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Grün Aktiv 2/2012

Date post: 12-Mar-2016
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Grünes Magazin für die Stadtgemeinde Wolkersdorf
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grün ❯❯ aktiv Grünes Magazin für die Stadtgemeinde Wolkersdorf 2/2012 4 UNFLEXIBLE HORTORDNUNG Bericht über den Stand in Wolkersdorf 6 BRENNPUNKT ERDE Im Gespräch mit Dr. Lukas Straumann 10 MAGDALENA FREY Interview mit der Künstlerin 12 SCHIEFERGAS Das letzte Wort muss das Volk haben Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt An einen Haushalt Schule@8 Initiative Unterrichtsbeginn in den Wolkersdorfer Schulen frühestens um 8.00 Uhr!
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grün❯❯aktivGrünes Magazin für die Stadtgemeinde Wolkersdorf 2/2012

4 UNFLEXIBLE HORTORDNUNG

Bericht über den Stand in Wolkersdorf

6 BRENNPUNKT ERDE

Im Gespräch mit Dr. Lukas Straumann

10 MAGDALENA FREY

Interview mit der Künstlerin

12 SCHIEFERGAS

Das letzte Wort muss das Volk haben

Österreichische Post AGInfo.Mail Entgelt bezahlt

An einen Haushalt

Schule@8Initiative Unterrichtsbeginn in den Wolkersdorfer Schulen frühestens um 8.00 Uhr!

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info

Laut österreichischem Schulunterrichts-Gesetz istder Unterrichtsbeginn zwischen 8.00 und 9.00 Uhrfrüh anzusetzen. Derzeit besteht für alle Wolkers-dorfer Schulen eine Ausnahmeregelung, durch dieder Unterricht bereits um 7.40 beginnt.

AusnahmeregelungDiese Ausnahmeregelung muss jedes Jahr neu be-antragt werden, um formal Gültigkeit zu behalten.Dadurch wird einerseits gegen die gesetzliche Re-gelung beantragt, andererseits auch gegen die wis-senschaftlich belegte Erkenntnis, dass Kinder erst ab9.00 Uhr wirklich lernbereit und aufnahmefähig sind.

Wissenschaftliche FaktenDie Erkenntnisse stützen sich auf empirisch erho-bene Lernkurven, die unabhängig vom jeweiligen Tagesrhythmus gleich ablaufen. D.h., auch Kinder,die früher am Abend schlafen gehen, und daher aufmehr Schlafstunden kommen, sind im Allgemeinenerst gegen 9.00 Uhr voll aufnahmefähig. Nachge-wiesen wurde auch eine deutliche Senkung von Ver-kehrsunfällen mit Kindern, wenn diese den Schul-weg später, bzw. mit mehr Ruhe antreten können.Ein früherer Beginn bedeutet müdere und unkon-zentriertere Kinder.

Stellungnahmen von Eltern„Ein späterer Schulbeginn wäre nur vernünftig – undzwar für alle Beteiligten.SchülerInnen: Sie könnten zu einer Zeit zu lernen beginnen, zu der sie auch tatsächlich aktiv seinKÖNNEN.Eltern: Eine gut überlegte Unterrichtszeit bringtmehr Ruhe ins Leben - ohne Hektik aufstehen, weilalle Familienmitglieder ausgeschlafen sind; in Ruhein die Schule gehen (!) und nicht hetzen;

LehrerInnen: keine abgehetzten SchülerInnen inden Klassen, SchülerInnen, die aktiv im Unterrichtmitarbeiten; Lernen zu Zeiten der höchsten Aufnah-mefähigkeit (Lernkurve)“

„Unsere Kinder gehen zwischen 20.00 und 21.00 Uhrschlafen und stehen um 6.30 auf, d.h., sie schlafenca. 10 Stunden. Dennoch sind sie in der Früh kaumaus dem Bett zu bekommen, bzw. brauchen eine ge-wisse Anlaufphase. Das Niederlegen um 20.00 Uhrbedeutet im Frühling und Sommer ohnehin schonviel Stress und Protest, weil es fürs Schlafen noch vielzu hell ist. Noch früheres Aufstehen hilft auch nicht,die Hektik in der Früh zu vermindern, weil die Kinderum diese Zeit wiederum länger brauchen, bis sie fertig sind. Unsere Kinder sind zwar jeden Tag pünkt-lich in der Klasse, um um 7.40 mit dem Unterricht zustarten, sind aber mit Sicherheit noch nicht wirklichmunter genug, um in der ersten Stunde viel mit zubekommen.

Für relativ wenige Kinder, die wegen der Berufstätig-keit ihrer Eltern früher betreut werden müssen, wäreunserer Meinung nach eine Frühstücksbetreuungsinnvoll. Um die Zeit, die sie sich mit dem Frühstückin der Schule sparen, könnten sie ja auch später auf-stehen.“ ❮❮

Schule@8

SCHULBILDUNG ❯❯

AntragDER ANTRAG DER WUI IM WORTLAUT (GR, 28. JUNI 2012)

Die Bürgermeisterin wird ersucht, so-fortige Gespräche mit den Schulerhal-tern, Schulgemeinschaftsausschuss,den Verkehrsdienstleistern zu begin-nen, um im Schuljahr 2012/13 den Un-terrichtsbeginn in den gesetzlichenRahmen zu bringen. Die WUI schlägt,basierend auf einer Webumfrage imMai/Juni 2012, den Unterrichtsbeginnmit 8:20 vor. Betreuung an den Schulensoll weiterhin bei Bedarf für berufs-tätige Eltern ab 7 Uhr möglich sein.

UmfrageWANN SOLL DER UNTERRICHT BEGINNEN?

Dazu hat die Initiative „Schule@8“eine Umfrage auf Facebook gestartet,http://www.facebook.com/Schuleat8,mit bisher folgendem Ergebnis:

07.40 Uhr 0% (Ausnahmeregelung in Wolkersdorf) 08.00 Uhr 23% (frühestens laut Gesetz) 08.20 Uhr 27% 08.40 Uhr 19% 09.00 Uhr 31%(spätestens laut Gesetz)

Initiative Unterrichtsbeginn in den Wolkersdorfer Schulen frühestens um 8.00 Uhr!

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SUSANNE SCHMIDINGERGemeinderätin der WUI

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LinkTipps FACHARTIKELSchlafforscher in USA haben herausgefunden, dass ein spätererUnterrichtsbeginn von den SchülerInnen genutzt wird, um etwaslänger zu schlafen, wodurch Verkehrsunfälle deutlich abnahmenund die SchülerInnen aufmerksamer waren.www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2603528

LINKSAMMLUNG ZUM THEMAEin Vielzahl an webLinks finden Sie auf unserer websitewww.wui-diegruenen.at

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STR CHRISTIAN SCHREFELStadtrat der WUI

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Stromerzeugung mit eigener Photovoltaikanlage, oderVerzicht auf den Standby-Modus der meisten Geräte.n Im Bereich „Mobilität“: durch mehr Gehen, Radeln,Bahnfahren, Umstieg auf ein Elektroauto, sparsamesFahren mit dem Auto und vermeiden von Kurzstre-cken unter 5 km.

Diese Maßnahmen können uns laut den Berechnun-gen der Experten in den nächsten Jahren in die erneu-erbare Energiezukunft bringen, dazu ist Jede/r aufge-rufen, mitzutun!

Der Arbeitskreis wird die Maßnahmen jährlich evalu-ieren und die WUI wird weiter berichten. Um bis in 10Jahren die Hälfte der Autos elektrisch betreiben zukönnen, sind bei einer durchschnittlichen Jahres-leistung von 12.000 km je Auto in Wolkersdorf nur 2 neue Windräder zu installieren; da Elektromotoren mit einer Effizienz von 90% fahren, im Gegensatz zu Benzin-/Dieselmotoren, welche nur 30% der Energie in Bewegung umsetzen.

Über Erfahrungen und Umsetzungserfolge berichtenwir gerne. Für weitere Informationen kontaktieren Sieuns bitte per Email. ❮❮

Den Auftrag für ein neues Energie- und Klimaleitbildfür Wolkersdorf hat der Gemeinderat bereits vormehr als einem Jahr vergeben. Der darauf ange-setzte Arbeitskreis Klimabündnis und die Energie-agentur der Regionen können nun erste Ergebnissevorweisen.

Auch nach 15 Jahren Mitgliedschaft beim Klima-bündnis ist die Trendwende zu weniger Verbrauchnoch nicht in Gang gebracht! Energie-Erzeugungund -Verwendung (Strom, Wärme und Mobilität)beeinflusst unsere Klimabilanz – und da liegt Wol-kersdorf mit ca. 12 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr imwenig rühmlichen österreichischen Mittelfeld.

In den nächsten Jahren wollen wir mit Ihnen dieTrendwende hin zur erneuerbaren Energie und zurlangfristigen Energie-Autarkie erreichen!

Dazu kann jeder Einzelne und jeder Haushalt vielbeitragen! n Im Bereich „Wärme“: bessere Wärmedämmungund Absenkung der Raumtemperatur auf ca. 20 Grad.Umstieg auf Holz- oder Nahwärme. n Im Bereich „Strom“: durch Bezug von Wind- undWasserstrom über zertifizierte Ökostromanbieter,

Eine nennenswerte Reduktion des persönlichen Foot-prints erfordert ein Beherzigen der „5-F Regel“

n Fliegen – besser nie!Eine dramatische Verringerung der Lebens-Flugkilometer!

n Weniger Fleisch und tierische Produkte!Eine deutliche Verringerung der konsumiertenMenge, nur Produkte aus Bio-Landbau und saisonal

n Weniger Fahren mit dem Auto!Eine Reduktion der zurückgelegten Strecken, langsamer, nie alleine und möglichst bald elektrisch, natürlich mit Sonnenstrom!

Das „Gute Leben“ mit fairem Fußabdruck

n Wohnen wie im Fass!Gut isoliert, kleiner, teilen in Wohngemein-schaften, erneuerbare Energie, kein Standby, öffentlich erreichbar!

n Freude an einem zukunftsfähigen Lebensstil!Genießen Sie das gute Gefühl, nicht auf Kosten Anderer zu leben! Genießen Sie mehr Zeit, mehr Freunde, mehr Freude, mehr Wissen, mehr Weisheit.

Genießen Sie das bessere Leben!

Energie sparen underneuerbar erzeugen! 100% Umstieg auf erneuerbare Energie ist in Wolkersdorf bis 2035 möglich!

infoAnsprech-partnerInnen

ENERGIE- UND KLIMAEXPERTEN

Für Anfragen zum Thema Energie- undKlima stehen Ihnen unsere ExpertIn-nen zur Verfügung.

Mag. Erwin [email protected]

Dipl.-Ing.(FH) Lukas Lippert [email protected]

STR Christian [email protected]

❯❯ ENERGIE & KLIMA

infoTipp

LinksWEITERFÜHRENDE INFOS

footprint-consult e.U. Schußwallg. 2-2-9 1050 Wienwww.footprint.at

Workshop-Tipp"Gut leben von einem Hektar" Information und Buchung [email protected] www.footprint.at

Footprint-Tipps

© Dieter Achter

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UnflexibleHortordnung

Das jüngste unserer drei Kinder wird im August 2012 dreiJahre alt und da endet auch unser Anspruch auf Kinderbe-treuungsgeld. Da unser mittleres Kind im September 2012 mit der Schule beginnt, und wir ihm den Umstieg erleichternwollen, haben wir uns entschlossen, dass ich im ersten halben Jahr nur geringfügig arbeiten werde. Leider haben wir bei dieser Planung nicht daran gedacht, die Hortordnungder Stadtgemeinde Wolkersdorf zu berücksichtigen.

Die Hortordnung, die am 14.12.2011 im Gemeinderatbeschlossen wurde und ab 1.9.2012 gilt, sieht nämlichvor, dass jene „Anmeldungen, die sich nicht auf denBeginn, sondern auf einen späteren Zeitpunkt desHortjahres beziehen, … nur bei freien Hortplätzen an-genommen werden“ (Hortordnung, Pkt. 1 a) können.Da wir von vielen Betroffenen gehört haben, dass eszu wenige Hortplätze gibt, und eine Aufnahme wäh-rend des Schuljahres unrealistisch ist, haben wir un-sere beiden Schulkinder ab September 2012 für einenHortplatz angemeldet, allerdings nur tageweise bis 13:30 Uhr. Ab März 2013 benötigen wir dann an dreiTagen in der Woche eine Betreuung bis 15:30 Uhr, daich in einer Führungsposition tätig bin, und dann min-destens 30 Wochenstunden arbeiten muss.

Nun sieht die neu beschlossene Hortordnung aber vor,dass „die Anmeldung für ein Hortjahr verpflichtend“(Hortordnung, Pkt. 1 a) ist und wir erhalten im gesam-ten Schuljahr 2012/13 nur Hortplätze bis 13:30 Uhr.

Wir wandten uns an die Bürgermeisterin und erhieltenden Rat, wir könnten unsere Kinder ja schon ab Sep-tember 2012 bis 15:30 Uhr anmelden, um die im März2013 benötigten Plätze zu haben. Unklar geblieben istdabei, ob unsere Kinder dann den Hort besuchen sol-len, obwohl eine Betreuung daheim ohnehin nochmöglich wäre, oder ob wir einfach ein halbes Jahr für Plätze zahlen sollen, die wir nicht nutzen. Die zu-sätzlichen monatlichen Kosten dafür würden rundEUR 160,– betragen.

Zu hoher logistischer Aufwand?Laut Hortordnung ist die mangelnde Flexibilität nötig,um einen ordnungsgemäßen Hortbetrieb zu führen(vgl. Hortordnung , Pkt. 1a), und ich habe auch vonverschiedenen Seiten gehört, dass mehr Flexibilität ei-nen zu hohen logistischen Aufwand darstellt. Offenbarist der logistische Aufwand für Hortplätze ungleichhöher als für Kindergartenplätze, denn im Kindergar-tenbereich wird zumindest halbjährlich der Bedarf ab-gefragt und Betreuungszeiten und Personaleinsatz,wenn nötig, angepasst. Vielleicht hat das aber auchnur damit zu tun, dass es für den Kindergartenbereichein Landesgesetz gibt, das vorsieht, dass „Änderun-gen der zeitlichen Inanspruchnahme … zu Beginndes Kindergartenjahres, mit 1. Dezember, mit 1. Märzund zu Beginn der Kindergartenferien zulässig“ (NÖ Kindergartengesetz 2006, § 25 (4)) sind?

Auch was den zeitlichen Betreuungsbedarf betrifft,gibt es im Kindergartenbereich mehr Flexibilität als imHort. Denn im Kindergartenbereich ist ein Ende derbenötigten Betreuung mit jeder vollen Stunde (alsoz.B. um 14 Uhr oder um 15 Uhr) möglich, während imHortbereich nur 13:30, 15:30 oder 17:30 Uhr möglichist. Das hat auch zur Folge, dass Eltern, die eine Hort-betreuung bis 14 Uhr benötigen, ihre Kinder bis 15:30 Uhr anmelden und auch bezahlen müssen.Darüber hinaus legen die in der Hortordnung festge-legten Beträge die Vermutung nahe, dass großes In-teresse besteht, vor allem Kinder aufzunehmen, dieeine regelmäßige Betreuung an fünf Tagen in der Wo-che benötigen bzw. für eine solche angemeldet wer-den. Wenn ein Kind fünf Tage die Woche bis 15:30 Uhrangemeldet ist, sind wöchentlich EUR 69,50 zu bezahlen, wenn an drei Tagen eine Betreuung bis15:30 Uhr und an zwei Tagen eine Betreuung bis 13:30 Uhr nötig ist, kostet das wöchentlich EUR 67,80.

Meines Erachtens – und wie auch der Rat der FrauBürgermeisterin zeigt – kann all das dazu führen, dassKinder länger angemeldet sind, als sie tatsächlich be-treut werden (müssten). D. h. formal sind Plätze belegtund werden auch bezahlt, obwohl diese Plätze tat-sächlich nicht zur Gänze genutzt werden (müssten).

KINDERBETREUUNG / FAMILIE ❯❯

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diese Realität ernst, wird klar, dass ein kurzer Passusin der Hortordnung, demgemäß eine Abmeldung „inAusnahmefällen … in Absprache mit der Hortleiterinund dem Horterhalter“ (Pkt. 1a) möglich ist, dem nichtgerecht wird. Zum einen ist es eine Kann-Bestim-mung, zum anderen fehlt die Möglichkeit der neuerli-chen Anmeldung. Eine Flexibilität im Sinne von Jede/rkann täglich oder wöchentlich entscheiden, ob und inwelchem Ausmaß Hortbetreuung in Anspruch ge-nommen wird, erscheint mir nicht nötig. Aber eine Fle-xibilisierung des Angebots ähnlich der Kindergarten-betreuung, wo es auch Erfahrungswerte aus der Ad-ministration gibt, würde es schon einigen Familien er-leichtern, die Versorgung ihrer Kinder mit ihrer Berufs-tätigkeit zu vereinbaren.

Unsere größeren Kinder haben den Hort mitt-lerweile im Rahmen eines „Schnuppernachmit-tags“ kennen gelernt, es hat ihnen sehr gut ge-fallen, sie haben sich wohl gefühlt und freuensich schon auf den Hortbesuch im Herbst. ❮❮

Auch ist der naheliegende und öfter verwendete Ver-weis auf die Leihomas und Tagesmütter des Hilfs-werks wenig passend. So flexibel und so hilfreich ihreUnterstützung im Alltag auch ist, so rar sind gegen-wärtig ihre zeitlichen und personellen Kapazitäten,vor allem für Schulkinder.

Ein Argument, das in Gesprächen über die Flexibilitätder Hortbetreuung meist vorgebracht wird, ist auch,dass die Gemeinde ja nicht verpflichtet ist, eine Hort-betreuung anzubieten. Da aber aus der großen An-zahl der Anmeldungen hervor geht, dass ein großerBedarf an Nachmittagsbetreuung für SchülerInnenbesteht (und wie ich auch öfter höre, gäbe es auchBedarf für ältere Kinder), wäre der öffentliche Druckenorm, wenn es gar kein Angebot gäbe. Es würdeauch vollkommen dem Trend der Zeit widersprechen.

Es geht auch andersEingebracht wird auch öfter, dass die Hortunterbrin-gung in Wolkersdorf im Vergleich ohnehin gut undflexibel ist. Inzwischen weiß ich aber auch von eineranderen Gemeinde, in der die Hortunterbringung soflexibel ist, dass es zwar einerseits fix für fünf Tage an-gemeldete Kinder gibt, andere Eltern aber jeden Tagspontan bekannt geben können, ob ihre Kinder andiesem Tag eine Hortbetreuung benötigen.

Ich denke – auch im Sinne eines positiven Leistungs-anspruches – könnte es ein Ziel sein, sich an in derHortbetreuung flexibleren Gemeinden zu orientierenund nicht nur darauf zu verweisen, dass man selbstnicht das Schlusslicht ist. In diesem Zusammenhangsollte auch der Kinderbetreuungsatlas der AKNÖ er-wähnt werden, in dem Wolkersdorf die beste Platzie-rung des Bezirks erreicht hat, so dass man vermutenkönnte, Wolkersdorf würde ohnehin das Bestmögli-che anbieten. Leider hat die AK sich in ihrer Erhe-bung nur auf die verschiedenen Angebote und Öff-nungszeiten konzentriert und diese bei den Gemein-deämtern erhoben. Für die Vollständigkeit fehlt mei-nes Erachtens die Frage, ob ausreichend Plätze vor-handen sind, und wie flexibel das Angebot sich anden Bedürfnissen der Familien orientiert.*)

Nicht mehr zeitgemäßTatsache ist, dass die Wolkersdorfer Hortordnung un-flexibel ist und auch so gehandhabt wird. Ich kenneinzwischen einige Familien, die damit Probleme ha-ben. Ein derart starres System ist nicht mehr zeitge-mäß, weil sich die Arbeitssituationen von Eltern wäh-rend eines Schuljahres verändern können. Das Endeeiner Karenzzeit stellt ein Beispiel dar. Die Erfahrungvon Selbständigen, dass der Arbeitsanfall in bestimm-ten Monaten des Jahres immer deutlich höher ist alsin anderen, ein weiteres. Und was machen Beschäf-tigte, deren Firma umstrukturiert oder zugesperrtwird, und die deshalb plötzlich nur mehr Arbeitslo-sengeld erhalten und dann nach mehreren Monatender Suche wieder eine Stelle finden? Nimmt man

Finanzkrise erschüttert die Welt, Untersuchungsaus-schüsse bringen Unglaubliches ans Tageslicht, Kor-ruption und Freunderlwirtschaft, wohin man schaut,soziale Kälte breitet sich aus, Demonstrationen lähmen die Wirtschaft, Piratenparteien entern die politische Landschaft, ….Was tun?

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Anleitung zur erfolgreichen Krisenbewältigung:1. Glaube an die neoliberale Wirtschaft.

2. Anerkenne die Unfehlbarkeit der ExpertInnen.

3. Vertraue den Bankern.

4. Liebe ehrlich deine PolitikerInnen.

5. Bemühe dich, eine angepasste BürgerIn zu sein.

6. Hinterfrage niemals, ob politische Entscheidungen anständig sind.

7. Wähle stets die richtige Partei.

8. Unterstütze diese mit einer großzügigen Spende (unter der Offenlegungsgrenze).

9. Engagiere dich fleißig.

10. Zweifle nie an Punkt 1 – 9.

MAG. (FH) BARBARA RADER ist Mutter von drei Kindern und Sozialarbeiterin. Vor ihrer Karenz war sie als Teamleiterin in einemHaus für wohnungslose Männer in Wien tätig.

DER KINDERBETREUUNGSATLASNIEDERÖSTERREICHAbrufbar unter folgendem Link:http://noe. arbeiterkammer.at/bilder/d170/kinderbetreuungsatlas_web.pdf

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❯❯ KINDERBETREUUNG / FAMILIE

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infoLinks

WEITERFÜHRENDE INFOS

Bruno Manser Fondswww.bmf.ch

Sarawak Reportwww.sarawakreport.org

WUI: Wenn wir an die Insel Borneo denken, sehenwir unberührte Urwälder. Wie schaut Dein Bild vonBorneo aus? Straumann: Borneo ist eine unglaublich faszinierendeInsel mit den ältesten und artenreichsten Regenwäl-dern der Erde. Leider schwinden diese Wälder rasch,hauptsächlich wegen der Entwicklung von Palmölplan-tagen. Besonders betroffen sind die indigenen Urein-wohner von Borneo, von denen es in Sarawak über 30 verschiedene Völker gibt.

❯❯ In Österreich ist der Umwelt- und Menschen-rechtsschützer Bruno Manser – im Gegensatz zurSchweiz – relativ unbekannt? Wer ist / war BrunoManser? ❮❮ Bruno Manser hat in den 1980-Jahren sechs Jahreim Regenwald mit einer damals noch nomadisch leben-den Sammler- und Jägergruppe der Penan gelebt. Zudieser Zeit drang die Holzindustrie in die unberührtenUrwälder der Penan erstmals ein. Bruno Manser halfden Penan, ihren Widerstand gegen die Abholzung zuorganisieren und international bekannt zu machen.Nach seiner Rückkehr in die Schweiz 1990 engagierteer sich zehn Jahre für die Penan und den Regenwaldvon Borneo; seit seiner letzten Reise nach Sarawak imMai 2000 ist er verschollen.

❯❯ Was ist mit ihm geschehen?❮❮ Es ist ein großes Rätsel. Niemand weiß, was seinSchicksal ist. Er war alleine im Wald unterwegs zu sei-nem Freund Along Sega, als sich seine Spur verlor. TrotzSuchaktionen hat man nichts von ihm gefunden. Erkönnte ermordet worden sein, es könnte ein Unfall ge-wesen sein, oder er könnte sich das Leben genommenhaben. Alle drei Varianten sind möglich, aber wir wissenes schlicht weg einfach nicht.

❯❯ Der Bruno Manser Fonds bringt seit den1980er-Jahren die Abholzung der Wälder auf Bor-neo in unser Bewusstsein - Was ist seither gesche-hen? ❮❮ In Europa hat Bruno Manser maßgeblich dazu bei-getragen, dass das Thema der Abholzung der Regen-wälder auf das politische Parkett kam. Leider hat sichdadurch in Malaysia fast nichts verändert, und es sindviele Millionen Hektar an Regenwäldern verloren ge-gangen.

❯❯ Wie wehren sich die Indigenen gegen dieseMissstände in Sarawak? ❮❮ Sie wehren sich auf zwei Ebenen: Einerseits im Feldmittels Blockaden von Holzfällerstraßen und Verhand-lungen mit den Holzfällern und der Regierung, anderer-seits mittels Landrechtsklagen vor den lokalen Gerich-ten. Auf beiden Ebenen unterstützen wir sie gemein-sam mit malaysischen NGOs.

❯❯ Wie wandelt sich die Lebenswelt der Penan bzw.der indigenen Gemeinschaften Sarawaks? ❮❮ Die letzten Penannomaden haben im Laufe der letz-ten zehn Jahre beschlossen, sesshaft zu werden und mitdem Anbau von Reis zu beginnen. Ein Grund dafür ist,dass der Wald nicht mehr genug Nahrung für ihre tradi-tionelle Nutzung hergibt. Wie viele indigenen Völkernstehen die Penan in einem Zwiespalt zwischen ihrer Tra-dition und der Moderne. Wir möchten ihnen dabei hel-fen, sich nachhaltig entwickeln zu können, ohne ihreWurzeln preisgeben zu müssen. Ihre Tradition besteht inder Nutzung des Waldes, beispielsweise die Jagd mitdem Blasrohr oder die Nutzung von Medizinalpflanzen.Moderne heißt, dass ihre Kinder Lesen und Schreibenlernen, und dass sie auch lernen möchten, ein Mobilte-lefon zu benützen, oder einen Laptop zu verwenden.

infoDR. LUKAS STRAUMANN

(43) ist seit Juni 2004 Geschäfts-leiter des Bruno Manser Fonds,Verein für die Völker des Regenwaldes, mit Sitz in Basel(Schweiz). Der promovierte Historiker (Dissertation zu„Nützliche Schädlinge - Angewandte Entomologie, chemische Industrie und Landwirtschaftspolitk in derSchweiz 1874-1952") war zuvor Mitarbeiter der Bergier-Kommission und untersuchte die Wirtschaftsbeziehungen der Basler Chemieunternehmen zuNazi-Deutschland. Er ist ver-heiratet, Vater zweier Kinder und lebt in Bern.

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INTERVIEW – BRENNPUNKT ERDE ❯❯

Brenn PunktErde

MIT LUKAS STRAUMANN SPRACH RAINER WEISSHAIDINGER

Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Bruno Manser Fonds (BMF), Verein für die Völker des Regen-waldes, mit Sitz in Basel (Schweiz), engagiert sich für den Erhalt der bedrohten tropischen Regenwälder und setzt sich für die Rechte der indigenen Bevölkerung Sarawaks (malaysisch Borneo) ein. Dessen Geschäftsführer, der Historiker Dr. Lukas Straumann, war am 4. Juni zu Besuch in Wien, um eine Beschwerde beim Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (United Nations Office on Drugs and Crime, UNODC) gegen Malaysia einzureichen. Mit Dr. Lukas Straumann sprach Rainer Weißhaidinger aus Riedenthal.

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❯❯ Malaysia ist mit Indonesien der Hauptproduzentvon Palmöl. Ist die Ölpalme der Heilsbringer, Stich-wort Agrotreibstoffe? ❮❮ Palmöl ist weltweit das am meisten verwendetePflanzenöl und somit ein unverzichtbarer Bestandteil derglobalen Ernährung geworden. Die rasche Ausweitungder Palmölnachfrage und die Produktion von Agrotreib-stoffen ist zu einer riesigen Gefahr für die Tropenwäldergeworden. Die Ölpalme wächst am gleichen Standortund hat die gleichen Standortansprüche wie der Tief-landregenwald, einer der artenreichsten Lebensräumeder Erde. Eine andere Problematik der Anlage von Plan-tagen betrifft die Landrechte der Indigenen. Es wird oft

gesagt, dass neue Plantagen auf Brachland entwickeltwerden können. Das trifft nicht zu. Es gibt kein Brach-land in Malaysia und Indonesien, das sind alles traditio-nell genutzte Ländereien der Ureinwohner.

❯❯ Sarawaks Regierungschef Taib Mahmud plantzwölf große Staudämme im Hinterland von Sarawak.Braucht das Land diese Projekte für ihre Entwick-lung? ❮❮ In Sarawak ist soeben der größte Staudamm vonAsien außerhalb von China, der Bakun-Staudamm, inBetrieb genommen worden. Niemand weiß, wozu derStrom verwendet werden soll, nachdem die Pläne für einAluminiumschmelzwerk und für den Stromexport nachWestmalaysia gescheitert sind. In dieser Situation neueStaudämme zu bauen, ist ein ökonomischer Irrwitz. DieRealisierung dieser Staudämme hätte nicht nur gravie-rende ökologische Folgen, sondern würde de-factoauch die Kultur verschiedener indigener Völker von Sarawak auslöschen.

❯❯ Ein Hauptaspekt Deiner Arbeit ist, die korruptenMachenschaften von Taib Mahmud, dem Regie-rungschef von Sarawak, offen zu legen. Wie müssenwir uns diese Korruption vorstellen? ❮❮ Taib Mahmud kontrolliert seit drei Jahrzehnten diePolitik und Wirtschaft eines Staates von eineinhalb Malder Größe Österreichs. An jedem größeren Geschäft indiesem Staat kassiert er Schmiergelder in der Höhe vonzehn bis 15 Prozent. So hat er es zu einem unermessli-chen Reichtum und einem Vermögen von mehreren Milliarden Euro gebracht. Wir sind daran, global den Ver-bleib dieser illegalen Vermögen aufzuspüren und enga-gieren uns dafür, sie einzufrieren. Ich bin heute nach

Wien gekommen, um beim UN-Office on Drugs andCrime eine Beschwerde einzureichen, weil Malaysia imFall von Taib Mahmud seinen internationalen Verpflich-tungen zur Bekämpfung der Korruption und des organi-sierten Verbrechens nicht nachkommt.

❯❯ Haben die Recherchen des Bruno Manser Fondsauch Verbindungen des Taib-Netzwerkes nachÖsterreich zutage gefördert? ❮❮ Wir wissen bis heute nichts über Verbindungen derTaib-Familie nach Österreich, haben dazu aber auch nichtspezifisch geforscht. Es ist davon auszugehen, dass dieTaib-Familie weltweit auf jedem größeren Finanzplatz

Vermögenswerte besitzt. Deshalb halte ich eine Verbin-dung nach Österreich für nicht ausgeschlossen.

❯❯Wie steht der Bruno Manser Fonds mit Vertreternaus Sarawak in Kontakt? ❮❮ Wir stehen täglich im Kontakt mit unseren Partnern,mit NGOs und Landrechtsanwälten in Malaysia. Diesewerden von der politischen Polizei in Sarawak ständigobserviert. Wir sind uns dessen bewusst, lassen unsaber in unserer Arbeit nicht behindern.

❯❯ Was können wir in Österreich gegen die Um-weltzerstörung in den Tropen unternehmen?❮❮ Als Konsumenten können wir beim Papierverbrauchund Holzkonsum darauf achten, nur nachhaltig produ-zierte und nach Möglichkeit einheimische Produkte zuverwenden. In der Europäischen Union kann Österreichdazu beitragen, dass griffige Maßnahmen gegen die ille-gale Abholzung ergriffen werden. Die Bewusstseinsbil-dung in der Bevölkerung und die Unterstützung lokalerWiderstandsgruppen in den betroffenen Ländern sindwichtige Aufgabengebiete für die NGOs.

❯❯ Am Schluss, welchen Wunsch hättest Du an dieösterreichische Regierung? ❮❮ Ich wünsche mir, dass die österreichische Bundes-regierung unter Werner Faymann Malaysia dazu drängt,den kriminellen Machenschaften der Taib-Familie einEnde zu setzen. Als Standortnation des UN Office onDrugs and Crime hat Österreich eine besondere Ver-pflichtung dazu, sich weltweit aktiv gegen Korruptioneinzusetzen.

❯❯ Lukas Straumann, vielen Dank für das Interview.

[1] Ölpalmplantage Luftaufnahme einer großen Palmöl-

plantage in den Küstenebenen in derNähe von Miri. Diese Art von Land-schaftsbild prägt heute die Küsten-region von Sarawak. Die Landrechteindigener Gemeinschaften werdenmeist nicht oder völlig unzureichendrespektiert.

[2] Abholzung Holzlager am Baram-Fluss. Hier wer-

den die wertvollen Rundhölzer ausdem Hinterland zwischengelagert,später bis an die Küste verschifft und exportiert (hauptsächlich China, Japan, Indien u.a.).

[3] Bakun-Staudamm Der Bakun-Staudamm staut den Balui-

Fluss auf und überschwemmt zirka230 qkm. Für das Megaprojekt wur-den mehr als 10.000 Indigene um-gesiedelt, die heute im Sungai Asap-Gebiet größtenteils in bitterer Armutleben.

[4] Indigene Penan-Familie im Dorf Long Ajeng,

oberer Baram. Diese Gemeinschaftentschloss sich in den 1960er-Jahrezur Sesshaftwerdung.

[5] Ölpalmplantage Die Plantagenfirmen dringen immer wei-

ter ins Landesinnere von Sarawak vor.Für die Kultivierung der Ölpalme wirdalle Vegetation entfernt und die Hügelterrassiert. Für die Produktion setzen dieFirmen massiv Düngemittel und Pesti-zide ein – meist ohne großen Schutz derPlantagearbeiterInnen.

© Bruno Manser Fonds (BMF)

❯❯ BRENNPUNKT ERDE

[2]

[3] [4] [5]

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Typische, seltene und einzigartige Frei- und Grün-räume der Gemeinde wurden im Rahmen der 2003durchgeführten Studie „Frei- und Grünräume der Ge-meinde Wolkersdorf“ naturkundlich erhoben. Auf die-ser Basis wählte man als Projektgebiete den Wartbergin Riedenthal, Hohlwege in Münichsthal und die„Sandgstettn“ im Hochleithenwald aus.

Bei zwei Pflegeeinsätzen am Hohlwegin Münichsthal wurden der Weg und dessen Wändevon Gehölzen befreit. Die Wände beherbergen Brut-röhren des Bienenfressers, einem der buntesten Zug-vögel Europas.Die „Sandgstettn“ entpuppte sich als sied-lungsnahes „Biodiversitätszentrum“, in dem 184 Pflan-zenarten – das sind beinahe 10 % aller in NÖ auftre-tenden Arten – nachgewiesen werden konnten.Am Wartberg in Riedenthal wurden von 2009 bis2011auf Privatgrund mit Unterstützung des BesitzersMartin Rohla Pflegemaßnahmen gesetzt. Ein Freiwilli-genteam führte umfangreiche Schwendarbeitendurch. Bereits im folgenden Jahr konnten die HelferErfolge sehen, da gefährdete Pflanzen, wie das Früh-lings-Adonisröschen und das Helm-Knabenkraut aufden entbuschten Flächen deutlich häufiger wuchsen.

Die WUI - die Grünen werden diese Punkte auch inden Ausschüssen und im Gemeinderat einbringen,und so für die wirtschaftliche Zukunft Wolkersdorfsals Nahversorger im kulinarischen und kulturellenBereich die Weichen stellen. ❮❮

Für Rückfragen und auch Ideen zum Thema steht ihnen STR Christian Schrefel gerne zur Verfügung. [email protected]

Unter der Moderation von Christian Schrefel wur-den wesentliche Punkte für eine Standortstärkungerarbeitet und am Beispiel der Erfahrungen in Möd-ling überprüft.

4 Themenbereiche wurden für Wolkersdorf klar formuliert:n Schutz des Ensembles im Stadtzentrum vor "Ein-fahrten und Garagen im Erdgeschoss".n Wochenmarkt verstärken und als "Highlight" in-szenieren.n Kulturbetriebe mit Vielfalt und Jahresangebot för-dern.n Gastronomie stärken und gute Rahmenbedin-gungen schaffen.

Beide Arten sind in NÖ geschützt. Im Rahmen derPflegemaßnahmen und bei diversen Begehungenkonnten auch gefährdete Tierarten gesichtet werden,wie die Schlingnatter und einige Tagfalterarten, diehier in erstaunlicher Vielfalt vertreten sind – 11 von 31gefundenen stehen bereits auf der Roten Liste!

Die Ergebnisse des Projektes zeigen deutlich,dass vor allem die Halbtrockenrasen überaus arten-reich sind und einem hohen Anteil an gefährdeten Arten Heimat bieten! Eine dauerhafte Sicherung derLebensräume ist nur durch den Einsatz ehrenamtli-cher Helfer möglich. Projekte, wie jenes vom Gymna-sium Wolkersdorf, lassen hoffen, dass das Bewusst-sein für Naturschutz in der Bevölkerung stärker wird,und auch immer mehr junge Menschen bereit sind,bei Pflegemaßnahmen mitzuwirken. ❮❮

Naturschutzfachlich wertvolle Gebiete pflegen.

Ein Projekt gemeinsam mit dem NATURSCHUTZBUND NÖ.

Beim Wolkersdorfer

Wirtschaftsgespräch

nahmen interessierte

BürgerInnen, Unter-

nehmerInnen und

der Vize Bgm Mag.

Gerhard Wannen-

macher aus Mödling

als Referent teil.

Gelebter Naturschutz

„Chancen einer Stadtneben einem EKZ“

WIRTSCHAFT / NATURSCHUTZ ❯❯

WOLKERSDORFER WIRTSCHAFTSGESPRÄCH

GRin Maria Vogt, Vize Bgm Mag. Gerhard Wannenmacher,Mödling, und Stadtrat Christian Schrefel beim Wirt-schaftsgespäch in Wolkersdorf (v.l.n.r)

DI Josef Semrad, STR Christian Schrefel und Mag. RudolfRozanek bei der Wanderung in den „Gelten“, auf der blühenden Dipdamwiese auf der Anzengruberhöhe.

infoAKNaturschutz

WEITERFÜHRENDE INFOS

Wer mehr zum Naturschutz inWolkersdorf wissen möchte oder mitarbeiten will, meldet sich beim Leiter des Arbeits-kreises STR Christian Schrefel. Bericht zum Download aufhttp://www.wolkersdorf.at/Naturschaetze/

infoArtikel

NATUR & LAND HEFT 2-2012

Ein Artikel, verfasst von SusanneSchmidinger und ChristianSchrefel über das Naturschutz-projekt in Wolkersdorf, ist im Magazin „Natur & Land 2/2012“ erschienen. www.naturschutzbund.at/aktuelle-ausgaben.html

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Radwege benutzen in Österreich – dasist etwas für LeistungssportlerEin einziges Intervalltraining. Stop-and-go-Verkehr ohneVerkehr: Beschleunigen. Fahren. Abbremsen. Randsteinrunter. Straße queren. Bordstein rauf. Beschleunigen.Abbremsen. Eckenartige 90°-Kurve rechts. Beschleu -nigen. Abbremsen. Eckenartige 90°-Kurve links. Be-schleunigen. Abbremsen. Durchschlängeln durch dieSicherheitsquerstrassenverbauung (extra für Radler!).Strasse queren. Zweites Sicherheitsdings. Beschleuni-gen usw.

Das war mir zuviel. Morgen, wenn die Sonne wiederscheint, und ich mich eventuell wieder bewegen kann,fahre ich mit dem Zug - nach Wien. Und kauf mir dort ein Cabrio - für die regnerischen Tage, um das Klima zu schützen. Und ich werde trainieren auf meinemHometrainer. So lange, bis ich die Radwege konditio-nell verkrafte. Dann kann ich das Cabrio ja wieder ver-kaufen … ❮❮

Vor kurzem habe ich mir ein Fahrrad gekauft mit 27 (ge-schrieben siebenundzwanzig!) Gängen. Ich erwartetemir dafür jede Menge Anerkennung von eigentlich ehfast jedem. Dann fand ich heraus, dass schon jedes Kindmit so einem Fahrrad unterwegs ist und mit dieser Un-zahl von Gängen nur halb so überfordert ist wie ich.

Na ja ich war mir trotzdem sicher dass, würde ich wag-halsig steile Waldwege hinunter fetzen und dabei überschlafende Rehkitze springen, das zumindest etwasAchtung für mich abwerfen würde. Aber dazu fehltenmir das Können, der Mut und das richtige Fahrrad. Mei-nes war nämlich eher für den Gebrauch auf der Strasseausgelegt.

Deshalb radle ich jetzt im Regen. Wenn es wirklichschüttet wie aus Scheibtruhen, es Schusterbuben reg-net und man statt zur Trinkflasche zu greifen einfach dengeöffneten Mund zum Himmel drehen muss, dannschwinge ich mich auf den Sattel und fahre Fahrrad. Undlass sie anerkennungstechnisch alle links liegen: die Cabriofahrer, die Beim-offenen-Autofenster-die-täto-wierten-Asteln-aussehänga-Lossa, die Motorradfahrer,die über schicke Frisuren nach Achtung Geifernden, die Ich-trage-einen-Anzug-der-teurer-ist-als-deine-Wohnung-Typen. Alle. Alle können sie einpacken in derRegenzeit. Denn jetzt gehört die Strasse mir, und ichflitze durch die Pfützen, dem Regen trotzend, wie einganzes Lagerhaus Gummistiefelsortiment. Nur die An-erkennung lass ich auf mich einrieseln.

Das war vorvorgestern – oder eigentlich bis vor vorvorgestern. Vorgestern war ich dann mit dem Zug unterwegs (esschien die Sonne) und höre einen Fahrgast zum ande-ren sagen: „Es müsste endlich einmal gesagt werden,dass die Fahrräder einen gehörigen Beitrag zum globa-len CO2-Ausstoss leisten. Jedes Auto, jeder LKW, jederBus müssen abbremsen, Gegenverkehr abwarten, aus-scheren, überholen und wieder beschleunigen. Die dadurch zusätzlich entstehende CO2-Athmosphären-Belastung ist enorm. Aber das traut sich ja niemand sagen, weil die Fahrradlobby so stark ist!“

Gestern wollte ich dann endlich auch meinen Beitragzum Klimaschutz leisten und begann nur mehr aufRadwegen zu radeln. Das machte ich bis heute. Jetztliege ich im Bett – obwohl es draußen regnet. Ein herr-licher Regen! Ich könnte mir in den Arsch beißen, hätteich nicht den sensationellsten Muskelkater meines Lebens.

Lieben sie auch die Anerkennung? Ich eifere schon, seit ich denken kann, danach.

❯❯ RADFAHREN / KABARETT

DANIEL MAURERbegeisterter Radfahrer, Künstler, Kabarettist, Musiker

Anerkennungsregen

WUI: Wie bist Du zu Deiner Kunst gekommen?Frey: Schon als Kind bin ich mit Gegenwartskunst kon-frontiert gewesen, da diese in meiner Familie einen Stel-lenwert gehabt hat. Die Fotografie erlaubte mir einen ei-nigermaßen unbelasteten Zugang zu künstlerischer Tä-tigkeit. Später habe ich Heinz Cibulka kennen gelerntund an Projekten mitgearbeitet. So ergab sich mein Ein-stieg in die Welt der Kunstproduktion. Kunst als Exi-stenzform, als eine mitgestaltete Weltsicht.

❯❯ Ist es ein Vorteil / Nachteil oder egal, als Künst-lerin im Weinviertel tätig zu sein? Also ist das Wein-viertel und die Menschen hier für Dich und DeineArbeiten inspirierend, oder spielt das für Dich keineRolle?❮❮ Fotografie war für mich ein Werkzeug zu einerStandortbestimmung meiner Person. Ich denke, dassmir das Weinviertel eine interessante Auseinanderset-zung in Bezug auf meine künstlerischen Visionen ge-bracht hat. Je mehr ich hier gearbeitet hatte, destomehr ergaben sich immer wieder neue Anknüpfungs-

punkte für wieder neue interessante Arbeiten, vor Ortim Weinviertel und natürlich auch anders wo.

❯❯ Wie würdest du Deine Kunst beschreiben undwas ist Dein Hauptanliegen, also was willst Du mitDeiner Kunst vermitteln?❮❮ Wenn ich meine Kunst beschreibe, fallen mehrereAmbitionen zusammen, die für mich Bedeutung haben.Ich kann persönliche Anliegen zum Thema machen. Soist diese Arbeit etwas Spezifisches von mir und für mich,was aber an Allgemeingültigem gemessen werdenkann. Ich kann mich dabei selbst an der Arbeit weiter-entwickeln, sowie es mir auch punktuell möglich wird,künstlerische Vorbildwirkung zu bekommen.

Das Hauptanliegen in meinen Arbeiten hatte sich baldherauskristallisiert. Jetzt sieht es so aus, als wäre es einelogische Folge meiner eigenen Situation, bzw Entwick-lung gewesen. Ich, als Frau in dieser Welt, in einem dy-namischen Prozess eigener, wie allgemeiner Entwick-lungen. Also die Frau als Objekt und Subjekt zugleich,als Einzelwesen, sowie als Teil der Gesellschaft.

Dabei braucht es gar keinen Zeigefinger, alleine schondas Abbilden von weiblichen Lebensumständen istschon etwas nicht Alltägliches in der Kunst- und Me-dienwelt, die nach wie vor androzentristisch orientiert ist.

Mit meiner aktiven künstlerischen Tätigkeit hinterlasseich Spuren (Arbeiten), die wiederum mehr pointierteFragen sind, als Antworten. Diese Arbeiten suchen sichSympatisantInnen, die sich in den Arbeiten mehr oderweniger wiederfinden können.

❯❯ Was sind Deine größten Erfolge oder bewe-gendsten Momente als Kunstschaffende?❮❮ Erfolge sehe ich in der Anteilnahme anderer Künst-lerInnen und RezipientInnen. Schöne große, bzw. ge-lungene Ausstellungen mit vielen BesucherInnen undInteressierten - auch hin und wieder Ankäufe.

Die schönsten Momente erlebe ich zumeist währendder Arbeit, wenn diese in guter Hoffung in einem Ent-stehungsprozess steht, wenn etwas darin weitergeht,aber noch interessante Aufgaben offen sind. Ich ar-beite im Moment noch an einem Filmportrait zu HeinzCibulka, welches aber in Kürze fertig sein muss undwird, da es bereits in 2 Ausstellungen angekündigtwird...

❯❯ Was würdest du unbedingt noch gerne machenoder erreichen?❮❮ Seit Jahren schon träume ich davon, ein Film- oderFotoprojekt in einem Gefängnis für Frauen zu machen,den Alltag und die Situation von dort lebenden Protago-nistinnen zum Inhalt einer Arbeit zu machen. Auch einPortrait über ein altes Frauenkloster würde mich reizen. Für die meisten Projekte brauche ich viel Zeit und nurwenig Geld. Ich arbeite zumeist alleine und so gestaltetsich der Ablauf und Zugang fast immer unkompliziert

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INTERVIEW – KUNST IM WEINVIERTEL ❯❯

Die Welt von Magdalena Frey

MIT MAGDALENA FREY SPRACH DIETER ACHTER

girls cutdigitale Bildserie, 2003 - 2004

❯❯ ❯❯Mit meiner aktiven künstlerischen Tätigkeit hinterlasse ich Spuren, die wiederum mehr

pointierte Fragen sind, als Antworten.

und oft spontan. Wichtig ist hauptsächlich mein Inter-esse und meine Begeisterung an dem jeweiligen Pro-jekt, um zu den gewünschten und manchmal heiklenAufnahmen zu kommen.

Bei diesen beiden oben genannten Projekten bräuchteich aber Hilfe von außen, um Zutritt zu den Institutionenund deren Bewohnerinnen zu bekommen.

❯❯ Was sind Deine nächsten Projekte?❮❮ Filmemachen reizt mich im Moment am meisten.Das Arbeiten mit Bildsequenzen, wie mit Musik, Geräu-schen und der Kombination all dessen, was dann denFilm ausmacht, ist eine schöne Herausforderung fürmich. Obwohl ich hin und wieder gerne auch an foto-grafischen Projekten arbeite, fesselt mich die Auseinan-dersetzung mit Film momentan besonders. Anfang Juniwerde ich nach Mexico fahren, wo ich einen Film über

In den vergangenen Wochen fand wieder einmal dasbereits in breiten Kreisen bekannte Fest des Türkisch-Islamischen Vereins Wolkersdorf statt. Die dreitägige Veranstaltung hat heuer erneut die Tü-ren des Gebetsraumes der Muslime in Wolkersdorfgeöffnet. Neugierige konnten sich die Räumlichkeitenansehen, sich Informationen über den Islam holen, uUsogar bei einem Gebet zusehen.

Selbstverständlich gab es wie immer ein reichhaltigesBuffet aus der türkischen sowie österreichischen Küche, feine Köstlichkeiten vom Grill und Vieles mehr.

Der Türkisch-Islamische Verein Wolkersdorf hat sichheuer wieder über die hohe Besucherzahl gefreut. ❮❮

ein sehr altes, noch bestehendes Matriachat machenwerde. Dieses befindet sich in Yuchitan. Die Idee dazuentstand beim letztjährigen Matriachatskongress inSt. Gallen, der von der Akademie Hagia (www.hagia.de)

organisiert wurde.

Dorthin begleiten mit meine Tochter Emilie, als Koordi-natorin und Dolmetscherin, und mein Sohn Camillo, der ein sehr guter und technisch versierter Kameramann ist. Ein anderes Projekt ist ein Film über die letzte Wander-schäferInnengruppe in Österreich. (www.hansbreuer.com)

Ich habe sie viermal innerhalb der letzten 12 Monateaufgesucht und gefilmt. Das heißt, ich habe jetzt mehrereStunden Material, welches darauf wartet, gesichtet undgeschnitten zu werden.

❯❯ Herzlichen Dank für das nette Gespräch.

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❯❯ KUNST / KURZMELDUNGEN

„Tag der offenen Tür“ des Türkisch-Islamischen Vereins Wolkersdorf

Vor Kurzem wurde in Wolkersdorf unter dem Motto„Gemeinsam Wunder wirken“ das tolle Projekt „Lern-cafe“ der Caritas, mit der Unterstützung des Intergra-tionssekretariats unter der Leitung und Koordinationvon Frau Dipl.-Päd. Petra Kuba, ins Leben gerufen.

Das Ziel dieses Projektes ist die Förderung von Kin-dern und Jugendlichen aus sozial schwächeren Fami-lien, welche auf Unterstützung beim Lernen, bei Haus-aufgaben etc. angewiesen sind, und soll ihnen außer-dem beim Abbau ihrer Defizite behilflich sein.

Hiermit darf ich mitteilen, dass ich mich sehr darüberfreue, von nun an als ehrenamtliche Mitarbeiterin desLerncafes tätig sein zu dürfen.

Bereits eine kurze Schnuppereinheit mit den Kindernhat mich sehr beeindruckt. Ich freue mich sehr auf dasgemeinsame Lernen und die sinnvolle Freizeitgestal-tung mit den Kindern. ❮❮

Lerncafé Wolkersdorf der Caritas

MAGDALENA FREYKünstlerin, lebt und arbeitet in Ladendorf

DIE KÜNSTLERIN IM WEBFotoarbeiten, Videos, Digitale Bilder, Texte, Biografie u.v.m. unterwww.ma-frey.com

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ySECIL KILITCIJus-Studentin, Mitglied im WUI-Vorstand

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infoKontakt

LERNCAFÉ WOLKERSDORFKostenlose Lernbegleitungfur Kinder und Jugendliche

Petra [email protected] Anmeldung erfolgt durch die Eltern nach Vereinbarung.www.caritas-lerncafe.at

DIREKTE DEMOKRATIE / SCHIEFERGAS ❯❯

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Dieses Produkt wurde nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens für schadstoffarme Druckprodukte hergestellt.

IMPRESSUM

Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: WUI - Die Grünen, Hauptstraße 17, 2120 WolkersdorfTel. 02245/834 64, Fax 02245/834 94, www.wui-diegruenen.at, [email protected]

Erscheinungsort: Stadtgemeinde Wolkersdorf im Weinviertel, Grafik und Produktion: Dieter Achter, Obmann der WUIKontakt: [email protected], maria.vogt.tele2.at, [email protected], [email protected], [email protected]

infowww.mehr-demokratie.atmehr demokratie! versteht sichals Teil der Demokratisierungs-bewegung und setzt sich für eine Demokratisierung auf allen politischen Ebenen und in allen gesellschaftlichen Bereichen ein. Vorrangiges Ziel von mehr demo-kratie! ist eine Stärkung der Direkten Demokratie.

Wolkersdorfer Gemeinderesolution wird von Regierungsparteien missachtet

Im März dieses Jahres hat der Wolkersdorfer Ge-meinderat einstimmig eine Resolution zum Schiefer-gasverbot in Österreich an den Nationalrat gesen-det. Schon damals war die Frage, ob eine Umwelt-verträglichkeitsprüfung für das „Fracking“ von Erd-gas im Weinviertel eine möglichst „schonende“ Ge-winnung von Erdgas ermöglichen sollte, oder obdiese Erdgasgewinnung generell verboten werdensollte.

Resolution gegen Schiefergasabbaueinstimmig im GemeinderatAuf Anregung der WUI konnten alle Gemeindever-treter dafür gewonnen werden, ein Verbot nach demVorbild des Atomsperrgesetzes und des Verbots derKohlenstoffdioxidversenkung zu fordern. Auch aufLandesebene signalisierten die ÖVP und Landes-hauptmann Pröll in der heißen Phase der Auseinan-dersetzung um die Schiefergasförderung einenStopp für diese klimaschädliche und unökologischeEnergiegewinnung. Bundesminister Berlakovichsprach sich im Gegensatz zu WirtschaftsministerMitterlehner explizit für ein Verbot der Schiefergas-förderung aus.

UVP-Verfahren bringt nichtsInzwischen wird aber im Nationalrat auch von der ÖVP,gemeinsam mit der SPÖ, wieder in Richtung Ermögli-chung der Schiefergasgewinnung gearbeitet. Nach derNÖ-Landtagswahl und nach der Nationalratswahlkönnte damit jederzeit die Schiefergaserprobung unddie kommerzielle Nutzung im Weinviertel gestartet wer-den. Die Aufnahme der Schiefergasgewinnung in dienächste UVP-Novelle ist die neue Regierungslinie.UVP-Verfahren sind in allen Ländern, so auch in Öster-reich, so gestaltet, dass sie Projekte unter Einhaltungder Umweltgesetze ermöglichen, nicht generell verhin-dern. Wenn man diese Technologie, z.B. aus Klima-schutzgründen, ausschließen will, sollte, so wie vonBundesminister Berlakovich ursprünglich unterstützt,Schiefergasgewinnung gesetzlich komplett verbotenwerden.

Direkte Demokratie wird gefordertDiese Wende der indirekten Demokratie der Parlamen-tarier, Landeshauptleute und Minister ist ein erneuterBeweis dafür, dass Versprechen der Politik nach heißenPhasen und öffentlicher Debatte auch gebrochen wer-den können. Von der Bevölkerung möglicherweise ge-wollte Gesetze, wie ein generelles Schiefergasverbot,können derzeit nicht vom Volk initiiert und nicht von derBevölkerung entschieden werden. Es wird Zeit, dassdie Bevölkerung nach dem Vorbild der Schweiz jeder-zeit und zu allen Themen, die auch die Politik entschei-den kann, Gesetze selbst schreiben und zur Volksab-stimmung bringen kann. Dann entscheidet der Souveränselbst, der auch die Konsequenzen der Entscheidungzu tragen hat, je nach Entscheid weniger heimischesErdgas, genauso wie eine intakte Umwelt und Klima-schutz mit erneuerbaren Energien.

Das letzte Wort muss das Volk habenDie WUI fordert daher, dass Initiativen (Volksbegehren)mit mehr als 100.000 Unterschriften in Österreich undmehr als 20.000 Unterschriften in Niederösterreichzwingend eine Volksabstimmung auslösen können,wenn die Politik die Vorschläge aus der Bevölkerungnicht übernimmt. Und nachdem auch Parlamente, Mini-ster und Landeshauptleute über die Schiefergasgewin-nung entscheiden können, ist diese Frage sehr geeig-net für eine Volkabstimmung, zumindest in Nieder-österreich, besser noch in ganz Österreich. Das letzteWort muss in dieser Frage die Bevölkerung haben. ❮❮

Volksabstimmung über Schiefer-gasverbot in Österreich

MAG. ERWIN MAYEREnergie- und Klimaexperte, Sprecherder Initiative „Mehr Demokratie“, Gemeinderat der WUI

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