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Handelszeitung | Nr. 13 | 26. März.– 1. April 2008 Frische...

Date post: 20-Oct-2020
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| 61 KENNZAHLEN Motor 4-Zylinder Hubraum 1178 ccm Leistung 154 PS Tankinhalt 19 l Getriebe 6-Gang Antrieb Kette Sitzhöhe 805 mm Leergewicht 185 kg Bremsen Kein ABS Preis 27 700 Franken SANDRA WILLMEROTH UND DANIEL JAUSLIN Auf der Suche nach mehr Indi- vidualität in einer Welt, die von Massenware überschwemmt wird, sind die Nischenhersteller und Traditionsmarken zu den treibenden Kräften des Motor- radmarktes geworden. So hat MV Augusta im vergangenen Jahr total 169 Motorräder, davon 89 exklusive Brutale (im Bild), verkauft. Harley-Davidson hat 2007 mit 2069 verkauften Mo- torrädern einen Zuwachs von 31,5% eingefahren. Aber noch besser sind die Engländer durch die Kurven gekommen. Um 75% legte Triumph zu und hat somit die Schweizer Strassen um 1107 neue Bikes bereichert. Ducati fährt ebenfalls ganz vorne mit: Die Italiener haben mit 27% Zu- wachs 813 neue Gefährte ausge- liefert. Allein diese drei Herstel- ler bewirkten 55,85% der Markt- steigerung des vergangenen Jahres und beweisen, dass of- fenbar nicht länger der der Preis, sondern in erster Linie der Cha- rakter, Charme und die Ge- schichte eines Motorrads den Kaufentscheid geben. Und natürlich die geschickt hinter den schnittigen Designs verborgene Technik. Hier ist die Differenzierung für den Käufer aber etwas schwieriger. Denn alle Hersteller wollen in der er- sten Reihe fahren, was effiziente Leistung, niedrige Verbrauchs- werte und höchste Sicherheits- standards angeht. Darum er- staunt es umso mehr, dass erst für wenige Hersteller ein Anti- blockiersystem zur Selbstver- ständlichkeit geworden ist. Doch was nicht ist, wird in den nächsten Jahren sicher noch werden. Wie so vieles, was heu- te noch undenkbar ist. Bei- spielsweise der Hybrid-Antrieb für Motorräder oder die Brenn- stoffzelle unterm Sattel. Für die Zukunft auf zwei Rädern ist nichts mehr undenkbar und die Forschung läuft bereits auf vollen Touren. Apropos Touren: Es muss nicht immer die Route 66 sein, ein Wochenende in benachbar- ten Regionen kann auch schon sehr befreiend wirken. Das Wallis und der Schwarzwald sind schnell erreichbare De- stinationen, die sich in den letz- ten Jahren mehr und mehr auf Motorradfahrende eingestellt haben. Hat man sich in früheren Zeiten mit dem triefenden Le- derkombi in einer blankge- putzten Hotelhalle noch etwas deplatziert gefühlt, bekommt man heuer freundlich erklärt, wo der Trockenraum für die Klamotten zu finden ist (mehr Tour-Infos auf den Seiten 69 und 70). Dieser Gesinnungswandel hat handfeste kommerzielle Gründe: Es fahren immer mehr und immer kaufkräftigere Leute Motorrad. Die Swiss-Moto hat in diesem Jahr jedenfalls erneut einen Besucherrekord gemel- det. 63000 Junge und Alte, Män- ner und Frauen sind Ende Fe- bruar zur Messe nach Zürich gepilgert, um sich der Faszinati- on «motorisiertes Zweirad» hin- zugeben. Und wir tun es auch, auf diesem 10-seitigen Special. INHALT Der Hybrid-Antrieb ist nicht undenkbar Das Hybrid-Bike «Luxair» aus dem Hause Yamaha wird von einem Verbrennungsmotor und einem in der Hinterradnabe integrierten Elektroaggregat angetrieben. «Bobby», der zusammenklappbare Roller für den Stadt- verkehr, setzt auf Elektroantrieb. Und selbst die Brennstoffzelle unterm Sattel ist nicht mehr undenkbar – die Forschung für das Motorrad der Zukunft läuft auf Hochtouren. Seite 66 Automatik bringt die Erlösung in der Stadt Mit Honda, Yamaha und Aprilia wagen drei Hersteller den Schritt zum automa- tischen Getriebe. Aber jeder auf seine eigene Art. Bei der Aprilia Mana 850 kann der Fahrer – ohne die Hand vom Gas zu nehmen – per Knopf- druck oder Fusshebel zwischen sieben verschiedenen Über- setzungsverhältnissen wäh- len. Seite 67 ABS ist kein Luxus Die Entwicklung eines Antiblockiersystems für Motorräder hat grosse Fortschritte gemacht. Und das ist auch gut so. Denn mit ABS ausgestattete Töff erreichen signifikant kürzere Bremswege unter geringerer Beanspru- chung des Fahrers. Im Modelljahr 2008 sind in der Schweiz über 60 Motorräder serienmässig oder optional mit ABS ausgestattet, darunter güns- tige Einsteigermodelle und neu auch zwei Harley-Davidson. Seite 67 Wo Motorradfahrer willkommen sind Der Schwarzwald ist vom Rentner- zum Biker- paradies geworden, und aus dem Wallis sind die Besucher auf zwei Rädern gar nicht mehr wegzudenken. Reiseberichte und bikerfreund- liche Adressen für spontane Wochenend- Touren in nahe Regionen. Seite 69 und 70 VERANTWORTLICH FÜR DIESEN SPECIAL: SANDRA WILLMEROTH REDAKTIONELLE MITARBEIT: DANIEL JAUSLIN Handelszeitung | Nr. 13 | 26. März.– 1. April 2008 Special www.handelszeitung.ch Motorrad Neuheiten 2008 Frische Designs, mehr Leistung, geringere Abgaswerte: Das neue Modelljahr. Seiten 62 – 65 GADGETS Beim Fahren telefonieren, mit dem Sozius reden oder das Navigationsgerät bedienen. Ein neues Gerät machts möglich. Zubehör Ab Seite 67 MV AGUSTA ZVG Die MV Augusta Brutale: Exotische Kraft, leichtes Handling, bulliges Drehmoment: 117 Nm bei 8100 U/m. Es zählen Einzigartigkeit, Grazie und die Historie MOTORRADMARKT Allen CO 2 -Gesprächen und Umweltdiskussionen zum Trotz: Der motorisierte Verkehr auf zwei Rädern bahnt sich seinen Weg durch die Schweiz – im vergangenen Jahr mit einem Wachstum von 4,5 Prozent. MOTORRADMARKT SCHWEIZ: TOP TEN Marke Land Zulassungen Marktanteil Differenz zum 2007 (in %) Vorjahr (in %) Yamaha Japan 7659 16.5 –6.3 Honda Japan 6888 14.9 –0.7 Piaggio Italien 5552 12.0 13.2 Suzuki Japan 3364 7.3 0 Sym/Sanyang Thailand 2431 5.3 17.8 BMW Deutschland 2130 4.6 0 Harley-Davidson USA 2069 4.5 25 Kawasaki Japan 1919 4.1 –10.9 Aprilia Italien 1635 3.5 2.9 Peugeot Frankreich 1587 3.4 –35.8 Gesamtmarkt 46285 4.6 davon Roller 23310 50.4 6.1 QUELLE: «HANDELSZEITUNG»
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    Kennzahlen

    Motor 4-Zylinderhubraum 1178 ccmleistung 154 PSTankinhalt 19 lGetriebe 6-Gangantrieb KetteSitzhöhe 805 mmleergewicht 185 kgBremsen Kein ABSPreis 27700 Franken

    SAndrA Willmeroth und dAniel jAuSlin

    Auf der Suche nach mehr Indi-vidualität in einer Welt, die von Massenware überschwemmt wird, sind die Nischenhersteller und Traditionsmarken zu den treibenden Kräften des Motor-radmarktes geworden. So hat MV Augusta im vergangenen Jahr total 169 Motorräder, davon 89 exklusive Brutale (im Bild), verkauft. Harley-Davidson hat 2007 mit 2069 verkauften Mo-torrädern einen Zuwachs von 31,5% eingefahren. Aber noch besser sind die Engländer durch die Kurven gekommen. Um 75% legte Triumph zu und hat somit die Schweizer Strassen um 1107 neue Bikes bereichert. Ducati fährt ebenfalls ganz vorne mit: Die Italiener haben mit 27% Zu-wachs 813 neue Gefährte ausge-

    liefert. Allein diese drei Herstel-ler bewirkten 55,85% der Markt-steigerung des vergangenen Jahres und beweisen, dass of-fenbar nicht länger der der Preis, sondern in erster Linie der Cha-rakter, Charme und die Ge-schichte eines Motorrads den Kaufentscheid geben.

    Und natürlich die geschickt hinter den schnittigen Designs verborgene Technik. Hier ist die Differenzierung für den Käufer aber etwas schwieriger. Denn alle Hersteller wollen in der er-sten Reihe fahren, was effiziente Leistung, niedrige Verbrauchs-werte und höchste Sicherheits-

    standards angeht. Darum er-staunt es umso mehr, dass erst für wenige Hersteller ein Anti-blockiersystem zur Selbstver-ständlichkeit geworden ist. Doch was nicht ist, wird in den nächsten Jahren sicher noch werden. Wie so vieles, was heu-te noch undenkbar ist. Bei-spielsweise der Hybrid-Antrieb für Motorräder oder die Brenn-stoffzelle unterm Sattel. Für die Zukunft auf zwei Rädern ist nichts mehr undenkbar und die Forschung läuft bereits auf vollen Touren.

    Apropos Touren: Es muss nicht immer die Route 66 sein, ein Wochenende in benachbar-ten Regionen kann auch schon sehr befreiend wirken. Das Wallis und der Schwarzwald sind schnell erreichbare De-stinationen, die sich in den letz-ten Jahren mehr und mehr auf

    Motorradfahrende eingestellt haben. Hat man sich in früheren Zeiten mit dem triefenden Le-derkombi in einer blankge-putzten Hotelhalle noch etwas deplatziert gefühlt, bekommt man heuer freundlich erklärt, wo der Trockenraum für die Klamotten zu finden ist (mehr Tour-Infos auf den Seiten 69 und 70).

    Dieser Gesinnungswandel hat handfeste kommerzielle Gründe: Es fahren immer mehr und immer kaufkräftigere Leute Motorrad. Die Swiss-Moto hat in diesem Jahr jedenfalls erneut einen Besucherrekord gemel-det. 63000 Junge und Alte, Män-ner und Frauen sind Ende Fe-bruar zur Messe nach Zürich gepilgert, um sich der Faszinati-on «motorisiertes Zweirad» hin-zugeben. Und wir tun es auch, auf diesem 10-seitigen Special.

    InhalT

    Der Hybrid-Antrieb ist nicht undenkbar Das Hybrid-Bike «Luxair» aus dem Hause Yamaha wird von einem Verbrennungsmotor und einem in der Hinterradnabe integrierten Elektroaggregat angetrieben. «Bobby», der zusammenklappbare Roller für den Stadt-verkehr, setzt auf Elektroantrieb. Und selbst die Brennstoffzelle unterm Sattel ist nicht mehr undenkbar – die Forschung für das Motorrad der Zukunft läuft auf Hochtouren. Seite 66

    Automatik bringt die Erlösung in der StadtMit Honda, Yamaha und Aprilia wagen drei Hersteller den Schritt zum automa-tischen Getriebe. Aber jeder auf seine eigene Art. Bei der Aprilia Mana 850 kann der Fahrer – ohne die Hand vom Gas zu nehmen – per Knopf-druck oder Fusshebel zwischen sieben verschiedenen Über-setzungsverhältnissen wäh-len. Seite 67

    ABS ist kein Luxus Die Entwicklung eines Antiblockiersystems für Motorräder hat grosse Fortschritte gemacht. Und das ist auch gut so. Denn mit ABS ausgestattete Töff erreichen signifikant kürzere Bremswege unter geringerer Beanspru-chung des Fahrers. Im Modelljahr 2008 sind in der Schweiz über 60 Motorräder serienmässig oder optional mit ABS ausgestattet, darunter güns-tige Einsteigermodelle und neu auch zwei Harley-Davidson. Seite 67

    Wo Motorradfahrer willkommen sindDer Schwarzwald ist vom Rentner- zum Biker-paradies geworden, und aus dem Wallis sind die Besucher auf zwei Rädern gar nicht mehr wegzudenken. Reiseberichte und bikerfreund-liche Adressen für spontane Wochenend- Touren in nahe Regionen. Seite 69 und 70

    VerAntWortliCh FÜr dieSen SPeCiAl: SAndrA Willmeroth redAKtionelle mitArBeit: dAniel jAuSlin

    Handelszeitung | Nr. 13 | 26. März.– 1. April 2008

    Specialwww.handelszeitung.ch

    Motorrad

    Neuheiten 2008 Frische Designs, mehr Leistung, geringere Abgaswerte: Das neue Modelljahr. Seiten 62 – 65

    GadGeTS

    Beim Fahren telefonieren,

    mit dem Sozius reden oder

    das Navigationsgerät

    bedienen. Ein neues

    Gerät

    machts

    möglich.

    Zubehör ab Seite 67

    MV

    Agu

    stA

    ZVg

    die mV Augusta Brutale: exotische Kraft, leichtes handling, bulliges drehmoment:

    117 nm bei 8100 u/m.

    Es zählen Einzigartigkeit, Grazie und die HistorieMoTorradMarKT Allen CO2-gesprächen und umweltdiskussionen zum trotz: Der motorisierte Verkehr auf zwei Rädern bahnt sich seinen Weg durch die schweiz – im vergangenen Jahr mit einem Wachstum von 4,5 Prozent.

    MoTorradMarKT SchweIz: ToP TenMarke Land Zulassungen Marktanteil Differenzzum 2007 (in%) Vorjahr(in%)Yamaha Japan 7659 16.5 –6.3Honda Japan 6888 14.9 –0.7Piaggio Italien 5552 12.0 13.2Suzuki Japan 3364 7.3 0Sym/Sanyang Thailand 2431 5.3 17.8BMW Deutschland 2130 4.6 0Harley-Davidson USA 2069 4.5 25Kawasaki Japan 1919 4.1 –10.9Aprilia Italien 1635 3.5 2.9Peugeot Frankreich 1587 3.4 –35.8Gesamtmarkt 46285 – 4.6 davonRoller 23310 50.4 6.1 Quelle: «hAnDelsZeitung»

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    HANDELSZEITUNG | nr. 13 | 26. März—1. April 200862 | NeuheiteN 2008 mOtORRAD

    Gilera GP 800

    RolleR Sie lassen die Autokolonnen stehen und finden immer einen Parkplatz. Doch nicht nur deshalb werden Roller zu Lifestyleobjekten.

    Genua: Morgens mit dem Auto zur Arbeit zu fahren ist fast unmöglich gewor-den. Die Verkehrssituation lässt es nicht zu, pünktlich am Arbeits-platz zu erscheinen. Parkplätze sind knapp und teuer. Da schauen sich die cleveren Italiener nach einem alternativen Verkehrsmittel um und haben den Roller wieder-entdeckt.

    Die Strassen wimmeln nur so von Scootern. Überholen links und rechts. Vor den Fahrzeugen Stel-lung beziehen – und bei Grün pre-schen die Roller weit vor den schwerfälligen Autos über den As-phalt der ligurischen Hauptstadt. Erstaunlicherweise haben sich die Automobilisten dieser Situation angepasst, und sogar die Polizei weicht den Rollern aus und ge-währt Vortritt, wo eigentlich gar keiner wäre.

    Bunt treiben es die Anbieter der Scooter auch in der Schweiz. Rol-ler haben hierzulande einen Marktanteil von gut 50% erreicht und liegen nach wie vor im Trend. Die Piaggio-Gruppe hält die Markt-leaderstellung tapfer. Die Gründe liegen auf der Hand: Tradition, Innovation und Exklusivität. Wird sich das städtische Bild unserer Metropolen dem südlichen Nach-barn anpassen? Benvenuto in Svizzera! (dja)

    Flinke FlitzerVespa GTV 250 i.E.

    Die Höchstgesch-windigkeit von 193 km/h auf einem Rol-ler – so etwas gab es noch nie. GP-800-Fahrer sind keine Verkehrs-hindernisse, sondern Athleten mit bes-ter Kondition. Der Powertrain stammt aus dem Hause Aprilia (Mana) und sorgt für atemberaubende, ruckfreie Beschleunigung. So viel Leistung muss mittels Kette auf das 15“-Hinterrad übertragen werden. Das Konzept be-

    ruht auf dem Komfort eines Sport-Tourers in Verbindung mit den Vor-

    teilen des Automatikgetriebes eines Rollers. Ein hervorragendes Handling verdankt der Kraftprotz seinem High-tech-Fahrwerk: Aluminiumschwinge, Zentralfederbein und 41-mm-Vorder-radgabel. Seine Brembo-Bremsanlage verzögert, was der V2-Zylinder-Ein-spritzer so rasant beschleunigt hat. Schade, dass auch gegen Aufpreis kein ABS angeboten wird. (dja)

    Kennzahlen

    Motor 2-Zylinder V90hubraum 839 ccmleistung 69 PSTankinhalt 14 lGetriebe Automatikantrieb KetteSitzhöhe 790 mmleergewicht 262 kgBremsen Kein ABSPreis 14495 Franken

    Kennzahlen

    Motor 1-Zylinderhubraum 244 ccmleistung 21 PSTankinhalt 10 lGetriebe Automatik

    antrieb KardanSitzhöhe 810 mmleergewicht 149 kgBremsen Kein ABS

    Preis 8895 Franken

    Der Vespa-Urgrossvater aus dem Jahre 1946 steht Pate für das Design der neu-en Vespa GTV, weckt schlummernde Emo-tionen und verleiht der neuen Kreation längst vergangenes Flair. Viel Chrom und analoge Rundinstrumente – andere Hersteller benut-zen LED-Anzeigen – geben Zeugnis der klassischen Epoche. Unter der Echtledersitz-

    bank (!) in Doppelsitzoptik befindet sich ein geräu-miges Staufach. Der ver-chromte Gepäckträger

    nimmt die Retro-Tasche für die Fahrt zur Arbeit auf.

    Die Verschalung verhindert, dass Hosen und Schuhe nass oder schmutzig werden. Der 250er Motor tut tapfer seinen Dienst und läuft zuverlässige 120 km/h – so-fern man einen Autobahnabschnitt meistern muss. Back to the roots. (dja)

    Kennzahlen

    Motor 1-Zylinderhubraum 399 ccmleistung 33 PS

    Tankinhalt 12 lGetriebe Automatikantrieb KardanSitzhöhe 790 mm

    leergewicht 219 kgBremsen Kein ABSPreis 10995 Franken

    Einzigartig ist auch der MP3 von Piaggio. Zwei Vorderräder und ein Hinterrad ver-leihen dem Italiener ganz eigene Gene. Oh-ne Ständer bleibt er aufrecht stehen – die Handbremse muss aktiviert werden – und erinnert optisch eher an ein Snowmobil oder einen Jetski. Das System der beiden Vorder-räder bewirkt ein hohes Mass an Sicherheit und Stabilität. Ein wohl einzigartiges Fahrer-lebnis. Die Einzelradaufhängung der Vorderräder erlaubt Schräglagen von bis zu 40 Grad, was zügige Kurvenfahrten ver-

    spricht. Dank der optimierten Gewichts-verteilung auf zwei Vorderräder erreicht der MP3 trotz Mehrgewicht eine her-vorragende Stabilität – bei dyna-mischer Fahrweise. Viel Platz für Einkäufe findet man im einge-bauten Stauraum (48 l). Unterm Sattel ist zudem Platz für 2 Helme. Ein Nachteil merkt man in der Stadt aber gleich: Trotz der mit anderen Rollern iden-tischen Breite (750 mm) kommt man nicht so leicht zwischen den Autos durch. (dja)

    Piaggo MP3 400

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  • 26. März—1. April 2008 | HANDELSZEITUNG | Nr. 13

    Seit gut 15 Jahren gilt die Monster als Mutter aller Naked-Bikes. Der puristische Look verkörpert den Inbegriff italienischen Designs und führte zum Mythos Monster – welcher jetzt mit der 696 die Evolutionsstufe «modern» er-reicht hat. Der vom Superbike stammende Git-terrohrrahmen, der Einspritzmotor sowie die Bremsen und Federungen beruhen auf jüngsten Rennerfahrungen. Falls nicht der Fahrer oder die Fahrerin Blicke auf sich zieht, übernimmt die 696 dieses Kunststück – dank raffiniertem Design. Das komfortable Fahr-werk in Verbindung mit dem kraftvollen, sanft ansprechenden, luftgekühlten Twin-Motor ga-rantiert Fahrspass pur. Dank gezielter tech-nischer Weiterentwicklungen leistet die kleine und wendige Monster 80 Pferdestärken. Die Sitzbank wurde etwas tiefer und schmaler ge-staltet. Keine Angst: All jenen, welchen die 696 nicht gefällt, stehen fünf weitere Monster mit bis zu 130 PS im «Park» zur Auswahl. (dja)

    Die Upside-Down-Gabel bietet hervorragende Dämpfungseigenschaften und lässt sich indi-viduell einstellen. Das samtweiche Ansprechen in der ersten Hälfte des Federwegs wird durch straf-feres Dämpfungsverhalten in der zweiten Hälfte er-gänzt. Diese Eigenschaften ermöglichen dem Fah-rer sowohl eine komfortable als auch eine sport-liche Fahrweise. Der Motor basiert auf dem der Z1000, jedoch mit einer um ein Viertel reduzierten Bohrung. Die aggressiven Bikini- und Seitenver-kleidungen verleihen der Z 750 einen muskulösen, geduckten Look, ähnlich einer Raubkatze in Lauer-stellung. Ein leichter Druck auf den Lenker, und die Kawa folgt dem Befehl. Die gewandte Raubkatze krallt sich mit den Michelin Pilot Power 2CT in den Asphalt und erreicht eine Schräglage von über 51 Grad. Wow! Das sind nur knapp 4 Grad weniger

    als eine echte Moto GP Maschine auf

    Slicks. Bei einer Tour im Schwarz- wald sind Schräg-lagen dieser Art ein Hammer. (dja)

    Das «Downtown Party Bike» wird immer mal wieder spontan bei seinen Freunden oder der Stammbeiz auftauchen, bewundernde Blicke und Kommentare ernten, um dann wieder mit donnerndem Motor das Weite zu suchen. Die Honda ist kompakt und strahlt das Leistungs-potenzial schon im Stillstand aus. Die mächtige Ein-Liter-Maschine brüllt bei jedem Dreh des Handgelenks auf und katapultiert den Biker in Rekordzeit auf die gewünschte Geschwindigkeit. Das Manövrieren ist ebenso einfach wie das zü-gige Fahren auf schnellen, kurvenreichen Land-strassen. Verantwortlich für dieses inspirierende Leistungskonzert zeichnet ein direkter Ab-kömmling von Hondas motorsporterprobter CBR1000RR Fireblade (178 PS), welche 2007 die World Superbike Meisterschaft gewann. Auch die nackte Version wird immer noch mehr als genü-gend leisten, um manchem Sportler die LED- Rückleuchten zu zeigen. (dja)

    mOTORRAD NeuheiTeN 2008 | 63

    Ducati Monster 686

    Die vollverschalten Sportbikes waren lange das Alpha und Omega in der Bikerszene: Höchster Stand der Technik, möglichst nahe an den Wettbewerbsmotorrädern und vor allem mit einem tiefen Stummellenker – zur bestmöglichen Gewichts-verteilung auf dem Sportgerät. Jeder, der ein solches Bike gefahren ist, weiss: Auf der Rennstrecke gibt es nichts Schnelleres und Unbequemeres. Für den Stras-seneinsatz sind die abgespeckten, aber nicht minder modernen Nakeds der ideale Kompromiss zwischen Schnelligkeit und Bequemlichkeit. Dank einem kom-fortablen Superbikelenker und dem Verzicht auf die

    Plastikverkleidung stehen die Bikes ganz oben auf der Verkaufsstatistik des Schweizer Motorradhandels. Kein Wunder, denn ob zum Ausritt in die Stadt, auf den Berg oder um den See, die neue Generation ist handlich, leicht, und jeder und jede kommt auf Anhieb mit der Maschine zurecht. Denn sie lässt sich beim lässigen Drive durch die City genauso leicht und genussvoll fah-ren wie auf kurvigen Pässen. Oft sind die Motoren di-rekt von den Rennsportmaschinen abgeleitet. Weniger Leistung, aber mehr Drehmoment entspricht exakt den Erwartungen im Strassenverkehr. Dort bedeutet weniger Schalten gleich mehr Komfort. (dja)

    Nackte Tatsachennaked bikes Die auf das Wesentliche konzentrierten Motorräder bieten den besten Kompromiss zwischen Schnelligkeit und Bequemlichkeit. Der Verkauf boomt.

    kennzahlen

    Motor 4-Zylinderhubraum 748 ccmleistung 106 PSTankinhalt 18,5 lGetriebe 6-Gangantrieb Kettesitzhöhe 815 mmleergewicht 203 kgbremsen ABS mit Aufpreis 600 FrankenPreis 11790 Franken

    kennzahlen

    Motor 4-Zylinderhubraum 998 ccmleistung ca. 145 PS (Schätzung der Redaktion, keine Angabe des Herstellers)Tankinhalt 17 lGetriebe 6-Gangantrieb Kettesitzhöhe 828 mmleergewicht

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    HANDELSZEITUNG | nr. 13 | 26. März—1. April 2008

    Mit der neuen Rocker aus der Softtail-Linie hat Harley voll ins Schwarze getroffen. Zielgenau hat die Marktforschung ihr Publi-kum ausgewertet und ein sagenhaftes Bike lan-ciert. Das 240er Hinterrad wird von einem mit-schwingenden Kotflügel abgedeckt, welcher dicht über dem breiten Gummi liegt und sich gemeinsam mit dem 18“-Leichtmetall-Guss-rad bewegt. Dank dem Gabelwinkel von knapp 40 Grad fährt die Rocker dem Horizont ent-gegen und will immer mehr Asphalt unter die Räder bekommen. Trotz des beachtlichen Gewichts ist die neue Softtail auf keinen Fall be-

    häbig. Der Twin Cam 96B Motor hat genügend Drehmoment, um das Getriebe ordentlich zum Schwitzen zu bringen.

    1903 haben William S. Harley und Arthur Davidson ihr erstes Motorrad gebaut. Dieser langen Tradition fühlt sich der Hersteller ver-pflichtet. Noch nie waren diese Bikes aus Milwaukee so zuverlässig wie heute. Rocker-fahrer – ob mit Lederjacke oder im Armani- Anzug unterwegs – treffen sich immer und überall zu einem schäumenden Bier. (dja)

    Chrom, Lack, Leder und Gummi bestimmen die Extravertiertheit dieser Bikes – oder deren Fahrer! Ein Anspruch auf Exklusivität be-steht ebenso oft wie der Wunsch nach einem Unikat.

    Breite Hinterräder, satter, brummiger Sound, viel Hub-raum und tiefe Sitzpositionen. Bequemes, ja nonchalantes Fah-

    ren ist angesagt. Leistung und Kurvengeschwindigkeiten treten den Rücktritt an und lassen sich von historischen Echtheiten überholen. Steve McQueen auf einer Triumph ist ebenso stil-sicher wie die Schweizer Kult-band Gotthard auf Harley-Davidson. Ge-rade diese beiden Her-

    steller mit ihrem Image boomen im Markt. Ein anderes Verdienst hilft dem boomenden Verkauf in diesem Segment aber ebenso stark. Der geringe Wertverlust dieser Traditionsmarken macht ein Leasing sowohl interessant wie auch sinnvoll. Ab 128 Fr. mo-natlich bieten die Amerikaner beispielsweise das Kultbike

    Sportster 883 an. (dja)

    64 | NeuheiteN 2008 mOtORRAD

    Blitzender Mythoscruiser Wenn die Jahre die Ruhe und gelassenheit gebracht haben, ist es vielleicht an der zeit, auf einen coolen Cruiser umzusatteln.

    Kennzahlen

    Motor 2-Zylinder V45hubraum 1566 ccmleistung 100 PSTankinhalt 15 l

    Getriebe 6-Gangantrieb Zahnriemen

    sitzhöhe 660 mmleergewicht 291 kgBremsen Brembo-4-KolbenPreis 53720 Franken

    Saxon Firestorm

    Die hohe Fertigungsqualität und die bausteinartige Herstellung ermöglichen es Saxon aus Arizona, ein individuelles Bike ab Werk herzustellen. Die Firestorm ist eine lange, niedrige Pro-Street im Low-Rider-Stil. Passend dazu der bullige S & S-Motor im Softtail-Rahmen und der wuchtige 260er Hinterreifen. Das «Custo-mising» geschieht in mehreren Stufen und kostet etwa 6000 Franken. Dazu gehört unter anderem: Polieren oder Schwärzen von Motor und Getriebe, Auswahl aus fünf verschiedenen, polierten Billet-Felgen oder die vollständige Lackierung auf Kun-

    denwunsch. Die Saxon ist mit sehr viel Liebe und Gefühl zum

    Detail gestylt und lässt sich komfor-tabel fahren. Gewöhnungsbedürftig bleibt die Schaltung auf der rechten Seite des Motorrades, obwohl diese Anordnung eine bessere Balance des Gefährts verspricht. Vor vier Jahren wurde Saxon gegründet und hofft auf gute Verkaufszahlen mit dem Importeur Urs Erbacher. (dja)

    Kennzahlen

    Motor 2-Zylinder V48hubraum 1854 ccmleistung 90 PSTankinhalt 17 lGetriebe 5-Gangantrieb Zahnriemensitzhöhe 735 mmleergewicht 320 kgBremsen Vorne Dualscheiben mit 4 KolbenPreis 24590 Franken

    Kennzahlen

    Motor 3-Zylinderhubraum 2294 ccm

    leistung 108 PSTankinhalt 22,3 lGetriebe 5-Gangantrieb Kardansitzhöhe 736 mmleergewicht 362 kgBremsen Kein ABSPreis 28490 Franken

    Yamaha XV 1900 Midnight Star

    Triumph Rocket III Touring

    Harley Davidson FXCW Rocker

    Kennzahlen

    Motor 2-Zylinder VHubraum 1 584 ccmLeistung 71 PSTankinhalt 18,9 lGetriebe 6-GangAntrieb ZahnriemenSitzhöhe 622 mmLeergewicht 300 KgBremsen Kein ABSPreis 25999 Franken

    Foto

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    26. März—1. April 2008 | HANDELSZEITUNG | nr. 13

    Kennzahlen

    Motor 3-Zylinder Reihehubraum 1131 ccmleistung 125 PSTankinhalt 22 lGetriebe 6-Gangantrieb KetteSitzhöhe 810 mmleergewicht 205 kgBremsen Kein ABSPreis 18540 Franken (inkl. Koffer und Topcase)

    Benelli Trek 1130

    Kennzahlen

    Motor 1-Zylinderhubraum 660 ccmleistung 48 PSTankinhalt 22 lGetriebe 5-Gangantrieb KetteSitzhöhe 895 mmleergewicht 183 kgBremsen Kein ABSPreis 11910 Franken

    Yamaha XT 660Z Ténéré

    mOTORRAD NeuheiTeN 2008 | 65

    Kennzahlen

    Motor 2-Zylinder-Boxerhubraum 1170 ccmleistung 105 PSTankinhalt 33 lGetriebe 6-Gangantrieb KardanwelleSitzhöhe 890 – 910 mmleergewicht 223 kgBremsen Integral ABS inkl. (teilintegral, abschaltbar)Preis 20450 Franken

    Unkompliziert, bequem und trotzdem noch immer im Gelände gängig, ebnen die Alleskönner den Weg über die Alpen ebenso wie lange Autobahnfahrten zu den Fjorden Norwegens. Im aufrechten und hohen

    Sitz und mit spendabler Beinfreiheit werden Muskelkrämp

    fe und Rückenschmerzen zum PAL (= Problem anderer Leute). Und dank ausgefeilter Koffersysteme ist das Beladen auch für

    mehrwöchige Ausflüge – inklusive

    der Garderobe für Opern oder Thea

    terbesuche – bei den Allroundern kein Problem. Wer den Komfort und die Vielseitigkeit dieser Klasse kennen gelernt hat, wird kaum zu einem Wechsel zu überreden sein. Denn nicht nur für lange Reisen, sondern ebenso für die tägliche Fahrt ins Geschäft lassen sich die Allrounder nutzen. Ohne Gepäcksystem sind sie schlank genug, um problemlos auch durch enge Gassen zu finden.

    Die wichtigsten Neuerungen im Modelljahr 2008 sind italienisch: Mit Moto Guzzi, Moto Morini und Benelli entern gleich drei neue Reisetöff «made in Italy» den nach wie vor von BMW und Honda dominierten Markt. (wil)

    Pure ReiselustReiSe-enduRoS Aufsitzen, losfahren, ankommen – das ist das Motto der kräftigen Allrounder für Autobahn, Stadt, Land und freies gelände.

    auf ihre spritzigen Kosten, da sie das Motorrad damit wieder über das Hinterrad steuern können. Für zusätzlich verbesserte Geländetauglichkeit sorgt das verstärkte und etwas kürzer übersetzte Getriebe. (wil)

    Zurück ins Gelände: BMW hat die neue R 1200 GS und ihr Schwestermodell Adventure im Modelljahr 2008 nur sanft renoviert und primär fürs Gelände getrimmt. Der auf 105 PS verstärkte Motor nützt in freier Wildbahn zwar wenig, wohl aber die neue Einstellung für wilde Fahrten über Stock und Stein, um welche die bewährte elektronische Fahrwerkssteuerung ergänzt wurde. Damit konnte verloren gegangener DriftingSpass zurückgeholt werden, denn das GeländeASC lässt ein durchrutschendes Hinterrad bis zu einem gewissen Mass zu. OffroadFahrer kommen so wieder

    BMW R 1200 GS Adventure

    Sie ist wieder da, die «neuegutealte Transe». Die Designschmiede bei Honda hat dem 08er Modell nach den aggressiveren Varianten der Vorjahre wieder zu mehr Rundungen verholfen. Und die Kollegen aus der Technik haben mit dem um 5 auf insgesamt 60 PS verstärkten VMotor und einem um 33 auf 680 ccm vergrösserten Hubraum das ihrige zur Erneuerung eines der meistverkauften Motorräder Europas beigetragen. In puncto

    Sicherheit sorgt das ABS zusätzlich für ein gutes Gefühl und die breitere Sitzbank zudem noch für längeres Sitzfleisch. Im Fahrtest macht sich das von 21 auf 19 Zoll verkleinerte Vorderrad sofort mit einem Mehr an Stabilität bemerkbar, vor allem in schnellen, langgezogenen Kurven. Ein weiterer Pluspunkt des treuen Allrounders ist der geregelte Katalysator, der für die Einhaltung der Abgaswerte nach Euro 3 sorgt. (wil)

    Honda Transalp 700

    Kennzahlen

    Motor 2-Zylinder V52hubraum 680 ccmleistung 60 PSTankinhalt 17,5 lGetriebe 5-Gangantrieb KetteSitzhöhe 841 mmleergewicht 205 kgBremsen Combined ABSPreis 12100 Franken

    Kennzahlen

    Motor 2-Zylinder V87hubraum 1187 ccmleistung 120 PSTankinhalt 25 lGetriebe 6-Gangantrieb KetteSitzhöhe 840 mmleergewicht 198 kgBremsen BremboPreis 19990 Franken

    Moto Morini Granpasso 1200

    Moto Guzzi Stelvio

    Kennzahlen

    Motor 2-Zylinder V90hubraum 1151 ccmleistung 105 PSTankinhalt 18 lGetriebe 6-Gangantrieb ZahnriemenSitzhöhe 820 – 840 mmleergewicht 214 kgBremsen ABS Aufpreis ca. 1000 FrankenPreis 19990 Franken

    Foto

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    HANDELSZEITUNG | nr. 13 | 26. März—1. April 200866 | Technik mOTORRAD

    Christoph franz

    «Ram Air» ist eine Vorrichtung zur mengenmässigen Steigerung des Benzin-Luft-Gemischdurchsatzes durch den Vergaser oder die Ein-spritzanlage hin zum Brennraum. Das Ram Air System nutzt die Energie des Fahrtwindes zur Erhö-hung des Staudrucks im Ansaugsys-tem. Dazu wird eine Öffnung vor-ne an der Verkleidung positioniert und der sich darin stauende Fahrt-wind in den Ansaugtrakt einge-leitet. Ziel ist es, eine signifikante Leistungssteigerung des Motors (bis zu 6%) durch besseren Befül-lungsgrad der Brennräume zu er-wirken. Mit der ZZ-R 1100 wurde das innovative Lufteinlasssystem von Kawasaki 1990 zur Serienreife gebracht.

    «König der Airbox»Bei Fahrzeugen ohne Ram Air

    herrscht in der Airbox (Luftfilter-kasten) dank des Ansaugvorgangs des Motors immer Unterdruck. Wenn der Lufteinlass an der Ver-kleidung richtig platziert wird, ist der Luftdruck der in die Airbox strömenden Luft bei hohen Ge-schwindigkeiten signifikant höher als der normale atmosphärische Druck. Der Staudruck beträgt bei 200 km/h ca. 0,02 bar gegenüber dem normalen Umgebungsdruck.

    «König der Airbox» ist jeweils der Hersteller, dem es gelingt, mit

    dem tatsächlichen Staudruck in der Airbox möglichst nahe an den bei der jeweiligen Geschwindig-keit theoretisch maximal erreich-baren Staudruck heranzukom-men. Der beste Angriffspunkt an der Verkleidungsnase, korrekt ge-wählte Querschnitte, ein grosses Volumen zur Beruhigung der Luft-turbulenzen, gute Abdichtung und ein grosses Luftfilterelement mit möglichst geringem Druckverlust scheinen die richtigen Lösungsan-sätze zu bieten.

    Ebenso wichtig wie der Über-druck in der Airbox ist der Vorteil der kälteren Ansaugluft, da der An-saugvorgang im Frontbereich statt-findet und nicht unter dem Tank oder der Sitzbank, wo die Ansaug-luft bereits aufgrund der vom heis-sen Motor abgestrahlten Hitze vor-gewärmt wurde. Da sich Luft bei

    der Erwärmung ausdehnt, kann man mit kühlerer Luft mehr Sauer-stoff in den Brennraum bringen. Dadurch erhält man eine bessere Zylinderfüllung und somit mehr Motorleistung.

    Das heutige Ram Air System ist aber nicht mit dem in den 70er Jahren bei luftgekühlten Motoren verwendeten Ram Air System zu verwechseln. Damals handelte es sich um ein System zur effektiveren Motorkühlung bei fahrtwindge-kühlten Motorradmotoren. Durch besondere Ausformung der Zylin-derkopfkühlrippen wurde der Fahrtwind zwangsweise so ge-führt, dass die Kühlung des Zylin-derkopfes und der Zylinder ver-bessert wurde.

    Christoph franz, fibag aG-Kawasaki,

    safenwil.

    Leistungssteigerung mit Hilfe des FahrtwindesRam aiR SyStem Durch die geschickte nutzung der energie des Fahrtwindes kann die Motorleistung des Motorrads um bis zu 6 Prozent gesteigert werden.

    Kawasaki zz-r 1100 mit ram air system (rot) und airbox.

    hanspeter Küffer

    Lang, tief und rundum verschalt – das Future-Bike Luxair scheint von einer Serienproduktion Lichtjahre entfernt zu sein – doch der Schein trügt. Gleichzeitig angetrieben von einem Verbrennungsmotor und einem in der Hinterradnabe integ-rierten Elektroaggregat verspricht das erste Hybridmotorrad von Ya-maha echte Innovation. Wird stark beschleunigt, wirkt der Elektromo-tor unterstützend, im Schiebebe-trieb – beim Bremsen und bei Tal-fahrten – arbeitet er als Generator zum Aufladen der Batterie.

    Etwas Ähnliches tut sich bei den Vierrädern. Tesseract heisst ein Vierrad-Hybridkonzept von Yamaha. Im Unterschied zu Quads und ATV neigt sich die Tesseract bei Kurvenfahrten wie ein norma-les Rad in Schräglage. Um das Um-kippen beim Anhalten zu verhin-dern, wird das Neigesystem im Stillstand automatisch blockiert. Im Vergleich zu konventionellen Motorrädern verspricht die Tes-seract mehr Stabilität und Sicher-heit sowie höhere Leistung und ei-ne deutlich bessere Energieeffizi-enz durch den Hybridantrieb mit Benzin- und Elektromotor.

    Etwas exotisch kommt «Bobby» daher: Er sieht aus wie ein klapp-bares Serviertischchen, doch ist er weit mehr als das. Leicht, kompakt und mit wenigen Handgriffen zu-

    sammenklappbar, passt der pfif-fige Elektroroller in jeden durch-schnittlich grossen Autokoffer-raum. Der im Mittelteil unterge-brachte Akku kann mit einem Handgriff ausgetauscht oder an die Ladestation angeschlossen werden. Das persönlich codierte Handy ersetzt den Zündschlüssel.

    BrennstoffzellenantriebNoch ein bisschen weiter in die

    Zukunft blickt Yamaha mit den beiden mit Brennstoffzellen be-triebenen Zweirad-Prototypen FC-Dii und FC-Aquel. Letzterer ver-fügt über ein System, welches mit komprimiertem Hydrogengas ar-beitet. In Kombination mit einer zweiten, wieder aufladbaren Bat-terie sowie durch Metall-Sepera-toren in den Brennstoffzellen konnte ein leichtes, kompaktes

    Fahrzeug mit hoher Effizienz er-reicht werden. Gleiches gilt für den Prototypen FC-Dii, den Yamaha in Zusammenarbeit mit der «New Energy and Technology Develop-ment Organization» entwickelt hat. Das mit einem Methanol-/Wassergemisch betriebene Brenn-stoffzellensystem weist die bislang höchste Feststoffdichte der kW1-Klasse auf.

    Zurzeit ist die Ökobilanz von mit Brennstoffzellen betriebenen Fahrzeugen noch negativ. Das heis-st, der Aufwand zur Herstellung und Speicherung des Betrieb-stoffes ist höher als zum direkten Betrieb des Fahrzeuges selbst. Doch das könnte sich in einer Zeit von Klimaschutzdebatten, Treib-stoffzuschlägen und permanent steigenden Rohstoffpreisen schnel-ler als erwartet ändern.

    Mutige Visionen für eine energiesparende Zukunft innovationen Das Motorrad mit Hybridantrieb, der zusammenklappbare elektroroller für den Stadtverkehr oder das mit Brennstoffzellen betriebene zweirad: nichts ist mehr undenkbar.

    futuristisches Design und hybride antriebstechnik: Die Yamaha Luxair.

    zVg

    zVg

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    26. März—1. April 2008 | HANDELSZEITUNG | nr. 13 mOTORRAD Technik | 67

    GoldwinG innovationen zahlen sich aus. Der neue Airbag hat die Verkäufe der goldwing beflügelt.

    sandra willmeroth

    Was für Autos heute eine Selbstverständlichkeit ist, gab es bis letztes Jahr für Motorräder noch nicht: Den Airbag. Honda bietet seither als erster Motorradhersteller seine Goldwing mit einem Airbag an. Den GoldwingLiebhabern scheint es zu gefallen, 2007 wurden 96 Goldwings mit und nur 26 Stück ohne Airbag verkauft. Insgesamt immerhin 62,5% mehr als im Jahr 2006.

    In 0,060 Sekunden paratBei einem schweren Frontalzu

    sammenstoss messen die vier Sensoren an der Vorderradgabel die Veränderungen in der Geschwindigkeit, die durch den Aufprall verursacht wird. Innert 0,060 Sekunden nach dem Aufprall entfaltet sich der Airbag und fängt den Fahrer in der Vorwärtsbewegung ab.

    Der im Notfall pralle Luftsack ersetzt zwar nach wie vor keine schützende Karrosserie um den Fahrer, aber dennoch macht der Airbag auch bei Zweirädern Sinn. Dies haben zumindest Crashtests bewiesen. So hat der deutsche ADAC einen frontalen Aufprall einer Goldwing mit 72 km/h seitlich gegen einen stehenden PKW simuliert. Das Ergebnis war verblüffend: Der Airbag hat den Kopf und den Oberkörper des Dummys derart zurückgehalten, dass ein di

    rekter Kontakt dieser Körperteile mit dem PKW nicht oder nur in ganz geringem Mass stattfindet. Die gemessenen Dummywerte sind vom Kopf bis zum Kniebereich so niedrig, dass ein Motorradfahrer in diesen Bereichen völlig unverletzt bleiben würde. Lediglich im Schienbeinbereich treten erhöhte Belastungen auf, die zum Bruch beider Schienbeine führen würden – vergleichsweise mässige Verletzungen.

    Im krassen Gegensatz dazu steht das Crashergebnis ohne Airbag. Im Kopfbereich würden die

    Belastungen in einem realen Aufprall zu tödlichen Verletzungen führen. Darüber hinaus wird während des Aufpralls der Nacken extrem überstreckt, sodass unter Umständen mit einem Genickbruch zu rechnen ist. Zusätzlich brechen der rechte Oberschenkel und die beiden Schienbeine.

    Überfliegen wird verhindertDiese gewählte Unfallkonfigu

    ration stellt für den Fahrer des Motorrades zwar den Worst Case dar. Es muss im Normalfall davon ausgegangen werden, dass die En

    ergieeinwirkung auf den Motorradfahrer bei einem anderen Aufschlagwinkel durch dessen Abgleiten am Unfallgegner eher geringer ist.

    Durch die gute Rückhaltewirkung des Airbags kann man aber ebenso davon ausgehen, dass auch bei einem schrägen Auftreffen des Motorrades auf ein stehendes Hinderniss eine gute Schutzwirkung des Airbags erzielt wird. Zudem wird durch die Rückhaltewirkung des Luftkissens automatisch ein Überfliegen eines niedrigeren Hindernisses verhindert.

    Neuer Airbag kurbelt Verkauf anhonda Goldwing Gl 1800: seit 2007 in europa mit airbag (und aBs) erhältlich. Verkaufspreis: 41120 Franken.

    marco Biondi

    Auf den ersten Blick scheint die Mana ein ganz normales Motorrad zu sein. Modern und im typischen ItaloStyle designt. Dafür recht untypisch ist allerdings das Getriebe: Es lässt dem Piloten die Wahl zwischen Automatikgetriebe, TipTronic oder dem einfachen Gangwechsel per Fussschaltpedal.

    Das TipTronicSchaltsystem basiert auf einem Variomatikgetriebe, welches per Knopfdruck oder per Fussschaltpedal durch einen Stellmotor sieben verschiedene Positionen bzw. Übersetzungsverhältnisse einnimmt. Die TipTronicTasten (plus und minus) sind ähnlich wie bei einem Mountain Bike so am linken Lenkerhandgriff angebracht, dass dieser während des Schaltvorgangs nicht losgelassen werden muss. Speziell ist, dass während des Schaltvorgangs nicht vom Gas gegangen werden muss und somit durch den Gangwechsel die Leistungsentfaltung des 850 ccm Motors nicht unterbrochen wird.

    Einmal von der kurvigen Landstrasse in der Stadt angekommen, kann vom TipTronicModus per Knopfdruck in den AutomatikModus gewechselt werden, womit das Bewegen im Stadtverkehr ein

    fach gemacht wird. Hierbei kann zwischen drei verschiedenen Mappings, sprich Leistungsvarianten, gewählt werden: Regen, Touring oder Sport. Vor dem Warenhaus angekommen, kann der Helm dort verstaut werden, wo normalerweise der Treibstoff Platz findet, denn der Tank ist unter dem Sattel angebracht.

    Getriebe solcher Machart sprechen vor allem die Fahrer an, die es satt haben, sich im dichten Verkehr ständig mit Kuppeln und Schalten

    beschäftigen zu müssen, aber trotzdem nicht auf einen Roller umsteigen wollen. Vorteile bietet die neuartige Übersetzung jedoch auf jeden Fall und selbst der Fahrspass kommt dabei nicht zu kurz.

    Ob sich die Automatik analog zur Automobilbranche durchsetzen wird,

    wird sich in unserer Branche noch zeigen. Es sei jedoch daran erinnert, dass auch in der Autobranche zu Beginn alle über die «unsportlichen» Automatikgetriebe gelästert haben. Heute will keiner mehr darauf verzichten. Vom sportlichen Ferrari F430 bis hin zum komfortablen Bentley Continental wird nur noch mit dem Daumen geschaltet oder eben gar nicht mehr.

    marco Biondi, Verkaufsleiter, aprilia

    schweiz, Zürich.

    Automatik wird auch bei Motorrädern hoffähigGetriebe Selber schalten, Automatikgetriebe oder Tip-Tronik-Modus: Das Variomatikgetriebe lässt einem die Wahl.

    Vom Tip-Tronic- Modus kann

    per Knopfdruck in den

    Automatik- Modus

    gewechselt werden.

    Bernhard widmer

    «Ich freue mich, dass die Amis endlich ein Motorrad mit ABS anbieten. Das war für mich bisher immer ein klares Ausschlusskriterium. Jetzt bin ich gespannt auf die erste Probefahrt mit der TouringABSHarley.» Das schrieb kürzlich ein gewisser FranzJoseph im freebikerForum. Und so denken viele. Nach Jahren der gemeinsamen Entwicklungsarbeit mit den BremsenSpezialisten von Brembo präsentiert HarleyDavidson heuer zwei Modellreihen mit Antiblockiersystem.

    Das Besondere ist: Das ABS ist im Gegensatz zur Konkurrenz beinahe unsichtbar in der Radnabe integriert. Die klobigen GeberScheiben zur Messung der Raddrehzahl fehlen bei den Harleys. Der Computer erhält die Informationen über die Raddrehzahl durch HallGeber, die in der Radachse montiert sind. Nur ein diskretes schwarzes Kabel ist vorne sichtbar.

    Sicherheit ist kein Luxus mehrAntiblockiersysteme für Motor

    räder sind heute in aller Munde. Das war nicht immer so. Ganze 20 Jahre dauerte es, bis sich die ABSTechnologie bei Motorrädern durchsetzte. 1988 kam BMW mit dem ersten ABSMotorrad auf den Markt, so wie Mercedes Benz zehn Jahr zuvor das erste Auto mit serienmässigem ABS präsentierte. BMW und Mercedes? Man ahnt es: Die ABSTechnologie war anfangs teuer, zu teuer, um sich auf dem breiten Markt zu etablieren. Sicherheit blieb ein Luxus. Erst in den letzten fünf Jahren machte die Entwicklung Fortschritte, auch dank staatlicher Beschlüsse zur

    Verkehrssicherheit. So hielt die Deutsche Bundesregierung 2003 in einem Bericht zur Verbesserung der Motorradsicherheit fest, die Ausrüstung von Motorrädern mit ABS sei zu forcieren, da mit ABS signifikant kürzere Bremswege unter geringerer Beanspruchung des Fahrers erreicht würden. Im Modelljahr 2008 sind nun in der Schweiz weit über 60 Motorräder serienmässig oder optional mit ABS ausgestattet, darunter günstige Einsteigermodelle und auch zwei HarleyDavidsons.

    Motorradfahren und Sicherheit – ist der ewige Widerspruch jetzt gelöst? Nicht ganz. Denn die Sicherheit auf einem Motorrad hängt nach wie vor in erster Linie vom Fahrverhalten ab. Aus diesem Grund fanden es die Konstrukteure der amerikanischen Traditionsmarke Harley

    Davidson lange Zeit unnötig, die ABSTechnologie einzuführen. Typische HarleyFahrer gelten als Cruiser – ganz im Gegensatz zu einigen Fans von japanischen oder italienischen Rennboliden. Es sei garantiert sicherer, gemütlich auf einer Harley ohne ABS zu cruisen, als mit einem Supersportler mit ABS über Pässe zu hetzen – so dachte man bei HarleyDavidson. Dennoch bremst auch ein HarleyFahrer im Zweifelfall mit ABS besser als ohne – das zeigt jetzt auch ein HarleyVideo (siehe Fussnote).

    Ästhetik bleibt erhaltenZudem konnte die ästhetische

    Frage gelöst werden. Die HarleyKonstrukteure in Milwaukee haben sich nie bedingungslos technischen Innovationen unterworfen. Man war sich immer bewusst, dass die Zukunft von HarleyDavidson in der Vergangenheit wurzelt. Ohne dieses Bewusstsein hätte HarleyDavidson nie den Kultstatus erreicht, den sie bis heute geniesst. Technisch waren die Konstrukteure in Milwaukee schon lange fähig, ABSBremsen einzubauen. Tausende von PolizeiHarleys fahren seit Jahren mit ABS. Doch eben – bei HarleyDavidsons spielt das «Look and Feel» eine grössere Rolle als bei der Konkurrenz. Deshalb hat man mit der Einführung des ABS gewartet, bis eine technologische Lösung gefunden war, die auch ästhetisch überzeugt. Heuer bietet HarleyDavidson zwei Modellreihen mit optionalem ABS an: die Touring und die VRSC. So wird die Legende am Leben erhalten – mit Sicherheit.

    harley-Video unter http://www.youtube.com/

    watch?v=_VadhxX3kVm

    ABS gibt das sichere Gefühl nun auch auf zwei Rädern bremssystem Sicherheit ist beim Motorradfahren vor allem eine Fraged es Fahrverhaltens. neue Bremstechnologien wie das Antiblockiersystem sind dennoch sehr sinnvoll.

    aBs bei harley: Fast unsichtbar in der radnabe integriert.

    zVg

    zVg

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    HANDELSZEITUNG | nr. 13 | 26. März—1. April 200868 | Service mOTOrrAD

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    sprechanlage für Fahrer und Sozius und ermög-licht die Kommuni-

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    bernd de wall

    Die Tage werden länger, die Temperaturen milder – der Frühling steht wieder vor der Tür. Gerade Motorradbe-geisterte nutzen die ersten war-men Sonnenstrahlen umgehend für die erste kleine Tour in die Ber-ge oder an die Seen. Die ersten Meter sind dabei häufig die schwersten, schliesslich müssen sich Material und Mensch nach einem langen Winter wieder anei-nander gewöhnen.

    Das Können auf dem PrüfstandHaben die Reifen genügend

    Profil, funktioniert die Batterie und ist die Kettenspannung ausrei-chend? Ein gründlicher Sicher-heitscheck ist für viele bereits zur Routine geworden. Aber wie steht es um das eigene fahrerische Kön-nen, nachdem die letzte Spritztour schon einige Monate her ist? Bei dem einen oder anderen sind die Fahrfähigkeiten über die kalten Monate vielleicht ein wenig «ein-gerostet». Deshalb empfiehlt sich gerade zu Beginn der Motorradsai-son ein Fahrsicherheitstraining – übrigens nicht nur für Anfänger, sondern vor allem auch für Fortge-schrittene.

    Denn eines ist klar: Übung macht den Meister. Da es aber we-der erstrebens- noch erwün-schenswert ist, auch die Extremsi-tuationen im Alltag zu testen, macht ein Fahrtraining doppelt

    Sinn. Unter Anleitung von erfah-renen Instrukteuren wird poten-ziellen Extremfällen durch lang-sames Üben das Extreme einfach abgewöhnt. Zurück im Alltag gibt das Wissen, dass die Vollbremsung jederzeit mit Bravour auf den As-phalt gelegt werden könnte und dass das Motoarrd notfalls noch viel tiefer in die Kurve gelegt wer-den kann, mehr Gelassenheit.

    Die Angebote für professionelle Fahrtrainings setzen zum Teil un-terschiedliche Schwerpunkte. In

    allgemeinen Trainings erhält man Tipps, wie die Maschine sicher be-herrscht wird, welche Sitzposition die ideale ist, wie optimal auf As-phalt gebremst wird oder der Fah-rer ausweichen und gegenlenken kann, und es werden die Grund-sätze des vorausschauenden Fah-rens vermittelt. Fähigkeiten, die im Ernstfall Leben retten können.

    Die Allianz-Sicherheitstrai-nings werden in drei aufeinander aufbauenden Modulen angebo-ten, die optimal aufeinander abge-

    stimmt sind. Modul A konzentriert sich dabei auf Aspekte wie passive Sicherheit, Bekleidung, das Ken-nenlernen des Motorrades und Fahrübungen. In Modul B stehen anspruchsvolle Fahrübungen so-wie Kurvenfahrten mit Videokon-trolle auf dem Programm. Das drit-te Modul C schliesslich ist The-menbereichen wie dem Fahren in der Gruppe gewidmet.

    Rund 1000 Motorradfahre-rinnen und -fahrer nutzen dieses Serviceangebot jährlich, um fit für

    den Frühling zu sein. Die Kurse finden an 15 verschiedenen Orten in der Schweiz statt, die Teilnah-megebühr beträgt 100 Fr. für Kun-den und 230 Fr. für Nichtkunden. Der Verkehrssicherheitsrat (VSR) empfiehlt und unterstützt diese Fahrsicherheitstrainings und das Programm wird jährlich zertifiziert und genügt damit den Auflagen des VSR.

    bernd de wall, allianz Suisse,

    Unternehmenskommunikation, Zürich.

    Auch extreme Situationen testen fahrtraininG Kurse zum Saisonstart, Anti-Schleuder-Training oder drei Tage in voller geschwindigkeit auf dem Hockenheimring. Fahrtrainings erweitern die eigenen grenzen und geben mehr gelassenheit im hektischen Strassenverkehr.

    goo

    gle

    wie tief lässt sich das Motorrad legen? bei einem Fahrtraining kann man es auf sichere art herausfinden.

    Weitere fahrtraininGs

    tCs Tests & Trainings an mehreren Standortenwww.tcs.ch

    assr antischleuderschule regensdorfwww.assr.ch

    Kneubis Biker school Schöftlandwww.icompostella.ch

    Motodrive Usterwww.maxriedo.ch

    OfV Ostschweizwww.l-auto.ch

    freeride Lachenwww.freeride.ch

    Weitere auswahl unter www.fahrlehrer.ch

    VersiCherUnG Was war schon in der Haftpflicht gedeckt und wofür lohnt sich die Kasko? Spätestens bei einem Fahrzeugwechsel lohnt sich der Vergleich. Marcel Karrer

    Die Haftpflichtversicherung kommt nur für Schäden auf, die der Fahrer anderen zufügt. Und das Haft-pflichtobligatorium stellt sicher,

    dass Geschädigte im Strassenver-kehr nicht ohne finanziellen Schutz dastehen. Die Kaskoversicherung schliesst man hingegen sich selbst zuliebe ab. Im Gegensatz zur Haft-pflichtversicherung ist die Kasko-versicherung daher auch freiwillig. Gemeinhin unterscheidet man Teil- und Vollkaskoversicherung. • Die Teilkaskoversicherung deckt Schäden am Motorrad, die durch Diebstahl, Feuer, Elementarereig-nisse (zum Beispiel Hagel oder Erdrutsch), Tiere oder Vandalis-mus entstehen. Diese Risiken wer-

    den meist als Paket angeboten. Es gibt aber auch Gesellschaften, bei denen diese Module einzeln versi-chert werden können. • Die Vollkaskoversicherung deckt zusätzlich Schäden, die bei einer Kollision am eigenen Motorrad entstehen.

    Darüber hinaus kennen viele Versicherungen Zusatzdeckungen. Je nach dem müssen diese separat abgeschlossen werden. Auf diese Weise können zum Beispiel Park- und Marderschäden, aber auch die Reiseeffekten oder die Sicher-

    heitsbekleidung gegen Diebstahl und Beschädigung zusätzlich mit-versichert werden.

    In der Haftpflicht- und Kasko-versicherung belohnen einzelne Gesellschaften schadenfreie Jahre mit einem Bonus. Der Maximalbo-nus kann zum Teil auch geschützt werden – je nach Versicherung mit oder ohne Prämienaufschlag. Zu-dem kann man sowohl in der Haft-pflicht- wie auch in der Kaskover-sicherung Prämien sparen – indem man einen höheren Selbstbehalt wählt und für Kleinstschäden sel-

    ber aufkommt. Wer seine Num-mernschilder beim Strassenver-kehrsamt deponiert, muss für die nummernlose Zeit auch keine Ver-sicherung bezahlen. Einige Gesell-schaften bieten aber den soge-nannten Saisonrabatt an. Die Kun-den bezahlen eine tiefere Prämie, können das Motorrad aber trotz-dem das ganze Jahr benutzen. Da-für verzichten sie auf den Sistie-rungsrabatt.

    Marcel Karrer, leiter Motorfahrzeuge,

    «Zürich» Versicherungs-Gesellschaft, Zürich.

    Abgesicherte Freiheit auf zwei Rädern

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    26. März—1. April 2008 | HANDELSZEITUNG | nr. 13 mOTORRAD Reisen | 69

    sandra willmeroth

    Bei uns sind Motorradfahrer immer willkommen», ruft Heiner Gossen durch die Empfangshalle des altehrwürdigen Hotels Plättig auf der Bühler Höhe, kurz hinter Karlsruhe. Leicht irritiert füllen wir die Anmeldezettel aus. In den meisten Fällen werden Motorradfahrer mit durchnässten Lederkombis in Hotelhallen nicht so nett empfangen.

    Wir beziehen die Quartiere und entledigen uns der lästigen Sicherheitskleidung. Das nasse Zeug landet an Bügeln auf dem überdachten Balkon – in der Hoffnung, am nächsten Morgen in trockene Hosen steigen zu können. «Aber wir haben doch einen Trockenraum», erklärt uns Hotelbesitzer Heiner Gossen geduldig und zeigt uns geschwind den mit Entfeuchter und Wäscheleinen ausgestatteten Kellerraum.

    Der Schwarzwald ist schon lange nicht mehr nur eine Destination für Kurgäste. Das von der Deutschschweiz schnell erreichbare Mittelgebirge zwischen Karlsruhe und Schweizer Grenze hat sich in den letzten Jahren vom Rentnerparadies zum Bikerparadies erneuert. Töfffahrer finden hier ideale Bedingungen: Gute Strassen, reizvolle Landschaften und eine herzliche Gastfreundschaft. Diese wird

    sogar eigens für Motorradfahrer zertifiziert. Die regionalen Tourismusverbände vergeben die Auszeichnung «motorradfreundliches Hotel». Um die Affiche zu kriegen, sollten die Gastwirte zumindest gesicherte Parkplätze, einen Trockenraum und eine Schrauberecke mit dem nötigsten Werkzeug zur Verfügung stellen.

    Der Weg ist das ZielWeit sind wir an diesem ersten

    der vier Tage zwar nicht gekommen, doch wir zockeln gemütlich

    weiter Richtung Süden. Die Tour, die uns Hotelier Heiner Gossen empfohlen hat, führt ein Stück

    über die Schwarzwaldhochstrasse. Seit Sturm «Lothar» an Weihnachten 1999 die bewaldeten Hänge zum Teil kahl rasiert hat, bietet sich dem Reisenden eine romantische Fernsicht. «Jetzt lohnt die Fahrt über die Hochstrasse wieder. Vorher mussten die Gäste ja eine Leiter aufstellen, damit sie was sehen konnten», scherzte Heiner Gossen gestern noch. Der Hotelier hat nicht übertrieben. An den Stellen, wo der Sturm die Bäume stehen liess, führt die Hochstrasse mehr oder weniger geradeaus durch dichten Wald, der keinen Blick freigibt.

    Es knackt in den Ohren, als wir die zum Teil auf 1000 m. ü. M. gelegene Hochstrasse verlassen und uns dem Kurort Baiersbronn nähern. Noch vor einigen Jahren wurde hier diskutiert, ob man die Durchgangsstrasse für Motorradfahrer sperren sollte. Heute sind Biker ausdrücklich willkommen. Auch Baiersbronn will offensichtlich von dieser neuen Zielgruppe im Tourismus profitieren.

    «Wir haben hier keine Angst mehr vorm schwarzen Mann», behauptet Richard Sturtzel vom Tourismusbüro Baiersbronn – «ähh und vor der schwarzen Frau natürlich auch nicht», ergänzt er seinen

    gut gemeinten Willkommensgruss! Die Strasse durch Baiersbronn bleibt trotzdem gesperrt, doch nur zwischen 22 bis 6 Uhr.

    Abwechslungsreiche UmgebungLandschaftlich bietet der

    Schwarzwald für jeden Zweiradtyp etwas. Im Norden sind die Berge lang gestreckt, fährt man durch lange Waldstrecken. In der Mitte ziehen sich die Wiesen und die Gehöfte weit hinauf an den Hängen der mal breiten, mal kurvig engen Täler, die hier das Waldgebirge fast in seiner ganzen Breite durchschneiden. Die Wälder ziehen sich oft zurück auf die Berge.

    Je weiter wir in den Süden gelangen, desto kurviger werden die Strecken. Hier ragen die meisten der kuppigen Gipfel über die 1000erMarke, sind häufig baumfrei, bieten weite Blicke und gute Kurvenstrecken. Nachdem uns der Ride durch die 173 Kurven auf den Gipfel des Schauinslands verwehrt wurde (die Strecke ist am Wochenende und feiertags gesperrt), steuern wir nun Richtung Belchen. Eine der ersten Kurven des Passes sorgt dann aber prompt für einen kleinen Adrenalinstoss. Wer rechnet im Schwarzwald schon mit anspruchsvollen Haarnadelkurven?

    Die gut ausgebaute Strasse führt in Schlangenlinien den Berg hoch, bis man vom Gipfel auf 1400 m. ü. M. den heimischen Alpen zuwinken kann.

    Am Fuss von Belchen, Schauinsland und Feldberg warten dann wieder malerische Täler. Wir fahren im Schneckentempo durch das Schluchtal – zum einen, um gegen heruntergefallenes Festgestein in den Kurven gewappnet zu sein, und zum anderen, um diese

    märchenhafte Gegend zu geniessen. Die schmale, zum Teil aus dem Fels geschlagene Strasse windet sich unter dem Schutzdach der Baumkronen durch das Tal.

    «Im südlichen Schwarzwald gibt es noch viel mehr schöne Strecken zu entdecken», versprechen Thomas Baur und Michael Schnee, zwei Mitglieder des Motorradclubs Todtnau. Die beiden, die dem örtlichen Gemeinderat angehören, fahren unserer Truppe ein Stück voraus. Sie profitieren vom Heimvorteil, denn ab und zu biegen die motorisierten Gemeindevertreter in Wege ein, die sonst niemand benutzt hätte. «Unser Motorradverein holt euch ab, wenn ihr hier irgendwo liegen bleibt», verspricht Thomas Baur. «Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie das ist, wenn man in einer fremden Gegend einen Kettenriss hat.»

    Das Albtal als grosses FinaleDer Weg Richtung Heimat führt

    uns zum Abschluss des verlängerten Wochenendes von St. Blasien aus durch das Albtal. Was für ein Finale! Langsam schlängeln wir uns mit der schmalen Strasse durch die unzähligen Kurven dieser Postkartenlandschaft. Der Zauber hält fast 30 km lang, und jeder einzelne ist es wert, noch einmal gefahren zu werden – von der anderen Seite. Abgemacht: Die nächste Tour durch den Black Forest wird in dem kleinen Örtchen Albbruck kurz hinter Waldshut beginnen.

    Wo Biker immer willkommen sindSchwarzwald zwischen Waldshut und Karlsruhe finden Biker ein kleines und nahe gelegenes Paradies mit malerischen und anspruchsvollen Strecken, motorradfreundlichen Hotels und Hoteliers und erfreulich wenig geschwindigkeitskontrollen.

    adreSSen

    hotel PlättigBühlwww.buehlerhoehe-plaettig.de

    hotel PappelBaiersbronnwww.hotel-pappel.de

    hotel Gasthaus hirschentodtnau/Brandenbergwww.hirschen-brandenberg.de

    café Pension Goldmannschönauwww.pension-goldmann.de

    Gasthaus Storchen haslach/Kinzigtalwww.hotel-storchen.de

    Gasthaus Pension SchützenBad Peterstal-Griesbachwww.bikerhotel.de

    waldsägmühlePfalzgrafenweiler- Kälberbronnwww.waldsaegmuehle.de

    weitere adressen, tourentipps und

    informationen unter:

    www.motorrad-schwarzwald.de

    die strecken durch den schwarzwald bieten schöne Fernsicht, wie hier bei häg-ehrsberg.

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    Antirutsch-StyleZu einem coolen Outfit gehört einiges. Nebst der obligatorischen Bekleidung kommt auch das Teil zum Einsatz, welches verhindert, dass die Hose der Schwerkraft zum Opfer fällt. Die Ledergurte und Buckels von Triumph sind so vielseitig und chic wie die englischen Bikes. Im Fachhandel.

    Der ÜberzieherDie Jet Road Overpant von Alpinestars ist eine 100%ige wasserdichte Überziehhose. Optimal für Businessleute, die mit dem Motorrad ins Geschäft fahren. Durchgehende Reissverschlüsse an beiden Seiten für den einfachen Ein und Ausstieg. Preis: 329 Fr., im Fachhandel.

    RennerprobtDer Pilot Road 2 besticht mit Langlebigkeit und maximaler Haftung bei Nässe. Diese Verbindung

    wurde dank der Eigenschaften,

    die Michelin beim MotoGP zum Erfolg führten, ermöglicht. Durch den Technolo

    gietransfer zwischen

    Renn und Serienreifen

    stützen sich die Pneus, unab

    hängig ihrer Dimension, auf die 2CompoundTechnologie.

    Racing-HelmDer AGV GP Tech, in Combat white blue Carbon mit dunklem Visier abgebildet, ist ultraleicht und bietet idealen Tragkomfort. Optimale Luftzirkulation, neuartiger Visiermechanismus, super leichte KarbonKevlar Konstruktion, Preis ab 919 Fr.

    Allzweck-StiefelDer Jupiter 2 XCRGTX vom Boothersteller TCX ist der Inbegriff eines wasserdichten, atmungsaktiven Schuhs. Kombination

    aus Wildleder und Cordura: Sehr chic. Die

    Einlegesohle sorgt für grossen Komfort.

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    Neu im RetrostyleDurch das matte Leder und das klare Design entspricht die schwarze SIX3 Lederjacke von Alpinestars ganz und gar den Trends der Motorradhersteller. Grössen: 48 bis 60, Preis: 779 Fr., im Fachhandel oder unter www.alpinestars.ch.

    Der krönende Abschluss der Tour ist die 30 km

    lange Strecke durch das zauberhafte Albtal.

    Vom Tourismusverband gibt es die Auszeichnung «motorradfreundliches Hotel».

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    HANDELSZEITUNG | nr. 13 | 26. März—1. April 2008

    PhiliPPe Welti

    Man kann die Anzahl Kur-ven zählen als Motorrad-fahrer, wenn man im Pulk die Passstrasse hoch und run-ter fährt. Man kann aber auch als Individualist im Sattel gemütlich tuckernd die Natur geniessen. Im Wallis geht beides. Der sonnenver-wöhnte Südkanton ist ein echter Geheimtipp für «Töff»-Fans. Hier wechseln sich abwechslungsreiche Routen mit geraden Strecken ab, auf denen der zügige Fahrer voll auf seine Rechnung kommt.

    Das Goms, ein Biker-ParadiesEine der unzähligen Varianten

    vom Norden ins Wallis führt über die höchsten Pässe und endet in-mitten der höchsten Schweizer Berge um Saas-Fee und dessen Nachbargemeinden. Von Zürich gehts zuerst sanfte 932 m in die Höhe über den Sattel, den gut aus-gebauten Strassenpass mit einer sanften Steigung von maximal 7%. Über Schwyz, Altdorf, Amsteg und die Gotthardstrasse fahren wir weiter bis nach Göschenen, dann via die Hochebene von Andermatt über die Furka ins Wallis – ein ab-solutes Muss für sportliche Kur-venfreaks.

    Auf 2224 m überquert man die Kantonsgrenze und ist in den hochalpinen Bergen des Wallis angelangt. Bevor man sich in die Serpentinen des Goms stürzt, lohnt es sich, einen Halt beim Rhonegletscher einzuplanen.

    Wer nach dem Cruising-Ver-gnügen im beschaulichen Ober-goms erst einmal eine Rast einle-gen will, der ist im Motorradhotel Astoria – Biker’s Dream in Ulri-chen gut aufgehoben. Der Famili-enbetrieb bietet alles, was das Bi-

    kerherz höher schlagen lässt. Ne-ben Garagen, Reparaturecken und Bike Wash beraten Rafael und Ma-rianne Imwinkelried ihre Gäste bezüglich Touren über die Pässe ins Tessin und nach Italien.

    Eines der schönsten HochtälerWeiter gehts dann das Goms

    hinunter bis Visp. Die liebliche Landschaft mit ihrer einzigartigen Weite und Architektur lädt die zahlreichen Biker ein zur beschau-lichen Fahrt über die rund 60 km bis nach Brig. Mit seiner idyl-lischen Naturlandschaft, den klei-nen Dörfern mit sonnenge-bräunten Holzhäusern und den zahlreichen Kapellen gehört es zu den schönsten Hochtälern der Al-pen. Bevor man in Visp in Rich-tung Saastal abzweigt, kann auf der Kantonsstrasse noch einmal richtig Gas gegeben werden: Man sollte allerdings die abend-lichen Stauphasen wenn möglich vermeiden.

    Nach Stalden beginnt der kur-venreiche Ride bergauf. Die Stras-se schlängelt sich bis zuhinterst ins Saastal. Vorbei an traditio-nellen Walliser Dörfern geht es hi-nauf zum Gletscherdorf Saas-Fee auf 1800 m. Ein absolutes Muss für jeden Motorradfahrer ist ein Aus-flug zum Stausee Mattmark. Von Saas Grund aus führt die Strecke über Saas Almagell, der Heimat des Olympiasiegers Pirmin Zurb-riggen. Schattige Lärchenwälder bieten den Fahrern Abwechslung im Sommer.

    Nach einer Stärkung im Restau-rant Mattmark wird zu Fuss der Naturdamm zum See in Angriff ge-nommen. Die kurze Anstrengung wird mit einem eindrücklichen Blick aufs Saastal und die um-liegenden Berge belohnt.

    Das Bikerparadies vor der Haustürewallis Hier kommen geniesser und sportliche Kurvenfreaks auf ihre Kosten. Auf den hochalpinen Pässen lässt sich der maximale neigungswinkel der Maschine in den Haarnadelkurven testen und in den gemächlichen Tälern und Hochebenen wahlweise die Beschleunigung oder elastizität des Motors.

    Die abwechslungsreiche alpine Bergwelt im Wallis lädt immer wieder zum Verweilen ein. Wie hier an einem kleinen See im Obergoms.

    adressen

    Bike-Hotel astoriaUlrichenwww.astoria-obergoms.ch

    Hotel Pirmin Zurbriggen, Saas Almagell VSwww.zurbriggen.ch

    Goms TourismusFieschwww.goms.ch

    saas-Fee/saastal TourismusSaas-Feewww.saas-fee.ch

    70 | Reisen mOTORRAD

    Ein absolutes Muss für jeden Motorradfahrer

    ist ein Ausflug zum Stausee Mattmark.

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