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Date post: 25-Jul-2016
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medianet.at health economy Krebshilfe Neue Erkenntnisse in der Krebstherapie 66 Rückblick Sanofi, WKO und Standard präsen- tierten Jahrbuch 67 Tourismus Austria Center Vienna holt Gesund- heitskonferenzen 70 Wechsel Wolfgang Andiel ist neuer Präsident des Generikaverbandes 70 Cluster Oberösterreichs Medizintechniker ver- netzen sich weiter 71 Freitag, 29. Jänner 2016 COVER 65 © Health Team Vienna Wiener Architekten bauen Spitäler in ganz Europa Die Architekten-Gruppe „Health Team Vienna“ um Albert Wimmer plant nach dem Krankenhaus Wien-Nord weitere Kliniken. 66 Grazer Schmerzexperte Michael Karl Herbert Der deutsche Spezialist wurde vom Rektor der Medizinischen Universität Graz zum Univer- sitätsprofessor für „Spezielle Anästhesiologie, Schmerz- und Intensivmedizin“ berufen. Er soll dort auch Erfahrungen im Forschungsbereich einbringen. Pharmaprofi führt Regierung Tihomir Oreskovic Der künftige kroatische Premier ist ein parteiloser Spitzenma- nager, der seine Karriere in der Pharmaindustrie machte. Zuletzt arbeitete er als Europa- Finanzchef des Generikariesen Teva in Amsterdam. © Med UNi Graz © APA/AFP/Stringer www.omni-biotic.com Institut Allergosan Pharmazeutische Produkte Forschungs- und Vertriebs GmbH Diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (Bilanzierte Diät) DAS Probiotikum zum Antibiotikum 10 hochaktive Bakterienstämme für Ihren Darm OMNi-BiOTiC® 10 AAD: Zur Behandlung von durch Antibiotika ausgelösten Durchfällen. © Baxalta Portrait Mit dem Kauf von Baxalta durch Shire entsteht der weltgrößte Spezialist für Seltene Erkankungen. © Österr. Generikaverband/APA-Fotoservice/Hörmandinger 68
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medianet.at

health economy

Krebshilfe Neue Erkenntnisse in der Krebstherapie 66

Rückblick Sanofi, WKO und Standard präsen­tierten Jahrbuch 67

Tourismus Austria Center Vienna holt Gesund­heitskonferenzen 70

Wechsel Wolfgang Andiel ist neuer Präsident des Generikaverbandes 70

Cluster Oberösterreichs Medizintechniker ver­netzen sich weiter 71

Freitag, 29. Jänner 2016 CoveR 65

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Wiener Architekten bauen Spitäler in ganz europa Die Architekten-Gruppe „Health Team Vienna“ um Albert Wimmer plant nach dem Krankenhaus Wien-Nord weitere Kliniken. 66

Grazer Schmerzexperte

Michael Karl Herbert Der deutsche Spezialist wurde vom Rektor der Medizinischen Universität Graz zum Univer-sitätsprofessor für „Spezielle

Anästhesiologie, Schmerz- und Intensivmedizin“ berufen. Er

soll dort auch Erfahrungen im Forschungsbereich einbringen.

Pharmaprofi führt Regierung

Tihomir oreskovic Der künftige kroatische Premier ist ein parteiloser Spitzenma-nager, der seine Karriere in

der Pharmaindustrie machte. Zuletzt arbeitete er als Europa-Finanzchef des Generikariesen

Teva in Amsterdam.

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www.omni-biotic.comInstitut Allergosan Pharmazeutische Produkte Forschungs- und Vertriebs GmbHDiätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (Bilanzierte Diät)

DAS Probiotikumzum Antibiotikum10 hochaktive Bakterienstämme für Ihren Darm

OMNi-BiOTiC® 10 AAD: Zur Behandlung von durch Antibiotika ausgelösten Durchfällen.

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Portrait Mit dem Kauf von Baxalta durch Shire entsteht der weltgrößte Spezialist für Seltene Erkankungen.

© Österr. Generikaverband/APA-Fotoservice/Hörmandinger

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medianet.at66 health:care Freitag, 29. Jänner 2016

Projekt in Wien Architekt Albert Wimmer hat auch das in Bau befind-liche Krankenhaus Nord in Wien geplant. Fehlbe-rechnungen einer Statikfirma sowie der Konkurs einer Fassadenbaufir-ma haben zuletzt den Bau verzögert und dürften zu 14% höheren Kosten führen. Das Projekt wird mehr als eine Mrd. € kosten.

••• Von Kartrin Waldner

WIEN. Österreich ist offenbar nicht nur international führend, was Krankenhausaufenthalte betrifft, sondern auch beim Bau von Spi-tälern. Neben dem Gesundheits-dienstleister Vamed, der weltweit Spitäler und Gesundheitseinrich-tungen baut und teilweise auch be-treibt, gibt es nun auch Meldungen aus der Planung. Große internatio-nale Erfolge meldet nun ein heimi-schen Architektenteam unter der Federführung den Wiener Architek-ten Albert Wimmer: „Health Team Vienna“, eine Bietergemeinschaft

der Albert Wimmer ZT-GmbH und Architects Collective ZT GmbH, hat innerhalb weniger Wochen die Ausschreibung zwei bedeutende Spitals-Neubauten in Deutschland und Luxemburg gewonnen.

Internationale Wettbewerbe„Der Erfolg in diesen internatio-nalen Wettbewerben ist ein großes Lob für unser Team und auch eine schöne Anerkennung für die ös-terreichische Architektur. Wir sind mit mutigen und unorthodoxen Entwürfen in diese Wettbewerbe gegangen. Ich freue mich, dass un-sere Ideen wertgeschätzt wurden.

Diese Spitäler werden internatio-nale Leuchttürme für Spitals-Ar-chitektur werden“, betont Architekt Albert Wimmer. Man stelle den Patienten ins Zentrum der Planun-gen und leiste mit den Entwürfen einen Beitrag zum modernen Ge-sundheitssystem. „Ich freue mich, dass unsere Expertise im Ausland so anerkannt wird, und wir mit diesen Erfolgen auch einen kleinen Beitrag zum Wirtschaftsstandort Österreich leisten können.“

Bereits im Oktober konnte das Health Team Vienna mit einem Konzept den Bau des neuen Kran-kenhauses Luxemburg mit rund

600 Betten für sich entscheiden. Das Spital soll bis 2022 fertigge-stellt werden, Baubeginn ist 2018. Das neue Krankenhaus soll mit seinem völlig neuen Raumkonzept zu einem „Lifecycle hospital/Green hospital“ werden und somit zu ei-nem der modernsten Spitäler Eu-ropas.

Freiburg und WienZusätzlich zu dem Projekt in Lu-xemburg gelang nun ein zweiter großer Erfolg innerhalb weniger Wochen: Das Health Team Vienna konnte sich mit seinem Konzept im internationalen Wettbewerb um den Neubau eines Teils des Krankenhauses Freiburg in Süd-deutschland durchsetzen. Baube-ginn für die neue Station mit rund 160 Betten ist 2017. Die auf Kinder und Jugend spezialisierte Station soll bis 2021 fertiggestellt werden.

„Das neue Spital ist bewusst als Gesundheitshaus konzipiert, das eine wohnliche Wohlfühlatmo-sphäre für alle schafft und so die rasche Genesung unterstützt“, so Albert Wimmer und Richard Klin-ger abschließend.

Wimmer ist auch verantwort-lich für die Planung des aktuell in Bau befinden Krankenhauses Wien Nord – das größte Spitalsprojekt derzeit in Österreich.

Großaufträge für Wiener architektenIn Wien wird das Krankenhaus Nord geplant – in Luxemburg und Deutschland plant die Architektengemeinschaft „Health Team Vienna“ nun ebenfalls neue Krankenhäuser.

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WIEN. Krebs wird zunehmend chronisch. Verantwortlich dafür, dass die Krankheit etwas von ih-rem Schrecken verliert, sind in den vergangenen Jahren entwickelte Therapien mit neuartigen Ansät-zen, die Tumore zielgerichtet be-kämpfen. Darauf wiesen Wiener Experten am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Vorfeld des Welt-Krebs-Tags am 4. Februar hin.

„Die Krebssterblichkeit ist in den vergangenen 25 Jahren um 21 Prozent gesunken“, sagte der On-kologe Christoph Zielinski, Leiter der Uniklinik für Innere Medizin I im AKH. Der Erfolg ist vor allem wissenschaftlichen Entwicklungen geschuldet. Die Palette der Behand-lungsmöglichkeiten ist in jüngster Zeit durch Immun-Therapien er-weitert worden. Die ersten zuge-

lassenen Präparate haben sich im klinischen Einsatz bewährt, neue Substanzen befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium der Ent-wicklung. Wesentliche Fortschritte gibt es zudem in der personalisier-ten Medizin; dabei geht es darum, optimale Indikationen und Kombi-nationen von Therapien zu finden.

Zeit für Gespräch fehlt„Vor 20 Jahren, als ich als Onkolo-gin begonnen habe, hat es etwa ein Dutzend Medikamente gegeben. Brustkrebspatentinnen sind ähn-lich behandelt worden wie Lungen-krebspatienten. Therapie und Ne-benwirkungen waren rasch erklärt. Das ist jetzt anders“, sagte Gabriela Kornek, Leiterin der Cancer School CCC Vienna und Präsidentin des Vereins „Leben mit Krebs“. Das Ge-

spräch zwischen Arzt und Patient braucht daher mehr Zeit, die der Arzt aber zunehmend nicht hat.

Das bestätigte Paul Sevelda, Vor-stand der Gynäkologie am Kran-kenhaus Wien Hietzing, in seiner Funktion als Präsident der Krebs-hilfe; dort suchen immer mehr Patienten und Angehörige Rat in Sachen Erkrankung und Therapie, weil entsprechende Fragen von den behandelnden Ärzte nicht aus-reichend beantwortet würden. Se-velda führt das auf das neue Ärzte-Arbeitszeitgesetz zurück, das deren Wochenarbeitszeit auf 48 Stunden beschränkt. „Der Faktor Zeit mit und für Patienten ist von enormer Bedeutung“, mahnte der Experte, „die Situation ist inakzeptabel und erfordert ein rasches Handeln der politisch Verantwortlichen.“ (red)

Krebstherapie im UmbruchWelt-Krebs-Tag: Sterblichkeit in 25 Jahren um 21 Prozent gesunken – Chemotherapie am Weg zur Randerscheinung.

Krebs-Experten präsentierten Entwicklungen in der Onkologie.

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Wiener Architekten planen aktuell auch Krankenhäuser in Luxemburg und Süddeutschland.

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Sozialpolitik kann gesund seinMartin rümmele

Abgesehen von der alljährlichen Viruswarnung der Weltgesund-heitsorganisation (WHO), die derzeit vor allem die Medien mit globalen Angst vor dem Zika-Virus infiziert, gibt es eine noch wesentlich dramatischere Warnung, die hier unterging: Besorgniserregend viele Kinder sind der WHO zufolge zu dick. Weltweit seien mindestens 41 Millionen Mädchen und Buben unter fünf Jahren übergewichtig oder fettleibig, heißt es in einem Bericht, den eine WHO-Kommis-sion am Montag in Genf vorstell-te. Das entspreche 6,1 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe; 1990 waren es noch 31 Millionen (4,8%).Am stärksten ist die Zahl zu dicker Kinder demnach in Län-dern mit unterem und mittlerem Einkommen gestiegen; 2014 waren dort 15,5 Millionen Kinder übergewichtig – mehr als doppelt so viele wie 1990 (7,5 Millionen). Fast die Hälfte der zu dicken Kinder lebe in Asien (48 Prozent), ein Viertel in Afrika. Aber auch in Europa zeigt sich, dass niedri-ges Einkommen zu schlechten Ernährungsgewohnheiten und damit Übergewicht führt.Die WHO rät zu Standards für Schulessen, eine Zucker-Steuer oder die Beschränkung von Werbung für ungesundes Essen vor. Das schlug auch der einstige Gesundheitsminister und aktuelle Sozialminister Alois Stöger vor; als Sozialminister könnte er helfen, auch die Armut zu bekämpfen.

medianet.at Freitag, 29. Jänner 2016 health:care 67

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Mit dem Jahrbuch für Ge-sundheitspolitik und Gesundheits-wirtschaft „Gesundheit 2015“ ist nun bereits zum siebenten Mal ein umfassendes und kompaktes Nachschlagewerk zu den wichtigs-ten Eckpunkten der heimischen Gesundheitswirtschaft erschienen. Nicht nur äußerlich – das Cover wurde komplett überarbeitet –, sondern auch inhaltlich wurde das Kompendium, das Sanofi gemein-sam mit der Wirtschaftskammer-Initiative „Plattform Gesundheits-wirtschaft“ in Kooperation mit der Tageszeitung Der Standard publi-ziert, ganz neu aufgestellt.

„Mit der inhaltlichen und gestal-terischen Überarbeitung ist es uns gelungen, ein Format zu finden, in dem zahlreiche gesundheitspoliti-sche Entscheidungsträger zu Wort kommen und außerdem die thema-tischen Schwerpunkte der Gesund-heitspolitik und Gesundheitswirt-schaft eine stärkere Ausprägung finden“ erklärte Sabine Radl, Coun-try Chair der Sanofi Österreich.

Tempo ist zu langsamSeit der Ersterscheinung 2009 hat sich zwar viel getan, in vielen Be-reichen gebe es aber nach wie vor Handlunsgbedarf, betonte Mar-tin Gleitsmann, Leiter der WKO-Abteilung für Gesundheits- und Sozialpolitik: „Es sind Schritte da, aber das Tempo ist immer noch zu langsam.“ Mit dem Schwerpunkt auf chronische Krankheiten sei das aktuelle Jahrbuch genau am Puls der Zeit: „Gerade bei chronischen Krankheiten muss man bei Präven-tion und Aufklärung wirkungsvoll ansetzen. Die nötigen Änderungen könnten schneller vorangehen.“

Zivilisationskrankheiten und Prävention waren Schwerpunk-te der Podiumsdiskussion bei der Buchpräsentation: Pamela Rendi-Wagner, Leiterin der Sektion III im Gesundheitsministerium, Ulri-ke Rabmer-Koller, Präsidentin des Hauptverbandes der Sozialversi-

cherungsträger, Maria Hofmarcher-Holzhacker, Gesundheitsökonomin, und Nicola Bedlington, Generalse-kretärin des European Patients‘ Forum, kamen zum Schluss: Der-zeit stehen für die Prävention von Zivilisationskrankheiten zu wenig Mittel zur Verfügung.

Volkskrankheiten im Buch-FokusDas überarbeitete und aktualisierte Jahrbuch für Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft 2015 wurde präsentiert – Prävention steht im Vordergrund.

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70 Millionen für St. Josef-SpitalWIEN. Geburtshilfe und Onko-logie zählen bereits jetzt zu den Schwerpunkten des St. Josef-Kran-kenhauses, einem gemeinnützigen Ordensspital in Wien Hietzing und Teil der Vinzenz Gruppe. Diese Spezialisierung soll nun verstärkt werden; Kernstück dafür ist ein Zubau, der 2018 eröffnet werden soll. Bis 2020 wird auch das be-stehende Gebäude umfassend saniert. In der Vorwoche legten Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely, Bezirksvorsteherin Silke Kobald, Mitglied der Geschäftslei-tung der Vinzenz Gruppe, Stephan Lampl, Geschäftsführer des St. Josef-Krankenhauses, Marco Do-ering, sowie Provinzleiterin der Salvatorianerinnen, Sr. Brigitte Thalhammer SDS, in einem feierli-chen Rahmen den Grundstein für den Neubau. Das Bauprojekt ist 70 Mio. € schwer.

Das Jahrbuch „Gesundheit 2015“ wurde von Experten in Wien vorgestellt.

Daiichi Sankyo entwickelt und vermarktet innovative Arzneimittel für Patienten in Industriestaaten sowie in aufstrebenden Ländern. Im Fokus stehen hier Medikamente für bislang unzureichend behandelte Krankheitsbilder.

Unsere starke und vielversprechende Entwicklungspipeline ist das Ergebnis einer über einhundertjährigen Forschungsgeschichte und einer Leidenschaft für Innovation. 17.000 Mitarbeiter in über 20 Ländern tragen dazu bei, dass Daiichi Sankyo Patienten wirksame Therapien anbieten kann.

Neben einem starken Portfolio von Arzneimitteln gegen Hypertonie, Hyperlipidämie, bakterielle Infektionen und thrombotische Erkrankungen entwickelt Daiichi Sankyo auch neue Therapien für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, für die Schmerzbehandlung sowie für die Onkologie und hier zudem biologische Wirkstoffe.

Weitere Informationen finden Sie unter:WWW.DAIICHI-SANKYO.AT

medianet.at68 pharma:report Freitag, 29. Jänner 2016

Übernahmewahnsinn total – Österreich im Mittelpunkt der Pharmabranche. Im Juli das Vorjahres und mit dem Start unter dem Na-

men Baxalta wurde die ehemalige Baxter Bioscience noch auf einen Marktwert von rund sechs Milliar-den US-Dollar taxiert. Einen Monat später bot das irische Pharmaun-ternehmen Shire bereits für eine Übernahme 30 Milliarden US-Dol-lar vorwiegend in Aktien. Seither wurde verhandelt. Bei 32 Milliar-den US-Dollar (knapp 30 Mrd. €) stimmten die Eigentümer dann vor zwei Wochen zu. Der Wert des Unternehmens hatte sich in einem halben Jahr mehr als verfünffacht.

Rund 4.000 MitarbeiterWie berichtet, wechselt da-mit Österreichs zweitgrößtes Pharmaunternehmen, gemessen an den Beschäftigten, den Besitzer. Baxalta ist ein global agierendes, biopharmazeutisches Unterneh-men mit einer führenden Stellung als Anbieter innovativer Therapien in den Bereichen Hämatologie, Im-munologie und Onkologie. Von den 16.000 weltweiten Baxalta-Mitar-beitern arbeiten in Österreich mehr

als 4.000 Menschen an der Herstel-lung, Erforschung und dem Ver-trieb der Baxalta-Therapien. Neben der Konzernzentrale im 22. Wiener Gemeindebezirk ist auch Orth an der Donau ein wichtiger Baxalta-Standort. Eine Produktionsanlage in Krems befindet sich derzeit im Ausbau.

Die Herkunft basiert dabei auf einem traditionsreichen Erbe, bei dem Innovation und Verantwor-tung großgeschrieben wurden. Begonnen hat alles 1960 mit der Immuno AG. Sie wurde dann 1997 vom US-Konzern Baxter übernom-men. Im Laufe der Jahre hat Bax-ter seine Geschäftsaktivität neben

seinen Medizinprodukten stark in Richtung Biotechnologie ausge-baut.

Weil die beiden Geschäftsfelder Medizinprodukte und Biotechnolo-gie grundsätzlich verschieden sind und nach eigenen Strategien und Innovationen verlangen, wurde im Vorjahr dann die Entscheidung

getroffen, aus dem großen diversi-fizierten Unternehmen Baxter die Biotechnologie-Sparte in ein eige-nes, börsenotiertes Unternehmen überzuführen. Damit sollte den jeweiligen Ansprüchen optimal ge-recht und die führende Stellung in beiden Gebieten weiter ausgebaut werden.

Aufsplittung im Vorjahr„Durch die erreichte Größe und die jeweiligen Strategien der bei-den Geschäftsbereiche hat Baxter einen Punkt erreicht, an dem das Unternehmen seine Ziele am besten umsetzen kann, indem zwei unab-hängige Unternehmen mit klarem Fokus agieren und investieren“, sagte Baxter-Sprecher Michael Heinrich im Vorjahr zum Start von Baxalta.

Auch oder gerade besonders un-ter dem Namen Baxalta bleibe die Verpflichtung, einen bedeutenden Unterschied im Leben anderer zu bewirken, bestehen. „Auch bei Baxalta steht der Mensch im Mit-telpunkt. Dabei ist die gesamte Kette vom Plasmaspender über den Mitarbeiter bis hin zum Patienten gemeint“, betonte Heinrich. Baxter konzentriert sich seit der Aufsplit-tung auf die Sparte der Medizin-produkte und Arzneimittel mit der

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••• Von Martin Rümmele

Biotech-riese wird fünf mal so viel wertSerie Österreichische pharmaunternehmen im portrait Teil 5 – Baxalta ist, gemessen an Mitarbeitern, die Nummer 2 hinter Sandoz.

Krems Aufkonzentration, Reinigung und Virusinaktivierung von Plas­mafraktionen zum eigentlichen Wirkstoff.

Wien, Benatzkygasse 2–6Aufkonzentration, Reinigung und Virusinaktivierung von Plasmafraktionen zum eigent­lichen Wirkstoff.

Wien, Lange allee 51Formulierung und sterile Ab­füllung von Produkten für den Patienten.

Wien, Lange allee 24Formulierung und sterile Abfüllung von Produkten für Patienten. Qualitätskontrolle, Verpackung für Patienten und Versand. Zentrallager.

Wien, Industriestraße 20Qualitätskontrolle des verwen­deten Plasmas.

medianet.at Freitag, 29. Jänner 2016 pharma:report 69

Herstellung intravenöser Lösungen und Ernährungstherapien, inha-lierbarer Anästhetika sowie chi-rurgischer Kleber und Blutstiller und der Nierenersatztherapie. Den Bereich Impfstoffe hatte man eben-falls im Vorjahr an den US-Konzern Pfizer verkauft.

Großinvestition in KremsDer Schwerpunkt von Baxalta liegt auf Biopharmazeutika für die Behandlung einer breiten Palet-te von Blutgerinnungsstörungen, Immundefekten, Verbrennungen und Schocks sowie anderen chro-nischen und akuten medizinischen Situationen. Ein klares Zeichen für die Bedeutung des Standorts Ös-terreich wird aktuell auch durch den massiven Ausbau des Stand-orts Krems an der Donau gesetzt; Krems wird neben Wien und Orth an der Donau der dritte Produkti-onsstandort. Dazu werden 138 Mio. € investiert.

Auch die bestehende Kooperation mit der IMC Fachhochschule Krems wurde durch die Gründung des neuen gemeinsamen Forschungs-instituts für Angewandte Bioana-lytik und Wirkstoffentwicklung intensiviert und ausgebaut. Dort beschäftigt man sich mit der Iden-tifizierung und Weiterentwicklung

von bioaktiven Substanzen und Biomolekülen sowie mit der Ex-vivo-Erforschung von klinisch auf-tretenden Nebenwirkungen dieser Substanzen. Österreich bleibt auch weiterhin ein Knotenpunkt für die Grundlagen- und nicht-klinische Frühphasen-Forschung.

Um Produkte weiterzuentwi-ckeln, hat sich das Unternehmen im Vorjahr vier Werte festge-schrieben: „‚Passion for improving lives‘ ist für Baxalta eine wichtige Grundhaltung, die eine positive Einstellung zum Leben und zur Steigerung der Lebensqualität si-gnalisiert“, erläuterte Karl-Heinz Hofbauer, Betriebsleiter Wien und Vorstand von Baxalta, im Vorjahr. „Dieser Wert ist auch eine klare Verpflichtung, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Mit ‚den Menschen‘ sind nicht nur Patienten gemeint, sondern zum Beispiel bei der Herstellung von biologischen Arzneimitteln aus Plasma die gesamte Kette vom Plasmaspender über den Mitar-beiter bis hin zum Patienten, der unser Produkt braucht. Wir stel-len Produkte von Menschen durch Menschen für Menschen her.“

Um den zweiten Wert, „Quest for Innovation“, werde es notwendig sein, gute Rahmenbedingungen

und Prozesse zur Verfügung zu stellen, die allen Mitarbeitern ei-ne sichere Basis geben. „Nur diese Grundlage ermöglicht es, dass Mit-arbeiter sowohl Freiräume im Kopf als auch die Zeit finden, innovativ zu denken und zu handeln“, sagt Simone Oremovic, HR-Chefin von allen Sites außerhalb der USA.

Neue TherapienFinanzvorstand Karl Kogelmül-ler sieht in „Inspired Teams“ die Grundlage für den Weg, den Baxal-ta einschlagen wird. „Die Arbeit im Team sowie Verständnis füreinan-der sind essenziell, um gemeinsam Erfolge erzielen zu können und gleichzeitig unser Versprechen an unsere Patienten, die bestehenden Therapien auszubauen und neue Therapiewege zu finden.“ „Mit dem Wert ‚Engaged with the World around us‘ wollen wir uns noch mehr innerhalb und außerhalb der Branche mit der Welt um uns vernetzen, um neue Wege für unser Denken und Arbeiten zu finden“, so Vorstandsmitglied Hans Peter Schwarz, Vice-President R&D.

Beobachter erwarten nach dem aktuellen Deal, dass die Produkti-on in Österreich sogar aufgewertet wird, da Shire bisher nur ein klei-nen Werk in den USA hat.

12 Standorte Während viele Biotech­Un­ternehmen Start­ups sind, ist Baxalta ein Riese der Branche und hat weltweit zwölf Produktionsstand­orte in sieben Ländern mit 16.000 Mitarbeitern; 4.000 davon arbeiten in Österreich. Durch den Deal mit Shire entsteht der weltgrößte Spezialist für Seltene Erkrankungen.

arzneimittel Baxalta enwickelt, produziert und vertreibt Medikamente für Seltene Erkrankungen vorwie­gend in der Hämatolo­gie, Immunologie und Onkologie. Kernprodukte sind „Advate“, „Feiba“, Gammagard Liquid“, „Obizur“, „Hyqvia“.

Seltene erkankungen Seltene Erkrankungen werden über die Häufig­keit definiert – wenn fünf von 10.000 Menschen an einer solchen Krankheit leiden. Es gibt rund 8.000 Seltene Erkrankungen, in Österreich sind etwa 400.000 Menschen davon betroffen. 95 % der Erkrankungen sind aktuell nicht therapierbar.

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Wien, Donau City Straße 7Vertrieb, Process Science and Technical Operations, Research und Innovation, Regulatory Affairs, Research und Develop­ment, IT.

orth, Gebäude 30 Klinische und kommerzielle Produktion im Kleinmaßstab.

Wien, pasettistraße 76Plasmalager und Logistik­zentrum für Baxalta Europa.

Wien, Industriestraße 67Österreichische Unternehmens­zentrale Baxalta AG.

Wien, Industriestraße 72Formulierung und sterile Ab­füllung von Produkten für den Patienten.

Wien, Industriestraße 131Plasmafraktionierung. Auf­trennung des menschlichen Blutplasmas in einzelne Proteinfraktionen.

medianet.at70 pharma:report Freitag, 29. Jänner 2016

••• Von Katrin Waldner

WIEN. Das laufende Jahr wird ein starkes Kongressjahr: Zu den zehn Großkongressen, die von März bis November im Austria Center Vien-na stattfinden, werden insgesamt rund 77.000 internationale Teilneh-merinnen und Teilnehmer erwartet. Acht dieser Kongresse beschäftigen sich mit medizinischen Fachgebie-ten. Das bestätigt einerseits die internationale Top-Positionierung von Österreichs größtem Kon-gresszentrum bei der Ausrichtung von medizinischen Kongressen mit komplexen technischen Anforde-

rungen als auch die Exzellenz der österreichischen Wissenschafterin-nen und Wissenschafter, die dank bester internationaler Vernetzun-gen immer mehr Fachkongresse in die Bundeshauptstadt holen.

Radiologen eröffnenTraditionell eröffnet der Radiolo-genkongress (European Congress of Radiology, ECR) Anfang März mit seinen erwarteten 20.000 Ra-diologen das medizinische Kon-gressjahr, dicht gefolgt von den Spitalspharmazeuten (Congress of European Association of Hospital Pharmacists – EAHP).

Im April tagen dann – auch tradi-tionell – rund 14.000 Geo-Wissen-schafter beim Kongress der Euro-pean Geosciences Union (EGU), im Mai werden an die 8.000 Nieren-spezialisten zum Kongress der Eu-ropean Renal Association – Euro-pean Dialysis and Transplantation Association (ERA-EDTA) erwartet.

Im Juli steht Österreichs größtes Kongresszentrum mit der Euro-pean College of Sports Science (EC-SS) im Zeichen des Sports.

Auch der Herbst ist dicht besetzt: 5.000 Neuropsychologen kommen zum Kongress der European Col-lege of Neuropsychopharmacology

(ECNP) Mitte September, kurz dar-auf tagen 9.000 Dermatologen und Venerologen (EADV). Im Oktober be-legen die 9.000 Gastroenterologen (United European Gastroenterology Association – UEG) und 5.000 Phar-makologen (internationaler Phar-maökonomie-Kongress) das Haus und die Hallen. Last but not least zieht im November die European Public Health Conference (EPH) mit etwa 1.400 Medizinern ein.

Bemühungen tragen FrüchteInternationale Großkongresse wer-den rund drei Jahre im Voraus ge-bucht, die Verhandlungen starten entsprechend früher. Wie die der-zeitige Auslastung zeigt, greifen auch die neue Strategie und das Engagement von Susanne Bau-mann-Söllner, Direktorin des Aus-tria Center Vienna.

„Ich freue mich sehr, dass die Be-mühungen der letzten Jahre – so-wohl die Umgestaltungen im Haus selbst, allen voran die neue Möb-lierung, die Business Lounge und das neue Lichtkonzept im Saal A – als auch das Engagement unseres Sales-Teams und der Projektleiter bei der Umsetzung der Kongresse jetzt so deutlich Früchte tragen. Wir haben gerade in den vergangenen drei Jahren international bewiesen, dass Kongresse im Austria Center Vienna zu einem Erfolg werden“, erklärt Susanne Baumann-Söllner.

Riesige VeranstaltungsflächenDie IAKW-AG (Internationales Amtssitz- und Konferenzzentrum Wien, Aktiengesellschaft) ist ver-antwortlich für die Erhaltung des Vienna International Centre (VIC) und den Betrieb des Austria Center Vienna. Das Austria Center Vien-na ist mit 24 Sälen, 180 Büros und Meetingräumen sowie rund 42.000 Quadratmetern Veranstaltungsflä-che (davon 22.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche) Österreichs größtes Kongresszentrum und gehört zu den Top-Playern im in-ternationalen Kongresswesen. Die IAKW-AG und damit das Austria Center Vienna stehen beide unter der Leitung von Vorständin Susan-ne Baumann-Söllner.

77.000 Forscher in Wien erwartetZehn Großkongresse im laufenden Jahr bestätigen einmal mehr die internationale Top-Positionierung des Austria Center Vienna als wissenschaftlichen Kongressstandort.

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WIEN. Während der Jahresgeneral-versammlung des Österreichischen Generikaverbands fand kürzlich die Neuwahl des Vorstands statt. Wolfgang Andiel wurde dabei ein-stimmig zum Präsidenten des Ver-bands (OeGV) gewählt. Er tritt da-mit die Nachfolge von Bernd Leiter an, der sechs Jahre lang das Amt innehatte. Leiter steht als Vize-Präsident weiterhin zur Verfügung.

Stellenwert verbessernAls wichtigstes Ziel seiner OeGV-Präsidentschaft nennt Andiel, den Stellenwert von Generika in Ös-terreich weiter zu verbessern und damit wesentlich zur nachhaltigen Finanzierung der Patientenversor-gung mit modernen Arzneimitteln beizutragen: „Es ist ja bereits jede zweite Verordnung eines patent-

freien Wirkstoffs in Österreich ein Generikum, die Steigerung dieses Anteils auf 70 Prozent wäre einfach umzusetzen und ist sinnvoll, da diese Einsparungen zur Finanzie-rung anderer Leistungen und The-rapien verwendet werden können.“

Große HerausforderungenVon den Fortschritten in der Arz-neimitteltherapie profitierten alle Patienten; diese Fortschritte stell-ten das Gesundheitssystem aller-dings auch vor schwierige Finan-zierungsherausforderungen. Im Jahr 2016 würden Arzneimittel im Wert von 58 Mio. € patentfrei und könnten als Generika kostengüns-tiger verordnet werden. Damit kön-ne der Kostendruck auf die Kassen reduziert werden. Andiel: „Als Ge-nerikaverband wollen wir aber

nicht nur den Verordnungsanteil der Generika erhöhen, sondern uns auch aktiv an der Weiterentwick-lung der Rahmenbedingungen des Erstattungssystems beteiligen und den Zugang zu modernen Thera-pien sichern helfen.“ Das gemein-same Interesse aller Partner im Gesundheitswesen sei der Nutzen für die Patienten. „Wenn wir diesen Grundsatz beherzigen, werden wir auch auf diesem Gebiet wesentli-che Fortschritte erzielen.“

Andiel (52) war bereits Verbands-präsident (2003 bis 2006) und kann auf 25 Jahre Branchenerfahrung verweisen. Seine Karriere startete der Mediziner bei Merckle GmbH. Seit 1998 ist Andiel für das Unter-nehmen Sandoz tätig, derzeit als Leiter des Krankenhausbereichs, Biopharma und Onkologie. (red)

Neuer GenerikapräsidentMediziner Wolfgang Andiel wurde von der Generalversammlung des Generikaverbandes erneut zu dessen Vorsitzenden gewählt.

Wolfgang Andiel (Sandoz) ist neuer Präsident des Generikaverbandes.

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Das Austria Center Vienna ist mit Großveranstaltungen Motor des Kongresstourismus Wien, der immer mehr an Bedeutung gewinnt.

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Johnson setzt den Rotstift anNEW JERSEY. Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson (J&J) setzt in seinem Medizintechnik-Geschäft den Rotstift an: Rund 3.000 Stellen sollen in diesem Bereich innerhalb von zwei Jahren weltweit wegfallen, teilte das Unternehmen kürz-lich mit. Das sind bis zu sechs Prozent der Mitarbeiter in der Sparte. So will der US-Konzern jährlich künftig vor Steuern bis zu einer Mrd. USD (918 Mio. €) einsparen. Der größte Teil der Einsparungen soll Ende 2018 greifen. Johnson & Johnson hatte erst im dritten Quartal des Vorjahres den Verkauf sei-ner Medizintechnik-Tochter Cordis für rund zwei Mrd. USD an Cardinal Health abge-schlossen. Der Konzern macht bisher das meiste Geld mit den Sparten Medizintechnik und Pharmazeutika.

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Das Vertrauen wächst ständigSCHLADMING. Die Apotheker gewinnen in den deutsch-sprachigen Ländern weiter an Bedeutung und übernehmen neue Aufgaben. Dies war ein Fazit der Podiumsdiskussion beim internationalen Fortbil-dungskongress „pharmacon“ in Schlad ming, veranstaltet von der deutschen Bundesapothe-kerkammer, der Österreichi-schen Apothekerkammer und dem Schweizer Apothekerver-band pharmaSuisse. Apotheker der drei Länder diskutierten, wie Hausärztemangel und eine Zunahme älterer, multimorbi-der Patienten begegnet wird. Max Wellan, Präsident der Ös-terreichischen Apothekerkam-mer: „Die Apotheker gehören zu den Berufsgruppen, denen die Bevölkerung am meisten vertraut. Dieses Vertrauen ist für uns ein klarer Auftrag, kompetent zu informieren.“

medianet.at Freitag, 29. Jänner 2016 Medizintechnik:e-health 71

••• Von Ina Karin Schriebl

LINZ/AMBERG. In Österreich wird die Medizintechnik weiter voran-getrieben. Mit gleich zwei großen Veranstaltungen im Frühjahr soll die Vernetzung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen forciert werden. Zum ersten Mal findet von 25. bis 26. Februar das Kooperationsforum „Healthcare In-novation Triangle (HIT)“ unter der Federführung der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) und der Europaregion Donau-Mol-dau (EDM) an der OTH in Amberg-Weiden statt. Bei der Veranstaltung

sollen das grenzüberschreitende Netzwerk der drei Länder Bayern, Tschechien und Österreich in der Medizintechnik ausgebaut und deren Industrie und Wissenschaft gefördert und vernetzt werden. Das Programm beinhaltet neben Prä-sentationen Workshops zu einzel-nen Technologiefragestellungen in den Bereichen Biomechanik, Senso-rik, Patientensicherheit, Bildgeben-de Systeme und Digitalisierung.

Kooperationen vertiefenUm die bestehende Kooperation zwischen Österreich und Bayern weiter zu vertiefen, übernehmen

die Projektmanager des oberös-terreichischen Medizintechnik-Clusters (MTC) der Business Upper Austria, Hans-Peter Huber und Andreas Wögerer, sowie Christi-an Weigand, Abteilungsleiter des Fraunhofer-Instituts für Integrier-te Schaltungen IIS aus Erlangen, gemeinsam die Leitung des Work-shops zum Themenfeld „Sensorik“ am ersten Tag.

Der zweite Tag widmet sich un-ter anderem dem Thema Techno-logie-Transfer. Hier bringt sich Hans- Peter Huber mit der ober-österreichischen Initiative „Med-Tech.Transfer – business meets

research“ zum Thema ein. Beim MedTech.Transfer handelt es sich um eine Initiative zur Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft mit dem Ziel, den Medizintechnik-Standort Oberösterreich langfristig zu stärken – finanziert wird die Ini-tiative durch die Wachstumsstra-tegie des Landes Oberösterreich. MedTech.Transfer führt Unter-nehmen und Forschungseinrich-tungen zusammen und unterstützt bei der Initiierung und Umsetzung gemeinsamer Projekte im breiten Themengebiet der Medizintechnik.

Enge ZusammenarbeitDas Forum Healthcare Innovation Triangle ist bereits die zweite Ko-operations-Veranstaltung zwischen Bayern und Österreich im Bereich der Medizintechnik. Dadurch sol-len die Innovationskraft deutscher und österreichischer Unternehmen im Technologiebereich forciert und die Wettbewerbsfähigkeit dersel-ben national, gemeinschaftsweit und international gestärkt werden.

Der 10. März steht dann ganz im Zeichen der „Zukunft der Me-dizintechnik in Oberösterreich“ selbst. Denn der MTC lädt dabei zur Jahrestagung „MedTech.Circle 2016“ in die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG in Linz. Mit der Errichtung der Medizinischen Fa-kultät an der Johannes Kepler Uni-versität (JKU) und dem MedTech.Transfer des Medizintechnik-Clus-ters soll es in Oberösterreich einen Ausgangspunkt für ein künftiges Medical Valley geben.

Das zentrale Thema des Medi-zintechnik-Clusters ist, den Wachs-tumsbereich Medizintechnik zu fördern und auszubauen. Der Me-dizintechnik-Cluster der oberös-terreichischen Wirtschafts agentur Business Upper Austria ist dabei eine zentrale Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Me-dizin. Ziel des Clusters in Oberös-terreich ist es, die rund 230 Partner im Bereich der Medizintechnik zu-sammenzuführen und gemeinsame Projekte zu initiieren, unter ande-rem eben auch grenzüberschrei-tende Projekte wie das im Februar anstehende HIT-Forum.

Oberösterreich pusht MedtechnikBayern, Tschechien und Österreich veranstalten erstmals das Kooperationsforum „Healthcare Innovation Triangle“ zur Vernetzung von Wissenschaft und Industrie.

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WIEN. In Deutschland, Österreich und der Schweiz leben zurzeit rund sieben Millionen Menschen, die älter als 65 sind, allein zuhau-se. Für diese Zielgruppe hat das Wiener mHealth-Start-up „care-gency“ eine Notruflösung auf Basis eines Smartphones mit App ent-wickelt.

Damit wurde das von Film-regisseur Michael Bindlechner und Universitätslektor Gergely Teglasy gegründete Wiener Un-ternehmen unter 42 Anwärtern von der Forbes Austria Start-up Academy nun als bestes Start-up- Unternehmen Österreichs aus-gezeichnet. Der österreichische Ableger des renommierten US-Wirtschaftsmagazines Forbes hat die Sieger-App „b-cared“ kürzlich vorgestellt.

„Wir haben unsere Notruflösung b-cared mit dem Ziel entwickelt, so viele Menschenleben zu retten wie möglich. Unsere App soll alleinste-

henden älteren Menschen und de-ren Angehörigen Sicherheit geben“, erklären Teglasy und Bindlechner. Der Notruf könne auf drei Arten

ausgelöst werden: Manuell, durch den eingebauten Sturz sensor oder falls die Person zu selbst gewähl-ten Uhrzeiten nicht den erschei-nenden OK-Button auf dem Smart-phone drückt. In diesen Fällen wird automatisch ein Alarm über die b-cared-Server ausgelöst und der aktuelle Standort des Benutzers mitgesendet.

Benachrichtigt werden selbst gewählte Notfallkontakte; das können neben Angehörigen auch Nachbarn oder Hilfsdienste sein. Auch bei einem kaputten Telefon oder fehlender Telefon- oder Inter-netverbindung ist damit gewähr-leistet, dass der Notruf verlässlich abgesetzt wird.

Kostengünstiges SystemNeben der größer werdenden Grup-pe von alleinlebenden älteren Per-sonen ist der neue Notrufdienst auch für Freizeitsportler oder Rei-sende von Interesse. Auch bei den Kosten bietet das System Vorteile: Die b-cared-App kann kostenlos geladen und getestet werden und dann nach tatsächlicher Verwen-dung oder mit einem Abo (monat-lich 14,90 €) verwendet werden.

Prämiertes notrufsystemWiener Start-up wurde mit innovativer Lösung für alleinstehende ältere Menschen von der Forbes Academy ausgezeichnet.

Prämiertes Start-up aus Wien soll älteren Menschen in Notfällen helfen.

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Oberösterreichs Medizintechnik-Experten treffen sich im Februar und im März zur weiteren Vernetzung.

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SVA-Konto ist nun tagesaktuellWIEN. Die Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft (SVA) erweitert ihr Servicean-gebot um ein neues Online-Tool für ihre Versicherten. Ab sofort steht das „Beitragskon-to“ zur Verfügung, das den tagesaktuellen Kontostand anzeigt. Der stellvertretende SVA-Obmann Alexander Her-zog sieht darin einen weiteren Schritt zu mehr Kundenorien-tierung und Planungssicher-heit für die Versicherten. Her-zog verwies auch darauf, dass mit 1. Jänner die Mindestbei-tragsgrundlage um rund 40% gesenkt wurde, wodurch es den vollen Krankenversiche-rungsschutz schon ab einen Euro pro Tag gebe.

kOnSUMentenSchUtz

Fitnessmesser noch nicht reifWIEN. Fitnesstracker in Form eines elektronischen Armbands sind laut Konsumentenschüt-zern mehrheitlich „noch nicht marktreif“. Die relativ neu-artigen Sport-Gadgets sollen die Anzahl der Schritte, die Herzfrequenz und den Kalo-rienverbrauch erheben und so den Träger anspornen. „Sie arbeiten unpräzise, sind eher Bewegungsmelder als Schritt-zähler“, kritisierten die Tester im Magazin Konsument. Derje-nige, der viel misst, misst „eine Menge Mist“; das habe sich bei der technischen Überprüfung durch die Stiftung Warentest ebenso herausgestellt wie beim Konsument-Praxistest. Der angegebene Kalorienverbrauch sei „eher als grobe Schätzung denn als errechneter Wert“ zu betrachten. Ebenso wenig sei den Messungen der Herzfre-quenz zu trauen.

Online-SeRVice

Apotheken-App wurde erweitertWIEN. Die kostenlose Apo-App der österreichischen Apothe-kerkammer wurde um neue Funktionalitäten erweitert: Anwendungsvideos, Fotos der rezeptfreien Medikamente und eine verbesserte Apotheken-suchfunktion bieten detaillier-te Gesundheitsinformationen. „Mit den neuen Services der Apo-App kommen wir den Wünschen zahlreicher Userin-nen und User nach. Die Fotos und Videos im Bereich ‚Medi-kamenten-Info‘ bringen mehr Sicherheit bei der Anwendung der Arzneimittel“, erklärt Max Wellan, Präsident der Apo-thekerkammer. Zahlreiche der 70.000 eingespielten Präparate wurden nun mit Fotos und Videos ergänzt – diese bieten Infos zur richtigen Anwendung der Arzneien. Ebenso wurden die Warnhinweise erweitert. Die App verrät, welche Apo-theke in der Nähe geöffnet hat, und kann auch als elektro-nischer Impfpass verwendet werden. – Erhältlich im App Store unter dem Stichwort „Apotheken & Medikamente“.

medianet.at

Auszeichnung

Forschungspreis von Bayer

WIEN. Im Rahmen der Jahres-tagung der Österreichischen Schlaganfall-Gesellschaft (ÖGSF) in Krems wurde zum mittlerweile sechsten Mal der Wissenschafts-preis verliehen. Der von Bayer Austria gestiftete Forschungspreis ging heuer an Karl Matz vom Lan-desklinikum Donauregion Tulln. Der Preis wurde von Hans-Peter Haring, Präsident der ÖGSF, über-reicht.

72 menschen & kArrieren Freitag, 29. Jänner 2016

WIEN. Vor zehn Jahren kam man beim Gesundheitsversicherer Uniqa auf die Idee, Prävention auf Rädern anzubieten. Der sogenannte VitalT-ruck ist nun seit 2005 im Auftrag der Betrieblichen Gesundheitsför-derung unterwegs. Jetzt feiert er seinen zehnten Geburtstag.

„Der VitalTruck leistet gute Dienste“, sagt Peter Eichler, Vor-stand Uniqa-Österreich. „In sei-ner bisherigen Karriere haben wir mehr als 60.000 Fitness-Profile er-stellen können und so Menschen dabei geholfen, ihren Trainingszu-stand einzuschätzen. Oft ist das

FitnessProfil und die anschließen-de Beratung durch unsere Vital-Coaches ein Startschuss, um den Lebensstil positiv zu verändern.“

Im Truck kann an sieben Test-stationen ein komplettes Fitness-Profil mit individuellen Stärken und Schwächen der Testperson erstellt werden. Ein 18-köpfiges Team, darunter ein Arzt, ein Sport-wissenschaftler, Vital-Coaches und deren Assistenten, sorgt für einen reibungslosen Ablauf der Unter-suchungen. Zu diesen gehören ein Ruhe-EKG, ein Herz-Kreislauftest, die Messung des Körperfettanteils, ein Beweglichkeitscheck, die Über-prüfung der Koordinations- und Balancefähigkeit, eine Rumpfkraft-messung und eine Wirbelsäulenun-tersuchung.

NachahmerDas 20 Tonnen schwere mobile Fitness-Profil hat mit seinen 440 PS bisher nicht nur in Österreich, sondern auch in anderen Ländern Europas, darunter Polen, Albani-en und Italien, 150.000 Kilometer zurückgelegt. Uniqa Ungarn und Uniqa Albanien haben die Idee aufgrund des großen Erfolgs kur-zerhand importiert und sich einen VitalTruck und einen Gesundheits-truck bauen lassen. In Albanien sind der neue Sigal Uniqa VitalT-ruck mit 60 m2 für Gesundheits- und Fitnesstests und in Ungarn ein mobiler Gesundheitstruck seit 2015 unterwegs.

Uniqa Österreich ist mit einem Marktanteil von 14,5% im Jahr 2014 zurzeit der größte unter den mehr als 50 in Österreich tätigen Versi-cherern. 5.350 Mitarbeiter an über 420 Servicestellen betreuen 2,6 Mio. Kunden mit rund 7,5 Mio. Versiche-rungsverträgen. (um)

uniqa „VitalTruck“ feiert geburtstagPrävention, die zu den Menschen kommt: Der Versicherungs-riese Uniqa hat in zehn Jahren mehr als 60.000 komplette Fitness-Profile für Menschen erstellt.

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Der VitalTruck von Uniqa ist in Sachen betrieblicher Gesundheitsförderung aktiv.

Bei DIABETES bleiben zu hohe oder zu niedrige Blutzuckerwerte in der Regel nIchT folgEnloS

hohe Blutzuckerwerte

niedergeschlagen

Müde

Durst

gereizt

hAnDEln SIE. Sprechen Sie mit ihrem Arzt.Haben Sie im Rahmen Ihrer aktuellen basalen Insulinbehandlung zu hohe oder zu niedrige Blutzuckerwerte?

Die Veränderungen Ihrer Blutzuckerwerte liegen nicht unbedingt an Ihnen. Es gibt verschiedene Faktoren, die zu Schwankungen der Blutzuckerwerte führen können.

Handeln Sie und sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er kann hilfreiche Änderungen empfehlen.

Erfahren Sie mehr unter:www.diabetesportal.atLiteraturhinweise: American Diabetes Association. Abrufbar auf: www.diabetes.org/living-with-diabetes/treatment-and-care/ Letzter Zugriff: 08 Mai 2015.

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