+ All Categories
Home > Documents > Grundannahmen und gesicherte Ergebnisse der ... · Die umfangreiche Vergleichsstudie des National...

Grundannahmen und gesicherte Ergebnisse der ... · Die umfangreiche Vergleichsstudie des National...

Date post: 16-Sep-2019
Category:
Upload: others
View: 2 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
15
192 Grundannahmen und gesicherte Ergebnisse der psychoanalytischen / tiefenpsycholo- gischen Psychotherapie in der Entwöhnungs- behandlung Dr. med. Peter Subkowski Ich beginne mit einigen Essentials der Psychoanalyse. Dann werde ich die Rah- menbedingungen und theoretischen Implikationen des stationären psychoanaly- tischen Entwöhnungssettings beschreiben. Nach Ausführungen zu prinzipiellen Schwierigkeiten und Begrenzungen der empirischen psychoanalytischen For- schung schließe ich meinen Vortrag mit einer Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse und einigen eigenen Auswertungen, die für die Wirksamkeit dieses Psy- chotherapieverfahrens auch bei der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen sprechen. 1. Essentials der Psychoanalyse Sigmund Freud formulierte sein sog. topographisches Modell zuerst 1900 in der „Traumdeutung“. Es basiert auf der Unterscheidung zwischen den Systemen Be- wußtes und Unbewusstes (ubw). Das Unbewusste, dessen Existenz die aktuelle neurobiologische Grundlagenforschung – s. z. B. Prof. Gerhard Roth von der FU Berlin und Prof. Gerald Hüther von der Universität Göttingen – heute nachwei- sen kann, ist nach Freud vom Vorbewussten und das Vorbewusste vom Bewusst- sein durch einen Zensor getrennt, der die latenten unbewussten Inhalte, z. B. im Rahmen der Traumentstehung, bearbeitet. Die gefährlichen, ängstigenden Inhalte werden dabei abgewehrt oder nur bearbeitet zugelassen. Die Psychoanalyse hat es sich danach zur Aufgabe gemacht, das pathologische, konfliktuöse Unbewuss- te in Bewusstes umzuwandeln. 1923 entwickelte Freud dann das sog. Strukturmodell der Psyche, die er in Es, Ich und Überich aufgliedert. Zwischen den Systemen Ich und Es sowie Über-Ich und Ich können sich intersystemische Konflikte einstellen, die dann durch vom Ich ausgehende unbewusste Abwehrmechanismen, wie Verdrängung, Verleug- nung, Spaltung usw. reguliert werden können. Symptome entstehen als unbe- wusste Kompromisse dieser Konflikte. Aus Sicht des Strukturmodells kann die Aufgabe der Psychoanalyse so formuliert werden: „Wo Es ist soll Ich werden“. Das topographische und das strukturelle Modell ergänzen sich nach Freud gegen- seitig.
Transcript

192

Grundannahmen und gesicherte Ergebnisse der psychoanalytischen / tiefenpsycholo-gischen Psychotherapie in der Entwöhnungs-behandlungDr. med. Peter Subkowski

Ich beginne mit einigen Essentials der Psychoanalyse. Dann werde ich die Rah-menbedingungen und theoretischen Implikationen des stationären psychoanaly-tischen Entwöhnungssettings beschreiben. Nach Ausführungen zu prinzipiellen Schwierigkeiten und Begrenzungen der empirischen psychoanalytischen For-schung schließe ich meinen Vortrag mit einer Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse und einigen eigenen Auswertungen, die für die Wirksamkeit dieses Psy-chotherapieverfahrens auch bei der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen sprechen.

1. Essentials der Psychoanalyse

Sigmund Freud formulierte sein sog. topographischesModell zuerst 1900 in der „Traumdeutung“. Es basiert auf der Unterscheidung zwischen den Systemen Be-wußtes und Unbewusstes (ubw). Das Unbewusste, dessen Existenz die aktuelle neurobiologische Grundlagenforschung – s. z. B. Prof. Gerhard Roth von der FU Berlin und Prof. Gerald Hüther von der Universität Göttingen – heute nachwei-sen kann, ist nach Freud vom Vorbewussten und das Vorbewusste vom Bewusst-sein durch einen Zensor getrennt, der die latenten unbewussten Inhalte, z. B. im Rahmen der Traumentstehung, bearbeitet. Die gefährlichen, ängstigenden Inhalte werden dabei abgewehrt oder nur bearbeitet zugelassen. Die Psychoanalyse hat es sich danach zur Aufgabe gemacht, das pathologische, konfliktuöse Unbewuss-te in Bewusstes umzuwandeln.

1923 entwickelte Freud dann das sog. Strukturmodell der Psyche, die er in Es, Ich und Überich aufgliedert. Zwischen den Systemen Ich und Es sowie Über-Ich und Ich können sich intersystemische Konflikte einstellen, die dann durch vom Ich ausgehende unbewusste Abwehrmechanismen, wie Verdrängung, Verleug-nung, Spaltung usw. reguliert werden können. Symptome entstehen als unbe-wusste Kompromisse dieser Konflikte. Aus Sicht des Strukturmodells kann die Aufgabe der Psychoanalyse so formuliert werden: „Wo Es ist soll Ich werden“. Das topographische und das strukturelle Modell ergänzen sich nach Freud gegen-seitig.

193

Zentrale Phänomene, die in der analytischen Psychotherapie eine wichtige Rolle spielen, sind die sich immer und überall unbewusst einstellenden Übertragungs- und Gegenübertragungsreaktionen. Unter Übertragung verstehen wir das Gesamt der frühen infantilen Wünsche, Ängste und Erfahrungen eines Menschen, die in einer aktuellen Beziehung zu einem anderen unbewusst reaktiviert und wieder durchlebt werden. Als Gegenübertragung im engeren Sinne bezeichnet man die dadurch unbewusst in dem anderen, d. h. auch im Therapeuten, ausgelösten Ängs-te, Wünsche und Gefühle. Hiermit ist beispielsweise gemeint, dass wir auf einen älteren Vorgesetzten unbewusst so reagieren, als ob wir es mit dem ängstigenden Vater von früher zu tun hätten. Das sich unweigerlich zwischen Therapeut und Patient unbewusst entfaltende Geschehen wird vom psychoanalytisch arbeitenden Therapeuten in einem zweiten Schritt bewusst reflektiert, in Sprache gefaßt und z. B. mittels einer Deutung der Übertragung dem Patienten vermittelt. Zentrales Ziel der psychoanalytischen Psychotherapie ist die Einsicht des Patienten in seine ver-borgenen Gefühle und in die Zusammenhänge von gegenwärtigen Konflikten mit seiner Vergangenheit, und damit ein besseres Verständnis von sich selbst.

Das Konfliktmuster des Patienten kann in dem psychoanalytischen DreieckderEinsicht nach K. A. Menninger (1958) auf folgenden Ebenen beschrieben wer-den:1. der aktuellen Beziehung zum Therapeuten im hier und jetzt, wie sie sich in der

Übertragung zeigt2. der gegenwärtigen Beziehung zu anderen Menschen und der aktuellen Sympto-

matik3. den erinnerte Episoden der Vergangenheit im dort und damals, die auch in der

Biographie sichtbar werden

aktuell erlebte Beziehungzum Therapeuten

im Hier und jetzt > Übertragung

erinnerte Episodender Vergangenheit

im dort und damals >Biographie

Beziehung zu den Anderen inder aktuellen Lebenssituation

aktuelle Symptomatik

194

Die Aufmerksamkeit des psychoanalytisch arbeitenden Therapeuten pendelt in der Behandlung zwischen diesen drei Ebenen hin und her, um den jeweils aktuellen krankheitsrelevanten Fokus aufzuspüren. Dieser Dreiklang eröffnet einen Zugang zu abgewehrten unbewussten Konflikten und gestörten verinnerlichten Bezie-hungsmustern des Patienten als Ursache von neurotischen und Abhängigkeitser-krankungen. Da Konflikte in der therapeutischen Beziehung wieder erlebt werden, ermöglicht dies einen gefühlshaften, tief erlebten und nicht nur verstandesmäßigen Zugang. Dies beinhaltet die Chance einer korrigierenden emotionalen Erfahrung. Es geht also in der analytischen Psychotherapie nicht, wie oft missverstanden, nur um die Aufarbeitung von Vergangenem, sondern auch und gerade um einen Neube-ginn im Jetzt, wie dies Michal Balint nannte.

Diese grundlegenden Ausführungen zur Psychoanalyse gelten natürlich auch für den psychoanalytischen Zugang zu Suchterkrankungen. Da die Gruppe der abhän-gigen Patienten sehr heterogen ist, und es eine einheitliche Suchtpersönlichkeits-struktur nicht gibt, können dabei sowohl triebtheoretische, narzissmusorientierte, Ich-psychologische wie auch objektbeziehungstheoretische Ansätze zum Verständ-nis der jeweiligen Psychodynamik und der angezeigten therapeutischen Interven-tionen beitragen.

2. Rahmenbedingungen und theoretische Impli-kationen des integrativen psychoanalytischen Settings

Es besteht heute ein Grundkonsens, dass die Ätiopathogenese der stofflichen Such-terkrankungen von einem multifaktoriellen Ursachenbündel bestimmt wird, die in dem biopsychosozialen Modell (s. Engel, 1976, und v. Uexküll, 2003) der Sucht verortet werden können. Hierbei verflechten und beeinflussen sich konstitutionelle und genetische Faktoren, frühe internalisierte Beziehungserfahrungen, erworbene Bewältigungsmechanismen des Ichs, aktuelle soziale Beziehungen und die physio-logisch-biochemischen Auswirkungen der Droge gegenseitig im Sinne einer Er-gänzungsreihe, wie dies schon Freud nannte. Diesem komplexen Störungsbild ent-sprechen die multimethodalen und multidimensionalen Therapieprogramme der stationären Settings. Im Konzept einer integrativen psychoanalytischen Entwöh-nungsbehandlung, wie beispielsweise in der Berghofklinik, finden psychothera-peutische, somatische, sozialmedizinische und arbeitsbezogene Ansätze als Thera-piefelder Anwendung. Der Patient kann dabei die gesamte Station – bzw. Klinik – mit ihren verschiedenen therapeutischen Feldern, aber auch inoffiziellen Bezie-hungsgestaltungen, für unbewusste Reinszenierungen seiner Beziehungen nutzen. So werden Zusammenhänge zwischen den abhängigkeitserzeugenden bzw. -unter-haltenden inneren und äußeren Bedingungen aufgezeigt und der Einsatz gesünde-rer Abwehrmechanismen ermöglicht. In regelmäßigen Teamsitzungen werden die

195

unterschiedlichen Beziehungsaufnahmen und das Übertragungs-/Gegenübertra-gungserleben vom Team reflektiert und zu einem Gesamtverständnis der Szene bzw. des zentralen Beziehungskonfliktthemas integriert. Dies wird dann von den beteiligten Therapeuten in ihren Therapiefeldern konstruktiv für die weitere Be-handlung genutzt.

3. Schwierigkeiten und Begrenzungen einer empirischen psychoanalytischen Forschung

Die prinzipiellen Schwierigkeiten und Grenzen der Psychotherapieforschung im Bereich der Suchttherapie wurden z. B. auf der Sucht e. V.-Tagung 2006 von Re-venstorf (2007) in seinem Hauptvortrag zur Unangemessenheit der Kriterien der Wissenschaftlichkeit in der gegenwärtigen Therapieforschung einleuchtend darge-legt. Sie sind auch beispielsweise in der Stellungnahme der DGPT von BellundBuchholz aus dem Jahre 1998 nachzulesen. Ich möchte diese Argumentation daher hier nicht wiederholen. Zwei provokante Zitate sollen aber die unterschiedlichen Positionen zur empirischen Forschung in der Psychoanalyse verdeutlichen.

Habermas formulierte 2001: „Der szientistische Glaube an eine Wissenschaft, die eines Tages das personale Selbstverständnis durch eine objektivierende Selbstbe-schreibung nicht nur ergänzt sondern ablöst, ist nicht Wissenschaft, sondern schlechte Philosophie.“

Die wissenschaftlich sehr engagierte Psychoanalytikerin Leuzinger-Bohleber(2003) fasst es in einem Vortrag so: „Die empirische analytische Forschung ist eine Gratwanderung zwischen Verweigerung (Rückzug in den psychoanalytischen El-fenbeinturm) einerseits und Überanpassung an ein ihr inadäquates Wissenschafts-verständnis (Identifikation mit dem Aggressor) andererseits.“

Dabei ist aber festzuhalten, dass erst die empirische Untersuchung von DührssenundJorswieck (1965) in Berlin die psychoanalytischen Therapieverfahren zum Bestandteil der kassenärztlichen Versorgung werden ließ. Die Autoren erbrachten damals den wissenschaftlichen Nachweis, dass mit analytischer Psychotherapie bei einer mittleren Dauer von ca. 100 Stunden behandelte Patienten nach einer analy-tischen Therapie

• weniger Medikamente verbrauchten,• eine geringere Zahl von stationären Krankheitstagen aufwiesen und• seltener krankgeschrieben wurden als vorher.

Dies galt sogar bezogen auf den Durchschnitt der unbehandelten Bevölkerung. Ein ähnliches Fazit konnte auch aus den Untersuchungen von Cremerius (1962) und vonStrotzka(1964) gezogen werden. Diese Ergebnisse wurden wiederholt bestä-tigt, auch wenn Grawe (1994) in seiner sog. Meta-Analyse das Gegenteil be-

196

hauptet. Renommierte Statistiker wie Rüger (1994) und erfahrene Psychothera-pieforscher, wie zuletzt Tschuschke et al. (1997, 1998), haben mittlerweile an Grawes Untersuchung viele Mängel nachgewiesen, so z. B. dass es sich bei den psychoanalytischen Vergleichsverfahren fast nur um Kurzzeittherapien handelte.

Auch wenn im Einzelnen die Wirkkomponenten von Psychotherapie oft noch un-klar sind, ist nachgewiesen, dass es nicht primär die „Technik“ ist, die den thera-peutischen Erfolg bewirkt. Die umfangreichen Überblicksarbeiten von Lambert (1992) und LambertundBergin (1994) zeigen bis heute unwidersprochen, dass die sog. psychotherapeutische „Technik“ nur 15 % der Varianz des „outcome“ einer Psychotherapie erklärt. Eine „gute Beziehung“ zwischen Therapeut und Patient, also deren Kooperation, ist aber für 40 % des Ergebnisses verantwortlich.

Diese große Bedeutung der therapeutischen Beziehung wurde in der Anfangszeit von der Verhaltenstherapie nicht gesehen. Psychoanalytiker haben dagegen immer schon Wert auf den Beziehungsaspekt gelegt und bereits früh eine Objektbezie-hungstheorie entwickelt. Dabei ist die Psychoanalyse auch das einzige Psychothe-rapieverfahren, das von Anfang an systematisch und ernsthaft die Beziehung des Patienten zu sich selbst, zu anderen in der Gesellschaft und zum Therapeuten re-flektiert und gezielt hierauf Einfluss nimmt. Zudem ist eine Besonderheit der psy-choanalytischen Arbeitsweise, dass im Therapieprozess die unbewusste innere Be-deutung der verbalen und bildlichen Symbole des Patienten geklärt und ihm be-wusst gemacht werden. Dadurch verbessert sich sein innerer Spielraum, sein Ver-ständnis für die affektiven Vorgänge in anderen und so auch seine soziale und berufliche Beziehungsfähigkeit.

4. Überblick über die empirischen Forschungs-ergebnisse

Zur grundsätzlichen Wirksamkeit von psychoanalytischer Psychotherapie

Hierzu möchte ich nur die Studie von HartmannundZepf von 2002 zusammen-fassen, die die Effektivität verschiedener ambulanter Psychotherapieverfahren im Rahmen ihrer bundesweiten Fragebogenuntersuchung, eine systematische Repli-kation der 1994 in den USA durchgeführten Consumer-Report-Study untersuchte. Dabei wurden von 01.06.2000 bis 28.02.2001 1426 Patienten mit psychischen Pro-blemen nach ihren Erfahrungen mit einer psychotherapeutischen Behandlung be-fragt. Hier fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen psychoanaly-tischer Psychotherapie und Verhaltenstherapie bei dem Maß der Behandlungsef-fektivität, das sich aus den abgefragten Items: Symptombesserung, Allgemeinver-besserung und Therapiezufriedenheit zusammensetzte:

197

Im direkten Vergleich der psychotherapeutischen Verfahren PA, TP, VT und CCT (klientenzentrierte Gesprächstherapie) stellte sich aber in Hinblick auf eine Besse-rung des psychischen Allgemeinbefindens eine deutliche Überlegenheit der Psy-choanalyse über die sonstigen Verfahren heraus. Hierbei ist aber natürlich die höhere Behandlungsdauer bei den Analysepatienten zu berücksichtigen, was sich nachweislich positiv auswirkt.

Tabelle 1: Behandlungseffektivität in Abhängigkeit vom psychothera-peutischen Verfahren

Tabelle 2: Allgemeinbesserung in Abhängigkeit vom psychotherapeutischen Verfahren

198

Psychoanalytische Therapieverfahren in der Suchtbehandlung

Die Metaanalyse des InstitutesofMedicine von 1990 wies darauf hin, dass es mehrere Verfahren der Suchtkrankenpsychotherapie gibt, deren Wirksamkeit sich eindeutig nachweisen ließ, von denen damals allerdings keines einem anderen ein-deutig überlegen schien. Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch Süß 1995, der auf der Basis einer umfangreichen Metaanalyse unterschiedlichster Behandlungs-programme unter Einschluss von 44 Studien aus mehreren Ländern eine Streuung für die Einjahreskatamnese von 29 bis 42 % abstinenter Patienten auf der Basis gewichteter Mittelwerte angibt. Die geringeren Trinkmengen nach Behandlungs-ende liegen für den gleichen Zeitraum zwischen 39 und 60 %.

In ihrem Bericht an den wissenschaftlichen Beirat für Psychotherapie fassten Ger-lachundJanssen2003 zusammen, dass nach der vorliegenden Datenlage neben den klassischen Indikationsbereichen, den Psychoneurosen, auch Abhängigkeitser-krankungen von Alkohol, Drogen oder Medikamenten eine Indikation für die psy-choanalytische Therapie darstellen.

Dass psychoanalytisch orientierte Kurzzeitherapie bei Patienten mit Suchterkran-kungen ebenso wirksam ist wie Verhaltenstherapie, ermittelten auch Leichsenring,RabungundLeibing 2004 in einer methodisch hochwertigen Meta-Analyse von insbesondere randomisierten und kontrollierten Studien. Die psychoanalytische KZT verringert die Symptome dieser Krankheiten sowie mögliche Begleitsym-ptome stark. Dies gilt auch für die mit den psychischen Erkrankungen verbundenen sozialen Beeinträchtigungen im Berufs- und Privatleben. Die Therapieerfolge nah-men dabei nach Ende der Therapie sogar noch weiter zu.

Burlingame,MacKenzieundStrauß verglichen in ihrer Metastudie 2002 ver-schiedene Gruppentherapieverfahren bei Patienten mit Alkohol- und Substanz-missbrauch (Stichprobe über 12 Patienten, Publikation nach 1990, entweder rando-misierte Zuweisung der Patienten zur Behandlungs- oder zur Behandlungskontroll-gruppe oder nicht randomisierte Kontrollgruppendesigns der Prä-Post-Studien). Die psychodynamischen Gruppenbehandlungen erzielten dabei vergleichbare Ef-fekte wie die kognitiv-behavioralen Ansätze. Zusammengefasst zeigte sich dabei, dass weder das Behandlungssetting noch die theoretische Ausrichtung wesentliche Unterschiede im Therapieergebnis bewirkten. Viele Unterschiede der Ergebnisse ließen sich bei genauer Betrachtung auf die jeweilige Intensität und Dauer der Be-handlung zurückführen. Die Autoren kamen zum Schluss, dass die psychodyna-mische Gruppentherapie der Abhängigkeitserkrankungen immer noch eine wich-tige Rolle spielt und hier v. a. in der Psychotherapieprozessforschung.

Die umfangreiche Vergleichsstudie des National Institut of Drug Abuse (NIDA) von Crits-Christophet.al. (1999) zur Behandlung von Kokainabhängigkeit fand ebenfalls vergleichbare Therapieeffekte bei diesen Behandlungsansätzen, aber auch Hinweise dafür, dass eine Kombination von Einzel- und Gruppenpsychothe-rapie günstigere Effekte erbrachte als nur Einzel- oder Gruppentherapie.

199

Kunzke, Strauß und Burtscheidt (2002) werten in ihrer Übersichtsarbeit zur Wirksamkeit der psychoanalytisch orientierten Gruppentherapie des Alkoholismus weltweite Studien der letzten 25 Jahre aus, in denen tiefenpsychologische Grup-pentherapieansätze bei Alkoholismus angewandt wurden. Von den insgesamt 10 gefundenen Studien erfüllen nach ihrer Bewertung allerdings nur vier einen metho-dischen Mindeststandard. Dies sind:• im ambulanten Bereich die Untersuchungen von Kadden et al. (1989 und

2001) und die von Sandahl et al. (1998), • im stationären Bereich die von YoshinoundKato (1996).

Tabelle 3: Studien zur ambulanten psychodynamischen Gruppentherapie des Alkoholismus

200

Itoetal.(1988) kamen in ihrer weniger abgesicherten Studie zu keinen signifi-kanten Unterschieden zwischen einem psychodynamischen und einem kognitiv verhaltenstherapeutischen Ansatz.

Die Studie von Sandahl (1998) fand dabei eine signifikante Unterlegenheit der kognitiven Therapie im Vergleich zu Psychoanalyse.

Kadden verglich 1989 ein psychodynamisch/interaktionelles Gruppenverfahren mit einem Coping-Skills-Programm. Bei weniger schwer abhängigen Patienten ohne gravierende Persönlichkeits- und/oder schwere oder mehrfache Achse-I-Stö-rung nach DSM IV, den so genannten Typ-A-Patienten, hatte das psychodyna-mische Verfahren einen leichten Vorteil gegenüber dem verhaltenstherapeutischen. Genau umgekehrt verhielt es sich bei den sehr kranken, schwerer und sehr lange abhängigen Patienten, den so genannten Typ-B-Patienten. Dieselbe Forschergrup-pe führte 2001 eine neue Studie mit 250 Patienten mit einem ähnlichen Design durch. Hierbei erwiesen sich beide Therapieverfahren unabhängig von Typ A oder B als gleich effektiv.

In der randomisierten Studie von Woodyetal. (1983, 1987) zur ambulanten Be-handlung der Opiatabhängigkeit erwies sich die standarisierte psychoanalytische Psychotherapie und die kognitiv-behaviorale Therapie als gleichermaßen wirksam und einer Standardbehandlung in Form einer Beratung signifikant überlegen. Letzteres zeigten Woody et al. auch in einer weiteren randomisierten Studie von 1995.

In der randomisierten Studie von Kissin (1970) zur Behandlung von Alkoholab-hängigkeit war die ambulante psychoanalytische Therapie sowohl einer unbehan-delten Kontrollgruppe als auch einer Drogenberatung signifikant überlegen.

Nach PiperundMcCallum (2000) profitierten Patienten, die eine erhöhte psycho-logische Sensibilität („Psychological Mindedness“) aufwiesen, mehr von analy-tisch-tiefenpsychologisch orientierter Gruppenpsychotherapie, da sie in größerem Ausmaß in der Lage waren, empathisches Verständnis für die Situation anderer aufzubringen.

Bei der stationären Gruppenpsychotherapie ist zu beachten, dass diese als ein Bestandteil der Entwöhnungsbehandlung in ihrem Effekt schwierig auszuwerten ist. Es liegen vier prospektive Verlaufsbeobachtungen zur in ein multimodales stationäres Setting eingebetteten psychodynamisch/analytischen Gruppenthera-pie vor:

201

Die von Bonsels-Götzetal. (1984) mit 41,8 % abstinenten Patienten in der Thera-piegruppe versus 11,4 % in der nur entgifteten Kontrollgruppe.Die von Broszeit-Zuckeretal. (1982), die psychoanalytisch-orientierte Gruppen-therapie untersuchte und mit einer Abstinenzrate von 86,3 % 1½ Jahre nach der Be-handlung ein Ausnahmeergebnis in der klinischen Alkoholismusforschung darstellt. Dann die von Rink (1982, 1987) mit 41 % abstinenten Patienten 24 Monate nach der Behandlung.Und die von YoshinoundKato(1996), die 259 mit psychodynamisch-interaktio-neller Gruppentherapie behandelte Patienten nach durchschnittlich 2,7 Jahren un-tersuchte. Davon waren 33,7 % Typ A- und 22,5 % Typ B-Patienten abstinent.

Tabelle 4: Studien zu psychodynamisch-multimethodalen Behandlungen in der stationären Alkoholismustherapie der letzten 25 Jahre

202

Die in einer Therapie erreichte Abstinenzrate ist fraglos wichtig, sie ist aber natür-lich nicht das einzige Ziel einer psychoanalytisch orientierten Entwöhnungsbe-handlung. Neben diesen Skills, den Fähigkeiten, wird auch angestrebt, Traits, d. h. Persönlichkeitszüge, zu verändern. In diesem Zusammenhang ist die Untersuchung von EllgringundVollmer (1992) zu nennen, bei der 181 Drogenabhängige im Langzeitverlauf einer analytischen stationären Therapie in Hinblick auf Verände-rungen von Persönlichkeitsfaktoren untersucht wurden. Die Untersuchung erfolgte mit dem Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI) und dem Beck´schen Depressi-onsinventar zu Beginn und am Ende der Therapie. Dabei fanden sich signifikante Veränderungen in den drei prä-post-Bereichen:

2. Handlungsregulation: Faktor I: Freude am Handeln und Entscheiden: r = .74 Faktor II: Kontrolle des eigenen Handelns: r = .79 Faktor III: Geselligkeit: r = .823. Dysfunktionales Denken: Faktor IV: Verzweiflung und Resignation: r = .61 Faktor V: Tagträume: r = .754. Psychosomatische Beschwerden: Faktor VI: körperliche Reaktion mit Erregung: r = .73 Faktor VII: Schlafstörungen: r = .82Im FPI ging dabei der Anteil der Depressionswerte am Ende der Therapie von 60 auf 34 % zurück, im BDI von 54 auf 24 %.

Psychoanalytische Untersuchungen zur Ich-Schwäche und zum Introjekt Alkohol

Heigl-EversundStandkeveröffentlichten 1989 eine persönlichkeitstestpsycholo-gische Untersuchung zum Selbst- und Objekterleben bei Alkoholabhängigen sowie zur Art der spezifischen Objektbeziehung. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Gruppe der alkoholabhängigen Patienten im Vergleich zu psychosomatischen und psycho-neurotischen Patienten eine sehr homogene Gruppe bildete, die sich durch ein be-sonders großes Maß an Ich-Schwäche auszeichnete, wobei sich diese Ich-Schwä-che nicht punktuell, sondern über den Gesamtkontext der Ich-Organisation zeigte. Alkoholabhängige Patienten besitzen im Vergleich zu anderen Patienten ein insge-samt relativ niedriges Ich-Strukturniveau, d. h. ihre Impulskontrolle, ihre Affektre-gulierung und Realitätswahrnehmung sind gleichermaßen schlecht. Außerdem zei-gen sie im Vergleich zu den anderen beiden Untersuchungsgruppen unterschied-liche Bilder, sowohl von der realen Mutter, wie auch von der Idealisierung des Mutterbildes.

Rogner,HülsundVargas(1997) wiesen in ihrer Untersuchung mit dem SAS-B nach Benjamin an 39 bzw. 53 alkoholabhängigen Männern nach, dass die erreichte langfristige Abstinenz bei Alkoholabhängigen nach einer analytisch orientierten

203

stationären Entwöhnung wesentlich von der Verbesserung der Beziehung des Pati-enten zum introjizierten bösen Partialobjekt Alkohol abhängt. Am Ende der Thera-pie fanden sich bei den Patienten eine Zunahme an wohlwollender Selbsterfor-schung, Selbstliebe, Sich-selbst-umsorgen und Selbstkontrolle, sowie eine Abnah-me von Selbstanklage und Selbsthass.

Dass sich die Introjekte im Rahmen einer stationären Suchtbehandlung ändern, ließ sich auch in der empirischen Doktorarbeit von Riedel (2000), der mit dem SAS-B bei 10 untersuchten Patienten einen gleichartigen Zusammenhang zwischen der Verbesserung des Introjekts und der Abstinenz fand.

Riedemann(2000) konnte in ihrer Diplomarbeit ebenfalls mithilfe des SAS-B si-gnifikante Änderungen in der inneren Beziehung der Patienten zum Introjekt Alko-hol nach Abschluss einer stationären Entwöhnungsbehandlung in unserer Berghof-Klinik nachweisen.

Ergebnisse bei den 2005 in der Berghofklinik in einem inte-grativen psychoanalytischen Setting behandelten Patienten

Der Prozentsatz der in 2005 in der Berghofklinik behandelten Frauen lag mit 48,6 % deutlich höher als im Durchschnitt der Einrichtungen des FVS (2004: 27,8 %). Planmäßig schlossen 90 % der PatientInnen ihre Therapie in der Berghof-klinik ab (FVS 2004: 81,9 %).

Zum Ende der TherapieBerufliche Situation (N 401) Zufriedenheit mit Partnersituation (N 401)

verbessert 23,2 % sehr zufrieden 14,5 %

gleich geblieben 40,4 % zufrieden 30,4 % 53,9%verschlechtert 8,2 % eher zufrieden 9,0 %

nicht geantwortet 28,2 % eher unzufrieden 8,7 %

unzufrieden 4,5 %

sehr unzufrieden 4,7 %

nicht geantwortet 28,2 %

Gesundheitlicher Zustand (N 401) Zufriedenheit mit Freizeit (N 401)

verbessert 41,1 % sehr zufrieden 15,2 %

gleich geblieben 20,4 % zufrieden 31,4 % 59,3%verschlechtert 10,2 % eher zufrieden 12,7 %

nicht geantwortet 28,2 % eher unzufrieden 8,5 %

unzufrieden 1,5 %

sehr unzufrieden 2,5 %

nicht geantwortet 28,2 %

Zufriedenheit mit beruflicher Situation (N 402) Zufriedenheit mit Freundes/Bekanntenkreis (N 401)

sehr zufrieden 11,9 % sehr zufrieden 13,0 %

zufrieden 22,1 % 54,4% zufrieden 33,2 % 64,9%eher zufrieden 12,4 % eher zufrieden 18,7 %

eher unzufrieden 10,0 % eher unzufrieden 8,2 %

unzufrieden 6,5 % unzufrieden 1,7 %

sehr unzufrieden 8,5 % sehr unzufrieden 1,5 %

nicht geantwortet 28,4 % nicht geantwortet 28,2 %

Ergebnisse zum Ende der Therapie

204

Die katamnestisch nach 1 Jahr erhobene Erfolgsquote bei den in der Berghofklinik 2005 behandelten Patienten betrug nach DGSS1 72,1 % (im Vergleich zum FVS 2004: 73,8 %), die katamnestische Erfolgsquote nach DGSS4 39,8 % (FVS 2004: 42,6 %).

Diese Ergebnisse zeigen, dass eine stationäre integrative analytische Entwöhnungs-behandlung, wie sie auch in den KTL´s und ETM´s der Deutschen Rentenversiche-rung Bund verankert ist, auch in Bezug auf die erreichte Abstinenz effektiv und konkurrenzfähig ist.

Literaturliste:

Bell, K., Buchholz, M.B. (1998): Die psychoanalytischen Therapieverfahren – Ihr Einsatz in der vertragsärztlichen Versorgung. Eine Stellungnahme im Auftrag der DGPT (veröffentlicht im Internet: http://www.dgpt.de/news/wissenschaft.html)

Bonsels-Götz, C, Bess, R. (1984): Alkoholismus. Behandlung in der Klinik. Eine empirische Untersuchung der Patientenstruktur und des Behandlungserfolges der Aufnahme- und der Therapiestation für Alkoholkranke des Krankenhauses Spandau/Havelhöhe. Berlin: Berlin-Verlag

Brandl, Y., Bruns, G., Gerlach, A., Haus, S., Janssen. P.L., Kächele, H., Leichsenring, F., Leuzinger-Bohleber, M., Mertens, W., Rudolf, G., Schlösser, A.M., Springer, A., Stuhr, U., Windhaus, E. (2004): Psychoanalytische Therapie. Eine Stellungnahme für die wissenschaftliche Öffentlichkeit und für den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie. Forum der Psychoanalyse 3, 33-125

Broszeit-Zucker, B., Ludwig, D., Nath, B., Singer, B., Zucker, K. (1982): Untersuchung zum Therapieerfolg bei Alkoholpatienten. Psychol. Prax. 26, 120-127

Burlingame, G., MacKenzie, K.R., Strauß, B. (2002): Zum aktuellen Stand der Gruppenpsychotherapieforschung. II. Effekte von Gruppenpsychotherapien als Bestandteil komplexer Behandlungsansätze. Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik 38, 5-32

Committee of the Institute Of Medicine (1990): Broadening the Base of Treatment for Alcohol Problems, Washington D. C.: National Academy Press

Cremerius, J. (1962): Die Beurteilung des Behandlungserfolges in der Psychotherapie. Berlin: SpringerCrits-Christoph, P., Siqueland, L., Blaine, J., Frank, A., Luborsky, L., Onken, L.S., Muenz, L.R., Thase, M.E., Weiss,

R.D., Gastfriend, D.R., Woody, G.E., Barber, J.P., Butler S.F., Daley, D., Salloum, I., Bishop, S., Najavits, L.M., Lis, J., Mercer, D., Griffin, M.L., Moras, K., Beck, A.T. (1999): Psychosocial Treatments for Cocaine Dependence: National Institute on Drug Abuse Collaborative Cocaine Treatment Study. Arch. Gen. Psychiatry 56, 493-502

Dührssen, A., Jorswieck, E. (1998): Eine empirisch-statistische Untersuchung zur Leistungsfähigkeit psychoanaly-tischer Behandlung. Nachdruck aus Nervenarzt 36, 166-169 (1965). Zsch. psychosom. Med. 44, 311-318

Ellgring, H., Vollmer, H.C. (1992): Changes of personality and depression during treatment of drug addicts. In: Bühringer, G., Platt, J.J. (Hrsg.), Drug addiction treatment research: German and American perspectives (S. 197-209). Malabar Fl.: Krieger

Engel, G.L. (1976): Psychisches Verhalten in Gesundheit und Krankheit. Bern: Huber

Zum Ende der TherapieBerufliche Situation (N 401) Zufriedenheit mit Partnersituation (N 401)

verbessert 23,2 % sehr zufrieden 14,5 %

gleich geblieben 40,4 % zufrieden 30,4 % 53,9%verschlechtert 8,2 % eher zufrieden 9,0 %

nicht geantwortet 28,2 % eher unzufrieden 8,7 %

unzufrieden 4,5 %

sehr unzufrieden 4,7 %

nicht geantwortet 28,2 %

Gesundheitlicher Zustand (N 401) Zufriedenheit mit Freizeit (N 401)

verbessert 41,1 % sehr zufrieden 15,2 %

gleich geblieben 20,4 % zufrieden 31,4 % 59,3%verschlechtert 10,2 % eher zufrieden 12,7 %

nicht geantwortet 28,2 % eher unzufrieden 8,5 %

unzufrieden 1,5 %

sehr unzufrieden 2,5 %

nicht geantwortet 28,2 %

Zufriedenheit mit beruflicher Situation (N 402) Zufriedenheit mit Freundes/Bekanntenkreis (N 401)

sehr zufrieden 11,9 % sehr zufrieden 13,0 %

zufrieden 22,1 % 54,4% zufrieden 33,2 % 64,9%eher zufrieden 12,4 % eher zufrieden 18,7 %

eher unzufrieden 10,0 % eher unzufrieden 8,2 %

unzufrieden 6,5 % unzufrieden 1,7 %

sehr unzufrieden 8,5 % sehr unzufrieden 1,5 %

nicht geantwortet 28,4 % nicht geantwortet 28,2 %

205

Freud, S. (1900): Die Traumdeutung. GW II/III, 1-642Freud, S. (1923): Das Ich und das Es. GW XIII, 234-289Grawe, K., Donati, R., Bernauer, F. (1994): Psychotherapie im Wandel. Göttingen: HogrefeHabermas, J. (2001): Dankrede bei der Verleihung des Friedenspreises des deutschen BuchhandelsHartmann, S., Zepf, S. (2002): Effektivität von Psychotherapie. Ein Vergleich verschiedener psychotherapeutischer

Verfahren. Forum der Psychoanalyse 18, 176-196Heigl-Evers, A., Standke, G. (1989): Sachbericht zum Forschungsprojekt Selbsterleben und Objektbeziehungen von

Alkoholkranken. Suchtgefahren 35, 191-201Ito, J.R., Donovan, D.M., Hall, J.J. (1988): Relapse Prevention in alcohol aftercare attendance. Br. J. Add. 83, 171-181Kadden, R.M., Cooney, N.L., Getter, H., Litt, M.D. (1989): Matching alcoholics to coping skills or interactional

therapies: posttreatment results. J. Consult. Clin. Psychol. 57, 698-704Kadden, R.M., Litt, M.D. Cooney, N.L., Kabela, E., Getter, H., (2001): Prospective matching of alcoholic clients to

cognitive-behavioral or interactional group therapy. J. Stud. Alcohol. 62, 359-369Kissin, B., Platz, A., Su, W.H. (1970): Social and psychological factors in the treatment of chronic alcoholism. J.

Psychiatr. Res. 8, 13-27Kunzke, D., Strauß, B., Burtscheidt, W. (2002): Zur Wirksamkeit der psychoanalytisch orientierten Gruppenpsycho-

therapie des Alkoholismus: Eine Literaturübersicht. Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik 38, 53-70Lambert, M.J. (1992): Psychotherapy Outcome Research: Implications for Integrative and Eclectic Theories. In:

Norcross, J.C., Goldfried, M.R. (Hrsg.), Handbook of Psychotherapy Integration (94-129). New York: Basic BooksLambert, M.J., Bergin, A.E. (1994): The effectiveness of psychotherapy. In: Bergin, A.E., Garfield, S.L. (Hrsg.),

Handbook of Psychotherapy and Behavior Change (4th ed., 143-189). New York: WileyLeichsenring, F., Rabung, S., Leibing, E. (2004): The Efficacy of Short-term Psychodynamic Psychotherapy in

Specific Psychiatric Disorders: A Metaanalysis. Arch. Gen. Psychiatry 61, 1208-1216Menninger, K.A. (1958): Theory of Psychoanalytic Technique. New York: Basic BooksPiper, W.E., McCallum, M. (2000): Auswahl von Patienten für gruppenpsychotherapeutische Behandlung.

Gruppenpsychotherapie und Gruppenpsychodynamik 36, 20-60Revenstorf, D. (2007): Das Kuckucksei – Zur Unangemessenheit der Kriterien der Wissenschaftlichkeit in der

gegenwärtigen Therapieforschung. In: Fachverband Sucht (Hrsg.), Wirksame Therapie – Wissenschaftliche Suchtbehandlung (S. 23-33). Geeshacht: Neuland

Riedemann. M. (2000): Diplomarbeit im Fachbereich Psychologie der Universität Osnabrück zum Thema: Eine Analyse der Beziehung zum Alkohol und zum Introjekt bei abhängigen Frauen und Männern mittels SASB

Rieder, W. (2000): Dissertation der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zum Thema: Ambulante psychodynamische Kurztherapien von 10 Patienten mit Alkoholmissbrauch. Eine Untersuchung mit der SASB/CMP-Methode unter besonderer Berücksichtigung des Introjekts

Rink, J. (1982): Möglichkeiten und Grenzen eines sozialpsychiatrischen Behandlungskonzepts für Suchtkranke in einem Landeskrankenhaus. Ein Erfahrungsbericht. Suchtgefahren 28, 169-176

Rink, J. (1987): Überprüfung und Versuch einer Erklärung der Wirksamkeit eines regional konzipierten Behand-lungskonzepts für Abhängige in einem psychiatrischen Landeskrankenhaus. In: Kleiner, D. (Hrsg.), Langzeitver-läufe für Suchtkrankheiten (310-318). Berlin: Springer

Rogner, J., Hüls, B., Vargas, G. (1997): Introjekte bei Alkoholikern und deren Veränderung in einer stationären Suchttherapie. Zsch. psychosom. Med. 43, 395-406

Rüger, B. (1994): Kritische Anmerkungen zu den statistischen Methoden in Grawe, Donati und Bernauer: „Psychotherapie im Wandel. Von der Konfession zur Profession“. Zsch. psychosom. Med. 40, 368-383

Sandahl, C., Herlitz, K., Ahlin, G., Rönnberg, S. (1998): Time-limited group psychotherapy for moderately alcohol dependent patients: a randomized controlled clinical trial. Psychotherap. Res. 8, 361-378

Strotzka, H. (1964): Betrachtungen zur Frage des Therapieerfolges. Acta Psychotherapeut 12, 341-353Süß (1995): Zur Wirksamkeit der Therapie bei Alkoholabhängigkeit, Ergebnisse einer Metaanalyse. Psychologische

Rundschau 46, 248-266Tschuschke V, Heckrath C, Tress W. (1997): Zwischen Konfusion und Makulatur. Zum Wert der Berner Psychothera-

pie-Studie von Grawe, Donati und Bernauer. Göttingen: Vandenhoeck und RupprechtTschuschke, V., Bänninger-Huber, E., Faller, H., Fikentscher, E., Fischer, G., Frohburg, I., Hager, W., Schiffler, A.,

Lamprecht, F., Leichsenring, F., Leuzinger-Bohleber, M., Rudolf, G., Kächele, H. (1998): Psychotherapieforschung – Wie man es (nicht) machen sollte. Eine Experten/innen-Reanalyse von Vergleichsstudien bei Grawe et al. (1994). Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie 48, 430-444

206

Uexküll, Th. v., Wesiack, W. (2003): Integrierte Medizin als Gesamtkonzept der Heilkinde: ein biopsychosoziales Modell. In: Uexküll, Th. v. (Hrsg.), Psychosomatische Medizin. Modelle ärztlichen Denkens und Handelns (3-42). München: Urban und Fischer

Woody, G.E., Luborsky, A., McLellan, T., O´Brian, C.P., Beck, A.T., Blaine, J., Herman, I., Hole, A. (1983): Psychotherapy for Opiate Addicts. Arch. Gen. Psychiatry 40, 639-645

Woody, G.E., McLellan, A.T., Luborsky, L., O´Brien, C.P. (1987): Twelve-month follow-up of psychotherapy for opiate dependence. Am. J. Psychiatry 144 (5), 590-596

Woody, G.E.; McLellan, A.T.; Luborsky, L.; O´Brien, C.P. (1995): Psychotherapy in community methadone programs: A validation study. Am. J. Psychiatry 152, 1302-1308

Yoshino, A., Kato, M. (1996): Prediction of 3-year outcome in treated alcoholics by an empirically derived multivariate typology. Am. J. Psychiatry 153: 829-830

Author:Dr. med. Peter SubkowskiEmpter Weg 549152 Bad Essen


Recommended