geb.Pinczes Waldkraiburg 1923 Mai. 2003 Josef Hay Herzogenaurach 1913 Apr. 2003 Michael Hay Fürth-Bislohe 1917 Sep. 2003 Georg Kaiser geb.Dolga Kandel Dez. 2003 Michael Kaiser Hoisdorf 1914 Mrz. 2003 Susanna Kaitor geb.Pinczes Wangen im Allgäu 1920 Dez. 2003 Susanna Kernleitner geb.Kernleitner Salzgitter Feb. 2003 Johann Paul Gummersbach 1928 Jul. 2003 Konrad Pinczes Ingolstadt 1929 Feb. 2003 Peter Pinczes Pforzheim-Eutingen 1930 Jun. 2003 Adam Bartolf Duisburg 1929 Aug. 2004 Magdalena Bartolf geb.Bartolf Semlak 1922 Sept.2004 Ralf Biringer Gaitau 1975 Feb. 2004 Magdalena Blassmann geb.Bartolf Heilbronn 1918 Aug. 2004 Elisabeth Falticska geb.Bartolf Heilbronn-Kirchhausen 1929 Mrz. 2004 Josef Falticska Heilbronn-Kirchhausen Mai. 2004 Susanna Frey geb.Spier Waldkraiburg 1921 Apr. 2004 Magdalena Guzei geb.Pinczes Neustadt/Donau 1920 Jan. 2004 Andreas Hay Hochspeyer 1941 Apr. 2004 Susanna Kaiser geb. Fröhlich Düsseldorf 1916 Mai. 2004 Adam Kernleitner (Gillich) Waldkraiburg 1929 Okt. 2004 Elisabeth Ledig geb.Arva Waldkraiburg 1930 Nov. 2004 Josef Safnauer Waldkraiburg 1929 Aug. 2004 Adam Schmidt Pforzheim 1938 Aug. 2004 Andreas Sipos Kandel 1923 Mrz. 2004 Eva Szarvas geb.Schäfer Feldkirchen 1929 Apr. 2004

Diese Aufsellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


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