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Hawita Grüne Köpfe 1/2016

Date post: 25-Jul-2016
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Die Grünen Köpfe sind die Kundenzeitschrift des Substrat- und Erdenherstellers Hawita.
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Dass es auf die Qualität des Tons entscheidend ankommt, das wusste schon Professor Anton Fruhstorfer Mitte des vergangenen Jahrhun- derts. Er mischte als erster Torf mit sterilem Untergrundton zu einem industriell hergestell- ten Substrat. Die so genannte Fruhstorfer Erde gilt bis heute als eines der besten Substrate für den professionellen Gartenbau. Viele Gärtner schwören auf die Fruhstorfer Erde. So wie Jochen Engelhard aus Alzenau in Unterfranken. Er schätzt die einfache Wasser- führung des Substrats. Die Erde hält das Wasser länger und trocknet nicht aus – was vor allem in trockenen Sommern wie im vergangenen Jahr wichtig ist. „Außerdem kann ich trockene Wurzelballen schneller befeuchten“, sagt Jochen Engelhard. Die Fruhstorfer Erde hält die Nährstoffe im Substrat und aus dem zugegebenen Dünger deutlich länger als ein Substrat ohne Ton. „Wie in einem Puffer werden die Nährstoffe und Salze in den Schichten des Tons gespeichert und bei Bedarf an die Pflanze abgegeben“, erklärt Hans-Jürgen Luck, Leiter der Fachberatung Erden und Substrate im Industrie- und Erdenwerk Archut in Lauterbach. Die Wirkung des Tons ermöglicht es dem Gärtner auch Hemmstoffe einzusparen um eine kompakte Pflanze zu er- halten. Außerdem bleibt der pH-Wert durch die puffernde Wirkung des Tons deutlich stabiler. Ganz in der Nähe, im hessischen Vogelsberg- kreis, bezieht das zu HAWITA gehörende Werk seinen so genannten Dreischichtton, der für ein Fruhstorfer Substrat unerlässlich ist. Dessen Er- finder war schon damals klar, dass nur die rich- tige Tonqualität diese Eigenschaften mitbringt. Er muss kalkfrei, salzarm und steinfrei sein. Für Fruhstorfer kam daher nur so genannter Mont- morillonitton aus ausgesuchten Vorkommen infrage. Auch Industrie- oder Ziegelleiton sind nur teilweise geeignet, weil sie nicht über die puffernde Wirkung verfügen, betont Luck. Der Tongehalt eines Substrats unterscheidet sich je nach Anwendungsbereich und schwankt zwischen 2 und 35 Prozent. Besonders Primeln, Violen, Hortensien, Chrysanthemen sowie viele Beet- und Balkonpflanzen lieben Ton. n Mehr zum Thema Ton im Innenteil. Auf den richtigen Ton kommt es an Gärtner sollten auf die Qualität des wichtigen Nährstoffpuffers achten Viele Gartenbaubetriebe wollen auf Ton als Zuschlagstoff nicht mehr verzichten. Er ist wichtiger Puffer für Nährstoffe, sorgt für ausgeglichene Feuchtigkeit und stabilisiert den pH-Wert. Für eine sichere Kulturführung sind aber nur Substrate mit so genannten Dreischichttonen geeignet. Grüne köpfe NEWSLETTER DER HAWITA GRUPPE AUSGABE 1 | 2016 Waltraud und Helmut Schneider … die Mehrweg-Experten >SEITE 4 Jens Müller … der Fruhstorfer-Verkäufer >SEITE 2 Jochen Engelhard … der Ton-Philosoph >SEITE 2–3 Das Schilfgras Miscanthus könnte dem- nächst als Zuschlagstoff in Substraten teil- weise Torf ersetzen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Lehr- und Versuchsanstalt der Landwirtschaftskammer Niedersach- sen in Hannover-Ahlem. Die Studie wurde von HAWITA in Auftrag gegeben, um neue Zuschlagstoffe, die die wertvolle Ressource Torf schonen sollen, zu finden. Den Ergebnissen zufolge sind 20 Prozent Miscanthusanteil in einem Substrat mög- lich. Allerdings müssen Gärtner genau auf die Stickstofffixierung im Substrat achten und diese gegebenenfalls aus- gleichen, betont Oliver Weiß, Leiter der Entwicklungsabteilung bei HAWITA. Der Versuch wurde mit einer Pelargonien- Kultur durchgeführt. Es zeigte sich, dass sich die Pflanzen in einem Substrat mit einem 20-prozentigem Anteil ähnlich gut entwickelten wie in einem gewöhnlichen Torfsubstrat. Eine Pflanzengruppe mit 40 Prozent Miscanthus entwickelte sich dagegen deutlich schlechter. Bisher gibt es bei weitem nicht genug An- baufläche des Grases, um den Bedarf des professionellen Gartenbaus zu decken, gibt Weiß zu bedenken. Miscanthus wird vor allem als Energiepflanze angebaut oder zu Tiereinstreu gehäckselt. n Weitere Infos zu Torf und Ersatz- stoffen auf www.warum-torf.info Seite 1 Grüne köpfe abonnieren? Kein Problem! Unser Newsletter erscheint mehrfach jährlich und lässt sich per Briefpost oder E-Mail abonnieren. Alle Infos unter www.hawita-gruppe.de/de/gruene-koepfe Miscanthus eignet sich in Maßen als Torfersatz Halle 3, 3B41 Uwe Winter von der Gärtnerei Engelhard topft ausschließlich mit Fruhstorfer Erde.
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Page 1: Hawita Grüne Köpfe 1/2016

Dass es auf die Qualität des Tons entscheidend ankommt, das wusste schon Professor Anton Fruhstorfer Mitte des vergangenen Jahrhun-derts. Er mischte als erster Torf mit sterilem Untergrundton zu einem industriell hergestell-ten Substrat. Die so genannte Fruhstorfer Erde gilt bis heute als eines der besten Substrate für den professionellen Gartenbau.

Viele Gärtner schwören auf die Fruhstorfer Erde. So wie Jochen Engelhard aus Alzenau in Unterfranken. Er schätzt die einfache Wasser-führung des Substrats. Die Erde hält das Wasser länger und trocknet nicht aus – was vor allem in trockenen Sommern wie im vergangenen Jahr wichtig ist. „Außerdem kann ich trockene Wurzelballen schneller befeuchten“, sagt Jochen Engelhard.

Die Fruhstorfer Erde hält die Nährstoffe im Substrat und aus dem zugegebenen Dünger deutlich länger als ein Substrat ohne Ton. „Wie in einem Puffer werden die Nährstoffe und Salze in den Schichten des Tons gespeichert und bei Bedarf an die Pflanze abgegeben“, erklärt Hans-Jürgen Luck, Leiter der Fachberatung Erden und Substrate im Industrie- und Erdenwerk Archut in Lauterbach. Die Wirkung des Tons ermöglicht es dem Gärtner auch Hemmstoffe einzusparen um eine kompakte Pflanze zu er-halten. Außerdem bleibt der pH-Wert durch die puffernde Wirkung des Tons deutlich stabiler. Ganz in der Nähe, im hessischen Vogelsberg-kreis, bezieht das zu HAWITA gehörende Werk seinen so genannten Dreischichtton, der für ein Fruhstorfer Substrat unerlässlich ist. Dessen Er-

finder war schon damals klar, dass nur die rich-tige Tonqualität diese Eigenschaften mitbringt. Er muss kalkfrei, salzarm und steinfrei sein. Für Fruhstorfer kam daher nur so genannter Mont-morillonitton aus ausgesuchten Vorkommen infrage. Auch Industrie- oder Ziegelleiton sind nur teilweise geeignet, weil sie nicht über die puffernde Wirkung verfügen, betont Luck.

Der Tongehalt eines Substrats unterscheidet sich je nach Anwendungsbereich und schwankt zwischen 2 und 35 Prozent. Besonders Primeln, Violen, Hortensien, Chrysanthemen sowie viele Beet- und Balkonpflanzen lieben Ton. n

Mehr zum Thema Ton im Innenteil.

Auf den richtigen Ton kommt es an

Gärtner sollten auf die Qualität des wichtigen Nährstoffpuffers achten

Viele Gartenbaubetriebe wollen auf Ton als Zuschlagstoff nicht mehr verzichten. Er ist wichtiger Puffer für Nährstoffe, sorgt für ausgeglichene Feuchtigkeit und stabilisiert den pH-Wert. Für eine

sichere Kulturführung sind aber nur Substrate mit so genannten Dreischichttonen geeignet.

GrüneköpfeN E W S L E T T E R D E R H AW I TA G R U P P E

AU S GA B E 1 | 20 1 6

Waltraud und Helmut Schneider… die Mehrweg-Experten>SEITE 4

Jens Müller… der Fruhstorfer-Verkäufer>SEITE 2

Jochen Engelhard… der Ton-Philosoph>SEITE 2–3

Das Schilfgras Miscanthus könnte dem-

nächst als Zuschlagstoff in Substraten teil-

weise Torf ersetzen. Das ist das Ergebnis

einer Studie der Lehr- und Versuchsanstalt

der Landwirtschaftskammer Niedersach-

sen in Hannover-Ahlem. Die Studie wurde

von HAWITA in Auftrag gegeben, um neue

Zuschlagstoffe, die die wertvolle Ressource

Torf schonen sollen, zu finden.

Den Ergebnissen zufolge sind 20 Prozent

Miscanthusanteil in einem Substrat mög-

lich. Allerdings müssen Gärtner genau

auf die Stickstofffixierung im Substrat

achten und diese gegebenenfalls aus-

gleichen, betont Oliver Weiß, Leiter der

Entwicklungsabteilung bei HAWITA.

Der Versuch wurde mit einer Pelargonien-

Kultur durchgeführt. Es zeigte sich, dass

sich die Pflanzen in einem Substrat mit

einem 20-prozentigem Anteil ähnlich gut

entwickelten wie in einem gewöhnlichen

Torfsubstrat. Eine Pflanzengruppe mit

40 Prozent Miscanthus entwickelte sich

dagegen deutlich schlechter.

Bisher gibt es bei weitem nicht genug An-

baufläche des Grases, um den Bedarf des

professionellen Gartenbaus zu decken,

gibt Weiß zu bedenken. Miscanthus wird

vor allem als Energiepflanze angebaut

oder zu Tiereinstreu gehäckselt.

n Weitere Infos zu Torf und Ersatz-

stoffen auf www.warum-torf.info

Seite 1

Grüneköpfeabonnieren? Kein Problem!Unser Newsletter erscheint mehrfach jährlich und lässt sich per Briefpost oder E-Mail abonnieren. Alle Infos unter www.hawita-gruppe.de/de/gruene-koepfe

Miscanthus eignet sich in Maßen als Torfersatz

Halle 3, 3B41

Uwe Winter von der Gärtnerei Engelhard topft ausschließlich mit Fruhstorfer Erde.

Page 2: Hawita Grüne Köpfe 1/2016

HERAUSGEBERHAWITA GRUPPE GmbHLanger Damm 1 · 49377 VechtaTelefon 04441/9395-0www.hawita-gruppe.deMitarbeiter dieser Ausgabe:Thomas Kaiser, Kim Lameyer, Christian Pape, Jörg Naffin

REDAKT IONFreiwald KommunikationBüro für Journalismus, PR und MarketingOldenburger Straße 2 · 49377 VechtaTelefon 04441/951612-0www.freiwald-kommunikation.de

SATZwww.bitters.de

DRUCKwww.riesselmann-druck.de

erscheint mehrfach jährlich und kann als gedruckte und digitale Version abonniert werden. Infos dazu unter www.hawita-gruppe.de/de/gruene-koepfe

Gedruckt auf FSC®-zerti-fiziertem Recyclingpapier aus verantwortungsvollen Quellen.

Grüneköpfe

Seite 2

Seit mehr als 20 Jahren schwören Franz, Sebastian und Jochen Engelhard auf Fruhs- torfer Erde. Sie schätzen die bewährte Mischung aus hochwertigem Sodenweißtorf und Dreischichtton. So macht die Pflanze auch auf den Balkonen und Terrassen der Kunden nicht so schnell schlapp.

„Was nützen die besten Pflanzen, wenn das Substrat nichts taugt?“ Jochen Engelhard weiß das, so wie viele andere Gärtner auch. Was hilft es, wenn die Geranien auf dem Balkon nicht gedeihen, weil der Hobbygärtner sie in die fal-sche Erde gesetzt hat? „Dann sind trotzdem wir verantwortlich“, sagt Engelhard. Der 38-Jährige leitet zusammen mit seinem Vater Franz und seinem Bruder Sebastian die Produktionsgärt-nerei und das Gartencenter Engelhard mit elf Mitarbeitern im unterfränkischen Alzenau. Auf 3,5 Hektar kultivieren die Engelhards unter an-derem Callunen, Beet-Balkonpflanzen, Violen, Sommerstauden und Poinsettien. An seinem Substrat soll es nicht liegen, wenn die Pflanze schlappmacht. Deswegen verwendet Engelhard

seit vielen Jahren ausschließlich Fruhstorfer Erde, die zu den besten Substraten im Garten-bau gehört. Fruhstorfer enthält hochwertigen Sodentorf und Dreischichtton. Mit dieser Rezep-tur kultiviert Engelhard alle seine Pflanzen, vom Gemüse, über Primeln, Balkonpflanzen bis hin zu Poinsettien. Nur die Mischung ändert sich. Während die Weihnachtssterne fast überhaupt keinen Ton benötigen, wissen besonders Engel-hards Primeln einen großen Anteil an Vulkanton zu schätzen.

Vier individuelle Mischungen

Insgesamt kommt Engelhard mit vier Mischun-gen aus. Sie sind etwas feiner als normal, aber

Wenn es um Fruhstorfer Erde geht, dann führt kein Weg an Jens Müller vorbei. Der 43-Jährige arbeitet seit 21 Jahren bei HAWITA im Vertrieb-sinnendienst, zunächst im Werk in Lauterbach und seit 18 Jahren in der Zentrale in Vechta. Bei ihm bestellen die Kunden, auch wenn es mal schnell gehen muss. „Nicht verzagen, Mül-ler fragen“, scherzt der Vater eines 9-jährigen Sohnes gerne. Dabei bleibt er auch in Stress-situationen bei seiner kumpelhaften Art, die in der Kundschaft gut ankommt.

Neben der Fruhstorfer Erde kümmert sich Jens Müller auch um den Verkauf des Vermeh-rungssystems Easypot (siehe Seite 4). Aber es ist kein reiner Innendienst, den Müller versieht. Seit einigen Jahren kümmert er sich auch direkt vor Ort um die Kundschaft der HAWITA Gruppe.

Nach Feierabend engagiert er sich im Gemeinderat seines Heimatortes Bakum für Jugend und Familie. Wenn die Basketballer von Rasta Vechta in der 2. Bundesliga ein Heimspiel haben, sitzt er immer vorn in der ersten Reihe. n

Der Mann für Fruhstorfer Erde: Jens Müller.

Familienbetrieb: Vater Franz (links) und Mutter Margarete haben im Jahr 1992 die Gärtnerei Engelhard gegründet.

Seit einigen Jahren sind auch die Söhne Sebastian (2. von links) und Jochen mit dabei.

Print kompensiertId-Nr. 1552336

www.bvdm-online.de

Jens MüllerExperte für Fruhstorfer Erde und Easypot

Grüner Kopf

IMPRESSUM

Was nützen

die besten Pflanzen, wenn das Substrat nichts taugt ?

D I E TO N - P H I LO S O P H I E

+

Page 3: Hawita Grüne Köpfe 1/2016

Seite 3

Tipps für den Gartenbau

Ton schützt Hortensien vor dem Austrocknen

Herr Engelhard, Sie haben an der Kasse ihres

Gartencenters einen Aktionsstand mit Fruhstor-

fer Erde. Wie gut kommt der Stand an?

Engelhard: Am liebsten würde ich jedem, der

seine Balkonpflanzen bei mir kauft, auch gleich

die passende Erde dazu verkaufen. Nicht so sehr,

weil ich auf den Gewinn aus bin, sondern weil

ich möchte, dass die Kunden länger Freude an

Ihren Pflanzen haben und ich keine Beschwerden.

Außerdem schaffen wir eine weitere Kundenbin-

dung. Sogar unser Gärtnerei-Logo befindet sich

auf der Packung.

Haben Sie Probleme mit Reklamationen?

Das würde ich nicht sagen. Aber wenn, dann liegt

es häufig an der falschen Blumenerde. Da wird

gespart. Und dann bekommen wir die Beschwerden,

dass unsere Pflanzen nichts taugen. Dabei ist

doch klar: Besonders Hobbygärtner müssen ein

sicheres Substrat haben, das zu häufiges Gießen

ebenso verzeiht wie tagelange Trockenheit. Und

da ist die Fruhstorfer Erde genau richtig.

Für welche Pflanzen verwenden sie tonhaltige

Substrate?

Für alle. Selbst die Poinsettien bekommen ein

wenig als Puffer. Das mag ungewöhnlich sein.

Aber ich würde niemals auf Ton verzichten. Das

ist für mich eine Philosophie! n

Drei Fragen…an Jochen Engelhard, Gärtnerei Engelhard in Alzenau.

Fotos dieser Ausgabe: Stefan Freiwald, Matthias Niehues, fotolia.com, Timo Lutz und HAWITA

Hortensien verzeihen es kaum, wenn die Pflanzen in der Kultur trocken stehen. Auf Wiederbefeuchten reagieren Sie in der Regel mit dem Abwerfen der Laubblätter. Mit einem Substrat mit Vulkanton lässt sich dieser Stress für die Pflanzen vermeiden. Das Substrat nimmt das Gießwasser besser auf und hält es auch deutlich länger, besonders bei der groben Struktur der Hortensien-Erde, die dadurch ein hohes Luftporenvolumen hat. Das erhöht die Sauerstoffversorgung der Pflanze. Diese Struk-tur weist zum Beispiel die Fruhstorfer Horten-sienerde auf. Von ihr profitiert nicht nur der Gärtner, sondern auch der Endkunde, dem die Pflege der sensiblen Pflanzen deutlich erleich-tert wird. Zudem sind die Pflanzen haltbarer.

Besonders blaue Hortensien, die seit einigen

Jahren wieder sehr beliebt sind, profitieren vom Vulkanton, weil sie das für die Blaufär-bung benötigte Aluminiumsulfat besser auf-nehmen und vertragen. Pflanzennährstoffe und Balastsalze können in den Zwischenschichten des Tons eingelagert werden. Das hält den Salz-gehalt in der Bodenlösung niedrig und entlastet die Pflanzenwurzel.

Vulkanton ist daher für viele Pflanzen ein nützlicher und wertvoller Zuschlagstoff. Der Tongehalt in dem verwendeten Kultursubstrat sollte auf die Pflanzenart, das Bewässerungs-verfahren und das Gießwasser abgestimmt sein. Vereinfacht lässt sich sagen: Je höher der Ton-Anteil im Substrat, umso größer ist die Kultursicherheit. nOliver Weiß

durchaus strukturstabil, informiert Thomas Kaiser vom Fruhstorfer-Hersteller HAWITA. Letztendlich hänge es aber vom Gärtner ab, welche Struktur für ihn sinnvoll sei. „Das liegt am Bewässerungssystem, an der Düngung und und und“, weiß Kaiser. Daher lassen sich viele Gärtner so wie Jochen Engelhard Substrate individuell auf ihre Bedürfnisse hin mischen.

Die eingesetzten Kultursubstrate haben einen Tongehalt zwischen 20 und 350 Kilo-gramm pro Kubikmeter. Am häufigsten sind Substrate von 40 bis 150 Kilogramm pro Kubik-meter, weiß Thomas Kaiser von HAWITA.

Nährstoffpuffer

Ohne Ton – das ginge für Jochen Engelhard jedenfalls nicht. „Wir leben hier an der baye-rischen Riviera“, sagt er mit einem Grinsen. „Hier ist es wärmer und trockener als im Rest

Deutschlands.“ Daher setzt Engelhard auf die Speicherwirkung des Vulkantons. Die Subs-trate bleiben länger feucht, es muss weniger gegossen werden. Die Pflanzen lassen nicht so schnell die Köpfe hängen. So wie im vergange-nen Sommer, der in Alzenau so gut wie keinen Regen brachte. „Ich weiß nicht, ob alle unsere Kulturen das ohne Fruhstofer Erde so gut über-standen hätten.“

Zudem puffert der Ton Nährstoffe wie Salze und Stickstoff. Der pH-Wert der Pflanze bleibt stabil bei 5,8. Die Pflanze wird weniger Stress ausgesetzt, kann daher besser wachsen und robuster werden, informiert Oliver Weiß, Laborleiter bei HAWITA (siehe Gartenbautipp weiter unten). Alles Gründe, um auf Ton im Substrat zurückzugreifen. Das macht Jochen Engelhard – wann und wo es geht – auch seinen Kunden klar. Nahe der Kasse finden sie zum Umtopfen vier verschiedene Sorten Fruhstorfer Erde in handlichen Säcken. n

Gut durchwurzelt: So gesund sehen

die Primeln bei Engelhard aus.

Was nützen

die besten Pflanzen, wenn das Substrat nichts taugt ?

=

Page 4: Hawita Grüne Köpfe 1/2016

Seite 4

Vliestopf-System Easypot wird 20

Mehrweg aktuell wie nieZwei Jahrzehnte gibt

es das Vliestopf-System

Easypot. Angesichts des

Klimawandels und

schwindender Ressourcen

ist die Idee von einem

umweltschonenden

Mehrwegsystem in der

Anzucht von Pflanzen

moderner als je zuvor.

Warum sollte man Pflanztrays nach nur wenigen Wochen Kultur auf den Müll werfen? Warum nicht einfach wiederverwenden? In früheren Zeiten, als es noch keine Kunststoff-ware gab, war das in vielen Betrieben alltäg-lich. Heutzutage, wo es oft nur noch um Masse geht, produziert kaum noch ein Hersteller von Vliestöpfen die Trays als Mehrwegware. Die Wiederverwendung der Trays ist die Idee hinter Easypot, das Vliestopfsystem, das die Firma Helmut Schneider seit 20 Jahren unter dem Dach der HAWITA Gruppe produziert.

400 Millionen Easypots

Das Mehrwegsystem ist überhaupt nicht langsamer in Herstellung und Lieferung, betont

Helmut Schneider. Und massentauglich ist es allemal: 400 Millionen Vliestöpfe verlassen jährlich das Werk im hohenlohischen Künzel-sau. Die Hauptsaison dauert von November bis März. 20 Mitarbeiter arbeiten in drei Schichten an 18 Maschinen, um die gebrauchsfertigen Vliestöpfe für große Anzuchtbetriebe und Gärtnereien just in time herzustellen. Easy-pots für Geranien beispielsweise müssen von Dezember an produziert werden, damit die Pflanzen im April fertig für den Verkauf sind.

Seit der neusten Investition ist Schneiders Team besonders flexibel: Dank einer neuen Traywaschmaschine arbeitet das Unterneh-men noch effizienter und außerdem um- weltschonend. So wäscht die Maschine mit Regenwasser.

Kaputte Trays werden Folien

Ebenfalls in die Wäsche kommen bei Schnei-der die CC-Wagen, die Holz- und Kunststoff-palletten. Nach dem Waschvorgang werden sie desinfiziert.

Und sollte mal ein Tray kaputt sein, wird es von den Mitarbeitern geschreddert und zum Recycling zu einem Folienhersteller gebracht. Nicht mehr benutzbare Paletten werden zerkleinert und in der Holzheizung verwertet.

90 Prozent des Strombedarfs bezieht das Werk aus der hauseigenen Photovoltaikanlage. Das findet Helmut Schneider nur konsequent. Schließlich müsse die Grüne Branche Vorreiterin in Sachen Ressourcenschonung sein. n

Viele Gärtner haben darauf gewartet, weiß Jörg Naffin von HAWITA technoplant. Jetzt stellt das Unternehmen erstmals Pflanztöpfe mit einem Durchmesser von 9 Zentimetern her und vervollständigt damit sein Angebot. Bisher produzierte Technoplant Pflanztöpfe in den Durchmessern 10,5, 10,5 Vol. 11, 12 und 13 Zentimeter.

Alle Töpfe werden im Spritzgussverfahren hergestellt. Durch die besondere Topfkonstruktion, komme der Hersteller ressourcenschonend mit weniger Kunst-stoff aus, was sich laut Naffin auch im günstigen Preis niederschlage. Auch der 9er-Topf wird in verschiedenen Farben angeboten.

Technoplant legt Pflanztopf mit 9 Zentimetern Durchmesser auf !

Die Easypot-Macher: Helmut und Waltraud Schneider.

Neuer Easypot

Seit kurzem gibt es bei HAWITA ein neues Easypot-Tray. Es bietet Platz für 104 Stecklinge und ist 4 Zentimeter hoch.

Die Stecklinge haben einen Durch-messer von 2,8 Zentimetern und sind laut Helmut Schneider für alle gängigen Kulturpflanzen geeignet.

Das neue Maß sei auf Wunsch vieler Kunden entwickelt worden, erläutert Schneider.


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