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Heft 7 Jahrgang 1961 - familie-laubscher.de · Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher...

Date post: 18-Sep-2018
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Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-VerbandHeft 7 – Jahrgang 1961 „Die Familie, in der das Alter vertreten ist, hat ein Juwel.“ (Chinesisches Sprichwort) „Vor einem grauen Haupte sollst du aufstehen und die Alten ehren“. (Bibel) Am 01. November 1960 konnte Herr Alfred Laubscher-Hofmann in Täuffelen am Bieler See seinen 90. Geburtstag feiern. Alfred Laubscher-Hofmann ist am 01. November 1870 in Täuffelen/Schweiz als Enkel des Begründers der dortigen Schraubenfabrik, Samuel Laubscher, geboren. Nach Absolvierung der Schulen in Täuffelen und Nidau besuchte er die Uhrmacherschule in Biel und arbeitete als junger Fachmann ein Jahr in der Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds im Jura. 1889 trat er in die Firma Gebr. Laubscher in Täuffelen ein und begann seine Tätigkeit als Leiter einer Filiale in Neuenstadt am Bieler See. In der Schweizer Tageszeitung stand anlässlich seines 90. Geburtstages weiter zu lesen: „Der Jubilar ist das älteste Glied der Familie Laubscher, deren Firma, Gebrüder Laubscher & Cie. AG., im In- und Ausland bestens bekannt ist, und hat für diese während mehr als 65 Jahren sein Bestes geleistet. Er hat die Entwicklung des Unternehmens vom bescheidenen Kleinbetrieb bis zum heutigen Ausmaß miterlebt und stand der Firma bis vor wenigen Jahren als Präsident des Verwaltungsrates vor.
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Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Heft 7 – Jahrgang 1961 „Die Familie, in der das Alter vertreten ist, hat ein Juwel.“

(Chinesisches Sprichwort) „Vor einem grauen Haupte sollst du aufstehen und die Alten ehren“.

(Bibel) Am 01. November 1960 konnte Herr Alfred Laubscher-Hofmann in Täuffelen am Bieler See seinen 90. Geburtstag feiern.

Alfred Laubscher-Hofmann ist am 01. November 1870 in Täuffelen/Schweiz als Enkel des Begründers der dortigen Schraubenfabrik, Samuel Laubscher, geboren. Nach Absolvierung der Schulen in Täuffelen und Nidau besuchte er die Uhrmacherschule in Biel und arbeitete als junger Fachmann ein Jahr in der Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds im Jura. 1889 trat er in die Firma Gebr. Laubscher in Täuffelen ein und begann seine Tätigkeit als Leiter einer Filiale in Neuenstadt am Bieler See. In der Schweizer Tageszeitung stand anlässlich seines 90. Geburtstages weiter zu lesen: „Der Jubilar ist das älteste Glied der Familie Laubscher, deren Firma, Gebrüder Laubscher & Cie. AG., im In- und Ausland bestens bekannt ist, und hat für diese während mehr als 65 Jahren sein Bestes geleistet. Er hat die Entwicklung des Unternehmens vom bescheidenen Kleinbetrieb bis zum heutigen Ausmaß miterlebt und stand der Firma bis vor wenigen Jahren als Präsident des Verwaltungsrates vor.

Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Erst vor zwei Jahren hat er sich von seiner geschäftlichen Tätigkeit zurückgezogen. Aber auch an der Entwicklung und am Wohlergehen der Gemeinde Täuffelen war und ist er noch heute interessiert. So sahen wir Alfred Laubscher an vielen verantwortungsvollen Posten, u.a. als Gemeindekassier, Zivilstandsbeamter, Gemeindepräsident, Präsident der Schulgemeinde und des Kirchenrates“. Auch die Pfälzer Laubscher-Familien grüßen den verehrten Jubilar, den wir bei unserem Besuch in der Schweiz auch kennenlernen durften, herzlich und wünschen ihm einen hellen und friedvollen Lebensabend im Kreise der Seinen und im Blick auf sein Werk, das er unter jüngeren Händen immer weiter wachsen sehen darf. Am 16. Mai 1961 stand im Bieler Tageblatt ein ganzseitiger Artikel: „Ein Dorf im Zeichen der Schraube“. Darin heißt es: „Wer über das vergangene Wochenende im stattlichen Industriedorf Täuffelen vorbei fuhr, dem musste der farbenprächtige Fahnenkordon um die Fabrikanlagen der Firma Gebr. Laubscher & Cie. AG in die Augen springen. Nicht nur die Fahnentücher unserer Kantone und Gemeinden flatterten im Winde, sondern die Farben aller Nationen, mit denen die altbekannte Täuffeler Firma regen Handel pflegt. Grund der festlichen Ausschmückung war die Einweihung eines neuen Gebäudekomplexes, eines Neubaus mit einer Bodenfläche von 6300 qm, so dass sich heute mit den übrigen Fabrikanlagen eine Gesamtfläche von 13 100 qm ergibt“. Auch dazu gratulieren wir in herzlicher Mitfreude. Anläßlich der Einweihungsfeier in Täuffelen sowie eines Interviews des Südwestfunks mit Dr. Braun, Kaiserslautern, hat Direktor Werner Laubscher in Täuffelen von dem Gründer der Firma, Samuel Laubscher, erzählt. Als junger Mann kam er zu einem Bauern im Jura, der Schrauben machte. „Da hat der Großvater dann das Rad gedreht“, sagte Werner Laubscher in der Sendung des Südwestfunks. Er hat also mit seiner Muskelkraft den Motor ersetzt, das getan, was heute einfach der elektrische Strom macht. Dabei sah er dem Schraubenmacher gut zu und als der Bauer eines Tages krank wurde, fing er selber an Schrauben zu machen. 1846 eröffnete er in Malleray ein Schraubenatelier, um dann schon 5 Jahre später in Täuffelen Land zu erwerben und darauf das erste Fabrikgebäude zu errichten und damit das Unternehmen zu begründen, das heute als die größte Fabrik für die kleinsten Schrauben in der ganzen Welt bekannt ist.

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Wir bringen hier den Stammbaum der Täuffeler Laubscher-Familien, d.h. den Stammbaum des Jubilars Alfred Laubscher:

Nikolaus

Alfred *03.08.1846 +28.08.1904

Samuel *03.01.1819 +25.02.1890

Jakob *17.08.1783 +31.07.1832

Christian *20.03.1735 +20.12.1791

Jakob *16.04.1702

Hans Jakob *07.12.1679

Alfred Laubscher-Hofmann *01.11.1870

Gottfried *18.07.1864 +22.12.1943

Adolf *31.01.1860 +07.10.1926

Eduard *30.06.1857 +09.01.1929

Numa *29.03.1856 +15.11.1922

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Abraham Jakob

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Nach der Vollendung seines 80. Geburtstages verstarb in Karlsruhe am 25.12.1960 Jakob Laubscher Geboren am 30.04.1880 in Weidenthal als der jüngste Sohn von David Laubscher (*19.09.1835) als Sohn von Johannes Laubscher und Katharina geb. Monath, verheiratet mit Elisabeth Eberhardt, gest. 13.06.1881. Kinder des David Laubscher (1835 – 1881) Adolf *15.10.1864, verh. Katharina May, +21.01.1948 dessen Kinder: Elise, *18.01.1892 in Weidenthal Heinrich, *01.11.1894 in Weidenthal Michael, *22.11.1896 in Maximiliansau Adolf, *15.10.1897 in Maximiliansau Luise, *18.11.1898 in Maximiliansau Edgar, *02.09.1900 in Maximiliansau Albert, *29.10.1901 in Maximiliansau Susanna, *04.09.1903 in Maximiliansau Anna, *26.11.1905 in Maximiliansau Bernhard, *10.05.1908 in Maximiliansau Charlotte, *05.03.1911 in Maximiliansau Katharina, *11.03.1914 in Maximiliansau David *24.03.1866, verh. Lina Kipp, +03.12.1959 dessen Kinder: Georg, *02.06.1893, verh. Anna Manger Lina, *13.11.1894, verh. Emil Streitt Rudolf, *17.11.1896, +1918 Luise, *05.02.1900, verh. Willy Marx Otto, *08.11.1904, verh. Rose Eicher Elisabeth, *10.01.1907, verh. Emil Kern Anna, *16.03.1908, verh. Karl Friederich David, *27.12.1910, verh. Lotte Leitz Paula, *14.05.1914, verh. Fritz Kicherer Walter, *27.09.1918 in Mühlacker Jakob *30.04.1880, verh. Maria Wanger, +25.12.1960 dessen Kinder: Elisabeth, *24.01.1911 in Maximiliansau Erich, *19.02.1915 in Maximiliansau

Jakob Laubscher

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Außerdem wurde uns bekannt der Heimgang von Heinrich Klein, Ehemann von Anna Laubscher, gest. 12.01.1961 in Weidenthal Martin Laubscher (*18.03.1892), verh. mit Rosine Wissmann, gest. 29.01.1961 in Frankenstein. Sein im zweiten Weltkrieg gefallener Sohn Werner Laubscher, hat als Student Material zur Geschichte seines Heimatdorfes Frankenstein gesammelt. Leider kam er nicht mehr zur Vollendung. Es wäre eine dankenswerte Aufgabe, das hier schon Zusammengetragene fortzuführen und zur Veröffentlichung vorzubereiten. Alfred Laubscher (*27.09.1896), verh. mit Katharina Landmesser, Bundesbahnobersekretär, gest. 21.02.1961 in Bobenheim. Selbst aus einer großen Familie stammend, pflegte er den Familiensinn in besonderer Weise, soweit das seine berufliche Tätigkeit zuließ und war wohl fast auf jedem unserer Familientage mit seinen Angehörigen anwesend. Rudolf Laubscher, Direktor der Kreissparkasse Bad Dürkheim, verh. mit Elsa Hahn, gest. 01.03.1961. Die Tageszeitung meldete am 02.März: „Der in Frankenstein geborene Sparkassendirektor gehörte schon seit dem 01. Januar 1928 zur Kreissparkasse Bad Dürkheim, zu deren Leiter er im Jahre 1949 avancierte. Seinen hohen fachlichen Fähigkeiten waren die Voraussetzung dafür, dass unter seiner Leitung die Kreissparkasse in der Kurstadt vornehmlich in den letzten Jahren zu hoher Blüte und auf eine wirtschaftlich äußerst gesunde Basis geführt wurde“. Daniel Laubscher (*12.01.1905), Bundesbahnweichenwärter, verh. mit Auguste Bauer, gest. 02.05.1961 in Frankenstein. Dann traf uns die Nachricht vom Tode von Frau Margit Laubscher, Gattin und Mitstreiterin im Kampf um das Recht der schutzlosen Kreatur des Dichtermalers Karl Adolf Laubscher in Sigriswil/Schweiz. Sie starb am 24.04.1961 in Adelboden, wo sie Erholung suchte. Am 01.06.1961 begruben wir in Frankenstein Friedrich Nabinger, Gastwirt, im Alter von 82 Jahren. Seine Mutter war eine Laubscher und auch er besuchte solange er es irgend ermöglichen konnte, unsere Familientage.

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Aus der Urgeschichte unseres Geschlechts Durch die Nachforschungen von Herrn F. Allimann-Laubscher in Spiegel-Bern/Schweiz in den alten Chroniken des bernischen Staatsarchiv sind neue Tatsachen über die Urgeschichte der Laubscher zutage gekommen. Der Ursprung des Geschlechts konnte zwar noch immer nicht nachgewiesen werden, denn schon im 14. Jahrhundert, als in der Schweiz nach der Aufhebung der Leibeigenschaft die Familiennamen in Gebrauch kamen, gab es schon in Meinisberg, Solothurn und Gerolfingen bei Täuffelen Laubscher. So wird nach den Fontes Rerum Bernensium, einem bernischen Quellenwerk für Geschichte, 1353 ein Berchtoldus dictus Lopscher de Solodore zum Vikar an die Pfarrkirche von Erlach ernannt. Ebenso wird 1367 ein Marti Loubscher von Solothurn als Zeuge in einem Schenkungsvertrag genannt. 1398 wird ein Johas Loupsch von Gerolfingen in Zins-Urbar des Priorats auf der St. Petersinsel im Bielersee genannt, welches bald darauf geschlossen wurde und dessen Besitz an das Chorherrenstift zu St. Vincenz in der Stadt Bern überging. Als erster Meinisberger-Laubscher wird 1361 ein Nigli Loubscher als Zeuge in einem Kaufvertrag genannt und von da an hat es verschiedene Spuren über dieses Geschlecht. So erscheint in den erwähnten Fontes der Eintrag, dass 1384 Burkart von der Flu bekennt, dem Hansen von der Flu, Edelknecht, 50 Gulden zu schulden, wofür als Pfand eingesetzt wird: „anderhalb schupposen achers, der lit ein gantzi schupposen in twing und banne ze Meynesperg, die da buwent die Loupscherra und ire süne“. – Mit Loupscherra ist die Laubscherin, schweizerdeutsch Laubschere gemeint, vermutlich die Witwe des vorgenannten Nigli. – Unter Schupposen meinte man damals einen kleinen Bauernsitz von ca. 12 Jucharten, jede 35 – 40 Aren groß. Weil Meinisberg damals schon zur Kirchhöre Pieterlen gehörte – der Pfarrherr war zugleich auch Vertreter der weltlichen Obrigkeit und führte Tauf- und Eherodel – waren die Bürger vn dort auch in Pieterlen heimatberechtigt, denn politische Gemeindegrenzen kannte man noch nicht, maßgebend war der Kirchsprengel. So gibt es schon früh die Bezeichnung von Meinisberg und von Pieterlen. 1403 wird ein Mathis Lopscher de Perla (Pieterlen) als Zeuge in einer Urkunde des Klosters Bellelay genannt, ebenso 1437 ein Henssly Loubscher von Pieterlen. 1507 folgte im Zins-Urbar der Stadt Biel der Eintrag: „Hanns Loubscher demorant a Meynisperg doit cinq Sollz et demy de monaye curtable en la ville de Biene“, frei übersetzt: „Hanns Laubscher in Meinisberg wohnend, schuldet 5 ½ Sol in zu Biel gültiger Münze. Als Anstößer an die anschließend genannten Grundstücke nennt der Eintrag: Benedicht, Clewy und Ully Loubscher. Der gleiche Hans muss, gemäß einem anderen Zinsrodel von 1509 an das Kloster St. Johannis bei Erlach jährlich ein Huhn zinsen. Der oben genannte Clewy muss dem gleichen Kloster, gemäß einem Zinsrodel von 1539 für „eine matten, Ita matt genempt, lit winds halb“ jährlich 2 Schillinge und ein altes Huhn zinsen. Weil es bis vor 120 Jahren keine Grundbücher und Kataster mit Eintrag der Grundstücksparzellen unter Kontrollnummern gab, wurde die Lage der einzelnen Landstücke mit Angabe der Anstösser genannt, die „winds“ (Westen), „bysen oder beysen“ (Norden), „sonnen“ (Süden) oder bergs (Osten) anschließen. Im Zins-Urbar des Klosters Bellelay von 1553 folgt ein Thomas Loupscher, der für eine „Schuppose, genannt Hennssly Schnyders Schupposen, haltend 12 ½ Jucharten und 3 maad an rocken 3 mess, an haber 2 mess, 1 hun, 2 hanen zu zinsen hatte“. Mattland wurde mit „maad“, Mehrzahl „meeder“ gemessen, ursprünglich ein Stück so groß, dass es ein Mann von Tagesanbruch bis abends mähen konnte, später war es allgemein eine Jucharte von 35 – 40 Aren. Ein „mess“ oder „mäs“ war ein Hohlmaß von ca. 14 Litern, 12 Mäss waren ein Mütt, ca. 165 Liter.

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Die Geldwährung bestand aus Bern-Schillingen, von denen 20 ein Bern-Pfund gaben, das zwar keine Münze, aber ein Größen- oder Wertbegriff war. Ein Schilling, nach heutigem Wert etwa 20 DM, hatte 240 Pfennige oder Heller. Im gleichen Urbar von Bellelay ist 1553 auch ein Kläwe Loubscher genannt, der ab einer Schupposen, so Ulli, mit Vatter säligen von Rudolff Schmaltz, Venner zu Büren erkoufft hat“. Er zinset davon jährlich ans Kloster Bellelay „drey viertel dinckel, drey viertel Haber, Bielle mess, 1 Hun, 2 Hanen“. 1583 wird im Zins-Urbar von Büren ein Hans Loupscher von Meynisperg als Anstößer an ein Grundstück genannt. Das Zins-Urbar des Klosters Gottstatt bei Nidau gibt 1585 mehrere Laubscher als Zinspflichtige an: Bendicht, für 1 Schilling 6 Pfennige und 6 mäs Weytzen und 3 mäs Haber; Caspar, Hannss und Marthi ab einer Schupposen, das Graffen Gutt genannt (für das Clewi schon 1531 ebensoviel zinsen musste) 2 mütt Weytzen, 2 mütt Haber und 1 altes Hun. Im Zins-Urbar von Büren 1583 und in jenem des Klosters Bellelay 1638 sind mehrfach die gleichen in Pieterlen und Meinisberg wohnenden Laubscher genannt, so: Hans, der Weibel; Immer, der Schmied; dessen Bruder Bendicht, der Schneider; Martin, der Statthalter; Hans, im Hof; Peter und Caspar, Brüder. 1675 wird im Gottstatt-Urbar ein Hans auf dem Grafen Guth genannt. Vermutlich ist das der sogenannte Hof, von wo eine Schweizer-Linie der Meinisberger-Laubscher den Namen Hof-Hansens erhielt. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gab es noch: Hans, der Schuhmacher; Bendicht, auf dem Hof in Meinisberg; Adam, der Seiler; Heinrich, der Zimmermann; Hans, der Weber. Sie alle waren wohl noch mehr oder weniger eng verwandt mit jenem Hans, der sich 1682 in der Morschbach niederließ. Wie ich kürzlich von W. Laubscher, Buchdrucker in Biel, erfuhr, lebte noch sein Urgroßvater auf einem Bauernhof in Meinisberg, musste aber vor ca. 100 Jahren infolge der herrschenden Wirtschaftskrise den Betrieb einstellen. Es hat heute noch Meinisberger Laubscher in der Schweiz und eine im Gange befindliche Erforschung wird demnächst weiteren Aufschluß geben. Vom stellvertretenden Staatsarchivar, Herrn Lerch in Bern, wurde eine neue Möglichkeit für die Herkunft des Namens Laubscher erläutert: Am Saut du Doubs, nahe der Grenze gegen Frankreich gibt es einen kleinen Weiler „Lobschez“. Dieses Gebiet war, wie jenes in Seeland, dem Kloster Bellelay zugehörig, bis dann 1093 die Abtei St. Johannis bei Erlach und 1247 die Abtei Gottstatt bei Nidau gegründet wurden. Von den umwohnenden Adeligen und Freien mit allerlei, oft weitab liegenden Gütern beschenkt, rundeten die Klöster nach und nach ihren Besitz ab und konnten ihn durch Abtauschen zentralisieren. Die Vermutung liegt nun nahe, dass ein Leibeigener aus dem Weiler Lobschez entweder auf Anordnung oder mit Bewilligung des Klosters Bellelay in jene Gegend zog und sich dort niederließ. Er war dann „der von Lobschez“, woraus sich mit der Zeit der Name Laubscher bildete. Diese Einwanderung müsste etwa zwischen 900 und 1100 erfolgt sein. Es ist zu vermuten, dass sich das Geschlecht der Laubscher von Gerolfingen aus verbreitete. Meine Theorie ist dabei folgende: Bis in Spätmittelalter waren stets Flüsse und Seen die großen Verkehrswege. Straßen hatte es sozusagen keine und die wenigen führten durch öder, verlassene Gegenden und tiefe Wälder, wo menschliches und tierisches Raubgesindel auf Beute wartete. Nach Aeschbacher 1930 gab es schon von 1000 Jahren so etwas wie einen Rhone-Rheinkanal. Die für den Adel und die Klöster bestimmten fremden Weine, Gewürze und kostbaren Textilien kamen rhoneaufwärts in den Genfersee, wurden in der Gegend von Lausanne auf Fuhrwerke verladen und nach Yverdon am oberen Ende des Neuenburgersee geführt, wo sie wieder in Schiffe verladen wurden.

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Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Dann gings den Neuenburgersee hinab, durch die Zihl in den Bielersee, bei Nidau wieder in die Zihl, bis sie bei Büren in die Aare mündet. Hierauf die Aare abwärts nach Koblenz und oft noch weit den Rhein abwärts bis nach Deutschland. Gerolfingen ist eine der ältesten besiedelten Gebieten am Bielersee. Es gibt dort noch Pfahlbaureste. Täuffelen, zu dem es heute politisch gehört, war bis um 1400 nur kirchliches Zentrum. Vor 800 bis 1000 Jahren gab es in Gerolfingen etwa ein knappes Dutzend Häuser. Eines davon war eine Schmiede, eines eine Küferei und die anderen Bewohner lebten neben etwas Landwirtschaft mehrheitlich vom Fischfang und waren Schiffleute, denn auch der Lokalverkehr über den See auf die Märkte der anliegenden Kleinstädte Erlach, Neuenstadt,, Nidau und Biel war bedeutend. Am Interessantesten waren natürlich die großen Überlandfahrten. – Nun liegt Meinisberg am Knie der Zihl, und Solothurn an der Aare. Es wäre nun sehr wohl möglich, dass junge Laubscher als Schiffleute anlässlich eines Haltes in Liebe zu einer holden Maid entbrannten, auf Drängen des gestrengen Schwiegerpapas das wasserfahrende Leben dann aufgaben und seßfhaft wurden. Man spricht den Laubscher nach, dass sie recht reíselustig sind; wohl ein Überbleibsel aus jener fernen Zeit. Vielleicht lassen sich über die Herkunft und die erste Streuung des Geschlechts noch weitere Quellen ausfindig machen. Den Nachforschungen von Herrn Allimann-Laubscher, Bern verdanken wir auch die Ergänzung des Stammbaumes hinsichtlich der übrigen Kinder unseres pfälzischen Stammvaters Hans, die in diesem Heft erstmals veröffentlicht sind. *

Zum Familientag 1961 am 08./09. Juli laden wir herzlich ein. Samstagabend, 20:00 Uhr im Hotel Birkenhof, Weidenthal Zusammenkunft Sonntag, 14:30 Uhr Feier am Friedhof auf der Morschbach und anschließend Zusammensein beim Forsthaus Wir bitten sehr, uns doch bald die Beiträge für den Druck unserer Familiennachrichten und deren Versand zu überweisen auf Konto Nr. 50 099 bei der Kreissparkasse Neustadt an der Weinstraße (Mindessatz 1,- DM)


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