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Heft 2/2012 Information - GS1 Austria · wie Produkte, die aus einer suspek-ten Charge kommen,...

Date post: 13-Mar-2019
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GS1 DataBar Mobile Coupons Schnäppchenjäger werden mobil Strichcode- prüfung Am Schauplatz bei REWE Smart Meter Transparente Strom- und Gasmessung mit GS1 Standards Dieser Ausgabe liegt ein Exemplar der LK Handels- tabelle bei! Heft 2/2012 Zeitung für Supply Chain Management Information Mehr Information, mehr Transparenz, mehr Effizienz
Transcript

GS1 DataBar

Mobile CouponsSchnäppchenjäger werden mobil

Strichcode-prüfungAm Schauplatz bei REWE

Smart MeterTransparente Strom- und Gasmessung mit GS1 Standards

Dieser Ausgabe liegt ein Exemplar derLK Handels-

tabelle bei!

Heft 2/2012

Zeitung für Supply Chain Management

Information

Mehr Information, mehr Transparenz,

mehr Effizienz

Inhalt

2 GS1 Austria Information 2/2012

InhaltTHEMAGS1 DataBar

4 Mehr Transparenz durch GS1 DataBar Durch die Verwendung des GS1 DataBar

anstelle bestehender Strichcodesymbole am Point of Sale (POS) wird die Rückver-folgbarkeit erstmals lückenlos möglich.

6 GS1 DataBar: Hohe Effizienz, vielfältige Funktionen

Auf Einladung von GS1 Austria disku-tierten Branchenvertreter aus Industrie, Handel und IT über die Anwendungsbe-reiche sowie mögliche Grenzen des neuen Strichcodes zur Produktkennzeichnung.

8 Frisch versorgt Ob Korea, Belgien oder Irland - der GS1DataBar bewährt sich am

internationalen Parkett mit viel Information auf kleinem Raum.

Lebensmittel10 Direktvermarkter jetzt auch im Supermarkt GS1 Austria unterstützt die Initiative „Gutes vom Bauernhof

bei ADEG“

MobileCom12 Produktinformationen für die digitale Einkaufswelt Vertrauenswürdige Informationen bilden die Grundlage für jede

Kaufentscheidung, insbesondere im Internet. Ab 2014 sieht auch der Gesetzgeber eine verschärfte Informationspflicht bei bestimmten Produkten vor.

STANDARDS14 Wie „Smart Meter“ sparen helfen Die europaweite Einführung von Smart Meter für Strom und Gas

ist ein viel diskutiertes Thema. Die neuen elektronischen Messge-räte sollen die bisherigen mechanischen Zähler ersetzen.

GS1 Solution Provider Program16 Internationale Gemeinschaft zeigt Flagge

für die Standards von GS1

18 Schnäppchenjäger werden mobil Mobile Coupons sind bei Herstellern, Händlern und Konsumenten

gleichermaßen beliebt, aber noch nicht sehr verbreitet. Die Nutzer von Coupon-Applikationen sind eine attraktive Zielgruppe.

20 Schauplatz: Strichcodeprüfung Strichcodes sind wichtige Informationsträger in der Logistik-

kette, jedoch hinkt ihr Image oft noch hinter der Leistung für die Supply Chain her. Welche Vorteile gut lesbare Strichcodes haben können, erklären Franz Ritzal von REWE und Ulrich Ger-hardt von MARS vor Ort.

SERIE22 GSMP – fortlaufende Verbesserung

Service24 Es macht Sie fit für GS1: Nutzen Sie das GS1 Connect Leistungspaket!

Zu Gast bei…26 Huber Holding AG „Wäsche ist unsere Leidenschaft!“

28 SERIE: Barcode im Alltag

ECR29 ECR stellt sich neu auf Die neuen Co-Chairmen des ECR Europe Boards:

Thomas Hübner, Carrefour, und Jan Zijderveld, Unilever

30 News & Veranstaltungen

4 THEMA: GS1 DataBar

14 STANDARDS 24 SERVICE

Der österreichische Lebensmit-telhandel gilt – was die Qua-lität und Innovationskraft be-

trifft – als international führend. Aus GS1 Sicht kann ich das nur

bestätigen, so ist Österreich etwa im elektronischen Datenaustausch (EDI) mit 31 hoch standardisierten EDI-Nachrichten weltweit führend. Zum aktuellen EDI-Geschehen lesen Sie bitte die beiliegende Ausgabe des EDITEL Journals, das sich nun im attraktiven, neuen Design präsentiert.

Aber auch in Hinblick auf andere Innovationen in der Supply Chain setzt die Branche Maßstäbe. Dazu fin-den Sie in diesem Heft zwei Beispiele:

Der GS1 DataBar, dessen Umset-zung in den letzten Monaten Realität wurde. Lesen Sie über die Vorteile und die Möglichkeiten, die dieser neue Strichcode bringt! Außerdem bringen wir Ihnen österreichische und interna-tionale Anwendungsbeispiele.

Produktstammdaten für elektro­nischen Handel. GS1 Austria sam-melt Produktdaten vom Marken-inhaber und stellt diese für mobile Handelsplattformen zur Verfügung. Mit dieser so entstehenden „Trusted Source of Data“ können wir nicht nur

die Datenqualität steigern, sondern auch den Aufwand für die Umsetzung der EU-Verordnung 1169/2011 nied-rig halten. Besonders freut mich die einhellige Unterstützung dieses Pro-jekts durch ECR Austria!

Dass GS1 Standards den elektroni-schen Handel in vielerlei Hinsicht un-terstützen können, stellen wir anhand des Beispiels „Mobile Coupons“ dar.

Besonders freut es mich, unser innovatives „GS1 Connect“ vorzu-stellen. Dahinter verbirgt sich ein umfassendes Servicepaket, das Sie bei der Umsetzung von GS1 Identifikati-onsstandards unterstützt – online und im persönlichen Kontakt. Unsere Mit-arbeiterinnen im Kundenservicecenter präsentieren Ihnen ab Seite 24, welche Leistungen inkludiert sind und wie Sie diese abrufen.

Ich freue mich jedenfalls auf viele innovative Projekte mit Ihnen und wünsche viel Freude beim Lesen,

Ihr Gregor Herzog

Editorial

Impressum: Eigentümer, Herausgeber und Medieninhaber: GS1 Austria GmbH, A-1040 Wien, Mayerhofgasse 1/15; Telefon: +43-1-505 86 01; Fax: +43-1-505 86 01-22; E-Mail: [email protected], Internet: www.gs1.at; Grundlegende Richtung: Informationsmagazin zur Unterstützung des Unternehmensgegenstandes. Chefredakteur: Mag. Daniela Springs; Produktion: www.publishfactory.at, 1060 Wien; Layout: andrej.cc, 1040 Wien: Erscheinungsweise: viermal jährlich; Auflage: 12.200 Exemplare; Titelfoto: GS1 Hinweis: Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verzichten wir auf geschlechtsspezifische Formulierungen.

Gregor Herzog, Geschäftsführer

GS1 Austria Information 2/2012 3

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Kompliment an die innovationsfreudige FMCG-Branche!

Eine Frischegarantie, gezielte Produktrückrufe oder die Rück-verfolgbarkeit bis zur Kassa

(Point of Sale – POS) werden durch die GS1 DataBar-Strichcodefamilie erstmals ermöglicht. So können zu-sätzlich zur reinen Artikelidentifi-kation relevante Daten wie zum Beispiel das Mindesthaltbarkeitsda-tum, die Chargennummer oder das Gewicht bei variabler Ware in einem Strichcodesymbol verschlüsselt wer-den.

Im Gegensatz zu bestehenden Strichcodes (EAN/UPC) für den POS, die eine maximal 13-stellige global gültige Produktidentifikation transportieren können, macht sich der GS1 DataBar die GS1 Applica-tion Identifier – die zwei-, drei- oder vierstellige Nummer vor einem Da-tenfeld – im selben Umfang wie der GS1-128 und der GS1 DataMatrix zunutze.

Zahlreiche AnwendungenZusatzdaten im Strichcode auf der Endverbrauchereinheit bedeuten nicht nur Vorteile für den Handel, sondern auch für den Konsumenten: Produkte, deren Mindesthaltbar-keitsdatum überschritten ist, ebenso wie Produkte, die aus einer suspek-ten Charge kommen, können an der Kasse gesperrt und somit nicht mehr verkauft werden. Der Kunde wird dadurch automatisch vor potenzi-ell verdorbener Ware geschützt. Die automatische Preisreduktion in Ab-

hängigkeit von der Restlauf-zeit stellt sich bereits jetzt als großer Vorteil

für Konsumen-ten und den Handel

heraus. Manuelle Inventur-vorgänge bzw. das Anbringen

von Preisreduktionsaufklebern ent-fallen zur Gänze, da die relevanten Daten im Strichcode verschlüsselt und auch im Warenwirtschaftssystem vorhanden sind.

Größen vorteilDer GS1 DataBar benötigt bei dem-selben X-Modul – der Breite des schmalsten Elementes eines Strich-codesymbols – und Informationsge-halt weniger Platz als übliche EAN-13-Strichcodesymbole. Dadurch wird die Kennzeichnung von kleinen Produkten vereinfacht. Im Vergleich bei einem X-Modul von 0,264 mm dargestellt:• GS1 DataBar Expanded Stacked:

verschlüsselte Information ist GTIN (Global Trade Item Number) und Mindesthaltbarkeitsdatum

• EAN-13: verschlüsselte Informati-on ist GTIN (Global Trade Item Number)

Das GS1 DataBar-Strichcodesymbol benötigt trotz der Zusatzinforma-tion des Mindesthaltbarkeitsda-tums weniger Platz als das EAN-13 Symbol. Somit kann auf Produk-ten, bei denen Haltbarkeitsdaten im Strichcode wünschenswert sind, ein bestehendes EAN-13 Symbol durch GS1 DataBar Expanded Stacked ersetzt werden, ohne das Etiketten layout gravierend ändern zu müssen.

Notwendige ProzessänderungenSind im ersten Schritt die Rahmen-bedingungen bei Hard- und Software geschaffen, müssen bei weiterer Be-trachtung bestehende Prozesse ana-lysiert und angepasst werden, da die neuen Möglichkeiten auch Änderun-gen bestehender Routinen bewirken können. Daher ist es wichtig, sich mit folgenden Fragen auseinanderzu-setzen:• Welche Informationen werden am

Etikett benötigt?• Wem werden die Daten zur Verfü-

gung gestellt?• An welchen Punkten der Supply

Chain muss das Etikett gelesen und muss die Information ausge-wertet werden?

• Wie werden die gewonnenen Da-ten verwaltet?

• Für welche Anwendungen wird die zusätzliche Information ver-wendet?

Zahlreiche Anwender im In- und Ausland haben die Vorteile des GS1 DataBar bereits erkannt und nutzen diesen jetzt schon in unterschiedli-chen Ausprägungen. Bedienen auch Sie sich der zahlreichen Möglichkei-ten, die der GS1 DataBar für Ihr Un-ternehmen bieten kann. ●

Thema

4 GS1 Austria Information 2/2012

Durch die Verwendung des GS1 DataBar an-stelle be stehender Strichcodesymbole am

Point of Sale (POS) wird die Rückverfolg-barkeit erstmals lückenlos möglich.

INFo & KoNTAKT:Ing. Christian Lauer,Projektleiter GS1 [email protected]

18,744 mm

26,928 mm

20,74 mm

29,83 mm Foto

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Mehr Transparenz durch GS1 DataBar

Nachgefragt bei ...

Wo setzen Sie den GS1 DataBar ein?ThAler: Mit dem GS1 DataBar wird bei Chef Menü-Salatschüsseln und Hofstädter-Wurstwaren das Mindest-haltbarkeitsdatum artikelgenau mit-protokolliert. Ziel ist es, bei den Fri-scheprodukten die Frischekontrolle computerunterstützt zu optimieren.

Welche automatisierten Servicemöglich-keiten stehen damit noch offen?ThAler: Wir können mit dem GS1 Da-taBar an der Kassa sicherstellen, dass nur frische Waren zu unseren KundIn-nen kommen. Das Bestandsmanage-ment wird durch die Erfassung des Mindesthaltbarkeitsdatums bei der Warenübernahme erleichtert, ebenso die Bestellerfassung, das ist gerade bei Frischware besonders wichtig.

Erforderte die Einführung des GS1 Data-Bar große Prozessumstellungen?ThAler: Die Lesbarkeit an den Kassen und Handscannern ist ein zentrales Kriterium. Sowohl die Handscanner in den Billa- und Merkur-Filialen als auch die Kassenscanner sind GS1 DataBar-tauglich. In den ADEG-Filialen wird zur-zeit nachgerüstet.

Wer profitiert von der Einführung des GS1 DataBar am meisten?

ThAler: Nutznießer des Codes sind unsere KundInnen, ebenso die Markt-managerInnen und Filialmitarbeite-rInnen, die bei der Überwachung der Haltbarkeitsdaten jetzt noch mehr unterstützt werden. Für uns ist der GS1 DataBar ein wichtiges Instrument, um die interne Frischekontrolle zu verbes-sern und die Warenabschreibungen zu verringern. Natürlich ist die Auszeich-nung zukünftig auch ein Qualitätsin-dikator.

Wo sehen Sie künftig die Haupteinsatz-gebiete des neuen Strichcodes?ThAler: Hersteller und Händler kön-nen damit ihre Marketingaktivitäten noch besser an den Wünschen des Kunden nach mehr Qualität und Fri-sche ausrichten. Mittelfristig wird es auch zu Kosteneinsparungen in der Warenwirtschaft kommen. Wir den-ken konkret daran, den GS1 DataBar bei Eigenmarken in unterschiedlichen Frischwarenkategorien einzusetzen. Auch die sukzessive Umstellung aus-gewählter Produkte des Ja! Natürlich-Sortiments auf den GS1 DataBar ist in Planung.

Gibt es Ihrer Einschätzung nach noch Hemmnisse zur Umsetzung?ThAler: Der GS1 DataBar ist bis zum

Jahr 2014 für den bilateralen Einsatz zwischen Händlern und Herstellern vorgesehen und bietet sich derzeit für Handelsmarken des Frischwarensek-tors an. Bei der Einführung sind An-fangsinvestitionen und organisatori-sche Maßnahmen erforderlich, um die Lesbarkeit zu garantieren und die ge-nerierten Daten sinnvoll in die vorhan-dene Warenwirtschaft zu integrieren.

Welche Vorteile sehen Sie konkret mit dem neuen Artikelcode?ThAler: Kurz gesagt: mehr Informa-tion auf weniger Platz. Im Gegensatz zum herkömmlichen 13-stelligen GS1 Artikelcode kann der GS1 DataBar mehr Produktinformationen trans-portieren und erlaubt damit auch mehr Anwendungen in der Waren-wirtschaft. Er kommt mit kleineren Formaten aus und eignet sich daher für kleinere Packungen, aber auch für Coupons mit Code.

... Mag. Sabine Thaler, Bereichsleiterin Handelsfirmen-organisation und Projektmanagement, REWE Interna-tional AG, über den Einsatz des GS1 DataBar

„Kunden wer-den bei der Überwachung von Haltbar-keitsdaten jetzt noch mehr unterstützt.“

6 GS1 Austria Information 2/2012

Thema

GS1 DataBar: Hohe Effizienz, viel fältige FunktionenAuf Einladung von GS1 Austria diskutierten Branchenvertreter aus Industrie, Handel und IT im Rahmen eines Round Table über die Anwendungsbereiche sowie mögliche Grenzen des neuen Strichcodes zur Produktkennzeichnung.

„Auftrag der Anwender war es, die Informationslücke zwischen Logistikkette und Point of Sale, also zwi-schen Eintreffen der Ware in der Filiale und der Kassa, zu schließen. Der GS1 DataBar ist das Ergebnis.“

Ing. Christian Lauer, Projektleiter GS1 System, GS1 Austria

„Bei der Entwicklung des DataBar wurde auf Beständigkeit geachtet und sehr konservativ gedacht. Ich erwarte mir, dass der Code innerhalb der

nächsten acht Jahre durch einen 2D-Code ersetzt werden wird.“

Leander Peichl, Territory Manager DACH, CEE & CIS, Unitech Europe

„Den größten Vorteil für die Industrie sehe ich derzeit in der Möglichkeit, aufgrund

der codierten Zusatzinformation der Mindesthaltbarkeit bei Rückholakti-onen die betroffenen Chargen exakt identifizieren zu können.“

Ing. Martin Spindler, Qualitätsmanagement, Wiesbauer

„Ich denke, dass der DataBar eine wichtige Ergänzung zu den anderen

GS1 Standards darstellt. Es wird auch für die Industrie der Tag kommen, an dem

sie die Zusatzinformation zu ihrem Vorteil nutzen kann.“

Alexander Peterlik, Projektleiter GS1 System, GS1 Austria

„Wir haben den DataBar auf Wunsch des Handels schon implementiert. Für uns ist das ein Zwischenschritt, der eine gute Basis für etwaige nächste Schritte bildet.“

Martin Strobl, IT-Abteilung, Vitana

„Wir sind bereits mitten in der Implemen-tierungsphase. Wir sehen als Handel für den GS1 DataBar viele mögliche Anwendungsbereiche. Neben dem Frischwarenbereich ist er etwa auch

im Zusammenhang mit Kundenclubs oder Kundenkarten interessant.“

Helmut Artner, IT-organisation ADEG

„Der GS1 DataBar und 2D-Codes werden zukünftig parallel laufen.“

Karl Schachner, FWI Information Technology

„Der DataBar wird Bestand haben. Solange die Imager so sind, wie sie heu-

te sind, geht es gar nicht anders, denn alles, was an der Kassa bremst,

wird sich nicht durchsetzen.“

Wolfgang Schowald, Bereichsleitung IT,Toperczer

Der GS1 DataBar ist ein Code für den Point of Sale“, eröff-nete Ing. Christian Lauer, Pro-

jektleiter GS1 System, GS1 Austria, die Diskussion. Die Anwender hätten GS1 beauftragt einen Weg zu finden, um die Informationslücke in der Fi-liale vor Ort zu schließen, zwischen Eintreffen der Ware in der Filiale und Registrierung an der Kassa. „GS1 Da-taBar ist die Antwort auf diese Aufga-benstellung“, so Lauer.

Internationale GültigkeitDie global standardisierte Verschlüs-selung von Zusatzinformationen macht den GS1 DataBar etwa für Gewichtsprodukte interessant. Bis-her wurden Gewichtsprodukte mit einem EAN-13 mit interner Num-mer (Instore-Code) ausgezeichnet. Der GS1 DataBar Expanded Stacked verschlüsselt die GTIN (Global Trade Item Number) plus Gewicht plus Mindesthaltbarkeit. „Ein großer Vor-

teil ist die globale Gültigkeit“, sagt Lauer: „Es gibt einen klaren Trend, von rein internen Nummern zu glo-bal gültigen Nummern zu wechseln. Die GTIN ist eine solche global gül-tige Nummer. Damit lässt sich ein Produkt mit der gleichen Nummer an alle Händler weltweit liefern.“Wie vielfältig der GS1 DataBar ein-gesetzt werden kann, zeigt Lauer an internationalen Beispielen. In Korea etwa konnte mit dem GS1 DataBar Fo

tos:

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GS1 Austria Information 2/2012 7

GS1 DataBar: Hohe Effizienz, viel fältige Funktionendie Zahl abgelaufener Milch- und Sojaprodukte drastisch reduziert wer-den, weil eine automatische Preissteu-erung die Produkte immer billiger machte, je knapper sie sich ihrer Min-desthaltbarkeit näherten. In Belgien wiederum bietet ein großer Händler seinen Kunden Bestpreisgarantie, in-dem die Preis-Datenbank sofort an-gepasst wird, sobald ein Konkurrent billiger anbietet. Der Kunde hat dann in der Filiale über eigens montierte Scanner jederzeit die Möglichkeit, den aktuellen Kilopreis für Frischwa-re abzufragen.

KundennutzenIn Österreich wird der GS1 Data-Bar momentan fast ausschließlich im Frischebereich eingesetzt. Einzelne Händler testen darüber hinaus etwa Anwendungen auch im Gutschein- und Kundenkartenbereich. REWE International hat die neuen Codes bereits breit implementiert, erzählt Helmut Artner, Organisator bei REWE International. Ein wesentli-ches Motiv sei dabei die zusätzliche Konsumentensicherheit gewesen. „In der REWE-Gruppe haben wir etliche Vertriebsschienen, da steht der Kon-sumentenschutz natürlich im Vorder-grund. Ich kann damit ganz gezielt Produkte an der Kassa sperren, etwa wenn vom Produzenten eine Pro-duktwarnung kommt. Es kann nicht passieren, dass gesperrte Produkte

verkauft werden“, erläutert Artner. Als Nebeneffekt sei es für den Händ-ler aber natürlich auch interessant, zusätzliche Informationen über die Waren in der Filiale zu haben, ergänzt Artner: „Bisher wussten wir viel, bis die Produkte zum Geschäft kommen und dann erst wieder, nachdem sie verkauft wurden, etwa über die Kun-denkarte. Dazwischen aber fehlten uns wichtige Informationen.“

Gezielte RückholaktionenWährend der Handel den GS1 Da-taBar sehr positiv bewertet und für die Zukunft noch zahlreiche Anwen-dungsmöglichkeiten sieht, zeigten sich die Vertreter der Industrie noch eher reserviert. „Wir haben den GS1 DataBar auf Wunsch unserer Kunden

implementiert, für uns selbst sehen wir im Moment zumindest kurzfris-tig noch keinen Zusatznutzen darin“, lautete das Urteil von Ing. Martin Spindler, Qualitätsmanager bei Wies-bauer, und Martin Strobl von Vitana unisono. „Es wird auch für die Indus-trie der Tag kommen, an dem sie die möglichen Zusatzinformationen nut-zen kann“, argumentierte Alexander Peterlik, Projektleiter GS1 System bei GS1 Austria. Als Beispiel nannte er mögliche Rückholaktionen. Mit dem

GS1 DataBar ist es möglich, betroffene Produkte chargengenau auszusuchen, während bisher gleich alle Produkte aus dem Regal genommen werden muss-ten. „Außerdem ist es ein Vorteil für Produzenten, wenn einem Produkt eine Nummer zugeordnet werden kann, die für alle Kunden in allen Ländern Gül-tigkeit hat“, ergänzt Lauer.

Parallele Entwicklung„Was bringt es dem Lieferanten, eine einzige Nummer für alle Händler zu haben, wenn er für jeden ohnehin eine eigene Schmucketikette produzieren muss?“, schränkt Karl Schachner, FWI Information Technology ein. Er sieht im GS1 DataBar einen „reinen Zwi-schenschritt“. Unterstützung erhält er dabei von Leander Peichl, Territo-

ry Manager DACH, CEE & CIS bei Unitech Europe, der die Zukunft eher in zweidimensionalen Codes sieht, da dem Wunsch der Kunden nach immer mehr Information über das gekaufte Produkt nur damit langfristig entspro-chen werden kann. Wolfgang Schow-ald, Bereichsleiter IT bei Toperczer, sieht allerdings in den 2D-Codes ma-ximal eine Ergänzung, aber keine Al-ternative zum GS1 DataBar. „Solange die Imager so sind, wie sie heute sind, geht es gar nicht anders“, argumen-tiert Schowald: „Alles was an der Kassa bremst, wird sich nicht durchsetzen. Und die Schnelligkeit des Scannens mit eindimensionalem Strichcode wird auf lange Sicht höher sein als beim Imager.“ Als Imager werden Le-segeräte für 2D-Codes bezeichnet.

Am Ende einigte sich die Diskussi-onsrunde darauf, dass sich eindimen-sionale und zweidimensionale Codes parallel und ergänzend entwickeln werden. Die neue zweidimensionale Technik würde zwar viele Möglich-keiten für Kunden und Handel bie-ten, in der derzeitigen Entwicklung für eine Standardisierung aber nicht geeignet sein. In diesem Sinn wer-den die 2D-Codes eher als Marke-ting-Tools gesehen, die dem Handel interessante Möglichkeiten bieten, sich besser vom Wettbewerb abzu-setzen. Eine direkte Konkurrenz zu den Strichcodes seien sie aber bis auf Weiteres nicht, so das Resümee des Round Table-Gesprächs. ●

Vertreter von In-dustrie, Handel und IT an einem Tisch: Diskussion über den GS1 DataBar

In Österreich wird der GS1 DataBar momentan fast aus-schließlich im Frischebereich eingesetzt.

Der GS1 DataBar er-gänzt die bisherige Strichcode-Familie

überall dort, wo wenig Platz, aber viel Informationsgehalt gefragt ist. Der GS1 DataBar Expanded Strich-code schafft außerdem Raum für die Codierung von Datumsinformatio-nen, Chargen- und Seriennummern, Preis- und Gewichtsinformationen sowie Herkunfts- und Qualitätsanga-ben. Mehrsprachige Auszeichnung, die Reduktion der Labelgröße und die Kennzeichnung von sehr kleinen Arti-keln werden damit noch einfacher als bisher. Die omnidirektionale Lesbar-keit erleichtert zusätzlich das Handling am POS. Last but not least ermöglicht der GS1 DataBar jetzt auch die Ein-zelkennzeichnung von losen Frische-produkten.

Der Handel ist gerüstetBis 2014 ist die flächendeckende Ein-führung des GS1 DataBar geplant. Spätestens dann können GS1 DataBar-Standards inklusive Zusatzinformation von allen Handelspartnern in einer offenen Anwendungsumgebung einge-setzt werden. Wo heute ein Strichcode gescannt wird, müssen Handelspartner bis 2014 die Symbologie des GS1 Data-Bar lesen und deren Inhalt (zumindest die für den Kassiervorgang relevante

Information) verarbeiten können, um GS1-kompatibel zu bleiben und manu-elle Eingaben zu vermeiden. Die Um-stellung von EAN/UPC auf den GS1 DataBar bleibt dem Markeninhaber überlassen.

Wie gut der heimische Lebensmit-telhandel bereits jetzt auf den Code vor-bereitet ist, evaluiert GS1 Austria in ei-nem jährlichen Fortschrittsmonitor. So erfordert beispielsweise die Einführung des GS1 DataBar, dass die eingesetzte Hard- und Software auf die neuen An-forderungen umgestellt werden muss. Die optimale Lesbarkeit und die Quali-tät des GS1 DataBar können durch das Strichcodeprüfservice von GS1 Austria einem Qualitätscheck unterzogen wer-den. Zur Überprüfung von Scannern und Software kann eine Testkarte ange-fordert werden.

„Die regelmäßige Evaluierung zeigt,

dass der GS1 DataBar für die Anwen-der durchaus attraktiv ist, denn damit kommt es zu weniger Eingabefehlern, einer rascheren Abwicklung und einem besseren Bestandsmanagement. Auch die lückenlose Rückverfolgbarkeit von Waren ist mit der neuen Auszeichnung sicherer und einfacher als bisher mög-lich“, stellt Ing. Christian Lauer, Pro-jektleiter GS1 System, dem heimischen Handel ein gutes Zeugnis aus.

Vorteile für alle BeteiligtenWährend Konsumenten von einer au-tomatischen Erfassung und Auswertung des Mindesthaltbarkeitsdatums vor al-lem über Preisnachlässe und Frische der Produkte profitieren, sind für Händler die Reduzierung von Abschreibungen, die Rückverfolgbarkeit und die rasche Preisreduktion, bevor die Ware abläuft, Argumente für den GS1 DataBar.

Thema

Der GS1 DataBar erweitert das bewährte Spektrum der bisherigen Produktkenn-zeichnung. Kleine Etiketten mit noch mehr Information eröffnen völlig neue Möglich-keiten im Handel.

8 GS1 Austria Information 2/2012

Mehr dazu im Onlinevideo (englisch) www.youtube.com/watch?v=YneHOnwas7s&feature=plcp

GS1 Irland hat eine Umfrage gestartet, um herauszufinden, wie „der Markt“ über den GS1 DataBar und seine Anwendungsmöglichkeiten denkt und welche Unterstützung es braucht, um eine Umsetzung auf einen erfolgreichen Weg zu bringen.

Ein hoher Prozentsatz der etwa 1.000 befragten Konsumenten – rund 95 Prozent bei Fisch, Fleisch und Milchprodukten und 74 Prozent bei Obst und Gemüse – kontrolliert das Ablaufdatum beim Kauf der Ware. Kein Wunder

also, dass auch mehr als 70 Prozent der Befragten ein automatisches „Warnsignal“ beim Zahlvor-gang durchaus befürworten, für den Fall, dass die Ware abgelaufen wäre. Ein ebenso hoher Prozentsatz würde eine Preisrabattierung in Abhängigkeit von Ablaufdatum und Kaufdatum gut heißen. Die Spannen reichen von rund 35 Prozent Preisreduktion bei bis zu vier Tagen vor dem Ablaufdatum bis zu 75 Prozent am Tag des Verfalls. Nur 14 Prozent der Befragten würden keine abgelaufenen Lebensmittel kaufen.

Irland: Konsumenten achten auf Ablaufdatum

Sojasprossen waren Teil des koreanischen GS1 DataBar-

Pilotprojektes: Die Preissenkungen

je nach Ablaufda-tum sprachen vor allem sparsamere Konsumenten an

zuzugreifen

Frisch versorgt

INFo & KoNTAKT:Ing. Christian Lauer,Projektleiter GS1 [email protected]

Händler können mit der Auszeichnung ihren Service verbessern und erhalten weniger Retourware – ein Umstand, der auch die Kosten reduziert.

Das Ablaufdatum eines Produktes wurde damit zur zentralen Drehschei-be dieser Entwicklung. Bisher fehlte für eine im großen Stil technisch und organisatorisch machbare praktische Umsetzung jedoch das notwendige Tool. Mit dem GS1 DataBar liegt nun die Lösung am Tisch: Dieser Strich-code erlaubt es, auch sehr kleine bzw. gewichtsvariable Handelseinheiten in eine automatisierte Warenwirtschaft zu integrieren. ●

GS1 Austria Information 2/2012 9

Auch die belgische Supermarktkette Colruyt setzt bei gewichtsvariabler Frischware auf den GS1 DataBar. Rasche Reaktion auf Mitbewerber-preise und Warenverfügbarkeit innerhalb der Filiale wird bei Colruyt durch den Einsatz des kleinen schlauen Strichcodes ermöglicht. Durch das Verschlüsseln der weltweit eindeutigen Ar-tikelnummer GTIN (Global Trade Item Number) und dem Gewicht im Strichcodesymbol der Endverbrauchereinheit ist es möglich, mehrmals täglich Verkaufspreise zu senken und diese auch dem Endkunden zu kommunizieren: An Scan-punkten innerhalb der Filiale erfährt der Kunde den aktuellen Preis zu dem jeweiligen Produkt.

Colruyt erkannte sehr rasch die Vorteile des GS1 DataBar und begann erste Tests bereits im September 2009 mit Avocados und Mangos, um Kassen und Scanning-Umgebungen zu prüfen. Nach einer großen Informationsveranstaltung unter Beteiligung von GS1 Belgium & Luxem-bourg, zahlreichen Produzenten und Solution Providern ging Colruyt im Herbst 2011 vom Test-betrieb mit dem GS1 DataBar in den Echtbetrieb über. Durch das Verschlüsseln der GTIN anstelle national gültiger Nummern konnte auch das Problem der internationalen Lieferanten und deren unterschiedlichen Nummernstrukturen bei variabler Ware gelöst werden.

Belgien: Preisauszeichnung „just in time“

Nachdem koreanische Konsumenten im Hin blick auf die Lebensmittelsicherheit und die Haltbarkeit sensibel reagieren, jedoch die Verarbeitung von entsprechenden Daten bisher nicht automatisiert erfolgen konnte, startete GS1 Korea mit LOTTE Mart, der drittgrößten Supermarktkette des Landes, ein Projekt zur Praxistauglichkeit des GS1 DataBar. Ziel war es, Konsumenten mittels kurzfris-tiger Preisanpassungen dazu zu motivieren, auch Produkte zu kaufen, die knapp am Mindesthaltbar-keitsdatum liegen. Mithilfe des GS1 DataBar öffnet sich an der Kassa ein Pop-up-Fenster, um einerseits abgelaufene Ware sofort zu identifizieren, ande-rerseits Preisreduktionen einzuspielen, wenn Pro-dukte nicht mehr frisch waren. Das Ergebnis des

Pilotprojektes machte deutlich: Die Konsumenten-zufriedenheit wurde erhöht, das Müllaufkommen und damit auch die Kosten erheblich gesenkt. Im Visier standen leicht verderbliche Lebensmittel, allen voran Soja sprossen und Milch. Angeboten wurden 20 Prozent Rabattierungen bei vier Tagen Haltbarkeit, 40 Prozent bei drei Tagen Restlaufzeit. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Sowohl die Verkaufszahlen stiegen an als auch der Netto-umsatz, denn die Preissenkungen motivierten offenbar auch sparsamere Konsumenten, bei den Angeboten zuzugreifen. Der Pilotversuch über acht Wochen machte auch deutlich, dass technische und organisatorische Vorbereitungen notwendig sind.

Korea: Preisbewusste Käufer überzeugt

Konsumenten können bei Frischware mit kurzfristigen Preisanpassungen motiviert werden, auch Produkte zu kaufen, die knapp am Mindesthaltbar-keitsdatum liegen

Rasche Reaktion auf Mitbewerberpreise und Warenverfügbar-keit innerhalb der Fi-liale wird bei Colruyt (Belgien) durch den Einsatz des kleinen schlauen Strichcodes ermöglicht

An Scanpunkten innerhalb der Filiale erfährt der Kunde den aktuellen Preis zum jeweiligen Produkt

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Um einen reibungslosen Ablauf von der Warenübernahme bis zur Kasse auch bei Produkten

von Kleinstbetrieben zu gewährleis-ten, setzen die Produzenten dabei auf die weltweit bewährte Kennzeichnung durch GS1 Standards. Die Verwen-dung der GTIN (Global Trade Item Number) und der GLN (Global Lo-cation Number) zählen somit gleicher-maßen wie die Inanspruchnahme des GS1 Strichcodeprüfservices zur Selbst-verständlichkeit bei der Kennzeichnung bäuerlicher Produkte. Das Innovations-projekt wird vom Agrar Projekt Verein in Zusammenarbeit mit ADEG und der Landwirtschaftskammer NÖ um-gesetzt.

Völlig neue „Win-win-win“-Situation„Das Projekt ist vom Titel her ein Wi-derspruch in sich, denn Direktvermark-tung heißt ja, dass ein Hersteller direkt an den Endkunden verkauft. In diesem Fall kooperieren die Direktvermarkter mit einem lokalen örtlichen Super-markt – eine Idee, die Vorteile für alle Beteiligten, die ADEG-Kaufleute, die Direktvermarkter und die Konsumen-ten bringt“, erklärt DI Christian Jo-

chum von der Österreichischen Land-wirtschaftskammer. Im Supermarkt können von den Herstellern neue Kun-den angesprochen werden, Kaufleute können ihr Sortiment um Produkte erweitern, die den Lokalkolorit wider-spiegeln und somit dem Konsumenten einen unverwechselbaren Mehrwehrt und authentische Produkte mit einem hohen Regionalbezug bieten.

Die große Herausforderung bestand nicht in der Versorgung mit Produkten, sondern in der Einbindung der Direkt-

vermarktung in eine klassische Super-marktlogistik. „Besonders bei kleinen Mengen ist es nicht einfach, mit den Spielregeln der ‚Großen‘ mitzuspielen“, weiß Jochum. Dennoch benötigt die Zusammenarbeit zwischen den Kauf-leuten und den Direktvermarktern gemeinsame „Spielregeln“ für die Be-stellung, Lieferung und Bezahlung, um effizient abgewickelt werden zu kön-nen. Ein Qualitätsmanagement stellt die Basis für die Sicherheit der geliefer-ten Lebensmittel dar, denn „Gutes vom Bauernhof“-Lieferanten sind nach ein-heitlichen Richtlinien zertifiziert. Die Verwendung der GS1 Standards sorgt für einen effizienten, bewährten Ablauf in der Warenlogistik. „GS1 Austria un-terstützt und berät die Direktvermark-ter bei der Erstellung und Qualität der Strichcodes“, ergänzt Jochum. ●

Lebensmittel

10 GS1 Austria Information 2/2012

Direktvermarkter jetzt auch im SupermarktMit der Initiative „Gutes vom Bauernhof bei ADEG“ werden Produkte bäuer-licher Direktvermarkter, die nach den Richtlinien von „Gutes vom Bauernhof“ produzieren, nach einem einheitlichen System ab sofort in das Sortiment von ausgewählten ADEG-Märkten aufgenommen. GS1 Austria unterstützt diese Initiative von der ersten Stunde an.

INFo & KoNTAKT:Ing. Christian Lauer,Projektleiter GS1 [email protected]

„Gutes vom Bauern-hof“ ist gleichzeitig ein Gütesiegel für die hohe Qualität der Produkte

ADEG setzt auf regionale Schwerpunkte: Direktvermarkter können hier ihre Ware anbieten

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GS1 Austria Information 2/2012 11

Nachgefragt bei ...... ADEG-Kaufmann Gerhard Holub in Laxenburg

Welche Vorteile bringt Ihnen die Teilnahme an dem Direktvermarkter-Projekt?holub: Neben der Produktsicherheit durch das Gütesiegel „Gutes vom Bauernhof“ bringt die Teilnahme an diesem Projekt vor allem Zeitersparnis. ADEG übernimmt die Voraus-wahl zertifizierter Direktvermarkter in der je-weiligen Region eines Unternehmers. Zukünf-

tige Werbe- und Marketingkonzepte auf unseren Flugblättern wie auch am POS werden die Absätze der Produkte weiter steigern sowie die Re-gionalität und Nachhaltigkeit verstärkt in den Köpfen des Konsumenten verankern.

Wie werden die Produkte von den Konsumenten angenommen?holub: Bewusste Kunden, die verantwortungsvoll und trendig einkau-fen, greifen gerne zu Produkten mit Gütesiegel. Ein transparentes Preis-Leistungsverhältnis muss jedoch gegeben sein.

Haben Sie Schwerpunkte im Sortiment der Direktvermarkter?holub: Zurzeit sind Frischgemüse und Kräuter neben Molkerei, Bio-Eiern und Fleischprodukten der Renner. Ebenfalls entwickeln sich Fruchtsäfte, Honig und Fruchtaufstriche bzw. Teigwaren sehr gut.

Gibt es besondere Herausforderungen im Hinblick auf die Warenwirtschaft?holub: Herausforderungen gibt es viele, zum Beispiel eine kunden-freundliche Produktkennzeichnung mit ansprechender Etikettierung. Logistik, Datenerfassung und Wareneingang sind mit hohem Aufwand gegenüber dem herkömmlichen Zentraleinkauf verbunden, sie müssen sich rechnen. Die größte Herausforderung ist jedoch die hohe Akzeptanz für Lokalität, Regionalität und Nachhaltigkeit zu nutzen, eine Win-win-Si-tuation zwischen Landwirtschaft und Handel herzustellen, um mit Über-zeugung und Qualität eine hohe Kundenzufriedenheit zu erreichen.

... Marianne Ganger, Gärtnerei Ganger aus WienWarum haben Sie sich für die Direktvermarktung im Supermarkt entschieden?GAnGer: Wir sind ein „Gutes vom Bauernhof“-Betrieb und haben hier die Chance, unsere hochqualitativen Produkte einem größeren Kun-denkreis anbieten zu können. In unserem Ab-Hof-Laden sehen wir, dass die ernährungsbewussten Kunden immer mehr Wert auf Regio-nalität, Qualität und Frische legen.

Welche Vorteile bringt Ihnen die Teilnahme an dem Direktvermarkter-Projekt?GAnGer: Der Vorteil für unseren Betrieb ist, größere Mengen auf ein-mal erarbeiten zu können. Für die ADEG-Filiale ist der Vorteil natürlich, echte, frische Ware im Regal liegen zu haben.

Gibt es besondere Herausforderungen im Hinblick auf die Warenwirtschaft?GAnGer: Wir hatten keine Probleme bei der Umsetzung.

... Manuela und Walter Lechner, Imkerei Lechner in Matzendorf

Warum haben Sie sich für die Direktvermarktung im Supermarkt entschieden?lechner: Damit wir unsere hochwertigen Produkte einer größeren Anzahl von Kunden anbieten können, sind wir ständig bemüht, unsere Produktpalette zu erweitern und legen großen Wert darauf, dass unsere Produkte „regional vermarktet“ werden. Somit weiß der Kunde, wer hinter diesem Produkt steht und woher es kommt.

Welche Vorteile bringt Ihnen die Teilnahme an dem Direktvermarkter-Projekt?lechner: Durch die Be- und Verarbeitung der Imkerprodukte wird die Wertschöpfung im Betrieb erhöht. Deshalb kann der Betrieb größere In-vestitionen schneller durchführen.

Gibt es besondere Herausforderungen im Hinblick auf die Warenwirtschaft?lechner: Die EDV, die Kennzeichnung mit Barcodes, das Einhalten von Lieferterminen sowie die ständige Vorratshaltung. Da wir ein Naturpro-dukt erzeugen, ist es nicht immer leicht, diese Vorgaben zu erfüllen.

... Elisabeth Schweiger, Bionudeln, Schwarzau

Warum haben Sie sich für die Direktvermarktung im Supermarkt entschieden?SchweiGer: Wir sind seit 2010 ein „Gutes vom Bauernhof“-Betrieb und sind interes-siert, unsere hausgemachten Produkte in verschiedenen Geschäften zu verkaufen und sie einem breiteren Kundenkreis zu präsentieren. Ursprünglich war nur ADEG

Gruber in Pernitz geplant, es hat sich aber dann ergeben, dass wir nun auch zum ADEG Nagy in Perchtoldsdorf liefern und auch zum ADEG Markt Holub in Laxenburg. Die Zusammenarbeit funktioniert super!

Welche Vorteile bringt Ihnen die Teilnahme an dem Direktvermarkter-Projekt?SchweiGer: Vorteile für unseren Betrieb sehe ich darin, dass ich direkt liefern und auch direkt abrechnen und vor allem einen größeren Kunden-kreis erreichen kann.

Gibt es besondere Herausforderungen im Hinblick auf die Warenwirtschaft?SchweiGer: Die Abwicklung mit den Barcodes finde ich total gut, es war zwar am Anfang eine Menge Arbeit, da ich meine Produktetiketten alle sel-ber mache, aber jetzt ist es eine enorme Erleichterung für mich und verein-facht meine Arbeit wesentlich.

Direktvermarkter können ihre Produkte einem größeren Kundenkreis anbieten und damit einen größeren Absatzmarkt eröffnen.

ADEG-Kaufleute können sich mit hochwertigen regionalen Produkten positionieren und ihren Kunden einen deutlichen Mehrwehrt bieten.

MobileCom

12 GS1 Austria Information 2/2012

In Österreich arbeitet GS1 Austria ge-meinsam mit Herstellern und Han-delsunternehmen an einer Lösung,

um Konsumenten vertrauenswürdige Produktinformation für den Einkauf in einer digitalen Welt zugänglich zu machen. Besonders bei Lebensmit-teln ist Information zu Produkten für Konsumenten wichtig, da es um die Ernährung und Gesundheit eines jeden Einzelnen geht.

Im Gegensatz zur Produktinfor-mation direkt auf einer Verpackung hat der Konsument im Internet kaum Möglichkeiten, Information über Le-

bensmittel zu erhalten. Einzig der Her-steller verfügt über eine vollständige Information zu den unterschiedlichen Produkten, wie beispielsweise Nähr-werte, Inhaltsstoffe oder Allergene.

Hoher Bedarf an InformationProduktinformation von Herstellern steht Konsumenten im Web zurzeit kaum zur Verfügung. Vorreiter in Österreich bei der Verfügbarkeit von digitaler Produktinformation ist der Lebensmittelhandel mit seinen Eigen-marken. Beispielsweise bietet BILLA seinen Konsumenten eine umfang-reiche Produktinformation digital an. Und das ist gut so, denn bereits 62 Pro-zent der Österreicher informieren sich vor einem Einkauf im Internet über Waren und Dienstleistungen.1 Um diesem steigenden Informationsbedürf-nis nachzukommen, muss der Handel die nachgefragten Daten für die Kon-sumenten in entsprechender Qualität anbieten.

Lebensmittel onlineDie neue europäische Lebensmittelin-formations-Verordnung (EU-Verord-nung 1169/2011) sieht unter anderem vor, dass ab dem Jahr 2014 Verpa-ckungsinformation bei elektronischem Verkauf den Konsumenten vor Ver-kaufsabschluss zur Verfügung gestellt wird. Lebensmittelhändler, die ihre Le-bensmittel online verkaufen möchten, müssen diese Information dem Konsu-menten bereitstellen. Für Online-Shops wie „Interspar Weinwelt“ bedeutet die Verschärfung der Produktkennzeich-nung eine Erweiterung der bestehen-den Produktbeschreibungen bei be-stimmten Lebensmitteln.

Konsumenten verlangen TransparenzVergleichs-, Bewertungs- sowie Infor-

mationsplattformen im Internet er-freuen sich wachsender Beliebtheit, denn sie ermöglichen den Konsu-menten, Produkte einfacher zu ver-gleichen oder zu bewerten. Da im Lebensmittelbereich gesicherte Pro-duktinformation noch weitgehend fehlt, greifen Bewertungsplattformen wie zum Beispiel Barcoo zurzeit meist auf Information zurück, die nicht vom Hersteller stammt. Fehlerhafte und unvollständige Produktinforma-tion im Internet untergräbt jedoch das Vertrauen des Konsumenten in die Produkte und in die Marke.

Angebot an Hersteller und HandelGS1 Austria arbeitet gemeinsam mit Herstellern und Handelsunterneh-men an einem Service für vertrauliche Produktinformation in einer digitalen Einkaufswelt. Diese Information wird direkt vom Hersteller bereitgestellt. GS1 Austria übernimmt die Samm-lung und Verteilung der Information an digitale Einkaufsplattformen oder Ratgeber-Plattformen. Durch die Zusammenarbeit mit GS1 Austria kommt es für den Hersteller zu einer deutlichen Verringerung der Komple-xität in der zentralen Bereitstellung der digitalen Produktinformation an alle Partner.

GS1 Austria bietet• die Stärkung des Vertrauens beim

Konsumenten durch zertifizierte Produktinformation direkt vom Hersteller

• Herstellern die Vereinfachung der Verbreitung ihrer autorisierten Pro-duktinformation im Internet sowie die Erhöhung von Transparenz und Kontrolle über die Verwendung der Produktinformation

• eine Sicherstellung, dass öster-reichische Vergleichs-, Bewer-

Produktinformation für die digitale EinkaufsweltVertrauenswürdige Information bildet die Grundlage für jede Kaufentschei-dung. Besonders im Internet ist sie umso wichtiger, da Produkte vorab nicht geprüft werden können. Ab 2014 sieht auch der Gesetzgeber eine verschärfte Informationspflicht bei bestimmten Produkten vor.

Barcoo AppBarcoo ist eine der populärsten Möglichkeiten im

deutschsprachigen Raum, an Lebensmittelinformationen im Web zu gelangen. Nach eigenen Angaben ist Barcoo einer der größten Produkt-Guides Europas mit mehr als 6,3 Mio. Downloads und 1,9 Mio. aktiven Nutzern (Stand: Mai 2012). Barcoo bietet den Konsumenten unter anderem Preisvergleiche, Testberichte von Stiftung Warentest, Bewertungen und die Lebensmittelampel an. Produktin-formationen wie Nährwerte, Inhaltsstoffe oder Allergene stammen aber nur in seltenen Fällen direkt vom Hersteller.

BILLA AppKonsumenten können seit kurzer Zeit Produktin-

formationen von BILLA Eigenmarken wie Ja! Natürlich, BILLA Marke, clever und Chef Menü direkt über die BILLA App abrufen. Neben den Produktinformationen findet der Konsument über 9.000 Rezepte, Filialfinder, aktuelle Flugblätter sowie einen BMI-Rechner.

Interspar WeinweltDas Angebot der „Interspar Weinwelt“ steht den

Konsumenten sowohl über eine Website als auch auf diversen mobilen Plattformen als Applikation zur Verfü-gung. Konsumenten können aus einem umfangreichen Sortiment an nationalen und internationalen Weinen auswählen. Weiters können Konsumenten passende De-likatessen bestellen sowie nützliche Weininformationen sowie Speiseempfehlungen abrufen.

INFo & KoNTAKT:MMag. Rene SchweinzgerProduktmanager Mobile [email protected]

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Kapitelüberschrift

tungs- und Informationsportale im Internet die autorisierte Produktin-formation verwenden.

Rückenwind von ECR Austria Ende April erhielt GS1 Austria im Rahmen des ECR Austria Boards nach Vorstellung dieses neuen Ser-viceangebotes ein positives Signal

von den Herstellern und Händlern, mit dem Aufbau für die österreichi-sche Handelslandschaft umgehend zu starten. Ausgehend von diesem posi-tiven Feedback wird GS1 Austria das Projekt rasch weiter vorantreiben, um den ambitionierten Zeitplan – Voll-betrieb des Services bis zum dritten Quartal 2013 – zu erfüllen. ●

Perfekte Produktinformation in einer digitalen EinkaufsweltHANDEL INDUSTRIE (Teilnehmer am ECR Pilotprojekt)

Produktname: Ka� eemilch Das OriginalFüllmenge: 250 gGTIN: 9002600100594…

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Welche Produktinformation � ndet ein Konsument in der digitalen Welt?

Einkaufsassistenten

BILLA Eigenmarken stellen Produkt-information Konsumenten bereits strukturiert zur Verfügung.

BILLA

Welche Produktinformation muss zukünftig nach der neuen Lebens mittel-informationsverordnung (EU-VO 1169/2011) bereitgestellt werden?

Online & Mobile Shopping-Portale

INTERSPAR WEINWELTSPAR bietet bereits ein umfangreiches Pro dukt sortiment (Wein, Delikatessen, usw.) online an.online an.

Bilden sich Konsumenten basierend auf zuverlässiger Produktinformation ihre Meinungen?

Vergleichs-, Bewertungs- & Informationsplattformen

BARCOODas Produktbewertungsportal erfreut sich mit über 6 Mio. Downloads bis dato im deutsch-sprachigen Raum wachsender Beliebtheit.

Trusted Source of Data (TSD)International baut GS1 zurzeit ein globales und standardisiertes Netzwerk auf, damit digitale Konsumenten-relevante Produktinformation von Herstellern weltweit an diverse Dienstleister im Internet kommuniziert werden kann.

Zwischen Juli und Dezember 2011 führten einige GS1 Mitgliedsorganisationen ein globales Pilotprojekt durch, um Erfahrungen im Aufbau eines Services für vertrauenswürdige Produktinforma-tion zu sammeln. Über 30 Markeninhaber aus acht Ländern nahmen am Piloten teil. Information zu über 900 Produkten wurden bereitgestellt und von diversen Partnern verwendet.

Ausgangspunkt für TSD ist der Aufbau einer lokalen Produktdatenbank für Konsumenten-relevan-te Produktinformation. Auf Initiative der einzelnen GS1 Länderorganisationen entstehen bereits erste nationale Datenbanken, die auch untereinander vernetzt sind. Geplant ist, dass die lokalen Pro-duktdatenbanken aus einer Vielzahl an Quellen autorisierte Information der Hersteller erhalten können. Einerseits kann die Information über ein GS1 Global Data Synchronization Network (GDSN) bereitgestellt werden, anderseits kann sie lokal von den Herstellern sowie autorisierten externen Agenturen eingespielt werden.

GS1 Austria Information 2/2012 13

1 Quelle: „Das Internet als Einkaufsratgeber“, BITKOM / Eurostat, www.bitkom.org/files/documents/Internet_Einkauf_Download.jpg

Verbraucher suchen vertrau-

enswürdige Information.

Hersteller und Händler wollen

überzeugend informieren. GS1

bringt beide zusammen.

Mehr Wettbewerb, eine Verbes-serung der Versorgungssicher-heit und die Stärkung von Ver-

braucherrechten sollen die wesentlichen Vorteile des 3. Energiebinnenmarktpa-kets sein. Dieses von der Europäischen Kommission vorgestellte Paket für Strom und Gas soll die Liberalisierung der Energiemärkte vorantreiben. Nach verschiedenen Änderungen durch das Europäische Parlament und den Euro-päischen Rat wurde das Maßnahmen-paket am 25. Juni 2009 verabschiedet. Es besteht aus fünf Richtlinien be-ziehungsweise Verordnungen1. Unter anderem sieht das Maßnahmenpaket eine verbesserte Information der Kun-den über ihren Energieverbrauch und die Energiekosten vor, die Anreize für Energieeinsparungen setzen sollen. Gleiches wird von der Einführung in-telligenter Messsysteme erwartet.

Vorreiter SchwedenDas Schwedische Parlament hat be-reits im Jahr 1997 beschlossen, dass zumindest einmal im Monat der Stromverbrauch der Konsumenten gemessen werden muss. Dafür wur-de jeder Zähler ausgetauscht, damit dies mittels Fernzugriff durchgeführt

werden kann. Aufgrund der neuen Verordnung müssen die Geräte in nächster Zeit noch einmal getauscht werden. Auch in Österreich soll nun das intelligente Messsystem nach Maßgabe einer positiven wirtschaft-lichen Bewertung eingeführt werden – der Energieverbrauch für Haushalt und Betriebe soll transparenter, bes-ser kontrollierbar und verständlicher werden. Am 24. April 2012 wurde von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner in Abstimmung mit Konsumentenschutzminister Rudolf Hundstorfer die überarbeitete Ver-ordnung zur Einführung der Smart Meter erlassen. Darin wird angeführt, dass bis 2019 95 Prozent der Haus-halte mit intelligenten Stromzählern ausgestattet sein sollen. Derzeit sind 200.000 der 5,7 Millionen Stromzäh-ler „intelligent“.

Standards

14 GS1 Austria Information 2/2012

Smart Meter, auch „intelligente Zähler“ genannt, sind Energiezäh-ler, die dem jeweiligen Abnehmer den tatsächlichen Energiever-brauch und die tatsächliche Nutzungsdauer anzeigen. Diese Zähler werden durch einen Mikroprozessor gesteuert und können die aufgezeichneten Daten an die Energieversorgungs-unternehmen übertragen.

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INFo & KoNTAKT:DI Eugen SehorzProjektleiter GS1 [email protected]

Wie „Smart Meter“ sparen helfenDie europaweite Einführung von Smart Meter für Strom und Gas ist ein viel diskutiertes Thema. Die neuen elektronischen Mess-geräte sollen die bisherigen mechanischen Zähler ersetzen.

Effiziente ZusammenarbeitDie Mitgliedstaaten oder die von ih-nen benannten zuständigen Behörden sorgen für die Interoperabilität der Messsysteme, die in ihrem Hoheits-gebiet eingesetzt werden. GS1 bietet dafür den interoperablen, multifunk-tionalen GS1 Standard für eine welt-

weit eindeutige Identifikation. Ein durchgängiges System macht die Zu-sammenarbeit für alle Beteiligten we-sentlich effizienter. Um die Beziehung zwischen Netzbetreibern und Strom-anbietern zu sichern und zu rationa-lisieren, werden die GS1 Identifika-tionsschlüssel GSRN (Global Service Relation Number) zur eindeutigen, weltweit überschneidungsfreien Iden-tifikation von Servicebeziehungen, GIAI (Global Individual Asset Iden-tifier) zur eindeutigen, weltweit über-schneidungsfreien Identifikation von Objekten und GLN (Global Location Number) zur eindeutigen, weltweit überschneidungsfreien Identifikation aller Unternehmen, Betriebe und Be-triebsstellen eingesetzt. Die Standards kommen momentan hauptsächlich in nordeuropäischen Ländern zum Einsatz: beispielsweise werden in Dä-nemark zwei Millionen, in Norwegen 3,5 Millionen, in Schweden 5,5 Milli-onen, in den Niederlanden 11 Millio-nen Einheiten ausgezeichnet und auch in Finnland, Belgien und Deutschland werden die Standards verwendet.

Konsumenten können ihren Strom- oder Gaslieferanten selbst wählen. Ein Wechsel des Versor-gungsanbieters soll künftig innerhalb von drei Wochen abgeschlossen sein. Um die Zusammenarbeit zwischen

den einzelnen Lieferanten zu vereinfa-chen, haben die oben genannten Län-der das GS1 System zur eindeutigen Identifikation von Stromzählern und elektrischen Installationen gewählt. Dies vereinfacht die Verwaltung der Kunden wesentlich, sei es bei einem Wechsel zu einem anderen Anbieter oder auch bei der Abrechnung, da die Zähler und Installationen ihre Identi-fikation behalten.

Für die Endkunden ergeben sich natürlich nicht nur Vorteile: Daten-schutz, Kosten, Netzsicherheit und möglicherweise Elektrosmog werden zu den negativen Auswirkungen ge-zählt. Wirtschaftsminister Mitterleh-ner versichert, dass umfangreiche Vor-kehrungen zum Datenschutz getroffen wurden. „Zähler müssten ohnehin regelmäßig getauscht werden, die Auf-wendungen halten sich also in Gren-zen“, verlautbart die E-Control, die Regulierungsbehörde für den heimi-schen Energiemarkt. Außerdem gäbe es heute bereits Tausende fernablesbare Zähler in einem geschlossenen Netz.

Erwartet werden Einsparungen im Milliardenbereich – hauptsäch-lich bei Haushalten, die mit den neuen Strom- und Gaszählern den Verbrauch zeitnah auslesen, grafisch darstellen und dadurch das Ver-brauchsverhalten ändern können. Energieintensive Haushaltsgeräte können identifiziert und ausgetauscht werden. Energieversorger können durch die Fernablesung effizienter arbeiten und besser planen, weil sie neue Anreize des Verbrauchs schaffen können, wie beispielsweise günstigere Tarife außerhalb der Spitzenlastzeiten für Endverbraucher. ●

GS1 Austria Information 2/2012 15

1 (RL 2009/72/EG den Elektrizitätsbinnen-markt, RL 2009/73/EG für den Erdgasbin-nenmarkt, VO (EG) Nr. 713/2009 zur Grün-dung einer Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulie-rungsbehörden, VO (EG) Nr. 714/2009 über die Netzzugangsbe-dingungen für den grenzüberschreitenden Stromhandel, VO (EG) Nr. 715/2009 über die Bedingungen für den Zugang zu den Erdgas-fernleitungsnetzen)

In Schweden wurden zusätzlich Ge-schäfts prozesse für wiederkehrende Verrechnungen im öffentlichen Ver-sorgungsbereich (Strom, Gas, Wasser) definiert

Periodische Verrechnungen für Pro-dukte und Services, basierend auf ge-messenen Werten, wie der Verbrauch von Strom, Wasser oder Gas, werden hier bereits von den Unternehmen durchgeführt. GS1 hat Geschäftspro-zesse erarbeitet, die dies unterstützen – und für die eindeutige Identifikation werden die GS1 Schlüssel verwendet

Kunden sollen mehr Infor-mation über ihren Ener-gieverbrauch erhalten und damit Anreize zur Kosten-senkung bekommen.

GS1 Solution Provider Program

You Make it - we Mark it.www.ecm.at

Internationale Gemein-schaft zeigt Flagge für die Standards von GS1

Solution-Provider bieten kundenorientierte Lösungen für ein bestimmtes Marktsegment oder einen Unternehmensbereich an. Das Ziel des GS1 Solution Provider Program ist es, den ös-terreichischen Unternehmen verstärkt bei der Implementie-rung der GS1 Standards zu helfen und so mehr Möglichkei-ten am internationalen Markt zu bieten. Denn GS1 Standards bedeuten einen sehr hohen Grad an Investitionssicherheit und sind die Basis für eine globale Expansion. Durch die Nutzung des GS1 Systems und der Standards zeigt ein Unternehmen, dass es im internationalen Kontext gut aufgestellt ist und einer Expansion offen gegenübersteht. Jene Unternehmen, die schon seit Jahren die Standards von GS1 mit entwickeln, sind heute führend im Handel und der Industrie und die Gemeinschaft derer, die die gro-ßen Vorteile des GS1 Systems erkannt haben, wächst mit jedem Tag. War es in den frühen 80er-Jahren der Lebensmittelhandel, der die Entwicklung und Nutzung des GS1 Systems vorantrieb, sind es heute der „Do it Yourself“-Bereich, die Bekleidungsindustrie, die Abfallwirtschaft und das Gesundheitswesen.All diese Branchen haben die GS1 Standards ausgewählt, da diese über viele Jahrzehnte erprobt, geprüft und vor allem voll einsatzfähig sind. Aber es braucht die Solution Provider, die die Unternehmen in den unterschiedlichen Projekten begleiten.

Auf der folgenden Seite stellen sich Unternehmen aus dem GS1 Solution Provider Program vor.

INFo & KoNTAKT:Alexander PeterlikProjektleiter GS1 [email protected]

16 GS1 Austria Information 2/2012

BSR idware GmbH ist seit 20 Jahren einer der füh-renden Anbieter im Bereich Identifikations- und Barcodesysteme in Österreich und Bayern. Das

Unternehmen wurde 1990 von Albin Rainer in Salzburg gegründet und beschäftigt heute 20 Mitarbeiter. Der Stammsitz des Unternehmens befindet sich im Salzburger Technologiezentrum. Um die Kunden optimal und flä-chendeckend zu betreuen, betreibt die Firma BSR idware in Brunn am Gebirge, südlich von Wien, eine Niederlassung.

BSR idware GmbH liefert effektive und professionel-le Lösungen für Barcode und RFID-Systeme. Entwickelt

werden individuelle Lösungskonzepte, die sich durch hohe Funktionalität, Investitionssicherheit und Ausbaufä-higkeit auszeichnen. Zusätzlich zur technischen Abwick-lung beinhaltet der individuelle Full Service Anwender-schulungen, Wartungsverträge, Reparaturservice und eine technische Support-Hotline. Zahlreiche Unternehmen aus allen Branchen profitieren von der optimalen Integ-ration von Barcodelesesystemen. Namhafte Hersteller wie Datalogic, LXE, Zebra und viele mehr dienen mit ihren qualitativ hochwertigen Geräten als Grundlage für den Erfolg der Kunden.

SNAP Consulting ist als zukunftsorientiertes Tech-nologie- und Healthcare-Beratungsunternehmen neben der Herstellung hochwertiger Applikationen

im SAP-Umfeld vor allem im Bereich SAP NetWeaver tä-tig. Mit umfassender Kompetenz im SAP-Portfolio ent-wirft SNAP Consulting kundenspezifische Prozess- und Technologiestrategien zur Realisierung maßgeschneider-ter IT-Lösungen – wahlweise als SAP-Standardlösung, als SAP-Zusatzentwicklung oder im Rahmen hochwer-tiger Individualsoftware-Entwicklungen. Insbesondere die Kombination von SAP NetWeaver® mit anderen Indus triestandards und Open Source-Technologien er-möglicht die nötige Flexibilität, um individuelle Kun-

denanforderungen bedarfsgerecht umzusetzen. Die pro-fessionelle Projektmanagement-Methodik sichert dabei die inhaltlich korrekte, termin- und budgetgerechte Ab-wicklung komplexer Projekte – von der Anforderungs-analyse über die detaillierte Konzeption und Umsetzung bis hin zum finalen Testing. SNAP Consulting berät und unterstützt Kunden zudem mit fundierter Branchen-kompetenz in den Bereichen Healthcare und Public Sec-tor. Als ex klusiver Produktentwicklungs- und Wartungs-partner der SAP sind wir seit 2008 für folgende Add-On Komponenten verantwortlich: SAP-Apothekenmanage-ment, SAP-Kassenanbindung, SAP-HL7-ADT-Schnitt-stelle und das SAP-Verpflegungsmanagement.

EBCONT systems & solutions, mit den Geschäftsbe-reichen „Business Solutions“, „Microsoft Infrastructure Services“ und „Infrastruktur- und Zutrittslösungen“, ist

unter anderemMicrosoft-Partner und beschäftigt ausschließ-lich Mitarbeiter mit dem höchsten Zertifizierungslevel und langjähriger Consulting- und Developer-Erfahrung. In den vergangenen Jahren konnte eine Vielfalt von integrierten ERP- und CRM-Lösungen mit Microsoft-Technologien in den ver-schiedensten Branchen und Unternehmensgrößen erfolgreich umgesetzt werden. Das Expertenteam in Wien befasst sich im Wesentlichen mit den Aufgabenstellungen Strategie, Analy-se & Konzeption, Planung, Design, Implementierung und Betreuung von ganzheitlichen, integrierten ERP-Lösungen. Aufbauend auf den Microsoft Dynamics Plattformen NAV und CRM werden mithilfe der Entwicklungsplattform .NET, dem Collaboration-Werkzeug Microsoft Office SharePoint und dem Enterprise Content Management System OS|ECM von Optimal Systems ganzheitliche Business-Lösungen ent-

wickelt. Speziell für den Handel bietet EBCONT das auf Mi-crosoft Dynamics NAV basierende Branchenpaket LS Retail an. Im Geschäftsbereich „Microsoft Infrastructure Services“ werden Dienstleitungen rund um Design & Planung, Ein-führung & Implementierung sowie Wartung & Support in den Bereichen Active Directory, Exchange, SQL Server, Cli-ent (Windows), ISA/TMG, Forefront Endpoint Protection, Hyper-V und SCVMM angeboten. Für Facility Management wurde die Zutritt-OnDemand-Komplettlösung ACONDA entwickelt – siehe www.aconda.eu.

Die anderen Konzernunternehmen der EBCONT Group mit mehr als 470 Mitarbeitern befassen sich darüber hinaus mit der Bereitstellung von Experten im IT- und Beratungs-umfeld in den Technologiefeldern HOST, SAP, Java, SOA .NET sowie mobile Lösungen (Apps-Entwicklung). Der Leistungskorb des jeweiligen Tochterunternehmens beinhal-tet je nach Anforderung das gesamte Spektrum vom Einzel-coaching bis hin zu „Turn-Key“-Projekten.

Individueller Full Service

Projektmanagement mit Methode

Geschäftsprozesse optimieren

KoNTAKT:bSr iDwAre Gmbh Jakob Haringer-Straße 35020 SalzburgTel: 0662/[email protected]

KoNTAKT:SnAp conSulTinG Dannebergplatz16/21030 WienTel: 01/617 57 [email protected]

KoNTAKT:ebconT SySTemS &

SoluTionS GmbhBiróstraße 12

1230 WienTel: 01/615 11 61-0

[email protected] www.ebcont.com

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GS1 Austria Information 2/2012 17

Die enorme Verbreitung von Smartphones mit zweistelligen Wachstumsraten geht mit einer

Veränderung des Verhaltens der Kon-sumenten einher. Immer öfter suchen Konsumenten nach Angeboten in ihrer unmittelbaren Umgebung, holen un-terwegs Bewertungen von Produkten ein oder veröffentlichen freiwillig ihren aktuellen Standort über soziale Netz-werke. Hersteller und Händler können diese Veränderungen nutzen, um Kon-sumenten gezielt über Mobiltelefone anzusprechen – überall, jederzeit, per-sonalisiert und interaktiv.

Attraktive WachstumspotenzialeMobile Coupons sind digitale Cou-pons, die beispielsweise über eine mo-bile Website, eine Applikation oder per SMS/MMS an ein Mobiltelefon ver-sendet werden. Sie sind einfach auszu-wählen und einzulösen. Aktuell bietet bereits eine Reihe von Unternehmen in Deutschland Coupon-Applikationen an, wie beispielsweise Groupon, Dai-lyDeal, Coupies, MyMobai oder Get-tings.

Eine Studie von GS1 Germany in Zusammenarbeit mit dem E-Commer-ce-Center Handel zum Thema mobile Werbung am Point of Sale hat ergeben, dass Coupons derzeit die beliebteste Form mobiler Werbung sind. Für das Jahr 2011 prognostizierte der Bundes-verband Digitale Wirtschaft (BVDW) eine Steigerung der Brutto-Ausgaben

für mobile Werbung von 20 Millionen (2010) auf 40 Millionen Euro. Die Konsumenten erkennen darin einen hohen Nutzen für sich und sind hier in ihrer Kaufabsicht besonders beein-flussbar. Couponing stellt ein attrak-tives Potenzial dar, neue Kunden zu akquirieren, Wiederkäufe zu generieren sowie Impuls- und Zusatzkäufe zu sti-mulieren.

Junge Zielgruppe ist aufgeschlossenDie Ergebnisse der Studie zeigen, dass mobile Coupons in Deutschland noch nicht sehr weit verbreitet sind. Sie be-sitzen jedoch ein hohes Erfolgspoten-zial. Aufgrund überwiegend positiver Erfahrungen sind Konsumenten Cou-pons gegenüber generell aufgeschlos-sen. Darüber hinaus besitzt bereits heute die Hälfte der Konsumenten ein Smartphone und weitere 15 Prozent planen, innerhalb des nächsten Jahres eines zu erwerben. Bei den Nutzern der vorhandenen Coupon-Applikationen handelt es sich um typische „Early Ad-opter“ technischer Innovationen: Sie sind jung, gut gebildet und überwie-gend männlich. Unter ihnen befinden sich viele Schüler und Studenten, die als „Smart Natives“ bereits mit digita-ler und mobiler Technik aufgewachsen sind.

Über zwei Drittel der in der Stu-die Befragten haben schon einmal Coupons verwendet. Dabei wurde der

Print-Coupon von den Coupon-Nut-zern mit knapp 87 Prozent am häufigs-ten eingelöst. Dicht darauf folgt mit 71 Prozent der elektronische Coupon und von dort aus ist der Weg nicht mehr weit zum mobilen Coupon, den aktuell bereits 14 Prozent der Coupon-Nutzer verwendet haben. Aktuell am bekann-testen sind mit 66 Prozent mobile Coupons über Coupon-Applikationen dicht gefolgt von Coupons über SMS/MMS mit 58 Prozent.

MundpropagandaEin weiterer Vorzug mobiler Coupons ist ihr hohes Weiterempfehlungspoten-zial. Die Konsumenten teilen ihre posi-tiven Erfahrungen mit ihren Freunden, indem sie aktiv die Leistungen weiter-empfehlen.

Außerdem locken Mobile Coupons nicht nur Schnäppchenjäger. Drei Vier-tel der Nutzer mobiler Coupons geben an, nach Einlösung eines mobilen Cou-pons schon einmal ein Restaurant oder Geschäft erneut besucht beziehungs-weise ein Produkt oder eine Dienstleis-tung erneut gekauft zu haben. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass sich mit mobilen Coupons Impulskäufe stimulieren und Zusatzkäufe generie-ren lassen. Drei von vier Teilnehmern haben sich aufgrund eines mobilen Coupons bereits zu einem ungeplanten Kauf verleiten lassen, während zwei von drei bei der Einlösung ihres Coupons zusätzliche Käufe tätigten.

Standards

Mobile Coupons sind bei Herstellern, Händlern und Konsumenten gleichermaßen beliebt, aber noch nicht sehr verbreitet. Die Nutzer von Coupon-Applikationen sind eine attraktive Zielgruppe: Sie sind in der Regel jung, gut gebildet, haben ein höheres Einkommen und interessieren sich für vielfältige Produktkategorien.

18 GS1 Austria Information 2/2012

Schnäppchenjäger werden mobil

INFo & KoNTAKT:MMag. Rene SchweinzgerProduktmanager Mobile [email protected]

Ablauf eines optimalen mobilen coupon- prozesses

Gestaltung der Coupon-Aktion

Meldung der

Aktion an den Händler

Annahme der Aktion durch den Händler

Publikation

der Aktion ge-genüber dem Konsumenten

Abruf des mo-bilen Coupons

durch den Konsumenten

Konsument

präsentiert den Coupon beim

Händler

Konkrete Beispiele zur Umsetzung gibt es bereits unter bilateraler Abspra-che zwischen Lösungsanbietern und Händlern. So haben etwa die Neukauf Südbayern GmbH, ein Tochterun-ternehmen der EDEKA Handelsge-sellschaft Südbayern mbH, und die acardo technologies AG eine Mobile Couponing-Lösung unter dem Titel „open wallet“ als bewusste Analogie zur klassischen Geldbörse erstellt. Der Konsument kann damit jederzeit mar-kenübergreifend Mobile Coupons auf sein Handy laden, mit sich führen und an allen angeschlossenen Kassen einlö-sen. Beiersdorf startet gemeinsam mit Schlecker, Coupies und Valassis eine neue Aktion: Wer ein Produkt der „Ni-vea for Men“-Serie im Wert von min-destens 5 Euro kauft, erhält über die entsprechend bereitgestellten Coupons einen Rabatt von 2 Euro.

Chancen und RisikenWährend die aktuellen und potenziel-len Nutzer den Aussagen, dass Cou-pon-Applikationen einfach zu hand-haben sind, einen Mehrwert bieten und sinnvoll sind, deutlich zustimmen, stoßen diese Aussagen bei den Nicht-Interessierten eher auf Ablehnung. Eine ausreichend große Zielgruppe existiert dennoch bereits heute, denn aktuelle und potenzielle Nutzer machen zusam-men knapp 40 Prozent der Teilnehmer aus. Am beliebtesten sind Coupons für die Gastronomie, gefolgt von Kino, Bü-

chern, dem Lebensmittel- und Geträn-kehandel und Freizeitangeboten.

Die Vorteile werden von den aktuel-len und potenziellen Nutzern deutlich stärker wahrgenommen als von den Nicht-Interessenten: die finanzielle Ersparnis, aber auch die Möglichkeit, durch mobile Coupons neue Produkte und Geschäfte entdecken zu können, die Zeitersparnis oder die Möglichkeit, durch mobile Coupons lokale und zeit-lich relevante Informationen zu erhal-ten.

Trotz dieser beeindruckend positi-ven Resonanz dürfen die wahrgenom-menen Risiken nicht vernachlässigt werden. Ein Großteil der Befragten fürchtet insbesondere um die Sicher-heit ihrer Daten oder Spams. Gerade der Umgang mit sensiblen Konsumen-tendaten muss daher sehr transparent gestaltet werden.

Künftige HerausforderungenMobile Coupons stehen am Anfang ihrer Entwicklung. Aktuell werden sie erst von einem relativ kleinen Anteil der Konsumenten genutzt. Mit der zunehmenden Verbreitung von Smart-phones und Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der Mobilfunktechnolo-gie wird jedoch auch die Verwendung von mobilen Coupons zu einem festen Bestandteil des Konsumentenalltags werden, bieten sie doch großes Poten-zial für Wiederkauf-, Impulskauf- und Zusatzkaufverhalten sowie zur Gene-rierung von Neukunden und Emp-fehlungen. Um den Erfolg mobiler Coupons zu gewährleisten, ist es von großer Bedeutung, die von den Kon-sumenten wahrgenommenen Risiken zu beachten. Vor allem im Bereich Datensicherheit bestehen große Be-denken, die durch entsprechend siche-re Verfahren sowie eine aufklärende Kommunikation beseitigt werden soll-ten. Gleichzeitig sollten Mechanismen für Bezahlung und Einlösung an die Wünsche der Konsumenten angepasst werden.

Besonders bei der Einlösung der Coupons an der Ladenkasse steht der Handel noch vor einer großen Heraus-forderung. Bislang fehlt die technische Voraussetzung in den Kassensystemen, um Barcodes, mit denen die Coupons identifiziert werden können, vom Smartphone-Display abzuscannen.

Dieses Hindernis könnte mit der Wei-terentwicklung der Near Field Com-munication-Technologie (NFC), die ein kontaktloses Übertragen der Cou-pondaten in die Kassensysteme ermög-licht, beseitigt werden. Auf Papiercou-pons ist die Nutzung eines Strichcodes die offensichtliche Wahl zur Erfassung der Coupon-Daten am Point of Sale (POS). Bei mobilen Coupons ist der Übertragungsweg der Coupon-ID (oder Identifikationsnummer) in das POS-System individuell abhängig von der Wahl des Dienstleisters. Vernetzte Systeme, Echtzeit-kommunikationsfä-hige Kassen und die Bereitschaft aller Akteure zusammenzuarbeiten werden künftig wertvolle Informationen über die Coupon-Nutzung generieren und eine händlerübergreifende Validierung ermöglichen. ●

GS1 Austria Information 2/2012 19

Best Practice-Empfehlung für den Mobile Couponing-Prozess in DeutschlandDie Mobile Couponing Best Practice-Empfehlung wurde durch die GS1 Germany Arbeitsgruppe „Mobile Couponing“ entwickelt, befindet sich derzeit im Freigabeprozess und soll noch in diesem Jahr pilotiert werden. Hier soll gezeigt werden, dass ein Markenhersteller eine Mobile Coupon-Kampagne händlerübergreifend starten kann – was heute noch nicht möglich ist. Inhalte sind neutrale und technolo-gieunabhängige Empfehlungen unter Berücksichtigung der derzeitigen sehr frühen Marktsituation.

Couponing ist in Deutschland erst seit der Aufhebung des Rabattgesetzes im Juli 2001 möglich. Daher konnten sich die Papierschnipsel mit Preisvorteil beim Konsumenten noch nicht so weit durchsetzen wie in anderen Ländern. Andererseits konnte sich der Couponing-Prozess vom Hersteller bis zum Händler in Deutschland auf technolo-gisch sehr hohem Niveau entwickeln, sodass heute über 90 % der Coupon-Aktionen, die über ein Clearing-Haus laufen, elektronisch abgewickelt werden. Der reibungslose Ablauf konnte nicht zuletzt durch die 2005 veröffentliche ECR-Anwendungsempfehlung „Umsetzung von Coupon-Aktionen“ auf Basis von GS1 Standards erreicht werden – eine gute Voraussetzung, um den Sprung von papierhaf-ten zu mobilen Coupons zu schaffen.

Haupthindernisse für eine weitere Verbreitung sind derzeit vor allem fehlende Standards und fehlende Technologien. Mit der Best Practice-Empfehlung soll der flächendeckende und händlerübergreifende Einsatz von mobilen Coupon-Aktionen vor allem in Deutschland, aber auch europaweit möglich werden – ohne aufwendige, vorherige bilaterale Absprachen.

Validierung des mobilen

Coupons beim Händler

Einlösung

des mobilen Coupons beim

Händler

Aktualisierung des Coupon-

Status (optional)

Der Händler erstellt einen Report über die eingelösten Coupons und sendet diesen an das Coupon Clearing-Haus

sowie den Herausgeber.

Abrechnung der mobilen Coupon-Aktion zwischen Coupon-Herausgeber und

Händler

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Standards

20 GS1 Austria Information 2/2012

Eine der umfassendsten Erfah-rungen mit der Lesbarkeit von Strichcodes hat wohl der

Lebensmittelhandel, der vom Liefe-ranten bis zum Point of Sale damit konfrontiert ist. „Wenn es aufgrund schlechter Lesbarkeit von Strichcodes zu Retoursendungen kommt, dann wissen die Absender oft gar nicht, wo das Problem liegt. Damit können wir auch nicht darauf hoffen, dass der Fehler bei der nächsten Lieferung behoben ist“, weiß Franz Ritzal, zu-ständig für Qualitätssicherung im REWE Zentrallager südlich von Wien, aus Erfahrung. Die meist prak-tischere und schnellere – wenn auch nicht kostengünstigere – Lösung sieht dann für den Lebensmittelhändler so aus: „Rasch umetikettieren, sonst können wir nicht ausliefern“, so Ritzal.

Verständnis der Prozesse erforderlichDie Schere zwischen dem umfassenden Leistungsprofil eines Strichcodes sowie den damit verbundenen Vorteilen und dem Verständnis sowie der Akzeptanz für technische Gegebenheiten in der Praxis schließt sich erst langsam. „Fir-men müssen sich weit mehr mit dem Thema auseinandersetzen, als ihnen be-wusst ist. Solange die Folgekosten einer fehlerhaften Verarbeitung nicht mitkal-kuliert werden, wird das noch dauern“, betont Mag. Gerald Gruber, Strich-codeexperte bei GS1 Austria. Mögliche Konsequenzen nicht lesbarer Identifi-kationen – die derzeit aber praktisch in kaum einem Unternehmen exekutiert werden – sind Retourlieferungen oder Pönalezahlungen.

Unternehmen sind gefordert, sich nicht auf jene zu verlassen, die den

Strichcode grafisch umsetzen. Zum „Kleinen Einmaleins“ der Strichcode-expertise gehört unter anderem auch das Wissen, welche Materialien über-haupt bedruckt werden können, wel-che Farbkombinationen und Kontraste notwendig, welche Abmessungen er-forderlich sind oder wo ein Strichcode platziert werden kann. Informieren sollten sich Hersteller auch, welchen Bestimmungsort der Strichcode hat, denn die Leseumgebung ist etwa in einem Lager anders als am POS oder in der Logistik. Das setzt voraus, dass über Verpackungsstufen nachgedacht wird, über vor- oder nachgelagerte Dis-tributionsstufen und ihre Arbeitsweise. „Den Strichcode zur Prüfung an GS1 zu schicken, sollte dann idealerweise am Ende nur mehr eine Bestätigung lie-fern, dass ohnehin alles passt“, wünscht sich Gruber.

Strichcodes sind wichtige Informationsträger in der Logistikkette, jedoch hinkt das Image der dunklen Balken auf hellem Hintergrund noch in vielen Fällen hinter der Leistung für die Supply Chain her. Welche Vorteile gut les-bare Strichcodes haben können, erklären Franz Ritzal von REWE L&T GesmbH und Ulrich Gerhardt und Martin Nemeth von MARS Austria anlässlich der 5.000sten Strichcodeprüfung von GS1 Austria.

Schauplatz: Wareneingang

INFo & KoNTAKT:Ing. Mag. Gerald Gruber,Projektleiter GS1 [email protected]

v. li: Ulrich Gerhardt (MARS), Ing. Mag. Gerald Gruber (GS1), Franz Ritzal (REWE), Martin Nemeth (MARS) prüfen die Umgebungs-bedingungen für die Lesbarkeit der Etiketten im REWE Zentrallager

Marketing muss mitziehenEin Unternehmen, das sich durchaus bewusst ist, wie unangenehm fehlerhaf-te Strichcodes sein können, ist MARS Austria. Das Unternehmen produziert an zwei Standorten – Breitenbrunn (Bgld.) und Bruck/Leitha (NÖ) – in den Bereichen Süßwaren, Lebensmit-tel und Heimtiernahrung bekannte Marken wie AMICELLI®, MILKY WAY®, CHAPPI®, PEDIGREE®, KI-TEKAT® oder WHISKAS®. „Passt der Strichcode nicht, entstehen zusätzliche Kosten, denn unsere Produkte gehen palettenweise aus dem Lager. Stimmt ein Karton nicht, muss die ganze Palet-te warten. Die gesamte Lagerführung läuft elektronisch ab, sodass hier ein fehlerhafter Strichcode sofort auffällt und unangenehme Verzögerungen ent-stehen lässt“, erklären Ulrich Gerhardt, Austrian Market Supply Officer, und Martin Nemeth, Leitung Kunden-dienst, von MARS Austria.

Damit es gar nicht erst dazu kommt, achten die Experten penibel darauf, dass die GS1 Standards und die Vor-gaben für die Strichcodeerstellung ge-nau eingehalten werden. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war, die Mit-arbeiter aus der Marketingabteilung zu involvieren und die Folgen fehlerhafter Kennzeichnung schon hier transparent zu machen, wo über die Verpackung – Farbe, Form und Materialien – ent-schieden wird. „Branding und Styling sind bei einem Hersteller von Marken-artikeln wichtige Themen. Hier muss das Bewusstsein geschaffen werden, dass diese Entscheidungen mit dem logistischen Datenfluss Hand in Hand

gehen müssen, denn nur dann stimmt die Gesamtqualität unserer Produkte“, sind sich die MARS-Vertreter einig.

Und nicht zuletzt ist die Kommuni-kation mit dem Handel ein wichtiger Baustein in der gesamten Lieferket-te: „Bevor wir ein Produkt launchen, sind wir schon mit REWE intensiv im Kontakt. Wir wissen genau, wenn der Strichcode hier lesbar ist, dann klappt es an allen Schnittstellen, denn die An-sprüche von REWE liegen weit über dem Durchschnitt“, betont Gerhardt. Die Kür zur Pflicht stellt dann schließ-lich noch der Prüfbericht von GS1 dar.

REWE nimmt es genau„Ohne Strichcode kann kein Paket in eine Filiale ausgeliefert werden. Im schlimmsten Fall heißt das, dass der

Konsument vor leeren Regalen steht“, gibt Ritzal Einblick in die durchaus drastischen Folgen eines fehlerhaften Strichcodes. Gibt es schon Probleme bei der Warenübernahme, so geht die Ware – derzeit im Ausmaß von etwa 2 % – wieder retour. „Oft wird noch bei der Spedition umgelabelt, aber auch das kos-tet natürlich Zeit und Geld“, so Ritzal. Damit es gar nicht so weit kommt, er-halten alle Lieferanten von REWE ein Logistikhandbuch mit klaren Vorgaben dazu. Als zusätzlichen Service, speziell bei neuen Produkten, die eingelistet werden, können die Hersteller auch mit Mustern vorbeikommen und den Lauf des Produktes durch das REWE-Lager begleiten. „Das führt zu einem viel bes-seren Verständnis, was machbar ist und was nicht“, weiß Ritzal. ●

GS1 Austria Information 2/2012 21

Schauplatz: Wareneingang

Prüfung bringt Sicherheit – „5.000er-Marke überschritten“Um Probleme mit schlecht lesbaren Strichcodes zu umge-hen, empfiehlt GS1 Austria die regelmäßige Überprüfung der eingesetzten Strichcodes, ein Service, den auch MARS regel-mäßig in Anspruch nimmt und mit GS1 kürzlich die 5.000ste Strichcodeprüfung feierte! GS1 Austria bietet als Service die Prüfung von GS1 Strichcodes und 2D-Codes an. Es werden die Lesbarkeit, die Abmessungen, der Aufbau, die Beschaf-fenheit, die Prüfziffer Ihres GS1 Symbols und beim Transport-etikett der Aufbau überprüft und beurteilt. Die ersten zwei Prüfungen pro Monat sind für GS1 Austria-Teilnehmer kos-tenlos, zum Preis von Euro 15,- werden weitere Strichcodes überprüft. Der von GS1 Austria verifizierte Strichcode wird nach den gängigen Standards ISO 15416 bzw. 15415, der ISO des Symbols und den GS1 Standards überprüft. Der danach erstellte Bericht gibt detaillierte Auskunft über das übermit-telte Prüfmuster und gibt gegebenenfalls Empfehlungen für die Verbesserung des Codes. „Unser Ziel ist es, mehr Sicher-heit in Österreichs Strichcode-Landschaft zu bringen“, betont GS1 Strichcode-Experte Mag. Gerald Gruber.

www.gs1.at/strichcodepruefservice

„Bevor wir ein Produkt launchen, sind wir bezüglich Strich-codequalität schon mit REWE intensiv im Kontakt.“

Martin Nemeth, Leitung Kundendienst, MARS

„Die gesamte Lagerfüh-rung läuft elektronisch ab, sodass hier ein fehlerhafter Strichcode sofort auffällt und unangenehme Verzögerun-gen entstehen lässt.“

Ulrich Gerhardt, Austrian Market Supply officer, MARS

„Wenn es schnell gehen muss, dann müssen wir selbst umetiket-tieren und können nicht warten, bis die Zulieferer brauchbar ausgezeichnete Ware liefern.“

Franz Ritzal, Qualitätssicherung Trocken-produkte, REWE L&T GesmbH

„Das Bewusstsein für die Bedeutung von Strich-codes als Qualitätsmerk-mal wird sich erst ändern, wenn Folgekosten direkt spürbar sind.“

Ing. Mag. Gerald Gruber, Projekt-leiter GS1 System, GS1 Austria

Franz Ritzal (REWE) und Ulrich Gerhardt (MARS) beim Wareneingang: Nur gut lesbare Etiketten können

einwandfrei und rasch erfasst werden

Nutzen Sie das Angebot von GS1 Austria und lassen Sie Ihre Strichcodes überprüfen! Um Ihr Wissen über die Qualität von Strich-codes zu vertiefen, bietet GS1 Austria in ihrer Akademie auch Seminare an. Termine finden Sie unter www.gs1.at/akademie

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Zwanzig verschiede-ne GSMP Grup-pen haben sich

im März in Brooklyn zu einem Arbeitstreffen zusammengefunden und bei der Bearbeitung ih-rer Themen große Fort-schritte gemacht: • GDSN (Global Data

Synchronisation Net-work), mit einem neuen Release

• die GS1 Architecture Group, die zu allen Gruppen enge Be-ziehungen hält und hier auf die Einhaltung der GS1 Prinzipien achtet und die GS1 Architektur vorschlägt

• Data Quality, eine Gruppe zur Verbesserung der Datenqualität von Stammdaten

• Trusted Source of Data, jene Gruppe, die klärt, wie Konsumen-ten den Zugriff auf vertrauenswür-dige Daten erhalten.

Weitere VerbesserungenDas Jahr 2011 stellte komplexe An-forderungen an die Gruppen, war aber für alle im GS1 Global Stan-dards Management Process (GSMP)

Beteiligten berei-chernd. Die Migrati-on zu einem Prozess wurde durchgeführt und viele weitere In-itiativen wurden ein-geführt, um noch bes-sere Übersichtlichkeit und Transparenz in GSMP zu generieren. Die weiteren Initiati-

ven arbeiten an der Verbreiterung der Basis und somit der Erhöhung der Beteiligung aus einer multisektora-len Anwenderumgebung, um neuen Anforderungen aus anfragenden Sek-toren gerecht zu werden und weitere Effizienzsteigerung im Sinne einer schnelleren Standardentwicklung zu erreichen. Dazu ist es notwendig, dass die operativen Prozesse und unser Projektmanagement messbar werden. So können dann gezielte Maßnah-men getroffen werden.

Gut gemischtes Teilnehmer-portfolioDie Anforderungen an die Gruppen werden laufend komplexer und we-sentlich mehr Einflussbedingungen müssen beachtet werden. In vielen

Gruppen braucht GSMP mittlerwei-le Teilnehmer aus verschiedensten Branchen, Bereichen und Ländern, großen und kleinen Unternehmen, Ein-Personen-Unternehmen, GS1 Mitgliedsorganisationen und Ver-bänden. Die Gruppen werden mul-tisektoraler, die Anwendungen über die Grenzen hinweg interoperabel und daher braucht GSMP ein gut ge-mischtes Teilnehmerportfolio.

Ein Beispiel ist die Gruppe MMBC – Managing Multiple Bar Codes: Der Grundstein für diese Gruppe wurde durch einen Work Request (WR) im Jahr 2009 gelegt. Es kann vorkom-men, dass verschiedene Strichcodes aus unterschiedlichen Gründen auf einer Packung angebracht werden. Damit es hier zu keiner Verwechslung kommt, sollte geregelt sein, welche Strichcodes und welcher Dateninhalt in welcher Anwendung zu verwenden sind. • Dieser WR beinhaltet eine Anfrage

zur Auszeichnung von Endverbrau-chereinheiten mit einem Strichcode (Verschlüsselung einer URL im 2D-Code), um Zusatzinformatio-nen (Extended Packaging) mittels mobiler Endgeräte wie etwa Mobil-telefonen oder Tablets im Internet abzurufen.

• Eine weitere Anforderung war, dass Packungskomponenten von Pro-dukten zur besseren Nachverfolgung und Steuerung bei der Fertigung dieser Produkte mit Strichcodes gekennzeichnet werden, die dann zusätzlich zur Produktidentifikation (GTIN) aufscheinen.

• Eine dritte Anforderung war der Be-darf nach mehr Information, zum Beispiel im Gesundheitswesen, in verschlüsselter Form über die ein-deutige GS1 Identifikation hinaus, die in bestimmten Situationen, für spezifische Anwendungen rasch aus-gelesen werden kann.

Nicht alle Lesegeräte können diese zusätzlichen Informationen auslesen, die hier zur Verfügung stehen, daher muss genau angegeben sein, wann dies angewendet werden kann. Wel-che Auswirkungen haben diese Ent-wicklungen auf die Lesbarkeit der GS1 Identifikation am Point of Sale, also an der Kassa des Einzelhandels?

GS1 Standards werden entwickelt, damit diese branchenübergreifend kompatibel angewendet werden kön-nen. Die Nachfrage- und Lieferketten überschneiden sich, daher ist es wich-tig, dass alle Beteiligten wissen, wo-von „gesprochen“ wird. Der Fokus in GSMP liegt aus desem Grund heuer auf Vereinfachung, Harmonisierung und Beteiligung. ●

Serie

22 GS1 Austria Information 2/2012

Die Anforderungen an die GSMP-Gruppen werden laufend komplexer und wesentlich mehr Einfluss-bedingungen müssen beachtet werden.

Der Schlüssel für GSMP im Jahr 2012 ist • Vereinfachung• Harmonisierung• Beteiligung

INFo & KoNTAKT:DI Eugen SehorzProjektleiter GS1 [email protected]

Global Standards Management Process

GSMP – fortlaufende Verbesserung

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HEALTHCAREDAY 2012

E� zienz in der Supply Chain – Vom Produzenten zum Patienten

19. September 2012, MQ MuseumsQuartier/Wien

Die theoretische Vorarbeit ist geleistet. Jetzt geht es um die praktische Umsetzung.

Fachvorträge• Entwicklungen & Herausforderungen

der Kennzeichnung • Pharma & Medizinprodukte – globale

Kennzeichnungsstandards bei Auto-ID, Rückverfolgbarkeit und elektronischen Produktkatalogen

• Interoperabilität SAP und GS1 Standards• Über den Tellerrand geblickt –

Europäische Krankenhäuser setzen auf globale Standards

Runder Tisch mit Publikumsbeteiligung„Gesundheit diskutiert: Wie viel global braucht Rückverfolgbarkeit?“

GS1 Standards in Aktion

Get2Gether

Informationen und Anmeldung unterwww.gs1.at/healthcareday2012

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Damit die Nutzung des GS1 Sys-tems jetzt noch einfacher wird, werden alle Standards und Ser-

vices der GS1 Austria künftig in einem Paket zusammengefasst. Mit dem soge-nannten „GS1 Connect Leistungspaket“ stehen Interessierten alle notwendigen Komponenten für einen erfolgreichen Einsatz von GS1 mit einem Vertrag zur Verfügung. So steigt Franz F. mit dem GS1 Connect Leistungspaket ganz easy in die Welt von GS1 ein und kann eine Reihe von Vorteilen nutzen. Sämtliche Standards von GS1 stehen dem Unter-nehmer jetzt uneingeschränkt zur Ver-fügung und machen den elektronischen Datenaustausch mit seinen Geschäfts-partnern ganz einfach. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Standards sind von den Handelspartnern überall anerkannt und millionenfach im Einsatz.

Sicher für Groß und KleinAuch wenn der landwirtschaftliche Betrieb von Herrn F. noch klein ist, so kann er die Standards dennoch genau-so einsetzen wie jedes multinationale Unternehmen auch. Unabhängig von der Branche und dem jeweiligen Land werden die Geschäftspartner weltweit

eindeutig identifiziert, die Kommuni-kation vereinfacht und die Abwicklung von geschäftlichen Transaktionen deut-lich rascher und sicherer. Dem Export seiner handverlesenen bäuerlichen Produkte, die auch bereits im benach-barten Ausland hohen Anklang finden, steht nichts mehr im Wege!

Herr F. loggt sich auf myConnect ein und mit wenigen Mausklicks kann er online einen Strichcode erzeugen. In einem einfach zu bedienenden Drop-down-Menü kann er die Größe und die Auflösung seines Strichcodes selbst wählen. Der fertige Strichcode steht in unterschiedlichen Dateiformaten, die alle von gängigen Grafikprogrammen unterstützt werden, zum Download bereit. Neue Verpackungen werden designt und erstmalig der Strichcode darauf gedruckt, der von seinem Ver-

24 GS1 Austria Information 2/2012

Service

GS1 Connect macht Sie fit für GS1Der Landwirt Franz F. aus Oberösterreich hat die Mög-lichkeit, über die regionale Direktvermarktung seine Produkte im örtlichen Supermarkt zu verkaufen. Dazu benötigt er eine Global Location Number (GLN) für seinen Betrieb, Global Trade Item Numbers (GTINs) für seine Handelseinheiten und einen Strichcode auf seinen Produkten. Das Kundenservicecenter der GS1 Austria kann die Anfrage von Herrn F. mit einem Satz beantworten: „Nutzen Sie das GS1 Connect Leistungspaket“.

Sie haben Fragen zu GS1 Connect? Unser Kundenservicecenter steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite:[email protected] Tel: 01/505 86 01-35 oder -53www.gs1.at/gs1connect

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triebspartner eingefordert wurde. „Ob der Aufdruck nicht zu klein und wohl an jeder Kassa gut lesbar ist?“ fragt sich Franz F. Die Antwort erhält er bei den Experten des GS1 Strich-codeservices. Hier werden die GS1 Strichcodes geprüft, bevor sie in den Handel kommen, um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen. Im Vi-sier sind unter anderem die Lesbarkeit, die Abmessungen, der Aufbau, die Beschaffenheit und die Prüfziffer des GS1 Symbols. Neben einer detaillier-ten Auswertung wird Franz F. auch te-lefonisch beraten, welche Korrekturen am Verpackungsdesign sinnvoll wären, damit der Strichcode auch garantiert gut lesbar ist.

Neue Medien inklusive„Durch die Standardisierung reduzie-ren sich die Kosten entlang der Sup-ply Chain erheblich“, freut sich Franz F. über den Benefit aus GS1 Connect, den gerade kleinere Unternehmen rasch spüren! Mit der GS1 Basisnummer ist der Einstieg in das System geschafft

– ob er nun seinen Standort, seine Handelseinheiten oder seine Produkte auszeichnen will, die Identifikations-nummern haben alle einen Ursprung und ermöglichen ihm auch, den elek-tronischen Datenaustausch (EDI) zu nutzen. Damit erspart er sich, aufwen-dige Papiere auf unsicheren Wegen zu versenden. Per Knopfdruck gehen Aufträge, Bestellungen oder Rechnun-gen direkt auf elektronischem Weg zu seinen Geschäftspartnern.

Als Kleinunternehmer verfügt der Landwirt über knappe Personalressour-

cen, daher schätzt er die Vorteile neuer Medien zur Arbeitsentlastung. Mit dem myCon-nect Onlinepor-talverwaltet er auf einfache und si-chere Weise online die GTINs und GLNs und hat zu jeder Zeit und von überall Zugriff da-rauf. myConnect bietet aber nicht nur das Verwalten der Nummern, sondern auch die

Erstellung von GS1-konformen Strich-codes, die Bildung weiterer GLNs, die einfache Verwaltung der eigenen Fir-mendaten bei GS1 oder die Berech-nung von Prüfziffern.

Bestens informiertRegelmäßig informiert sich Franz F. über die Weiterentwicklung der Servi-ces von GS1 Austria. Mit der GS1 Info-zeitung und dem GS1 Newsletter – bei-de Informationsangebote sind im GS1 Connect-Paket kostenlos enthalten – ist er stets auf dem aktuellen Stand. Neu-igkeiten aus der Welt der Standards, aktuelle Termine, Hintergrundberichte und Erfolgsstories ermöglichen es dem Landwirt, sein Branchennetzwerk zu vergrößern und immer top informiert zu sein. Auf der GS1 Austria Webseite stehen ihm dazu zusätzlich umfangrei-che Informationen, Handbücher und Webtools zur Verfügung.

Manchmal ist Lesen allein nicht ge-nug, um die umfassenden Vorteile der vielen GS1 Leistungen auf das eigene Produktportfolio anwenden zu kön-nen. Franz F. hat sich daher für eines der zahlreichen Schulungsangebot der GS1 Akademie angemeldet, um die Möglichkeit die Standards von GS1 im Detail kennen zu lernen. ●

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INFo & KoNTAKT:

Christa Stoisser

Anita Groll

Kundenservicecenter01/505 86 01-35 oder [email protected]/gs1connect

Verwalten Sie Ihre Kontaktdaten, GLNs und GTINs selbst auf dem Onlineportal myConnect

GS1 Connect auf einen BlickMit dem GS1 Connect Leistungspaket können Sie alle Vorteile des GS1 Systems nutzen. GS1 Connect umfasst folgende Leistungen:• Nutzung der GS1 Standards• Ihre GS1 Basisnummer als Basis für alle weiteren Anwendungen• myConnect für den einfachen Umgang mit Ihren GTINs und GLNs• Mit dem Infopaket bleiben Sie mit Ihrem Wissen immer aktuell• Lernen Sie von den Experten in der GS1 Akademie• Nutzung des GS1 Strichcodeprüfservices (2 Überprüfungen pro Monat gratis)

Zu Gast bei ...

26 GS1 Austria Information 2/2012

einlagerung iDie Ware wird nach der Übernahme in das Palettenlager verräumt. Jeder Karton und jede Palette verfügen über einen eindeutigen Strichcode

einlagerung iiDie Kartons gelangen über Förderbänder zum jeweiligen Fach-boden-, Schnell-dreher- oder Block-Lager. Die Bestätigung der Richtigkeit erfolgt durch EAN- und Lagerplatz-Scan

Rund 13 Minuten dauert die Näh-zeit für einen Pyjama, ein einfacher BH ist in 14 Minuten und eine

Herrenunterhose in vier Minuten fertig. Damit alle Wäschestücke – 9 Millionen Stück pro Jahr – ebenso schnell und rei-bungslos von der Produktion über den Handel bis hin zum Kunden gelangen, setzt Huber auf die durchgängige Aus-zeichnung mit GS1 Strichcodes.

Ein Blick in das 12.000 m2 große Lager in Györ (Ungarn), das 2010 eröffnet wurde, zeigt die zentrale Rol-le des Strichcodes sehr deutlich. Für die Wäschemarken Huber, Hanro und Skiny wurde hier ein Lager mit 6.600 Hochregalplätzen zum Nach-schub für den Kommissionierbe-reich ausgerüstet. Aus rund 31.000 Fachbodenlagerplätzen werden in

eindrucksvoller Geschwindigkeit die Kundenaufträge zusammengestellt. Auf zehn Packtischen, zwei Adjus-tiervorbereitungstischen, zwei Ver-sandstationen und einem Kommissi-oniervorarbeiterarbeitsplatz arbeiten im Zweischichtbetrieb rund 70 Mit-arbeiter und machen auch hier deut-lich: Die Leidenschaft für Wäsche wird großgeschrieben. ●

Huber Holding AG

„Wäsche ist unsere Leidenschaft“

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INFo & KoNTAKT:Alexander PeterlikProjektleiter GS1 [email protected]

Übernahme Nach der Liefe-rung erfolgt die Überprüfung der Ware durch das Scannen der SSCC (Serial Shipping Con-tainer Code) am Karton und die Zuteilung auf Paletten

nachschub Ob Produkte der Marken HUBER, SKINY oder HANRO - der Nach-schub wird automatisch durch eine Mengenbedarfsberech-nung angefordert. Die Kartons pro Artikel, Farbe und Größe werden aus dem Palettenlager geholt und mittels SSCC bestä-tigt. Damit ist Menge und Art des Artikels sichergestellt. Die Kartons werden mit der jeweili-gen Marke – Huber, Hanro und Skiny – ausgezeichnet und an die Fördertechnik übergeben

KommissionierungHier wird der „richtige Artikel zum richtigen Auftrag in den richtigen Karton“ gelegt. Die Zusammenstellung der Pro-dukte für eine Lieferung erfolgt via Handterminal. Je nach zu verpackendem Volumen stehen vier Kartontypen am Wagen. Vom Lagerplatz wird die Ware geholt und einem dieser Kartons zugeordnet.

Adjustiervorbereitung/VersandSonderwünsche zu einer Warenbestellung – wie eigene Bügel, Etiketten oder Bügel-reiter – werden hier beigelegt, bevor die Ware endgültig zum Versand kommt. Es folgen das Scannen der Karton-ID, das Drucken der Kundenbelege, das automatische Erstellen von elektronischen Daten, die Paket-Nummern-Vergabe und der Druck des Adresslabels

Barcode im Alltag

Die Shoe Fashion Factory, ein Outlet-Store mit jeder Menge Markenschuhen zu günstigen Preisen auf der Wiener Mariahilferstraße, zieht die Blicke der

Passanten auf sich. Die derzeitige bauliche Situation im Shop brachte das Unternehmen auf die Idee, aus der Not eine Tugend zu machen. Der kreative Einfall, Schuhe von der Decke hängen zu lassen, sodass die Schnüre von außen gesehen einen bunten Strichcode ergeben, gliedert sich gut in das gesamte Shopdesign und -konzept ein.

Gleich 500 QR-Etiketten hat die Kunstschneiderin Pia Fischer verarbeitet, um im Auftrag von Bizerba Kleider zu designen. Im März dieses Jahres machten Models mit diesen Kunststü-

cken auf der Messe Anuga FoodTec in Köln auf den Bizerba Stand aufmerksam.

Fischer erinnert sich: „In jedem Kleid stecken über 50 Arbeitsstun-den. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich wusste, wie ich Funktionalität und Design unter einen Hut bringe. Denn die Etiketten sollten nicht nur gut aussehen und das Flair von frühlingshaften Blüten schaffen, sondern auch gut zu fotografieren sein.“

Seit 1866 bestimmt Bizerba den technologischen Wandel in der Wäge-, Etikettier-, Informations- und Food-Servicetechnik. Bizerba bietet alles aus einer Hand: Hard- und Software, Beratung, Finanzie-rung und Services. Global agierend und vor Ort präsent, ist Bizerba in vielen Bereichen markt- und technologieführender Lösungsanbieter.

„8030 Barcode“ ist ein Tisch von Draenert aus Stein gefertigt. Genau-er: aus Naturstein. Der Barcode Table ist Esstisch und Konferenztisch gleichermaßen; um dem Tisch sein gestreiftes Aussehen zu geben, fer-tigt ihn Draenert aus unterschiedlichen Steinarten – und schon sieht „8030 Barcode“ aus wie ein Zebratisch. Der Tisch ist in verschiedenen Ausführungen zu haben: in Ebony und Ivory, Gobi, Steel und Magic. Dem Entwurf liegt der Ansatz der Nachhaltigkeit zugrunde. Da „8030 Barcode“ ausschließlich aus Stein und Stahl besteht, gilt der Tisch als hundertprozentig recyclebar. www.draenert.de

QR-Codes werden immer populärer – kurz per Smartphone gescannt verbergen sich reihenweise Informationen dahinter. Echte „Geeks“ können nun ihre Lieblingsbeschäftigung am

Ärmel zur Schau tragen: mit den silbernen Manschettenknöpfen „QR code sterling silver cufflinks“ von Etsy.

Die Manschettenknöpfe werden übrigens handgefertigt, sodass problemlos der eigene Wunschcode platziert werden kann. Die Vorschläge des Erfinders: Ihre Website, Fa-cebook-Seite, Lieblingsvideo, Textnachricht, Telefonnummer oder Firmeninfo. Erhältlich sind übrigens auch Ohrringe, Ringe, Ketten, Anhänger, Broschen und Schlüsselanhänger mit QR-Codes. www.etsy.com

Markenschuhe für jeden

QR-Codes auf KleidernBizerba präsentiert Werke der Kunstschneiderin Pia Fischer auf der Anuga FoodTec.

Tisch aus Stein im Barcode-Design

QR-Codes am Handgelenk

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Kennen auch Sie ein beispiel für „barcode im Alltag“? Schicken Sie es an [email protected].

ECR

Markenschuhe für jeden

GS1 Austria Information 2/2012 29

Jan Zijderveld, unileverJan Zijderveld begann seine Karriere bei Unilever vor 25 Jahren. Der geborene Niederländer absol-vierte seine Ausbildung in Neuseeland. 1987 schloss er sein General Management Studium an der Universität von Waikato ab, ehe er als Marken-manager bei Unilever begann. Von Neuseeland übersiedelte als Logistikleiter für Unilever Food Solutions nach Australien, danach folgten fünf Jahre im Marketingbereich bei Unilever Nieder-lande. Im Jahr 2000 wurde er zum Chairman des Speiseeisgeschäftes in Nordeuropa ernannt. 2004 ging er als Chairman für die Unilever-Unterneh-men in den arabischen Ländern und im Iran nach Dubai. 2008 wechselte er als Executive Vice Presi-dent von Unilever Südostasien und Australasien

nach Singapur, ehe er 2011 die Funktion des President von Unilever Europa übernahm und Mitglied des Unilever Vorstandes wurde.

Thomas hübner, carrefourThomas Hübner verfügt über umfassende Erfahrung in den Bereichen Lebensmittel und Einzelhandel. Nach sieben Jahren in leitenden Positionen bei McDondald’s wechselte er 1996 als CEO zum Schweizer Cash & Carry-Unternehmen Prodega AG. Zwischen 2000 und 2008 war er zuerst als COO in Osteuropa und Russland, dann als CEO für Metro Cash & Carry International tätig.

mag. erich riegler, rewe – neuer co-chairman handelErich Riegler, Zentralein-kaufs-Leiter der REWE International AG, wurde am 25. April 2012 vom ECR Austria Board zum Co-Chairman Handel gewählt.

Gemeinsam mit Co-Chairman Alfred Schrott zeichnet er nun für grundlegende Strategien und Ausrichtungen der ECR Austria-Projekte, Arbeitsgruppen sowie die Mittelverteilung und -kontrolle verantwortlich.

barry o´connell, coca-cola hbcBarry O’Connell ist seit 2009 als Generaldirektor von Coca-Cola Hellenic – dem Abfüller von Geträn-ken aus dem Haus Coca-Cola – für den österreichi-

schen und slowenischen Markt verantwortlich. Davor hat er in seiner Heimat Irland, in Russland

und in der Schweiz in unterschiedlichen Funktionen zum Erfolg des Unternehmens beigetragen. In seiner Freizeit ist der Vater von vier Kindern am Mountainbike aktiv.

André Schröder, Johnson & JohnsonDipl.-Ing. André Schröder hat zum 1. März 2012 die Geschäftsführung der Johnson & Johnson GmbH in Österreich übernom-men. Der 46-Jährige ist verheiratet und Vater von

zwei Töchtern. J&J erreicht mit seinem breit gefächerten Produktportfolio in Österreich na-hezu jeden Haushalt und Verbraucher in jeder Lebensphase. J&J ist aktives Mitglied in der ECR-Österreich-Initiative und unterstützt die Zusam-menarbeit zwischen Industrie und Handel im Board und in diversen Arbeitsgruppen.

Dr. Andreas nentwich, markantDr. Andreas Nentwich ist neuer Geschäfts-führer bei Markant Österreich und der ZEV

Nah&Frisch Marketing-service GmbH. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Managementerfahrung in der Konsumgüterindust-rie, seine Kernkompeten-zen sind Marketing und Vertrieb. Er unterrichtet zudem als Lektor an der WU Wien.

Akin bayer, metro Akin Bayer begann seine Karriere innerhalb der ME-TRO GROUP im Dezember 1997 als Bereichsleiter Controlling bei METRO Real Estate. Danach ar-beitete Bayer als Finance Director in der Türkei und

Tschechischen Republik / Slowakei, bevor er als Managing Director für verschiedene Länder verantwortlich zeichnete, zuletzt für Russland und die Türkei.

ECR stellt sich neu aufXavier Hua, Managing Director ECR Europe, stellte anlässlich der ECR Europa Konferenz in Brüssel die neuen Co-Chairmen des ECR Europe Boards vor: Thomas Hübner, Carrefour, und Jan Zijderveld, Unilever. In ihrer Antrittsrede legten sie die künftigen Schwerpunkte fest.

Der neue Käufertyp wird in den ECR-Programmen noch detaillierter als bisher analysiert und die ECR-Initiativen wer-

den auf die neuen Formen des Handels erweitert werden. Als quantitative Ziele nannten die beiden neuen Co-Chairmen die Reduktion der Out-of-stock-Rate von 8 % auf 4 %, die Optimierung der LKW-Auslastung auf 80 %, die Verringerung der Lebensmittelabfälle um 25 % und die Opti-mierung der Information Business-to-Consumer.

Auch im Board von ECR Austria kam es kürzlich zu einem Personalwechsel. Folgende ECR Austria Boardmitglieder sind neu:

Thomas Hübner und Jan Zijderveld werden auf der ECR Europe Con-ference von Xavier Hua präsentiert

News & Veranstaltungen

1. Als Kind wollte ich… Strafverteidigerin werden.2. Das letzte Buch, das ich gelesen habe… war „Waiting

for Sunrise“ von William Boyd.3. Dafür würde ich mein letztes Geld ausgeben…

Ärztliche Behandlung für Familienangehörige4. Meine größte Stärke… Kommunikation5. Meine größte Schwäche… Ehrgeiz6. Mit dieser Person würde ich gerne für 24 Stunden die

Rollen tauschen… Facebook-Gründer Mark Zucker-berg

7. Standards sind… da, um geachtet zu werden.8. Als größte Errungenschaft in der Logistik empfinde ich,

… dass es heute möglich ist, den Weg von Waren in Echtzeit nachzuverfolgen.

9. Gäbe es morgen keine Strichcodes mehr, … würde Chaos ausbrechen. Aber dann würden die Menschen einen anderen Weg finden, um Handel zu treiben.

10. Für die Zukunft der Logistik wünsche ich mir, … dass die Zusammenarbeit zwischen Handel und Logistikan-bietern noch enger wird.

WordRapMag. Patricia Mussi, Geschäftsführerin des Handelsverbandes im WordRap

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Direkt auf der Startseite beantworten wir Ihre am häufigsten gestellten Fragen und führen Sie schrittweise durch die Fra-

gestellungen. Die erschlankte Menüführung erhöht die Über-sichtlichkeit. Eine verbesserte Suchfunktion und eine Sitemap unterstützen Sie ebenfalls beim Finden gewünschter Inhalte. Besonderes Augenmerk sollten Sie auf die Infobox legen: unter „Mehr zum Thema“ finden Sie hilfreiche weiterführende Inhalte wie Broschüren, Spezifikationen, Veranstaltungen usw. themen-spezifisch angepasst. Weiters beinhaltet die Infobox den jewei-ligen Ansprechpartner, aktuelle News und Schulungen sowie ein Bestellformular für gedruckte Information. Alle digital ver-fügbaren Informationen stehen Ihnen übersichtlich im Down-loadbereich zur Verfügung: von Formularen, Spezifikationen und Programmen, Präsentationen, über sämtliches Printmaterial (GS1 Kundenzeitschrift, Broschüren, Kurzinformationen, Pos-ter, Studien) bis hin zu den österreichischen EANCOM-Nach-richtenprofilen.

Über Feedback, Wünsche & Anregungen freut sich Mag. Daniela Springs, Marketing & Communication Manager GS1 Austria, unter [email protected].

www.gs1.at

Barcotec hat kürzlich das Etiketten-Sortiment für Barcode-Drucker um

wasserlösliche Etiketten erweitert. Das Bedrucken und Anbringen dieser spe-ziellen Etiketten funktioniert genauso wie bei einem klassischen Papieretikett, wenn es jedoch mit Wasser in Berüh-rung kommt, beispielsweise wenn ein Plastikkisterl mit Wasser abgewaschen wird, löst sich das Etikett in Sekunden-schnelle auf. Dadurch können selbst sehr feste Haftverbunde auch mit kal-

tem, neutralem Wasser innerhalb sehr kurzer Waschzyklen rückstandsfrei abgewaschen werden. Die temporäre Auszeichnung von Getränkekisten, Mehrwegtransportbehältern aus Glas, Kunststoff und Metall, hochwertigen Haushaltsartikeln oder Laborgefäßen ist mit der neuen Entwicklung nun möglich und die Behältnisse werden nicht mehr durch das Ablösen der Eti-ketten mithilfe von Chemie oder me-chanischem Abrieb beschädigt.

Etiketten einfach wegwaschen

GS1 Website – nicht neu, aber besserSeit Anfang Juni präsentiert sich die GS1 Austria-Website in neuem Design und ver-besserter Struktur. Das soll Sie noch schneller zu den gewünschten Inhalten führen.

GS1 Austria Information 2/2012 31

Im Februar dieses Jahres ist eine neue Release Version des GS1 XML Standards vom GS1 Global Office veröffentlicht worden. Dieser Standard für den elektronischen

Datenaustausch ist mit der neuen Version 3.0 um ein Vielfaches vereinfacht worden. Klare Strukturen erleichtern die Einführung des GS1 XML 3.0 Standards in die Pra-xis. Neben den Standardmeldungen, die für den normalen Order2Cash-Zyklus nö-tig sind, wurden auch diverse Transportmeldungen definiert. Alle weiterführenden Informationen zum neuen Standard und Implementation Packages können auf der Webseite des GS1 Global Office heruntergeladen werden.

www.gs1.org/gsmp/kc/ecom/xml/xml_v_3

E in attraktives, neues Design und noch mehr spannende Themen rund um den Elektronischen Datenaustausch (EDI) erwarten Sie im nächsten EDITEL Jour-

nal. Lesen Sie jetzt die neue Ausgabe mit diesen Themen: • Erfolgreicher EDI-Start im österreichi-

schen Sportfachhandel• Novartis & Rail Cargo Austria: Kos-

ten sparen durch Logistik via EDI• Gastronomie & Hotellerie:

elektronische Artikelstammdaten und Lieferscheine bei Sodexo, Falkensteiner u. a. umgesetzt

• Lukoil setzt auf elektronische Rechnungen (eBilling)

• Slowakische Meggle-Tochter Rajo: Vorreiter in der Nut-zung von Elektronischem Datenaustausch

Das EDITEL Journal

gibt es jetzt auch als ePaper unter

www.editel.at!

GS1 XML 3.0 – neue Release Version verspricht Vereinfachung

EDITEL Journal im neuen Gewand

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„….dass die erste Ziffer des 18-stelligen SSCCs (Serial Ship-ping Container Code) nicht unbedingt die ‚3‘ sein muss? Die Verwendung dieser Ziffer war bei der Einführung des SSCCs in den 80er-Jahren willkür-lich gewählt worden. Dies ist aber mittlerweile überholt. Sie können auch jede andere Ziffer dafür verwenden. Bei Veränderung der ersten Ziffer muss auch die letzte Ziffer, die Prüfziffer, neu berech-net werden.“

Die FAQs zum GS1 System finden Sie unter www.gs1.at/faqs

Hätten Sie’s gewusst?

Veranstaltungen19. – 20. Juni 2012, Graze-Government KonferenzDie e-Government Arbeitsgruppe der Länder, der Österrei-chische Gemeindebund, der Österreichische Städtebund sowie die Plattform Digitales Österreich veranstalten am 19. und 20. Juni in Graz die e-Government Konferenz 2012.

http://e-government.adv.at/2012/

20. – 22. Juni 2012, IstanbulThe consumer Goods ForumDer 56. Gipfel des Consumer Goods Forums mit dem Titel „The gateway to growth“ will die Vision des nachhaltigen Wachstums mit den Teilnehmern teilen. Es erwarten Sie ein Ausblick der globalen ökonomischen Trends, Fallstu-dien türkischer Unternehmen, internationale Erfolgsge-schichten innovativer Handelsunternehmen, Einblicke in zukünftige Konsumententrends, Erfahrungen mit und Innovationen für den mobilen Konsumenten und Modelle für nachhaltiges Wachstum.

www.tcgfsummit.com

28. Juni 2012, LinzÖsterreichischer logistik TagLogistik ist das Rüstzeug für Unternehmen, um zwischen Krise und Boom die Kundenanforderungen ergebnisoptimal zu lösen. Der Österreichische Logistik Tag präsentiert aktuelle Themen aus Logistik und Supply Chain Management.www.vnl.at/OEsterreichischer-Logistik-Tag-2O12.1419.0.html

19. September 2012, Wienhealthcare Day 2012„Effizienz in der Supply Chain – vom Produzenten zum Patienten“

Programm siehe Seite 23

Save the date!

6. November 2012, Wien

eCR auStRia infotag

„PaSSion foR gRowth“

Damit Demand und Supply Chain Management optimal funktionieren, setzen Unternehmen Standards und Anwendungsempfehlungen von GS1 ein. Die GS1 Akademie begleitet und unterstützt Sie bei der Einführung sowie Erweiterung der GS1 Standards in Ihrem Unternehmen.• GS1StandardszurIdentifikationundKommunikation: 18.9.2012 10:00-16:00• Strichcodes–einwichtigerTeilderProduktqualität: 15.10.2012 13:00-16:30• GS1DataBar–neueStrichcodeszurProduktkennzeichnung: 23.10.2012 13:00-16:30• eBusinessmitEANCOM®/XML: 8.11.2012 10:00-16:00• PraxistagimRFID/EPCglobalTestCenter: 22.11.2012 10:00-16:00

Darüber hinaus bieten wir individuelle Schulungen und Online Schulungen an.www.gs1.at/akademie

GS1 Akademie – Herbsttermine 2012

Salzweg 17, A-5081 Anif, Tel.: 06246-74697 Hütteldorferstraße 110/301, A-1140 Wien, Tel.: 01-786 39 40

www.barcotec.at ww

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Inserat Barcotec A4 11-2009 16.11.2009 13:48 Uhr Seite 1


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