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Greifswald - Wirtschaftsbroschüre 2014 deutsch

Date post: 06-Apr-2016
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Greifswald - Wirtschaftsbroschüre 2014 Standortbroschüre der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, dem Leuchtturm im Nordosten Deutschlands
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Business, Bildung, Badehose Der Wirtschaftsstandort Greifswald im Fokus
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Business, Bildung, BadehoseDer Wirtschaftsstandort Greifswald im Fokus

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Grußwort des Oberbürgermeisters 4/5

Greifswald regional verankert – international vernetzt 6/13

Wo das Segeln zu Hause ist … 14/17Die HanseYachts AG

Maritime Traditionen 18/19Die Segelmacherei Radtke

Forschung auf Weltniveau inmitten einer 20/23wunderschönen NaturlandschaftDas Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit

Die Unternehmerfamilie Braun 24/27Die Braun Beteiligungs GmbH

Greifswald ist Weltspitze im Bereich Plasmamedizin 28/31Das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. „Wir lieben das junge Flair in Greifswald.“ 32/35Das Softwareunternehmen Müller & Wulff GmbH Präzision aus Greifswald 36/39 ml&s manufacturing, logistics & services GmbH & Co. KG

Von Baden-Württemberg nach Greifswald 40/41Die Firma Lantelme GmbH Kontakt zur Wirtschaftsförderung der Universitäts- und 41 Hansestadt Greifswald

Stadtkarte und Gewerbegebiete 42/43

Impressum, Bildnachweise 44

Zahlen, Daten, Fakten 45

Inhaltsverzeichnis

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Sehr geehrte Damen und Herren,

als Oberbürgermeister der Universitäts- und Hansestadt Greifswald freue ich mich über Ihr Interesse an unserer Stadt. Ob als Urlaubsgast oder als Unter-nehmer – in Greifswald sind Sie herzlich willkommen.

Greifswald ist jung, dynamisch und innovativ. Diese Eigenschaften ver-dankt die Stadt ihren mehr als 60.000 Einwohnern.

Greifswald ist jung. Mit einem Durchschnittsalter von 42,3 Jahren gehört Greifswald zu den jüngsten Städten Mecklenburg-Vorpommerns. Dazu tragen die knapp 13.000 Studenten bei, die an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität studieren und das lebendige Stadtbild prägen.

Greifswald ist dynamisch. Im Zukunftsatlas 2010 der Prognos AG wurde Greifswald, als einzige Region in Mecklenburg-Vorpommern, als Standort mit höchster Dynamik bewertet.

Greifswald ist innovativ. Im Umfeld der Universität haben sich mehr als 70 Forschungsinstitute und Hightech-Unternehmen angesiedelt. Ein Drittel aller Greifswalder arbeitet in Forschung, Entwicklung und Hochschulbildung.

Das Kapital unserer Stadt sind die Menschen, die in Greifswald gerne leben und arbeiten. Hohe Lebensqualität und attraktive Arbeitsmöglichkeiten zie-hen neue Einwohner an. Entgegen dem Trend in Mecklenburg-Vorpommern ist Greifswald eine der wenigen Städte, deren Bevölkerung wächst.

Wir möchten Ihnen in dieser Wirtschaftsbroschüre einige Unternehmer und Wissenschaftler vorstellen, die am Standort Greifswald sehr erfolgreich sind. Lassen Sie sich von diesen Erfolgsgeschichten inspirieren.

Wir freuen uns auf Sie in Greifswald.

Ihr

Dr. Arthur KönigOberbürgermeisterder Universitäts- und Hansestadt Greifswald

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Greifswaldregional verankert -

international vernetzt

Blickauf die Altstadtvon Greifswald

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Die drei Backsteinkirchen „St. Marien“, „St. Nikolai“ und „St. Jacobi“ prägen die Stadtsilhouette Greifs-walds und begrüßen ankommende Gäste schon von Weitem. Diese Stadtansicht ist das historische Ge-sicht Greifswalds. Der Maler Caspar David Friedrich, der 1774 in Greifswald geboren wurde, verewigte die-sen Blick auf seinem Gemälde „Die Wiesen bei Greifs-wald“. Weltbekannte Gemälde des berühmtesten Sohnes der Stadt befinden sich in der Galerie des Pommerschen Landesmuseums. Im Geburtshaus Cas-par David Friedrichs, der Friedrichschen Seifensiede-rei, erinnert das Caspar-David-Friedrich-Zentrum mit verschiedenen Ausstellungen an den großen Maler der Romantik.Greifswald

ist zentralim Ostseeraum

gelegen.

Lebensqualität - der Liegeplatz vor der Haustür

Das maritime Erbe der alten Hansestadt ist im Muse-umshafen am Ryck lebendig. Von der Dänischen Wiek, wie die Ostseebucht vor den Toren Greifswalds ge-nannt wird, erreicht man flussaufwärts auf dem Ryck die Altstadt. Dort befindet sich der größte Museums-hafen Deutschlands. In Nachbarschaft der alten Zee-senboote und Gaffelschoner wird moderner Bootsbau in Serienproduktion betrieben. Die HanseYachts AG hat hier ihren Firmensitz. Sie ist der drittgrößte Yach-tenhersteller der Welt.

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Die Vernetzung von Wissenschaft, Forschung und Technologie gehört zu den Stärken der Stadt.

Die Zukunft im Blick hat, wer aus Richtung Südosten nach Greifswald kommt. Die moderne wellenförmige Konstruktion ist zum Markenzei-chen des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) geworden. Das Ziel der Forscher am IPP ist, die Energieproduktion der Sonne auf der Erde nachzuvollziehen. Dafür bauen Wissenschaftler, Ingenieure und Handwerker aus aller Welt in Greifswald an der Fusionsforschungsan-lage Wendelstein 7-X. Das Großexperiment, mit dem die technischen Voraussetzungen für die Energiegewinnung durch die Verschmelzung von Atomkernen getestet werden sollen, geht voraussichtlich 2014 in Betrieb. Gelingt es den Greifswalder Forschern, diese Reaktion im For-schungsreaktor stabil zu erzeugen, wäre das der Schlüssel zur umwelt-freundlichen Energieversorgung der Zukunft.

Teil des Plasmagefäßes von Wendelstein 7-X während der Fertigung

In Greifswald istjeder dritte Einwohner

in Forschung,Wissenschaft und Lehre

beschäftigt.

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Zwischen den Wiesen bei Greifswald und dem Max-Planck-Institut liegen knapp sechs Kilometer, der maxi-male Durchmesser des Stadtgebiets. Greifswald ist deshalb auch die „Stadt der kurzen Wege“.

Eine Befragung des Geografischen Instituts der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald hat ergeben, dass die Wege, die in Greifswald zurückgelegt werden, durchschnittlich zwei Kilometer lang sind. Fast die Hälfte aller Greifswalder nutzt für die Alltagswege das Fahrrad. Die Greifswalder sind damit noch aktivere Fahrradfahrer als die Münsteraner in der bisherigen Fahrradhauptstadt Deutschlands.

Das Fahrrad ist das wichtigste Verkehrsmittel in Greifswald.

Der hohe Anteil an Radfahrern ergibt sich auch durch die knapp 13.000

Studenten, die in der Stadt leben. Die junge Bevölkerung prägt das Lebensge-

fühl und verleiht der alten Hansestadt ein frisches Aussehen.

Jeder fünfte der insgesamt 60.000 Einwohner studiert in Greifswald.*

*Statistischer Wert

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Open-Air in der Klosterruine Eldena

Probleme der Überalterung der Bevöl-kerung, wie sie in anderen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns vorkom-men, werden in Greifswald durch stei-gende Geburtenraten und durch den Zuzug neuer Einwohner ausgeglichen. 2010 erblickten 543 neue Greifswalder das Licht der Welt, so viele, wie seit 1990 nicht mehr.Junge Familien finden in der Stadt ein ideales Umfeld. Ausreichende Krippen- und Kindergartenplätze, gut ausgestat-tete Schulen und eine intakte Natur schaffen eine hohe Lebensqualität für Familien.

Gute Kinderbetreuungsmöglichkeiten und viel Grünmachen Greifswald für Familien attraktiv.

Greifswald ist eine lebendige Stadt mit viel Kultur. Der Veranstaltungskalender ist reich an Höhepunkten mit überregionaler Ausstrahlungskraft. Jedes Jahr im Mai treffen sich zum Beispiel Liebhaber der skandina-vischen Musik, Literatur und Kunst in Greifswald zum „Nordischen Klang“, dem größten Festival für nord-europäische Kultur außerhalb Skandinaviens. Im Juni kommen Klassikfans zur „Greifswalder Bachwoche“, dem Festival für geistliche Musik im Norden. Im Juli spielen internationale Jazzgrößen in der einmaligen Kulisse der Klosterruine Eldena zu den „Eldenaer Jazz Evenings“.

Spaziergang auf den Wallanlagen

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Studenten, die dem guten Ruf der Univer-sität nach Greifswald folgen, lassen die Stadt weiter wachsen. Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, die 1456 gegründet wurde, gehört zu den ältesten Universitäten Mitteleuropas. Den ehrwür-digen Geist der traditionsreichen Alma Mater verströmen noch die historischen Universitätsgebäude in der Altstadt, die aufwendig saniert und restauriert wurden.

Der moderne Campus der Universität da-gegen entsteht am Berthold-Beitz-Platz. Hier sind bereits die Universitätsmedizin, die neue Universitätsbibliothek und die naturwissenschaftlichen Institute ange-siedelt.

Die Universität ist mit 5.700 Beschäftigtenauch der größte Arbeitgeber in der Region.

Allein die Universitätsmedizinmit 21 Kliniken, Polikliniken und 19 Instituten

ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor.Bis 2014 werden alle Kliniken

und Institute der Universitätsmedizin, die sich derzeit noch an anderen Standorten

in Greifswald befinden, an den neuen Campus gezogen sein.

Dann ist das Universitätsklinikumdie modernste medizinische Einrichtung

in Deutschland.

Hauptgebäudeder Ernst-Moritz-Arndt-UniversitätGreifswald am Rubenowplatz

Das Universitätsklinikum Greifswald am neuen Uni-Campus

Greifswald wird liebevoll als „Universität mit ihrer Stadt drum herum“ beschrieben.

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Im bundesweiten Landkreis-Ranking der Zeitschrift „FOCUS-MONEY“ 2011 ist Greifswald der Leuchtturm im Nordosten. Die Studie zeigt, dass in der Stadt ein zukunftsfähiges Klima herrscht und das Greifswald ein guter Ort ist, um zu leben, zu studieren und zu investieren. Im Leitbild der Universitäts- und Hanse-stadt Greifswald wird die Bedeutung der zukunftso-rientierten Spitzenforschung und Technologie für den Wirtschaftsstandort Greifswald besonders betont. Mit dem Technologiezentrum Vorpommern (TZV) und dem BioTechnikum wurden bisher zwei erfolgreiche Innovationszentren in Greifswald geschaffen, die die Stadt als Gesellschafter unterstützt.Greifswald hat ein hervorragendes Gründerklima. Die Prognos AG bewertete Greifswald im Zukunftsatlas 2010 als eine der dynamischsten Städte Deutsch-lands. Neben Jena, Dresden und Potsdam werden Greifswald die besten Zukunftschancen in Ost-deutschland vorausgesagt. Der Forschungsstandort Greifswald zeichnet sich durch eine nahezu einzigartige Konzentration von wissen-schaftlichen Einrichtungen und Unternehmen aus, die sich mit dem Zukunftsthema Plasma beschäfti-gen und untereinander vernetzt sind. Dazu zählen das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP), das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP), die medizinische Fakultät und das physikalische Insti-

Das BioTechnikum bietet innovativen Unternehmen der Biotechnologie oder Biomedizin gute Arbeitsbedingungen.

Prognos Zukunftsatlas 2010

Greifswald hat die größte Wirtschaftskraft in Mecklenburg-Vorpommern.

höchster Dynamiksehr hoher Dynamikhoher Dynamik

mittlerer Dynamikgeringer Dynamiksehr geringer Dynamik

geringster Dynamik

Regionen mit im bundesdeutschen Vergleich - ...

Greifswald

tut der Universität, die neoplas-Gruppe und zahlreiche Forschungsprojekte. Diese Kompetenz wird Greifs-wald weiter ausbauen und die Forschung in in den Bereichen Biotechnologie, Life Science und Plasma in einem Bio- und PlasmaTechnikum konzentrieren.

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Die Nord-Stream-Pipeline ist eine1.224 km lange Erdgaspipelinein der Ostsee, die Deutschlandund Westeuropa mit einem der größten Erdgasfelder der Weltim Norden Russlands verbindet.Sie führt vom russischen Wyborgbis nach Lubmin bei Greifswald.In Zukunft wird die OstseepipelineNord-Stream 26 Millionen Haushaltein Europa mit Erdgas versorgen.

Lubmin bei Greifswald ist ein Energie-Knotenpunkt in Europa.

Die Nord-Stream-Pipeline wurde am 8. November 2011 in Lubmin bei Greifswald durchdie Bundeskanzlerin Angela Merkel und den russischen Präsidenten Dmitri Medwedew eingeweiht.

Der SynergiePark Lubminer Heide hat sich zum größten Industrie- und Energiestandort in Meck-lenburg-Vorpommern entwickelt. Seit 1995 wird hier durch die Energiewerke Nord GmbH das ehe-malige Kernkraftwerk Greifswald demontiert. Künftig ist in Lubmin der Bau von konventionellen Kraftwerken auf der Basis von Gas und Kohle ge-plant.

Der Großgewerbestandort bietet die notwendige Infrastruktur, wie Straßen- und Schienenanbin-dung, einen Industriehafen sowie die Anbindung an die Schaltanlage und das Hochspannungsnetz von Vattenfall Europe Transmission. Die vorhandene Infrastruktur und die nutzbaren Serviceleistungen machen den SynergiePark interessant für Unterneh-men aus den Bereichen Energietechnik, Stahlbau, Umwelttechnik und Informationstechnik.

Die Anlandestation der Nord-Stream-Pipeline in Lubmin bei Greifswald

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„Wo das Segeln zu Hause ist … “

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Die HanseYachts AG -drittgrößter Yachtenhersteller der Welt

Im Greifswalder Altstadthafen recken stolze Segelschiffe ihre hölzernen Masten in den Himmel und erinnern an die maritime Geschichte der Hanse-stadt. Der Hafen am Ryck beheimatet heute über 45 historische Schiffe und damit den größten Museumshafen Deutschlands.

Greifswald ist eine traditionsreiche Hansestadt mit einer mehr als 800-jährigen Bootsbautradition. Greifswald ist aber auch die „Hanse“-Stadt. Die HanseYachts AG produziert in der Nähe des Greifswalder Museumshafens ihre modernen Segel- und Motorboote der Marken Hanse, Moody und Fjord für Kunden der ganzen Welt. Die Segelyachten der ebenfalls zu HanseYachts gehörenden Marke Dehler werden im sauerländischen Freienohl gefertigt.

Die Werft hat unter dem Motto „Breaking rules - setting trends” den Yacht-markt immer wieder überrascht.

Der legendären Hanse 291, mit der das Unternehmen 1993 startete, sind mittlerweile zahlreiche innovative Modelle gefolgt. 2010 sorgte HanseYachts mit der Dehler Varianta 18 in Seglerkreisen für Schlagzeilen. Als Smartphone fürs Wasser wurde sie bezeichnet, denn sie ist sehr klein, sehr schick und mit 10.000 EUR sogar günstig.

Firmengründer Michael Schmidt, ein ehemals weltweit erfolgreicher Regattasegler, ist ein Unternehmer mit Leidenschaft und seebärigem Charme. Mit unbändiger kreativer Energie verfolgt Michael Schmidt einen stetigen Expansionskurs. So investierte das Unternehmen in den letzten Jahren in Greifswald umfangreich in die Erweiterung und Modernisierung seiner Produktionsstätten.

HanseYachts verfügt über ein erfahrenes Team von 560 Mitarbeitern in Greifswald und insgesamt 950 Mitarbeitern weltweit.

Der Segelschein ist keine Einstellungsvoraussetzung bei HanseYachts, aber das Team besitzt Tausende Meilen Salzwassererfahrung – ein ganz entscheidender Faktor für den Erfolg des Unternehmens. Die Boote von HanseYachts werden dort gebaut, wo das Segeln zu Hause ist - am Greifs-walder Bodden, einem der schönsten Segelreviere Deutschlands.

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Gemessen an der Anzahl weltweit verkaufter Boote ist HanseYachts der deutschlandweit zweitgrößte und weltweit drittgrößte Hersteller hochsee-tüchtiger Segelyachten. Welchen Einfluss hat der Standort Greifswald auf Ihren Unternehmenserfolg?

HanseYachts: Hier hat vor 20 Jahren alles begonnen. Die direkte Lage am Meer eröffnet uns einen perfekten Zugang zu unserem Heimatmarkt, der Nord- und Ostsee. Auch können wir hier größere Schiffe, die zum Teil bis nach Australien überführt werden, direkt zu Wasser lassen. In Greifswald haben wir an zwei Standorten viel Geld in eine moderne Serienfertigung in-vestiert. Außerdem haben wir im Umfeld viele verlässliche mittelständische Zulieferer, die uns insbesondere mit handwerklich gefertigten Spezialteilen versorgen. Wir sehen durch unseren Standort Greifswald, auch in Verbindung mit unserer polnischen Tochtergesellschaft in Goleniów, einen guten Wettbe-werbsvorteil.

HanseYachts ist in den vergangenen Jahren in Greifswald stark expandiert. Wie sind Ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung?

HanseYachts: Mit der Stadtverwaltung verbindet uns eine sehr gute und pro-fessionelle Zusammenarbeit. Gerade in den Jahren der großen Investitionen konnten wir immer die notwendigen Kompromisse finden, die auf der einen Seite unsere Interessen als Industriebetrieb und auf der anderen Seite die Interessen der Stadt betrafen.

Segeln ist Teamarbeit, genauso wie der Bau von Booten.Wie überzeugen Sie neue Mitarbeiter, nach Greifswald zu kommen?

HanseYachts: Unsere Mitarbeiter stammen überwiegend aus der Region Greifswald und Umgebung. Für einige spezielle Anforderungen, wie z. B. Ep-oxy-Fertigungstechnologie oder internationale Vertriebsthemen, beschäftigen wir auch eine Reihe international erfahrener Kollegen. Gerade das Thema Wassersport und die Herausforderung, in einem international tätigen Unter-nehmen zu arbeiten, macht unser Unternehmen für Arbeitnehmer interessant. Die geographische Lage am nordöstlichen Zipfel Deutschlands ist manchmal erklärungsbedürftig. Wenn die Kollegen aber erst einmal hier sind und Land und Leute kennengelernt haben, fühlen sie sich sehr schnell heimisch.

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„Wir haben im Umfeld viele verlässlichemittelständische Zulieferer.“ (HanseYachts AG)

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In der Hansestadt Greifswald hat Schiffbau Tradition, schon zu Hansezeiten wurden in Greifswald Koggen gebaut. Welche zukünftigen Entwicklungen sehen Sie für HanseYachts in unserer Stadt?

HanseYachts: Greifswald ist die Konzernzentrale unseres weltweit tätigen Unternehmens und bildet mit der Endmontage unserer Schiffe das Herzstück der HanseGroup. Hier findet auch der weltweite Vertrieb statt. Wir haben mit unseren Investitionen sehr gute Produktionsbedingungen und auch noch Expansionsreserven, sodass wir unsere Heimat auch zukünftig in Greifswald sehen.

Hanse-Cup 2011 von Greifswald nach Stettin

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Maritime Traditionen

Hilmar Radtke, Robert Radtke, Doris Radtke

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Die Segelmacherei Radtkeaus dem Greifswalder Ortsteil Wieck

Kopfsteinpflaster, Reetdächer und der Duft nach frisch geräuchertem Fisch – das ist Wieck, Greifswalds Tor zur Ostsee. Mit seiner 800-jährigen Geschichte gehört Wieck zu den ältesten Fischerdörfern Norddeutschlands. Eine histo-rische Holzzugbrücke ist das Wahrzeichen des einstigen Fischerdorfes. Noch heute wird sie von Hand für den Schiffs- und Bootsverkehr geöffnet.

Traditionen werden in Wieck gepflegt. Dazu gehören auch die Fischerei, das Segelschulschiff „Greif“ und maritimes Handwerk, wie z. B. die Segel-macherei.

Hilmar Radtke ist Segelmacher in Wieck – sein Markenzeichen ist die Wiecker Brücke. Radtkes Hände zeugen davon, dass er ein echter Handwerker ist. Auf Usedom aufgewachsen, gehörten Boote und Bootsbau seit der Kindheit zu seinem Leben. In der DDR brachte er es sogar zum DDR-Segelmeister. In den siebziger Jahren erlebte er, wie die traditionellen Baumwollsegel von Segeln aus synthetischen Materialien verdrängt wurden. Damals begann Hilmar Radtke, selbst Segel aus den modernen Materialien zu nähen. Die Nachfrage war enorm, die Stoffe gab es staatlich zugeteilt. Einer der ersten Commodore 64 in Greifswald stand in der Segelmacherei Radtke, um die Segelzuschnitte genau zu berechnen. Ohne Computer brauchte man dafür schon mal einen Tag. Mit dieser technischen Innovation lief das Geschäft sehr erfolgreich. Dann kam die Wende und damit große Veränderungen. Der Absatz brach ein, Radtkes Segel waren nicht mehr gefragt. Umbrüche sind aber auch immer eine Chance zum Neuanfang. Familie Radtke packte gemeinsam an und baute das Café Roseneck. Damit hatten sie sich ein zweites Standbein neben der Segelmacherei geschaffen. Radtke erweiterte sein Geschäft außerdem um Mastenbau, denn als gelernter Metallbauer besaß er das notwendige Know-how. Nach einigen Jahren kamen die alten Segel-kunden wieder zurück, und die Auftragsbücher der Segelmacherei füllten sich wieder. Hilmar Radtke hat die Tradition der Segelmacherei und des Mastenbaus an seinen Sohn weitergegeben und damit ein Stück von Wiecks maritimer Identität bewahrt. Auf Tourismus zu setzen, war außerdem eine gute Ent-scheidung, denn Wieck ist ein beliebtes Ausflugsziel.Heute führt Familie Radtke das Ryck-Hotel.

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Forschung auf Weltniveau inmitten einer wunderschönen Naturlandschaft

Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas C. Mettenleiter

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Friedrich-Loeffler-Institut,Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI)

Als Friedrich Loeffler zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in einem Stall vor den Toren Greifswalds nach einem Serum gegen die Maul- und Klauen-seuche suchte, gab es noch keine Hochsicherheitslabore, sodass immer wie-der Viren entkamen und sich die Seuche im Umfeld von Greifswald ausbreitete. Als ihm die preußische Regierung daraufhin jede Forschungsarbeit verbot, kam Loeffler auf seine Überlegungen zurück, für seine Arbeit eine Insel zu suchen, weil durch die Insellage die „Verschleppung des Ansteckungsstoffes ausgeschlossen sein sollte“, wie er es formulierte. Und so entstand 1910 auf der Insel Riems in einem zweigeschossigen Häuschen das weltweit erste virologische Forschungsinstitut. „Loeffler ist für die Virologie das, was der Nobelpreisträger Robert Koch für die Bakteriologie ist“, so Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas C. Mettenleiter, der Präsident des FLI.

Heute, mehr als einhundert Jahre nach Loefflers Entdeckung des Maul- und Klauenseuche-Virus, befindet sich auf dem zwanzig Hektar großen, idyl-lischen Eiland im Greifswalder Bodden eines der modernsten Tierforschungs-institute der Welt. Im Mittelpunkt der Arbeiten des FLI stehen die Gesund-heit und das Wohlbefinden landwirtschaftlicher Nutztiere und der Schutz des Menschen vor Zoonosen, d. h. von Tieren auf den Menschen übertragbare In-fektionen. Etwa zwei von drei Krankheitserregern beim Menschen sind schon heute tierischen Ursprungs, wie z. B. Vogelgrippe, Tollwut oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

Mit Bevölkerungswachstum, Globalisierung und Klimawandel können Seu-chen, die bisher nur aus fernen Ländern bekannt sind, schnell nach Deutsch-land gelangen. Den Erregern dieser Krankheiten, deren exotische Namen ihre Herkunft verraten, wie z. B. West-Nil-Virus oder Krim-Kongo-Fieber-Virus, sind die Riemser Forscher auf der Spur. In Laboren der höchsten Biosicher-heitsstufe 4 können sie diese auch für den Menschen gefährlichen Erreger an Großtieren erforschen. Bisher war das nur in Winnipeg in Kanada und Geelong in Australien möglich.

Zum FLI gehören insgesamt elf Institute an sieben Standorten mit insgesamt 900 Mitarbeitern. Für über 75 anzeigepflichtige Tierseuchen und meldepflich-tige Tierkrankheiten ist das FLI nationales Referenzlabor.

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Seit fast zwanzig Jahren sind Sie in Greifswald. Im vergangenen Jahr sind Sie mit der höchsten Auszeichnung der Stadt, der Rubenow-Medaille, geehrt worden. Wie sehen Sie die Entwicklung der Stadt in den vergangenen zwei Jahrzehnten?

Prof. Mettenleiter: Greifswald hat sich in jeder Hinsicht enorm entwickelt. Ich kann mich noch gut an meinen ersten Besuch in Greifswald 1993 erin-nern, bei dem ich so gut wie nichts von dem Flair einer Universitätsstadt bemerkte und erschüttert war vom Zustand vieler Gebäude in der Innenstadt. Dies hat sich grundlegend geändert. Mit der Universität, dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie, dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg und (natürlich) dem FLI hat sich Greifswald als herausragender Forschungsstandort etabliert. Hinzu kommt eine Anzahl erfolgreicher Unternehmen, zum Teil Ausgründungen der Universität und anderer Forschungseinrichtungen. Für eine Stadt dieser Grö-ße ist das sicher außergewöhnlich.

Was macht für Sie den Charakter der Stadt aus?

Prof. Mettenleiter: Als Universitätsstadt zieht Greifswald viele junge Leute an – dies ist im Stadtbild und an der Atmosphäre zu spüren, was mir sehr gefällt. Es erinnert mich an Tübingen, meine frühere berufliche Heimat. Aber auch die Geschichte wird ge- und beachtet, immerhin blickt das Friedrich-Loeffler-Institut nunmehr auf eine hundertjährige Existenz zurück, die Univer-sität bringt es auf über 550 Jahre.

„Greifswald erinnert mich an Tübingen, meine frühere berufliche Heimat.“(Prof. Mettenleiter)

Die Anfänge der virologischen Forschungauf der Insel Riems 1910

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Fühlen Sie sich in Greifswald wohl, geht es Ihren Mit-arbeitern ebenso?

Prof. Mettenleiter: Ich habe mich von Anfang an in der Region sehr wohlgefühlt. Die Landschaft ist wunder-schön, und einen schöneren Arbeitsplatz als auf der Insel Riems mit Blick auf den Greifswalder Bodden kann ich mir nicht wünschen. Wer die Berge oder den Großstadttrubel liebt, tut sich zunächst sicher schwer hier, doch die meisten haben sich schnell und gut ein-gelebt.

Wie überzeugen Sie neue Mitarbeiter, auf die Insel Riems zu kommen?

Prof. Mettenleiter: Als Bundeseinrichtung schreiben wir offene Stellen entsprechend aus. Für die Gewin-nung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern spielen gute Rahmenbedingungen vor Ort und das Renommee des FLI eine wichtige Rolle. Mit der Nähe zur Univer-sitätsstadt Greifswald, der Lage im Urlaubsgebiet an der Ostsee und natürlich vor allem der Ausstattung mit modernster wissenschaftlicher Infrastruktur und Technik bietet das FLI offenbar doch attraktive Ar-beitsplätze. Es ist auf jeden Fall beruhigend, dass selbst Abwerbeversuche mit höchst attraktiven Ange-boten nicht immer Erfolg haben!

Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems im Greifswalder Bodden

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v.l.n.r. Norman Braun, Norbert Braun, Sebastian Braun, Dr. Dagmar Braun

Die Unternehmerfamilie Braun

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In jeder Region gibt es Platzhirsche unter den Unternehmern. Norbert Braun ist so einer, der in Greifswald und weit darüber hinaus in vielen Branchen tätig ist.

Zusammen mit seiner Frau Dagmar Braun, einer promovierten Medizinerin, über-nahm der Diplomkaufmann nach Stationen bei verschiedenen Pharmakonzernen 1992 die Riemser Tierarzneimittel GmbH des Friedrich-Loeffler-Instituts auf dem Riems. Das mittelständische Pharmaunternehmen entwickelte sich innerhalb we-niger Jahre zu einem der größten in Ostdeutschland. Seit 2001 heißt das Unterneh-men Riemser Arzneimittel AG.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Gristower Wiek, wie die landschaftlich sehr reizvolle Ostseebucht vor dem Riems genannt wird, liegt Mesekenhagen. Hier ist Sebastian Braun, der Sohn von Dagmar und Norbert Braun, mit der Produktion von Speciality Pharmaprodukten mit seinem Unternehmen Cheplapharm sehr erfolg-reich. Dabei wird er von seinem Cousin, Norman Braun, unterstützt.

Die Braun Beteiligungs GmbH ist in Greifswald an sechs Unternehmen mit insge-samt mehr als 450 Mitarbeitern beteiligt. In ganz Mecklenburg-Vorpommern sind 1.300 Mitarbeiter bei Unternehmen der Braun-Familie beschäftigt. Damit liegt die BBG auf Platz 13 der größten Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern*.

Die Produktpalette der Braun Beteiligungs GmbH ist breit gefächert. Fast jeder kon-sumiert täglich, ohne es zu wissen, Brauns Produkte. Unter der Marke „RügenGut“ sind z. B. Feinkostartikel bei Edeka, Lidl und ALDI in den Regalen. Die Wurst- und Fleischwaren von Greifen-Fleisch sind eine traditionelle Marke aus der Region, ge-nauso wie Pommersche Fleisch- und Wurstwaren aus Pasewalk oder Goldschmidt Frischkäse aus Mecklenburg. Zur Braun-Unternehmensfamilie gehören in Greifswald außerdem die Firma Metall- und Anlagenbau Nord, das Textilkaufhaus Jesske und der Utkiek, ein traditionsreiches Restaurant an der Mole des Fischerdorfes Wieck.

Ein Mix aus Tradition und Innovation kennzeichnet das Geschäft der Unternehmer-familie. Dagmar Braun ist Vorsitzende des BioCon Valley Mecklenburg-Vorpommern e. V., der Initiative der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern zur Entwicklung der Life Science und Gesundheitswirtschaft im Land. Für ihre Verdienste beim Auf-bau Ost wurden Dagmar und Norbert Braun 2010 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

*Quelle: NordLB 2010 „Die größten Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern“

Die Braun Beteiligungs GmbH (BBG)steuert von Greifswald aus ein Firmenimperiummit vielfältigem Branchenmix.

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Sie sind mit der Braun Beteiligungs GmbH an vielen verschiedenen Stand-orten in Deutschland tätig. Was spricht aus Ihrer Sicht für den Wirtschafts-standort Greifswald?

Norbert Braun: Mecklenburg-Vorpommern ist mit 1,6 Mio. Einwohnern ein überschaubares Bundesland. Als Unternehmer finde ich die kurzen Wege zu den Entscheidern in Stadt und Land sehr günstig. Man kennt sich im Land und in Greifswald. Anfänglich haben auch die Fördermittel die Unternehmensent-wicklung beflügelt.

Fühlen Sie sich nach fast zwanzig Jahren als Greifswalder?

Norbert Braun: Wir haben uns 1992 ganz bewusst für eine Investition in einem Unternehmen im Nordosten entschieden. Ich bin Bremer und mir ge-fällt die norddeutsche Mentalität. Vor 13 Jahren haben wir unseren Lebens-mittelpunkt konsequent hierher verlegt. Inzwischen ist ein Teil der (Groß-)Familie nachgezogen, die hier arbeitet und zum Teil schon wieder eigene Unternehmen gegründet hat.

Was schätzen Sie an Greifswald besonders?

Dr. Dagmar Braun: Ich war bis 1997 noch im Schuldienst in Hessen. In den Ferien bin ich immer hochgefahren. Mich haben die Farben der Landschaft so beeindruckt, dass ich das Gefühl hatte, diese Landschaft heißt mich willkom-men. Das ist für mich das Caspar-David-Friedrich-Licht.

Im Raum Greifswald hat die BBG Mehrheitsbeteiligungen an sechs Unter-nehmen mit mehr als 450 Mitarbeitern. Wie überzeugen Sie Fach- und Füh-rungskräfte, nach Greifswald zu kommen?

Norbert Braun: Vordergründig sind fachliche Aspekte entscheidend. Dann kommen je nach persönlicher Situation Faktoren, wie Freizeitwert, Familien-freundlichkeit oder kulturelle Angebote. Ich kann mich nur an sehr wenige Mitarbeiter erinnern, die es nicht hier gehalten hat.

„...dass ich das Gefühl hatte, diese Landschaft heißt mich willkommen.“ (Dr. Dagmar Braun)

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Frau Braun, Sie engagieren sich sehr stark für die Entwicklung der Life Science und Gesundheitswirtschaft. Mecklenburg-Vorpommern soll das Gesundheitsland Nr. 1 in Deutschland werden. Welchen Anteil hat Greifs-wald daran?

Dr. Dagmar Braun: Life Science und Gesundheitswirtschaft sind in Greifswald genau am richtigen Standort angesiedelt, da es hier eine intakte Natur und zahlreiche Naturschutzgebiete gibt. Weiterhin sollte man Stärken stärken. Wir haben an der Universitätsmedizin viele Center of Excellence. Wenn ich klinische Studien für unsere Pharmaproduktion durchgeführt habe, dann oft mit Greifswalder Kollegen, da an der Universitätsmedizin Spit-zenforschung betrieben wird und eine große Offenheit gegenüber Firmen herrscht.

Der Caspar-David-Friedrich-Blick über die Wiesen bei Greifswald

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Prof. Klaus-Dieter Weltmann

Greifswald ist Weltspitze im Bereich Plasmamedizin

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Das Leibniz-Institut für Plasmaforschungund Technologie e. V. (INP Greifswald)

Als Schüler lernt man meistens schon recht früh, dass es drei Aggregatzu-stände gibt: fest, flüssig und gasförmig. Leicht lassen sich diese Zustände an Eis, Wasser und Wasserdampf demonstrieren. Neben diesen Aggregatzu-ständen – und das wissen alle Schüler seit Erfindung des Plasmafernsehers – gibt es einen weiteren: das Plasma.

Das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. in Greifswald erforscht kalte Plasmen. Diese so genannten Niedertemperaturplasmen bieten eine Fülle von Möglichkeiten für praktische Anwendungen. So kann man zum Beispiel durch Niedertemperaturplasmen Oberflächen beschichten, ätzen oder sogar entkeimen. Noch sind lange nicht alle Möglichkeiten der zukünftigen Nutzung von Plasmatechnologie erkannt, deshalb gilt sie als eine der Zukunftstechniken überhaupt.

Am INP gibt es derzeit drei Forschungsbereiche: die Nutzung von Plasmen für Oberflächen und Materialien, Umwelt und Energie sowie Biologie und Medizin.

In der Plasmamedizin nimmt Greifswald eine Spitzenposition ein. 2011 wur-de die weltweit erste Professur für Plasmamedizin an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität mit dem Pharmazeuten Prof. Thomas von Woedtke besetzt. Diese Professur wurde in Kooperation mit dem INP eingerichtet.

Das INP betreibt auf dem Gebiet der Plasmatechnik Forschung und Entwick-lung „Von der Idee bis zum Prototyp“, wobei sich die Themen an den Bedürf-nissen des Marktes orientieren. Mit derzeit etwa 185 Mitarbeitern und Mit-arbeiterinnen ist das INP die größte außeruniversitäre Einrichtung in Europa auf diesem Forschungsgebiet. Aus dem INP Greifswald sind seit 2005 drei Ausgründungen hervorgegangen.

Das INP Greifswald gehört seit 1992 zur Leibniz-Gemeinschaft und trägt seit 2007 den Namen Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V..

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Nach vielen Jahren in Zürich haben Sie 2003 die Leitung des INP übernommen und sind damit wieder in Ihre Heimat zurückgekehrt. Was schätzen Sie an Greifswald besonders?

Prof. Klaus-Dieter Weltmann: Die Stadt Greifswald hat als renommierte Universitätsstadt natürlich einen besonderen Charme, gerade für Wissen-schaftler. Hier treffen viele traditionelle Wissenschaftsgebiete zusammen. Innovative Ideen und Kooperationen sind durch kurze Wege schnell zu be-werkstelligen. Das weiß ich im Moment vor allem im neuen interdisziplinären Gebiet Plasmamedizin sehr zu schätzen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Dy-namik der Stadtentwicklung in den Bereichen Wirtschaft, Bildung und Kultur sowie natürlich die Nähe zum Meer und zu meiner Heimat, der Insel Rügen.

Die Grundlagen für die Plasmaforschung in Greifswald gehen auf eine lange Tradition am Physikalischen Institut der Universität zurück. Was sind die wich-tigsten Meilensteine in der Entwicklung der Plasmaforschung in Greifswald und welche Perspektiven sehen Sie für den Standort?

Prof. Klaus-Dieter Weltmann: Die Geschichte der Plasmaphysik in Greifswald beginnt mit der Berufung Rudolf Seeligers, der 1918 an das Physikalische Institut der Universität kam. Rudolf Seeliger war der Pionier der Greifswalder Gasentladungsphysik und entwickelte eine international beachtete Schule auf diesem Gebiet. 1940 übernahm er den Direktorensessel des Physika-lischen Institutes.Einen weiteren Meilenstein stellt die von Paul Schulz, einem renommierten Spektroskopiker, Gasentladungsphysiker und Lichttechniker, 1946 gegründe-te „Forschungsstelle für Gasentladungsphysik“ dar. Sie war bei der Akade-mie der Wissenschaften angesiedelt. Die Forschungsstelle wurde 1950 in „Institut für Gasentladungsphysik“ umbenannt und ab 1969 dem „Zentralin-stitut für Elektronenphysik“ (ZIE) zugeordnet.Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurde das Institut am 31.12.1991 formal aufgelöst und auf Empfehlung des Wissenschaftsrates der Bundes-republik am 1.1.1992 das INP Greifswald gegründet, welches fortan zur Leibniz-Gemeinschaft gehörte.

Die Gründung einer weiteren außeruniversitären Einrichtung, des Teilinsti-tutes der Max-Planck-Gesellschaft „Institut für Plasmaphysik“ (IPP), stellt

„Ein weiterer Pluspunktist die Dynamik der Stadtentwicklung.“(Prof. Klaus-Dieter Weltmann)

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aufgestellt sind, haben wir u. a. im Herbst 2010 mit der 3rd International Conference for Plasma Medicine zeigen können. Mit 200 internationalen Teilnehmern war es bisher die größte Konferenz zu diesem The-menbereich. Das ist ein starkes positives Indiz für die Wahrnehmung des Standortes Greifswald, da diese Tagung bisher nur in den USA stattfand.

1994 einen weiteren Meilenstein dar. Damit war auch die Hochtemperaturplasmaphysik in Greifswald ange-kommen.Mit den drei Vertretern, dem Institut für Physik, dem INP Greifswald und dem IPP Greifswald, wird das ge-samte Spektrum von den Grundlagen bis zur Anwen-dung der Plasmaphysik nahezu einzigartig in dieser Konstellation in Deutschland und Europa bearbeitet.

Welchen Stellenwert hat die Greifswalder Plasmame-dizin-Forschung im internationalen Vergleich?

Prof. Klaus-Dieter Weltmann: Die vom INP vollstän-dig finanzierte Professur für Plasmamedizin wertet Greifswald als internationalen Standort für Plasma-forschung ungemein auf. Unabhängig davon wird weltweit nirgendwo in einer solchen Breite und Tiefe an dem Thema geforscht. Dass wir hier hervorragend

Durch die bisher in vitro nachgewiesenen biologischen Eigenschaften des Plasmasergeben sich beispielsweise in der Dermatologie erfolgversprechende Anwendungsmöglichkeiten.

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„Wir lieben das junge Flair in Greifswald.“

David Wulff und Paul H. Müller

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Das Softwareunternehmen Müller & Wulff produziert von Greifswald aus sehr erfolgreich Apps für Smartphones.

Wer David Wulff und Paul H. Müller im Büro ihres Unternehmens Müller & Wulff besucht, bekommt erstmal Filzpantoffeln an. Der gute Holzfußboden im sanierten Altbau muss geschont werden. Stuckdecken, antike Holzfußböden und ein junges, kreatives Softwareunternehmen, wie passt das zusammen? Sehr gut.

David Wulff und Paul H. Müller haben nach ihren Gründerjahren im Technolo-giezentrum Vorpommern ganz bewusst nach Büroräumen in der Greifswalder Altstadt gesucht. Sie lieben das studentische Flair in der Stadt. Die Universi-tät, an der sich beide Unternehmer während ihres Studiums kennengelernt ha-ben, liegt um die Ecke. So wie in Greifswald alles um die Ecke ist – Greifswald ist die Stadt der kurzen Wege.

2006 war für die beiden Jungunternehmer die Server-Administration für die Universität Greifswald einer der ersten Aufträge. Andere Großkunden aus der Region, wie z. B. die Energiewerke Nord, für die sie ein Hardware- und Software-Inventarisierungssystem entwickelten, folgten.

Breit aufgestellt zu sein, ist ein Faktor für den Unternehmenserfolg von Müller & Wulff, der ihnen Wachstumsraten von jährlich 100 Prozent einbringt. Einen erheblichen Anteil am Geschäftserfolg haben auch amerikanische Teenager, die die Hauptzielgruppe für die von Müller & Wulff produzierten Apps für Smartphones sind. Mit mehreren Top-Ten-Hits, wie der „Spray Can“ oder der Meta-App „appbzr“, spielt das junge Entwicklerteam mit seinen zehn Mitar-beitern in der Weltklasseliga.

Auch aus diesem Grund wurden sie 2011 von der Stadt Greifswald für den Landeswettbewerb „Unternehmer des Jahres Mecklenburg-Vorpommern“ in der Kategorie Unternehmensentwicklung nominiert.

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Was hat Sie nach Greifswald geführt?

David Wulff: Wir haben beide an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald studiert und uns dort kennengelernt. Ursprünglich sind wir nicht aus Greifs-wald. Ich komme aus Mecklenburg und mein Kolle-ge aus Nord-Brandenburg. Schon während unserer Studienzeit haben wir angefangen, das Unternehmen Müller & Wulff aufzubauen. Das ist jetzt viereinhalb Jahre her. Damals haben wir auch über einen Firmen-sitz in Berlin, Rostock oder auf einer französischen Karibikinsel nachgedacht.

Was war der Grund, dass Sie sich für Greifswald ent-schieden haben?

David Wulff: In Greifswald haben wir uns von Anfang an sehr wohl gefühlt. Hier ist ein sehr schönes, junges Lebensgefühl. Das ist ganz klar der Universität zu ver-danken. In Greifswald dreht sich alles um die Univer-sität und die studentische Kultur, die die Stadt prägt.

Ist es in Ihrer Branche ein Hindernis, nicht nah bei an-deren Entwicklern zu sein?

David Wulff: Wir können alles über das Internet abwi-ckeln. Es läuft alles remote. Wir haben zum Beispiel auch externe Entwickler, mit denen wir zusammenar-beiten. Für persönliche Gespräche ist Berlin, das Ent-wicklerzentrum Deutschlands, auch nur zwei Stunden entfernt.

„Unser Traum - ein eigenes Bürogebäudein einem der sanierten Häuserin der Greifswalder Altstadt.“(David Wulff)

Tagesausklang im Biergarten am Dom

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Wie viele Mitarbeiter arbeiten in Ihrem Unterneh-men?

David Wulff: Wir sind derzeit zehn. Dabei haben wir einen engen Kontakt zur Fachhochschule Stralsund.Mit Praktikumsplätzen für Informatikstudenten und der Betreuung von Projekt- und Bachelorarbeiten ziehen wir unseren Nachwuchs heran und bilden zu-künftige Mitarbeiter nach unseren fachlichen Anfor-derungen aus.

Welche Perspektiven sehen Sie für Ihr junges Unter-nehmen in den nächsten Jahren?

David Wulff: Wir haben uns in den vergangenen vier Jahren sehr gut entwickelt. Die Zweigleisigkeit unseres Geschäfts mit Webanwendungen und App-Produktionen werden wir beibehalten. Wenn die Wachstumsraten der vergangenen Jahre noch ein, zwei Jahre so weitergehen, können wir zufrieden sein. Dann wäre unser Traum ein eigenes Bürogebäu-de in einem der vielen schönen sanierten Häuser in der Greifswalder Altstadt.

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Präzision aus Greifswald

Udo Possin

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ml&s manufacturing, logistics & servicesGmbH & Co. KG

ml&s aus Greifswald ist ein erfolgreicher Komplett-Fertigungsdienstleister für die Elektronik- und Elektrotechnikbranche. Die Geschäftsbereiche des Un-ternehmens verdeutlichen die drei Bestandteile des Namens manufacturing, logistics & services GmbH & Co. KG.

Die Herstellung und Prüfung von Flachbaugruppen haben am Elektronikstand-ort Greifswald eine lange Tradition und sind bis heute Kernkompetenz von ml&s. Bis 1991 wurde im VEB Nachrichtenelektronik Greifswald Telekommu-nikationstechnik und Schiffselektronik produziert. Zwei Jahre nach dem Mau-erfall übernahm die Siemens AG das frühere DDR-Unternehmen und schaffte es, den früheren volkseigenen Betrieb mit der Spezialisierung auf die Entwick-lung und Fertigung von Netzzugangstechnik für Telefonie und Datenüber-tragung am Markt zu behaupten. Über zehn Millionen Teilnehmer weltweit telefonieren mit der in Greifswald entwickelten und gebauten Technik.

2002 drohte wegen der schlechten Auftragslage auf dem Telekommunika-tionsmarkt die Schließung des Siemens-Fertigungsstandortes Greifswald. Die Siemens-Fertigung in Greifswald wurde ausgegliedert. Udo Possin und Bernd Odoj gingen mit der manufacturing, logistics & services GmbH & Co. KG an den Start, neue Aufträge wurden akquiriert und damit 250 Arbeitsplätze im Unternehmen sowie fast 1.000 Arbeitsplätze in der Region gesichert.Heute fertigt das Unternehmen ml&s hochwertige elektronische Produkte für weltweite Kunden der verschiedensten Branchen, wie z. B. regenerative Energien, Automobilbau, Telekommunikation, Maschinenbau und IT. 2009 wurde ein modernes Logistikzentrum in Betrieb genommen, das die effiziente Steuerung vom Wareneingang der Einzelteile bis zum weltweiten Versand der Produkte sichert.

Rund 500 festangestellte Mitarbeiter arbeiten gegenwärtig in der Siemens-allee, hochqualifizierte Fachkräfte und auffallend viele junge Leute. Der über-wiegende Teil der Mitarbeiter hat eine technische Ausbildung, ein Viertel einen Hochschulabschluss. Die langjährige Erfahrung und das Fachwissen der Mitarbeiter sind ein entscheidender Faktor für den Erfolg des Unternehmens. Jährlich werden mindestens fünf junge Leute zu Elektronikern ausgebildet.Kurzlebige Märkte und der enorm hohe Kostendruck aufseiten der Elektronik-anbieter fordern eine große Flexibilität von Zulieferern. Bei ml&s sind deshalb entsprechend der Auftragslage zusätzliche Fachkräfte auf Zeitarbeitsbasis beschäftigt.

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Was gefällt Ihnen und Ihren Mitarbeitern an Greifswald?

Udo Possin: Ich bin geborener Greifswalder und lebe mit meiner Familie hier. An Greifswald mag ich besonders das Kleinstädtische, die schöne Landschaft und die Universität. Für alle unsere Mitarbeiter kann ich schwer sprechen. Fakt ist aber, dass viele unserer Mitarbeiter seit langer Zeit bei uns arbeiten. Einige sogar seit Gründung des VEB Nachrichtenelektronik Greifswald im Jahr 1969, dem Ursprung unseres heutigen Unternehmens.

Das Unternehmen ml&s gehört zu den mitarbeiterstärksten in Greifswald. Wie überzeugen Sie neue Mitarbeiter, nach Greifswald zu kommen?

Udo Possin: Seit 2002 hat sich die Zahl unserer fest angestellten Mitarbei-ter mehr als verdoppelt. In den letzten Jahren haben wir verstärkt junge Mitarbeiter gewonnen, die sehr gut ausgebildet sind und auch in anderen Regionen arbeiten könnten. Wir überzeugen sie mit einer langfristigen Per-spektive, guter Bezahlung und interessanten Herausforderungen mit hoch-modernen Technologien.

„Meine Vorstellung istein Industrie-Campusim Süden Greifswalds.“ (Udo Possin)

Röntgeninspektion einer Elektronikbaugruppe

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Wie wirkt sich die Nähe zur Universität und zu ande-ren Forschungseinrichtungen auf Ihre Arbeit aus?

Udo Possin: Mit Prof. Dr. Bornewasser vom Institut für Psychologie der Universität Greifswald arbeiten wir an einem Projekt zur Arbeitszeitflexibilität. Eine zen-trale Frage ist dabei, wie eine Balance zwischen den Entwicklungs-, Bindungs- und Sicherheitswünschen der Arbeitnehmer und dem konkreten Bedarf nach flexibilisierter Arbeitsgestaltung des Unternehmens geschaffen werden kann. Ein Schwerpunkt der Ana-lyse liegt auf dem Zusammenwirken von Zeit- und Stammarbeitnehmern. Für unser Unternehmen ist das ein wichtiger Aspekt der Unternehmenskultur.

Ihr Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren flächenmäßig stark erweitert. ml&s ist im Technolo-giepark angesiedelt. Wie sehen Sie das Angebot an Gewerbeflächen am Wirtschaftsstandort Greifswald?

Udo Possin: Insgesamt sind heute ca. 1.500 Mitarbei-ter auf dem Gelände des ml&s-Technologieparks be-schäftigt. Mit dem Technologiezentrum Vorpommern, das sich in direkter Nachbarschaft befindet, arbeiten wir intensiv zusammen. An das ml&s-Gelände schließt sich außerdem das Gewerbe- und Industriegebiet Her-renhufen Nord an, dessen Revitalisierung bis Ende

2013 abgeschlossen sein wird. Meine Vorstellung ist, dass sich dann im Süden Greifswalds ein Indus-trie-Campus entwickelt.

Welche Schwerpunkte setzt ml&s in den kommenden Jahren?

Udo Possin: Diversifikation ist und bleibt sehr wich-tig für unseren unternehmerischen Erfolg. ml&s ist Dienstleister für Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Diese haben unterschiedliche Konjunk-turzyklen, die sich zum Teil gegenseitig ausgleichen. Dabei setzen wir immer auf Branchen mit großem Wachstumspotential. So war es 2002, als wir noch vor der Einführung der gesetzlichen Einspeisungsver-gütung die Produktion von Solarmodulen aufnahmen. Zukünftig werden wir die Potentiale beider Unter-nehmen bündeln und verstärkt als Systemanbieter auftreten.

Blick in die SMD-Fertigungshalle

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Von Baden-Württemberg nach Greifswald

Michael Rurainski und Cengiz Vanli

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Die Firma Lantelme ist ein Spezialist für die Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe, Edelstahl und Metall aus Külsheim. Das Unternehmen kann auf eine 30-jährige Tradition zurückblicken. Nun hat sich Lantelme entschieden, nach Greifswald zu kommen.

Mit welchen Erwartungen kommen Sie nach Greifswald?

Michael Rurainski: Greifswald ist mir aus den Erzählungen meines Vaters be-kannt, der in den siebziger Jahren seine Sommer als Bademeister auf Usedom verbrachte. Die Nähe zum Meer, die schöne Landschaft und die Universität prägten das Bild, das mein Vater mir von Greifswald zeichnete. Entscheidend für mich als Unternehmer ist jedoch, dass in der Nachbarschaft Greifswalds die touristischen Zentren der Ostseeküste sind. Rügen und Usedom sind für uns wichtige Märkte, dort sind Kunden für unsere Edelstahlprodukte.

Was hat Ihre Entscheidung, nach Greifswald zu kommen, beeinflusst?

Michael Rurainski: Als wir über eine Standortverlagerung nachdachten, suchten wir den Kontakt zu mehreren Kommunen. In der Stadtverwaltung Greifswald haben wir in der Wirtschaftsförderung echte Partner gefunden. Ihre Arbeit ist weit über das Übliche hinaus gegangen. Wir sind für diese Unterstützung sehr dankbar.

Die Firma Lantelme:„In der Stadtverwaltung Greifswaldhaben wir echte Partner gefunden.“ (Cengiz Vanli)

Das Team der Wirtschaftsförderung der Universitäts- und Hansestadt Greifswald informiert Sie gern umfassend zum Wirtschaftsstandort Greifswald und nimmt Ihre individuellen Anliegen und Fragen entgegen.

Telefon: 03834 85362121 oder E-Mail: [email protected]

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Wir haben Raum für gute Ideen - Gewerbegebiete in Greifswald

Aktuelle Informationen zum Angebot an Gewerbeflächen in Greifswald finden Sie unter:www.greifswald.de/wirtschaft

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Gewerbegebiet Helmshäger BergGröße: 125 haBranchen: Produzierendes Gewerbe, Dienstleistungen, Großhandel, BaugewerbeAngesiedelte Unternehmen: ca. 110

Gewerbegebiet Herrenhufen SüdGröße: 36 haBranchen: Verarbeitendes Gewerbe, Transport- und Lagergewerbe, Großhandel, BaugewerbeAngesiedelte Unternehmen: ca. 20

Gewerbegebiet Herrenhufen NordGröße: 35 haBranchen: Verarbeitendes Gewerbe, Transport- und Lagergewerbe, Großhandel, BaugewerbeAngesiedelte Unternehmen: ca. 25

Gewerbegebiet Ziegelhof/Am MühlenwegGröße: 16 haBranchen: Produzierendes Gewerbe, Handel,DienstleistungenAngesiedelte Unternehmen: 40

Gewerbegebiet Seehafen Greifswald-LadebowGröße: 27 haBranchen: Hafentypisches Gewerbe, UmschlagAngesiedelte Unternehmen: 20

Gewerbegebiet TechnologieparkGröße: 27 haBranchen: Technologieunternehmen,Produzierendes GewerbeAngesiedelte Unternehmen: ca. 70

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Impressum

Herausgeber Universitäts- und Hansestadt Greifswald Der Oberbürgermeister Amt für Wirtschaft und Finanzen Abteilung Wirtschaft und Tourismus PF 3153 D-17461 Greifswald Tel.: +49 3834 85362121 Fax: +49 3834 85362122 E-Mail: [email protected] Internet: www.greifswald.de

Redaktion: Abteilung Wirtschaft und Tourismus Gestaltung: Schulz Werbung, Greifswald Druck: Druckhaus Panzig, Greifswald Greifswald, Januar 2012

Bildnachweis Anja Feldt (S. 1) Agentur Devisor (S. 2) Bernd Lindow (S. 10 oben) Ernst-Moritz-Arndt Universität (S. 2, S. 11 oben) Fotolia (S. 2, 46) Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (S. 22, 23) HanseYachts AG (S. 14) Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH & Co. KG (S. 17) Jens Müller (S. 38, 39) Katharina Wittfeld (S. 10 unten) Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (S. 31) Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (S. 2, 8) Nord Stream AG (S. 13) Peter Binder (S. 2, 6, 27) Torsten Krüger (S. 1, 7, 9, 45) Universitäts- und Hansestadt Greifswald (S. 2, 34, 35, 45) Universitätsmedizin Greifswald (S. 11 unten) Vincent Leifer (S. 4, 18, 20, 24, 28, 32, 36, 40) WERK3.de (S. 2,12 unten)

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