HANDBUCH'DER SPEZIELLEN PA THOLOGISCHEN
ANATOMIE UND HISTOLOGIE BEGRONDET VON
O. LUBARSCH UND F. HENKE
FORTGEFOHRT VON
R. ROSSLE
HERAUSGEGEBEN VON
E. UEHLINGER ZURICH
ERSTER BAND
BLUT· KNOCHENMARK· LYMPHKNOTEN· MILZ DRITTER TElL
LYMPHKNOTEN DIAGNOSTIK IN SCHNITT UND AUSSTRICH
BANDTEIL A
CYTOLOGIE UND LYMPHADENITIS
SPRINGER-VERLAG
BERLIN· GOTTINGEN . HEIDELBERG
1961
LYMPHKNOTEN DIAGNOSTIK IN S CHNITT UND AUSSTRICH
BANDTEIL A
CYTOLOGIE UND LYMPHADENITIS
VON
KARL LENNERT PROFESSOR AM PATHOLOGISCHEN INSTITUT
DER UNIVERSITAT HEIDELBERG
MIT 316 ZUM TElL FARBIGEN ABBILDUNGEN
IN 551 EINZELDARSTELLUNGEN
SPRINGER- VERLAG
BERLIN· GOTTINGEN . HEIDELBERG
1961
Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten
Ohne ausdruckliehe Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie)
zu vervielfältigen
© by Springer-Verlag OHG., Berlin • Gottingen· Heidelberg 1961
Softcover reprint of the hardcover 1 st edition 1961
ISBN 978-3-642-48006-5 ISBN 978-3-642-48005-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-48005-8
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zU der Annahme, daß solche Namen im Sinn der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften
Geleitwort des Herausgebers 1m Jahre 1924 ist der erste Band des Handbuchs der speziellen pathologischen
Anatomie und Histologie von HENKE und LUBARSCH herausgegeben worden. Das Handbuch sollte eine erstmalige Schau und kritische Sichtung auf dem Gebiete der pathomorphologischen Forschung bieten und zugleich als Ausgang fur die weitere Forschung dienen. Der erste Band umfaBte das Kreislaufsystem. Die Bearbeiter waren BENDA, JORES, M6NCKEBERG, RIBBERT und WINKLER. In den folgenden Jahren erschienen, besonders gefardert durch O. LUBARSCH, zahlreiche weitere Bande des Handbuchs. Doch am Todestage OTTO LUBARSCHS, am 1. April 1933, lag immer noch ein unvollendetes Werk vor. Die Fortfiihrung, ohne den Grundplan zu andern, wurde ROBERT R6sSLE ubertragen, der mit umsichtiger Hand das Werk maBgebend erweitert und gefardert hat.
Die Zeitspanne 1924-1956 ist nicht ohne Ruckwirkung auf die Grundplanung geblieben. Vor allem hat die machtig aufstrebende Forschung in den USA durch Einbezug der experimentellen Pathologie und Pathophysiologie eine Erweiterung der Problematik gebracht. Das Tatsachenmaterial ist reichhaltiger, die Darstellung und Sichtung sind schwieriger geworden. Das enorme Anschwellen des Erfahrungsgutes erfordert eine starkere Scheidung des Bestandigen yom Unbestandigen.
Am 21. 11. 1956 ist R6sSLE gestorben, im BewuBtsein, das Werk noch nicht zum AbschluB gebracht zu haben. Fur die Fortsetzung des Handbuchs stellen sich 2 Aufgaben:
1. die Vollendung des Grundplans, 2. die Anpassung an den heutigen Stand der Forschung. Zur Vollendung des Grundplans stehen noch aus: Band VII/4, welcher die
pathologische Anatomie der weiblichen Geschlechtsorgane und der Placenta zur Darstellung bringen solI, und Band IX/7, welcher die spezielle pathologische Anatomie des Schadels umfaBt. Beide Themen stehen seit Jahren in Bearbeitung. Mit dem AbschluB des Grundplans in absehbarer Zeit ist zu rechnen.
Wesentlich schwieriger ist die Lasung des zweiten Problems, wie dieses Standardwerk der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie vor der Veraltung bewahrt werden kanne. Eine Neuauflage des gesamten Werkes ist heute kaum durchfuhrbar. Die Forschung greift Einzelprobleme heraus, vernachlassigt andere. Gewisse Krankheitsbilder erfahren eine ungeahnte Ausweitung, andere bedurfen in ihrer Darstellung noch keiner Revision. Dazu kommt der sakulare Wandel der Krankheitsbilder. Man denke an das Zuruckweichen der Tuberkulose, an den Wandel ihres Erscheinungsbildes unter den Einwirkungen der Antibiotica, an die Zunahme der Virus-, der Stoffwechselkrankheiten ,und an die Vielgestalt der endokrinen Starungen. Hier ist viel neues Tatsachenmaterial zusammengetragen worden, das in der fruheren Darstellung nur am Rande oder gar keine Erwahnung gefunden hat. Diese Uberlegungen fuhren zum Ergebnis, daB das Handbuch keiner Neuauflage, sondern einer selektiven Erneuerung bedurfe. So bleibt die Bedeutung des Werkes als wertvollstes Nachschlagebuch und Grundlage der weiteren Forschung gewahrt. Es solI nicht verschwiegen werden, daB viele neue Arbeiten in Archiven und Zeitschriften eine wesentlich
VI Geleitwort des Herausgebers
kurzere Fassung erhalten konnten, wenn vorher das Handbuch zu Rate gezogen worden ware. In Erganzungsbanden solI das Wertbestandige der neuen Forschung aufgenommen werden. Die Abgrenzung gegenuber den von E. COHRS, W. GIESE und H. MEESSEN betreuten Ergebnissen der Pathologie solI in der Weise gewahrt werden, daB in den Ergebnissen mehr aktuelle Probleme der morphologischen Forschung zur Sprache kommen werden, wobei insbesondere auch die Probleme der Organbeziehungen berucksichtigt werden sollen, wahrend in den Erganzungsbanden des Handbuchs der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie der strenge Standpunkt der Organpathologie gewahrt bleiben solI.
Der erste Erganzungsband ist der pathologischen Anatomie der Lymphknoten gewidmet. Diese ist in Band 1/1, dem schmalsten aller Bande, im Jahre 1926 von STERNBERG und FRAENKEL abgehandelt worden und umfaBt insgesamt 123 Seiten. Seit dieser Zeit hat die Forschung der Pathophysiologie der lymphatischen Gewebe eine ungemein intensive Entwicklung genommen. Ich verweise auf die Beziehungen zur EiweiBsynthese, zur Immunbiologie, zu den Hormonen. Neue Krankheitsbilder, wie das groBfollikulare Lymphoblastom, und verschiedene Formen der Lymphadenitis, z. B. die Pseudotuberkulose und Katzenkratzkrankheit, sind in den letzten Jahrzehnten abgegrenzt worden. Die genaue Kenntnis des histologischen Aufbaues der normalen Lymphknoten, der Biologie der Lymphocyten und der krankhaften V organge in enger Beziehung zu chemischen, elektrophoretischen und morphologischen Blutbefunden erlaubt eine viel weiter gehende Prazisierung der Befunde als bis anhin. Vor allem aber hat die subtile Analyse des Lymphknotenausstriches das Wissen um Morphologie und genetische Zusammenhange der Lymphknotenzellen entscheidend gefordert. Dabei ergab sich eine zunehmende Dissoziation von klinischer Hamatologie und pathologischer Anatomie, so daB sich Kliniker und Pathologen heute kaum noch miteinander verstiindigen konnen. Aus diesem Grunde erschien eine synthetische Betrachtung der Zellen von Lymphknotenschnitt und -ausstrich - unter Beriicksichtigung der unzahligen Synonyma - angezeigt.
Daruber hinaus drangt sich eine neue Darstellung der pathologischenAnatomie des Lymphknotens auf. Wir besitzen im anglo-amerikanischen Schrifttum wohl Teildarstellungen uber die Diagnostik der lymphatischen Hyperplasien und Geschwiilste, aber keine erschopfende Darstellung der Gesamtpathologie des Lymphknotens. Eine solche erfordert ein umfassendes Wissen der allgemeinen Pathologie wie ein hohes kritisches Verantwortungsgefiihl und eine auBergewohnliche Erfahrung. Prof. K. LENNERT, von der Hamatologie herkommend, hat sich seit Jahren in zahlreichen Einzelarbeiten mit der Cytologie des Lymphknotens beschiiftigt und unser Wissen um vergessene Zellsysteme, wie die Mastzellen, entscheidend gefordert. In jahrelangen Bemuhungen hat er ver<lucht, eine Gesamtschau der pathologischen Veranderungen des Lymphknotens aufzubauen, und keine Milhe gescheut, um jeden ProzeB in Schnitten und Ausstrichen kritisch zu analysieren. Aus dieser jahrelangen Beschaftigung mit dem blutbildenden System ist dieses Werk herangereift, das nun als erster Erganzungsband des Handbuchs der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie, HENKE-LuBARSCH-RosSLE, den Lauf in die Welt hinaus nehmen solI. 1m Titel ist, entsprechend der Grundplanung, die Diagnostik der Lymphknotenveranderungen noch besonders lierausgestellt worden. Es bedeutet dies aber keineswegs, daB nicht die gesamte spezielle Morphologie, unter Berucksichtigung des guten, modernen Schrifttums, geboten wird.
Herr Prof. LAUCHE hat die Arbeit von Herrn Kollegen LENNERT bis zu seinem Tode uberaus groBzugig gefordert und damit unserem Fach einen letzten wertvollen Dienst getan. Wir gedenken seiner in Ehrerbietung und Dankbarkeit.
Geleitwort des Herausgebers VII
Verlag und Herausgeber hoffen, daB die beiden Erganzungsbande 1/3 a und b, welche sowohl die Cytologie, die Entzundungen und die Geschwiilste des Lymphknotens enthalten, einen guten Auftakt zur Fortsetzung des Handbuchs bilden. Das Standardwerk der pathologischen Anatomie, HENKE-LuBARSCHRassLE, darf nicht der Vergessenheit anheimfallen, sondern muB uber die Erganzungsbande als Basis unseres Wissens erhalten bleiben.
Zurich, Friihjahr 1961 E. UEHLINGER
Vorwort Lymphknotendiagnostik wird heute yom Kliniker mit hamatologisch-cyto
logischen Methoden und yom Pathologen mit histologischer Technik betrieben. Ein fruchtbarer Kontakt zwischen beiden Untersuchern besteht nicht; denn die Hamatologie der Klinik und die pathologische Anatomie haben sich in den letzten Jahrzehnten weit auseinander entwickelt und sprechen heute eine verschiedenartige Sprache.
Es ist nicht zu leugnen, daB die klinisch-cytologischen Methoden unser Wissen von den Erkrankungen der blutbildenden Organe auBerordentlich bereichert und vertieft haben. Der Pathologe wird daher gut tun, die neuen Erkenntnisse in sein vorwiegend histologisch begrundetes Erfahrungsgut einzuordnen, doch machen die verschiedenartige Technik und die babylonische Sprachverwirrung der klinischen Hamatologie eine Synthese zwischen beiden Untersuchungsverfahren zu einem fast hoffnungslosen Unterfangen. Sie gelingt nur, wenn der Pathologe auch die klinischen Methoden anwendet und Schnitt und Ausstrich bei aquivalenten Farbungen vergleicht. Nur so kann er an den eigenen Beobachtungen die divergenten Darstellungen der Literatur nachprufen und gleichsam eichen. Wir haben diesen Weg beschritten und uns bemuht, in Tausenden von Vergleichspraparaten Schnitt und Ausstrich des Lymphknotens aufeinander abzustimmen. So entstand die vorliegende Abhandlung. Sie will ein Versuch sein, die widersprechenden Namengebungen und Zellsysteme der klinischen Hamatologie auf einen Nenner zu bringen und in das histologische Bild zu integrieren. Die Bemiihung urn eine solche Synthese sollte dazu dienen, eine Brucke zwischen klinischer Cytologie und pathologischer Anatomie zu schlagen und ein fruchtbares Gesprach zwischen Kliniker und Pathologen zu ermoglichen. Dagegen solI damit der cytologischen Betrachtungsweise keineswegs der Primat fur die Lymphknotendiagnostik zugesprochen werden: Die histologische Gesamtbeurteilung muB der cytologischen Auswertung unserer Praparate immer vorangehen; sie ist fur die Diagnose oft sogar bedeutsamer, niemals weniger wichtig als die Bestimmung der einzelnen Zelltypen.
AuBerdem erschien es notwendig, die zahlreichen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte in einer zusammenfassenden Darstellung der Lymphknotenpathologie zu vereinen. Auch dies gelingt nur, wenn man die Ergebnisse der Literatur an einem groBen eigenen Untersuchungsgut uberpruft und dabei auf die eigene Terminologie und Betrachtungsweise abstimmt. So stiitze ich mich bei der Besprechung der einzelnen Lymphknotenveranderungen in erster Linie auf die eigenen Beobachtungen, an denen dann die Beschreibungen anderer Untersucher wiederum "geeicht" werden.
Dadurch erhalt die vorliegende Darstellung eine stark personliche Note. lch muB auch urn Nachsicht bitten, wenn ich geschichtliche und Prioritatsfragen weitgehend auBer acht lasse und wenn ich die zitierte Literatur moglichst unauffaHig in den Text einbaue, ohne die jeweiligen Arbeiten eingehend zu referieren und zu wurdigen. lch bitte dies nicht als Ausdruck ungenugender Hochachtung vor den Leistungen anderer Forscher anzusehen, sondern als Folge meiner Bemiihung, eine moglichst geschlossene und fur den diagnostischen Alltag brauchbare DarsteHung zu geben. Eine einigermaBen vollstandige Erfassung der Literatur wurde
Vorwort IX
nur in Bezug auf die Arbeiten, welche sich mit del' histologischen und cytologischen Diagnostik befassen, angestrebt.
In einem weiteren Punkt weicht die Abhandlung von den bisherigen Gepflogenheiten des "HENKE-LuBARSCH" ab: Sie ist ganz aus dem Blickwinkel del' bioptischen Diagnostik geschrieben und verzichtet daher bewuBt auf manche Teilfragen, die sich bei del' Autopsie ergeben. Auch muBte auf die Diskussion mancher pathogenetischer und iitiologischer Probleme zugunsten einer straffen einheitlichen Darstellung verzichtet werden.
In dem vorliegenden ersten Band wird nach praktisch-technischen Vorbemerkungen zuerst die vergleichende Morphologie del' Zellen in Schnitt und Ausstrich abgehandelt. Betrachtungen uber Cytochemie, Karyometrie, Entwicklung und Funktion del' einzelnen Zelltypen runden das cytologische Bild ab. Sodann folgt eine Analyse del' histologischen Einzelerscheinungen del' "unspezifischen" Lymphadenitis einschlieBlich del' reaktiven Hyperplasie. SchlieBlich werden die zahlreichen Formen del' Lymphadenitis - nach iitiologischen Gesichtspunkten -besprochen. Hierbei wird nicht nul' eine moglichst umfassende histologisch-cytologische Darstellung gegeben, sondeI'll es werden auch statistische Daten uber das Vorkommen del' Lymphadenitiden in den verschiedenen Lebensaltem, in den einzelnen Lymphknotenregionen u. dgl. vermittelt; denn solche Hiiufigkeitsangaben bestimmen alle diagnostischen Dberlegungen zweifeLlos wesentlich mit.
In einem zweiten Band werden wir uber die malignen Lymphknotenerkrankungen (Lymphogranulomatose, Leukosen, primiire und metastatische Lymphknotentumoren) und die pathologischen Speicherungszustiinde, einschlieBlich den Speicherungskrankheiten, berichten. Unser besonderes Augenmerk wird del' morphologischen Definition del' Retikulose gelten. Weiterhin solI bei allen malignen Prozessen - durch Auswertung von einigen Tausend Katamnesen -eingehend die prognostische Wertigkeit des histologischen Bildes diskutiert werden.
Die VergroBerung del' Photographien wurde nach Moglichkeit einheitlich auf die MaBstiibe 1 :50, 125, 250, 500, 625 und 1250 beschriinkt. Die Einzelzellen wurden im allgemeinen bei 1250facher, einige kleine Zellen des Schnittes auch bei 2000facher VergroBerung abgebildet. Die gezeichneten Farbtafeln sind nach Photographien gewonnen und geben die Zellen des Ausstriches im MaBstab 1: 1250 wieder, wiihrend die Zellen des Schnittes in 2000facher VergroBerung dargestellt sind, um den Schrumpfungseffekt del' Einbettung auszugleichen.
Das vorliegende Werk wiire nie zustande gekommen, hiitte nicht mein hochverehrter Chef, Herr Prof. Dr. A. LAUCHE t, das reichhaltige bioptische Untersuchungsgut des Frankfurter Pathologischen Institutes bereitwillig zur Verfugung gestellt und meine Arbeit auf alle erdenkliche Weise unterstutzt. Ich bin ihm dafur auBerordentlich dankbar.
Ich habe im ubrigen viel praktische Hilfe von den verschiedensten Seiten erfahren: Meine Frau, Dr. AMANDA LENNERT, geb. HEYER, ermittelte in muhevoller Kleinarbeit die klinischen Erscheinungen und das Schicksal del' Kranken und opferte viele Nachtstunden, um das Manuskript fertigstellen zu helfen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft gewiihrte mil' groBe Unterstutzung, indem sie 5 Jahre lang die Mittel fur einen Mitarbeiter zur Verfugung steLlte. Ais Mitarbeiter waren die Herren Dr. HANS ARPS, Dr. WOLFGANG REMMELE, Dr. JoHANNES C. F. SCHUBERT, Dr. HELMUT LOFFLER und Dr. KAZUNORI NAGAI tiitig. Sie haben wesentlichen Anteil an del' cytologischen Auswertung und an del' histochemischen Erforschung unseres Untersuchungsgutes.
Die farbigen Zeichnungen sind das letzte Werk des Kunstmalers Herm JOSEPH KORNTNER t, del' sich mit groBer Einfiihlungsgabe und unubertroffener Priizision del' schwierigen Aufgabe entledigte. Sein Nachfolger als Universitiitszeichner,
x Vorwort
Herr KARL WELL, hat sich hervorragend in die Korntnersche Technik eingearbeitet, so daB sich die von ihm erganzten Einzelabbildungen ganz unauffallig in das Gesamtbild einfiigen.
Die Photographien wurden fast ausschlieBlich mit dem Ortholux der Fa. Leitz, das mit Planoptik ausgeriistet ist, auf Kleinbildfilm aufgenommen. Hierbei hat mich Herr Dr. CLAUSSEN von der Fa. Leitz durch manche Erganzung meiner apparativen Ausriistung erheblich unterstiitzt. Die Entwicklung der Filme und Herstellung der VergroBerungen geschah in mustergiiltiger Weise durch die Herren W. ISFORT und O. HALKE.
Allen Genannten schulde ich groBen Dank. Ich habe ferner den Herren Dr. BRUNCK, Prof. Dr. CRIARI, Dr. CHURG,
Prof. Dr. GRAFF, Prof. Dr. HEDINGER, Doz. Dr. HORNSTEIN, Dr. KIRSTEN, Prof. Dr. KRUCKE, Dr. MENNE, Dr. R. D. MOORE, Prof. Dr. RUTISHAUSER, Prof. Dr. SCHEIDEGGER, Prof. Dr. SOHUMACHER, Prof. Dr. W. ST. C. SYMMERS, Prof. Dr. UEHLINGER, Doz. Dr. VORTEL, Doz. Dr. WITTEKIND, Prof. Dr. ZOLLINGER zu danken fiir die selbstlose Uberlassung von seltenen Praparaten und Abbildungen.
Auch das Armed Forces Institute of Pathology, Washington D. C., hat mir durch freundliche Vermittlung von Herrn Prof. Dr. UEHLINGER und Herrn Prof. Dr. PUTSCHAR kostbare Schnitte zur Verfiigung gestellt.
Unsere Bemiihungen, die Diagnose klinisch zu erharten und das weitere Schicksal der Kranken zu ermitteln, wurden durch die Herren Klinikdirektoren und Arzte unseres Einsendungsbereiches wirksam unterstiitzt, indem sie uns Krankengeschichten und klinische Daten jederzeit und bereitwillig iiberlieBen. Die iiberaus fruchtbare Zusammenarbeit mit den Frankfurter Kliniken von Herrn Prof. Dr. F. HOFF (1. Med. Univ.-Klinik), Herrn Prof. Dr. M. GAENSSLEN (II. Med. Univ.-Klinik) und Herrn Prof. Dr. R. GEISSENDORFER (Chirurg. Univ.-Klinik) sei besonders hervorgehoben. Fiir aIle diese wertvolle Unterstiitzung bin ich zu groBem Dank verpflichtet.
DaB diese Abhandlung als Neubearbeitung des Lymphknoten-Kapitels in das Handbuch der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie aufgenommen wurde, verdanke ich dem Wohlwollen von Herrn Prof. Dr. UEHLINGER, der das Entstehen des Buches mit groBer Anteilnahme verfolgte und mir stets mit guten Ratschlagen und praktischer Hilfe zur Seite stand. Dafiir spreche ich ihm meinen tiefempfundenen Dank aus.
Endlich mochte ich -last not least - Herrn Dr. GOTZE vom Springer-Verlag flir alles Mitsorgen um das Gelingen dieses Werkes und fiir alles geduldige Eingehen auf meine Wiinsche herzlichen Dank sagen. Seiner Initiative und der reichen Erfahrung von Herrn JENNEWEIN von der Graphischen Kunstanstalt ist es zuzuschreiben, daB die letzten technischen Moglichkeiten fiir die Wiedergabe der Abbildungen ausgeschopft wurden.
Frankfurt a. Main und Heidelberg, 1960 KARL LENNERT
Inhalts verzeichnis Erster Teil
SeHe Vorbemerkungen zur Praxis der Lymphknotendiagnostik 1
Die Grundelemente der Lymphknotendiagnostik. . 1 Untersuchungs.Technik. . . . . . . . . . . . . 4
A. Lymphknotenpunktion und Ausstrichuntersuchung 4 B. Probeexcision und Schnittuntersuchung. . 6
Vorteile, Nachteile und diagnostische Wertigkeit der Lymphknotenpunktion bzw. Ausstrichuntersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . 10
fiber Lage und Lymphverbindungen der auLleren Lymphknoten . . . . . . . .. 15 A. Die Lymphknoten des Kopf. und Halsbereiches . . . . . . . . . . . . . 15 B. Die Lymphknoten der Axilla einschlieLllich der vor- und nachgeschalteten
Lymphknoten . . . . . . . . . . . . . 18 C. Die Lymphknoten der Leiste und des Beines 20
Artifizielle und postmortale Veranderungen . . . . 23
Zweiter Teil
Cytologie des ruhenden, aktivierten und entziindeten Lymphknotens .
Die Reticulumzellen und ihre Varianten Vorbemerkungen zur Nomenklatur Einteilungsversuche der Reticulumzellen
Morphologie im Ausstrich . . . . . . . . Morphologie im Schnitt . . . . . . . . . Cytochemische und spezielle cytologische Befunde. Karyometrie. . . . . . . . . . . . Bildung, Weiterentwicklung, Untergang Vorkommen im Ausstrich Funktion ...... . SchluLlbetrachtung . . .
Die basophilen Stammzellen. Morphologie im Ausstrich Morphologie im Schnitt . Cytochemische und spezielle cytologische Befunde. Karyometrie. . . . . . . . . . . . . Bildung, Weiterentwicklung, Untergang . Vorkommen im Ausstrich Funktion ............. .
Die Zellen der Lymphopoese. . . . . . . . Die Berechtigung zur Unterscheidung von 2 Lymphocytenarten .
Morphologie im Ausstrich . . . . . . . . . . . Morphologie im Schnitt . . . . . . . . . . . . Cytochemische und spezielle cytologische Befunde Karyometrie. . . . . . . . . . . . . Bildung, Weiterentwicklung, Untergang Vorkommen im Ausstrich . . . Funktion ............ .
Die Plasmazellen und ihre V orstufen . . . Die Berechtigung zur Unterscheidung von 2 Plasmazellarten
25
28 28 30 33 46 49 54 55 57 58 58
61 61 63 63 63 64 64 65
66 66 69 74 75 78 78 81 82
86 86
XII Inhaltsverzeichnis
Morphologie im Ausstrich . . . . . . . . . . Morphologie im Schnitt . . . . . . . . . . . Cytochemische und spezielle cytologische Befunde Karyometrie. . . . . . . . . . . . . Bildung, Weiterentwicklung, Untergang . Vorkommen im Ausstrich Funktion ............. .
Die reticularen Reizzellen. . . . . . . . . Die Mastzellen (Blut- und Gewebsmastzellen)
Morphologie im Ausstrich 1. Blutmastzelle. . 2. Gewebsmastzelle
Morphologie im Schnitt 1. Blutmastzelle. . 2. Gewebsmastzelle
Cytochemische und spezielle cytologische Befunde 1. Blutmastzelle. . 2. Gewebsmastzelle . . . . . . . .
Karyometrie. . . . . . . . . . . . . Bildung, Weiterentwicklung, Untergang .
1. Blutmastzelle. . . . . . . . . 2. Gewebsmastzelle . . . . . . .
Vorkommen in Ausstrich und Schnitt . 1. Blutmastzelle. . 2. Gewebsmastzelle
Funktion ..... . 1. Blutmastzelle. . 2. Gewebsmastzelle
Die Unterscheidung von Blut- und Gewebsmastzellen Die eosinophilen Granulocyten und Gewebseosinophilen
Morphologie im Ausstrich Morphologie im Schnitt . . . . . . . . Cytochemie . . . . . . . . . . . . . Karyometrie. . . . . . . . . . . . . Bildung, Weiterentwicklung, Untergang . Vorkommen im Ausstrich . Funktion ....... .
Die neutrophilen Granulocyten Die Fibrocyten (Fibroblasten) . Echte Gefa13endothelien. . . . Die Riesenzellen des Lymphknotens
1. Die Langhansschen Riesenzellen Morphologie . . . . . . . . . .. . .. Cytochemische und spezielle cytologische Befunde Karyometrie. . . . . . Bildung und Untergang .. . Vorkommen ....... . Funktion ........ .
2. Die Fremdk6rperriesenzellen . 3. Die reticularen Riesenzellen . . . . . . . . . . . 4. Die Riesenzellen der Plasmazellen und ihrer Vorstufen 5. Die Riesenzellen der basophilen Stammzellen 6. Die Masern-Riesenzellen (WARTIDN-FINKELDEY) . 7. Die Knochenmarksriesenzellen (Megakaryocyten) .
a) Megakaryoblast . . . . . . b) Promegakaryocyt . . . . . c) Megakaryocyt ...... . d) Untergehender Megakaryocyt
Anhang: Das Adenogramm . . . . .
Seite
91 95 95 98 99
100 101 102 104 105 105 105 106 106 107 108 108 109 112 113 113 113 114 114 114 115 115 117 118 120 120 120 120 121 121 121 121 122 123 124 125 125 125 129 130 130 131 131 131 131 133 134 134 136 137 138 139 139 140
Inhaltsverzeichnis
Dritter Teil
Histologie des "normalen" Lymphknotens Lymphknotenparenchym . . . . . LymphgefaBe und Sinus. . . . . . Gitterfasern und Bindegewebsgerust. BlutgefaBe. . . . . . . . . . . . Nerven ............ . Anhang: Die Altersveranderungen der Lymphknoten
Regionale histologische Unterschiede
Vierter Teil
XIII
Seite 142 142 150 151 152 153 153 154
Lymphadenitis ohne erkennbare Spezifitiit einschlieBlich reaktive Hyperplasie 157 Begriffliches. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 Die experimentelle Lymphadenitis. . . . . . . . . . . . . . . . 159 Die Teilerscheinungen der "unspezifischen Lymphadenitis", zugleich: Die Formen
der reaktiven Hyperplasie . . . . . . . . . . . 162 1. Hyperamie, Blutungen und Exsudation . . . 162 2. Granulocyteninfiltration . . . . . . . . . . 163
a) Infiltration mit neutrophilen Granulocyten . 163 b) Infiltration mit eosinophilen Granulocyten . .... 164 c) Infiltration mit "basophilen Granulocyten" (Blutmastzellen) 165
3. Stammzellen-Hyperplasie. . . . . . . 165 4. Reizzellen-Hyperplasie. . . . . . . . . . 167 5. Lymphatische Hyperplasie . . . . . . . . 169
a) Die diffuse lymphatische Hyperplasie . . 169 b) Die follikulare lymphatische Hyperplasie . 171
6. Plasmazell-Hyperplasie (Plasmocytose). 174 7. Sinusreaktionen. . . . . . . . . . 178
a) Sinuskatarrh. . . . . . . . . . . 179 b) Unreife Sinushistiocytose. . . . . . 183
8. Mastzellen-Hyperplasie (Mastocytose) . 187 9. Reticulumzell-Hyperplasie (Reticulocytose) . 190
10. Epitheloidzellige Reaktion . . . . . . . . 191 11. Perilymphadenitis. . . . . . . . . . . . 194 Zusammenfassende Betrachtung tiber den Ablauf der "unspezifischen" Lymph-
adenitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 Anhang: Die Lymphadenitis ohne erkennbare Spezifitat und die reaktive Hyper
plasie im Ausstrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198
Ftinfter Teil
Die einzelnen Formen der Lymphadenitis . . . . . 201 Die banale eitrige Lymphadenitis . . . . . . 201 Die reticulocytare abscedierende Lymphadenitis 206
Die einzelnen Formen der reticulocytaren abscedierenden Lymphadenitis 207 1. Lymphadenitis pseudotuberculosa. . . . . . . . . . . . 207 2. Lymphadenitis bei Tularamie (Lymphadenitis tularaemica). . . . 220 3. Lymphogranuloma inguinale . . . . . . . . . . . . . . . . . 226 4. Katzenkratzkrankheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . 231
Anhang: Lymphadenitis durch Pasteurella multocida (Katzenpasteurellose) 244 5. Pilzinfektionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246
Differentialdiagnose der reticulocytaren abscedierenden Lymphadenitis 246 Die tuberkul6sen und tuberkuloiden Lymphadenitiden . . . . . . . . 249
Lymphknotentuberkulose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249 1. Die lokalisierte Lymphknotentuberkulose . . . . . . . . . 249 2. Die Lymphknotenbeteiligung bei generalisierten Tuberkulosen 287
a) Lymphknoten bei Miliartuberkulose . . . . . . . . 287 b) Die Lymphknoten bei Sepsis tuberculosa gravissima . 287 c) Die generalisierende kasige Lymphknotentuberkulose. 289
XIV Inhaltsverzeichnis
Lymphadenitis durch Mycobacterium balnei . . . . . . . . . . Lymphknoten bei Brucellosen . . . . . . . . . . . . . . . . Lymphknoten bei Sarkoidose (Morbus Besnier.Boeck-Schaumann) Tuberkuloide (sarkoidartige) Reaktion bei Carcinomen Epitheloidzellige Reaktion der Gallenwegslymphknoten . Lymphknoten bei Berylliose . . . . . . . . . . . Lymphadenitis des Melkersson-Rosenthal-Syndroms
Die Lymphadenitiden mit Blutbildveranderungen . . . Morbus Pfeiffer (infektiose Mononukleose) .....
Anhang: Die "diffuse infektiose Virus-Retikulitis" . Lymphknoten bei Roteln (Rubeolae) ....... . Listeriose der Lymphknoten . . . . . . . . . . . .
1. Die anginos-septische Form mit Blutmononukleose 2. Die cervico-glandulare Form . . . . . . . . . . 3. Die Neugeborenen-Listeriose . . . . . . . . . .
Selte 290 291 298 308 313 314 318
321 326 335 335 .337 337 338 339 340 Lymphknotenveranderungen nach Hydantoin-(Mesantoin-)Medikation.
Epitheloidzellige Lymphadenitis mit unreifer Sinushistiocytose (Piringersche Lymphadenitis). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 343
Lymphknoten-Toxoplasmose ....................... 356 Anhang: Lymphknotenveranderungen bei akuter infektioser Lymphocytose
(SMITH) •••.....•••...••
Die Lymphknoten bei den sog. Kollagenkrankheiten . Lymphknoten bei primar chronischer Polyarthritis Lymphknoten bei Lupus erythematodes Lymphknoten bei Dermatomyositis. . . . . . . Lymphknoten bei Panarteriitis nodosa . . . . . Lymphknoten bei allergischer Granulomatose (CHURG U. STRAUSS)
Anhang: Zwei "essentielIe" eosinophile Lymphadenitiden ... 1. Nekrotisierende eosinophile Granulomatose (BRAUNSTEIN U. GALL) 2. Eine eosinophile abscedierende Lymphadenitis
Die lipomelanotische Reticulocytose . . . . .
Die Lymphknoten bei Geschlechtskrankheiten. . . . . Syphilis (Lues) der Lymphknoten ........ .
1. Die regionare syphilitische Lymphadenitis (Lues I) . 2. Die universelle syphilitische Lymphadenitis (Lues II) . . . . 3. Die tuberkuloide tertiar-syphilitische Lymphadenitis (Lues III) 4. Die konnatale Syphilis. . . . . . . . . .
Lymphadenitis (Bubo) bei Ulcus molle . . . . .
Die Lymphadenitiden der mesenterialen Lymphknoten Sog. unspezifische mesenteriale Lymphadenitis. . Lymphknoten bei Ileitis regionalis . . . . . . . Lymphadenitis durch Salmonellen (Typhus, Paratyphus usw.) Lymphknoten bei Pneumatosis cystoides. Lymphadenitiden durch Darmparasiten
Die Lymphknoten bei Mykosen . . Coccidioidomykose . . . . . . . Slidamerikanische Blastomykose . Nordamerikanische Blastomykose. Cryptococcose (Europaische Blastomykose). Histoplasmose . . . . . . . . . . . Weitere Mykosen ......... .
Die Lymphknoten bei Tropenkrankheiten . Lepra ..... Leishmaniosen . Trypanosomiasis
365
366 367 371 378 379 380 382 383 385
392
402 402 402 410 411 415 416
418 418 424 428 435 439
441 443 450 457 462 468 474
475 476 480 484
Inhaltsverzeichnis
Filariosen . . . . . . . . . . . . . . . . . a) Infektion mit Wuchereria bancrofti und malayi . b) Infektion mit Onchocerca volvulus
Pest .......... . Weitere Tropenkrankheiten ..... .
Bioptisch unwichtige und seltene Lymphadenitiden Lymphknoten bei Rachendiphtherie Lymphadenitis bei Masern Lymphknoten bei Cytomegalie. . . Lymphknoten bei Sklerom (Rhinosklerom) Lymphknotenveranderungen bei Milzbrand und Rotz Die "cystische serose Lymphadenitis"
Literatur ...... .
Namenverzeichnis.
Sach verzeichnis ..
xv Selte
486 486 494 494 497
498 498 500 503 504 509 509
511
567
587