+ All Categories
Home > Documents > H. Holzner, LK Stmk.FCllefachtag%202013/Heinrich%20Holzner%… · flüssiger Klärschlamm Stallmist...

H. Holzner, LK Stmk.FCllefachtag%202013/Heinrich%20Holzner%… · flüssiger Klärschlamm Stallmist...

Date post: 18-Sep-2018
Category:
Upload: phamthuan
View: 213 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
35
Aktionsprogramm Nitrat 2012 H. Holzner, LK Stmk.
Transcript

Aktionsprogramm Nitrat 2012

H. Holzner, LK Stmk.

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 2

Aktionsprogramm Nitrat 2012

§ 1 Ziele, Begriffsbestimmungen

§ 2 Verbotszeiten

§ 3 N-Düngung in Hanglagen

§ 4 N-Düngung bei besonderen

Bodenverhältnissen

§ 5 N-Düngung in der Nähe von

Wasserläufen

§ 6 Wirtschaftsdünger-Lagerraum

§ 7 Ausbringungsverfahren,

Aufzeichnungen

§ 8 Mengenbegrenzungen

§ 9 Umsetzungsklausel

(§10 Inkrafttreten – fehlt!)

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 3

AP12 §1 Ziele

Durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen verursachte oder ausgelöste

Gewässerverunreinigung zu verringern

und

weiterer Gewässerverunreinigung dieser Art vorzubeugen.

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 4

AP12 §1 Begriffsbestimmungen 1

Ackerflächen: für den Anbau landwirtschaftlicher Kulturpflanzen genutzte

landwirtschaftliche Nutzflächen, incl. Wechselwiesen und Flächen für den

Feldfutter-, Garten- und Gemüsebau

Bestockt: mit ein- oder mehrjährig auch verholzten Pflanzen bewachsen;

Bodenbedeckender Bewuchs: im Boden verwurzelte lebende oder tote Pflanzen

mit flächenhafter Bedeckung des Bodens

Dauergrünland: landwirtschaftliche Nutzflächen, die durch Einsaat oder auf

natürliche Weise (Selbstaussaat) zum Anbau von Gras oder anderen

Grünfutterpflanzen genutzt werden und mindestens fünf Jahre lang nicht

Bestandteil der Fruchtfolge des landwirtschaftlichen Betriebs waren

Feldstück: zusammenhängende landwirtschaftlich genutzte Fläche eines

Bewirtschafters, die mit einer oder mehreren Kulturen bebaut ist

Ganzjährig mit lebenden Pflanzen bewachsen: mit Dauergrünland,

Wechselwiese, Strauch oder Gehölz bepflanzt

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 5

AP12 §1 Begriffsbestimmungen 2

Gut bestockt: mit ein- oder mehrjährig auch verholzten Pflanzen mit guter

Flächendeckung bewachsen

Landwirtschaftliche Nutzflächen: Ackerflächen (einschließlich Bracheflächen),

Obstanlagen, Weingärten, Reb- und Baumschulen, Forstbaumschulen (auf

landwirtschaftlichen Flächen), Energieholzflächen, Christbaumflächen,

Dauergrünland und Wechselwiesen

Schlag: zusammenhängende landwirtschaftliche Nutzfläche eines Bewirtschafters,

die mit einer Kulturart bebaut oder stillgelegt ist

Wechselwiese: landwirtschaftliche Nutzfläche im Sinne des Begriffs „Dauergrünland“,

die weniger als fünf Jahre nicht Bestandteil der Fruchtfolge des landwirtschaftlichen

Betriebs war

Wirtschaftsdünger: Stallmist, Jauche, Gülle,

auch in verarbeiteter Form

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 6

AP12 §1 Begriffsbestimmungen 3

Stickstoff – in feldfallender Wirkung: ist Stickstoff nach Abzug der Stall- und

Lagerverluste sowie der Ausbringungsverluste. Die Stickstoffmenge aus

Wirtschaftsdünger nach Abzug der Stall- und Lagerverluste ergibt sich gemäß

Anlage 4. Die Ausbringungsverluste betragen für Gülle, Biogasgülle und Jauche

13%, für Stallmist und Kompost 9% des Stickstoffgehalts von Wirtschaftsdünger

nach Abzug der Stall- und Lagerverluste. Der Stickstoff in mineralischen

Düngemitteln gilt als Stickstoff in feldfallender Wirkung.

Stickstoff – jahreswirksam: ist das Produkt aus Stickstoff in feldfallender

Wirkung und Faktor der Jahreswirksamkeit. Der Faktor der Jahreswirksamkeit

beträgt für Stallmist 50%, für Rottemist 30%, für Kompost 10%, für Jauche

100%, für Rindergülle 70%, für Schweinegülle 80%, für Hühnergülle 85% und für

Mineraldünger 100% des feldfallenden Stickstoffs.

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 7

AP12 §2 Verbotszeiträume für die N-Düngung - 1

Strengere Bestimmungen in Schutz- und Schongebieten sind

möglich!

2 Monate

2½ Monate

3 Monate

3½ Monate

4 Monate

mit W

inte

rung o

de

r

Zw

isch

en

fru

ch

t

(an

ge

ba

ut b

is 1

5. O

kto

be

r)

frü

he

r S

ticksto

ffbed

arf

(D

uru

m,

So

mm

er-

un

d W

inte

rge

rste

,

Ra

ps, F

eld

ge

se u

nte

r

Vlie

s/F

olie

) N-hältige Handelsdünger

Gülle, Jauche

Gärrückstände

Biogasgülle

flüssiger Klärschlamm

Stallmist

Kompost

entwässerter Klärschlamm

Klärschlammkompost

30.11. - 28.02. 30.11. - 15.02.

ja 15.11. - 31.01. 30.11. - 31.01.

nein 15.11. - 15.02. 30.11. - 15.02.

ja 15.10. - 31.01 30.11. - 31.01.

nein 15.10. - 15.02. 30.11. - 15.02.

Dauergrünland, Wechselwiesen

ja

nein

alle übrigen landwirtschaftlichen

Nutzflächen

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 8

Ausnahmemöglichkeit: BMLFUW kann Fristen verändern

Voraussetzungen:- Anregung durch Landeshauptmann

- Gebietskulisse

- zeitgerecht (Einlagen des Antrags mind. 5 Werktage vor Verbotsbeginn)

- Begründung (Darstellung Witterungssituation, Darstellung der

Auswirkungen auf die Gewässer)

- Automatische Befristung bis 15.02. des Folgejahres

AP12 §2 Verbotszeiträume für die N-Düngung - 2

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 9

AP12 §3 N-Düngung auf stark geneigten Flächen - 1

Für stickstoffhältige Düngemittel (außer Mist und Kompost) auf einem Schlag

mit mehr als 10% durchschnittlicher Hangneigung im Bereich von 20 m ab

Böschungsoberkante ist zu beachten:

- Gabenteilung ab 100 kg Nff/ha

- unmittelbar vor Anbau max. 100 kg Nff/ha + Einarbeitung

- zusätzlich für Mais, Rübe und Kartoffel

� Schlagteilung durch Querstreifen, Quergräben mit

bodenbedeckendem Bewuchs ODER

� 20 m gut bestockter Streifen zum Gewässer ODER

� abschwemmungshemmendes Anbauverfahren ODER

� Flächen über den Winter bestockt halten

- Schutzmaßnahmen im Berggebiet auf Schlägen <1 ha nicht zwingend

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 10

AP12 §3 N-Düngung auf stark geneigten Flächen - 1

20 m10%

Maßnahmen nicht zwingend

Maßnahmen zwingend

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 11

AP12 §4 N-Düngung bei besonderen Bodenverhältnissen

N-Düngung ist auf durchgefrorenen, wassergesättigten oder überschwemmten oder schneebedeckten Böden verboten

� Durchgefroren: Boden ist nicht nur oberflächlich gefroren

� Wassergesättigt: Wasseraufnahmekapazität des Bodens ist erschöpft

� schneebedeckt: weniger als die Hälfte der Fläche ist schneefrei

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 12

AP12 §5 N-Düngung in der Nähe von Wasserläufen -1

- Ein direkter Eintrag von Nährstoffen ist durch Einhaltung von

Mindestabständen zw. Ausbringungsfläche und Böschungsoberkante zu

vermeiden

- Ein Abschwemmen in oberirdische Gewässer ist generell zu vermeiden

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 13

AP12 §5 N-Düngung in der Nähe von Wasserläufen -2

Mindestabstand

Mindestabstand (Randzone)

Anschlaglinie des

Wasserspiegels bei

Mittelwasser

3m + Mindestabstand

„Böschungsoberkante“

Definition bei klar erkennbarer

Böschungsoberkante,

übernommen aus den

Erläuterungen zum AP08 –

zu AP12 gibt es dzt.

noch keine Erläuterungen

Definition bei nicht eindeutig

erkennbarer Böschungs-

oberkante gemäß §5, Abs. 1,

letzter Satz

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 14

AP12 §5 N-Düngung in der Nähe von Wasserläufen -3

Definition der Randzonen in Meter ab „Böschungsoberkante“

* ganzjährig mit lebenden

Pflanzen be-

wachsen; die Breites des

Streifens muss dem

Mindestabstand

entsprechen

** max. 1 Hektar, Länge hin

zum Gewässer max. 50

Meter

*** Beregnungsteiche sind

ausgenommen

**** gemessen 20 Meter ab

Böschungsoberkante

(siehe §3)

<= 10% > 10% <= 10% > 10%

ja 3

nein 5

ja 3

nein 5

ja 3

nein 5

ja10

nein

10 20

20 20

10 20

10 20

2,5

2,5

2,5

nein

ja

nein

ja

nein

Kle

inschla

g *

* od.

Entw

ässeru

ngsg

rab

en

direkt

injiz

iere

ndes G

erä

t

Randstr

eifen-

Bew

uchs *

ja

Hangneigung ****

fließend stehend ***

Art des Gewässers

3

5

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 15

AP12 Erklärung Gewässerabstand

Gültigkeit der „Kleinschlagregel“

- bei mehr als 10% Hangneigung und

- Randstreifen-Bewuchs ODER

- direkt injizierendem Gerät

> 1 ha

5 m

<1 ha

> 50 m

5 m

< 1 ha < 50 m

3 m

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 16

AP12 §6 Wirtschaftsdünger-Lagerraum - 1

• Generell 6 Monate (Richtwerte Anlage 2)

• Technik: allgemein anerkannte Richtlinien / Merkblätter sind zu beachten

• Bei Neu-/Umbau: „nach Maßgabe landesrechtlicher Bestimmungen

erforderlicher Nachweis über Funktionsweise“ ist bereitzuhalten und bei

Kontrolle vorzuweisen

• ev. weitergehende Bestimmungen in Schon- / Schutzgebieten sind zu

beachten

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 17

AP12 §6 Wirtschaftsdünger-Lagerraum - 2

Möglichkeiten zur Minderung des WD-Lagerraums

Abgabe in Güllebanken, Biogasanlagen Betriebskooperationen etc.

� aliquote Minderung möglich, aber 2 Monate Minimum

Stallmist-Lagerung auf Feldmieten

� aliquote Minderung für Betriebe <= 30 GVE (bis 31.12.2014) bzw.

<= 1.800 NLager (ab 1.1.2015 ) möglich, aber

3 Monate Lagerung auf technisch dichter Fläche Minimum

� Jauche-Raum ist bei Mist-Lagerung auf dem Feld nicht reduzierbar!

nicht belegte Stallplätze zwischen 1.10. und 1.4.

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 18

Bedingungen für Feldmieten

• min. drei Monaten am Hof vorlagern• min. 25 m Abstand zu Oberflächengewässern• kein Abfließen des Sickersafts in Oberflächengewässer• auf möglichst flachem, nicht sandigem und nicht staunassem Boden• Grundwasser zu Geländeoberkante im Mittel min. 1 m• landwirtschaftliche Verwertung mit Räumung nach 8 Monaten

(Pferdemist: nach 12 Monaten) + Standortswechsel• Menge: N-Gehalt ≤ ordnungsgemäße Düngung der angrenzenden

Fläche• NUR mit befestigter Bodenplatte möglich für Mist von

� Küken und Junghennen unter einem halben Jahr� Legehennen und Hähnen ab einem halben Jahr

AP12 §6 Wirtschaftsdünger-Lagerraum - 3

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 19

AP12 §7 Verfahren für das Ausbringen von N -1

Bedarf der Kultur bestimmt Menge und Zeitpunkt!

Rasch wirksame Dünger nur� bei Bodenbedeckung� unmittelbar vor Feldbestellung (Anbau)� zur Strohrotte (max. 30 kg Nff je ha)

� zur Mais-Strohrotte nur bis 31.12.2016

Schnell wirksame oder leicht lösliche N-Gaben� nur mit Gabenteilung ab 100 kg Nff/ha (ausgenommen Hackfrüchte

und Gemüse ab 15% Ton)

Für N-hältigen Handeldünger, Gülle, Biogasgülle, Gärrückstände, Jauche, und flüssigen Klärschlamm gilt:� auf Ackerflächen nach der Ernte der letzten Hauptfrucht� auf Dauergrünland und Wechselwiesen ab 1. Oktobermax. 60 kg Nff/ha bis zum Beginn des jeweiligen Verbotszeitraums

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 20

Dokumentationspflicht ab 1.1.2015- LN Betrieb + LN, auf der Stickstoff ausgebracht wird

- NLager: Anfall am Betrieb, Abgabe, Abnahme, Ausbringung auf der LN

- Nff, Njw: Wirtschaftsdünger, organ. Dünger, Mineraldünger

- N-Bedarf der Kulturen gem. Anlage 3 – Fläche und Vorfrucht beachten

- Dokumentationspflicht besteht nicht für:

- Betriebe bis max. 5 ha LN, wenn (Wein + Gemüse) < 2 ha

- Betriebe bis max. 15 ha, wenn 90% der Fläche Dauergrünland oder

Wechselwiesen sind (ohne Einrechnung der Almen!)

- Frist: bis 31.3 für das vorangegangene Kalenderjahr

- Aufbewahrungspflicht: 7 Jahre

- auf Verlangen der Behörde vorzulegen

AP12 §7 Verfahren für das Ausbringen von N -2

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 21

AP12 §8 Mengenbegrenzungen

• Die Ausbringungsmenge an N-hältigen Düngern darf kulturartenspezifische Grenzen (Anlage 3) nicht übersteigen(Berechnungsebene: jahreswirksamer N kulturarten- /schlagbezogen)

• N-Summe aus Wirtschaftsdüngern 170 kg Lager-N je ha LN –Berechnungsebene: Lager-N im gesamtbetrieblichen Durchschnittkein Ausnahmeantrag möglich

• Bewilligungspflicht gemäß WRG §32 (175/210 kg Nff/ha LN) bzw. strengere Auflagen in Schon- / Schutzgebieten bleiben aufrecht.

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 22

AP12 Stickstoff-BegriffeStall- undLagerverluste

Ausbringungs-verluste

„Brutto-N“ „Lager-N“

170 kgje Hektar LN

„feldfallender N“

175 / 210 kgje Hektar LN

OrganischeBindung

„jahres-wirksamer N“

SachgerechteDüngung

Einzelschlag

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 23

AP12 §9 Umsetzung / §10 Inkrafttreten - Konsequenzen

Mit dem AP 2012 wird die EU-Nitratrichtlinie (91/676/EWG) umgesetzt. Das AP ist eine Verordnung zum WRG 1959 (§ 55 l und § 133 Abs. 6 ). Strafrahmen bei Missachtung: 3.630 €

Verstoß gegen AP12 ~ Verstoß gegen CC => Kürzung / Verlust der Betriebsprämie

derzeitige Rechtsansicht der FA 17C: Verstoß gegen AP12 bei Gülleausbringung => Gülle ist Abfall im Sinn des Abfallwirtschaftsgesetzes =>ALSAG-Beitrag von 87 € je Kubikmeter!

Das AP12 ist seit 05.05.2012 in Kraft

... zum Abfallrecht ... 1

AWG 2002, § 2, Abs.3, letzter Satz:

„Die Sammlung, Lagerung, Beförderung und Behandlung von Mist,

Jauche, Gülle und organisch kompostierbarem Material als Abfall ist dann

nicht im öffentlichen Interesse (§ 1 Abs. 3) erforderlich, wenn diese im

Rahmen eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebs anfallen und im

unmittelbaren Bereich eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebs einer

zulässigen Verwendung zugeführt werden.“

=> Gülle an Nicht-Landwirt => Sammlung, Behandlung usw. ist im

öffentlichen Interesse => Nicht-Landwirt = Abfallsammler und –behandler

=> Registrierung im EDM, Aufzeichnungen, Jahresabfallbilanz

... zum Abfallrecht ... 2

Brief des BMLFUW, Sektion VI (Mai 2011), an ARGE Kompost & Biogas:

Wenn Abfälle in einer Biogasanlage vergoren werden, gilt:

„Der bei der Biogas-Herstellung anfallende Gärrest, der die Kriterien der

Düngemittelverordnung für den Düngemitteltyp „Biogasgülle“ erfüllt,

stellt ... keinen Abfall dar.“

ABER

Das entbindet den Anlagenbetreiber NICHT von seinen Pflichten als

Abfallsammler- und Behandler!

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 26

AP12 Lager-N aus der Tierhaltung - 1

Mist Jauche

Jungrinder

Kälber und Jungrinder unter 1/2 Jahr 12,7 5,2 5,2 10,4

Jungvieh 1/2 bis 1 Jahr 34,4 14,2 14,2 28,4

Jungvieh 1 bis 2 Jahr 45,6 18,8 18,7 37,5

Rinder ab 2 Jahre

Ochsen, Stiere 54,7 22,6 22,5 45,1

Kalbinnen 58,9 24,3 24,2 48,5

Kühe ohne Nachzucht

Milch- bzw. Mutterkühe (3 000 kg Milch) 59,1 32,5 16,2 48,7

Milch- bzw. Ammenkühe (4 000 kg Milch) 66,7 36,6 18,4 55,0

Milchkühe (5000 kg Milch) 74,4 40,9 20,4 61,3

Milchkühe (6000 kg Milch) 82,0 45,1 22,5 67,6

Milchkühe (7000 kg Milch) 89,7 49,3 24,6 73,9

Milchkühe (8000 kg Milch) 97,3 53,5 26,7 80,2

Milchkühe (9000 kg Milch) 105,0 57,7 28,8 86,5

Milchkühe (> 10.000 kg Milch) 112,6 61,9 30,9 92,8

SystemMist - Jauche

Tiefstall-mist

Rinder

GülleTierart

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 27

AP12 Lager-N aus der Tierhaltung - 2

Mist Jauche

Ferkel

Ferkel 8 bis 32 kg Lebendgewicht (LG) Standardfütterung 2,5 1,6 0,8 2,3

Ferkel 8 bis 32 kg Lebendgewicht (LG) N-reduzierte Fütterung 2,4 1,5 0,7 2,2

Mastschweine und Jungsauen auf der Basis von 2,5 Zyklen pro Jahr

ab 32 kg LG bis Mastende/Belegung 7,5 4,6 2,3 7,0

ab 32 kg LG bis Mastende/Belegung, N-reduzierte Fütterung 6,9 4,2 2,1 6,4

ab 32 kg LG bis Mastende/Belegung, stark Nreduzierte Fütterung 6,7 4,1 2,1 6,2

Zuchtschweine (ab Belegung) inkl. Ferkel bis 8 kg

Zuchtschweine - Standardfütterung 14,4 8,9 4,5 13,4

Zuchtschweine - N-reduzierte Fütterung 12,8 7,9 4,0 11,9

Eber

Zuchteber - Standardfütterung 17,7 11,0 5,5 16,4

Zuchteber - N-reduzierte Fütterung 16,7 10,4 5,2 15,5

SystemMist - Jauche

Tiefstall-mist

Schweine

GülleTierart

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 28

AP12 Lager-N aus der Tierhaltung - 3

Mist Jauche

Geflügel pumpfähig Trockenkot

Küken u. Junghennen für Legezwecke bis 1/2 Jahr 0,13 0,11

Legehennen, Hähne 0,51 0,43

Mastküken und Jungmasthühner, Basis 7 Umtriebe pro Jahr 0,17

Zwerghühner, Wachteln; ausgewachsen 0,10

Gänse 0,29

Enten 0,29

Truthühner (Puten) 0,65

Lämmer bis 1/2 Jahr 5,4

ab 1/2 Jahr bis 1,5 Jahre 7,3

Mutterschafe 7,7

ab 1/2 Jahr 5,0

ab 1/2 Jahr bis 1,5 Jahre 6,6

Mutterziegen 7,2

Schafe

Ziegen

SystemMist - Jauche

Tiefstall-mist

GülleTierart

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 29

AP12 Lager-N aus der Tierhaltung - 4

Mist Jauche

Kleinpferde incl. Ponys, Esel, Maultiere, … Widerristhöhe bis 1,48 m, Endgewicht < 300 kg

1/2 bis 3 Jahre 8,9

> 3 Jahre incl. Fohlen bis 1/2 Jahr 10,5

Kleinpferde über 300 kg - Haflinger, Reitponys, … Widerristhöhe bis 1,48 m, Endgewicht > 300 kg

1/2 bis 3 Jahre 17,4

> 3 Jahre incl. Fohlen bis 1/2 Jahr 20,5

Pferde Widerristhöhe > 1,48 m Endgewicht > 500 kg

1/2 bis 3 Jahre 31,2

> 3 Jahre incl. Fohlen bis 1/2 Jahr 36,8

Pferde

SystemMist - Jauche

Tiefstall-mist

GülleTierart

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 30

AP12 Lager-N aus der Tierhaltung - 5

Tierart GülleMist

Anteil

Jauche

Anteil

Tiefstall-

mist

Damwild, Lamas, Alpacas, ...Alttier inkl. Nachzucht bis 14 Monate: 10,1Hirsch: 7,1

RotwildAlttier inkl. Nachzucht bis 14 Monate: 20,9Hirsch: 17,0

KaninchenKaninchenmast 0,72 0,6Häsin (inkl.Hasen bis Absetzen) 1,57 1,3

StraußeStraußenküken bis 1/2 Jahr 1,24 1,1Jungstrauße 0,5 - 1,5 Jahre 3,19 2,7Zuchtstraußenhenne > 1,5 Jahre 4,10 3,5Zuchtstraußenhahn > 1,5 Jahre 4,90 4,2

„Exoten“ sind nicht im AP12 angeführt; als Standard gilt:

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 31

AP12 Lager-N aus der Tierhaltung - 5

„Exoten“ sind nicht im AP12 angeführt; als Standard gilt:

Tierart GülleMist

Anteil

Jauche

Anteil

Tiefstall-

mist

Zwergzebu und andere ZwergrinderZwergrind - andere Kälber und Jungrinder unter 1/2 Jahr 6,4 2,6 2,6 5,2Zwergrind - Jungvieh 1/2 bis 1 Jahr 17,2 7,1 7,1 14,2Zwergrind - Jungvieh 1 bis 2 Jahr 22,8 9,4 9,4 18,8Zwergrind - Ochsen, Stiere 27,4 11,3 11,3 22,6Zwergrind - Kalbinnen 29,5 12,2 12,1 24,3Zwergrind - Milch- bzw. Mutterkühe (3000 kg Milch) 29,6 16,3 8,1 24,4Zwergrind - Milch- bzw. Ammenkühe (4000 kg Milch) 33,4 18,3 9,2 27,5Zwergrind - Milchkühe (5000 kg Milch) 37,2 20,5 10,2 30,7Zwergrind - Milchkühe (6000 kg Milch) 41,0 22,6 11,3 33,8Zwergrind - Milchkühe (7000 kg Milch) 44,9 24,7 12,3 37,0Zwergrind - Milchkühe (8000 kg Milch) 48,7 26,8 13,4 40,1Zwergrind - Milchkühe (9000 kg Milch) 52,5 28,9 14,4 43,3

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 32

AP12 N-Obergrenzen Ackerland

Ertragslage =>

Ert

rag

bis

max. N

Ert

rag

von b

is

max. N

Ert

rag

von b

is

max. N

Ert

rag

von b

is

max. N

Ert

rag

max. N

t/ha kg N/ha t/ha kg N/ha t/ha kg N/ha t/ha kg N/ha t/ha kg N/ha

Weizen < 14 % RP < 3,5 105 3,5 - 6,0 145 6,0 - 7,5 170 7,5 - 9,0 180 > 9,0 195Weizen >= 14 % RP < 3,5 105 3,5 - 5,5 145 5,5 - 7,0 170 7,0 - 8,5 180 > 8,5 195Durum < 3,0 105 3,0 - 4,5 145 4,5 - 6,0 170 6,0 - 7,5 180 > 7,5 195Wintergerste < 3,5 95 3,5 - 6,0 130 6,0 - 7,5 155 7,5 - 9,0 170 > 9,0 180Triticale < 3,5 90 3,5 - 6,0 120 6,0 - 7,5 145 7,5 - 9,0 155 > 9,0 165Roggen < 3,5 80 3,5 - 5,5 110 5,5 - 7,0 130 7,0 - 8,5 140 > 8,5 150Sommergerste < 3,5 80 3,5 - 5,5 110 5,5 - 7,0 130 7,0 - 8,5 140 > 8,5 150Dinkel (entspelzt) < 1,5 65 1,5 - 2,5 90 > 2,5 105 ---- ---- ---- ----Hafer < 3,5 75 3,5 - 5,0 100 5,0 - 6,5 115 6,5 - 8,0 125 > 8,0 135Körnermais < 6,0 115 6,0 - 10,0 155 10 - 11,5 180 11,5 - 13,0 195 > 13,0 210Silomais (FM) < 40 130 40 - 50 175 50,0 - 57,5 210 57,5 - 65,0 225 > 65,0 240Zuckerrübe < 45 90 45 - 60 120 60 - 70 145 70 - 80 155 > 80 165Futterrübe < 60 110 60 - 100 155 > 100 180 ---- ---- ---- ----Speise + Industriekartoffel < 25 105 25 - 35 145 35 - 45 170 45 - 55 180 > 55 195Früh-/Pflanzkartoffel < 15 90 15 - 20 120 > 20 145 ---- ---- ---- ----Leguminosen (Erbse, Bohne ...) ---- 60 ---- 60 ---- 60 ---- 60 ---- 60Körnerraps < 2,0 115 2,0 - 3,0 155 3,0 - 4,0 180 4,0 - 5,0 195 > 5,0 210Sonnenblume < 2,0 55 2,0 - 3,0 65 3,0 - 4,0 80 4,0 - 5,0 85 > 5,0 90Futterzwischenfrucht ohne Leguminosen ---- 80 ---- 80 ---- 80 ---- 80 ---- 80

hoch 3

Kultur

niedrig mittel hoch 1 hoch 2

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 33

AP12 Vorfruchtwirkung Ackerland

Ackerbohne

Körnererbse

Klee und Luzerne einjährig

Blühstreifen (Umbruch?)

Stilllegung (Umbruch?)

Bodengesundung (Umbruch?)

20 kg Njw

Umbruch von

Wechselwiese

Kleegras

Futtergräsern

Sonstiges mehrjähriges Feldfutter

Grünland

30 kg Njw

Umbruch von

mehrjährigem Klee

mehrjährigen Leguminosen40 kg Njw

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 34

AP12 N-Obergrenzen Grünland

Nutzung: eine Nutzung zur Saatgutgewinnung zählt wie 2 Schnittnutzungen;

Gräserbestände mit einer Schnitt- und einer Samennutzung sind daher als 3

Nutzungen einzustufen1) unabhängig von Nutzungsintensität; als Reinbestände gelten Bestände mit mehr

als 80% Leguminosen2) bei einem Leguminosenanteil von mehr als 40% ist der N Wert um 25% zu

reduzieren

kg N/ha 2)

bis 2 Nutzungen/Jahr 903 Nutzungen/Jahr 1504 Nutzungen/Jahr 2005 Nutzungen/Jahr 250

6 Nutzungen/Jahr 280Leguminosenreinbestände/Jahr 1) 40

Aktionsprogramm 2012 / Dr. Heinrich Holzner

08.03.2013 / Folie 35

AP12 N-Obergrenzen Gemüse

Ertrag bismax. N-

Bedarf

Ertrag

von bis

max. N-

Bedarf

Ertrag

über

max. N-

Bedarf

t / ha kg N t / ha kg N t / ha kg N

Zwiebel < 40 145 40 - 55 170 > 55 205Grünerbsen < 4 100 4 - 6 110 > 6 130Kopfsalat < 25 140 25 - 35 160 > 35 185Karotten (Industrie) < 70 180 70 - 85 210 > 85 255Kraut (Industrie) < 90 310 90 - 110 380 > 110 465Spinat (Passier) < 20 190 20 - 28 230 > 28 280Spargel < 4 120 4 - 7 140 > 7 165Zuckermais < 12 170 12 - 14 200 > 14 240Chinakohl < 50 200 50 - 70 240 > 70 290Radieschen < 15 105 15 - 20 120 > 20 140Ölkürbis < 0,4 105 0,4 - 0,7 120 > 0,7 140

Kultur


Recommended